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Die vorliegende Erfindung betrifft ein fehlertolerantes Regelsystem, sowie ein zugehöriges Fahrzeug und ein zugehöriges Verfahren zur Steuerung eines redundanten Regelsystems.
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Regelsysteme werden zur Regelung beziehungsweise Steuerung diverser Einrichtungen eingesetzt. In Abhängigkeit der Auswirkung eines Fehlers des Regelsystems, ist es notwendig, dieses derart auszugestalten, dass selbst in einem Fehlerfall, in welchem das Regelsystem durch einen Defekt desselbigen eine Regelung beziehungsweise Steuerung nicht mehr korrekt vornehmen kann, sichergestellt wird, dass die gesteuerte Vorrichtung weiterhin funktioniert oder zumindest in einen sicheren Zustand überführt wird. So ist es beispielsweise bei der Anwendung in Fahrzeugen, insbesondere in autonomen Fahrzeugen, wichtig, dass das Fahrzeug in einem Fehlerfall entweder weiterhin funktioniert oder beispielsweise durch das Heranfahren an den Rand in einen sicheren Zustand überführt wird. Hierfür werden sogenannte fehlertolerante Regelsysteme eingesetzt, die auch nach dem Auftreten ihre Funktion weiterhin erfüllen können.
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Hierzu ist es im Stand der Technik bekannt, Regelsysteme einzusetzen, welches Regeleinrichtungen aufweisen, die redundant ausgeführt sind, das heißt dass die jeweilige Regeleinrichtung eine Regelung beziehungsweise Steuerung unabhängig von der anderen Regeleinrichtung durchführen kann und sie somit austauschbar sind. Im Falle eines Fehlers in einer Regeleinrichtung kann somit die andere Regeleinrichtung die Regelung beziehungsweise Steuerung übernehmen und die Funktion der gesteuerten Vorrichtung wird weiterhin zumindest zeitweise sichergestellt. Hierbei ist es sodann vorgesehen, in einem Fehlerfall die fehlerhafte Regeleinrichtung in einen Fehlerzustand zu versetzen, und die Regelung an die noch funktionsfähige Regeleinrichtung zu übergeben. Da jedoch sodann eine Sicherheit nur noch in begrenztem Maße sichergestellt werden kann, da lediglich eine Regeleinrichtung funktionsfähig verbleibt, kann die Funktion nur noch temporär sichergestellt werden und die gesteuerte Vorrichtung muss möglichst schnell in einen sicheren Zustand überführt werden, beispielsweise durch ein Anhalten eines durch die Regeleinrichtung gesteuerten autonomen Fahrzeugs.
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Die Erfindung adressiert die vorstehend genannten Probleme und ermöglicht es insbesondere, nach einem Fehlerfall und einer erfolgten Fehlerbehebung, die redundanten Regeleinrichtung automatisch wieder in einen Zustand zu versetzen, in welchen beide normal funktionieren und in einem erneuten Fehlerfall einer Regeleinrichtung die Regelung durch die andere Regeleinrichtung übernommen werden kann.
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Hierzu sieht ein redundantes Regelsystem zunächst eine erste Regeleinrichtung und eine zweite Regeleinrichtung vor. Beide Regeleinrichtungen sind dazu eingerichtet, mindestens einen Aktor zu steuern beziehungsweise zu regeln. Das heißt, beide Regeleinrichtungen sind dazu in der Lage, den Aktor ohne Unterstützung der jeweiligen anderen Regeleinrichtung entsprechend zu steuern oder zu regeln und können somit die Funktion der jeweiligen anderen Regeleinrichtung übernehmen. Entsprechend bilden die erste Regeleinrichtung und die zweite Regeleinrichtung redundante Regeleinrichtungen. Als redundante Regeleinrichtungen sind hierbei ferner Regeleinrichtungen zu verstehen, welche sich zwar in ihrem Aufbau oder in ihrer Programmierung unterscheiden, jedoch eingerichtet sind, die Regelung in einer identischen oder entsprechenden Weise durchführen. Selbstverständlich können jedoch auch zwei identisch programmierte Regeleinrichtungen mit identischen Hardwarekomponenten eingesetzt werden. Für eine Regeleinrichtung können hierbei jeweils entsprechende Hardware- und Softwarekomponenten vorgesehen sein, die für jede Regeleinrichtung separat vorgesehen sind, um eine vollständige Redundanz zu erreichen. Eine Regeleinrichtung kann beispielsweise ein Microcontroller oder ein anderer Prozessor und ein zusätzlicher Speicher mit entsprechenden Informationen und Befehlen zur Steuerung und Regelung sein. Auch kann jede Regeleinrichtung mit zusätzlichen Ein- und Ausgängen für weitere Sensoren, Aktoren und sonstige externe Einrichtungen versehen sein.
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Die beiden Regeleinrichtungen sind sodann ferner dazu ausgebildet, sich gegenseitig auf Fehler zu überwachen. Entsprechend ist die erste Regeleinrichtung dazu ausgebildet, die zweite Regeleinrichtung auf Fehlfunktionen zu überwachen und die zweite Regeleinrichtung ist dazu ausgebildet, die erste Regeleinrichtung auf Fehlfunktionen zu überwachen. Eine derartige Überwachung auf Fehlfunktionen kann beispielsweise durch den Austausch von Kommunikationsnachrichten beziehungsweise Signalen über eine Zwischen-Regeleinrichtungs-Kommunikation, beispielsweise eine Inter-Prozessor-Kommunikation, vorgenommen werden. Entsprechend können die Regeleinrichtungen beispielsweise Informationen über ihren jeweiligen Zustand, über die durchgeführten Schritte und Funktionen etc. mit der anderen Regeleinrichtung austauschen. Die jeweils andere Regeleinrichtung kann sodann ausgebildet sein, basierend auf diesen jeweiligen Informationen, Fehler zu erkennen. Beispielsweise kann es sich hierbei im einfachsten Falle um das Ausbleiben einer Kommunikation der jeweiligen anderen Regeleinrichtung handeln, was auf einen kompletten Defekt der jeweiligen anderen Regeleinrichtung hindeutet. Auch kann ein Plausibilitätscheck beziehungsweise eine Plausibilitätsüberprüfung der empfangenen Nachrichten erfolgen, um eine Fehlfunktion der jeweils anderen Regeleinrichtung zu erkennen.
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Wie oben ausgeführt, sind die Regeleinrichtungen derart ausgebildet, dass jeweils eine Regeleinrichtung die Steuerung und Regelung übernimmt, während sich die andere Regeleinrichtung in einem Bereitschaftszustand, wie beispielsweise einem Hot-Standby oder einem Ruhezustand befindet. Entsprechend können die jeweiligen Regeleinrichtungen eingerichtet sein, sich in den jeweiligen Zustand in Abhängigkeit des Zustands der anderen Regeleinrichtung zu versetzen.
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Ferner ist das Regelsystem dazu eingerichtet, eine Funktion auszuführen, wenn sich die erste Regeleinrichtung in einem Regelzustand befindet und die zweite Regeleinrichtung eine Fehlfunktion der ersten Regeleinrichtung erkennt. Hierbei kann eine der beiden Regeleinrichtungen, bevorzugt diejenige, die sich nicht in dem Fehlerzustand befindet, die andere Regeleinrichtung und sich selbst derart zu steuern, dass sich die Regeleinrichtungen in den jeweiligen im Folgenden beschriebenen Zustand versetzen. Wenn ein derartiger Fall eintritt, ist das Regelsystem dazu ausgebildet, die erste Regeleinrichtung in einen Fehlerzustand zu versetzen. Ein derartiger Fehlerzustand kann ein Zustand sein, der kennzeichnet, dass in der Regeleinrichtung ein Fehler aufgetreten ist. Die derartige Kennzeichnung kann auch lediglich in der nicht im Fehlerzustand befindlichen Regeleinrichtung erfolgen, oder in einer zentralen Steuereinheit oder in einem zentralen Speicher hinterlegt werden, welcher getrennt von den Regeleinrichtungen ausgebildet sein kann. Es kann jedoch auch beispielsweise ein Kennzeichen in der im Fehlerzustand befindlichen Regeleinrichtung gesetzt werden. Die noch funktionsfähige Regeleinrichtung, hier die zweite Regeleinrichtung, übernimmt sodann den Regelzustand, in welchem sie sodann die Regelung der externen Komponenten, wie beispielsweise des einen Aktors übernimmt. Ferner ist vorgesehen, dass die zweite Regeleinrichtung die erste Regeleinrichtung auf eine Fehlerbehebung überwacht, das heißt, die zweite Regeleinrichtung prüft, ob der Fehler in der ersten Regeleinrichtung behoben wurde, beispielsweise dadurch, dass sich die erste Regeleinrichtung aus einem Fehlerzustand in einen Normalzustand oder in einen Bereitschaftszustand versetzt. Auch kann durch sonstige Kommunikationssignale der ersten Regeleinrichtung über die Kommunikationsverbindung festgestellt werden, dass die erste Regeleinrichtung wieder betriebsbereit ist. Ist dies der Fall, so kann die erste Regeleinrichtung entweder in einen Bereitschaftszustand versetzt werden, sodass diese im Fall eines Fehlers in der zweiten Regeleinrichtung nunmehr in der Lage wäre, selbst die Kontrolle zu übernehmen. Auch kann in einer alternativen Steuerung vorgesehen sein, dass die Regelung nun wieder an die erste Regeleinrichtung übergeben wird, und sich die zweite Regeleinrichtung wieder in den Bereitschaftszustand versetzt. Das heißt, das Regelsystem, beziehungsweise die Einzelkomponenten, d.h. die Regeleinrichtungen, können derart ausgebildet sein, dass entweder die erste Regeleinrichtung in einen Bereitschaftszustand versetzt wird, oder die erste Regeleinrichtung in den Regelzustand und die zweite Regeleinrichtung in den Bereitschaftszustand versetzt wird.
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Entsprechend erlaubt es die vorliegende Erfindung, auch im Fehlerfall in einer Regeleinrichtung, die Behebung dieses Fehlerfalls automatisiert zu erkennen und sodann in einen Zustand zurückzukehren, in welchem wieder eine vollständige Redundanz hergestellt wird. Anders ausgedrückt wird es durch die automatische Erkennung ermöglicht, dass auch nach einem Fehler die fehlerhafte Regeleinheit wieder automatisiert in einen Normalzustand zurückversetzt wird, in welchem sie entweder eine Regelung durchführt, oder in Bereitschaft für die Übernahme der Regelung bei einem Fehler der jeweils anderen Regeleinheit überführt wird.
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Hierbei kann ein derartiges Regelsystem insbesondere als ein redundantes 1-out-of-2-Regelsystem ausgebildet sein.
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Wie oben beschrieben, kann zur gegenseitigen Überwachung ferner eine Kommunikationsverbindung, wie beispielsweise eine Inter-Prozessor-Kommunikation vorgesehen sein, welche dem Austausch von Informationen zwischen den beiden Regeleinrichtungen dient. Diese wird sodann für die gegenseitige Überwachung der Regeleinrichtungen über die Kommunikationsverbindung genutzt.
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Ferner können eine oder beide der Regeleinrichtungen dazu ausgebildet sein, eine Selbstdiagnose durchzuführen, welche der Fehlerbehebung dient. Das heißt, befindet sich die Regeleinrichtung in einem Fehlerzustand, so läuft ein Prozess ab, der den Fehler erkennt und gegebenenfalls, falls möglich, behebt. Dies kann im einfachsten Fall beispielsweise einen Neustart der Regeleinrichtung und eine anschließende Diagnose, ob der jeweilige Fehler noch auftritt, bedeuten.
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Die jeweilige Überwachung auf eine Fehlerbehebung der anderen Regeleinheit kann hierbei kontinuierlich, beispielsweise in bestimmten Zeitabschnitten, erfolgen, bis eine derartige oben beschriebene Fehlerbehebung erkannt wird. Entsprechend kann die zweite Regeleinheit ausgebildet sein, wenn die erste Regeleinrichtung in dem Regelzustand ist, und die zweite Regeleinrichtung eine Fehlfunktion der ersten Regeleinrichtung erkennt, die erste Regeleinrichtung kontinuierlich auf eine Fehlerbehebung zu überwachen, bis eine Fehlerbehebung erkannt wird. Hierbei kann der Begriff „kontinuierlich“ derart zu verstehen sein, dass eine Abfrage der jeweils anderen Regeleinrichtung in einer bestimmten Sequenz oder einer bestimmten Abfolge fortwährend erfolgt, bis die Fehlerbehebung erkannt wird, oder auch bis ein Schwellwert überschritten wird, anhand dessen festzustellen ist, dass offensichtlich eine Fehlerbehebung der anderen Einheit nicht möglich war.
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Auch kann zur Fehlerbehebung jede der Regeleinheiten oder auch eine der Regeleinheiten ausgebildet sein, die jeweils andere Regeleinheit derart anzusteuern, dass sich diese zurücksetzt. So kann die zweite Regeleinrichtung ausgebildet sein, die erste Regeleinrichtung zurückzusetzen, wenn sich die Regeleinrichtung in einem Fehlerzustand befindet. Ein derartiges Zurücksetzen kann beispielsweise ein temporäres Trennen der Spannungsversorgung oder eine sonstige Art eines harten Resets der anderen Regeleinrichtung sein.
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Die erste Regeleinrichtung und die zweite Regeleinrichtung können jeweils getrennte Hardwarekomponenten, wie Prozessoren und Speicher aufweisen, um eine Redundanz auch in den Hardwarekomponenten zu erreichen und einen von der anderen Regeleinrichtung autarken Betrieb zu ermöglichen.
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Teil eines derartigen Regelsystems kann ferner auch der Aktor sein, welcher sowohl durch die erste Regeleinrichtung, als auch durch die zweite Regeleinrichtung steuerbar ist und somit mit beiden Regeleinrichtungen getrennt verbunden ist.
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Wie oben bereits dargestellt, kann ein derartiges Regelsystem zum Beispiel in ein Fahrzeug, insbesondere in einem autonom fahrenden Fahrzeug, als Steuergerät eingesetzt werden. Entsprechend umfasst ein Fahrzeug hierbei ein redundantes Regelsystem nach einem der vorangegangen Ausführungen.
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Ein zugehöriges Verfahren zur Steuerung eines redundanten Regelsystems umfasst hierbei die nachfolgend beschriebenen Schritte, wobei einzelne Schritte auch in anderer Reihenfolge ausgeführt werden können. Insbesondere kann die Reihenfolge der Überwachungsschritte oder die Reihenfolge der Schritte des Versetzens in einem spezifischen Zustand in anderer Reihenfolge ausgeführt werden. Das Verfahren ist somit nicht auf die Reihenfolge beschränkt zu verstehen. Hierbei umfasst das Verfahren zunächst den Schritt des Überwachens, welcher durch eine erste Regeleinrichtung ausgeführt wird, einer zweiten Regeleinrichtung auf Fehlfunktionen, wobei die erste Regeleinrichtung und die zweite Regeleinrichtung redundante Regeleinrichtungen sind. Sodann weist das Verfahren den weiteren Schritt des Überwachens, durch die zweite Regeleinrichtung, der ersten Regeleinrichtung auf Fehlfunktionen auf. Ist die erste Regeleinrichtung in dem Regelzustand und erkennt die zweite Regeleinrichtung eine Fehlfunktion der ersten Regeleinrichtung, so umfasst das Verfahren ferner die Schritte des Versetzens der ersten Regeleinrichtung in einen Fehlerzustand und des Versetzens der zweiten Regeleinrichtung in einen Regelzustand. Ferner wird sodann die Überwachung durch die zweite Regeleinrichtung der ersten Regeleinrichtung auf eine Fehlerbehebung ausgeführt. Wenn wiederum die zweite Regeleinrichtung eine derartige Fehlerbehebung in der ersten Regeleinrichtung erkennt, so werden die Schritte des Versetzens der ersten Regeleinrichtung in den Bereitschaftszustand oder alternativ das Versetzen der ersten Regeleinrichtung in einen Regelzustand und Versetzen der zweiten Regeleinrichtung in einen Bereitschaftszustand ausgeführt.
- 1 zeigt schematisch ein Regelsystem.
- 2 zeigt das Regelsystem mit einer schematischen Darstellung der Zustände.
- 3 zeigt ein Flussdiagramm des Verfahrens.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Zunächst wird der Aufbau des Regelsystems dargestellt.
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1 zeigt hierbei ein Regelsystem 100 mit den beiden Regeleinrichtungen 101 und 102. Die Kommunikationsverbindung zwischen den beiden Regeleinrichtungen 103 dient der Kommunikation zwischen den Regeleinrichtungen und wird in dieser Ausführungsform für die Überwachung der jeweils anderen Regeleinrichtung auf einen Fehlerzustand verwendet.
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In der 2 sind sodann die Betriebszustände der jeweiligen Regeleinrichtungen dargestellt. Mit den Bezugszeichen 101a und 102a ist der Initialzustand gekennzeichnet, in welchem sich die Regeleinrichtungen nach einem Start befinden.
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Treten beim Start der Regeleinrichtung keine Fehler auf, so werden diese in den jeweiligen Normalzustand 101b und 102b überführt. In diesem Zustand können die jeweiligen Regeleinrichtungen entweder einem Regelzustand befinden, in welchem sie eine Regelung vornehmen, oder sich in einem Bereitschaftszustand befinden, in welchem sie bei Bedarf, das heißt im Fehlerfall der derzeit regelnden Regeleinrichtung, die Regelung übernehmen können.
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Tritt ein Fehler in einer der Regeleinrichtungen auf, so wird die jeweilige Regeleinrichtung in den Fehlerzustand 101c beziehungsweise 102c überführt. Im Fall einer Fehlerbehebung wird in der jeweiligen Steuereinrichtung der Zustand vom Fehlerzustand 101c beziehungsweise 102c in den Normalzustand 101b beziehungsweise 102b überführt. Erfolgt dies durch einen Reset der jeweiligen Einrichtung, so kann auch eine Neuinitialisierung über den Initialzustand 101a und 102a und eine anschließende Überführung in den jeweiligen Normalzustand 101b beziehungsweise 102b stattfinden. Wird die Regeleinrichtung abgeschaltet, so tritt die jeweilige Regeleinrichtung in den Auszustand 101d beziehungsweise 102d über.
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Nachfolgend soll ein Ablauf in einem Fehlerfall anhand dieses Zustandsdiagramms beschrieben werden.
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Wird das Steuersystem hochgefahren, so befinden sich zunächst beide Steuereinrichtungen in dem Initialzustand 101a und 102a und treten sodann in den Normalzustand 101b und 102b über. Nun kann beispielsweise die erste Regeleinrichtung 101 die Steuerung beziehungsweise Regelung von extern angeschlossenen Aktoren übernehmen. Die erste Steuereinrichtung befindet sich somit im Regelbetrieb beziehungsweise Regelzustand als Teil des Normalzustand 101b. Die zweite Regeleinrichtung befindet sich derweil im Bereitschaftszustand als Teil des Normalzustands 102b. Wird ein Fehler in der regelnden Regeleinrichtung 101 erkannt, so tritt diese in den Fehlerzustand 101c über. Die Kontrolle wird sodann an die noch funktionsfähige Regeleinrichtung 102 übergeben, welche sich sodann im Regelzustand als Teil des Normalzustands 102b befindet. Dieser Übergang ist mit dem Pfeil 104a gekennzeichnet. In diesem Zustand überwacht sodann die Regeleinrichtung 102 die Regeleinrichtung 101 dahingehend, ob eine Fehlerbehebung durchgeführt wurde und sich somit die Regeleinrichtung 101 wieder im Normalzustand 101b befindet. Ist dies der Fall, so kann die Regeleinrichtung 101 entweder in den Bereitschaftszustand im Normalzustand 101b versetzt werden oder die Kontrolle über die Regelung kann wieder an die Regeleinrichtung 101 übergeben werden indem die Regeleinrichtung 101 in den Regelzustand im Normalzustand 101b versetzt wird und die Regeleinrichtung 102 in den Bereitschaftszustand im Normalzustand 102b versetzt wird. Dieser Vorgang der Übergabe der Kontrolle an die erste Regeleinrichtung ist mit dem Pfeil 104b gekennzeichnet.
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Das Verfahren zur Steuerung eines redundanten Regelsystems wird sodann mit Bezug auf die 3 beschrieben.
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Im Schritt S1 wird zunächst eine Überwachung durch die erste Regeleinrichtung durchgeführt. Hierbei überwacht die erste Regeleinrichtung die zweite Regeleinrichtung auf eine Fehlfunktion. Im Schritt S2, welcher mit dem Schritt S1 austauschbar ist, wird wiederum durch die zweite Regeleinrichtung eine Überwachung der ersten Regeleinrichtung auf Fehlfunktionen durchgeführt. Wird eine Fehlfunktion der einen oder anderen Regeleinrichtung erkannt, im Folgenden beispielhaft eine Fehlfunktion der ersten Regeleinrichtung, so wird im Schritt S3 die erste Regeleinrichtung in einen Fehlerzustand versetzt. Im Schritt S4 wird sodann die zweite Regeleinrichtung in den Regelzustand versetzt, womit die zweite Regeleinrichtung die Kontrolle über die Regelung der externen Komponenten übernimmt. In Schritt S5 wird sodann eine kontinuierliche Überwachung dahingehend durchgeführt, ob der Fehler in der ersten Regeleinrichtung behoben wurde, das heißt auf eine Fehlerbehebung in der ersten Regeleinrichtung. Ist dies der Fall, so wird alternativ, beispielsweise in Abhängigkeit der derzeit durchgeführten Regelung oder in Abhängigkeit einer vorgegebenen Bedingung, die erste Regeleinrichtung in einem Bereitschaftszustand versetzt, wie in Schritt S6a gezeigt, oder die erste Regeleinrichtung in einen Regelzustand versetzt, Schritt S6b1 und sodann die zweite Regeleinrichtung in einen Bereitschaftszustand versetzt, Schritt S6b2.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Regelsystem
- 101
- erste Regeleinrichtung
- 102
- zweite Regeleinrichtung
- 103
- Kommunikationsverbindung
- 101a, 102a
- Initialzustand
- 101b, 102b
- Normalzustand
- 101c, 102c
- Fehlerzustand
- 101d, 102d
- Auszustand
- 104a,104b
- Umschalten der Regelung
- S1
- erster Überwachungsschritt
- S2
- zweiter Überwachungsschritt
- S3
- Versetzung in Fehlerzustand
- S4
- Versetzung in Regelzustand
- S5
- Überwachung auf Fehlerbehebung
- S6a
- Versetzung in Bereitschaftszustand
- S6b1
- Versetzung in Regelzustand
- S6b2
- Versetzung in Bereitschaftszustand