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Die Erfindung betrifft ein Konstruktionselement eines Bauwerks sowie ein Verfahren zur Errichtung einer leitenden Verbindung - insbesondere einer elektrischen Verbindung und/oder einer Netzwerk-Datenverbindung - in einem Bauwerk. Unter einer leitenden Verbindung wird im Rahmen dieser Offenbarung insbesondere eine Netzwerk-Verbindung im Sinne einer Netzwerkverkabelung in einem Bauwerk verstanden, insbesondere in einem Gebäude.
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In der Baubranche werden Leitungen - insbesondere Kabel, wie z.B. Netzwerkkabel, Lichtwellenleiter oder sonstige elektrische Leitungen - üblicherweise nach der Errichtung eines Gebäudes oder eines sonstigen Bauwerks installiert, indem die gewünschte Leitung jeweils von einem Ausgangspunkt A zu einem Zielpunkt Z verlegt (Punkt-zu-Punkt-Verbindung), dort mit einem Anschlusselement (z.B. einer Anschlussdose in Form einer Netzwerkdose) versehen, nach einer technischen Prüfung von einer Fachkraft durch Messung überprüft und dann nach erfolgreicher Überprüfung zur Nutzung freigegeben zu werden. Um die Verlegung und das Ersetzen von solchen Leitungen - insbesondere auch zu späteren Zeitpunkten - zu erleichtern, sind in Gebäuden und sonstigen Bauwerken häufig Leerrohre installiert. Nachteilig an der aus der Praxis bekannten Vorgehensweise ist, dass die Installation relativ zeitaufwändig von entsprechenden Fachleuten durchgeführt werden muss, was mit hohen Kosten verbunden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Konstruktionselement eines Bauwerks, ein System aus mindestens zwei solchen Konstruktionselementen sowie ein Verfahren zur Errichtung einer leitenden Verbindung in einem Bauwerk zur Verfügung zu stellen, mittels welchen der Installationsaufwand und damit auch die Installationskosten reduziert werden können.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere Vorteile und praktische Ausführungsformen der Erfindung sind in Verbindung mit den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßes Konstruktionselement eines Bauwerks umfasst einen Grundkörper, an welchem mindestens eine Stoßstelle zum Zusammenwirken mit einem weiteren Konstruktionselement vorgesehen ist. Dabei ist in oder an dem Grundkörper mindestens eine Leitung derart vorinstalliert, dass zumindest ein Ende der Leitung von der Stoßstelle aus zugänglich ist. Der Erfindung liegt somit die allgemeine Idee zugrunde, ein mit mindestens einer Leitung vorkonfektioniertes Konstruktionselement bereitzustellen, das den späteren Installationsaufwand bei der Errichtung eines Bauwerks mit Hilfe des Konstruktionselements und damit auch die entsprechenden Installationskosten gering zu halten. Die Erfindung ermöglicht es insbesondere nicht nur, aufgrund einer geeigneten Vorkonfektionierung ein Konstruktionselement an einer Fertigungsstätte mit einer später benötigten leitenden Verbindung zu versehen, sondern die leitende Verbindung selbst auch bereits durch Messung zu überprüfen. Insbesondere kann bei jeder Art von Leitung eine Durchgangsprüfung in der Fertigungsstätte an der Leitung oder den mehreren Leitungen des jeweiligen Konstruktionselements durchgeführt werden.
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Es wird explizit darauf hingewiesen, dass unter einer Leitung im Sinne der Erfindung nicht nur elektrisch leitende Leitungen, sondern auch lichtleitende Leitungen umfasst sind, insbesondere Lichtwellenleiter (LWL).
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Bei elektrisch leitenden Verbindungen, insbesondere bei KabelVerbindungen, kann ferner eine Prüfung auf etwaige Beschädigung des Kabels oder der sonstigen Leitung durch eine Widerstandsmessung erfolgen.
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Bei für die Datenübertragung verwendeten Leitungen kann eine Geschwindigkeitsmessung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die eingesetzte Leitung keine Performancemängel aufweist. Das zumindest eine Ende der Leitung, welches von der Stoßstelle des Grundkörpers aus zugänglich ist, muss dann bei der späteren Verwendung des Konstruktionselements an einer Baustelle lediglich noch mit einem anderen Ende einer anderen Leitung verbunden werden. Dadurch entfällt insbesondere der derzeit in der Praxis immer erforderliche Vorgang des Herstellens einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung durch Verlegen einer entsprechenden Leitung von einem Ausgangspunkt A zu einem Zielpunkt Z auf einer Baustelle, d.h. dort, wo ein Bauwerk bzw. Gebäude errichtet wird bzw. wurde.
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Unter einer Stoßstelle im Sinne der Erfindung werden insbesondere stirnseitige Stoßkanten, Endabschnitte von langgestreckten Konstruktionselementen und auch beliebige sonstige, an flächigen Abschnitten ausgebildete Bereiche von Konstruktionselementen verstanden, sofern der Entsprechende Bereich für die Verbindung mit einem anderen Konstruktionselement oder einem sonstigen Element zur Fortführung der Leitung vorgesehen sind.
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In einer praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Konstruktionselements ist an dem Grundkörper mindestens eine zweite Stoßstelle zum Zusammenwirken mit einem weiteren Konstruktionselement vorgesehen, die Leitung von der ersten Stoßstelle zur zweiten Stoßstelle geführt und die Leitung auch von der zweiten Stoßstelle aus zugänglich. So kann beispielsweise auf einfache Art und Weise eine Vorkonfektionierung einer Durchgangsleitung in horizontaler Richtung, vertikaler Richtung oder sonstiger Richtung durch ein Wandelement, Bodenelement oder Deckenelement erfolgen. Durch vier wie vorstehend beschrieben gestaltete Wandelemente, die jeweils senkrecht zueinander angeordnet sind, kann eine ringförmige Leitungsverbindung entlang der Außenwände eines rechteckigen Gebäudes auf einfache Art und Weise hergestellt werden.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Konstruktionselements ist die mindestens eine Leitung in einem Hohlraum des Grundkörpers angeordnet, und/oder die mindestens eine Leitung weist gegenüber dem zu überbrückenden Weg eine Überlänge auf. Die Anordnung einer Leitung in einem Hohlraum des Grundkörpers eignet sich insbesondere in Verbindung mit Konstruktionselementen, die mehrteilig aufgebaut sind und/oder aufgrund ihrer konstruktiven Gestaltung Hohlräume bereitstellen, die für die Anordnung einer Leitung ohne weiteres benutzt werden können. Vorteilhaft ist dann insbesondere, dass die Leitung selbst in dem Hohlraum vor äußeren Einflüssen geschützt angeordnet werden kann. Das Vorsehen einer Überlänge gegenüber dem zu überbrückenden Weg hat insbesondere dann Vorteile, wenn vorgesehen ist, dass für die Verwendung eines Endes der Leitung zur Herstellung einer Verbindung mit einem anderen Ende einer anderer Leitung ein manueller Verbindungsprozess der Leitungen vorgesehen ist, insbesondere indem die beiden Enden der Leitungen mittels einer separaten Sicherung formschlüssig zueinander fixiert (z.B. mittels eines Sicherungsbügels) oder mittels einer Steck- und/oder Rastverbindung manuell zusammengesteckt werden.
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Weitere Vorteile ergeben sich, wenn an mindestens einem Ende der Leitung ein Anschlusselement installiert ist.
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Als Anschlusselement werden insbesondere Anschlussdosen verstanden, wie z.B. eine Netzwerkdose, die es ermöglicht, ein Netzwerkkabel anzuschließen, um damit einen PC, einen Drucker oder anderes Endgerät mit dem Netzwerk zu verbinden.
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Ferner werden als Anschlusselement auch Anschlussmodule in Form von Steckern und/oder Buchsen verstanden, mit welchen auf einfache Art und Weise eine Verbindung zwischen zwei Enden hergestellt werden kann.
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Insbesondere wird in diesem Zusammenhang auf Steckverbinder verwiesen, wie sie aus der Netzwerktechnik bekannt sind. Besonders bevorzugt sind verpolungssichere Steckverbinder, Steckverbinder mit integrierten oder zusätzlich vorgesehenen Zentrierhilfen, kodierte Steckverbinder und/oder Steckverbinder, welche eine Rastverbindung aufweisen, die eine besonders hohe Sicherheit gegen unerwünschtes Lösen der beiden Enden nach der Installation aufweisen.
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Wie bereits erwähnt, sind erfindungsgemäße Konstruktionselemente insbesondere vorgefertigte Wandelemente, Bodenelemente und/oder Deckenelemente. Bei den Konstruktionselementen kann es sich auch um dreidimensionale, vormontierte Elemente handeln, beispielsweise zwei oder mehr der vorstehend genannten Elemente, die miteinander verbunden und damit vormontiert sind. In diesem Zusammenhang wird auch auf Konstruktionselemente in Form von vollständig montierten Raumgebilden verwiesen, die aus mehreren Wandelementen sowie mindestens einem Bodenelement und mindestens einem Deckenelement gebildet sind, insbesondere containerartig ausgebildete Raumgebilde. In solchen Fällen kann die Erfindung auch dann vorteilhaft genutzt werden, wenn zwei oder mehr solcher Raumgebilde nebeneinander positioniert und mit Leitungen verbunden werden sollen.
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Unabhängig davon, um welches der vorstehend genannten Elemente es sich handelt, ist die Erfindung von besonderer Bedeutung für „Kranelemente“, d. h. solche Elemente, die üblicherweise nicht manuell von einem Menschen bewegt werden, sondern mit Hilfe eines Baukrans oder eines sonstigen technischen Hilfsgeräts in eine Soll-Position gebracht und dann mit einem anderen Element verbunden und/oder am Boden verankert und/oder an einer anderen Einrichtung fixiert werden. Solche Kranelemente unterscheiden sich insbesondere durch ihr Gewicht. Diesbezüglich wird insbesondere auf Konstruktionselemente verwiesen, deren Gewicht mindestens 100 kg, bevorzugt mindestens 150 kg und weiter bevorzugt mindestens 200 kg beträgt. Ebenfalls verwiesen wird auf Konstruktionselemente mit deutlich höherem Gewicht, insbesondere mit einem Gewicht ab 1 Tonne (t), beispielsweise einzelne der vorstehend genannten Elemente (Wandelement, Bodenelement oder Deckenelement) mit einem Gewicht zwischen 1 t und 5 t. Ferner wird auf Konstruktionselemente in Form von Raumgebilden mit einem Gewicht zwischen 5 t und 30 t verwiesen, insbesondere mit einem Gewicht von 10 t bis 30 t.
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Kranelemente weisen üblicherweise auch alternativ oder in Ergänzung eine gewisse Mindestausdehnung auf. Diesbezüglich wird insbesondere auf Konstruktionselemente verwiesen, deren Flächenausdehnung in zumindest einer Ebene größer ist als 1 x 1 Meter, bevorzugt größer als 1 x 2 Meter und weiter bevorzugt größer als 3 x 3 Meter oder sogar größer als 5 x 5 Meter.
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Alternativ oder in Ergänzung wird noch verwiesen auf Konstruktionselemente mit einer räumlichen Mindestausdehnung, insbesondere mit einer Ausdehnung von mindestens 3 m x 3 m x 3 m bzw. mit einem umschlossenen Volumen von mindestens 27 m3, mindestens 35 m3 oder mindestens 45 m3.
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Explizit verwiesen wird auf Konstruktionselemente in Form von Containern mit Abmessungen zwischen 3 m x 3 m x 6 m und 3,5 m x 3,5 m x 12 m oder auch bis zu 4 m x 4 m x 12 m.
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Ausgedrückt in umschlossenem Volumen bezieht sich die Erfindung insbesondere auf dreidimensionale Konstruktionselemente mit einem umschlossenen Volumen zwischen 30 m3 und 200 m3.
Als Beispiele für erfindungsgemäße Konstruktionselemente wird insbesondere auf Holzfertigelemente verwiesen, welche für eine Holzrahmenbauweise, eine Holztafelbauweise, eine Holzständerbauweise, eine Holzmassivbauweise und/oder eine Holzskelettbauweise eingesetzt werden. Alternativ oder in Ergänzung kann die Erfindung auch für Konstruktionselemente in Form von Fertigbetonelemente und/oder für Elemente, die in Verbindung mit einer Ziegelelementbauweise, einer Stahlrahmenbauweise und/oder einer Raummodulbauweise ersetzt werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein System aus mindestens zwei Konstruktionselementen, welche ein oder mehrere der vorstehend beschriebenen Merkmale aufweisen. Dabei sind Positioniermittel zur Relativausrichtung des ersten Konstruktionselements gegenüber dem zweiten Konstruktionselement in einer vorgegebenen Soll-Lage vorgesehen. Die Positioniermittel sind vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Verbindung zwischen zwei Enden einer Leitung mit Hilfe der Positioniermittel selbstständig hergestellt werden und/oder dass durch Erreichen der Soll-Lage sichergestellt ist, dass die Verbindung zwischen zwei Enden von Leitungen manuell hergestellt werden kann, ohne dass eine Überlastung und/oder eine spätere Zerstörung der Verbindung zwischen den zwei Leitungen befürchtet werden muss. Dazu kann auch eine Vorfixierung der zwei Konstruktionselemente relativ zueinander vorgesehen sein, mit welcher sichergestellt wird, dass die Konstruktionselemente nicht weiter voneinander entfernt werden können. Bei der Soll-Lage kann es sich in diesem Fall auch um eine nicht eindeutig festgelegte Lage handeln, wenn die Positioniermittel lediglich sicherstellen sollen, dass die Entfernung von zwei korrespondierenden Stoßstellen einen bestimmten Betrag nicht mehr überschreiten soll. Als Positioniermittel kann in diesem Fall beispielsweise eine Art Fanggurt, eine Kette oder ein sonstiges „Fangelement“ dienen, die eine Vorfixierung der beiden Konstruktionselemente relativ zueinander bewirkt und sicherstellt, dass die beiden korrespondierenden Stoßstellen der Konstruktionselemente einen vorgegebenen maximalen Abstand zueinander nicht mehr überschreiten. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn eine der Leitungen eine Überlänge aufweist und die Überlänge zur Herstellung der Verbindung der Leitungen genutzt wird, indem beispielsweise ein Leitungsende aus dem Hohlraum eines Konstruktionselements herausbewegt, die Verbindung mit einem anderen Leitungsende dann hergestellt und die verbundenen Leistungsenden dann wieder in den Hohlraum eines Konstruktionselements zurückbewegt wird.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Errichtung einer leitenden Verbindung in einem Bauwerk mit Hilfe mindestens eines wie vorstehend beschriebenen Konstruktionselements. Dabei wird das Konstruktionselement mit der mindestens einen Stoßstelle in eine Verbindungslage relativ zu einem Anstoß-Konstruktionselement gebracht, wobei währenddessen oder im Anschluss die leitende Verbindung hergestellt wird. Auf die vorstehend bereits in Verbindung mit dem Konstruktionselement beschriebenen Detailelemente, die einzeln oder in beliebiger Kombination realisiert sein können, wird hier noch einmal verwiesen. Vorzugsweise wird manuell die leitende Verbindung hergestellt, bevor anschließend das mindestens eine Konstruktionselement in eine Bau-Endlage relativ zu dem Anschlusselement gebracht und die Elemente miteinander fixiert werden.
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Mit anderen Worten ausgedrückt, ist bei einem besonders praktischen erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass das Konstruktionselement zumindest im Bereich der Stoßstelle mit dem einen Ende der Leitung die Leitung relativ beweglich gegenüber der Stoßstelle angeordnet ist, wobei zunächst das Ende der Leitung mit einem Anschlusselement des Anschluss-Konstruktionselements verbunden wird, um anschließend die Stoßstelle in eine Bau-Endlage relativ zu dem Anschlusselement- Konstruktionselement zu bringen und das Anschluss-Konstruktionselement in dieser Bau-Endlage relativ zu dem Anschlusselement zu fixieren.
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Gemäß einer anderen praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens sind das Konstruktionselement und das Anschluss-Konstruktionselement zwei Wandelemente, die jeweils bereits über eine Leitung mit einem Ende verfügen, an welchem ein Anschlusselement vorinstalliert ist. Dabei wird die Verbindung der Anschlusselemente durch Verbinden des Konstruktionselement mit dem Anschluss-Konstruktionselement hergestellt, d. h. es ist kein manueller zusätzlicher Schritt erforderlich, um die Verbindung der Anschlusselement miteinander herzustellen. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, dass an dem Konstruktionselement und an dem Anschluss-Konstruktionselement komplementär zueinander ausgebildete Führungselemente vorgesehen sind, die zunächst zwei Stoßstellen relativ zueinander vorfixieren und dann beim Annähern der Stoßstellen aneinander erzwingen, dass eine Steckverbindung zwischen zwei Enden von Leitungen hergestellt werden. Derartige Führungselemente können alternativ oder in Ergänzung auch an den Anschlusselementen selbst ausgebildet sein.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens ist zwischen den zwei zu verbindenden Wandelementen ein Bodenelement und/oder ein Deckenelement angeordnet, wobei in dem Bodenelement und/oder Deckenelement eine Durchführung vorgesehen ist, um die Leitung mindestens eines Wandelementes durch die Durchführung zu dem zweiten Ende zu führen und die Verbindung dann nach der Durchführung durch das Bodenelement und/oder Deckenelement herzustellen. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für die Verbindung zwischen zwei Etagen eines Gebäudes.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 fünf miteinander verbundene Konstruktionselemente in Form von Wandelementen in einer schematischen transparenten Ansicht von oben und
- 2 eine Ansicht auf eine verkürzt dargestellte Stoßkante eines erfindungsgemäßen Konstruktionselements mit zwei kreisförmigen Hohlräumen und einem Anschlusselement.
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1 zeigt ein System 10 aus fünf Konstruktionselementen 12 in Form von Wandelementen 14 in einer schematischen, transparenten Darstellung von oben. Bei den Wandelementen 14 handelt es sich um eine erste Frontwand 16, eine zweite Frontwand 18, eine erste Seitenwand 20, eine zweite Seitenwand 22 und eine Rückwand 24. Die Wandelemente 14 sind auf einem Bodenelement 26 positioniert, bei welchem es sich insbesondere um die Bodenplatte oder einen Etagenboden eines (nicht im Detail dargestellten) Gebäudes handeln kann. Jedes Konstruktionselement 12 weist einen - hier in der Ansicht von oben im Wesentlichen rechteckigen, langgestreckten - Grundkörper 40 auf.
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In den Frontwänden 16, 18 sind jeweils ein Anschlusselement 28 in Form einer von der Innenseite zugänglichen Anschlussdose 30 und ein Anschlusselement 28 in Form eines von einer Stoßstelle 34 aus zugänglichen Anschlussmoduls 32 vorgesehen. Dabei handelt es sich bei dem in den 1 und 2 nur schematisch als Quadrat dargestellten Anschlussmodul insbesondere um eine Buchse oder einen komplementär zu der Buchse ausgebildeten Stecker, die auf einfache Art und Weise miteinander verbindbar sind, und zwar insbesondere nach einer Steckverbindung, die mit einer formschlüssigen Sicherung (z.B. einer Bügelsicherung) versehen ist, oder nach Art einer Steck- und Rastverbindung, bekannt unter anderem von Netzwerkkabeln des Typs Cat 5 oder 6.
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Wie in 1 erkennbar ist, ist durch den Grundkörper der Konstruktionselemente 40 jeweils von einem ersten Anschlusselement 28 zu einem zweiten Anschlusselement 28 (mindestens) eine Leitung 36 vorgesehen.
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In 2 ist eine Ansicht auf die als Stoßstelle 34 dienende Stoßkante 38 des Grundkörpers 40 der Rückwand 24 gezeigt. In dieser Ansicht ist erkennbar, dass der Grundkörper 40 einen oberen Hohlraum 42 mit kreisförmigem Querschnitt und einen unteren Hohlraum 42 mit kreisförmigem Querschnitt aufweist. Der obere Hohlraum 42 ist ungenutzt und insoweit eine Art Leerrohr, das zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar ist, um Leitungen 36 oder andere Elemente durch den Grundkörper 40 zu verlegen. In dem unteren Hohlraum 42 ist ein Anschlusselement 28 in Form eines Anschlussmoduls 32 angeordnet. Dabei kann es sich insbesondere um einen Stecker oder eine Buchse einer Leitung 36 handeln, insbesondere einer Leitung nach Art eines Netzwerkkabels.
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In 2 ist auch erkennbar, dass die Stoßstellen 34 unterschiedlich gestaltet sein können, insbesondere nach Art einer 45°-Gehrung wie zwischen der zweiten Frontwand 18 und der zweiten Seitenwand 22, nach Art einer Stoßverbindung wie im Bereich zwischen den Seitenwänden 20, 22 und der Rückwand 24, nach Art einer Stoßverbindung mit Anschlag wie zwischen der ersten Frontwand 16 und der ersten Seitenwand 20 oder nach einer anderen Art. Mit anderen Worten ausgedrückt, kommt es zur Realisierung der Erfindung nicht darauf an, welche Art der Verbindung zwischen zwei Konstruktionselementen 12 realisiert ist, sondern darauf, dass die Konstruktionselemente 12 im Bereich von für die Erfindung zu nutzendenden Stoßstellen 34 eine - vorzugsweise schützende - Anordnung von mindestens einer Leitung 36 ermöglicht. Dies erfolgt vorzugsweise dadurch, dass in dem Grundkörper 40 ein oder mehrere Hohlräume 42 ausgebildet oder vorgesehen sind.
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Vorzugsweise weisen die Leitungen 36 zumindest im Bereich der Stoßstellen 34 eine geeignete Überlänge derart auf, dass ein Ende der Leitung 36, insbesondere mit einem bereits daran montierten Anschlussmodul 32, zur Herstellung einer Verbindung mit einem anderen Ende der Leitung 36, vorzugsweise ebenfalls versehen mit einem komplementär ausgebildeten Anschlussmodul 32, aus einem Hohlraum 42 des Grundkörpers 40 entnehmbar ist (ggf. auch beide), dann die zu verbindenden Anschlussmodule 32 miteinander verbunden werden und anschließend die beiden miteinander verbundenen Anschlussmodule 32 in den Hohlraum 42 zurückgelegt werden. Dieser Schritt wird vorzugsweise vor der endgültigen Positionierung der Konstruktionselemente 12 in ihrer wie in 1 gezeigten Bau-Endlage durchgeführt. Anschließend werden die beiden Konstruktionselemente 12 derart in ihre wie in 1 gezeigte Bau-Endlage gebracht, dass dabei die Leitungen 36 nicht beschädigt werden.
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Alternativ können die Konstruktionselemente 12 auch so gestaltet sein, dass die vorstehend beschriebene Verbindung der Anschlussmodule 32 auch dann noch hergestellt werden kann, wenn die Konstruktionselemente 12 bereits in ihre Bau-Endlage gebracht wurden. In diesem Fall sind entsprechende Öffnungen und/oder Verschlüsse/Klappen vorzusehen, die es ermöglichen, in der Bau-Endlage auf die Enden der Leitungen 34 bzw. daran vormontierte Anschlussmodule 32 zuzugreifen.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- System
- 12
- Konstruktionselement
- 14
- Wandelement
- 16
- Frontwand
- 18
- Frontwand
- 20
- Seitenwand
- 22
- Seitenwand
- 24
- Rückwand
- 26
- Bodenelement
- 28
- Anschlusselement
- 30
- Anschlussdose
- 32
- Anschlussmodul
- 34
- Stoßstelle
- 36
- Leitung
- 38
- Stoßkante
- 40
- Grundkörper
- 42
- Hohlraum