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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern eines Scheinwerfers eines Fahrzeugs und ein entsprechendes Scheinwerfersystem mit mindestens einem Scheinwerfer, wobei der Scheinwerfer insbesondere einen auf einer LED-Matrix basierenden Scheinwerfer aufweist.
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Einer der Risikofaktoren, welcher großen Einfluss auf Unfälle im Straßenverkehr hat, ist eine mangelhafte oder unzureichende Ausleuchtung der Fahrzeugumgebung, insbesondere der vor dem Fahrzeug liegenden Fahrbahn. Dies ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Erfassung der Umgebung durch den Fahrer fast ausschließlich visuell erfolgt. Der Einsatz von modernen Scheinwerfern auf Basis der LED-Technologie ermöglicht es, die Fahrzeugumgebung optimal auszuleuchten. Dabei kann das von dem Scheinwerfersystem erzeugte Lichtfeld an die jeweilige Fahrsituation angepasst werden. Durch Erfassung der Fahrzeugumgebung mittels einer Kamer kann zugleich das erzeugte Lichtfeld so geformt werden, dass zugleich andere Fahrzeugteilnehmer nicht geblendet werden und dadurch ihre Wahrnehmung der Umgebung nicht beeinträchtigt wird.
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Moderne LED-Matrix-Scheinwerfer weisen heutzutage bis zu 84 Leuchtdioden pro Schweinwerfer auf, wobei diese in einer vordefinierten Anordnung in Reihen und Spalten angeordnet sind. Ein LED-Matrix-Scheinwerfer bietet eine sehr hohe Leuchtkraft, welche räumlich feinskalig verteilt werden kann, um beispielsweise, wie bereits erwähnt, die Fahrer in entgegenkommenden Fahrzeugen nicht zu blenden. Diese Funktionalität wird durch Zusammenspiel des Scheinwerfersystems mit einer Kamera ermöglicht, beispielsweise der Fahrzeugkamera, welche üblicherweise im Innenspiegel des Fahrzeugs angeordnet ist. Jede einzelne Diode wird durch das Steuergerät elektronisch individuell derart angesteuert und in ihrer Helligkeit so angepasst, dass bei Detektion eines entgegenkommenden oder vorausfahrenden Fahrzeugs dessen Fahrer durch das vom Scheinwerfersystem abgestrahlte Lichtfeld nicht beeinträchtigt wird. Neben einer selektiven Ausblendung entgegenkommender und vorauskommender Fahrzeuge können zur Vermeidung einer Blendung des Fahrers ferner stark reflektierende Verkehrsschilder segmentweise ausgeblendet werden.
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Die oben geschilderten Funktionalitäten beruhen allesamt darauf, dass das Steuergerät die einzelnen LEDs innerhalb der hochauflösenden LED-Matrix jedes der beiden Scheinwerfer optimal an die mittels Kamera rekonstruierte Fahrzeugumgebung angepasst ansteuert. In diversen Situationen kann es jedoch passieren, dass der hochauflösende Scheinwerfer aktiviert wird autark ein Lichtfeld erzeugt, ohne vom Steuergerät, das mit einer Videoverarbeitungsfunktion ausgestattet ist, eine Ansteuersignal zu empfangen. Dieses kann beispielsweise daran liegen, dass das Steuergerät eine längere Zeit zum Hochfahren benötigt als die Zeit, die zum Aktivieren der LED-Elemente in dem LED-Matrix-Scheinwerfer nach dessen Aktivierung gebraucht wird. Sobald das Steuergerät ein entsprechendes Ansteuersignal an die LED-Matrix-Scheinwerfer übermittelt, gemäß welchem ein an die erfasste Fahrzeugumgebung angepasstes Lichtfeld erzeugt werden soll, wird dieses vom Scheinwerfersystem angenommen und umgesetzt. Dies kann bei einer starken Abweichung des autark erzeugten Lichtfeldes von dem gemäß dem Ansteuersignal vom Steuergerät durch den Scheinwerfer erzeugtem Lichtfeld zu einem aus Sicht des Fahrers störendem Flackern im Lichtbild führen.
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Druckschrift
US 10,317,034 B2 offenbart einen Kfz-Scheinwerfer mit adaptivem Fernlicht, welches ein Gehäuse, eine Digitalkamera, ein Steuergerät und ein segmentiertes Beleuchtungsarray aufweist, wobei die Digitalkamera einstückig mit dem Scheinwerfer ausgebildet ist. Die Digitalkamera erfasst ein Bild der vor dem Fahrzeug liegenden Umgebung und das Steuergerät erfasst in dem Bild liegende Objekte und erzeugt ein Steuersignal, das zumindest teilweise auf einer Position der Objekte basiert. Das segmentierte Beleuchtungsfeld ist innerhalb des Gehäuses angeordnet und umfasst eine Vielzahl von Festkörper-Lichtquellen. Der Treiber steuert selektiv die Festkörper-Lichtquellen auf Basis des Steuersignals vom Steuergerät an.
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Vor dem Hintergrund des Standes der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Ansteuern eines segmentierten Scheinwerfersystems eines Fahrzeug bereitzustellen, mittels welchem ein flackerfreies Umschalten zwischen unterschiedlichen durch das Scheinwerfersystem erzeugten Lichtfeldern erreicht werden kann. Hierbei wird unter einem segmentierten Scheinwerfer insbesondere ein LED-Matrix-Scheinwerfer und im Allgemeinen ein Scheinwerfer verstanden, welcher eine Anzahl von in einem vorbestimmten Muster angeordneten individuell ansteuerbaren Leuchtmitteln aufweist, beispielsweise LEDs oder OLEDs.
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Zur Lösung der voranstehend genannten Aufgabe wird ein Verfahren zum Ansteuern eines Scheinwerfersystems mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 bereitgestellt. Weitere Ausgestaltungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Ansteuern eines Scheinwerfers bereitgestellt, wobei der Scheinwerfer bevorzugt mindestens einen segmentierten Scheinwerfer aufweist. Insbesondere kann das Verfahren einem Verfahren zum Ansteuern eines Scheinwerfersystems eines Fahrzeugs entsprechen, wobei das Scheinwerfersystem zwei Scheinwerfer aufweist, wobei jeder Scheinwerfer ein entsprechendes Ansteuergerät aufweist. Alternativ kann das Scheinwerfersystem ein Ansteuergerät aufweisen, welches beide Scheinwerfer ansteuert. Im Folgenden wird die Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne Beschränkung der Allgemeinheit auf einen Scheinwerfer beschränkt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist zunächst den Schritt des Aktivierens des Scheinwerfers auf. Hierunter kann das manuelle Einschalten des Scheinwerfers des Fahrzeugs durch den Fahrer gemeint sein oder aber auch das automatische Einschalten des Scheinwerfers ausgehend von einem entsprechenden Signal, welches auf Basis der Überwachung der Helligkeit der Umgebung des Fahrzeugs erfolgt (z.B. mittels der Fahrzeugkamera).
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist ferner Überprüfen auf, ob ein Ansteuersignal von einem Steuergerät zum Erzeugen eines zweiten Lichtfeldes mittels des Scheinwerfers an dem Scheinwerfer anliegt. Das Überprüfen kann in dem Moment erfolgen, in dem der Scheinwerfer aktiviert wird.
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Im einem ersten Fall, in dem ein Ansteuersignal zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes an dem Scheinwerfer anliegt, weist das erfindungsgemäße Verfahren Erzeugen des zweiten Lichtfeldes gemäß dem Ansteuersignal mittels des Scheinwerfers auf. Bei dem zweiten Lichtfeld kann es sich um ein sich der Fahrzeugumgebung dynamisch anpassendes Lichtfeld handeln. Dazu kann das Ansteuersignal auf Basis einer Auswertung des Videosignals von der Fahrzeugkamera erzeugt werden. Grundsätzlich kann das zweite Lichtfeld einem individuell an die Fahrumgebung angepassten Fernlicht oder Abblendlicht entsprechen. Das Ansteuersignal zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes kann auf Basis eines GMSL-Signals (GMSL: Gigabit Multimedia Serial Link) erzeugt werden oder diesem entsprechen.
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In einem zweiten Fall, in dem das Ansteuersignal zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes nicht an dem Scheinwerfer anliegt, weist das erfindungsgemäße Verfahren Erzeugen eines ersten Lichtfeldes mittels des Scheinwerfers auf. Das erste Lichtfeld kann einem standardmäßigen Lichtfeld entsprechen, beispielsweise einem standardmäßigen Fernlicht oder Abblendlicht, welches insbesondere im Gegensatz zum zweiten Lichtfeld nicht an die Fahrzeugumgebung angepasst wird, sondern standardmäßig bei Fehlen von Informationen bezüglich der Fahrzeugumgebung erzeugt wird. Das erste Lichtfeld kann durch Anlegen eines standardmäßigen Ansteuersignals an den Scheinwerfer erzeugt werden. Alternativ kann das erste Lichtfeld bei Nichtanliegen des Ansteuersignals zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes an dem Scheinwerfer von diesem automatisch, beispielsweise unmittelbar nach dem Aktivieren, erzeugt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist im zweiten Fall ferner Überprüfen auf, ob das Ansteuersignal von dem Steuergerät zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes an dem Scheinwerfer anliegt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist im zweiten Fall ferner Vergleichen eines Lichtfeldparameters des ersten Lichtfeldes mit einem Lichtfeldparameter des zweiten Lichtfeldes auf. Bei diesem Schritt wird das zweite Lichtfeld noch nicht mittels des Scheinwerfers erzeugt, sondern zunächst nur seine Konfiguration gemäß dem Ansteuersignal mit der Konfiguration des tatsächlich erzeugten ersten Lichtfeldes verglichen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist im zweiten Fall ferner Berechnen einer Dimmrampe auf Basis des durchgeführten Vergleiches, wenn die Differenz zwischen den Lichtfeldparametern oberhalb eines vorbestimmten Parameters liegt, und Aktivieren des zweiten Lichtfeldes unter Verwendung der berechneten Dimmrampe auf. Bei der Dimmrampe kann es sich um ein Ansteuersignal handeln, welches ein zeitlich verzögertes Einschalten bzw. ein eine gewisse Zeitdauer andauerndes Einschalten (Aufschalten) des zweiten Lichtfeldes bewirkt, wobei das erste Lichtfeld zugleich ausgeschaltet wird. Die Dimmrampe wird folglich nur bei genügend großem Unterschied zwischen den beiden Lichtfeldern berechnet und verwendet. Ferner wird die Rampe stets in Abhängigkeit von dem Unterschied zwischen dem ersten Lichtfeld und dem zweiten Lichtfeld erzeugt.
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Das Aktivieren des zweiten Lichtfeldes gemäß der berechneten Dimmrampe kann beinhalten, dass diejenigen LED-Elemente des segmentierten Scheinwerfers, auch als Pixel bezeichnet, nicht instantan auf ihre sich aus der Konfiguration des zweiten Lichtfeldes ergebende Helligkeit geschaltet werden, sondern dieser Vorrang mit einer vorbestimmten Zeitskala - gemäß der Dimmrampe - erfolgt. Anders ausgedrückt kann der Zustand der LED-Elemente graduell so angepasst werden, dass nach einer gewissen Zeitspanne die kumulierte Lichtabstrahlung der LED-Elemente nicht mehr dem ersten, sondern dem zweiten Lichtfeld entspricht. Der Übergang kann hierbei „flüssig“ bzw. kontinuierlich erfolgen durch graduelles Verändern der Zustände der entsprechenden LED-Elemente (z.B. Hoch bzw. Runterdimmen jedes der entsprechenden LED-Elemente von einem ersten Helligkeitswert zu einem zweiten Helligkeitswert). Gemäß verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Umschalten eines Zustands jedes der entsprechenden LED-Elemente mit einer eigenen Zeitkonstante erfolgen. Ferner können entsprechende LED-Elemente zu Gruppen zusammengefasst werden und jede Gruppe kann mit einer individuellen Zeitkonstante hinsichtlich ihres Zustandes angepasst werden.
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Andernfalls, also falls die Differenz zwischen den beiden Lichtfeldern nicht ausreichend groß ist, weist das erfindungsgemäße Verfahren im zweiten Fall Erzeugen des zweiten Lichtfeldes gemäß dem Ansteuersignal mittels des Scheinwerfers auf. In diesem Fall wird keine Dimmrampe verwendet, da die Umschaltung von dem ersten Lichtfeld auf das zweite Lichtfeld instantan erfolgen kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann als ein Handshake-Verfahren aufgefasst werden zwischen dem Steuergerät mit Videoverarbeitungsfunktion und dem hochauflösendem Scheinwerfer. Für den Fall, dass sich das zweite Lichtfeld von dem ersten Lichtfeld unterscheidet, sieht das erfindungsgemäße Verfahren ein Überblenden des ersten Lichtfeldes mit dem zweiten Lichtfeld vor, wobei die Dimmrampe ein Überblendszenario (Übergangszenario) definiert.
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In weiteren Ausführungsformen deserfindungsgemäßen Verfahrens kann das erste Lichtfeld einem standardmäßigen Lichtfeld entsprechen, welches ohne Kenntnis der Umgebung des Fahrzeugs von dem Scheinwerfer erzeugt wird. Das erste Lichtfeld kann also einem werkseitig vordefinierten standardmäßigen Lichtfeld entsprechen, welches keine Anpassung während der Fahrt auf Basis der Kameradaten erfährt.
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In weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das zweite Lichtfeld einem situativ an die Umgebung des Fahrzeugs angepassten Lichtfeld entsprechen, das auf Basis des Ansteuersignals von dem Scheinwerfer erzeugt wird. Das zweite Lichtfeld kann also dadurch charakterisiert sein, dass es während der Fahrt dynamisch an die Fahrzeugumgebung angepasst wird. Die Anpassung kann mittels des entsprechend ausgestalteten Ansteuersignals erreicht werden.
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In weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Ansteuersignal zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes auf Basis einer Erfassung der Umgebung des Fahrzeugs mittels einer Kamera erzeugt werden. Die Fahrzeugelektronik kann eingerichtet sein, die Fahrzeugumgebung zu rekonstruieren und ausgehend davon eine bedarfsgerechte Anpassung des Lichtfeldes vorzunehmen. Ausgehend hiervon kann das Ansteuersignal zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes entsprechend angepasst werden. Je nach verwendeter Elektronik kann die Anpassung des zweiten Lichtfeldes mit einer Frequenz im Bereich von einigen Zehn bis einigen Hundert Herz erfolgen.
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In weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Lichtfeldparameter einer Helligkeit des jeweiligen Lichtfeldes entsprechen. Folglich kann der Vergleich der beiden Lichtfeldparameter der Lichtfelder ein Vergleichen der Helligkeiten, beispielsweise der mittleren Helligkeiten der beiden Lichtfelder aufweisen. Es kann beispielsweise für die Konfigurationen der beiden Lichtfelder jeweils der Mittelwert der Helligkeitswerte aller Pixel des hochauflösenden Scheinwerfers gebildet werden und miteinander verglichen werden.
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In weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Aktivieren des zweiten Lichtfeldes ein Umschalten von dem ersten Lichtfeld auf das zweite Lichtfeld aufweisen. Wie bereits erwähnt kann dieses Umschalten graduell gemäß der Dimmrampe erfolgen, so dass das erste Lichtfeld gemäß einer ersten Kennlinie bis auf einen Helligkeitsnullwert gedimmt wird und das zweite Lichtfeld gemäß einer zweiten Kennlinie auf einen Helligkeitssollwert hochgedimmt wird.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein Scheinwerfersystem für ein Fahrzeug bereitgestellt, welches mindestens einen Scheinwerfer und mindestens ein Steuergerät zum Ansteuern des Scheinwerfers aufweist, wobei das Scheinwerfersystem eingerichtet ist, das hierin beschriebene Verfahren auszuführen.
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Die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
- 1 zeigt ein Diagramm, in dem das dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegende Ausgangsszenario veranschaulicht ist.
- 2 zeigt ein Flussdiagramm, in dem eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht ist.
- 3 zeigt eine beispielhafte Dimmrampe, welche im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden kann.
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In 1 ist ein Diagramm dargestellt, in welchem das dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegende Szenario veranschaulicht ist. Auf der linken Seite des Diagramms ist ein Fahrzeugscheinwerfer 1 veranschaulicht, welcher ein Steuergerät 3 und einen hochauflösenden Scheinwerfer 4 aufweist. Das Steuergerät 3 übermittelt ein Ansteuersignal 5 an den Scheinwerfer 4, mittels welchem das von dem Scheinwerfer 4 erzeugte Lichtfeld konfiguriert wird. Mittels des an Steuersignals 5 wird der Scheinwerfer 4 zum Abstrahlen eines zweiten Lichtfeldes 6 angesteuert, welches dynamisch an die gerade vorherrschende Fahrumgebung angepasst wird. Die Inbetriebnahme des Steuergerätes 3 bzw. dessen Aktivierung erfolgt auf einer ersten Zeitskala T1. Das heißt, dass ab der Aktivierung des Steuergerätes 3 eine Zeit üblicherweise eine Zeit T1 vergeht, bis das Steuergerät 3 das Ansteuersignal 5 an den Scheinwerfer 4 bereitstellen kann, sodass dieser das zweite Lichtfeld 6 erzeugt.
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Wenn der Scheinwerfer 4 zusammen mit dem Scheinwerfersystem 1 eingeschaltet wird, kann dieser unmittelbar Licht abstrahlen. Zu Beginn der Lichtabstrahlung liegt noch kein Ansteuersignal 5 zum Erzeugen des zweiten Lichtfeld des 6 am Scheinwerfer 4 an. Daher erzeugt der Scheinwerfer 4 sozusagen selbstständig ein standardmäßiges, nicht an die Fahrumgebung angepasstes erstes Lichtfeld 7, solange das an Steuersignal 5 zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes 6 nicht am Scheinwerfer 4 anliegt. Mit Bezugszeichen 2 ist die Fahrzeugumgebung gekennzeichnet, welche von dem Scheinwerfer 4 des Fahrzeugs ausgeleuchtet wird. Sobald das an Steuersignal 5 vorliegt, kann von dem ersten Lichtfeld 7 auf das zweite Lichtfeld 6 umgeschaltet werden. Üblicherweise erfolgt im Stand der Technik diese Umschaltung von dem ersten Lichtfeld 7 auf das zweite Lichtfeld 6 instantan. Anders ausgedrückt entspricht die zweite Zeit T2, welche den Umschaltvorgang von dem ersten Lichtfeld 7 auf das zweite Lichtfeld 6 charakterisiert, im Wesentlichen Null bzw. ist durch die Signalverarbeitungsgeschwindigkeit der Elektronik begrenzt. Die vorliegende Erfindung setzt an diesem Punkt an und optimiert diesen Umschaltvorgang, damit ein kein Flackern während des Umschaltens zwischen den beiden Lichtfeldern 7, 6 auftritt.
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In 2 ist ein Flussdiagramm gezeigt, in dem eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht ist. Zu Beginn des Verfahrens weist das Verfahren den ersten Schritt 10 des Aktivierens des Scheinwerfers 4 auf. Danach weist das Verfahren in einem Schritt 12 ein Überprüfen auf, ob das Ansteuersignal 5 von einem Steuergerät 3 zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes 6 mittels des Scheinwerfers 4 an dem Scheinwerfer 4 anliegt. Wenn das Ansteuersignal 5 an dem Scheinwerfer 4 anliegt, folgt der Schritt 18, welcher Erzeugen des zweiten Lichtfeldes 6 gemäß dem Ansteuersignal 5 mittels des Scheinwerfers 4 aufweist. Dieser Fall liegt vor, wenn beim Einschalten des Scheinwerfers 4 das Steuergerät 3 sofort ein Ansteuersignal 5 bereitstellen kann. Andernfalls, also wenn das Ansteuersignal 5 zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes 6 noch nicht an dem Scheinwerfer 4 anliegt, folgt zunächst der Schritt 13, welcher Erzeugen des ersten Lichtfeldes 7 mittels des Scheinwerfers 4 aufweist. Danach folgt Schritt 14, welcher ein Überprüfen aufweist, ob das Ansteuersignal 5 zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes 6 an dem Scheinwerfer 4 anliegt. Wenn das Ansteuersignal 5 nicht anliegt, kehr das Verfahren zu Schritt 13 zurück bzw. das erste Lichtfeld 7 wird weiterhin erzeugt. Diese beiden Schritte stellen eine Dauerschleife dar. Die Dauerschleife wird erst dann verlassen, wenn das Ansteuersignal 5 zum Erzeugen des zweiten Lichtfeldes 6 an den Scheinwerfer 4 angelegt wird. Ist dies der Fall, so folgt der Schritt 15, welcher Vergleichen eines Lichtfeldparameters des ersten Lichtfeldes 7 mit einem Lichtfeldparameter des zweiten Lichtfeldes 6 aufweist. Bei Gleichheit der beiden Lichtfeldparameter oder bei einer Differenz der beiden Lichtfeldparameter, welche unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwertes liegt, folgt Schritt 18, welcher Erzeugen des zweiten Lichtfeldes 6 aufweist Dieser Übergang entspricht einem instantanen Umschalten zwischen den beiden Lichtfeldern 7, 6. Wenn sich die beiden Lichtfelder 7, 6 wesentlich unterscheiden, also wenn die Differenz der beiden Lichtfeldparameter oberhalb eines vorbestimmten Schwellenwertes liegt, weist das Verfahren in einem weiteren Schritt 16 Berechnen einer Dimmrampe auf Basis des durchgeführten Vergleiches auf. Daraufhin folgt dann Schritt 17, welcher Aktivieren des zweiten Lichtfeldes 6 unter Verwendung der berechneten Dimmrampe aufweist. Nach Beendigung dieses Schrittes 17 folgt bzw. stellt sich Schritt 18 ein, welcher Erzeugen bzw. Abstrahlen des zweiten Lichtfeldes 6 aufweist.
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3 zeigt ein Diagramm 30, in dem eine beispielhafte Dimmrampe veranschaulicht ist, welche im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden kann. In dem 30 Diagramm ist auf der x-Achse 31 die Zeit aufgetragen und auf der y-Achse 32 ist die Intensität aufgetragen. Eine erste Kennlinie 33 beschreibt den Verlauf der Intensität des ersten Lichtmusters 7 und eine zweite Kennlinie 34 beschreibt die Intensität des zweiten Lichtmusters 6. Wie dargestellt, erfolgt das kontinuierliche bzw. graduelle Umschalten von dem ersten Lichtfeld 7 auf das zweite Lichtfeld 6 zwischen dem Anfangszeitpunkt TA und dem Endzeit TB. Die Differenz zwischen diesen beiden Zeitpunkten TA, TB entspricht der zweiten Zeitskala T2 in 1. Während dieser Zeit wird die Intensität des ersten Lichtmusters 7 gemäß der ersten Kennlinie 33 von seiner vollen Intensität auf Null heruntergedimmt. Während dieser Zeit wird zugleich die Intensität des zweiten Lichtmusters 6 gemäß der zweiten Kennlinie 34 von Null auf seine volle Intensität heraufgedimmt. Hierbei sind auch Fälle umfasst, bei denen einige Pixel in ihrer Intensität wenig bzw. gar nicht verändert werden, da sie in beiden Lichtmustern 6, 7 aktiviert sind. Ferner sei darauf hingewiesen, dass die zweite Kennlinie 34, welche die Intensität des zweiten Lichtfeld des 6 charakterisiert, nicht notwendigerweise auf den maximalen Intensitätspegel (100 %) ansteigen muss. Situationsabhängig kann es sich auch ergeben, dass das zweite Lichtfeld 6 auf einen Bruchteil der vollen Intensität, beispielsweise 80 %, aufgeschaltet wird. Im Allgemeinen hängt der Verlauf der ersten Kennlinie 33 und der zweiten Kennlinie 34, insbesondere die Lage des Anfangs- und Endpunktes TA, TB auf der Zeitachse 31 von den Konfigurationen der beiden Lichtfelder 6, 7 ab.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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