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Die Erfindung betrifft eine Zahnradlagerung für eine landwirtschaftliche Maschine, insbesondere für eine Drillmaschine.
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Aus dem Stand der Technik sind Drillmaschinen bekannt, die eine Vielzahl von Dosierern aufweisen, um Saatgut zu dosieren. Die Dosierer können hierbei in zwei Dosiererreihen angeordnet sein, wobei die Dosiererreihen unabhängig voneinander durch zwei Antriebswellen angetrieben werden können, um eine Halbseitenabschaltung zu ermöglichen. Bei einer solchen Halbseitenabschaltung wird dann nur eine der beiden Antriebswellen angetrieben, während die andere Antriebswelle stillsteht. Dies hat zur Folge, dass nur die Dosierer der angetriebenen Dosiererreihe Saatgut abgeben, während die Dosierer der anderen Dosiererreihe kein Saatgut abgeben.
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Weiterhin ist es aus dem Stand der Technik bekannt, dass derartige Drillmaschinen umgeschaltet werden können zwischen einem Fahrgassenbetrieb und einem Normalbetrieb. Im Normalbetrieb werden sämtliche Dosierer angetrieben einschließlich derjenigen Dosierer, die als Fahrgassendosierer konfiguriert sind. Im Fahrgassenbetrieb werden dagegen nur die Normaldosierer angetrieben, während die Fahrgassendosierer nicht angetrieben werden. Die Umschaltung zwischen dem Normalbetrieb und dem Fahrgassenbetrieb erfolgt im Stand der Technik durch eine axiale Verschiebung der Antriebswelle.
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9 zeigt eine Perspektivansicht einer herkömmlichen Zahnradlagerung in einer solchen Drillmaschine. Hierbei ist eine Antriebswelle 1 dargestellt, die zum Antrieb der Dosierer dient und im Betrieb drehbar und axial verschiebbar ist. Auf der Antriebswelle 1 ist ein Zahnrad 2 angeordnet, das von der Antriebswelle 1 gedreht werden kann. Hierzu sind auf der Antriebswelle 1 Mitnehmer 3, 4 angeordnet, die jeweils eine Außenverzahnung aufweisen, die in eine Innenverzahnung in dem Zahnrad 2 eingreifen kann. In der Zeichnung greift die Außenverzahnung des Mitnehmers 4 in die Innenverzahnung des Zahnrads 2 ein, so dass die Antriebswelle 1 das Zahnrad 2 dreht. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Mitnehmer 3, 4 drehstarr mit der Antriebswelle 1 verbunden sind. Der zugehörige Dosierer ist also in dieser Konfiguration nicht als Fahrgassendosierer konfiguriert, sondern als Normaldosierer. Weiterhin sind auf der Antriebswelle 1 Distanzhülsen 5, 6 angeordnet, die keine Außenverzahnung aufweisen.
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Zur alternativ möglichen Konfiguration eines Dosierers als Fahrgassendosierer kann eine der Distanzhülsen 5, 6 zwischen den Mitnehmern 3, 4 angeordnet werden. Dies hat zur Folge, dass die Antriebswelle 1 das Zahnrad 2 nur dann dreht, wenn sich einer der Mitnehmer 3, 4 in axialer Überdeckung mit dem Zahnrad 2 befindet, wohingegen das Zahnrad 2 nicht gedreht wird, wenn sich eine der Distanzhülsen 5, 6 in axialer Überdeckung mit dem Zahnrad 2 befindet. Eine axiale Verschiebung der Antriebswelle 1 ermöglicht also im Stand der Technik eine Umschaltung zwischen dem Fahrgassenbetrieb und dem Normalbetrieb. Weiterhin ist zu erwähnen, dass das Zahnrad 2 in zwei Lagerschalen 7, 8 drehbar gelagert ist, wobei die beiden Lagerschalen 7, 8 die Antriebswelle 1 umgreifen.
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Problematisch an dieser bekannten Zahnradlagerung ist die Tatsache, dass die Axialverschiebung der Antriebswelle 1 beim Umschalten zwischen dem Normalbetrieb und dem Fahrgassenbetrieb zu einer mechanischen Belastung des Zahnrads 2 führt, was wiederum zu einer mechanischen Belastung der Lagerschalen 7, 8 führt. Dies kann zu einer übermäßigen Verformung der Lagerschalen 7, 8 führen, was vermieden werden soll.
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Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, die bekannte Zahnradlagerung so zu verbessern, dass die axiale Verschiebung der Antriebswelle nicht zu einer mechanischen Überlastung der Zahnradlagerung führt.
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Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Zahnradlagerung gemäß dem Hauptanspruch gelöst.
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Die erfindungsgemäße Zahnradlagerung eignet sich allgemein zur Lagerung eines Zahnrades. Der Anwendungsbereich der erfindungsgemäßen Zahnradlagerung ist also nicht auf die Lagerung eines Zahnrads in einer landwirtschaftlichen Maschine beschränkt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dient die erfindungsgemäße Zahnradlagerung jedoch zur Lagerung eines Zahnrads in einer landwirtschaftlichen Maschine, wie beispielsweise einer Drillmaschine, um nur ein Beispiel zu nennen. Auch hinsichtlich des Typs der landwirtschaftlichen Maschine ist die Erfindung also nicht auf einen bestimmten Maschinentyp beschränkt.
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Die erfindungsgemäße Zahnradlagerung weist zunächst in Übereinstimmung mit der eingangs beschriebenen bekannten Zahnradlagerung ein Zahnrad auf, das in der Zahnradlagerung drehbar gelagert ist. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dient dieses Zahnrad zum Antrieb eines Dosierers.
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Weiterhin umfasst die erfindungsgemäße Zahnradlagerung in Übereinstimmung mit der eingangs beschriebenen bekannten Zahnradlagerung eine Antriebswelle, die dazu dient, das Zahnrad anzutreiben. Zum einen ist die Antriebswelle drehbar, um ein Drehmoment auf das Zahnrad zu übertragen. Zum anderen ist die Antriebswelle auch axial verschiebbar, um die Antriebswelle wahlweise mit dem Zahnrad mechanisch zu koppeln oder von dem Zahnrad mechanisch zu entkoppeln. In einer ersten Axialstellung ist die Antriebswelle also mit dem Zahnrad gekoppelt und treibt das Zahnrad an. In einer zweiten Axialstellung ist die Antriebswelle dagegen mechanisch von dem Zahnrad entkoppelt und treibt das Zahnrad nicht an. Diese Axialverschiebung der Antriebswelle dient bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel in einer Drillmaschine zur Umschaltung zwischen dem Fahrgassenbetrieb und dem Normalbetrieb.
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Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Zahnradlagerung in Übereinstimmung mit der eingangs beschriebenen bekannten Zahnradlagerung zwei Lagerschalen auf, die die Antriebswelle gemeinsam umgreifen und eine Lagerung bilden.
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Es wurde bereits vorstehend als Problem erwähnt, dass die axiale Verschiebung der Antriebswelle zu einer mechanischen Belastung des Zahnrads und auch der Lagerschalen führt, was im Extremfall zu einer übermäßigen Verformung der Lagerschalen führen kann. Zur Lösung dieses Problems sieht die erfindungsgemäße Zahnradlagerung vor, dass die erste Lagerschale das Zahnrad in axialer Richtung radial außerhalb des Zahnrads umgreift und eine Lagerverstärkung bildet, um das Zahnrad gegenüber der Axialbelastung bei der Axialverschiebung der Antriebswelle mechanisch zu stabilisieren.
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel bildet also die obere Lagerschale die Lagerverstärkung, die das Zahnrad umgreift. Es ist jedoch grundsätzlich auch möglich, dass die untere Lagerschale die Lagerverstärkung bildet und dann das Zahnrad in axialer Richtung umgreift
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Verstärkung ist die Lagerverstärkung (d.h. die erste Lagerschale) auf die zweite Lagerschale aufgesetzt und mit der zweiten Lagerschale verschraubt. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Befestigungsarten denkbar, um die Lagerschalen miteinander zu verbinden.
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Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Lagerverstärkung zwei radial verlaufende Seitenstege auf, die zueinander axial beabstandet sind und das Zahnrad axial beidseitig umgreifen. Die beiden Seitenstege grenzen also vorzugsweise an die beiden Stirnflächen des Zahnrads an und können das Zahnrad somit seitlich abstützen, was einer Verformung des Zahnrads entgegengewirkt und das Zahnrad gegenüber einer axialen Belastung stabilisiert.
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Dabei können die beiden Seitenstege der Lagerverstärkung durch einen radial außenliegenden und axial verlaufenden Mittelsteg miteinander verbunden sein, so dass die Lagerverstärkung einen Deckel bildet, der das Zahnrad radial außen überdeckt. Der Deckel kann im Querschnitt durch die Drehachse der Antriebswelle im Wesentlichen U-förmig sein. Die Seitenstege des Deckels stabilisieren dabei das Zahnrad, während der axial verlaufende Mittelsteg zur Stabilisierung des Deckels beiträgt.
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Hierbei schließen die beiden Seitenstege der Lagerverstärkung zwischen sich einen Schlitz ein, der das Zahnrad aufnimmt. Dieser Schlitz weist vorzugsweise eine axiale Breite auf, die im Wesentlichen gleich der axialen Breite des Zahnrads ist, so dass das Zahnrad an seinen Stirnseiten von den Seitenstegen abgestützt wird.
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Hierbei können das Zahnrad einerseits und der Schlitz der Lagerverstärkung andererseits eine Spielpassung bilden, damit die Lagerverstärkung einerseits die Drehbewegung des Zahnrads nicht behindert, aber andererseits das Zahnrad axial abstützt und somit gegenüber einer mechanischen Axialbelastung stabilisiert.
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Die beiden Seitenstege der Lagerverstärkung können wiederum jeweils zwei Arme aufweisen, die auf die zweite Lagerschale aufgesetzt sind. Hierzu können die beiden Arme kreisbogenförmig geformt sein und einen halbkreisförmigen Querschnitt einschließen, damit die Lagerverstärkung einfach auf die Antriebswelle aufgesetzt werden kann.
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Es wurde bereits vorstehend kurz erwähnt, dass die Lagerverstärkung mit der zweiten Lagerschale verschraubt werden kann. Hierzu können die Arme der Seitenstege der Lagerverstärkung an ihren Enden jeweils eine Bohrung für eine Befestigungsschraube aufweisen. Damit hat die Lagerverstärkung vier Befestigungsstellen zur Schraubverbindung mit der zweiten Lagerschale. Die Bohrungen für die Befestigungsschrauben können hierbei alle parallel zueinander ausgerichtet sein.
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Es wurde vorstehend bereits erwähnt, dass das Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Zahnradlagerung nicht auf den Einsatz in einer landwirtschaftlichen Maschine beschränkt ist, so dass die Erfindung eigenständigen Schutz für eine solche Zahnradlagerung beansprucht. Darüber hinaus beansprucht die Erfindung jedoch auch Schutz für eine landwirtschaftliche Maschine mit einer solchen Zahnradlagerung. Beispielsweise kann es sich bei der landwirtschaftlichen Maschine um eine Drillmaschine handeln, wie vorstehend bereits erwähnt wurde.
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Die erfindungsgemäße landwirtschaftliche Maschine weist vorzugsweise mehrere Dosierer zum Dosieren von Dosiergut (z.B. Saatgut) auf.
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Die Dosierer können hierbei durch eine drehbare Antriebswelle angetrieben werden, wobei die Antriebswelle auch axial verschiebbar ist, um zwischen einem Fahrgassenbetrieb und einem Normalbetrieb umzuschalten. Im Fahrgassenbetrieb werden nur diejenigen Dosierer angetrieben, die nicht als Fahrgassendosierer konfiguriert sind. Im Normalbetrieb werden dagegen sämtliche Dosierer angetrieben einschließlich dem Dosierer, der als Fahrgassendosierer konfiguriert ist.
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Die Dosierer sind hierbei vorzugsweise nebeneinander entlang der Antriebswelle angeordnet.
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Die erfindungsgemäße Zahnradlagerung dient hierbei zur Lagerung eines Zahnrads zum Antrieb der Dosierer auf der Antriebswelle.
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Weiterhin ist zu erwähnen, dass die landwirtschaftliche Maschine einen Drehantrieb aufweisen kann, um die Antriebswelle zu drehen.
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Ferner kann die erfindungsgemäße landwirtschaftliche Maschine auch einen Verschiebeantrieb aufweisen, um die Antriebswelle axial zwischen der Fahrgassenstellung und der Grundstellung zu verschieben.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Drillmaschine.
- 2 zeigt eine Perspektivansicht der Dosiereinrichtung der Drillmaschine aus 1.
- 3 zeigt eine Seitenansicht der Dosiereinrichtung gemäß 2.
- 4 zeigt eine Perspektivansicht eines einzelnen Dosierers mit einer erfindungsgemäßen Zahnradlagerung.
- 5 zeigt eine Seitenansicht des Dosierers aus 4.
- 6 zeigt eine Perspektivansicht der Lagerverstärkung der erfindungsgemäßen Zahnradlagerung.
- 7 zeigt eine Seitenansicht der Lagerverstärkung aus 6.
- 8 zeigt eine axiale Ansicht der Lagerverstärkung aus den 6 und 7.
- 9 zeigt eine Perspektivansicht einer herkömmlichen Zahnradlagerung in einer Drillmaschine.
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1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Drillmaschine 9, die weitgehend herkömmlich aufgebaut ist, wie beispielsweise in den deutschen Patentanmeldungen
DE 10 2020 114 984 ,
DE 10 2020 114 992 ,
DE 10 2020 115 005 ,
DE 10 2020 114 990 und
DE 10 2020 114 978 beschrieben ist. Hinsichtlich des grundsätzlichen Aufbaus und der Funktionsweise der Drillmaschine 9 wird deshalb auf die vorstehend genannten Patentanmeldungen verwiesen, deren Inhalt deshalb der vorläufigen Beschreibung in vollem Umfang zuzurechnen ist.
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Die Drillmaschine 9 weist eine Dosiereinrichtung 10 auf, die Saatgut aus einem Vorratsbehälter 11 entnimmt und mittels zahlreicher Dosierer 12 dosiert.
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Die Dosiereinrichtung 10 ist hierbei in zwei Dosiererreihen 13, 14 unterteilt, die jeweils die halbe Breite der Dosiereinrichtung 10 umfassen. Diese Unterteilung der Dosiereinrichtung 10 in die beiden Dosiererreihen 13, 14 ermöglicht eine Halbseitenabschaltung, wobei im Falle einer Halbseitenabschaltung nur eine der beiden Dosiererreihen 13, 14 angetrieben wird. Hierzu weist die Dosiereinrichtung 10 zwei Drehantriebe 15, 16 auf, die von jeweils einem Elektromotor angetrieben werden und über jeweils ein Zahnradgetriebe auf jeweils eine Antriebswelle 17, 18 wirken. Der Drehantrieb 15 treibt also über die Antriebswelle 17 die Dosierer 12 der Dosiererreihe 13 an. Der Drehantrieb 16 treibt dagegen über die Antriebswelle 18 die Dosierer 12 der Dosiererreihe 14 an. Die Drehantriebe 15, 16 können unabhängig voneinander geschaltet werden, um die vorstehend erwähnte Halbseitenabschaltung zu ermöglichen.
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Die beiden Antriebswellen 17, 18 sind in der Mitte durch eine Kupplung 19 miteinander verbunden. Die Kupplung 19 ermöglicht eine freie rotatorische Relativbewegung der beiden Antriebswellen 17, 18 relativ zueinander. Allerdings verbindet die Kupplung 19 die beiden Antriebswellen 17, 18 in axialer Richtung miteinander, so dass eine axiale Relativbewegung der Antriebswellen 17, 18 nicht möglich ist. Dies ist sinnvoll, weil dadurch ein einziger Verschiebeantrieb ausreicht, um die beiden Antriebswellen 17, 18 axial zu verschieben, wenn zwischen dem Fahrgassenbetrieb und dem Normalbetrieb umgeschaltet werden soll. Der Verschiebeantrieb ist in den Zeichnungen nicht dargestellt und kann beispielsweise einen schwenkbaren Verschiebehebel aufweisen, der an der Kupplung 19 angreift. Ein Verschwenken dieses Verschiebehebels führt dann zu einer Axialverschiebung der Kupplung 19 und damit auch zu einer axialen Verschiebung der beiden Antriebswellen 17, 18.
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Die 4 und 5 zeigen verschiedene Ansichten eines der Dosierer 12 der Dosiererreihe 13. Die Dosierer 12 der beiden Dosiererreihen 13, 14 sind jedoch gleich aufgebaut.
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Die einzelnen Dosierer 12 weisen jeweils ein Zahnrad 20 auf, das den jeweiligen Dosierer 12 antreibt. Das Zahnrad 20 greift hierbei in ein Zahnrad 21 auf der Antriebswelle 17 ein. Eine Drehung des Zahnrads 21 auf der Antriebswelle 17 führt also zu einer Drehung des Zahnrads 20 des Dosierers 12.
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Auf der Antriebswelle 17 befinden sich bei jedem der Dosierer 12 eine Distanzhülse 22 und zwei Mitnehmer 23, 24 mit einer Außenverzahnung. In der Zeichnung greift die Außenverzahnung des Mitnehmers 24 in eine Innenverzahnung des Zahnrads 21 ein. Die Mitnehmer 23, 24 sind wiederum drehstarr mit der Antriebswelle 17 verbunden. Eine Drehung der Antriebswelle 17 führt also zu einer Drehung der beiden Mitnehmer 23, 24, wobei der Mitnehmer 24 wiederum das Zahnrad 21 dreht.
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In der Zeichnung ist der Dosierer 12 also als Normaldosierer konfiguriert, d.h. der Dosierer 12 wird sowohl im Fahrgassenbetrieb als auch im Normalbetrieb angetrieben.
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Zur alternativ möglichen Konfiguration des Dosierers 12 als Fahrgassendosierer kann dagegen die Distanzhülse 22 zwischen den beiden Mitnehmer 23, 24 angeordnet werden. Das Zahnrad 21 wird dann nur dann angetrieben, wenn sich einer der beiden Mitnehmer 23, 24 in axialer Überdeckung mit dem Zahnrad 21 befindet. Falls sich dagegen die Distanzhülse 22 in axialer Überdeckung mit dem Zahnrad 21 befindet, so wird das Zahnrad 21 nicht angetrieben. Eine Axialverschiebung der Antriebswelle 17 ermöglicht also eine Umschaltung zwischen dem Fahrgassenbetrieb und dem Normalbetrieb.
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Von erfindungsgemäßer Bedeutung ist hierbei insbesondere die Zahnradlagerung des Zahnrads 21 in dem Dosierer 12.
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Hierzu weist die Zahnradlagerung zunächst in herkömmlicher Weise eine untere Lagerschale 25 und eine obere Lagerschale 26 auf, die die Antriebswelle 17 und das Zahnrad 21 lagern. Die obere Lagerschale 26 ist hierbei jedoch erfindungsgemäß als Lagerverstärkung ausgebildet, um die Axialkräfte aufzunehmen, die bei einer Axialverschiebung der Antriebswelle 17 auf das Zahnrad 21 und auch auf die beiden Lagerschalen 25, 26 wirken.
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Die Details der Lagerverstärkung der oberen Lagerschale sind aus den 6-8 ersichtlich und werde nachfolgend beschrieben.
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So weist die obere Lagerschale 26 zwei Seitenstege 27, 28 auf, die axial zueinander beabstandet sind und einen Schlitz 29 mit einer bestimmten Schlitzbreite b in axialer Richtung einschließen.
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Darüber hinaus weist die als Lagerverstärkung ausgebildete obere Lagerschale 26 einen Mittelsteg 30 auf, der die beiden Seitenstege 27, 28 miteinander verbindet und dadurch mechanisch stabilisiert. Der Mittelsteg 30 verläuft im montierten Zustand radial außerhalb des Zahnrads 21. Die beiden Seitenstege 27,28 liegen dagegen im montierten Zustand planparallel an den Stirnflächen des Zahnrads 21 an und bewirken dadurch eine mechanische Stabilisierung des Zahnrads 21 bei Axialkräften, die bei einer Axialverschiebung der Antriebswelle 21 entstehen. Der Schlitz 29 in der oberen Lagerschale 26 bildet deshalb eine Spielpassung mit dem Zahnrad 21. Einerseits wird dadurch ermöglicht, dass sich das Zahnrad 21 in dem Schlitz 29 frei drehen kann. Andererseits wird dadurch ermöglicht, dass sich das Zahnrad 21 mit seinen Stirnflächen an den Seitenstegen 27, 28 der oberen Lagerschale 26 abstützen kann.
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Die beiden Seitenstege 27, 28 der oberen Lagerschale 26 weisen jeweils zwei Arme 31-34 auf, die sich kreisbogenförmig nach unten erstrecken und einen halbkreisförmigen Querschnitt einschließen, damit die obere Lagerschale 26 auf die Antriebswelle 21 aufgesetzt werden kann.
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An ihren Enden weisen die Arme 31-34 jeweils eine Bohrung 35-38 zur Aufnahme einer Befestigungsschraube (nicht dargestellt) auf. Die Lagerschale 26 kann also mit vier Befestigungsschrauben mit der unteren Lagerschale 25 verschraubt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehende beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung auch verschiedene Abwandlungen und Modifikationen, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den jeweils in Bezug genommenen Ansprüchen und insbesondere auch ohne die Merkmale des Hauptanspruchs. Die Erfindung umfasst also verschiedene Erfindungsaspekte, die unabhängig voneinander Schutz genießen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antriebswelle
- 2
- Zahnrad auf der Antriebswelle
- 3, 4
- Mitnehmer auf der Antriebswelle
- 5, 6
- Distanzhülsen auf der Antriebswelle
- 7
- Untere Lagerschale
- 8
- Obere Lagerschale
- 9
- Drillmaschine
- 10
- Dosiereinrichtung
- 11
- Vorratsbehälter der Drillmaschine
- 12
- Dosierer
- 13, 14
- Dosiererreihen
- 15, 16
- Drehantriebe der Dosiererreihen
- 17, 18
- Antriebswellen der Dosiererreihen
- 19
- Kupplung zur Verbindung der Antriebswellen
- 20
- Zahnrad an dem Dosierer
- 21
- Zahnrad auf der Antriebswelle
- 22
- Distanzhülse auf der Antriebswelle
- 23, 24
- Mitnehmer auf der Antriebswelle
- 25
- Untere Lagerschale
- 26
- Obere Lagerschale (Lagerverstärkung)
- 27, 28
- Seitenstege der Lagerverstärkung
- 29
- Schlitz in der Lagerverstärkung
- 30
- Mittelsteg der Lagerverstärkung
- 31-34
- Arme der Lagerverstärkung
- 35-38
- Bohrungen in den Armen der Lagerverstärkung
- b
- Breite des Schlitzes in der Lagerverstärkung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102020114984 [0004, 0031]
- DE 102020114992 [0004, 0031]
- DE 102020115005 [0004, 0031]
- DE 102020114990 [0004, 0031]
- DE 102020114978 [0004, 0031]