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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Längslenkeranordnung für ein Kraftfahrzeug , insbesondere für einen mehrspurigen Personenkraftwagen, mit einem Rad zur Fortbewegung des Kraftfahrzeugs , einem ersten Längslenker, welcher an einer ersten Lagerstelle an einem Fahrzeugrahmen gelagert ist,
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Aus
CN 206679065 U ist ein Kraftfahrzeug mit einem Radmodul bekannt, bei dem ein Rad des Radmoduls um eine vertikale Lenkachse um 90° gedreht werden kann, um das Kraftfahrzeug auch in engen Parklücken einparken zu können.
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Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Längslenkeranordnungen für Fahrwerke insbesondere an der Hinterachse bekannt. Beispielsweise ist eine Hinterachse mit einem Längslenker für ein Fahrzeug in der Offenlegung
EP0728658A1 beschrieben. Eine Längslenkeranordnung wird derzeit lediglich an nicht gelenkten Achsen verbaut, da die Kinematik für gelenkte Achsen nachteilig ist, weil sich der Nachlauf beim Einfedern bzw. Ausfedern des Rades verändert. Der Nachlauf des Rades hat einen Einfluss auf das Lenkverhalten des Fahrzeugs und bei der Auslegung eines Fahrwerks wird eine geringe Änderung bzw. keine Änderung des Nachlaufs beim Einfedern bzw. Ausfedern des Rades angestrebt.
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Es ist somit die Aufgabe der Erfindung eine Längslenkeranordnung mit einem großen Lenkwinkelbereich bereitzustellen, welche über einen großen Lenkwinkelbereich verfügt und hinsichtlich Bauraum und Krafteinleitung optimiert ist. Darüber hinaus ist für eine Längslenkeranordnung eine Kinematik mit einer geringen Änderung des Nachlaufs beim Einfedern bzw. Ausfedern des Rades vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Längslenkeranordnung für ein Kraftfahrzeug , insbesondere für einen mehrspurigen Personenkraftwagen, mit einem Rad zur Fortbewegung des Kraftfahrzeugs , einem ersten Längslenker, welcher an einer ersten Lagerstelle an einem Fahrzeugrahmen gelagert ist, wobei die Längslenkeranordnung einen zweiten Längslenker aufweist, welcher an einer zweiten Lagerstelle an dem Fahrzeugrahmen gelagert ist, wobei die erste Lagerstelle und die zweite Lagerstelle in vertikaler Richtung versetzt zueinander am Fahrzeugrahmen angeordnet sind.
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Die erfinderische Lösung besteht in einer weiterentwickelten Kinematik für eine Längslenkeranordnung, welche über zwei Lenkerebenen verfügt. Die beiden Lenkerebenen sind dabei über den Radträger oder alternativ über ein weiteres Bauteil kinematisch gekoppelt.
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Hierdurch wird der Vorteil eines vorteilhaften Lenkverhaltens erzielt, indem durch die kinematische Kopplung eine Änderung des Nachlaufs verhindert werden kann und das Lenkverhalten ist hierdurch unabhängig vom Einfederungszustand der Längslenkeranordnung ist. Das beschriebene Problem wird insbesondere für eine Radaufhängung gelöst, welche zumindest einen einseitigen Lenkwinkel von 90° ermöglicht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Länge des ersten Längslenkers und des zweiten Längslenkers im Wesentlichen identisch sind. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass
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Es kann gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung auch vorgesehen sein, dass die erste Lagerstelle und die zweite Lagerstelle in horizontaler Richtung versetzt zueinander um einen Betrag V an dem Fahrzeugrahmen angeordnet sind. Es kann hierdurch erreicht werden, dass ein kinematischer Nachlauf am Rad sichergestellt werden kann.
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Des Weiteren kann es gemäß einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass der zweite Längslenker einen kreis- oder ringförmigen Querschnitt aufweist, welcher einen kleineren Durchmesser besitzt als der kreis- oder ringförmige Querschnitt des ersten Längslenkers . Der erste Längslenker der oberen Lenkerebene ist somit besonders bevorzugt sehr dünn im Vergleich zum zweiten Längslenker ausgeführt und dient nur zur kinematischen Kopplung, sodass die erste Lenkerebene über den ersten Längslenker 1 die großen Kräfte abstützt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens näher erläutert werden.
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Es zeigen
- 1 eine Prinzipdarstellung einer aus dem Stand der Technik bekannten Längslenkeranordnung und
- 2 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Längslenkeranordnung.
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Die 1 zeigt eine gelenkte Längslenkeranordnung 10 nach dem Stand der Technik in zwei Zuständen. Die Längslenkeranordnung 10 ist in einer Seitenansicht dargestellt. Der erste Zustand zeigt die Längslenkeranordnung 10 in der Designlage und der zweite Zustand zeigt die Längslenkeranordnung 10 im eingefederten Zustand. Das Fahrzeugrad 2 ist hier um die Strecke h verlagert. Die Längslenkeranordnung 10 besteht aus einem Rad 2 und einem Längslenker 1, welcher an der Lagerstelle 5 am Fahrzeugrahmen gelagert ist. Die Bauteile im eingefederten Zustand sind mit 1', 2', 3'und 4 'gekennzeichnet. Die Lenkachse L1 in der Designlage wird durch die Gelenkpunkte 4 und 3 gebildet. Das Rad ist über den Radträger drehbar in den Gelenkpunkten 4,3 des Längslenkers gelagert. In der Designlage ergibt sich mit dem Radaufstandspunkt und der Lenkachse L1 ein Nachlauf N1. Im eingefederten Zustand ergibt sich durch die Lenkachse L2 und dem neuen Radaufstandspunkt ein größerer Nachlauf N2. Die Änderung des Nachlaufs führt zu einem geänderten Lenkverhalten und ist nachteilig.
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Die 2 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Längslenkeranordnung 10 für ein Kraftfahrzeug 9, insbesondere für einen mehrspurigen Personenkraftwagen, mit einem Rad 2 zur Fortbewegung des Kraftfahrzeugs 9, einem ersten Längslenker 1, welcher an einer ersten Lagerstelle 4 an einem Fahrzeugrahmen 8 gelagert ist, wobei die Längslenkeranordnung 10 einen zweiten Längslenker 3 aufweist, welcher an einer zweiten Lagerstelle 5 an dem Fahrzeugrahmen 8 gelagert ist, wobei die erste Lagerstelle 4 und die zweite Lagerstelle 5 in vertikaler Richtung versetzt zueinander am Fahrzeugrahmen 8 angeordnet sind.
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Die 2 zeigt in zwei Zuständen die erfindungsgemäße Längslenkeranordnung 10 in der Seitenansicht. Der erste Zustand zeigt die Längslenkeranordnung 10 in der Designlage und der zweite Zustand zeigt die Längslenkeranordnung 10 im eingefederten Zustand. Das Fahrzeugrad 2 ist hier um die Strecke h verlagert. Die Längslenkeranordnung 10 verfügt über zwei Ebenen an Längslenker 1,3. Weiterhin besteht die Längslenkeranordnung 10 aus einem Rad 2, einem ersten Längslenker 1 und einem zweiten Längslenker 3. Die beiden Längslenker 1,3 sind über die Lagerstellen 4 und 5 am Fahrzeugrahmen 8 gelagert. Die Bauteile im eingefederten Zustand sind mit 1', 2, 3', 6' und 7' gekennzeichnet. Die Lenkachse L1 in der Designlage wird durch die Gelenkpunkte 6 und 7 gebildet. Das Rad 2 ist über den Radträger drehbar in den Gelenkpunkten 6,7 der ersten und der zweiten Lenkerebene gelagert. In der Designlage ergibt sich mit dem Radaufstandspunkt und der Lenkachse L1 ein Nachlauf N1.
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Im eingefederten Zustand ergibt sich durch die Lenkachse L2 und dem neuen Radaufstandspunkt ein Nachlauf N2, welcher unter Vernachlässigung der Elastizitäten in einem Fahrwerk N1 entspricht. Durch die kinematische Kopplung kann eine Änderung des Nachlaufs verhindert werden und das Lenkverhalten ist hierdurch unabhängig vom Einfederungszustand der Achse. Mit der kinematischen Kopplung ist die Anbindung der Längslenker 1,3 an einen nicht in der 2 gezeigten Radträger gemeint. Die Längslenker1,3 können nicht unabhängig voneinander bewegt werden und dies wird über die Anbindung beider Längslenker 1,3 am Radträger erreicht.
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Die beiden Längslenker 1,3 sind radseitig an einem Bauteil befestigt, bevorzugt am entsprechend ausgebildeten, nicht näher bezeichneten Radträger, welcher in der Zeichnung angedeutet ist. Am Fahrzeug 9 sind die Längslenker 1,3 beispielsweise an einem nicht in der 2 gezeigten Längsträger des Fahrzeugs 9 befestigt.
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Die Länge des ersten Längslenkers 1 und des zweiten Längslenkers 3 sind im Wesentlichen identisch. Der 2ist auch gut entnehmbar, dass die erste Lagerstelle 4 und die zweite Lagerstelle 5 in horizontaler Richtung versetzt zueinander um einen Betrag V an dem Fahrzeugrahmen 8 angeordnet sind.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht als beschränkend, sondern als erläuternd anzusehen. Die nachfolgenden Patentansprüche sind so zu verstehen, dass ein genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungsform der Erfindung vorhanden ist. Dies schließt die Anwesenheit weiterer Merkmale nicht aus. Sofern die Patentansprüche und die vorstehende Beschreibung ‚erste‘ und ‚zweite‘ Merkmal definieren, so dient diese Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger Merkmale, ohne eine Rangfolge festzulegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Längslenker
- 2
- Rad
- 3
- Längslenker
- 4
- Lagerstelle
- 5
- Lagerstelle
- 6
- Gelenkpunkt
- 7
- Gelenkpunkt
- 8
- Fahrzeugrahmen
- 9
- Kraftfahrzeug
- 10
- Längslenkeranordnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- CN 206679065 U [0002]
- EP 0728658 A1 [0003]