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Die Erfindung betrifft eine Ausgabevorrichtung zum Ausgeben von durch ein Beatmungsgerät bereitgestellten Messwerten betreffend einen Beatmungsvorgang des mit der zu versorgenden Person verbundenen Beatmungsgeräts. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Beatmungsgerät und ein Verfahren zum Ausgeben von durch ein Beatmungsgerät bereitgestellten Messwerten betreffend einen Beatmungsvorgang des mit der zu versorgenden Person verbundenen Beatmungsgeräts.
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Bei der Umsetzung verschiedener Beatmungstypen in Beatmungsgeräts-, Sedierungs- und Anästhesiegeräten ist es wichtig, eine synchrone Inspiration und Exspiration zwischen Patient und Beatmungsgerät bereitzustellen. Die Funktionsweise einer möglichst synchronen Beatmung wird typischerweise über eine Ventilsteuerung geregelt. Meist ist das Umschalten von Inspiration auf Exspiration maschinengesteuert und unabhängig von einer jeweiligen Atemanstrengung eines Patienten. Vor diesem Hintergrund fungiert beispielsweise eine übergeordnete Drucksteuerung als Sicherheitseinrichtungen, so dass das Beatmungsgerät bei Überschreitung einer Druckgrenze, beispielsweise durch Gegenatmen oder Husten des Patienten, auf Exspiration umschaltet.
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Bei der druckunterstützten Spontanbeatmung öffnet sich das Exspirationsventil beim Umschalten eines fest vorgegebenen einstellbaren Inspirationsflusses und beendet die Inspiration. Typischerweise gilt, dass zum Auslösen eines inspiratorischen Beatmungshubs bei einer druckunterstützten Spontanbeatmung ein Messsignal wie Druck, Fluss oder Volumen erfasst wird. Dabei werden auch kleine Veränderungen des entsprechenden Gasflusses gemessen. Häufig können diese Messsignale allerdings keine perfekt synchrone Abstimmung zwischen Patient und Beatmungsgerät gewährleisten. Eine derartige Asynchronie kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit des entsprechend beatmeten Patienten haben.
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Vor diesem Hintergrund ist es bekannt, aufeinanderfolgenden Atemhübe eines beatmeten Patienten über eine Ausgabevorrichtung auszugeben und gleichzeitig oder über vorherige Atemhübe zusammengefasst einen Wert für einen aktuellen Asynchronie-Index auszugeben.
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So beschreibt
WO 2019/094736 A1 eine Ausgabe, bei der der Asynchronie-Index einer aktuellen Beatmung ausgewertet wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine besonders einfache und übersichtliche Darstellung einer Synchronie oder Asynchronie einer Beatmung einer zu beatmenden Person bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung eine Ausgabevorrichtung zum Ausgeben von durch ein Beatmungsgerät bereitgestellten Messwerten betreffend einen Beatmungsvorgang des mit der zu versorgenden Person verbundenen Beatmungsgeräts, mit eine Ausgabeeinheit und einer Verarbeitungseinheit vorgeschlagen.
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Die Ausgabeeinheit ist ausgebildet, ein Ausgabesignal zu empfangen und basierend auf dem Ausgabesignal eine visuelle Ausgabe durch einen Ausgabebildschirm bereitzustellen.
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Die Verarbeitungseinheit ist ausgebildet, in Echtzeit einen ersten Datensatz und einen zweiten Datensatz zu empfangen, wobei der erste Datensatz personenseitige Startzeitpunkte indiziert, an denen ein jeweiliger aktueller Atemhub der Person beginnt, und personenseitige Endzeitpunkte indiziert, an denen der jeweilige aktuelle Atemhub der Person durch ein beginnendes Ausatmen abschließt, und wobei der zweite Datensatz geräteseitige Startzeitpunkte indiziert, an denen das Beatmungsgerät zur Unterstützung des jeweiligen aktuellen Atemhubs der Person mit einer aktuellen Inspirationsphase beginnt, und geräteseitige Endzeitpunkte indiziert, an denen das Beatmungsgerät die aktuelle Inspirationsphase abschließt. Weiterhin ist die Verarbeitungseinheit ausgebildet, anhand der entsprechenden geräteseitigen und personenseitigen Startzeitpunkte und der endsprechenden geräteseitigen und personenseitigen Endzeitpunkte eine Startabweichung und eine Endabweichung zwischen der Inspirationsphase des Beatmungsgeräts und dem aktuellen Atemhub der Person zu bestimmen.
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Dabei ist die Verarbeitungseinheit weiter ausgebildet, das Ausgabesignal derart in Echtzeit bereitzustellen, dass innerhalb einer vorbestimmten Ausgabestruktur die Startabweichungen und Endabweichungen für eine vorbestimmte Mehrzahl von zurückliegenden Atemhüben als eine jeweilige strukturierte Visualisierung ausgegeben werden, wobei die jeweilige strukturierte Visualisierung eine visuelle Darstellung für die jeweilige Startabweichung und für die jeweilige Endabweichung des jeweiligen Atemhubs umfasst, und wobei die strukturierte Visualisierung der Startabweichung und der Endabweichung des letzten erfolgten Atemhubs an einer zeitlich konstanten vorbestimmten Startposition innerhalb der vorbestimmten Ausgabestruktur ausgegeben wird. Dabei werden ausgehend von dieser Startposition zeitlich zurückliegende strukturierte Visualisierungen der Startabweichung und der Endabweichung zu einer innerhalb der Ausgabestruktur festgelegten Folgeposition verschoben, wenn die strukturierte Visualisierung von Startabweichung und Endabweichung eines neuen letzten erfolgten Atemhubs an der Startposition ausgegeben wird.
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Im Rahmen der Erfindung wurde erkannt, dass zum übersichtlichen Erkennen einer Asynchronie zwischen der bereitgestellten Beatmung und der natürlichen Atmung des Patienten eine Atemzugs-genaue Darstellung dieser Asynchronie vorteilhaft ist. Weiterhin wurde erkannt, dass eine konstant gehaltene Startposition für eine Information zum aktuellen Atemhub ein schnelles Erkennen der wichtigsten Informationen aus dieser Darstellung unterstützt. Das Anzeigen von Informationen zu früheren Atemhüben erlaubt schließlich eine besonders zuverlässige Einschätzung betreffend die aktuell vorliegende Asynchronie.
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Durch die erfindungsgemäße Verarbeitungseinheit werden vorteilhaft die geräteseitigen und personenseitigen Startzeitpunkte und die geräteseitigen und personenseitigen Endzeitpunkte der entsprechenden Inspirationsphase miteinander in Bezug gesetzt. Hierdurch werden vorteilhaft die Daten für die besonders übersichtliche Darstellung von Endabweichung und Startabweichung innerhalb der strukturierten Visualisierung gewonnen.
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Weiterhin ermöglicht das Vorsehen der strukturierten Visualisierung vorteilhaft ein besonders schnelles und zuverlässiges Einschätzen der aktuellen Beatmungssituation hinsichtlich des Vorliegens einer Asynchronie und unterstützt mithin das schnelle Auffinden einer zuverlässigen Behandlungsstrategie durch den Nutzer der erfindungsgemäßen Ausgabevorrichtung, also vorzugsweise durch medizinisches Personal.
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Vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Ausgabevorrichtung verwendet werden für verschiedene Beatmungsgeräte, insbesondere für bereits am Markt verfügbare Beatmungsgeräte, solange diese den ersten und zweiten Datensatz erfindungsgemäß bereitstellen. Die Ausgabe des ersten Datensatzes, der die Atemtätigkeit der Person, insbesondere den entsprechenden aktuellen Atemhub anzeigt, ist bekannt. Die Ausgabe des zweiten Datensatzes, der die aktuelle Inspirationsphase durch das Beatmungsgeräts indiziert, ist ebenfalls bekannt. Mithin kann die erfindungsgemäße Ausgabevorrichtung auf Datensätze mit entsprechenden Daten zurückgreifen, die bereits von am Markt befindlichen Beatmungsgeräten bereitgestellt werden. Die Struktur des entsprechenden Beatmungsgerätes und dessen interne Datenverarbeitung zum Bereitstellen des ersten und zweiten Datensatzes ist dem Fachmann somit ebenfalls bekannt und wird daher im Folgenden nicht im Detail beschrieben.
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Die Startposition ist eine geometrisch vorbestimmte Position innerhalb der Ausgabestruktur der visuellen Ausgabe. Die festgelegte Folgeposition innerhalb der Ausgabestruktur kann eine konstante vorbestimmte Position innerhalb der Ausgabestruktur oder eine zeitlich variable und/oder basierend auf dem Inhalt der Ausgabe variable vorbestimmte Position sein. Die Position ist dabei dahingehend variabel, dass entsprechend einer vorbestimmten Gesetzmäßigkeit die entsprechende Folgeposition vorbestimmt ist. Beispielsweise kann ein Asynchronie-Ereignis, mit einer Start- und/oder Endabweichung oberhalb eines Abweichungsgrenzwerts zu einer anderen festgelegten Folgeposition führen als ein Asynchronie-Ereignis mit einer entsprechenden Start- und/oder Endabweichung unterhalb dieses Abweichungsgrenzwerts.
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Die strukturierte Visualisierung ist dahingehend strukturiert, dass die vorbestimmte Ausgabestruktur fest vorbestimmte Positionen einer jeweiligen Information innerhalb der visuellen Ausgabe vorgibt. Die vorbestimmte Ausgabestruktur umfasst dabei auch Anordnung und Ausgestaltung der strukturierten Visualisierungen der aufeinanderfolgenden Atemhübe.
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Die Ausgabe der Startabweichungen und Endabweichungen durch die Verarbeitungseinheit führt erfindungsgemäß zu einer visuellen Indikation, die ein Maß für die entsprechende Abweichung anzeigt.
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Die bestimmten Startabweichungen und Endabweichungen für die vorbestimmte Mehrzahl von zurückliegenden Atemhüben bilden ein optisch auswertbares Maß für die aktuell vorliegende Asynchronie zwischen der Beatmung durch das Beatmungsgerät und dem jeweiligen Atemhub der beatmeten Person.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen die erfindungsgemäße Ausgabevorrichtung beschrieben.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die festgelegte Folgeposition eine innerhalb der Ausgabestruktur nächstgelegene Folgeposition. Hierdurch wird vorteilhaft sichergestellt, dass die aktuellsten Werte für die Startabweichungen und die Endabweichungen zusammen mit den Abweichungen für den letzten erfolgten Atemhub im gleichen Bereich der visuellen Ausgabe erfasst werden können, insbesondere unter geringem kognitivem Aufwand des Anwenders erfasst werden können. Die nächstgelegene Folgeposition ist dabei unter verschiedenen möglichen Folgepositionen innerhalb der vorbestimmten Ausgabestruktur diejenige, die von der Startposition den geringsten geometrischen Abstand hat. Die nächstgelegene Folgeposition kann bei zwei abstandsgleichen Folgepositionen mithin eine von zwei möglichen nächstgelegene Folgeposition sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die vorbestimmte Ausgabestruktur derart ausgebildet, dass die verschiedenen strukturierten Visualisierungen für die Startabweichungen und für die Endabweichungen der zeitlich aufeinanderfolgenden Atemhübe benachbart zueinander angeordnet sind, insbesondere untereinander angeordnet sind. Eine derartige Darstellung von benachbarten Informationen ermöglicht ein einfaches kognitives Erfassen der zeitlichen Abfolge von empfangenen und verarbeiteten Daten. Hierbei bewegen sich diejenigen Daten, die zu einem besonders weit zurückliegenden Zeitpunkt aufgenommen wurden, vorzugsweise eine entsprechende Folgeposition, die weniger zentral innerhalb der Ausgabestruktur gelegen ist als die vorbestimmte Startposition. Hierdurch kann intuitiv verstanden werden, welche Daten aktuelle Daten des Beatmungsgerätes sind und welche Daten zu einem früheren Zeitpunkt bestimmt wurden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die strukturierten Visualisierungen derart ausgebildet und innerhalb der Ausgabestruktur angeordnet, dass die personenseitigen Startzeitpunkte von aufeinanderfolgenden Atemhüben auf einer gemeinsamen Startgerade angeordnet sind, insbesondere unmittelbar untereinander angeordnet sind. In dieser Ausführungsform ist die Ausgabestruktur besonders übersichtlich ausgebildet, da sämtliche Startzeitpunkte der Atemhübe mit einem Blick vom Anwender wahrgenommen werden können. So werden die Informationen, die neben dieser Startgerade grafisch ausgegeben werden, beispielsweise in Form eines Balkendiagramms grafisch ausgegeben werden, besonders einfach und schnell erfasst, da die Startzeitpunkte als jeweilige Bezugsgröße auf der Startgeraden fixiert sind. In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist die Dauer des jeweiligen Atemhubs, die Dauer von der Startabweichung und/oder von der Endabweichung in Form eines Balkens, einer Strecke, einer Linie und/oder eines Graphens, beispielsweise eines Graphens der andere Beatmungsparameter indiziert, ausgehend von der Startgeraden dargestellt.
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Dies verbessert die Übersichtlichkeit der entsprechenden strukturierten Visualisierung.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Verarbeitungseinheit weiter ausgebildet, den personenseitigen Startzeitpunkt und den personenseitigen Endzeitpunkt für den jeweiligen aktuellen Atemhub derart zu verarbeiten, dass ein Verhältnis zwischen einem Zeitintervall zwischen Startzeitpunkt und Endzeitpunkt und einer fest vorgegebenen Balkenlänge eines dargestellten Balkens der strukturierten Visualisierung bestimmt wird und entsprechend diesem Verhältnis ein Skalierungsfaktor verwendet wird, um eine Atemhub-abhängige Skalierung der bestimmten Startabweichung und Endabweichung zu berechnen und eine entsprechend skalierte Startabweichung und Endabweichung innerhalb der strukturierten Visualisierung auszugeben. Die Verwendung des Skalierungsfaktor gemäß dieser Ausführungsform ermöglicht vorteilhaft eine gleiche Dimensionierung der Mehrzahl von Atemhüben unabhängig von der tatsächlichen Dauer des entsprechenden Atemhubs. Hierbei wird vorteilhaft ausgenutzt, dass die gleiche absolute Abweichung zwischen Beatmung durch die Maschine und natürlicher Atembewegung der Person für einen kurzen Atemhub eine größere Gefahr darstellt als für einen besonders langen Atemhub. So wird beispielsweise bei einem kurzen Atemhub ein größerer Teil des Atemhubs gegen das Beatmungsgerät gearbeitet, als dies bei einem langen Atemhub mit gleicher Asynchronie, also gleiche Abweichung der Fall wäre. Weiterhin erlaubt die Skalierung eine besonders übersichtliche Darstellung der Mehrzahl von Atemhüben, da der dargestellte Abstand zwischen Start und Ende eines Atemhubs für sämtliche Atemhübe gleich ist. Besonders vorteilhaft wird in einer Variante dieser Ausführungsform für die Startzeitpunkte der Atemhübe eine gemeinsame Startgerade, auf der die personenseitigen Startzeitpunkte angeordnet sind, und für die Endzeitpunkte der Atemhübe eine gemeinsame Endgerade verwendet. Hierdurch kann eine besonders leicht erfassbare Ausgabestruktur für den Nutzer der Ausgabevorrichtung bereitgestellt werden.
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In einer weiteren vorteilhaft Ausführungsform umfasst die strukturierte Visualisierung weiterhin eine Darstellung eines vorbestimmten Toleranzbereichs für die jeweils dargestellte Startabweichung und Endabweichung. Durch die Darstellung eines Toleranzbereichs kann schnell durch den Nutzer der Ausgabevorrichtung erkannt werden, ob eine aktuelle Abweichung, also eine aktuell vorliegende Asynchronie innerhalb oder außerhalb des vorbestimmten Toleranzbereichs liegt. Hierdurch kann schnell erkannt werden, ob diese Abweichung eine Veränderung der aktuellen Behandlung erfordert und/oder ein Risiko für die Gesundheit der beatmeten Person darstellt. Der Toleranzbereich kann dabei farblich markiert werden oder durch eine andere optische Markierung, wie etwa durch einen Rahmen oder eine Schraffur, kenntlich gemacht sein.
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In einer bevorzugten Variante der vorhergehenden Ausführungsform ist der vorbestimmte Toleranzbereich ein basierend auf personenspezifischen Daten der mit dem Beatmungsgerät verbundenen Person vorbestimmter Toleranzbereich. In dieser Ausführungsform kann aufgrund der Verwendung personenspezifischer Daten besonders zuverlässig und individualisiert erkannt werden, ob die aktuell Startabweichung und Endabweichung, also die aktuelle Asynchronie der Beatmung, eine Veränderung der aktuellen Behandlung erfordert und/oder ein Risiko für die Gesundheit der beatmeten Person angesichts seiner personenspezifischen Daten darstellt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausgabevorrichtung umfasst die strukturierte Visualisierung weiterhin eine Warnmarkierung, die durch eine visuelle Hervorhebung anzeigt, dass ein vorbestimmter Grenzwert für die Startabweichung und/oder die Endabweichung überschritten ist. Eine derartige Warnmarkierung ermöglicht ein schnelles kognitives Erfassen derjenigen Atemhübe aus der dargestellten Mehrzahl an Atemhüben, bei denen der vorbestimmte Grenzwert für die Startabweichung und/oder die Endabweichung überschritten wurde. Hierdurch kann besonders schnell erkannt werden, ob die aktuelle Behandlung verändert werden muss, beispielsweise ob Parameter der maschinellen Beatmung durch das Beatmungsgerät verändert werden müssen. Die Warnmarkierung ist vorzugsweise direkt an der aktuellen Position, also an der Startposition oder einer der Folgepositionen innerhalb der Ausgabestruktur, der entsprechenden Darstellung von Startabweichung und Endabweichung angeordnet. Hierdurch kann schnell erfasst werden, ob es sich bei dem Überschreiten des vorbestimmten Grenzwertes um ein einzelnes Ereignis gehandelt hat, oder ob der vorbestimmte Grenzwert häufig überschritten wurde, also ob eine Vielzahl an Warnmarkierung im Rahmen der strukturierten Visualisierung ausgegeben wurde.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Ausgabestruktur weiterhin eine Darstellung eines Zeitverlaufs, der eine Dauer eines jeweiligen Atemhubs innerhalb der dargestellten Mehrzahl an zurückliegenden Atemhüben impliziert. Die Darstellung des Zeitverlaufs gemäß dieser Ausführungsform ist insbesondere vorteilhaft, falls eine dargestellte Länge eines jeweiligen Atemhubs durch die Verwendung eines entsprechenden Skalierungsfaktor normiert ist, so dass anhand der Länge nicht auf die Dauer des jeweiligen Atemhubs geschlossen werden kann. In einer Variante dieser Ausführungsform wird der Zeitverlauf durch Zeitmarkierungen neben zumindest einigen der strukturierten Visualisierungen eines jeweiligen Atemhubs angezeigt. Hierdurch kann schnell erfasst werden, über welchen Zeitraum die dargestellten Atemhübe der Atmung der zu beatmenden Person dargestellt sind. Beispielsweise kann durch den Anwender der erfindungsgemäßen Ausgabevorrichtung schnell erfasst werden, ob die dargestellten Atemhübe im Laufe der letzten 5 Minuten aufgenommen wurden oder im Laufe der letzten Stunde. Die Zeitmarkierung oder die Zeitmarkierungen zur Darstellung des Zeitverlaufs werden beispielsweise in Form von Zahlen visualisiert, die eine Uhrzeit, eine Beatmungsdauer oder eine andere Referenzzeit anzeigen. Weiterhin kann die Anzahl von Zeitmarkierungen durch eine piktographische Darstellung visualisiert sein, wie beispielsweise durch einen umlaufenden Zeiger oder einen umlaufenden Schweif zum Visualisieren einer Uhr.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Ausgabestruktur weiterhin eine Wellenformdarstellung der Atemtätigkeit der mit dem Beatmungsgerät verbundenen Person. Dabei erlaubt die Wellenformdarstellung eine Zuordnung zwischen einer jeweiligen strukturierten Visualisierung der Startabweichung und der Endabweichung eines Atemhubs und der Position dieses Atemhubs innerhalb der Wellenformdarstellung. In dieser Ausführungsform umfasst die Ausgabestruktur neben einer Visualisierung von Startabweichung und Endabweichung die Darstellung weiterer Merkmale der Atemtätigkeit der zu beatmenden Person. So kann anhand einer maximalen Amplitude eines Atemhubs und anhand eines Amplitudenverlaufs auf den Gesundheitszustand der zugeordneten Person und/oder auf eine auszuführende Behandlung, insbesondere eine auszuführende Beatmungsstrategie geschlossen werden. In einer Variante dieser Ausführungsform werden Startabweichung und Endabweichung eines Atemhubs direkt an der Position dieses Atemhubs innerhalb der Wellenformdarstellung angezeigt, insbesondere über einen entsprechend gekennzeichneten Hintergrundbereich hinter der Wellenformdarstellung angezeigt. In einer alternativen oder ergänzenden Variante dieser Ausführungsform werden Startabweichung und Endabweichung des Atemhubs im Rahmen der vorbestimmten Ausgabestruktur neben der gesamten Wellenformdarstellung ausgegeben. Vorzugsweise erfolgt eine visuelle Zuordnung zwischen strukturierter Visualisierung des Atemhubs und Position innerhalb der Wellenformdarstellung durch eine Markierung der entsprechenden Visualisierung von Startabweichung und Endabweichung durch den Nutzer und/oder durch eine Markierung einer entsprechenden Position innerhalb der Wellenformdarstellung. Die visuelle Zuordnung entsteht beispielsweise durch eine graphische Hervorhebung von dem konkreten Atemhub innerhalb der Wellenformdarstellung und innerhalb der Ausgabestruktur von Start- und Endabweichungen, beispielsweise durch die Verwendung einer vorbestimmten Farbe oder eines vorbestimmten Symbols.
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In einer besonders bevorzugten Variante der vorhergehenden Ausführungsform erlaubt die Wellenformdarstellung aufgrund einer gemeinsamen Darstellungsfarbe, insbesondere einer dynamisch veränderlichen Darstellungsfarbe, eine Zuordnung zwischen einer jeweiligen strukturierten Visualisierung der Startabweichung und der Endabweichung eines Atemhubs und der Position dieses Atemhubs innerhalb der Wellenformdarstellung. Durch die Verwendung der gemeinsamen Darstellungsfarbe ist ein besonders schnelles kognitives Erfassen des Atemhubs innerhalb der Wellenformdarstellung und innerhalb der Darstellung von Startabweichung und Endabweichung möglich.
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Vorzugsweise ist die Ausgabevorrichtung weiterhin dazu ausgebildet, vorverarbeiteten Auswertedaten zu empfangen, die einen vorliegenden Asynchronie-Typ indizieren. Weiterhin ist die erfindungsgemäße Ausgabevorrichtung vorzugsweise ausgebildet, die empfangene Information bezüglich des Asynchronie-Typen im Rahmen der vorbestimmten Ausgabestruktur auszugeben, insbesondere neben Startabweichung und Endabweichung des betreffenden Atemhubs auszugeben. Beispiele für bekannte Asynchronie-Typen sind das Vorliegen eines Doppeltriggers, d. h. dass innerhalb eines Atemhubs zwei Inspirationsphase durch das Beatmungsgeräts stattfanden, das Vorliegen einer frustranen Atemanstrengung, d. h. dass die Atemaktivität der Personen keine Gasunterstützung durch das Beatmungsgeräts erhält, sowie das Vorliegen eines sogenannten Delayed Cyclings, d. h. ein verzögertes Umschalten des Beatmungsgeräts in die Exspiration verglichen mit dem Atemhub der Person.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Ausgabevorrichtung dazu ausgebildet, ein Asynchronie-Merkmal im Rahmen der vorbestimmten Ausgabestruktur auszugeben. In dieser Ausführungsform wird vorzugsweise an mindestens einer Position oder in mindestens einem Bereich der Ausgabestruktur angezeigt, dass eine Asynchronie vorliegt, insbesondere das die Startabweichung und/oder die Endabweichung mindestens eines Atemhubs, vorzugsweise einer vorbestimmten Mindestanzahl an Atemhüben, oberhalb eines vorbestimmten Grenzwertes liegt.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Verschieben der zeitlich zurückliegenden strukturierten Visualisierung von Startabweichung und Endabweichung in die festgelegte Folgeposition durch eine Bewegung der strukturierten Visualisierung im Rahmen der visuellen Ausgabe dargestellt. Eine derartige durch Bewegung gekennzeichnete dynamische Darstellung erleichtert die visuelle Erfassung einer Veränderung der visuellen Ausgabe, beispielsweise einer Veränderung durch das Darstellen eines neuen letzten erfolgten Atemhubs.
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Ausgabeeinheit und Verarbeitungseinheit sind in einer Ausführungsform getrennt voneinander oder in als ein gemeinsames Gerät ausgebildet sein. Insbesondere können beide Einheiten auf einen gemeinsamen Prozessor zugreifen und/oder innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses angeordnet sein. Die Kommunikation zwischen Verarbeitungseinheit und Ausgabeeinheit erfolgt vorzugsweise kabelbasiert oder kabellos.
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Schließlich wird zur Lösung der oben genannten Aufgabe gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ein Beatmungsgerät mit einer Ausgabevorrichtung gemäß mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen vorgeschlagen. Das Beatmungsgerät weist sämtliche Vorteile der entsprechenden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ausgabevorrichtung auf.
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Das erfindungsgemäße Beatmungsgerät ermöglicht vorteilhaft ein derartiges Bereitstellen des ersten und zweiten Datensatzes, dass die erfindungsgemäße Verarbeitungseinheit besonders schnell die entsprechenden relevanten Daten aus den beiden Datensätzen erfassen kann. Hierdurch ist ein Zeitversatz zwischen der Aufnahme der Daten durch eine entsprechende Messeinheit des Beatmungsgerätes und eine Verarbeitung der Daten durch die erfindungsgemäße Verarbeitungseinheit besonders gering.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird zur Lösung der oben genannten Aufgabe ein Verfahren vorgeschlagen zum Ausgeben von durch ein Beatmungsgerät bereitgestellten Messwerten betreffend einen Beatmungsvorgang des mit der zu versorgenden Person verbundenen Beatmungsgeräts. Das erfindungsgemäß Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- - Empfangen eines ersten und zweiten Datensatzes in Echtzeit, wobei der erste Datensatz personenseitige Startzeitpunkte indiziert, an denen ein jeweiliger aktueller Atemhub der Person beginnt, und personenseitige Endzeitpunkte indiziert, an denen der jeweilige aktuelle Atemhub der Person durch ein beginnendes Ausatmen abschließt, und wobei der zweite Datensatz geräteseitige Startzeitpunkte indiziert, an denen das Beatmungsgerät zur Unterstützung des jeweiligen aktuellen Atemhubs der Person mit einer aktuellen Inspirationsphase beginnt, und geräteseitige Endzeitpunkte indiziert, an denen das Beatmungsgerät die aktuelle Inspirationsphase abschließt;
- - Bestimmen einer Startabweichung und einer Endabweichung zwischen der Inspirationsphase des Beatmungsgeräts und dem aktuellen Atemhub der Person anhand der entsprechenden geräteseitigen und personenseitigen Startzeitpunkte und der endsprechenden geräteseitigen und personenseitigen Endzeitpunkte;
- - Bereitstellen eines Ausgabesignals in Echtzeit derart, dass innerhalb einer vorbestimmten Ausgabestruktur die Startabweichungen und Endabweichungen für eine vorbestimmte Mehrzahl von zurückliegenden Atemhüben als eine jeweilige strukturierte Visualisierung ausgegeben werden, wobei die jeweilige strukturierte Visualisierung eine visuelle Darstellung für die jeweilige Startabweichung und für die jeweilige Endabweichung des jeweiligen Atemhubs umfasst, und wobei die strukturierte Visualisierung der Startabweichung und der Endabweichung des letzten erfolgten Atemhubs an einer zeitlich konstanten vorbestimmten Startposition innerhalb der vorbestimmten Ausgabestruktur ausgegeben wird, und wobei ausgehend von dieser Startposition zeitlich zurückliegende strukturierte Visualisierungen der Startabweichung und der Endabweichung zu einer innerhalb der Ausgabestruktur festgelegten Folgeposition verschoben werden, wenn die strukturierte Visualisierung von Startabweichung und Endabweichung eines neuen letzten erfolgten Atemhubs an der Startposition ausgegeben wird.
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Durch das erfindungsgemäß Verfahren wird vorteilhaft eine besonders schnelle und zuverlässige Erfassung der Startabweichung und Endabweichungen einer Folge von Atemhüben ermöglicht. Hierdurch kann beispielsweise bei der Kontrolle eines Patienten schnell erkannt werden, ob im Laufe eines zurückliegenden Zeitbereichs, wie etwa im Laufe der letzten mindestens 5 Minuten, insbesondere mindestens 20 Minuten, vorzugsweise mindestens 40 Minuten, die Beatmung des Patienten wie gewünscht erfolgt ist. Insbesondere kann erkannt werden, ob die kaum zu vermeidende Asynchronie zwischen Beatmung durch das Beatmungsgeräts und natürlichem Atemhub des Patienten in einem für den Patienten möglicherweise kritischen Bereich, also beispielsweise oberhalb eines vorbestimmten Grenzwertes für Startabweichung und/oder Endabweichung des jeweiligen Atemhubs liegt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die folgenden zusätzlichen Schritte auf:
- - Verarbeiten des personenseitigen Startzeitpunkts und des personenseitigen Endzeitpunkts für den jeweiligen aktuellen Atemhub derart, dass ein Verhältnis zwischen einem Zeitintervall zwischen Startzeitpunkt und Endzeitpunkt und einer fest vorgegebenen Balkenlänge eines dargestellten Balkens der strukturierten Visualisierung bestimmt wird und entsprechend diesem Verhältnis ein Skalierungsfaktor verwendet wird, um eine Atemhub-abhängige Skalierung der bestimmten Startabweichung und Endabweichung zu berechnen; und
- - Ausgeben einer entsprechend skalierten Startabweichung und Endabweichung innerhalb der strukturierten Visualisierung, basierend auf der Atemhub-abhängigen Skalierung.
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Das Verfahren gemäß dieser Ausführungsform ermöglicht eine besonders kompakt und schnell zu erfassende Darstellung der Start- und Endabweichung von aufeinanderfolgenden Atemhüben aufgrund des angewendeten Skalierungsfaktors. So können beispielsweise sämtliche Atemhübe auf eine einheitliche normierte Länge skaliert werden, wodurch die strukturierte Darstellung besonders übersichtlich ist.
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Die Erfindung soll nun anhand von in den Figuren schematisch dargestellten, vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Von diesen zeigen im Einzelnen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Ausgabevorrichtung gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung;
- 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Beatmungsgerätes gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung;
- 3 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur;
- 4 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur;
- 5 eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur;
- 6 eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur;
- 7 eine schematische Darstellung eines fünften Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur;
- 8 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Ausgabevorrichtung 100 gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung.
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Die Ausgabevorrichtung 100 ist zum Ausgeben von durch ein Beatmungsgerät bereitgestellten Messwerten betreffend einen Beatmungsvorgang des mit der zu versorgenden Person verbundenen Beatmungsgeräts ausgebildet. Dabei weist die Ausgabevorrichtung 100 eine Ausgabeeinheit 110 und eine Verarbeitungseinheit 120 auf.
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Die Ausgabeeinheit 110 ist ausgebildet, ein Ausgabesignal 112 zu empfangen und basierend auf dem Ausgabesignal 112 eine visuelle Ausgabe 114 durch einen Ausgabebildschirm 116 bereitzustellen. Zum Empfangen des Ausgabesignals 112 weist die Ausgabeeinheit 110 eine entsprechende Ausgabesignal-Schnittstelle auf. Dies kann eine Schnittstelle für eine kabelbasierte oder eine kabellose Verbindung mit der Verarbeitungseinheit 112 sein. Mögliche Ausgestaltungen derartiger Schnittstellen sind dem Fachmann bekannt und werden daher im Folgenden nicht weiter erläutert.
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Die Verarbeitungseinheit 120 ist ausgebildet, in Echtzeit einen ersten Datensatz 122 und einen zweiten Datensatz 126 zu empfangen. In Echtzeit bedeutet hierbei, dass aktuelle Daten verarbeitet werden und dadurch lediglich ein geringfügiger Zeitversatz zwischen dem Bestimmen der Daten und dem Empfangen der Daten existiert, insbesondere ein Zeitversatz von weniger als 5 Sekunden, vorzugsweise von weniger als 2 Sekunden, besonders bevorzugt von weniger als 1 Sekunde existiert. Die beiden Datensätze werden durch mindestens eine Datensatz-Schnittstelle 129 empfangen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die beiden Datensätze durch genau eine Datensatz-Schnittstelle einzelnen empfangen. In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Datensätze durch zwei separate Datensatz-Schnittstellen empfangen. Eine derartige Datensatz-Schnittstelle ist für einen kabelbasierten oder kabellosen Empfang der beiden Datensätze 122, 126 ausgebildet. Der erste Datensatz 122 indiziert personenseitige Startzeitpunkte 123, an denen ein jeweiliger aktueller Atemhub 121 der Person beginnt, und personenseitige Endzeitpunkte 124, an denen der jeweilige aktuelle Atemhub 121 der Person durch ein beginnendes Ausatmen abschließt. Der zweite Datensatz 126 indiziert geräteseitige Startzeitpunkte 127, an denen das Beatmungsgerät zur Unterstützung des jeweiligen aktuellen Atemhubs 121 der Person mit einer aktuellen Inspirationsphase 125 beginnt, und geräteseitige Endzeitpunkte 128, an denen das Beatmungsgerät die aktuelle Inspirationsphase 125 abschließt. Anhand der entsprechenden geräteseitigen und personenseitigen Startzeitpunkte 123, 127 und der endsprechenden geräteseitigen und personenseitigen Endzeitpunkte 124, 128 wird von der Verarbeitungseinheit 120 in einem entsprechenden Abweichungsbestimmungs-Modul 130 eine Startabweichung 140 und eine Endabweichung 142 zwischen der Inspirationsphase 125 des Beatmungsgeräts und dem aktuellen Atemhub 121 der Person bestimmt. Für den markierten Atemhub ist die Startabweichung 140 deutlich geringer als die Endabweichung 142, was bedeutet, dass die Inspirationsphase 125 fast synchron mit dem Atemhub 121 eingesetzt hat, wohingegen die Inspirationsphase 125 von dem Beatmungsgerät deutlich später beendet wurde als der Atemhub 121.
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Neben dem Abweichungsbestimmungs-Modul 130 umfasst die Verarbeitungseinheit 120 ein Ausgabesignalbestimmungs-Modul 132, das ausgebildet ist, das Ausgabesignal 112 in Echtzeit bereitzustellen. Hierbei bedeutet das Bereitstellen in Echtzeit, dass zwischen dem Empfang der beiden Datensätze 122, 126 und der Ausgabe des Ausgabesignals 112 nur ein kleiner Zeitversatz, insbesondere ein Zeitversatz von weniger als 5 Sekunden, vorzugsweise von weniger als 2 Sekunden, besonders bevorzugt von weniger als 1 Sekunde liegt. Dabei wird das Ausgabesignal 112 derart bereitgestellt, dass innerhalb einer vorbestimmten Ausgabestruktur 150 die Startabweichungen 140 und Endabweichungen 142 für eine vorbestimmte Mehrzahl von zurückliegenden Atemhüben 121 als eine jeweilige strukturierte Visualisierung 155 ausgegeben werden. Die strukturierten Visualisierungen 155 innerhalb der vorbestimmten Ausgabestruktur 150 sind anhand der visuellen Ausgabe 114 auf dem Ausgabebildschirm 116 der in 1 dargestellten Ausgabeeinheit 110 erkennbar. Die strukturierte Visualisierung 155 umfasst eine visuelle Darstellung für die jeweilige Startabweichung 140 und für die jeweilige Endabweichung 142 des entsprechenden Atemhubs 121. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die visuelle Darstellung durch ein Balkendiagramm. Die personenseitigen Startzeitpunkte 123 und die personenseitigen Endzeitpunkte 124 eines Atemhubs 121 sind dabei durch entsprechende Markierungen auf einem die Inspirationsphase 125 indizierenden Balkens des Balkendiagramms dargestellt.
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Die strukturierte Visualisierung 155 der Startabweichung 123 und der Endabweichung 124 des letzten erfolgten Atemhubs 121' wird an einer zeitlich konstanten vorbestimmten Startposition 160 innerhalb der vorbestimmten Ausgabestruktur 150 ausgegeben. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die vorbestimmte Startposition 160 diejenige Position für die strukturierte Visualisierung 155 die am oberen Bildschirmrand des Ausgabebildschirms 116 angeordnet ist. Vom oberen Bildschirmrand bis zum unteren Bildschirmrand des Ausgabebildschirms 116 sind drei Atemhübe 121, 121' in Form einer jeweiligen strukturierten Visualisierung 155 ausgegeben, wobei der letzte erfolgte Atemhub am oberen Bildschirmrand in der Startposition 160 angeordnet ist und der davor erfolgte Atemhub an der entsprechenden festgelegten Folgeposition 165 angeordnet ist, und der wiederum darauffolgender Atemhub an der weiteren festgelegten Folgeposition 167 angeordnet ist. Hierbei ist eine jeweilige festgelegte Folgeposition 165, 167 innerhalb der vorbestimmten Ausgabestruktur 150 eine nächstgelegene Folgeposition 165, 167, also eine Folgeposition die von den vorliegenden Folgepositionen den geringsten geometrischen Abstand hat. So ist die weitere festgelegte Folgeposition 167 weiter von der Startposition 160 entfernt als die festgelegte Folgeposition 165. Durch eine derartige Abfolge von Folgepositionen für die strukturierte Visualisierung 155 eines ewigen Atemhubs wird sichergestellt, dass die chronologische Abfolge der jeweiligen Atemhübe 121, 121' von einem Nutzer der Ausgabevorrichtung 100 schnell und zuverlässig erfasst werden kann.
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Ausgehend von dieser Startposition 160 werden zeitlich zurückliegende strukturierte Visualisierungen 155 der Startabweichung 140 und der Endabweichung 142 zu den beschriebenen Folgepositionen 165, 167 verschoben, wenn die strukturierte Visualisierung 155 von Startabweichung 140 und Endabweichung 142 eines neuen letzten erfolgten Atemhubs 121' an der Startposition 160 ausgegeben wird. Vorzugsweise wird das Verschieben durch eine Bewegung der entsprechenden strukturierten Visualisierung 155 dynamisch dargestellt, so dass ein Nutzer der Ausgabevorrichtung 100 die Ausgabe eines neuen letzten erfolgten Atemhubs 121' erkennt.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind Ausgabeeinheit 110 und Verarbeitungseinheit 120 separate Geräte, die miteinander kabelbasiert, beispielsweise über ein Ethernet-Kabel, verbunden sind. In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese beiden Geräte kabellos verbunden, beispielsweise über eine WLAN-Verbindung, eine Bluetooth-Verbindung, eine BLE-Verbindung oder eine ZigBee-Verbindung.
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Erfindungsgemäß können Ausgabeeinheit und Verarbeitungseinheit ein gemeinsames Gerät bilden, das von einem gemeinsamen Prozessor gesteuert wird. Insbesondere können Ausgabeeinheit und Verarbeitungseinheit in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein.
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Die dargestellten Module der Verarbeitungseinheit 120 werden vorzugsweise von einem gemeinsamen Prozessor ausgesteuert. Die Module sind dabei vorzugsweise zumindest auf Software-Ebene voneinander unterscheidbare Verarbeitungsinstanzen zur Verarbeitung der beiden Datensätze 122, 126.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Beatmungsgerätes 200 gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung.
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Das Beatmungsgeräts 200 umfasst die erfindungsgemäße Ausgabevorrichtung 205, die sich von der in 1 gezeigten Ausgabevorrichtung lediglich darin unterscheidet, dass die Verarbeitungseinheit 220 weiterhin ein Ausgabemodul 234 aufweist, welches dazu ausgebildet ist, das Ausgabesignal 112 des Abweichungsbestimmung-Modul 130 zu empfangen und in ein lesbares Ausgabesignal 212 umzuwandeln, wobei das lesbare Ausgabesignal 212 ein durch die Ausgabeeinheit 210 lesbares Signal ist. Weiterhin unterscheidet sich die Ausgabevorrichtung 205 dadurch von der Ausgabevorrichtung 110, dass die Ausgabeeinheit 210 eine Eingabeeinheit 217 mit einer Benutzerschnittstelle 218 aufweist, über die ein Benutzer die visuelle Ausgabe 114 steuern kann. Die Benutzerschnittstelle 218 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Anzahl von Knöpfen. In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Benutzerschnittstelle um ein Einstellrad, eine Tastatur, einen Schalter, ein Touchpad und/oder ein Touchdisplay.
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Im Rahmen der visuellen Ausgabe 114 ist erkennbar, dass die vorbestimmte Ausgabestruktur 250 vorsieht, dass alle personenseitigen Startzeitpunkte 123 von aufeinanderfolgenden Atemhüben 121 auf einer gemeinsamen Startgerade 256 angeordnet sind, insbesondere unmittelbar und einander angeordnet sind.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Ausgabeeinheit 210 und die Verarbeitungseinheit 220 innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses 203 des Beatmungsgeräts 200 angeordnet. Weiterhin umfasst das Beatmungsgeräts 200 eine interne Leseeinheit 207 um die geräteseitigen Startzeitpunkte 127 und die geräteseitigen Endzeitpunkte 128 der durch das Beatmungsgeräts 200 bereitgestellten Inspirationsphase 125 auszulesen und den entsprechenden zweiten Datensatz 126 bereitzustellen. Schließlich umfasst das Beatmungsgerät 200 eine Messeinheit 209, die die personenseitigen Startzeitpunkte 123 und Endzeitpunkte 124 eines jeweiligen aktuellen Atemhubs 121 der durch das Beatmungsgerät 200 beatmeten Person misst und ausgebildet ist, den ersten Datensatz 122 bereitzustellen. Die genaue Ausgestaltung einer derartigen Messeinheit 209 ist dem Fachmann aus marktüblichen Beatmungsgeräten bekannt und wird daher im Folgenden nicht im Detail erläutert.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur 350.
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Die vorbestimmte Ausgabestruktur 350 umfasst einen ersten Bereich 351, in dem eine Vielzahl von strukturierten Visualisierungen 355 untereinander von einem oberen Bereich der visuellen Ausgabe zu einem unteren Bereich der visuellen Ausgabe ausgegeben ist. Dabei liegen die personenseitigen Endzeitpunkte 124 eines jeweiligen Atemhubs direkt untereinander auf einer gemeinsamen Endgerade 358.
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Weiterhin umfasst die vorbestimmte Ausgabestruktur 350 einen zweiten Bereich 352, in dem drei verschiedene Wellenformdarstellungen 370 von physiologischen Parametern der mit dem Beatmungsgerät verbundenen Person dargestellt sind. Mindestens eine der Wellenformdarstellungen 370 beschreibt eine Atemtätigkeit der mit dem Beatmungsgerät verbundenen Person. Ein weißer Balken 375 innerhalb der drei verschiedenen Wellenformdarstellungen 370 zeigt an, an welchem Punkt der Darstellung aktuelle Messwerte, die die Atmung der Person betreffen, hinzugefügt werden. Der weiße Balken 375 bewegt sich dabei typischerweise derart durch die Wellenformdarstellungen 370, dass die jeweilige Wellenformdarstellung statisch gehalten wird und lediglich durch den beweglichen Balken ein Überschreiben alter Messwerte einer früheren Messung durch aktuelle Messwerte veranschaulicht wird.
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Durch den weißen Balken 375 ermöglicht die Wellenformdarstellung 370 eine Zuordnung zwischen der jeweiligen strukturierten Visualisierung 355 von Startabweichung und Endabweichung eines Atemhubs und der Position dieses Atemhubs innerhalb der Wellenformdarstellung 370. So ist der letzte Atemhub, der vor dem weißen Balken 370 dargestellt ist, derjenige Atemhub, der an oberster Stelle der vorbestimmten Ausgabestruktur 350 im ersten Bereich 351 in Form einer strukturierten Visualisierung 355 dargestellt ist.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur 450.
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Im Rahmen der Ausgabestruktur 450 sind sämtliche strukturierte Visualisierungen von einem jeweiligen Atemhub derart skaliert, dass personenseitige Startzeitpunkte 123 und personenseitige Endzeitpunkte 124 zu einer jeweils gleichen Balkenlänge für den jeweiligen Atemhub 121 führen. Dabei sind sämtliche personenseitigen Startzeitpunkte 123 auf einer gemeinsamen Startgerade 456 unmittelbar untereinander angeordnet. Weiterhin sind sämtliche personenseitigen Endzeitpunkte 124 auf einer gemeinsamen Endgerade 458 angeordnet.
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Die jeweiligen Inspirationsphasen 125 sind mit dem gleichen Skalierungsfaktor skaliert wie die Länge des Atemhubs 121. Hierdurch sind geräteseitige Startzeitpunkte 127 und geräteseitige Endzeitpunkte 128 in ihrer Darstellung nicht auf eine einheitliche Länge normiert.
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Die Startposition 160 für den letzten erfolgten Atemhub 121' ist am unteren Rand der vorbestimmten Ausgabestruktur 450 angeordnet. Die zurückliegenden Atemhübe 121 sind entsprechend von der Startposition 160 über die jeweils nächstgelegene festgelegte Folgeposition 165 nach oben verschoben worden. Entlang der vertikalen Achse 453 der vorbestimmten Ausgabestruktur 450 ist nach jeder Minute eine aktuelle minutengenaue Uhrzeit angegeben, so dass eine gesamte Verlaufsdauer für den dargestellten Verlauf von Atemhüben schnell durch den Nutzer der entsprechenden Ausgabevorrichtung erkannt werden kann. Eine solche Darstellung der Uhrzeit impliziert einen Zeitverlauf der Atemhübe, in dem Sinne, dass eine Dauer eines jeweiligen Atemhubs impliziert wird. Entlang einer horizontalen Achse 454 ist eine prozentuale Abweichung angegeben für die entsprechenden jeweils innerhalb einer strukturierten Visualisierung dargestellten Startabweichungen 140 und Endabweichungen 142. Dabei gibt die dargestellte prozentuale Abweichung beispielsweise in dem dargestellten Ausführungsbeispiel an, wie viel Prozent 452 einer Gesamtdauer des jeweiligen Atemhubs die vorliegende Startabweichung 140 und die vorliegende Endabweichung 142 beträgt. Sollte eine jeweilige Abweichung nicht vorhanden sein, so sind der personenseitige Startzeitpunkt 123 und der geräteseitige Startzeitpunkt 127 gemeinsam auf der Startgerade 456 angeordnet und/oder es sind der personenseitige Endzeitpunkt 124 und der geräteseitige Endzeitpunkt 128 auf der Endgerade 458 angeordnet.
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Weiterhin sind innerhalb der aufeinanderfolgenden strukturierten Visualisierungen 455 in 4 drei verschiedene Asynchronitäts-Typen erkennbar. In einer ersten Asynchronitäts-Position 459 sind zwei verschiedene Doppeltrigger-Ereignisse dargestellt. Ein Doppeltrigger-Ereignis zeichnet sich dadurch aus, dass innerhalb eines Atemhubs 121 zwei Inspirationsphasen 125 durch das entsprechende Beatmungsgeräts ausgeführt werden. Mithin erfährt die zu beatmende Person für einen gewissen Zeitraum innerhalb des Atemhubs keine Atemunterstützung durch das Beatmungsgerät. In einer zweiten Asynchronitäts-Position 459` werden mehrerer frustrane Atemanstrengungen dargestellt. Eine frustrane Atemanstrengung zeichnet sich dadurch aus, dass keine Inspirationsphase innerhalb eines Atemhubs durch das Beatmungsgeräts ausgeführt wird, so dass die Person für die spontane Atemaktivität keine Gasunterstützung, insbesondere keine Druck-, Fluss-, Anästhesie- oder Sedierungsgasunterstützung bekommt. Mithin muss die Person den kompletten Atemhub ohne Unterstützung durch das Beatmungsgeräts ausführen. In einer dritten Asynchronitäts-Position 459" werden mehrere Delayed Cycling-Ereignisse dargestellt. Ein Delayed Cycling-Ereignis zeichnet sich dadurch aus, dass ein Umschalten des Beatmungsgeräts von Inspiration auf Exspiration verzögert ist. Mithin wird auch nach dem Ende des Atemhubs geräteseitig Gas zugeführt, da der geräteseitige Endzeitpunkte der Inspirationsphase erst hinter dem personenseitigen Endzeitpunkt des Atemhubs liegt.
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Vorteilhaft ist die entsprechende Ausgabevorrichtung in dem dargestellten Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, das Vorliegen eines Asynchronitäts-Ereignisses auszugeben, insbesondere durch eine entsprechende Markierung innerhalb der vorbestimmten Ausgabestruktur 450 auszugeben. Vorzugsweise kann anhand der entsprechenden Markierung erkannt werden, um was für ein Asynchronitäts-Ereignis es sich handelt. Vorzugsweise erfolgt die Ausgabe der Information, um welches Asynchronitäts-Ereignis es sich handelt durch eine entsprechende vorbestimmte piktographische Darstellung, die vorliegend jedoch nicht dargestellt ist.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur 550.
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Die Ausgabestruktur 550 unterscheidet sich dadurch von der in 4 dargestellten Ausgabestruktur 450, dass keine horizontale Achse mit Prozentangaben zum Abschätzen der Startabweichungen 140 und Endabweichungen 142 vorgesehen ist. Stattdessen weist jede strukturierte Visualisierung 555 eine Darstellung eines vorbestimmten Toleranzbereichs 580 jeweils im Bereich der Startgerade 556 und im Bereich der Endgerade 558 auf. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Toleranzbereich 580 einen Bereich von 15% der gesamten Dauer des jeweiligen Atemhubs 121 vor und hinter dem jeweiligen personenseitigen Startzeitpunkt 123 und dem jeweiligen personenseitigen Endzeitpunkt 124. Dieser Toleranzbereich ist in einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel heller dargestellt als der Bereich außerhalb des jeweiligen Toleranzbereichs, um ein einfaches und schnelles visuelles Erfassen zu ermöglichen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Toleranzbereich 580 für jeden Patienten einen Bereich von 15% der gesamten Dauer des jeweiligen Atemhubs 121. In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel basiert der vorbestimmte Toleranzbereich auf personenspezifischen Daten der mit dem Beatmungsgerät verbundenen Person. So kann beispielsweise für eine Personen mit stark geschädigter Lunge ein anderer Toleranzbereich aus medizinischer Sicht sinnvoll sein als für eine Person mit einer lediglich leicht eingeschränkten Lungenfunktion.
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Weiterhin unterscheidet sich die Ausgabestruktur 550 von der in 4 dargestellten Ausgabestruktur dadurch, dass die strukturierte Visualisierung 555 jeweils eine Position umfasst, in der eine Warnmarkierung 585 dargestellt wird, sobald ein vorbestimmter Grenzwert für die Startabweichung 140 und/oder für die Endabweichungen 142 für den konkreten Atemhub 121 mit der zugehörigen Inspirationsphase 125 überschritten ist. Der vorbestimmte Grenzwert ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel gleich dem festgelegten Toleranzbereich 580 von 15% der gesamten Dauer des jeweiligen Atemhubs 121. Durch die visuelle Darstellung des Toleranzbereichs 580 mit den entsprechenden Inspirationsphasen ist für den Anwender der Ausgabevorrichtung gemäß diesem Ausführungsbeispiel unmittelbar erkennbar, wodurch die Warnmarkierung 585 ausgelöst wurde. Es kann also direkt erkannt werden, ob ein zu frühes Starten der Inspirationsphase 125, ein zu spätes Starten der Inspirationsphase 125, ein zu frühes Enden der Inspirationsphase 125, ein zu spätes Enden der Inspirationsphase 125 oder dergleichen vorliegt.
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Die Warnmarkierung 585 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Punkt, der beabstandet von der strukturierten Visualisierung 555 des Atemhubs links von dem entsprechenden Balkendiagramm dargestellt ist.
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Weiterhin ist es im Rahmen der dargestellten Ausgabestruktur 550 möglich, einen zeitlichen Bereich 588 von Atemhüben durch eine entsprechende Benutzerschnittstelle auszuwählen, und für diesen Bereich weitere in 5 nicht dargestellte physiologische und/oder patientenspezifische Informationen zu erhalten, wie beispielsweise mindestens ein Messergebnis eines weiteren an den zu beatmenden Patienten angeschlossenen Sensors. Der zeitliche Bereich 588 wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen hellen Untergrund und/oder eine erkennbare Kasten-Struktur um den zeitlichen Bereich 588 herum dargestellt.
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6 zeigt eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur 650.
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Die Ausgabestruktur 650 umfasst die in 5 dargestellte Ausgabestruktur 550, wobei die Ausgabestruktur 650 weiterhin eine Anzahl von Wellenformdarstellungen 670 umfasst. Die Wellenformdarstellungen 670 umfassen insbesondere eine Darstellung der Atemtätigkeit der mit dem Beatmungsgerät verbundenen Person. Eine Zuordnung zwischen einer jeweiligen strukturierten Visualisierung 555 der Startabweichung 140 und der Endabweichung 142 eines Atemhubs 121 und der Position dieses Atemhubs 121 innerhalb einer jeweiligen Wellenformdarstellung 670 erfolgt hierbei durch die Auswahl des zeitlichen Bereichs 588 und die Darstellung der jeweiligen physiologischen Messwerte innerhalb der Wellenformdarstellungen 670 die innerhalb des ausgewählten zeitlichen Bereichs 588 aufgenommen wurden.
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Hierdurch kann durch eine Interaktion mit einer entsprechenden Benutzerschnittstelle der ausgewertete zeitliche Bereich 588 schnell verändert werden und dadurch eine Atemtätigkeit der zu beatmenden Person für einen zurückliegenden Zeitpunkt untersucht oder überprüft werden.
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In einer besonders bevorzugten nicht dargestellten Variante wird ein ausgewählter Atemhub durch eine graphische Hervorhebung, insbesondere durch eine farbliche Hervorhebung, innerhalb einer Wellenformdarstellung angezeigt und erlaubt dadurch eine Zuordnung zwischen der strukturierten Visualisierung von Startabweichung und Endabweichung und der entsprechenden Position dieses Atemhubs innerhalb der Wellenformdarstellung. Die farbliche Hervorhebung erfolgt beispielsweise über eine Darstellungsfarbe, die sich von der Darstellung der weiteren Angaben unterscheidet, insbesondere einer dynamisch veränderlichen Darstellungsfarbe, die durch ihre dynamische Veränderung beispielsweise einen zeitlichen Verlauf visualisiert. So kann ein vorbestimmter Unterschied im Farbton oder in einer verwendeten Graustufe zwischen ausgewähltem Atemhub und weiteren Atemhubs-Bereichen einem vorbestimmten zeitlichen Abstand entsprechen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die jeweiligen Inspirationsphasen 125 innerhalb der Wellenformdarstellung 670 farblich markiert und erlauben dadurch ein schnelles visuelles Erfassen des Verhältnisses zwischen personenseitigem Atemhub 121 und geräteseitiger Inspirationsphase 125. Die personenseitigen Startzeitpunkte 123 und personenseitigen Endzeitpunkte 124 werden jeweils als schwarzer Strich durch alle Wellenformen dargestellt, um konsistent mit der Balkendarstellung der strukturierten Visualisierungen 655 zu sein. Asynchronie-Ereignisse werden als jeweilige Flächen über alle Wellenformen markiert auf eine Weise, die verschieden von der Markierung derjenigen Inspirationsphasen ist, bei denen der jeweilige Toleranzbereich 580 nicht überschritten wird. Beispielsweise werden die Asynchronie-Ereignisse in einer anderen Farbe, mit einer anderen Schraffur, mit einer andersfarbigen Umrandung und/oder mit einer anderen Farb-Kombination oder einem anderen Farbkontrast dargestellt.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden eine frustrane Atemanstrengung 678 und ein sogenannter Delayed Trigger 679, also ein zu spätes Einsetzen der Inspirationsphase, innerhalb des ausgewählten zeitlichen Bereichs 588 als Asynchronie-Ereignisse dargestellt.
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In einer bevorzugten Variante des dargestellten Ausführungsbeispiels kann der dargestellte zeitliche Bereich 588 dynamisch durch eine entsprechende Benutzerschnittstelle verändert werden, insbesondere durch ein Scrollen einer als Einstellenrad ausgebildeten Benutzerschnittstelle verändert werden, so dass sich dynamisch die entsprechende Wellenformdarstellung 670 mit dem ausgewählten zeitlichen Bereich 588 durch die Interaktion mit der Benutzerschnittstelle verschiebt.
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Wellenformdarstellungen 670 um drei physiologische Messkurven, nämlich vorliegend um eine Druck-Kurve, eine Gasfluss-Kurve und eine elektromyographische Atemmuskelaktivitäts-Kurve (sEMG-Kurve).
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7 zeigt eine schematische Darstellung eines fünften Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen vorbestimmten Ausgabestruktur 750.
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Die Ausgabestruktur 750 unterscheidet sich dadurch von den Ausgabestrukturen der vorherigen Ausführungsbeispiele, dass die jeweiligen strukturierten Visualisierungen 755 von Startabweichungen 140 und Endabweichungen 142 nicht entlang einer horizontalen oder vertikalen Strecke angeordnet sind, sondern entlang eines Kreisumfanges 790. Startabweichung 140 und Endabweichung 142 sind dabei jeweils durch eine Verschiebung eines Punktes aus dem Kreisumfang 790 heraus erkennbar. Die Verschiebung kann dabei in Richtung hin zu dem entsprechenden Kreismittelpunkt 792 oder von diesem Kreismittelpunkt 792 weg erfolgen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird eine Startabweichung 140 und eine Endabweichung 142 nur dann angezeigt, wenn sie über einen vorbestimmten Grenzwert hinausgeht. Hierbei werden sämtliche Abweichung als eine Verschiebung eines Punktes, der für Atemhübe ohne Überschreitung des vorbestimmten Grenzwertes auf dem Kreisumfang 790 liegt, in eine Richtung hin zu dem entsprechenden Kreismittelpunkt 792 dargestellt. Die Art des vorliegenden Asynchronie-Ereignisses ergibt sich für den Anwender der entsprechenden Ausgabevorrichtung durch die Art der Darstellung des sprechenden Punktes, beispielsweise dessen Form, dessen Schraffur, dessen Farbe und/oder dessen Größe. Die Amplitude der Verschiebung des Punktes ist dabei ein Maß für die Größe der Startabweichung 140 und/oder der Endabweichung 142.
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Wie in 7 dargestellt, erlaubt die kreisförmige Darstellung eine übersichtliche Präsentation einer Mehrzahl von Beatmungen, insbesondere die Präsentation der Beatmung von einer Mehrzahl von zu beatmenden Personen. Für jede Person kann hierbei individuell festgelegt werden, über welchen zurückliegenden Zeitraum die Atemhübe als entsprechende Punkte dargestellt werden sollen. Entsprechend unterscheiden sich die dargestellten Kreisumfänge 790 in ihrer jeweiligen Größe, also in der Anzahl der dargestellten Atemhübe.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Startposition 760 für die Darstellung des letzten erfolgten Atemhubs der oberste Punkt des jeweiligen Kreisumfangs 790, von wo die strukturierte Visualisierung 755 des jeweiligen Atemhubs 121 von Folgeposition zu Folgeposition 765 im Uhrzeigersinn verschoben wird. In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt das Verschieben in die jeweilige Folgeposition entgegen dem Uhrzeigersinn.
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8 zeigt ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 800 gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren 800 ist ausgebildet zum Ausgeben von durch ein Beatmungsgerät bereitgestellten Messwerten betreffend einen Beatmungsvorgang des mit der zu versorgenden Person verbundenen Beatmungsgeräts. Dabei weist das Verfahren 800 die im Folgenden erläuterten Schritte auf.
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Ein erster Schritt 810 umfasst ein Empfangen eines ersten und zweiten Datensatzes in Echtzeit. Dabei indiziert der erste Datensatz personenseitige Startzeitpunkte, an denen ein jeweiliger aktueller Atemhub der Person beginnt, und personenseitige Endzeitpunkte, an denen der jeweilige aktuelle Atemhub der Person durch ein beginnendes Ausatmen abschließt. Weiterhin indiziert der zweite Datensatz geräteseitige Startzeitpunkte, an denen das Beatmungsgerät zur Unterstützung des jeweiligen aktuellen Atemhubs der Person mit einer aktuellen Inspirationsphase beginnt, und geräteseitige Endzeitpunkte, an denen das Beatmungsgerät die aktuelle Inspirationsphase abschließt.
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Ein darauffolgender Schritt 820 umfasst ein Bestimmen einer Startabweichung und einer Endabweichung zwischen der Inspirationsphase des Beatmungsgeräts und dem aktuellen Atemhub der Person anhand der entsprechenden geräteseitigen und personenseitigen Startzeitpunkte und der endsprechenden geräteseitigen und personenseitigen Endzeitpunkte.
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Schließlich umfasst ein abschließender Schritt 830 ein Bereitstellen eines Ausgabesignals in Echtzeit derart, dass innerhalb einer vorbestimmten Ausgabestruktur die Startabweichungen und Endabweichungen für eine vorbestimmte Mehrzahl von zurückliegenden Atemhüben als eine jeweilige strukturierte Visualisierung ausgegeben werden, wobei die jeweilige strukturierte Visualisierung eine visuelle Darstellung für die jeweilige Startabweichung und für die jeweilige Endabweichung des jeweiligen Atemhubs umfasst. Dabei wird die strukturierte Visualisierung der Startabweichung und der Endabweichung des letzten erfolgten Atemhubs an einer zeitlich konstanten vorbestimmten Startposition innerhalb der vorbestimmten Ausgabestruktur ausgegeben, wobei ausgehend von dieser Startposition zeitlich zurückliegende strukturierte Visualisierungen der Startabweichung und der Endabweichung zu einer innerhalb der Ausgabestruktur festgelegten Folgeposition verschoben werden, wenn die strukturierte Visualisierung von Startabweichung und Endabweichung eines neuen zuletzt erfolgten Atemhubs an der Startposition ausgegeben wird.
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Die Schritte 810, 820 und 830 werden erfindungsgemäß in dieser Reihenfolge ausgeführt. So werden erst die beiden Datensätze empfangen, dann die jeweilige Startabweichung und Endabweichung für einen jeweiligen Atemhub mit einer jeweils zugeordneten Inspirationsphase bestimmt und daraufhin das erfindungsgemäße Ausgabesignal erzeugt und in Echtzeit bereitgestellt.
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Die Bereitstellung in Echtzeit bedeutet erfindungsgemäß, dass ein geringer, vorzugsweise kaum wahrnehmbarer Zeitversatz zwischen dem Empfang der beiden Datensätze und dem Bereitstellen des Ausgabesignals erfolgt, insbesondere ein Zeitversatz von weniger als 5 Sekunden, vorzugsweise ein Zeitversatz von weniger als 2 Sekunden, besonders bevorzugt ein Zeitversatz von weniger als 1 Sekunde.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das erfindungsgemäße Verfahren 800 ergänzt um einen abschließenden Schritt, der ein Empfangen des Ausgabesignals und ein Bereitstellen einer visuellen Ausgabe basierend auf dem Ausgabesignal umfasst.
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Bezugszeichenliste
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- 100, 205
- Ausgabevorrichtung
- 110, 210
- Ausgabeeinheit
- 112
- Ausgabesignal
- 114
- visuelle Ausgabe
- 116
- Ausgabebildschirm
- 120, 220
- Verarbeitungseinheit
- 121
- Atemhub
- 121'
- letzter erfolgter Atemhub
- 122
- erster Datensatz
- 123
- personenseitiger Startzeitpunkt
- 124
- personenseitiger Endzeitpunkt
- 125
- Inspirationsphase
- 126
- zweiter Datensatz
- 127
- geräteseitiger Startzeitpunkt
- 128
- geräteseitiger Endzeitpunkt
- 129
- Datensatz-Schnittstelle
- 130
- Abweichungsbestimmungs-Modul
- 132
- Ausgabesignalbestimmungs-Modul
- 140
- Startabweichung
- 142
- Endabweichung
- 150, 250, 350, 450, 550 650, 750
- vorbestimmte Ausgabestruktur
- 155, 355, 455, 555, 755
- strukturierte Visualisierung
- 160, 760
- Startposition
- 165, 167, 765
- Folgeposition
- 200
- Beatmungsgerät
- 203
- Gehäuse
- 207
- Leseeinheit
- 209
- Messeinheit
- 212
- lesbares Ausgabesignal
- 217
- Eingabeeinheit
- 218
- Benutzerschnittstelle
- 234
- Ausgabemodul
- 256, 456, 556
- Startgerade
- 358, 458, 558
- Endgerade
- 351
- erster Bereich
- 352
- zweiter Bereich
- 370, 670
- Wellenformdarstellungen
- 375
- weißer Balken
- 453
- vertikale Achse
- 454
- horizontale Achse
- 459, 459', 459''
- Asynchronie-Position
- 580
- Toleranzbereich
- 585
- Warnmarkierung
- 588
- ausgewählter zeitlicher Bereich
- 678
- frustrane Atemanstrengung
- 679
- Delayed Trigger-Ereignis
- 790
- Kreisumfang
- 792
- Kreismittelpunkt
- 800
- Verfahren
- 810, 820, 830
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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