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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung für ein Fräsrad einer Schlitzwandfräse sowie ein Verfahren zur Demontage eines Fräsrads mittels einer solchen Aufnahmevorrichtung.
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Schlitzwandfräsen werden zum Herstellen von Bodenschlitzen für die Konstruktion von Schlitzwänden eingesetzt und existieren in verschiedensten Ausführungen und Größen. Üblicherweise sind Schlitzwandfräsen an mobilen Trägergeräten wie Fahrzeugkranen oder Seilbaggern montiert.
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Eine Kernkomponente derartiger Schlitzwandfräsen sind die Fräsräder. Diese sind einem hohen Verschleiß ausgesetzt und müssen entsprechend oft ausgetauscht und/oder gewartet werden. Bei bisher bekannten Lösungen werden die Fräsräder beim An- und Abbau typischerweise über einfache Schlaufen an geeigneten Arbeitsgeräten bzw. Fahrzeugen befestigt. Die Montage und Demontage der Fräsräder ist durch deren hohes Gewicht und die schlechte Zugänglichkeit der Befestigungselemente potentiell gefährlich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Montage und Demontage der Fräsräder solcher Schlitzwandfräsen einfacher und sicherer zu gestalten.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demnach wird eine Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme eines Fräsrads einer Schlitzwandfräse zum Zwecke der Montage, Demontage und/oder Wartung des Fräsrads vorgeschlagen, welche ein Trägergestell und einen im oder am Trägergestell drehbar gelagerten Aufnahmedorn umfasst. Dabei weist das Trägergestell ein Aufnahmemittel auf, über welches die Aufnahmevorrichtung durch ein Arbeitsgerät aufnehmbar und anhebbar ist. Der Aufnahmedorn weist eine Befestigungsvorrichtung auf, an welcher das Fräsrad lösbar befestigbar bzw. montierbar ist.
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Die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung gestaltet den Montage- und Demontagevorgang der Fräsräder wesentlich einfacher und sicherer. Das aufgenommene Fräsrad ist während der Montage / Demontage fest mit der Aufnahmevorrichtung bzw. einem die Aufnahmevorrichtung tragenden Arbeitsgerät wie z.B. einem Gabelstapler verbunden und kann dadurch nicht herunterfallen. Gleichzeitig kann die Aufnahmevorrichtung ohne Weiteres so ausgestaltet werden, dass sie ausreichend Platz bietet, um die Anschlussstellen an den Fräsradgetrieben der Schlitzwandfräse und an den Fräsrädern bequem erreichen zu können. Weiterhin kann das aufgenommene Fräsrad im demontierten Zustand mühelos gewartet und/oder gelagert werden.
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Durch die drehbare Lagerung des Aufnahmedorns im / am Trägergestell lässt sich die Befestigungsvorrichtung unkompliziert durch einfache Drehung um die Längsachse des Aufnahmedorns für den An- oder Abbau des Fräsrads ausrichten. Dadurch ist eine schnelle Montage / Demontage in jeder beliebigen Stellung des Fräsrads möglich. Der Begriff Aufnahmedorn ist dabei breit auszulegen und kann ein beliebiges drehbar gelagertes Element bezeichnet, an dem (über die Befestigungsvorrichtung) das Fräsrad reversibel befestigbar ist. Die Befestigungsvorrichtung kann dabei einstückig am Aufnahmedorn ausgebildet sein oder ein separates und mit dem Aufnahmedorn verbundenes Bauteil darstellen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Der Aufnahmedorn ist vorzugsweise derart ausgestaltet, insbesondere derart lang ausgebildet, dass alle gängigen Fräsradgrößen angebaut werden können und dennoch ausreichend Platz verbleibt, dass der Befestigungsbereich des Fräsrads (d.h. insbesondere der Getriebeflansch) im Ab- und Anbauvorgang zugänglich bleibt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Trägergestell eine Dornaufnahme aufweist, in der der Aufnahmedorn drehbar gelagert oder lagerbar ist. Der Aufnahmedorn kann einen zylindrischen Abschnitt aufweisen, welcher in der Dornaufnahme gelagert oder lagerbar ist. Vorzugsweise ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen, mittels welcher der Aufnahmedorn drehfest am Trägergestell arretierbar ist. Dadurch kann nach einer Ausrichtung der Befestigungsvorrichtung relativ zum Fräsrad die korrekte Winkelstellung des Aufnahmedorns fixiert werden. Ebenfalls ist es dadurch möglich, bei einer Wartung des an der Aufnahmevorrichtung befestigten Fräsrads eine gewünschte Ausrichtung zu fixieren. Die Arretierung kann per Kraftschluss und/oder Formschluss erfolgen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Aufnahmedorn axial verschiebbar gelagert und aus der Dornaufnahme herausziehbar ist. Dadurch kann der Aufnahmedorn von dem Trägergestell getrennt werden, beispielsweise um an einem Fräsrad einer auf dem Boden abgelegten Schlitzwandfräse befestigt zu werden. In diesem Fall kann der Aufnahmedorn mit dem befestigten Fräsrad anschließend wieder in die Dornaufnahme eingebracht bzw. eingeschoben werden. Vorzugsweise ist der Aufnahmedorn durch eine Sicherungseinrichtung gegen ein Herausziehen aus der Dornaufnahme sicherbar. Bei der Sicherungseinrichtung kann es sich gleichzeitig um die zuvor angesprochene Verriegelungseinrichtung handeln und somit gleichzeitig ein Drehen und ein Verschieben blockieren.
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Ebenfalls ist eine Ausführungsform vorstellbar, bei der die Sicherungseinrichtung einen in eine Ausnehmung des Aufnahmedorns einschiebbaren Bolzen oder Stift umfasst. Alternativ kann die Sicherungseinrichtung einen am Trägergestell angeordneten Riegel umfassen, welcher in einer Sicherungsstellung in eine Aussparung oder Nut eingreift, die am Aufnahmedorn, beispielsweise an dem der Befestigungsvorrichtung beabstandeten Ende des Aufnahmedorns, ausgebildet ist. Das Ende mit der Aussparung oder Nut kann aus der Dornaufnahme herausragen. Ferner kann der Endbereich mit der Aussparung oder Nut konisch geformt sein, um ein Einfädeln des Aufnahmedorns in die Dornaufnahme zu erleichtern.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das der Befestigungsvorrichtung beabstandete Ende des Aufnahmedorns zur Erleichterung des Einschiebens in die Dornaufnahme konisch geformt ist oder ein konisches Endstück aufweist. Bei Letzterem kann es sich um ein separates und mit dem Aufnahmedorn verbundenes Bauteil handeln. Vorzugsweise ist im konischen Bereich oder am konischen Endstück eine Aufnahme vorgesehen, in welcher ein Betätigungselement zur manuellen Drehung des Aufnahmedorns aufnehmbar ist. Das Betätigungselement erleichtert das Drehen des Aufnahmedorns bzw. reduziert den nötigen Kraftaufwand mit und ohne angebautem Fräsrad und kann als Hebelarm oder Stange ausgebildet sein, welche(r) in die Aufnahme einschiebbar ist.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Betätigungselement permanent am Aufnahmedorn verbleibt und beispielsweise für ein Trennen des Aufnahmedorns vom Trägergestell in eine Trennstellung bringbar (z.B. schwenkbar oder klappbar) ist, in der es ein Herausziehen des Aufnahmedorns nicht blockiert. In einer Arbeitsstellung kann das Betätigungselement vom Aufnahmedorn abstehen, z.B. senkrecht abstehen, und vom Bedienpersonal zur komfortablen und leichten Drehung und Ausrichtung der Befestigungsvorrichtung verwendet werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Aufnahmemittel in einem unteren Bereich des Trägergestells angeordnet und vorzugsweise derart ausgebildet ist, dass die Aufnahmevorrichtung mit und ohne befestigtem Fräsrad über das Aufnahmemittel auf dem Boden abstellbar ist. Das Aufnahmemittel fungiert somit als Stütze, um die Aufnahmevorrichtung auf dem Boden abstellen zu können, beispielsweise zum Zwecke der Wartung und/oder Lagerung des Fräsrads.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Aufnahmemittel zwei parallele Führungen umfasst, in welche ein Gabelelement eines Arbeitsgeräts, insbesondere die Gabel bzw. Gabelstaplerzinken eines Gabelstaplers, einbringbar ist. Die Führungen können einen runden, ovalen oder rechteckigen Querschnitt aufweisen und als einseitig oder beidseitig offene Hohlprofile ausgestaltet sein. Vorzugsweise sind die Führungen lang genug, dass die Aufnahmevorrichtung samt angebautem Fräsrad über die Führungen auf dem Boden abgestellt werden kann, ohne zu kippen. Der Gesamtschwerpunkt der Einheit aus Aufnahmevorrichtung und Fräsrad befindet sich vorzugsweise zwischen den Führungen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Aufnahmemittel eine Sicherungseinrichtung aufweist, mittels welcher die durch ein Arbeitsgerät aufgenommene Aufnahmevorrichtung gegen ein Herunterfallen bzw. Herunterrutschen vom Arbeitsgerät (z.B. von der Gabel eines Gabelstaplers) sicherbar ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Sicherungseinrichtung einen oder mehrere Sicherungsbolzen umfasst, welche im Bereich von Öffnungen der Führungen angeordnet sind, in die das Gabelelement einschiebbar ist. Vorzugsweise befinden sich die Sicherungsbolzen an den vom Fräsrad wegweisenden Enden bzw. Stirnseiten der Führungen. Die Sicherungsbolzen können durch entsprechende Bolzpunkte bzw. Lageraugen schiebbar sein, die in einem vom Arbeitsgerät aufgenommenen Zustand entsprechende Aussparungen / Bohrungen des die Aufnahmevorrichtung aufnehmenden Werkzeugs (z.B. Gabel) überdecken. Die Sicherungsbolzen können selbst mittels entsprechender Sicherheitselemente gegen ein Herausrutschen aus den Bolzpunkten sicherbar sein. Dadurch wird ein Abrutschen der Aufnahmevorrichtung vom Arbeitsgerät wirksam verhindert.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Befestigungsvorrichtung mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei Bohrungen aufweist, welche mit entsprechenden Bohrungen des Fräsrads in Überdeckung bringbar sind, sodass das Fräsrad mit der Befestigungsvorrichtung verbindbar, insbesondere verschraubbar ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Befestigungsvorrichtung mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei Befestigungselemente aufweist, an denen die Bohrungen ausgebildet sind und welche vorzugsweise radial vom Aufnahmedorn abstehen. Die Befestigungselemente können als radial abstehende Laschen ausgebildet sein. Zusätzlich können die abstehenden Befestigungselemente durch Versteifungen / Verstrebungen mit dem Aufnahmedorn verbunden sein.
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Vorzugsweise weisen alle radial abstehenden Befestigungselemente den gleichen Winkel zu den benachbarten Befestigungselementen auf, sodass beispielsweise bei drei Befestigungselementen die Bohrungen die Ecken eines gleichseitigen Dreiecks bilden. Durch Drehung des Aufnahmedorns können die Bohrungen mit Aussparungen / Bohrungen des Fräsrads in Überdeckung gebracht werden, um beispielsweise eine Schraubverbindung zwischen Fräsrad und Befestigungsvorrichtung herstellen zu können. Anstelle von radial abstehenden Befestigungselementen können jedoch auch andere Geometrien gewählt werden, beispielsweise eine senkrecht auf die Längsachse des Aufnahmedorns stehende Platte oder Rahmenstruktur mit den entsprechenden Aussparungen / Bohrungen.
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Die Verbindung zwischen Befestigungsvorrichtung und Fräsrad kann mittels geeigneter Schrauben, beispielsweise mittels Abdrückschrauben, herstellbar sein. Diese können durch die in Überdeckung gebrachten Bohrungen bzw. Gewindebohrungen geführt und eingeschraubt werden. Hierbei kann vorgesehen sein, dass bei der Demontage zunächst die (Abdrück-)Schrauben eingesetzt und geringfügig eingeschraubt werden, sodass eine erste lose Verbindung zwischen der Befestigungsvorrichtung und dem noch an der Schlitzwandfräse bzw. dem Fräsradgetriebe montierten Fräsrad hergestellt wird. Sodann kann die Verbindung zwischen Fräsrad und Schlitzwandfräse gelöst werden, beispielsweise indem Muttern der entsprechenden Schraubverbindungen entfernt werden, sodass das Fräsrad immer noch auf den Schrauben aufsitzt und den Kontakt zur Schlitzwandfräse behält. Durch Anziehen der (Abdrück-)Schrauben wird das Fräsrad von der Schlitzwandfräse bzw. dem Getriebe geschoben, während es gleichzeitig sicher an der Aufnahmevorrichtung fixiert wird. Auf diese Weise ist das Fräsrad während des ganzen Montage- / Demontageprozesses niemals frei und kann daher nicht herunterfallen. Am Ende dieses Vorgangs liegt das Fräsrad vorzugsweise noch geringfügig auf dem Fräsradgetriebe auf und kann nun, insbesondere durch das die Aufnahmevorrichtung tragende Arbeitsgerät, gänzlich davon getrennt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Aufnahmedorn ein Anschlagelement aufweist, an welchem ein Anschlagmittel eines Arbeitsgeräts zum Anheben des von dem Trägergestell getrennten Aufnahmedorns befestigbar ist. Dadurch ist es möglich, den Aufnahmedorn vom Trägergestell zu trennen und separat mittels eines Arbeitsgeräts bzw. Hebezeugs zu heben und beispielsweise an einem liegenden Fräsrad zu positionieren.
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Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Demontage eines Fräsrads von einer Schlitzwandfräse mittels einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung mit den Schritten:
- - Heranführen der Aufnahmevorrichtung an das Fräsrad, insbesondere mit Hilfe eines Arbeitsgeräts,
- - Drehen des Aufnahmedorns um dessen Längsachse zur Ausrichtung der Befestigungsvorrichtung relativ zum Fräsrad,
- - Herstellen einer Verbindung zwischen der ausgerichteten Befestigungsvorrichtung und dem Fräsrad,
- - Lösen der Verbindung des Fräsrads mit der Schlitzwandfräse, insbesondere mit einem Fräsradgetriebe der Schlitzwandfräse, und
- - Entfernen der Aufnahmevorrichtung von der Schlitzwandfräse, insbesondere mittels des Arbeitsgeräts.
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Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für die Demontage eines Fräsrads, welches an einer aufrecht positionierten bzw. an einem Trägergerät aufgehängten Schlitzwandfräse montiert ist. Hier kann die gesamte Aufnahmevorrichtung an das Fräsrad herangeführt werden. Dabei ergeben sich offensichtlich dieselben Vorteile und Eigenschaften wie für die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung, weshalb an dieser Stelle auf eine wiederholende Beschreibung verzichtet wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Demontage eines Fräsrads von einer Schlitzwandfräse mittels einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung mit den Schritten:
- - Ablegen der Schlitzwandfräse auf dem Boden,
- - Trennen des Aufnahmedorns vom Trägergestell, insbesondere Herausziehen des Aufnahmedorns aus einer Dornaufnahme des Trägergestells,
- - Heranführen des Aufnahmedorns an das Fräsrad, insbesondere mit Hilfe eines an einem Anschlagelement des Aufnahmedorns angeschlagenen Arbeitsgeräts,
- - Drehen des Aufnahmedorns um dessen Längsachse zur Ausrichtung der Befestigungsvorrichtung relativ zum Fräsrad,
- - Herstellen einer Verbindung zwischen der ausgerichteten Befestigungsvorrichtung und dem Fräsrad,
- - Lösen der Verbindung des Fräsrads mit der Schlitzwandfräse, insbesondere mit einem Fräsradgetriebe der Schlitzwandfräse,
- - Entfernen des Aufnahmedorns von der Schlitzwandfräse und Heranführen des Aufnahmedorns an das Trägergestell, insbesondere mit Hilfe des Arbeitsgeräts, und
- - Herstellen der Verbindung zwischen Trägergestell und Aufnahmedorn, insbesondere Einschieben des Aufnahmedorns in die Dornaufnahme und Sichern des Aufnahmedorns mittels einer Sicherungseinrichtung des Trägergestells.
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Die Schritte „Ablegen der Schlitzwandfräse auf dem Boden“ und „Trennen des Aufnahmedorns vom Trägergestell“ können auch in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für die Demontage eines Fräsrads, welches an einer auf dem Boden Schlitzwandfräse montiert ist bzw. für die Aufnahme eines abgelegten Fräsrads. Auch hierbei ergeben sich offensichtlich dieselben Vorteile und Eigenschaften wie für die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung, weshalb an dieser Stelle auf eine wiederholende Beschreibung verzichtet wird.
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Für die Montage des Fräsrads an der Schlitzwandfräse mittels der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung werden die Schritte der zuvor beschriebenen Verfahren einfach in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt.
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In einer Ausführungsform der vorgenannten Verfahren (das gilt auch für das erwähnte Montageverfahren) ist vorgesehen, dass beim Verbinden des Fräsrads mit der Befestigungsvorrichtung die Längsachse des Aufnahmedorns parallel, insbesondere koaxial, zur Drehachse des Fräsrads ausgerichtet ist. Dadurch kann durch einfaches Drehen des Aufnahmedorns die Befestigungsvorrichtung präzise mit den entsprechenden Befestigungsmitteln des Fräsrads in Überdeckung gebracht werden, sodass unabhängig von der Winkelstellung des Fräsrads eine Verbindung mit der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung möglich ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung ist vorgesehen, dass die Aufnahmevorrichtung zur Durchführung eines der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens ausgelegt ist. Die Aufnahmevorrichtung ist also explizit zur Montage, Demontage und/oder Wartung von Fräsrädern gattungsgemäßer Schlitzwandfräsen ausgelegt. Selbstverständlich können mit der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung auch andere Gegenstände, beispielsweise Räder (also insbesondere Reifen samt Felgen) mobiler Arbeitsmaschinen, demontiert, montiert und/oder gewartet werden.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend anhand der einzigen Figur erläuterten Ausführungsbeispiel.
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Dabei zeigt die einzige 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung mit befestigtem Fräsrad in einer perspektivischen Ansicht, wobei das Fräsrad, welches nicht Teil der vorliegenden Erfindung ist, lediglich gestrichelt dargestellt ist.
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Die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung 10 umfasst ein Trägergestell 12, bei welchem es sich insbesondere um eine Stahlkonstruktion handelt. Im oberen Bereich des achsensymmetrisch aufgebauten Trägergestells 12 befindet sich eine als längliche bzw. zylindrische Bohrung ausgestaltete Dornaufnahme 20, in welcher ein Aufnahmedorn 14 drehbar gelagert ist. Der Aufnahmedorn 14 weist einen zylindrischen Abschnitt auf, in dem er in der Dornaufnahme 20 geführt ist. Der Aufnahmedorn 14 ragt an einer Seite aus der Dornaufnahme 20 heraus und weist an dessen dem Fräsrad 1 zugewandten Ende eine Befestigungsvorrichtung 18 auf, an der das zu montierende / demontierende Fräsrad 1 lösbar befestigbar ist.
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In der 1 ist die Aufnahmevorrichtung 10 mit einem an der Befestigungsvorrichtung 18 montierten Fräsrad 1 gezeigt, welches an seinem Außenumfang eine Vielzahl von Fräszähnen 2 aufweist. Das Fräsrad 1 ist während des Arbeitseinsatzes insbesondere über Schraube-Mutter-Verbindungen an einem Fräsradgetriebe einer Schlitzwandfräse (nicht gezeigt) montiert. An der dem Getriebe abgewandten Seite weist das Fräsrad 1 innen (d.h. innerhalb des mit Fräszähnen 2 bestückten Außenmantels bzw. Außenumfangs des Fräsrads 1) eine Vielzahl von Bohrungen 3 auf, die entlang einer (virtuellen) Kreislinie gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Die Bohrungen 3 sind an einem Getriebeflansch des Fräsrads 1 ausgebildet und können sowohl zur Verbindung des Fräsrads 1 mit dem Fräsradgetriebe, als auch zur Verbindung mit der Befestigungsvorrichtung 18 verwendet werden.
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Die Befestigungsvorrichtung 18 umfasst drei radial vom Ende des Aufnahmedorns 14 abstehende und als Laschen ausgeführte Befestigungselemente, an deren Enden jeweils eine Bohrung 19 ausgebildet ist. Diese Befestigungslaschen sind über als Versteifung wirkende Winkelstücke mit dem Aufnahmedorn 14 verbunden und weisen einen konstanten Winkelabstand zueinander auf (d.h. die Bohrungen 19 bilden die Ecken eines gleichseitigen Dreiecks). Die Befestigungslaschen sind derart ausgebildet und die Bohrungen 3 des Getriebeflansches derart angeordnet, dass die drei Bohrungen 19 der Befestigungsvorrichtung 18 in Überdeckung mit jeweils drei Bohrungen 3 des Fräsrads 1 bringbar sind. Aufgrund der großen Anzahl von Bohrungen 3 des Fräsrads 1, kann eine Montage bei verschiedenen Drehpositionen der Befestigungsvorrichtung 18 relativ zum Fräsrad 1 erfolgen.
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Die Verbindung zwischen Fräsrad 1 und Befestigungsvorrichtung 18 erfolgt über Schrauben. Der Aufnahmedorn 14 ist dabei derart ausgebildet, dass alle Fräsradgrö-ßen angebaut werden können und dennoch genügend Platz verbleibt, dass der Getriebeflansch mit den Bohrungen 3 im An- oder Abbauvorgang zugänglich bleibt. Der Aufnahmedorn 14 könnte prinzipiell auch teleskopierbar ausgeführt sein, um den Abstand zwischen Befestigungsvorrichtung 18 und Trägergestell 12 einstellen und z.B. auf die Größe des Fräsrads 1 anpassen zu können. Letzteres ließe sich ebenfalls dadurch erreichen, dass der Aufnahmedorn 14 axial verschiebbar im Trägergestell 12 gelagert und an unterschiedlichen axialen Positionen fixierbar ist.
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Am dem Fräsrad 1 abgewandten Ende weist der Aufnahmedorn 14 ein konisches Ende bzw. einen Führungskonus 22 auf, welcher ein Einfädeln des Aufnahmedorns 14 in die Dornaufnahme 20 erleichtert. Der Führungskonus 22 ragt dabei am hinteren Ende aus der Dornaufnahme 20 heraus und ist mit mehreren auf Umfang verteilten Aufnahmen 24 bzw. Aufnahmebohrungen versehen, in welche ein z.B. als Hebel ausgebildetes Betätigungselement (nicht gezeigt) einsetzbar ist. Mittels des Hebels lässt sich der Aufnahmedorn 14 bzw. die Befestigungsvorrichtung 18 sowohl mit als auch ohne befestigtem Fräsrad 1 mit geringem Kraftaufwand drehen und ausrichten.
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Am Führungskonus 22 ist ferner eine umlaufende Sicherungsnut ausgebildet. Ein unterhalb der hinteren Öffnung der Dornaufnahme 20 angeordneter Sicherungsriegel 26 greift in einer Sicherungsstellung (wie in der 1 gezeigt) in die Sicherungsnut ein und verriegelt den Aufnahmedorn 14 formschlüssig gegen eine axiale Verschiebung. Dadurch, dass die Sicherungsnut umlaufend ausgebildet ist, ist eine Drehung des Aufnahmedorns 14 auch im verriegelten Zustand immer noch möglich. Zum Herausziehen des Aufnahmedorns 14 aus dem Trägergestell 12 wird der Sicherungsriegel 26 in eine Freigabestellung gebracht, beispielsweise durch Verschwenken. Sicherungsriegel 26 und Sicherungsnut bilden somit eine Sicherungseinrichtung zur Sicherung des Aufnahmedorns 14 in der Dornaufnahme 20.
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Durch Drehung des Aufnahmedorns 14 lassen sich bei der Montage des Fräsrads 1 an der Aufnahmevorrichtung 10 die Bohrungen 19 präzise mit den Bohrungen 3 des Getriebeflansches in Überdeckung bringen. Bei der Wartung dient die Drehung der Ausrichtung des Fräsrads 1. Beim Anbau des an der Aufnahmevorrichtung 10 aufgehängten Fräsrads 1 am Fräsradgetriebe der Schlitzwandfräse, lässt sich durch Drehung des Aufnahmedorns 14 eine präzise Ausrichtung des Fräsrads 1 bzw. der Bohrungen 3 zu den entsprechenden Befestigungsmitteln des Fräsradgetriebes erreichen.
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Im unteren Bereich weist die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung 10 ein Aufnahmemittel 16 auf, welches zwei parallele und als Hohlprofile mit rechteckigem Querschnitt ausgebildete Führungen 28 umfasst, die (zumindest) an den dem Fräsrad 1 abgewandten Stirnseiten offen sind. In diese Öffnungen 32 lassen sich Gabelstaplerzinken eines Gabelstaplers einschieben, um die Aufnahmevorrichtung 10 anheben und verfahren bzw. positionieren zu können. An den Führungen 28, welche auch als Einfahrlaschen bezeichnet werden können, sind im Bereich der Öffnungen 32 Sicherheitseinrichtungen angebracht, die jeweils einen Sicherungsbolzen 30 umfassen. Diese verhindern ein ungewolltes Abrutschen der Aufnahmevorrichtung 10 von der Gabel und damit eine Gefährdung der umstehenden Personen. Hierfür sind an den Gabelstaplerzinken vorzugsweise entsprechende Bohrungen bzw. Ausnehmungen vorgesehen, in welche die Sicherungsbolzen 30 einschiebbar sind. Die Führungen 28 verlaufen parallel zum Aufnahmedorn 14 bzw. zu dessen Längsachse.
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Die Führungen 28 sind dabei so lang ausgeführt, dass die Aufnahmevorrichtung 10 auch mit angebautem Fräsrad 1 sicher steht und ein Umkippen durch eine ungünstige Gewichtsverteilung auf einer ebenen Fläche ausgeschlossen ist. Die Führungen 28 dienen also gleichzeitig als Stütze für die Aufnahmevorrichtung 10. Das Trägergestell 12 kann alternativ oder zusätzlich ein oder mehrere Anschlagelemente aufweisen, an denen Anschlagmittel wie z.B. Seile oder Ketten eines Hebezeugs befestigbar sind, um die Aufnahmevorrichtung 10 auch mittels eines Hebezeugs (z.B. ein Mobilkran oder das Trägergerät der Schlitzwandfräse) hebbar und positionierbar ist.
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Die Verbindung zwischen Befestigungsvorrichtung 18 und Fräsrad 1 ist (in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel) über drei Abdrückschrauben herstellbar. Zur Montage des noch am Fräsradgetriebe der Schlitzwandfräse befestigten Fräsrads 1 an der Befestigungsvorrichtung 18 wird die Aufnahmevorrichtung 10 zunächst mittels eines geeigneten Arbeitsgeräts bzw. Trägerfahrzeugs wie einem Gabelstapler in Position gebracht. Nun werden die Abdrückschrauben durch die entsprechenden Bohrungen 19 der Befestigungsvorrichtung 18 gefädelt und im Fräsrad 1 eingesetzt. Somit ist das Fräsrad 1 bereits lose mit der Aufnahmevorrichtung 10 verbunden, obwohl es noch an der Schlitzwandfräse angebaut ist. In diesem Zustand werden die Muttern der das Fräsrad 1 mit dem Fräsradgetriebe verbindenden Schraube-Mutter-Verbindungen gelöst.
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Durch Anziehen der Abdrückschrauben wird das Fräsrad 1 vom Fräsradgetriebe abgeschoben, während es gleichzeitig sicher an der Aufnahmevorrichtung 10 fixiert wird. Auf diese Weise ist das Fräsrad 1 während des ganzen Montagevorgangs niemals frei und kann daher nicht herunterfallen. Im Endzustand dieses Vorgangs liegt das Fräsrad 1 noch geringfügig auf dem Fräsradgetriebe auf und kann nun durch das Trägerfahrzeug gänzlich davon getrennt werden. Die Montage des Fräsrads 1 am Fräsradgetriebe erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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Zur Wartung des Fräsrads 1 wird die Aufnahmevorrichtung 10 samt Fräsrad 1 abgestellt. Zum leichteren Aufnahmen eines Fräsrads 1 im liegenden Zustand wird der Aufnahmedorn 14 vom Trägergestell 12 getrennt und mit dem Fräsrad 1 verbunden. Diese Einheit kann nun mit einem geeigneten Arbeitsgerät bzw. Hubmittel, bei dem es sich beispielsweise um einen Mobilkran oder das Trägergerät der Schlitzwandfräse handeln kann, angehoben und mit Hilfe des Führungskonus 22 des Aufnahmedorns 14 in die Dornaufnahme 20 des Trägergestells 12 eingefädelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fräsrad
- 2
- Fräszahn
- 3
- Bohrung
- 10
- Aufnahmevorrichtung
- 12
- Trägergestell
- 14
- Aufnahmedorn
- 16
- Aufnahmemittel
- 18
- Befestigungsvorrichtung
- 19
- Bohrung
- 20
- Dornaufnahme
- 22
- Führungskonus
- 24
- Aufnahme
- 26
- Sicherungsriegel
- 28
- Führung
- 30
- Sicherungsbolzen
- 32
- Öffnung