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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Waschautomaten, einen Waschautomaten und ein Computerprogramm. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Waschautomaten mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von Wäsche und einer Heizung zum Erhitzen der Waschflüssigkeit, wobei in dem Verfahren die Heizung überwacht wird, sowie einen Waschautomaten mit einer Steuereinheit, die das Verfahren entsprechend steuert und ein Computerprogramm, das das Verfahren auf dem Waschautomaten ausführt.
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Bei Waschautomaten mit einer Heizung ist es aus Sicherheitsgründen erforderlich, eine Abschaltung vorzusehen, wenn die Waschflüssigkeit eine zu hohe Temperatur aufweist. Üblicherweise wird die Temperatur der Waschflüssigkeit mit einem Temperatursensor erfasst und die Heizung bei einer vom Temperatursensor detektierten Überhitzung abgeschaltet. Ein Temperatursensor kann jedoch fehlerhaft arbeiten oder versagen. Zudem funktioniert die Heizungsüberwachung nicht mit unterschiedlichen Heizleistungen und ist nur für eine Heizung ausgelegt. Es gibt jedoch Waschautomaten, für die unterschiedliche Heizleistungen vorteilhaft sind. Beispielsweise wenn der Waschautomat im Kleingewerbe eingesetzt wird aber auch bei einem im Haushalt eingesetzten Waschautomaten.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Verfahren zum Betreiben eines Waschautomaten, einen Waschautomaten und ein Computerprogramm bereitzustellen, die mit verschiedenen Heizleistungsvarianten funktionieren, so dass keine separaten Softwarevarianten/Elektronikvarianten erforderlich sind.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, einen Waschautomaten mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 und ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass sie mit mehr als einer Heizung und mit mehr als einer Heizleistung einsetzbar ist.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Waschautomaten mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von Wäsche und einer Heizung zum Erhitzen der Waschflüssigkeit, aufweisend folgende Schritte
- a) Zuführen der Waschflüssigkeit in den Laugenbehälter;
- b) Aktivieren der Heizung;
- c) Fortlaufendes Messen realer Temperaturwerte, die die Temperatur der Waschflüssigkeit repräsentieren, mit einem Temperatursensor;
- d) Ermitteln mindestens eines Kennwertes der Temperaturkurve zu einem bestimmten Zeitpunkt aus den realen Temperaturwerten;
- e) Vergleichen des mindestens einen ermittelten Kennwerts mit Grenzwerten;
- f) Fortfahren mit Schritt c), wenn der in dem Schritt e) durchgeführte Vergleich einen Normalzustand des Temperatursensors erkennen lässt; und
- g) Deaktivieren der Heizung, wenn der in dem Schritt e) durchgeführte Vergleich einen Fehlerzustand des Temperatursensors erkennen lässt.
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Das Verfahren ist geeignet, einen Waschautomaten mit mehreren Heizungen mit unterschiedlichen Heizleistungen zu betreiben, ohne dass für jede Heizung eine separaten Softwarevariante/Elektronikvariante im Waschautomaten hinterlegt werden muss. Vielmehr ist eine Hinterlegung einer einzigen Softwarevariante/Elektronikvariante zum Betreiben mehrerer Heizungen und mehreren Heizleistungen ausreichend. Die Heizleistungen liegen bevorzugt im Bereich von 2,1 kW bis 5,3kW.
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Unter dem Begriff „Waschflüssigkeit“ ist Wasser zu verstehen, das optional Waschmittel und/oder Pflegemittel aufweist. Unter dem Begriff „Waschautomat“ ist eine Waschmaschine oder ein Kombigerät wie ein Waschtrockner zu verstehen. Bei dem Waschautomaten kann es sich um einen in einem privaten Haushalt verwendeten oder einen gewerblich genutzten Waschautomaten handeln.
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Der mindestens eine ermittelte Kennwert kann eine Differenz oder Steigung aufweisen.
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Der Temperatursensor ist bevorzugt ein NTC-Widerstand oder NTC-Thermistor, wobei NTC für Negative Temperature Coefficient steht. Dies ist ein temperaturabhängiger Widerstand. Er weist als wesentliche Eigenschaft einen negativen Temperaturkoeffizienten auf und leitet auch bei hohen Temperaturen den elektrischen Strom.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine Kennwert eine erste zeitliche Ableitung und/oder zweite zeitliche Ableitung der jeweils gemessenen realen Temperaturwerte, wobei in dem Schritt e) ein Normalzustand des Temperatursensors erkannt wird, wenn die erste zeitliche Ableitung gleich oder größer als ein vorbestimmter erster Grenzwert ist und/oder wenn die zweite zeitliche Ableitung kleiner als ein zweiter vorbestimmter Grenzwert ist. Weiterhin wird bevorzugt in dem Schritt e) ein Fehlerzustand des Temperatursensors erkannt, wenn die erste zeitliche Ableitung kleiner als der vorbestimmte erste Grenzwert ist und/oder wenn die zweite zeitliche Ableitung gleich oder größer als der zweite vorbestimmte Grenzwert ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schritt d) weiterhin Glätten und Filtern des jeweils gemessenen realen Temperaturwerts und Bilden einer Differenz des geglätteten Temperaturwerts minus des gefilterten Temperaturwerts auf. Dadurch finden durch eine nicht gleichmäßige Temperatur der Waschflüssigkeit und Drehbewegung der Trommel entstehende Temperaturschwankungen nicht in dem mindestens einen ermittelten Kennwert wieder. Der jeweils real gemessene Temperaturwert wird bevorzugt zunächst geglättet und zur Verbesserung der Auflösung für folgende Berechnungen auf 0,001 °C skaliert. Die Ermittlung des mindestens einen Kennwerts insbesondere der ersten und/oder zweiten zeitlichen Ableitung wird bevorzugt über einen Differenzenquotienten gebildet. Um nicht die Temperaturwerte über einen längeren Zeitraum zu speichern, wird das Temperatursignal bevorzugt gefiltert. Die Temperaturdifferenz wird dann bevorzugt aus dem geglättetem Temperaturwert minus dem gefilterten Temperaturwert berechnet.
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Bevorzugt wird ein Timeout-Counter bzw. Zeitüberschreitungs-Zähler inkrementiert, wenn die Heizung aktiviert ist und/oder ein absoluter gemessener realer Temperaturwert größer als ein dritter vorbestimmter Grenzwert ist. Dadurch wird der Schritt g) nicht sofort ausgeführt, wenn der ermittelte Kennwert den vorbestimmten Grenzwert wie des ersten vorbestimmten und/oder zweiten vorbestimmten Grenzwerts unter- bzw. überschreitet. Bevorzugt wird der Timeout-Counter dekrementiert, wenn gegenüber einem Zeitpunkt einer Deaktivierung der Heizung eine minimale Temperaturdifferenz überschritten ist und/oder wenn vorbestimmte Temperaturänderungen anhand des mindestens einen ermittelten Kennwerts erkannt werden. Die Dekrementierung des Timeout-Counters wird bevorzugt nur ausgeführt, wenn der Time-Counter größer Null ist. Bevorzugt wird das Dekrementieren des Zeitzählers für eine vorbestimmte Zeitspanne blockiert, nachdem die Heizung aktiviert wurde oder wenn der mindestens eine ermittelte Kennwert eine Temperaturreduzierung erkennen lässt. Durch diese Ausführungsformen wird sichergestellt, dass plötzliche und/oder kurzzeitige Temperaturänderungen nicht zu einer Deaktivierung bzw. Abschaltung der Heizung führen. Zudem wird hierbei berücksichtigt, dass es sein kann, dass der mindestens eine ermittelte Kennwert nicht immer korrekt ist.
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In einer ersten Verfahrensvariante weist der Waschautomat einen zweiten Temperatursensor aufweist, der ausgebildet ist, die realen Temperaturwerte der Waschflüssigkeit zu messen. Während des Verfahrens werden dann bevorzugt die realen Temperaturwerte mittels des Temperatursensors und des weiteren Temperatursensors gemessen. In diesem Fall wird der Timeout-Counter bevorzugt inkrementiert, wenn die Heizung aktiviert ist und wenn die gemessene reale bevorzugt absolute Temperatur größer ist als der dritte vorbestimmte Grenzwert. Wenn die gemessene reale Temperatur gleich oder kleiner als der dritte vorbestimmte Grenzwert ist, wird der Timeout-Counter bevorzugt nicht inkrementiert und wird bevorzugt zumindest der Schritt g) nicht durchgeführt; vielmehr wird das Verfahren bevorzugt mit Schritt c) fortgesetzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Temperatursensoren eine Fehlfunktion ausweisen, ist wesentlich geringer als die Wahrscheinlichkeit, dass ein Temperatursensor eine Fehlfunktion aufweist. Bevorzugt wird der Timeout-Counter inkrementiert, wenn die Heizung aktiviert ist und die gemessene reale bevorzugt absolute Temperatur größer ist als der dritte vorbestimmte Grenzwert und die zweite zeitliche Ableitung kleiner oder gleich ist zu einem vierten vorbestimmten Grenzwert. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Timeout-Counter inkrementiert, wenn die Heizung aktiviert ist, die gemessene reale bevorzugt absolute Temperatur größer ist als der dritte vorbestimmte Grenzwert, die zweite zeitliche Ableitung kleiner oder gleich ist zu einem vierten vorbestimmten Grenzwert und der Timeout-Counter kleiner als ein vorbestimmter Timeout- bzw. Zeitüberschreitungs-Maximalwert ist. Der vierte vorbestimmte Grenzwert kann verschieden oder gleich zu dem zweiten vorbestimmten Grenzwert sein.
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In einer weiteren Verfahrensvariante weist der Waschautomat keinen weiteren Temperatursensor auf, der ausgebildet ist, die reale Temperatur bzw. Temperaturwert der Waschflüssigkeit zu messen, die realen Temperaturwerte werden vielmehr ausschließlich mittels des Temperatursensors gemessen. In diesem Fall wird der Timeout-Counter bevorzugt inkrementiert, wenn die Heizung aktiviert ist oder wenn die gemessene reale Temperatur bzw. Temperaturwert größer ist als der dritte vorbestimmte Grenzwert, der gleich oder verschieden sein kann zu dem dritten vorbestimmten Grenzwert in der vorstehenden Verfahrensvariante zum Inkrementieren des Timeout-Counters. Bevorzugt wird der Timeout-Counter inkrementiert, wenn die zweite zeitliche Ableitung kleiner oder gleich ist zu dem vierten vorbestimmten Grenzwert ist und gleichzeitig entweder die Heizung aktiviert ist oder die gemessene reale bevorzugt absolute Temperatur größer ist als der dritte vorbestimmte Grenzwert. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Timeout-Counter inkrementiert, wenn die zweite zeitliche Ableitung kleiner oder gleich ist zu dem vierten vorbestimmten Grenzwert und der Timeout-Counter kleiner als ein vorbestimmter Timeout- bzw. Zeitüberschreitungs-Maximalwert ist und gleichzeitig entweder die Heizung aktiviert ist oder die gemessene reale bevorzugt absolute Temperatur größer ist als der dritte vorbestimmte Grenzwert.
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Bevorzugt weist der Schritt e) eine Stuck-at-Überwachung auf, bei der ein Stuck-at-Counter bzw. Fehler-Zähler eingesetzt wird. Der Stuck-at-Counter wird bevorzugt inkrementiert, wenn der Vergleich des ermittelten Kennwerts und des vorbestimmten Grenzwerts den Fehlerzustand des Temperatursensors erkennen lässt. Der Stuck-at-Counter wird bevorzugt dekrementiert, wenn der Vergleich des ermittelten Kennwerts und des vorbestimmten Grenzwerts den Normalzustand des Temperatursensors erkennen lässt oder der Timeout-Counter noch nicht abgelaufen ist. Die Dekrementierung des Stuck-at-Counters wird bevorzugt nur ausgeführt, wenn der Stuck-at-Counter größer Null ist. Ist der Stuck-at-Counter größer als ein vorbestimmter Stuck-at-Grenzwert, schließt sich bevorzugt der Schritt g) an den Schritt e) an. Beim Inkrementieren des Stuck-at-Counters wird bevorzugt ein Stuck-at-Fehler gesetzt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verfahren weiterhin auf: Aktivieren einer weiteren Heizung zum Erhitzen der sich in dem Laugenbehälter befindenden Waschflüssigkeit. Das Aktivieren der weiteren Heizung kann in dem Schritt b) zusammen mit der Heizung erfolgen oder in einem von der Aktivierung der Heizung in dem Schritt b) separaten Schritt. Die weitere Heizung wird bevorzugt mittels der beschriebenen Verfahrensschritte ebenfalls überwacht. Die für die Heizung beschriebenen Ausführungsformen gelten für die weitere Heizung entsprechend, aber wenn zwei Heizungen aktiviert sind, werden die Schritte e) bis g) für die Heizungen bevorzugt variiert ausgeführt, weil es ist nicht immer sinnvoll ist, beide Heizungen gleichzeitig zu deaktivieren, wenn ein Fehlerzustand des Temperatursensors von dem Verfahren erkannt wird. Bevorzugt wird bei einem erkannten Fehlerzustand des Temperatursensors zunächst eine der Heizungen deaktiviert und die andere Heizung weiter mit den beschriebenen Verfahrensschritten weiterhin überwacht.
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Bevorzugt schließt sich an den Schritt g) nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne bei gleichzeitig sinkender Temperatur eine erneute Aktivierung der deaktivierten Heizung an. D.h., die Heizung wird nach ihrer Deaktivierung freigegeben. Bevorzugt schließt sich an den Schritt g) nach Ablauf einer weiteren vorbestimmten Zeitspanne bei gleichzeitig sinkender Temperatur eine erneute Aktivierung der deaktivierten weiteren Heizung an. Die weitere vorbestimmte Zeitspanne zur erneuten Freigabe der weiteren Heizung ist bevorzugt kürzer als die vorbestimmte Zeitspanne zur Freigabe der Heizung. Durch die kürzere weitere vorbestimmte Zeitspanne kann die weitere Heizung wieder eingeschaltet werden, wenn sie fehlerhaft abgeschaltet bzw. deaktiviert wurde. Bevorzugt wird die weitere Heizung nach Ablauf der weiteren vorbestimmten Zeitspanne im Anschluss an den Schritt g) erneut aktiviert, wenn die erste zeitliche Ableitung kleiner als ein fünfter vorbestimmter Grenzwert ist, der gleich oder verschieden zu dem ersten Grenzwert sein kann. Damit wird sichergestellt, dass die weitere Heizung nicht aktiviert wird, wenn die Heizung kurz vor einer Deaktivierung ist. Bevorzugter wird die weitere Heizung nach Ablauf der weiteren vorbestimmten Zeitspanne im Anschluss an den Schritt g) erneut aktiviert, wenn die erste zeitliche Ableitung kleiner als der fünfte vorbestimmte Grenzwert ist und der Stuck-at-Counter Null ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die weitere Heizung nur aktiviert wird, wenn kein Fehlerzustand erkannt worden ist.
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Das Zurücksetzen des Timeout-Counters wird bevorzugt bei Aktivieren bzw. Einschalten der weiteren Heizung bei gemessenen realen Temperaturen größer als der dritte Grenzwert für eine Zeitspanne blockiert, nachdem die weitere Heizung eingeschaltet wurde. Dadurch wird ein Zurücksetzen über den mindestens einen ermittelten Kennwert verhindert, das immer beim Einschalten der Heizung entsteht. Bevorzugt wird das Zurücksetzen des Timeout-Counters bei Aktivieren bzw. Einschalten der weiteren Heizung bei gemessenen realen Temperaturen größer als der dritte Grenzwert und/oder wenn die erste zeitliche Ableitung kleiner als ein vorbestimmter Reset-Grenzwert ist für eine Zeitspanne blockiert, nachdem die weitere Heizung eingeschaltet wurde. Dadurch wird bei einem Wassereinlauf, der in dem Schritt e) erkennbar ist, ein Zurücksetzen verhindert. Bei Wassereinlauf wird die Temperatur der Waschflüssigkeit automatisch abgekühlt. Ansonsten könnte das Zurücksetzen durch mehrfache Wassereinläufe erzeugt werden.
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Bevorzugt wird nach Aktivieren der weiteren Heizung der vorbestimmte Grenzwert geändert. Bevorzugt wird der vorbestimmte Grenzwert geändert, wenn die Heizung nach Aktivierung der weiteren Heizung aktiviert ist. Bevorzugt nach Aktivieren der weiteren Heizung der erste vorbestimmte Grenzwert für eine Mindestzeit höher gesetzt, wenn die Heizung aktiviert ist. Aufgrund der zu erwartenden höheren Heizleistung bei Aktivierung der weiteren Heizung zusätzlich zur Heizung wird bevorzugt der vorbestimmte Grenzwert bei eingeschalteter weiterer Heizung angehoben. Um bei niedrigen Wasserständen die Betauung durch einen Dampfeintrag zu reduzieren, werden bei eingeschalteter weiterer Heizung und hohen Temperaturänderungen der vorbestimmte Grenzwert oder die vorbestimmten ersten und zweiten Grenzwerte bevorzugt für eine Mindestzeit weiter erhöht. Für die Mindestzeit bei einer hohen Temperaturänderung wird bevorzugt ein weiterer Counter bzw. Zähler inkrementiert oder dekrementiert. Der weitere Counter wird bevorzugt inkrementiert, wenn die erste zeitliche Ableitung gleich oder größer dem ersten vorbestimmten Grenzwert ist. Der weitere Counter wird bevorzugt dekrementiert, wenn die erste zeitliche Ableitung kleiner als der erste vorbestimmte Grenzwert ist und wenn er vorher inkrementiert worden ist, so dass er größer als Null ist. Eine zusätzliche Voraussetzung für das Dekrementieren des weiteren Counters ist bevorzugt, dass der Stuck-at-Counter gleich Null ist. D.h., dass kein Fehler gesetzt ist.
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Alternativ bevorzugt wird der vorbestimmte Grenzwert wie der erste vorbestimmte Grenzwert nach Aktivieren der weiteren Heizung, wenn der absolute gemessene reale Temperaturwert kleiner als der dritte vorbestimmte Grenzwert ist, reduziert.
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Wenn der Vergleich des ermittelten Kennwerts und des vorbestimmten Grenzwerts den Normalzustand des Temperatursensors erkennen lässt und/oder der Timeout-Counter gleich oder kleiner als ein vorbestimmter Timeout-Grenzwert ist, wird bevorzugt der Stuck-at-Counter dekrementiert, wenn er größer als Null ist. Wenn der Vergleich des ermittelten Kennwerts und des vorbestimmten Grenzwerts den Fehlerzustand des Temperatursensors erkennen lässt, der Timeout-Counter größer als ein vorbestimmter Timeout-Grenzwert ist und der Stuck-at-Counter gleich oder kleiner als ein weiterer vorbestimmter Stuck-at-Grenzwert ist, wird bevorzugt ein Stuck-at-Fehler gesetzt, wenn die Heizung aktiviert ist. Wenn der Vergleich des ermittelten Kennwerts und des vorbestimmten Grenzwerts den Fehlerzustand des Temperatursensors erkennen lässt, der Timeout-Counter größer als ein vorbestimmter Timeout-Grenzwert ist und der Stuck-at-Counter größer als ein weiterer vorbestimmter Stuck-at-Grenzwert ist, wird die weitere Heizung bevorzugt deaktiviert, wenn sie aktiviert ist, und werden die Heizung deaktiviert und ein Stuck-at-Fehler gesetzt, wenn die weitere Heizung deaktiviert ist.
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Bevorzugt werden bei der Durchführung des Schritts c) weiterhin weitere reale Temperaturwerte, die die Temperatur der Waschflüssigkeit repräsentieren, mit dem weiteren Temperatursensor gemessen. Der weitere Temperatursensor ist bevorzugt ein NTC-Widerstand.
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Bevorzugt wird in dem Schritt a) dem Laugenbehälter eine definierte Wassermenge zu einem vorbestimmten Wasserpegel im Laugenbehälter zugeführt. Bevorzugt ist der vorbestimmte Wasserpegel derart, dass in und/oder nach dem Schritt b) und/oder bei und/oder nach Aktivierung der weiteren Heizung Dampf erzeugt wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Waschautomaten mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von Wäsche, einer Heizung und einer Steuereinheit, die eingerichtet und ausgebildet ist, ein Verfahren nach einer oder mehreren der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen zu steuern.
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Der Waschautomat weist bevorzugt mehrere bevorzugter zwei Heizungen mit unterschiedlichen Heizleistungen auf. Die Heizleistungen liegen bevorzugt im Bereich von 2,1 kW bis 5,3kW.
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In Bezug auf das Verfahren beschriebene Ausführungsformen und Vorteile gelten für den Waschautomaten entsprechend und umgekehrt.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Computerprogramm, das dazu eingerichtet ist, ein Verfahren nach einer oder mehreren der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen auszuführen, wenn es auf der Steuereinheit des Waschautomaten ausgeführt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt schematisch
- 1 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- 2 ein detailliertes Teil-Ablaufdiagramm des in 1 gezeigten Verfahrens.
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1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren zum Betreiben eines Waschautomaten mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit, einer in dem Laugenbehälter drehbar gelagerten Trommel zur Aufnahme von Wäsche und einer Heizung zum Erhitzen der Waschflüssigkeit, weist folgende Schritte auf. Ein Schritt 1 weist ein Zuführen der Waschflüssigkeit in den Laugenbehälter auf. Der Schritt 2 weist ein Aktivieren der Heizung auf. Ein Schritt 3 umfasst ein fortlaufendes Messen realer Temperaturwerte, die die Temperatur der Waschflüssigkeit repräsentieren, mit dem Temperatursensor. Ein Schritt 4 weist ein Ermitteln mindestens eines Kennwertes der Temperaturkurve zu einem bestimmten Zeitpunkt aus den realen Temperaturwerten auf. Ein Schritt 5 weist ein Vergleichen des mindestens einen ermittelten Kennwerts mit einem vorbestimmten Grenzwert auf. Ein Schritt 6 weist ein Fortfahren mit Schritt c) auf und wird durchgeführt, wenn der in dem Schritt 5 durchgeführte Vergleich einen Normalzustand des Temperatursensors erkennen lässt. Ein Schritt 7 weist ein Deaktivieren der Heizung auf und wird durchgeführt, wenn der in dem Schritt 5 durchgeführte Vergleich einen Fehlerzustand des Temperatursensors erkennen lässt. Im Anschluss an den Schritt 7 kann optional das Verfahren mit dem Schritt 2 fortgeführt werden beispielsweise nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne.
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Das Verfahren kann weiterhin ein Aktivieren einer weiteren Heizung aufweisen, das Teil des Schritts 2 sein kann oder in einem weiteren Schritt durchgeführt wird, der hier der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt ist.
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2 zeigt ein detailliertes Teil-Ablaufdiagramm des in 1 gezeigten Verfahrens. In einem Schritt 8 wird mit dem in 1 gezeigten Schritt 4 gestartet. Der Schritt Schritt 4 wird das Ermitteln mindestens eines Kennwertes insbesondere Berechnen der ersten zeitlichen Ableitung und der zweiten zeitlichen Ableitung der gemessenen realen Temperaturwerte auf. In einem Schritt 9 wird ein Timeout-Counter inkrementiert. In einem Schritt 10 wird der Timeout-Counter mittels Reset zurückgesetzt bzw. dekrementiert. In einem Schritt 10 wird eine Stuck-at-Überwachung durchgeführt, die ein Ausführen der in 1 gezeigten 5 bis 7 aufweist. In einem Schritt 12 wird das Verfahren beendet.