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Die Erfindung betrifft eine Ventilvorrichtung eines Abgasführungsabschnitts eines Abgasturboladers der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art. Ferner betrifft die Erfindung einen Abgasführungsabschnitt eines Abgasturboladers gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 17.
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Ventilvorrichtungen für Abgasführungsabschnitte sind bekannt. So weisen Abgasführungsabschnitte zur regelbaren Anströmung eines im Abgasführungsabschnitt drehbar aufgenommenen Turbinenrades einen Umgehungskanal auf, welcher mit Hilfe einer Ventilvorrichtung geöffnet oder geschlossen wird. Des Weiteren dienen bei insbesondere zweiflutig ausgebildeten Abgasführungsabschnitten die Ventilvorrichtungen zum Öffnen und Schließen einer zwischen den beiden Fluten ausgebildeten Durchströmöffnung. Dabei kann die Ventilvorrichtung zum Öffnen und Schließen der Durchströmöffnung und zum Öffnen und Schließen des Umgehungskanals ausgebildet sein. Das heißt mit anderen Worten, dass eine einzige Ventilvorrichtung, umfassend einen einzigen Ventilkörper, zur Regelung der Anströmung des Turbinenrades ausgebildet ist.
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Im geöffneten Zustand ist der Ventilkörper in einem den Abgasführungsabschnitt durchströmenden Abgasstrom positioniert, und wird von diesem kraftbeaufschlagt. Hierdurch können Bewegungen des Ventilkörpers initiiert werden, welche zu Relativbewegungen zwischen dem Ventilkörper und einem ihn bewegbar im Abgasführungsabschnitt aufnehmenden Ventilhebelarm führen. Daraus können Geräusche, bspw. aufgrund eines Klapperns, resultieren.
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So geht aus der Patentschrift
DE 10 2012 015 536 B4 eine Ventilvorrichtung eines Abgasführungsabschnitts eines Abgasturboladers hervor, wobei der Abgasführungsabschnitt einflutig ausgeführt ist und zur Umgehung eines im Abgasführungsabschnitt drehbar aufgenommenen Turbinenrads einen Umgehungskanal besitzt. Ein Ventilteller der Ventilvorrichtung weist in einer Schließposition, in welcher eine im Umgehungskanal ausgebildete Ventilöffnung mit Hilfe des Ventiltellers geschlossen ist, eine Längsmittelachse des Ventiltellers beabstandet zu einer Längsmittelachse der Ventilöffnung auf.
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Die Offenlegungsschrift
WO 2017/108160 A1 offenbart eine Ventilvorrichtung eines Abgasführungsabschnitts eines Abgasturboladers, wobei der Abgasführungsabschnitt zweiflutig und einen Umgehungskanal aufweisend ausgebildet ist. Die Ventilvorrichtung dient einem Öffnen und Schließen des Umgehungskanals sowie einem Öffnen und Schließen eines im Abgasführungsabschnitt ausgebildeten Flutenverbindungsquerschnitts.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine verbesserte Ventilvorrichtung eines Abgasführungsabschnitts eines Abgasturboladers bereitzustellen. Die weitere Aufgabe ist es einen verbesserten Abgasführungsabschnitt eines Abgasturboladers anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Ventilvorrichtung eines Abgasführungsabschnitts eines Abgasturboladers mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die weitere Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Abgasführungsabschnitt eines Abgasturboladers mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß weist eine Ventilvorrichtung eines Abgasführungsabschnitts eines Abgasturboladers ein Ventilsystem umfassend einen Ventilkörper und einen Ventilarm auf. Der Ventilkörper ist mit Hilfe des am Ventilkörper befestigten Ventilarms an einem Ventilhebelarm der Ventilvorrichtung angeordnet, wobei der Ventilhebelarm mit Hilfe einer Bewegungseinrichtung der Ventilvorrichtung bewegbar ist. Der Ventilkörper weist einen vom Ventilhebelarm abgewandt ausgebildeten Vorsprung auf. Zwischen dem Ventilsystem und dem Ventilhebelarm ist zumindest ein Bewegungsspalt ausgebildet. Der Ventilkörper besitzt eine Ventillängsachse und der Ventilarm besitzt eine Armlängsachse. Erfindungsgemäß sind zur Vermeidung oder Reduzierung einer zumindest zwischen dem Ventilsystem und dem Ventilhebelarm ausgebildeten relativen Bewegung das Ventilsystem und/oder der Ventilhebelarm zur vollständigen oder zumindest teilweisen Kompensation von am Ventilsystem und/oder am Ventilhebelarm angreifenden Abgaskräften ausgebildet. Das heißt mit anderen Worten, dass der Ventilkörper und/oder der Ventilarm und/oder der Ventilhebelarm zur zumindest teilweisen Absorption oder Ableitung von angreifenden Kräften ausgebildet sind. Dies erfolgt im Wesentlichen mit Hilfe einer asymmetrischen Form des Ventilkörpers oder des Ventilarms oder des Ventilhebelarms, oder asymmetrischen Anordnung von Schwerpunkten.
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Sofern eine Armlängsachse des Ventilarms einen radialen Abstand zu einer Ventillängsachse aufweist, kann auf einfache Weise durch Versatz des Ventilarms die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung realisiert werden. Das heißt mit anderen Worten, dass der Ventilarm nicht, in einem Schnitt entlang der Ventillängsachse betrachtet, zentral am Ventilkörper aufgenommen ist, sondern der Ventilarm in einem radialen Abstand zur Ventillängsachse angeordnet ist.
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Ebenso ist eine asymmetrische Form erzielt durch Anordnung von Einbuchtungen oder Ausstülpungen am Ventilkörper oder am Ventilarm oder am Ventilhebelarm.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Gleichen oder funktionsgleichen Elementen sind identische Bezugszeichen zugeordnet. Es zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Ansicht einen Schnitt durch eine Ventilvorrichtung eines Abgasführungsabschnitts eines Abgasturboladers gemäß dem Stand der Technik in einer ersten Position,
- 2 in einem Schnitt eine weitere Ventilvorrichtung gemäß dem Stand der Technik in einer zweiten Position mit beispielhaften Isothermen im Betrieb des Abgasturboladers,
- 3 in einer perspektivischen Darstellung eine erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 4 in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 5 in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem dritten Ausführungsbeispiel,
- 6 in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem vierten Ausführungsbeispiel,
- 7 in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem fünften Ausführungsbeispiel,
- 8 in einer perspektivischen Darstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem sechsten Ausführungsbeispiel,
- 9 in einer Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem siebten Ausführungsbeispiel,
- 10 in einer Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem achten Ausführungsbeispiel,
- 11 in einer Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem neunten Ausführungsbeispiel,
- 12 in einer Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem zehnten Ausführungsbeispiel,
- 13 in einer Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem elften Ausführungsbeispiel,
- 14 in einer Draufsicht die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einem zwölften Ausführungsbeispiel,
- 15 in einer Schnittdarstellung entlang einer Schnittlinie XV-XV die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung gem. 14, und
- 16 in einer Schnittdarstellung entlang einer Schnittlinie XVI-XVI die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung gem. 14.
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Ein gemäß 1 ausgebildeter durchströmbarer Abgasführungsabschnitt 1 eines Abgasturboladers 2 gemäß dem Stand der Technik umfasst einen Eintrittskanal 3 zum Eintritt einer Fluidströmung in den Abgasführungsabschnitt 1, im Allgemeinen Abgas einer Verbrennungskraftmaschine 7, einen ersten Spiralkanal 4 und einen zweiten Spiralkanal 5 stromab des Eintrittskanals 3 zur Konditionierung der Strömung, und einen nicht näher dargestellten Austrittskanal stromab der Spiralkanäle 4, 5, über welchen das Abgas aus dem Abgasführungsabschnitt 1 gezielt entweichen kann. Zwischen den Spiralkanälen 4, 5 und dem Austrittskanal ist eine nicht näher dargestellte Radkammer ausgebildet, in welcher ein nicht näher dargestelltes Turbinenrad drehbar aufgenommen ist. Die Spiralkanäle 4, 5 sind mit Hilfe einer Trennwand T getrennt voneinander durchströmbar. Damit ein Überströmen von Abgas aus dem ersten Spiralkanal 4 in den zweiten Spiralkanal 5 und vice versa ermöglicht werden kann, ist in der Trennwand T eine Durchströmöffnung 10 ausgebildet.
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Der Abgasführungsabschnitt 1 ist mit einem Abgaskrümmer 6 der Verbrennungskraftmaschine 7 verbunden, so dass das Abgas der Verbrennungskraftmaschine 7 über den Eintrittskanal 3 in die Spiralkanäle 4, 5 eintreten kann um das Turbinenrad zu beaufschlagen.
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Zur Anpassung eines Betriebsverhaltens des Abgasturboladers 2 an die Fluidströmung der Verbrennungskraftmaschine 7, und somit an die Verbrennungskraftmaschine 7, ist im Abgasführungsabschnitt 1 eine Ventilvorrichtung 8 zur Trennung und zur Verbindung des ersten Spiralkanals 4 und des zweiten Spiralkanals 5 angeordnet. Zur Trennung und zur Verbindung der beiden Spiralkanäle 4, 5 ist ein Ventilkörper 9 der Ventilvorrichtung 8 in einer Durchströmöffnung 10, mit deren Hilfe die beiden Spiralkanäle 4, 5 mit einander durchströmbar ausgebildet sind, angeordnet. Die Ventilvorrichtung 8 umfasst ein Ventilsystem 11, welches den Ventilkörper 9 und einen den Ventilkörper 9 mit einem Ventilhebelarm 12 der Ventilvorrichtung 8 verbindenden Ventilarm 13 aufweist.
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In einer ersten Position, der Schließposition des Ventilkörpers 9, wie sie in 1 dargestellt ist, sind die beiden Spiralkanäle 4, 5 vollständig voneinander getrennt durchströmbar, wobei die Durchströmöffnung 10 mit Hilfe des Ventilkörpers 9 vollständig geschlossen ist. Das Abgas der Verbrennungskraftmaschine 7 durchströmt die beiden Spiralkanäle 4, 5, wobei ein erster Teil des Abgases den ersten Spiralkanal 4 und ein zweiter Teil des Abgases den zweiten Spiralkanal 5 durchströmt.
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Ebenso ist ein im Abgasführungsabschnitt 1 ausgebildeter Umgehungskanal 14, welcher zur Umgehung eines im Abgasführungsabschnitt 1 drehbar aufgenommenen, nicht näher dargestellten Turbinenrades des Abgasturboladers 2 ausgebildet ist, mit Hilfe des Ventilkörpers 9 zu öffnen und zu schließen.
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In einer zweiten Position des Ventilkörpers 9, wie sie in 2 dargestellt ist, ist die Durchströmöffnung 10 geöffnet und Abgas kann aus dem ersten Spiralkanal 4 in den zweiten Spiralkanal 5 überströmen und vice versa. D. h., dass Abgas von dem einen Spiralkanal 4; 5 in den anderen Spiralkanal 5; 4 über die Durchströmöffnung 10 überströmen kann. Ebenso ist in der zweiten Position des Ventilkörpers 9, welche einer Öffnungsposition entspricht, eine Ventilöffnung 15 des Umgehungskanals 14 geöffnet. Das heißt, dass ebenso Abgas über den Umgehungskanal 14 an dem Turbinenrad vorbei strömen kann. Eine Durchflussmenge des Abgases bzw. sein Massenstrom, welche über den Umgehungskanal 14 geleitet wird, ist abhängig von einer Öffnungsposition des Ventilkörpers 9. Das heißt mit anderen Worten, dass bspw. in einer Öffnungsposition, in welcher die Durchströmöffnung 10 geöffnet ist, keine oder nur eine geringe Durchflussmenge über den Umgehungskanal 14 strömen kann. Sofern sich der Ventilkörper 9 in einer maximalen Öffnungsposition befindet, sind die Durchströmöffnung 10 und die Ventilöffnung 15 vollständig geöffnet.
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Der Ventilkörper 9 ist zwischen der ersten Position und der maximalen Öffnungsposition in weitere Positionen anzuordnen, so dass über die Durchströmöffnung 10 und/oder die Ventilöffnung 15 strömendes Abgas zur Erzielung eines gemäß der durchströmenden Abgasmenge bestmöglichen Wirkungsgrades des Abgasturboladers 2 anpassbar ist
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Zur Herbeiführung eines geeigneten Schließens und Öffnens der Durchströmöffnung 10 und der Ventilöffnung 15 weist der Ventilkörper 9 einen vom Ventilhebelarm 12 abgewandt ausgebildeten Vorsprung 16 auf. Das heißt mit anderen Worten, dass der Ventilkörper 9 in der Schließposition zur Verhinderung eines Überströmens von Abgas aus dem ersten Spiralkanal 4 in den zweiten Spiralkanal 5 und vice versa die Durchströmöffnung 10 sperrend angeordnet ist. Sofern die Durchströmöffnung 10 vollständig geschlossen ist, das heißt mit anderen Worten, sofern der Ventilkörper 9 die Durchströmöffnung 10 zur Vermeidung eines Überströmens von Abgas in die gegenüberliegenden Spiralkanäle 4, 5 sperrt, sind durch Anliegen des Ventilkörpers 9 an den Abgasführungsabschnitt 1 keine oder nur unwesentliche Bewegungen des Ventilkörpers 9 bzw. des Ventilsystems 11 relativ zum Ventilhebelarm 12 ausgebildet.
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Jedoch greifen insbesondere bei einer bereits geringen Öffnung der Durchströmöffnung 10, wie sie insbesondere im mittleren Last- und Drehzahlbereich der Verbrennungskraftmaschine 7 ausgebildet ist, in Richtung einer Ventillängsachse 23 des Ventilkörpers 9 wirkende Abgaskräfte 55 am Ventilsystem 11 an, die zu einer Bewegung des Ventilsystems 11 relativ zum Ventilhebelarm 12 führen. Diese Bewegung gilt es zu verhindern oder zumindest zu reduzieren.
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In Abhängigkeit einer Kontur 17 des Vorsprungs 16 können bestimmte Öffnungs- und Schließcharakteristiken der Durchströmöffnung 10 und der Ventilöffnung 15 in Abhängigkeit einer Bewegung des Ventilhebelarms 12 realisiert werden.
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Der Ventilhebelarm 12 ist mit einer Bewegungseinrichtung 18 zur Bewegung der Ventilvorrichtung 8 verbunden. Er ist zur Verschwenkung an seinem vom Ventilsystem 11 abgewandt ausgebildeten Hebelarmende 19 um eine Schwenkachse 20 ausgebildet.
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Der Ventilkörper 9 der Ventilvorrichtung 8 gem. 1 ist massiv ausgeführt, wobei der Ventilkörper 9 der Ventilvorrichtung 8 gem. 2 hohl, insbesondere topfformartig ausgebildet ist. Der Ventilarm 13 ist sich ausgehend von einem in einem Innenraum 21 des Ventilkörpers 9 ausgebildeten Boden 22 entlang der Ventillängsachse 23 des Ventilkörpers 9 in Form eines Zylinders erstreckend ausgeführt, wobei er in seiner Längserstreckung einen Körperring 24 des Ventilkörpers 9 überragend ist. Das heißt mit anderen Worten, dass eine Armlängsachse 31 des Ventilarms 13 koaxial mit der Ventillängsachse 23, welche eine Symmetrieachse des Ventilkörpers 9 zumindest in einer Ebene des Ventilkörpers 9 bildet, ausgebildet ist. Der Körperring 24 ist den Ventilkörper 9 umfassend und diesen in radialer Richtung überragend ausgebildet und weist eine Anlagefläche 25 zur dichtenden aufsteigenden Anlage in einem Ventilsitz 26 im Abgasführungsabschnitt 1, welcher der Ventilöffnung 15 zugeordnet ist, auf.
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Der Ventilhebelarm 12 ist an seinem dem Ventilarm 13 zugewandt ausgebildeten Ende diesen in einer Aufnahmeöffnung 27 aufnehmend ausgeführt. Zur gesicherten Verbindung und Bewegung des hohlen Ventilkörpers 9 ist der Ventilhebelarm 12 sich in den Innenraum 21 erstreckend ausgebildet und stützt sich mit seinem dem Boden 22 gegenüberliegenden Ende an dem Boden 22 ab. Die Aufnahmeöffnung 27 weist eine Öffnungslängsachse 28 auf, welche in der ersten Position des Ventilkörpers 9 koaxial mit der Ventillängsachse 23 ausgebildet ist. Zur gesicherten Halterung am Ventilhebelarm 12 weist der Ventilarm 13 ein Sicherungselement 29 auf, wobei der Ventilhebelarm 12 zwischen dem Ventilkörper 9 und dem Sicherungselement 29 angeordnet ist.
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Zwischen dem Ventilarm 13 und dem Ventilhebelarm 12 liegt ein Bewegungsspalt 30 vor. Dieser Bewegungsspalt 30 ist in seiner axialen und radialen Ausdehnung abhängig von Temperaturen des Abgases. Die Ventilvorrichtung 8, insbesondere der Ventilkörper 9 und ein dem Ventilkörper 9 zugewandter Abschnitt des Ventilhebelarms 12 sind dauerhaft dem Abgasstrom unmittelbar ausgesetzt und von diesem beaufschlagt.
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Die Temperatur und die Masse des Abgasstromes schwankt jedoch abhängig vom Betrieb der Verbrennungskraftmaschine 7. Eine räumliche Ausdehnung des Ventilsystems 11 und des Ventilhebelarms 12 ist allerdings abhängig von der Temperatur des Abgasstromes und somit ebenfalls mit dem Betrieb der Verbrennungskraftmaschine 7 schwankend bzw. veränderlich. Somit verändert sich der Bewegungsspalt 30 ebenfalls, abhängig vom Betrieb der Verbrennungskraftmaschine 7. Dies ist in der ersten Position der Ventilvorrichtung 8 hinsichtlich einer unerwünschten Geräuschemission irrelevant, jedoch greifen am Ventilkörper 9 insbesondere bei maximaler Öffnungsposition nahezu vollumfänglich Kräfte des Abgasstromes an, die bspw. zu einem Rasseln aufgrund einer Bewegung des Ventilsystems 11 relativ zum Ventilhebelarm 12 führen. Beispielhaft ist eine Temperaturverteilung am und im Ventilsystem 11 und dem Ventilhebelarm 12 mit Hilfe von Isothermen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, einer ersten Isotherme 11, einer zweiten Isotherme 12, einer dritten Isotherme 13, einer vierten Isotherme 14, einer fünften Isotherme 15, einer sechsten Isotherme 16, einer siebten Isotherme 17, einer achten Isotherme I8 und einer neunten Isotherme 19 in 2 abgebildet, wobei die erste Isotherme 11 eine höchste Temperatur der Temperaturverteilung und die neunte Isotherme 19 eine niedrigste Temperatur der Temperaturverteilung aufweisen und die dazwischen liegenden Isothermen 12 bis 18 eine in der Reihenfolge ihrer aufsteigenden Ziffern absteigende Temperatur der Temperaturverteilung besitzen.
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Zur Vermeidung und zumindest zur Reduzierung der relativen Bewegung ist das Ventilsystem 11 und/oder der Ventilhebelarm 12 der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung 8 zur vollständigen oder zumindest teilweisen Kompensation von am Ventilkörper 9 angreifenden Abgaskräften ausgebildet. Dabei ist insbesondere eine unsymmetrische Ausgestaltung des Ventilsystems 11 und/oder des Ventilhebelarms 12 vorgesehen. Das heißt mit anderen Worten, dass das Ventilsystem 11 hinsichtlich der Lage des Ventilsystems 11 zum Ventilhebelarm 12 insbesondere in der Öffnungsposition, insbesondere in der maximalen Öffnungsposition, lagestabil ist. Das bedeutet, dass Abgaskräfte der Abgasströmung, welche das Ventilsystem 11 umströmt und an ihm angreifen, zumindest teilweise kompensiert werden, damit zwischen dem Ventilhebelarm 12 und dem Ventilsystem 11 die durch den Angriff der Abgaskräfte hervorgerufene Bewegung eliminiert oder zumindest reduziert ist. Dies bedeutet, dass das Ventilsystem 11 und/oder der Ventilhebelarm 12 so ausgebildet sind, dass eine insbesondere abrupte Änderung einer Richtung der angreifenden Abgaskraft 55 vermieden ist.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung 8 gem. 3 ist die Ventillängsachse 23 beabstandet von der Armlängsachse 31 ausgebildet. Das bedeutet, dass die beiden Längsachsen 23, 31 nicht koaxial vorliegen, sondern einen im vorliegenden Ausführungsbeispiel radialen Abstand 32 aufweisen. Da der Ventilarm 13 bevorzugt in Form eines Zylinders ausgeführt ist, wodurch eine einfache Herstellung bei bspw. einstückiger Ausbildung des Ventilsystems 11 ermöglich ist, liegt der Abstand 32 in diesem Ausführungsbeispiel in Form eines radialen Abstandes vor. Der Abstand 32 weist einen Wert auf, welcher größer ist als ein größter Wert des Bewegungsspaltes 30.
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Am Ventilarm 13 ist zur Abstützung des Ventilhebelarms 12 ein Abstützelement 33 ausgebildet, welches einstückig mit dem Ventilarm 13 hergestellt ist. Es ist den Ventilarm 13 vollständig umfassend ringförmig ausgebildet. Das Abstützelement 33, welches zu einer in Richtung der Armlängsachse 31 ausgebildeten Abstützung des Ventilhebelarms 12 vorgesehen ist, kann zur Gewichtsreduzierung eine relativ kurze Erstreckung in Richtung der Armlängsachse 31 aufweisen. Der Ventilhebelarm 12 kann zur verbesserten Bewegbarkeit des Ventilsystems 11 zur Vermeidung eines Verklemmens im Betrieb des Abgasturboladers einen dem Abstützelement 33 gegenüberliegenden ringförmigen oder segmentförmigen nicht näher dargestellten Wulst aufweisen.
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In 4 ist die Ventilvorrichtung 8 in einem zweiten Ausführungsbeispiel abgebildet. Der Ventilkörper 9 ist topfformartig ausgebildet, und ist den Ventilhebelarm 12 in seinen Innenraum 21 teilweise aufnehmend ausgebildet. Die Kontur 17 des Ventilkörpers 9 weist eine Einbuchtung 34 auf, wobei die Einbuchtung 34 im Bereich einer Mantelfläche 35 des Ventilkörpers 9 ausgebildet ist. Zur Vermeidung einer Rotation des Ventilkörpers 9 am Ventilhebelarm 12 ist der Ventilhebelarm 12 zwischen zwei Zapfen 36 aufgenommen, wobei die beiden Zapfen 36 am Körperring 24, sich ausgehend vom Körperring 24 in eine dem Vorsprung 16 abgewandt ausgebildete Richtung erstreckend, ausgestaltet sind. Zur gesicherten Aufnahme des Ventilhebelarms 12 ist dieser zwischen dem Sicherungselement 29 und dem Boden 22 angeordnet.
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Die Einbuchtung 34 ist zur Vermeidung von Strömungsabrissen der Abgasströmung bei Auftreffen des Abgases ausgebildet, wodurch am Ventilkörper 9 angreifende Abgaskräfte reduziert werden können. Dies führt zu einer Reduzierung der Relativbewegung des Ventilkörpers 9 bezogen auf den Ventilhebelarm 12. Somit ist eine abrupte Änderung der Richtung der angreifenden Abgaskraft 55 vermieden.
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In einem dritten Ausführungsbeispiel gem. 5 der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung 8 weist die Einbuchtung 34 eine Finne 37 auf. Die Einbuchtung 34 weist relativ zur Mantelfläche 35 einen ersten Absatz 38 auf. Das bedeutet, dass in diesem Ausführungsbeispiel der Ventilkörper 9 so ausgebildet ist, dass die aus der Anströmung resultierende Druckverteilung auf der Ventiloberfläche zu einer resultierenden Abgaskraft führt, welche über einen Motorzyklus möglichst stabil in ihrer Kraftrichtung bleibt und so Bewegung am Ventilkörper vermeidet.
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Eine gemäß 6 ausgebildete erfindungsgemäße Ventilvorrichtung 8 weist einen Kraftangriffspunkt am Ventilkörper 9 auf, welcher in radialer Richtung von der Ventillängsachse 23 beabstandet ausgebildet ist. Hierzu ist eine in den Innenraum 21 hineinragende nicht näher dargestellte Ausbuchtung ausgebildet, welche auf einfache Weise zu einer Verlagerung eines Schwerpunktes SK des Ventilkörpers 9 des ansonsten gemäß seiner Kontur 17 symmetrisch zu seiner Ventillängsachse 23 ausgebildeten Ventilkörpers 9 in radialer Richtung von der Ventillängsachse 23 beabstandet führt. Eine Verlagerung des Kraftangriffspunkts, die zur Reduzierung der Bewegung des Ventilsystems 11 in der geöffneten Position der Ventilvorrichtung 8 führt, ist in einem nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel den Ventilarm 13 betreffend. Dieser weist einen Schwerpunkt auf, welcher von seiner Armlängsachse 31 in radialer Richtung beabstandet ausgebildet ist.
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Die Realisierung der Asymmetrie des Ventilkörpers 9 und/oder des Ventilarms 13 und/oder ihre Anordnung zueinander in Richtung der Ventillängsachse 23 des Ventilkörpers 9 und/oder in radialer Richtung kann vielfältig ausgebildet sein. So kann, wie in 7 abgebildet, die Einbuchtung in axialer Richtung der Ventillängsachse 23 näher dem Ventilhebelarm 12 angeordnet sein. Ebenso könnte sie tiefer ausgeführt sein, oder sie könnte über einen Umfang der Mantelfläche 35 sich weiter erstreckend ausgebildet sein.
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Eine weitere Realisierung der Asymmetrie kann mit Hilfe einer am Ventilhebelarm 12 ausgebildeten Nase 39 erzielt werden. Wie bspw. den 5 und 6 entnommen werden kann, kann die Nase 39 mehr oder weniger geneigt zu einer Armoberfläche 40 des Ventilhebelarms 12 ausgestaltet sein. Sie kann an ihren Seitenflächen 41 zur Vermeidung eines Strömungsabrisses der Abgasströmung abgerundet oder zur Herbeiführung von Verwirbelungen relativ kantig ausgebildet sein.
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Die Asymmetrie kann bzgl. aller räumlicher Ventilachsen ausgebildet sein. Maßgeblich für die Ausführung der Asymmetrie ist die Beeinflussung der Druckverteilung aus der Abgasströmung auf der Ventilfläche. Die daraus resultierende Kraftwirkung am Kraftangriffspunkt soll Bewegung am Ventil möglichst vermeiden.
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In den 7 und 8 sind in einem fünften bzw. sechsten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung 8 Varianten in Bezug auf die Einbuchtung 34 und die Nase 39 abgebildet. Eine definierte Form des Ventilsystems 11 und des Ventilhebelarms 12 können in einem Simulationsprogramm ermittelt werden, welches einer Strömungssimulation bzw. einer Strömungsberechnung dient.
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In einem weiteren, nicht näher dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur Dämpfung ein Federelement zwischen dem Ventilkörper 9 und dem Ventilhebelarm 12 und/oder zwischen dem Sicherungselement 29 und dem Ventilhebelarm 12 den Ventilarm 13 umfassend ausgebildet.
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Die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung 8 ist mit Hilfe ihrer Kontur 17 und/oder der beabstandeten Anordnung der Ventillängsachse 23 und der Armlängsachse 31 bzw. der Öffnungslängsachse 28 und/oder der Form des Ventilhebelarms 12 mit Ausbildung der Nase 39 an seinem vom Ventilsystem 11 abgewandt ausgebildeten Ende zur Vermeidung von Angriffspunkten der Abgasströmung ausgebildet, die zur Vermeidung von Momenten in zumindest mehr als zwei Quadranten , s. 9, führen. Bevorzugt ist die Ventilvorrichtung 8 derart ausgestaltet, dass sich Momente im Betrieb ausschließlich in einem Quadranten einstellen.
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Ein Nullpunkt des zugehörigen Achsensystems wird vom Kraftangriffspunkt, welcher dem Schwerpunkt SK oder dem Schwerpunkt des Ventilarms 13 entspricht, definiert. Eine perfekt stabile Lage des Ventilsystems 11 wird durch eine Momentenwirkung erreicht, die durch eine über die Zeit eines Motorzyklusses feste Lage im Koordinatensystem beschrieben wird. Vorteilhaft sind aber auch Ausführungen, die über die Zeit eines Motorzyklusses einen möglichst kleinen Orbit in einem Quadranten aufweisen oder Nulldurchgänge, d.h. Quadrantenwechsel der momentan wirkenden Momente vermeiden.
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Zur Vermeidung und zumindest zur Reduzierung der relativen Bewegung ist das Ventilsystem 11 der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung 8 zur vollständigen oder zumindest teilweisen Kompensation von am Ventilkörper 9 angreifenden Abgaskräften auch im siebten Ausführungsbeispiel gemäß 9 ausgebildet. Der Ventilhebelarm 12 weist in einem im Ventilkörper 9 in dessen Innenraum 21 aufgenommenen Endbereich 42 eine konvex gekrümmte Hebelarmfläche 43 auf. Der Endbereich 42 zeichnet sich in diesem Ausführungsbeispiel durch eine sprunghafte Vergrößerung eines Durchmessers D des Ventilhebelarms 12 zur Kontaktierung des Ventilkörpers 9 aus, wobei ein zweiter Absatz 48 zwischen dem Endbereich 42 und dem übrigen Ventilhebelarm 12 ausgebildet ist.
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Ebenfalls gekrümmt, zur Hebelarmfläche 43 quasi komplementär ausgebildet, ist eine dem Ventilhebelarm 12 gegenüberliegend ausgebildete Innenfläche 44 des Innenraums 21. Quasi komplementär bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die beiden Flächen 43, 44 überwiegend jedoch nicht vollständig komplementär ausgebildet sind. Zwischen den beiden Flächen 43, 44 ist ein Spalt 46 ausgebildet, welcher eine Relativbewegung zwischen dem Ventilkörper 9 und dem Ventilhebelarm 12 zulassend ausgebildet ist.
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So ist bspw. zwischen dem Boden 22, an welchen die Innenfläche 44 angrenzend ausgebildet ist, und einem dem Boden 22 gegenüberliegenden Ende 45 des Endbereichs 42 der Spalt 46 größer ausgebildet als im mittleren Bereich 47 des Endbereichs 42. Ebenso ist der Spalt 46 über einen kleinen Bereich 49 ausgehend vom zweiten Absatz 48 in Richtung des Endes 45 vergrößert ausgeführt. Die Vergrößerung des Spaltes 46 in am Ende 45 und im kleinen Bereich 49 erlaubt die Relativbewegung zwischen dem Ventilkörper 9 und dem Ventilhebelarm 12.
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Zur Vermeidung oder einer Reduzierung der relativen Bewegung zwischen dem Ventilsystem 11 und dem Ventilhebelarm 12 weisen die beiden gekrümmten Flächen 43, 44 einen Drehmittelpunkt M auf, welcher ausgehend von einer die Trennwand T in der die Durchströmöffnung 10 vollständig schließenden Position der Ventilvorrichtung 8 kontaktierenden ersten Körperfläche 50 in Richtung des Ventilhebelarms 12 in einem weiteren Abstand IM, gekennzeichnet durch den zweiten Absatz 48, ausgebildet ist.
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Zur weiteren Reduzierung oder Eliminierung der Relativbewegung ist ein Federelement 51 vorgesehen, welches als Dämpfungselement eingesetzt ist. Es ist zwischen dem Sicherungselement 29 und dem Ventilhebelarm 12 angeordnet.
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In Abhängigkeit von einer Ausführungsform des Ventilsystems 11 sowie in Abhängigkeit von der Lage des Drehmittelpunktes M als Funktion des weiteren Abstandes IM ergeben sich große oder kleine Auslenkungen des Ventilkörpers 9.
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In den 10 bis 13 sind jeweils in einer Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung 8 in einem achten Ausführungsbeispiel, in einem neunten Ausführungsbeispiel, in einem zehnten Ausführungsbeispiel und
in einem elften Ausführungsbeispiel abgebildet, wobei der Drehmittelpunkt M in Richtung der Ventillängsachse 23 zwischen der ersten Körperfläche 50 und einer von der ersten Körperfläche 50 abgewandt ausgebildeten zweiten Körperfläche 52 annähernd mittig angeordnet ist. Die beiden Körperflächen 50, 52 bilden in Richtung der Ventillängsachse 23 die maximalen Ausdehnungen des Ventilkörpers 9, somit dessen axiale Erstreckung IV.
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Das achte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung 8 ist gewichtsreduziert ausgebildet, wobei der den Ventilarm 13 umfassende Ventilhebelarm 12 an seinem dem Boden 22 zugewandt ausgebildeten Endbereich 42 die zur Abgleitung an der Innenfläche 44 ausgebildete Hebelarmfläche 43 aufweist, wobei der Endbereich 42 schalenförmig ausgebildet ist und der Ventilhebelarm 12 sich aus einem Schaleninnenraum 54 des Endbereiches 42 erhebt.
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An dieser Stelle sei auf die abstrakt in Form von Pfeilen illustrierten Abgaskräfte 55 des Abgases hingewiesen, welche im Betrieb des Abgasturboladers an dem Ventilkörper 9 angreifen und Bewegungen des Ventilkörpers 9 auslösen können.
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Die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung 8 ist in einem neunten Ausführungsbeispiel, wie es in 11 abgebildet ist, ausgeführt. Der Ventilarm 13 ist in diesem Ausführungsbeispiel zur Abgleitung des Ventilhebelarms 12 ausgebildet. Der Ventilarm 13 ist an seinem dem Boden 22 zugewandt ausgebildeten Ende sphärisch ausgeführt, wobei er eine relativ zum Boden 22 konvex ausgebildete Ventilarmfläche 56 aufweist, die zur Abgleitung des Ventilhebelarms 12, welcher seine Hebelarmfläche 43 komplementär zur Ventilarmfläche 56 ausgeführt aufweist.
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Die Hebelarmfläche 43 und die Ventilarmfläche 56 weisen einen Krümmungsradius 59 auf, welcher auf den Drehmittelpunkt M bezogen ist. Das heißt mit anderen Worten, dass sich der Krümmungsradius 59 in Abhängigkeit von dem weiteren Abstand IM verändert, und somit in Abhängigkeit von der Positionierung des Drehmittelpunktes M eine stärkere oder eine weniger starke Krümmung ausgebildet ist.
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Im zehnten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung 8, welches in 12 abgebildet ist, ist der Bewegungsspalt 30 konisch ausgebildet, wobei ein erster Spaltradius 57 des Bewegungsspaltes 30 einen Wert aufweist, welcher von einem axial beabstandeten zweiten Spaltradius 58 des Bewegungsspaltes 30 abweichend ausgeführt ist. Das heißt mit anderen Worten, dass entweder der Ventilarm 13 oder die Aufnahmeöffnung 27 oder beide konisch ausgeführt sind. Ebenso kann der Bewegungsspalt 30 doppelkonisch, somit eine Taille aufweisend ausgebildet sein.
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Die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung 8 weist in ihrem elften Ausführungsbeispiel, s. 13, zur Erzielung einer verbesserten Dämpfung das Federelement 51 in Richtung der Ventillängsachse 23 schräg angeordnet auf. Das heißt mit anderen Worten, dass eine Federachse 53 des Federelementes 51 einen Winkel α mit der Ventillängsachse 23 ausbildend angeordnet ist. Hierzu ist eine dem Sicherungselement 29 gegenüberliegend ausgebildete Fläche des Ventilhebelarms 12 in Richtung der Ventillängsachse 23 konisch ausgebildet, wobei das Sicherungselement 29 an seiner der Fläche des Ventilhebelarms 12 gegenüberliegenden Fläche komplementär zu dieser ausgestaltet ist. Zwischen den beiden Flächen ist das Federelement 51 angeordnet. Der zur Kennzeichnung des Drehmittelpunktes M relevante Absatz 48 des Ventilhebelarms 12 ist auch in diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet und stellt eine tiefste, dem Boden 22 zugewandt ausgebildete Stelle des die konischen Flächen bildenden Konus dar.
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In den 14 bis 16 ist die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung 8 in einem zwölften Ausführungsbeispiel abgebildet, wobei sie in 14 in einer Draufsicht, in 15 in einer Schnittdarstellung entlang einer Schnittlinie XV-XV und in 16 in einer Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie XVI-XVI illustriert ist.
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Das Federelement 51 ist sich in axialer Richtung entlang seiner Federachse 53 am Ventilarm 13 und am Ventilhebelarm 12 abstützend ausgebildet, wodurch der Ventilkörper 9 zum Ventilhebelarm 12 verspannt wird. Damit eine mit Hilfe des Federelementes 51 kontrollierte Bewegung möglich ist, ist das Federelement 51 sich an seinem dem Boden 22 zugewandt ausgebildeten ersten Federende 60 am zweiten Absatz 48 abstützend ausgeführt, wobei mit Hilfe seiner im Bereich des ersten Federendes 60 ausgebildeten Krümmung ein Abgleiten des Federelementes 60 am Ventilhebelarm 12 möglich ist.
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Das Federelement 51 ist sich im Bereich des Körperrings 24 radial nach außen erstreckend, konvex gekrümmt ausgeführt, wodurch ein Gleitkontakt zwischen dem Körperring 24 und dem Federelement 51 hergestellt werden kann, mit dessen Hilfe eine Abstützung des Ventilkörpers 9 realisiert ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Federelement 51 fünf Federarme 61 auf, welche an einem am vom ersten Federende 60 abgewandt ausgebildeten zweiten Federende 62 angeordneten Federring 63 des Federelementes 51 angeordnet sind. Ebenso könnte das Federelement 51 auch eine andere Anzahl Federarme 61 besitzen. Der Federring 63 ist den Ventilarm 13 zur gesicherten Halterung des Federelementes 51 umfassend ausgebildet, wobei der Ventilarm 13 einen Armabsatz 64 besitzt, welcher zur gesicherten Aufnahme des Federrings 63
ausgebildet ist. Mit Hilfe des Armabsatzes 64 kann eine Abstützung des Federelementes 51 an seinem zweiten Federende 62 am Ventilarm 13 und eine Abstützung des Federrings 63 am Ventilhebelarm 12 realisiert werden, wodurch eine Vermeidung einer funktionsaufhebenden Abstützung des zweiten Federendes 62 am Ventilhebelarm 12 erreicht ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abgasführungsabschnitt
- 2
- Abgasturbolader
- 3
- Eintrittskanal
- 4
- Erster Spiralkanal
- 5
- Zweiter Spiralkanal
- 6
- Abgaskrümmer
- 7
- Verbrennungskraftmaschine
- 8
- Ventilvorrichtung
- 9
- Ventilkörper
- 10
- Durchströmöffnung
- 11
- Ventilsystem
- 12
- Ventilhebelarm
- 13
- Ventilarm
- 14
- Umgehungskanal
- 15
- Ventilöffnung
- 16
- Vorsprung
- 17
- Kontur
- 18
- Bewegungseinrichtung
- 19
- Hebelarmende
- 20
- Schwenkachse
- 21
- Innenraum
- 22
- Boden
- 23
- Ventillängsachse
- 24
- Körperring
- 25
- Anlagefläche
- 26
- Ventilsitz
- 27
- Aufnahmeöffnung
- 28
- Öffnungslängsachse
- 29
- Sicherungselement
- 30
- Bewegungsspalt
- 31
- Armlängsachse
- 32
- Abstand
- 33
- Abstützelement
- 34
- Einbuchtung
- 35
- Mantelfläche
- 36
- Zapfen
- 37
- Finne
- 38
- Erster Absatz
- 39
- Nase
- 40
- Armoberfläche
- 41
- Seitenfläche
- 42
- Endbereich
- 43
- Hebelarmfläche
- 44
- Innenfläche
- 45
- Ende
- 46
- Spalt
- 47
- mittlerer Bereich
- 48
- Zweiter Absatz
- 49
- kleiner Bereich
- 50
- Erste Körperfläche
- 51
- Federelement
- 52
- Zweite Körperfläche
- 53
- Federachse
- 54
- Schaleninnenraum
- 55
- Abgaskraft
- 56
- Ventilarmfläche
- 57
- Erster Spaltradius
- 58
- Zweiter Spaltradius
- 59
- Krümmungsradius
- 60
- Erstes Federende
- 61
- Federarm
- 62
- Zweite Federende
- 63
- Federring
- 64
- Armabsatz
- D
- Durchmesser
- I1
- Erste Isotherme
- I2
- Zweite Isotherme
- I3
- Dritte Isotherme
- I4
- Vierte Isotherme
- I5
- Fünfte Isotherme
- I6
- Sechste Isotherme
- I7
- Siebte Isotherme
- I8
- Achte Isotherme
- I9
- Neunte Isotherme
- M
- Drehmittelpunkt
- SK
- Schwerpunkt Ventilkörper
- T
- Trennwand
- IM
- Weiterer Abstand
- IV
- axiale Erstreckung vom Ventilkörper
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012015536 B4 [0004]
- WO 2017/108160 A1 [0005]