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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Konfigurieren eines Informationsverarbeitungssystems. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Computerprogramm und ein nichtflüchtiges Speichermedium.
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Mit zunehmender Digitalisierung in der Industrie, der Arbeitswelt und der Gesellschaft gewinnen IT-Dienstleistungen immer mehr an Bedeutung. Die Bereitstellung und Verwaltung solcher IT-Dienstleistungen ist jedoch in der Regel mit einem hohen technischen und organisatorischen Aufwand verbunden.
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Damit ein Anbieter solcher IT-Dienstleistungen feststellen kann, welche Hard- und Software der Kunde für seine angeforderte IT-Dienstleistung benötigt, müssen zeitaufwändige Verhandlungen geführt werden. Hardware muss bestellt und geliefert werden, Systeme müssen bereitgestellt, konfiguriert, Software muss installiert werden usw.
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Da jeder Kunde in der Regel unterschiedliche Anforderungen hat, muss ein IT-Dienstleister die IT-Lösung individuell gestalten, indem er individuell bereitgestellte Infrastruktur und Dienste anbietet. Dementsprechend ist auch ein individuelles Management des Dienstes erforderlich, sobald der Dienst bereitgestellt wird. Dies ist nicht nur zeitaufwendig, sondern erfordert auch umfangreiche Personalressourcen von IT-Spezialisten und Technikern. Vor diesem Hintergrund verursacht die Bereitstellung und Verwaltung solcher IT-Dienstleistungen hohe Kosten für die Kunden.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren, eine Vorrichtung, ein Computerprogramm und ein nichtflüchtiges Speichermedium zur Verringerung der oben genannten Probleme bereitzustellen.
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Die oben genannte Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der angehängten unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Konfigurieren eines Informationsverarbeitungssystems die folgenden Schritte:
- - Erfassen, mittels einer Verwaltungsvorrichtung, eines Eingangssignals bezüglich eines Service, der von einem Nutzer ausgewählt ist, wobei das Eingangssignal Informationen bezüglich des ausgewählten Service umfasst;
- - Bestimmen, mittels der Verwaltungsvorrichtung, wenigstens eines Bereitstellungsmusters aus einer Vielzahl von gespeicherten Bereitstellungsmustern auf Grundlage der Informationen bezüglich des ausgewählten Service;
- - Bestimmen, mittels der Verwaltungsvorrichtung, wenigstens eines Ausführungsmusters aus einer Vielzahl von Ausführungsmustern basierend auf dem bestimmten wenigstens einen Bereitstellungsmuster, wobei jedes Ausführungsmuster Anweisungen zum Konfigurieren eines Informationsverarbeitungssystems umfasst;
- - Bestimmen, mittels der Verwaltungsvorrichtung, wenigstens eines Ausführungsparameters basierend auf dem bestimmten wenigstens einen Bereitstellungsmuster; und
- - Ausführen des wenigstens einen bestimmten Ausführungsmusters mittels der Verwaltungsvorrichtung auf Grundlage des wenigstens einen bestimmten Ausführungsparameters.
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Informationsverarbeitungssysteme, die in diesem Zusammenhang für einen Service eines Nutzers konfiguriert werden, umfassen beispielsweise Serversysteme, virtuelle Maschinen, Workstation-Systeme, Cloud-Computing-Systeme, Hybrid-IT-Systeme, Speichersysteme, Netzwerksysteme oder jede andere Art von Computersystemen, die zur Ausführung eines IT-Dienstes eingerichtet sind. Das Informationsverarbeitungssystem kann auch eines oder mehrere der oben genannten Systeme umfassen, zum Beispiel auch eine Kombination verschiedener Systemtypen.
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Ein Service kann in diesem Zusammenhang alles von der Bereitstellung und Orchestrierung eines Informationsverarbeitungssystems bis hin zum Betrieb und zur Wartung von Tasks auf einem Informationsverarbeitungssystem umfassen. Mögliche Services in diesem Zusammenhang können zum Beispiel wenigstens einen der folgenden Punkte umfassen: Bereitstellung und Orchestrierung eines Informationsverarbeitungssystems, Verwaltung des Informationsverarbeitungssystems.
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Die Informationen bezüglich des ausgewählten Service umfassen Informationen darüber, welcher Service vom Nutzer ausgewählt ist.
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Die Bereitstellungsmuster sind für ein und denselben Service gleich, unabhängig davon, welcher Nutzer den Service auswählt. Nur eine Auswahl der jeweiligen Bereitstellungsmuster hängt davon ab, welcher Service ausgewählt ist.
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Bei dem wenigstens einen Ausführungsmuster kann es sich insbesondere um eine Sequenz von Ausführungsmustern handeln, die im Schritt des Ausführens des wenigstens einen Ausführungsmusters nacheinander ausgeführt werden.
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Die Ausführungsmuster sind für jeden Nutzer identisch. Nur eine Auswahl der Ausführungsmuster hängt von dem ermittelten Bereitstellungsmuster und damit von dem gewählten Service ab. Die bestimmten Ausführungsmuster werden entsprechend dem Eingangssignal bezüglich des Service ausgeführt, was die Anpassung des ausgewählten Service für jeden Nutzer ermöglicht.
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Ein Vorteil des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt ist, dass das Verfahren eine automatisierte Lösung für die Bereitstellung und Orchestrierung eines Informationsverarbeitungssystems zum Betreiben eines Service bietet. Dadurch kann die Zeit, die für die Bereitstellung und Orchestrierung eines solchen Informationsverarbeitungssystems benötigt wird, erheblich reduziert werden. Eine herkömmliche Bereitstellung von Informationsverarbeitungssystemen für den Betrieb von Diensten dauert gewöhnlich mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate. Mit dem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt kann die Bereitstellung und Orchestrierung des genannten Informationsverarbeitungssystems in wenigen Stunden, Minuten oder sogar Sekunden erledigt sein. Darüber hinaus kann durch die automatisierte Bereitstellung und Orchestrierung des Informationsverarbeitungssystems der Personalaufwand für Techniker und IT-Spezialisten erheblich reduziert werden. Letztendlich werden dadurch die Kosten für die Konfiguration eines Informationsverarbeitungssystems zum Betreiben eines Service erheblich reduziert.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein Nutzer Services und ein Bereitstellen eines Informationsverarbeitungssystems auf einfache Weise anfordern kann, indem er einen angebotenen Service auswählt. Der Nutzer benötigt kein umfangreiches technisches Wissen oder die Hilfe von IT-Spezialisten, z.B. hinsichtlich der Infrastruktur, die für einen solchen Service erforderlich wäre. Darüber hinaus kann der Nutzer über das Eingangssignal eine Konfiguration des Informationsverarbeitungssystems und des jeweiligen Service anpassen.
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Das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt kann ein computerimplementiertes Verfahren sein.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst eine Vorrichtung zum Konfigurieren eines Informationsverarbeitungssystems eine Verwaltungsvorrichtung, wobei:
- - die Verwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, ein Eingangssignal bezüglich eines von einem Nutzer ausgewählten Service zu erfassen, wobei das Eingangssignal Informationen bezüglich des ausgewählten Service umfasst;
- - die Verwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, wenigstens ein Bereitstellungsmuster aus einer Vielzahl von gespeicherten Bereitstellungsmustern auf Grundlage der Informationen bezüglich des ausgewählten Service zu bestimmen, wobei jedes Ausführungsmuster Anweisungen zum Konfigurieren eines Informationsverarbeitungssystems umfasst;
- - die Verwaltungsvorrichtung ferner dazu eingerichtet ist, wenigstens ein Ausführungsmuster aus einer Vielzahl von Ausführungsmustern basierend auf dem bestimmten wenigstens einen Bereitstellungsmuster zu bestimmen;
- - die Verwaltungsvorrichtung ferner dazu eingerichtet ist, wenigstens einen Ausführungsparameter auf Grundlage des bestimmten wenigstens einen Bereitstellungsmusters und der Informationen bezüglich des ausgewählten Service zu bestimmen; und
- - die Verwaltungsvorrichtung ferner dazu eingerichtet ist, das wenigstens eine bestimmte Ausführungsmuster auf Grundlage des wenigstens einen bestimmten Ausführungsparameters auszuführen.
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Bei der Verwaltungsvorrichtung kann es sich um jede Art von Vorrichtung handeln, die dazu eingerichtet ist, ein Signal von einem Nutzer zu empfangen, der einen angebotenen Service auswählt, den er auf einem Informationsverarbeitungssystem ausführen will.
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Die Verwaltungsvorrichtung kann ferner mehrere Einheiten umfassen, z.B. eine erste Einheit zum Erfassen des Eingangssignals, eine zweite Einheit zum Bestimmen und Ausführen des wenigstens einen Bereitstellungsmusters und eine dritte Einheit zum Bestimmen und Ausführen des wenigstens einen Ausführungsmusters.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung umfasst ein Computerprogramm Anweisungen, die, wenn das Programm von einem Computer ausgeführt wird, den Computer veranlassen, die Schritte des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt auszuführen.
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Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung umfasst ein nichtflüchtiges Speichermedium das Computerprogramm gemäß dem dritten Aspekt.
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Vorteile, die bezüglich eines der oben genannten Aspekte offenbart sind, können auch für jeden der anderen oben genannten Aspekte gelten. Darüber hinaus können Merkmale, die in Bezug auf einen der oben genannten Aspekte offenbart sind, problemlos mit Merkmalen der anderen oben genannten Aspekte kombiniert werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in der folgenden detaillierten Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform offenbart.
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In den Figuren zeigen:
- 1 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Konfigurieren eines Informationsverarbeitungssystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 2 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Verwalten eines Service auf einem Informationsverarbeitungssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens 100 zum Konfigurieren eines Informationsverarbeitungssystems gemäß eines Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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In einem ersten Schritt 101 wird ein Eingangssignal bezüglich eines Service erfasst. Der Service ist ein von einem Nutzer ausgewählter Service, wobei das Eingangssignal Informationen bezüglich des ausgewählten Service umfasst. Das Eingangssignal umfasst insbesondere Informationen darüber, welcher Service ausgewählt ist.
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In einem zweiten Schritt 102 wird wenigstens ein Bereitstellungsmuster aus einer Vielzahl von gespeicherten Bereitstellungsmustern auf Grundlage der Informationen bezüglich des ausgewählten Service bestimmt.
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In einem dritten Schritt 103 werden die Informationen bezüglich des ausgewählten Service auf Grundlage des bestimmten wenigstens einen Bereitstellungsmusters analysiert. Je nach ausgewähltem Service kann die Analyse sehr einfach oder durchaus komplex sein, um den notwendigen Input für die nächsten Schritte zu liefern.
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In einem vierten Schritt 104 wird wenigstens ein Ausführungsmuster aus einer Vielzahl von Ausführungsmustern bestimmt und wenigstens ein Ausführungsparameter bestimmt, beides basierend auf dem bestimmten wenigstens einen Bereitstellungsmuster und den Informationen bezüglich des ausgewählten Service, gemäß Schritt 103. Jedes Ausführungsmuster umfasst Anweisungen zum Konfigurieren eines Informationsverarbeitungssystems.
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In einem fünften Schritt 105 wird das wenigstens eine bestimmte Ausführungsmuster auf Grundlage des wenigstens einen bestimmten Ausführungsparameters ausgeführt.
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Bei dem mit Bezug auf 1 beschriebenen Verfahren kann es sich um ein computerimplementiertes Verfahren handeln.
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2 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens 200 zum Verwalten eines Service auf einem Informationsverarbeitungssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In einem ersten Schritt 201 wird ein auszuführender Task eines auf einem Informationsverarbeitungssystem laufenden Service bestimmt. Der Task des Service kann durch einen Nutzer ausgelöst werden, der z.B. eine Änderung eines ihm bereitgestellten Service beantragt, oder es kann sich um einen wiederkehrenden Task oder einen unabhängig ausgelösten Task handeln.
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In einem zweiten Schritt 202 werden Informationen über den auf dem Informationsverarbeitungssystem laufenden Service aus einer Datenbank abgerufen. Die Informationen bezüglich des Service umfassen Informationen bezüglich wenigstens eines Bereitstellungsmusters, auf dessen Grundlage das Informationsverarbeitungssystem konfiguriert ist, und über die tatsächliche Konfiguration des Informationsverarbeitungssystems, die sich aus der Konfiguration auf der Grundlage des wenigstens einen Bereitstellungsmusters und nachfolgenden Konfigurationsänderungen ergibt, die auf das Informationsverarbeitungssystem angewendet wurden.
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In einem dritten Schritt 203 wird wenigstens ein Ausführungsmuster aus einer Vielzahl von Ausführungsmustern entsprechend den Informationen bezüglich des Service und bezüglich des auszuführenden Tasks bestimmt.
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In einem vierten Schritt 204 wird das wenigstens eine bestimmte Ausführungsmuster ausgeführt.
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In einem fünften Schritt 205 wird die Datenbank entsprechend dem Ausführen des wenigstens einen bestimmten Ausführungsmusters aktualisiert.
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Das mit Bezug auf 2 beschriebene Verfahren kann ein computerimplementiertes Verfahren sein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Verfahren
- 101 bis 105
- Schritte