-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einzelradaufhängung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Aus
dem Stand der Technik sind Einzelradaufhängungen bekannt,
bei denen der zur Radkopflagerung ausgebildete Achsschenkelbolzen
auch die Lagerung zu den Querlenkern bildet.
-
Aus
der
WO 2005/091699
A1 der Anmelderin ist beispielsweise eine Radaufhängung
für ein lenkbares Fahrzeugrad bekannt, mit einem um eine Drehachse
drehbar angeordneten Achsschenkel, welcher sich auf einem Träger
abstützt, wobei der Träger über ein Feder-Dämpfer-Modul
mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist.
-
Die
bekannte Radaufhängung weist einen koaxial zur Drehachse
angeordneten Achsschenkelbolzen, mindestens einen oberen Querlenker
und mindestens einen unteren Querlenker auf, wobei die Querlenker
mit dem Fahrzeugrahmen und über mindestens ein Verbindungsmittel
mit dem Achsschenkel in Verbindung stehen. Gemäß der
WO 2005/091699 A1 ist
der Träger über eine koaxial zur Drehachse angeordnete
Lagerung mit dem Achsschenkel verbunden, wobei die Verbindungsmittel koaxial
zur Drehachse angeordnet sind und wobei die Querlenker mit den Verbindungsmitteln
verbunden sind.
-
Des
weiteren ist aus der
DE
10 2004 014 555 A1 der Anmelderin eine Radaufhängung
für ein lenkbares Fahrzeugrad bekannt, mit einem um eine Drehachse
drehbar angeordneten Achsschenkel, der über einen Achsschenkelbolzen
mit einem oberen Querlenker und einem unteren Querlenker in Verbindung
steht, mit einem mit einem oberen Querlenkerlager und einem unteren
Querlenkerlager, über die die Querlenker mit dem Achsschenkel
in Verbindung stehen, bei der mindestens ein Querlenker einen am Querlenkerlager
beginnenden Abschnitt aufweist, bei dem der Querlenker in seiner
Breite nahezu gleich bleibt oder sich verschmälert. Vorzugsweise
wird dieser Abschnitt durch sich überkreuzende oder durchdringende
Querlenker erreicht.
-
Ferner
ist aus der
DE 100
30 028 A1 der Anmelderin eine Radaufhängung für
ein gelenktes Rad eines Kraftfahrzeugs bekannt. Die bekannte Radaufhängung
weist einen Radträger auf, welcher über obere
Lenker und untere Lenker mit einem Chassis eines Kraftfahrzeugs
verbunden ist, wobei der Radträger direkt mit einem Federträger
verbunden ist. Hierbei ist der Federträger drehbar im Radträger
gelagert, wobei durch die Verwendung eines Bolzens, welcher einerseits
mit dem Federträger und andererseits mit dem Radträger
verbunden ist, eine kompakte Radaufhängung realisiert wird.
-
Im
Rahmen der
DE 102
52 135 A1 der Anmelderin ist eine Einzelradaufhängung
für Kraftfahrzeuge, insbesondere für NKWs, umfassend
Achsquerlenker und Achslängslenker, beschrieben, bei der
zumindest die hauptbeanspruchten Lenkerarme und -streben der Quer-
und Längslenker in jedem Bereich einen Ellipsenquerschnitt
aufweisen.
-
Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Einzelradaufhängungen,
insbesondere auch bei einer Einzelradaufhängung nach
WO 2005/091699 A1 ,
ist die Gelenkmitte der Querlenkeranbindungen zum Achsschenkelbolzen,
immer auf die Bolzenachse ausgerichtet und somit koaxial zur Lenkdrehachse.
Diese Ausgestaltung ist unabhängig von der Art der Lagerung
der Querlenker; beispielsweise kann die Lagerung über Rollenlager,
Kugelgelenke oder über Molekulargelenke erfolgen. In nachteiliger
Weise kann diese Ausgestaltung in ungünstigen Einbaubedingungen
resultieren; des weiteren führt dies zu einer konzeptionsbedingten
Einschränkung des Rad-Lenkwinkels.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von
dem erwähnten Stand der Technik, eine Einzelradaufhängung
anzugeben, bei der die Einbaubedingungen optimiert werden.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen und Vorteile
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
-
Demnach
wird eine Einzelradaufhängung vorgeschlagen, mit einem
um eine Drehachse drehbar angeordneten Achsschenkel, welcher sich
auf einem Federträger abstützt, der über
einen Dämpfer und eine Luftfeder oder über ein
Feder-Dämpfer-Modul mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist,
wobei der Achsschenkel über einen Achsschenkelbolzen mit
dem Federträger verbunden ist und mindestens einen oberen
Querlenker und mindestens einen unteren Querlenker aufweist, die
jeweils zwei Querlenkerarme aufweisen, wobei die Querlenker am oberen Ende
bzw. am unteren Ende des Achsschenkelbolzens gelagert sind, bei
der die Querlenkerlagerung des oberen und/oder des unteren Querlenkers
versetzt zur Achsschenkelbolzenachse angeordnet ist, wobei der Versatz
entlang der Fahrzeuglängsachse und/oder entlang der Fahrzeugquerachse
vorgesehen sein kann.
-
Durch
die erfindungsgemäße Konzeption können
zum Einen die Einbaubedingungen optimiert werden und zum anderen
können größere Radlenkwinkel ermöglicht
werden.
-
Die
Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Figuren
beispielhaft näher erläutert, wobei gleiche Bauteile
mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Es zeigen:
-
1:
Eine schematische Ansicht einer Einzelradaufhängung gemäß der
WO 2005/091699 A1 der
Anmelderin, umfassend ein Luftfeder-Dämpfer-Modul;
-
2:
Eine schematische Ansicht einer Einzelradaufhängung gemäß der
WO 2005/091699 A1 der
Anmelderin, umfassend eine Luftfeder und einen Dämpfer;
-
3:
Zwei Ansichten der Anordnung der Querlenkerlagerung des oberen Querlenkers
in Bezug auf die Bolzenachse nach dem Stand der Technik;
-
4:
Zwei Ansichten der Anordnung einer als Rollenlagerung ausgeführten
Querlenkerlagerung des oberen Querlenkers in Bezug auf die Bolzenachse
gemäß der Erfindung; und
-
5:
Zwei Ansichten der Anordnung einer als Kugelgelenk ausgeführten
Querlenkerlagerung des oberen Querlenkers in Bezug auf die Bolzenachse
gemäß der Erfindung.
-
In
1 ist
eine Radaufhängung gemäß der
WO 2005/091699 A1 der
Anmelderin, umfassend ein Feder-Dämpfer-Modul schematisch
dargestellt.
-
Hierbei
weist der Achsschenkel 1 eine obere Aufnahme 2 und
eine untere Aufnahme 3 auf, in welcher sich ein Achsschenkelbolzen 4 befindet,
welcher koaxial zu einer Drehachse 5 angeordnet ist. Auf diese
Weise kann sich der Achsschenkel 1 um die Achse 5 drehen,
um Lenkbewegungen für das Fahrzeugrad 6 auszuführen.
-
Bei
dem in 1 gezeigten Beispiel weist der Achsschenkelbolzen 4 an
seinem oberen Ende eine Lagerung 7 auf, welche beispielsweise
als Rollenlagerung, Gleitlagerung, Kugelgelenk oder als Molekulargelenk
ausgeführt sein kann, und über welche ein erster
Arm 8 und ein zweiter Arm 9 eines oberen Querlenkers 10 verbunden
sind. Des weiteren weist der Achsschenkelbolzen 4 an seinem
unteren Ende eine Lagerung 11 auf, welche wie die Lagerung 7 ausgeführt
sein kann und über die ein erster Arm 12 und ein
zweiter Arm 13 eines unteren Querlenkers 14 verbunden
sind. Indem die oberen Querlenker 10 und die unteren Querlenker 14 direkt
mit dem Achsschenkelbolzen 4 verbunden sind, verlängern
sich die Querlenker, was zu einer Verbesserung der Feder-Kinematik
führt. Vorzugsweise sind die Lagerungen 7 und 11 innerhalb
der Felge 15 angeordnet.
-
Zwischen
der oberen Aufnahme 2 und der unteren Aufnahme 3 ist
ein Träger 16 angeordnet, welcher mit einem Feder-Dämpfer-Modul 17 verbunden
ist, so dass sich der Achsschenkel 1 über den Träger
(Federträger) 16 und das Feder-Dämpfer-Modul 17 an
einem nicht dargestellten Fahrzeugrahmen abstützt. Der
erste Arm 8 und der zweite Arm 9 sowie der erste
Arm 12 und der zweite Arm 13 sind ebenfalls an
einem nicht dargestellten Fahrzeugrahmen angelenkt. Wie aus 1 ersichtlich
sind der erste Arm 12 und der zweite Arm 13 überkreuzt
angeordnet, wodurch der mögliche Lenkwinkel erhöht
werden kann. Hierbei ist das Feder-Dämpfer-Modul 17 außerhalb
des Fahrzeugrahmens und oberhalb des oberen Querlenkers 10 angeordnet.
-
In 2 ist
eine Radaufhängung gezeigt, deren prinzipieller Aufbau
dem Aufbau der in 1 gezeigten Radaufhängung
entspricht, mit dem Unterschied, dass anstelle des Feder-Dämpfer-Moduls 17 ein
separater Dämpfer 18 und eine separate Luftfeder 19 verwendet
werden. Auch in diesem Fall ist die Luftfeder 19 außerhalb
des Fahrzeugrahmens und oberhalb des oberen Querlenkers 10 angeordnet
-
Bei
den in 1 und 2 gezeigten Beispielen nach
dem Stand der Technik ist die Mitte der Querlenkeranbindungen zum
Achsschenkelbolzen 4 immer auf die Bolzenachse 5 ausgerichtet
und somit koaxial zur Lenkdrehachse, wie in 3 veranschaulicht,
welche eine erste Seitenansicht des Achsschenkelbolzens 4 und
des oberen Querlenkers 10 (rechter Teil der Figur) und
eine zweite Seitenansicht des Achsschenkelbolzens 4 und
des oberen Querlenkers 10 (linker Teil der Figur) zeigt,
wobei die Anordnung aus Achsschenkelbolzen und Querlenker im rechten
Teil der Figur in Bezug auf den linken Teil um 90° im Uhrzeigersinn
gedreht ist. In 3 sowie in den 4 und 5 ist
zum besseren Verständnis der Achsschenkel nicht dargestellt.
-
Gemäß der
Erfindung wird vorgeschlagen, die Querlenkerlagerung versetzt zur
Achsschenkelbolzenachse anzuordnen, wobei der Versatz entlang der
Fahrzeuglängsachse und/oder entlang der Fahrzeugquerachse
vorgesehen sein kann.
-
Beispielsweise
ist in 4 eine Ausführung dargestellt, bei der
die Mitte der oberen Querlenkerlagerung 7 bzw. die Gelenkmitte
der Querlenkeranbindung zum Achsschenkelbolzen 4 mit einem
Versatz 20 in Fahrzeuglängsrichtung (Y-Achse)
angeordnet ist, wie dem linken Teil der Figur zu entnehmen ist.
Ferner ist zusätzlich zum Versatz in Fahrzeuglängsrichtung
auch ein Versatz 21 der Mitte der oberen Querlenkerlagerung 7 bzw.
der Gelenkmitte der Querlenkeranbindung zum Achsschenkelbolzen 4 in
Fahrzeugquerrichtung (X-Achse) vorgesehen, wie im rechten Teil der
Figur veranschaulicht. Bei dem gezeigten Beispiel ist die Querlenkerlagerung 7 zum
Achsschenkelbolzen 4 als Rollenlagerung ausgeführt
und kann als Kegelrollenlagerpaar oder auch als Kombination aus
Radial- und Axiallager ausgebildet sein. Die in 4 gezeigte
Ausgestaltung kann sowohl bei Systemen umfassend ein Feder-Dämpfer-Modul 17 als
auch bei Systemen, die einen separaten Dämpfer 18 und
eine separate Luftfeder 19 aufweisen, realisiert werden.
-
Das
in 5 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich vom in 4 gezeigten Beispiel dadurch,
dass die Querlenkerlagerung 7 über ein Kugelgelenk
ausgeführt ist; alternativ zu einem Kugelgelenk kann die
Querlenkerlagerung als Molekulargelenk ausgeführt sein.
-
Obwohl
die erfindungsgemäße Anordnung der Querlenkerlagerung
versetzt zur Bolzenachse 5 anhand der Quergelenklagerung
des oberen Querlenkers 10 veranschaulicht worden ist, kann
erfindungsgemäß auch oder nur die Quergelenklagerung des
unteren Querlenkers 10 versetzt zur Bolzenachse 5 angeordnet
sein, wobei der Versatz unterschiedliche Werte annehmen kann Selbstverständlich
fällt auch jede konstruktive Ausbildung, insbesondere jede
räumliche Anordnung der Bauteile der erfindungsgemäßen
Einzelradaufhängung an sich sowie zueinander und soweit
technisch sinnvoll, unter den Schutzumfang der vorliegenden Ansprüche,
ohne die Funktion der Einzelradaufhängung, wie sie in den
Ansprüchen angegeben ist, zu beeinflussen, auch wenn diese
Ausbildungen nicht explizit in den Figuren oder in der Beschreibung
dargestellt sind.
-
- 1
- Achsschenkel
- 2
- Aufnahme
- 3
- Aufnahme
- 4
- Achsschenkelbolzen
- 5
- Drehachse
- 6
- Fahrzeugrad
- 7
- Lagerung
- 8
- Querlenkerarm
- 9
- Querlenkerarm
- 10
- Querlenker
- 11
- Lagerung
- 12
- Querlenkerarm
- 13
- Querlenkerarm
- 14
- Querlenker
- 15
- Felge
- 16
- Träger,
Federträger
- 17
- Feder-Dämpfer-Modul
- 18
- Dämpfer
- 19
- Luftfeder
- 20
- Versatz
in Fahrzeuglängsrichtung
- 21
- Versatz
in Fahrzeugquerrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2005/091699
A1 [0003, 0004, 0008, 0014, 0015, 0019]
- - DE 102004014555 A1 [0005]
- - DE 10030028 A1 [0006]
- - DE 10252135 A1 [0007]