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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung und Abgabe einer Mischung von Duftstoffen, Teile dieser Vorrichtung, sowie ein Verfahren zur Herstellung und Abgabe einer solchen Mischung.
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Stand der Technik
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Vorrichtungen, insbesondere zur Beduftung von Räumen oder zu bestimmten Umgebungen, beispielsweise bei Kinofilmen, sind im Stand der Technik bekannt. Nachteilig ist allerdings, dass diese Vorrichtungen häufig nur Duftstoffe einzeln abgeben können. Mischungen werden durch gleichzeitige Abgabe erzeugt. Eine richtige Vermischung findet nicht statt. Dadurch ist der Umfang der darstellbaren Düfte sehr beschränkt. Auch ermöglichen es diese Vorrichtungen nicht, die Mischungen abzufüllen oder beispielsweise für andere Zwecke, als der Raumbeduftung zu verwenden.
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Auch können die Mischungen nicht selektiv programmiert oder in sozialen Netzwerken getauscht werden.
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Aufgabe
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben, welche die Herstellung und Abgabe von Mischungen von Duftstoffen ermöglicht.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindungen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht. Die Erfindungen umfassen auch alle sinnvollen und insbesondere alle erwähnten Kombinationen von unabhängigen und/oder abhängigen Ansprüchen.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Herstellung und Abgabe einer Mischung von Duftstoffen gelöst. Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Mischeinheit, mindestens zwei Vorratsbehälter und mindestens eine Ausgabevorrichtung. Dabei sind die Vorratsbehälter mit der Mischeinheit oder den Mischeinheiten verbunden, welche mit der Ausgabevorrichtung verbunden ist.
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Mindestens ein Vorratsbehälter enthält mindestens ein Lösungsmittel und mindestens ein Vorratsbehälter enthält mindestens eine Duftstoffzusammensetzung. Bevorzugt liegt die mindestens eine Duftstoffzusammensetzung in flüssiger Form vor, bevorzugt als Öl oder Lösung. Mögliche Substanzen, Öle, Extrakte oder Konzentrate sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Bevorzugt sind alle Zusammensetzungen in den Vorratsbehältern bei Raumtemperatur flüssig.
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Das Lösungsmittel ist bevorzugt ein alkoholisches Lösungsmittel, besonders bevorzugt auf der Basis von Ethanol. Es kann sich auch um eine Mischung von Lösungsmitteln handeln. Bevorzugte Lösungsmittel sind Wasser und Ethanol, sowie Mischungen davon.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung mindestens zwei Vorratsbehälter mit verschiedenen Lösungsmitteln, wobei ein Vorratsbehälter bevorzugt Wasser, insbesondere destilliertes Wasser, und der andere Vorratsbehälter bevorzugt Ethanol enthält. Das Ethanol ist bevorzugt mindestens 80 %-iges Ethanol, bevorzugt mindestens 96 %-iges Ethanol. Als Ethanol wird bevorzugt kosmetischer Alkohol verwendet.
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Die Vorratsbehälter der Vorrichtung umfassen daher mindestens einen Vorratsbehälter, bevorzugt 2 Vorratsbehälter, welche keine Duftstoffzusammensetzung enthalten, insbesondere Lösungsmittel.
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Abhängig von der gewünschten Mischung werden aus den Vorratsbehältern die benötigten Mengen in die Mischeinheit überführt und dort zur gewünschten Zusammensetzung gemischt.
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Dabei können die Mengen des Lösungsmittels oder der Lösungsmittel deutlich höher sein, als die Anteile an Duftstoffzusammensetzungen. Die Vorratsbehälter und Verbindungen sind entsprechend dimensioniert.
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Die Mischeinheit sorgt für eine Vermischung der einzelnen Bestandteile. Die Vermischung erfolgt bevorzugt mechanisch oder elektromechanisch, insbesondere durch eine Rüttelplatte.
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Es kann erforderlich sein, die Bestandteile in einer bestimmten Reihenfolge in die Mischeinheit zu geben. So können zuerst die Duftstoffzusammensetzungen und das alkoholische Lösungsmittel in die Mischeinheit gegeben und gegebenenfalls vermischt werden, ehe das Wasser zudosiert wird.
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Die in der Mischeinheit erstellte Zusammensetzung wird dann über die Ausgabevorrichtung abgegeben.
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Durch die flexible Art der Mischung kann eine Zusammensetzung abhängig von der gewünschten Verwendung hergestellt werden.
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Die Ausgabevorrichtung kann abhängig von der Art der Verwendung gewählt werden. So ist beispielsweise eine Zerstäubung in den Raum möglich. Bevorzugt ist eine Zerstäuberdüse an einem flexiblen Schlauch, welche das gezielte Auftragen auf eine Oberfläche erlaubt. Auftragen bedeutet dabei insbesondere Zerstäuben, bzw. Versprühen unter Erzeugung von feinen Tröpfchen. Dies erlaubt die direkte Verwendung der Zusammensetzung als Deo oder Parfüm. Die Ausgabevorrichtung kann auch eine Entnahmevorrichtung aufweisen, welche das Abfüllen in Behälter, wie Flakons oder ähnliches erlaubt.
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Bevorzugt sind Ausgabevorrichtungen, welche nicht das Zerstäuben im Raum erlauben (als Raumbeduftung), sondern im Falle von Zerstäuben, eine gezielte Abgabe auf eine Oberfläche, oder im Falle einer Abgabe als Flüssigkeit das Abfüllen in einen Behälter erlauben.
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Dadurch ist die Vorrichtung vor allem zur Herstellung von Parfüm und/oder Deos ausgeführt. Sie ist bevorzugt nicht zum Beduften von Räumen ausgeführt. Die Duftstoffe sollen immer in einer wahrnehmbaren Menge entnehmbar sein.
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Die Vorrichtung kann auch mehrere Ausgabevorrichtungen aufweisen, welche entsprechend angesteuert werden können.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist jeder Mischeinheit mindestens eine Ausgabevorrichtung zugeordnet, über welche die Abgabe erfolgt. Dadurch können die Abgabevorrichtungen abhängig von der Größe der Mischeinheit angepasst werden. Bevorzugt weist jede Mischeinheit mindestens eine Ausgabevorrichtung zum gezielten Zerstäuben an einem flexiblen Schlauch, sowie bevorzugt zusätzlich noch eine Ausgabevorrichtung zur Abgabe als Flüssigkeit zum Abfüllen auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung mindestens 5, bevorzugt mindestens 10 Vorratsbehälter mit Duftstoffzusammensetzungen, insbesondere mindestens 20 Vorratsbehälter mit Duftstoffzusammensetzungen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind 5 bis 30 Vorratsbehälter mit Duftzusammensetzungen, bevorzugt 5 bis 25 Vorratsbehälter, insbesondere 10 bis 25 Vorratsbehälter.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung mindestens 2 Mischeinheiten auf, insbesondere mindestens 3 oder mindestens 4 Mischeinheiten auf. Dadurch ist es möglich für bestimmte Mischungen immer eine bestimmte Mischeinheit zu verwenden. Außerdem können sich die Mischeinheiten in ihrem Volumen unterscheiden, sodass sie entsprechend der gewünschten Ausgabe gewählt werden können. In einer bevorzugten Aufführungsform weist die Vorrichtung 1 bis 6 Mischeinheiten, bevorzugt 1 bis 4 Mischeinheiten auf.
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In eine bevorzugten Ausführungsform sind alle Mischeinheiten mit allen Vorratsbehältern verbunden. Es können Teile der Leitungen auch gemeinsam verwendet werden und erst vor den Mischeinheiten entsprechende Verzweigungen vorhanden sein. Bevorzugt sind die Mischeinheiten nicht untereinander direkt verbunden.
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Die Mischeinheiten können auch noch einen separaten Ausgang zu einem Abfallbehälter aufweisen, um beispielsweise das bei einer Spülung der Mischeinheit anfallende Lösungsmittel aufzufangen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Vorratsbehälter der Vorrichtung austauschbar ausgeführt. Sie können dazu entsprechende Verschlussvorrichtungen aufweisen.
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Bevorzugt hat mindestens eine Mischeinheit eine Größe von 10 bis 100 mL, insbesondere 20 bis 60 mL. Dadurch können ausreichende Mengen zum Abfüllen in Flakons in einem Mischvorgang hergestellt werden.
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Es ist auch möglich, dass eine Mischkammer besonders klein ausgeführt ist, insbesondere < 10 mL, besonders < 5 mL. Diese kann zum Erzeugen von Testzusammensetzung oder zum direkten Zerstäuben vorgesehen sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Zugänge aus den Vorratsbehältern im oberen Bereich der jeweiligen Mischkammer angeordnet, bevorzugt auf der Oberseite der Mischkammer. Sie sind bevorzugt so angeordnet, dass die Zugabe in die Mischkammer in einzelnen Tropfen erfolgen kann. Die Ausgänge aus der jeweiligen Mischkammer sind bevorzugt an der Unterseite der Mischkammer angeordnet. So kann neben dem Druck auch die Schwerkraft unterstützend zur Entnahme genutzt werden.
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Die Mischkammer kann jede vorteilhafte Form aufweisen. Es kann sich um eine Kammer mit rundem oder rechteckigem horizontalem Querschnitt handeln. Die Unterseite der Kammer kann beispielsweise zu der Entnahmeöffnung hin abfallend geformt sein, um die Entnahme zu verbessern.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Verbindung zwischen Vorratsbehälter und einer Mischeinheit mindestens ein Ventil auf. Bevorzugt werden die Inhalte der Vorratsbehälter nach unten entnommen. Dadurch kann die Schwerkraft unterstützend zur Entnahme genutzt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform sind Ventile direkt vor der Mischkammer angeordnet.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfassen die jeweiligen Vorratsbehälter einen flexiblen inneren Behälter umfassend das abzugebende Lösungsmittel oder die Duftstoffzusammensetzung. Der flexible innere Behälter kann sein inneres Volumen entsprechend verkleinern, sodass bei der Entnahme der Zusammensetzungen kein Unterdruck entsteht. Die Vorratsbehälter können daher eine Öffnung aufweisen, welche einen entsprechenden Druckausgleich ermöglicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Vorrichtung bei dieser Ausführungsform ein Drucksystem. Dieses umfasst bevorzugt einen regelbaren Kompressor, welcher mit den jeweiligen Druckausgleichsöffnungen der Vorratsbehälter verbunden ist. Dadurch kann auf die Vorratsbehälter, beziehungsweise auf die flexiblen Behälter in den Vorratsbehältern ein Druck angelegt werden. Dieser ermöglicht in Kombination mit Ventilen in der Verbindung zwischen den Vorratsbehältern und der jeweiligen Mischeinheit eine einfache und genaue Dosierung der jeweiligen Zusammensetzung. Außerdem ist so gewährleistet, dass keine Duftstoffe aus den Vorratsbehältern in die Umgebung abgegeben werden. Statt des Kompressors kann auch ein Druckbehälter wie eine Gasflasche gegebenenfalls mit einem entsprechenden Druckminderer, verwendet werden. Dies spart deutlich Energie zum Aufbau des Drucks.
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Das Drucksystem kann neben dem Kompressor/der Gasflasche auch noch einen Druckbehälter aufweisen, welcher den Druck auf die Vorratsbehälter konstant regeln kann, insbesondere ohne, dass der Kompressor in Betrieb sein muss.
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Die Vorrichtung kann auch noch einen separaten Behälter aufweisen, welcher über entsprechende Verbindungen ein Entleeren der Mischeinheiten mit Hilfe von Gas oder Luft ermöglicht. Bevorzugt ist dieser Teil des Drucksystems.
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In einer weiteren Ausführungsform ist zwischen Mischeinheit und Ausgabevorrichtung mindestens eine Pumpe angeordnet, welche die Entnahme erleichtert. Abhängig von der gewünschten Ausgabe kann auch noch ein Druckminderer vorhanden sein.
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Bei dieser Ausführungsform dient das Drucksystem zum Befüllen des mindestens einen Mischtanks, d.h. zum Aufbau des Drucks zum Dosieren der Inhaltsstoffe und Lösungsmittel in den mindestens einen Mischtank. Die mindestens eine Pumpe dient zum Entleeren der Mischkammer. Zum Befüllen der Mischkammer werden Ventile zwischen den Vorratsbehältern und der Mischkammer geöffnet. Nach dem Mischen wird ein Ventil der Mischkammer mit Verbindung zur Pumpe geöffnet. Bei Bedarf wird zusätzlich ein Ventil an der Mischkammer zum Drucksystem geöffnet. Dadurch strömt Luft oder Gas in die Mischkammer, um das durch das Abpumpen entstehende Vakuum auszugleichen. Dies ermöglicht eine vollständige Entleerung der Mischkammer.
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Insbesondere wenn die Vorrichtung mehrere Mischtanks aufweist, können diese auch zum Aufbewahren der Zusammensetzung verwendet werden. Durch die weiteren Mischtanks können andere Zusammensetzungen bereitgestellt werden, ohne dass der gefüllte Mischtank entleert, und insbesondere gereinigt werden muss.
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In diesem Fall weist die Vorrichtung auch bevorzugt mehrere Ausgabevorrichtungen auf. Dadurch ist es auch nicht notwendig, die Ausgabevorrichtung bei unterschiedlichen Zusammensetzungen zu spülen.
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Die Vorrichtung kann über eine externe Stromversorgung oder über Batterien betrieben werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Steuerungseinheit, welche die Herstellung einer bestimmten Mischung steuert.
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Die Steuereinheit ist bevorzugt mit einer Kommunikationseinheit verbunden, welche eine Steuerung der Vorrichtung über ein Bedienteil, ein mobiles Gerät wie ein Mobiltelefon oder Tablet oder Netzwerk ermöglicht, beispielsweise durch eine App. So können die Mengen und Anteile beliebig verändert und gespeichert werden. Außerdem ist es so möglich, dass ein Nutzer seine bevorzugten Zusammensetzungen erstellt, speichert oder über soziale Netzwerke verbreitet. Auf diese Weise ist es möglich, dass Nutzer beispielsweise besonders beliebte Zusammensetzungen austauschen oder bewerten können. Die Vorrichtung ermöglicht bevorzugt auch das Abfüllen der entsprechenden Mischungen zur eigenen Verwendung.
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Die Nutzer können beispielsweise in einem sozialen Netzwerk bevorzugte Mischungen speichern, benennen und mit anderen Nutzern teilen. Die Nutzer können die öffentlichen Listen der Zusammensetzungen herunterladen und direkt auf ihrer lokalen Vorrichtung herstellen. Die Mischung kann verschlüsselt sein, sodass die konkrete Mischung nicht durch den Nutzer angezeigt werden kann. Dadurch können Nutzer beispielsweise die Mischungen kostenfrei oder gegen Entgelt, oder auch nur zeitlich limitiert, zur Verfügung stellen. So können auch professionelle Parfümeure oder private Duftmischer ihre Duftmischungen gegen Entgelt ins Netz stellen. Die meist geladenen Mischungen und Bewertungen werden in einer TOP Liste im Netz zum Herunterladen angeboten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Vorratsbehälter auslesbare Tags auf, welche von der Vorrichtung ausgelesen werden können, und es erlauben, zuzuordnen, welcher Vorratsbehälter mit welchem Inhalt an welcher Position an der Vorrichtung angeschlossen ist. Dabei können auch Daten zu Art und Menge des Inhalts ausgelesen werden. So ist sichergestellt, dass unabhängig von der Position an der Vorrichtung die richtigen Bestandteile gemischt werden. Auch kann die Vorrichtung so dem Nutzer anzeigen, welche Duftstoffe oder Lösungsmittel für eine bestimmte Mischung benötigt werden, bzw. ob noch ausreichend Duftstoffe oder Lösungsmittel vorhanden sind. Die Tags können beispielsweise Barcodes oder RFID-Tags sein. Es ist aber auch möglich, dass die Vorrichtung die Eingabe eines Codes nach Einsetzen des Vorratsbehälters erfordert. Die Vorrichtung kann dazu entsprechende Eingabemittel aufweisen. Dies kann auch durch Steuerung über ein mobiles Gerät wie ein Mobiltelefon oder Tablet geschehen. Die Vorrichtung umfasst entsprechende Auslesevorrichtungen. Diese können auch an den jeweiligen Anschlüssen für die Vorratsbehälter angeordnet sein.
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Ein übliches Parfüm umfasst eine Basisnote, eine Herznote und eine Kopfnote. Für eine übliche abfüllbare Menge von ca. 50 mL werden 2 bis 30 Tropfen Basisnote, 2 bis 30 Tropfen Herznote und 2 bis 30 Tropfen Kopfnote benötigt. Der Rest wird mit 60 bis 100 Vol.-% Ethanol (96%) in Wasser, bevorzugt 60 bis 80 Vol.-% Ethanol (96%) in Wasser, auf die gewünschte Menge aufgefüllt. Dazu werden die entsprechenden Mengen aus den Lösungsmittelbehältern entnommen. Bei 100 Vol.-% wird nur mit Ethanol (96%) aufgefüllt. Die jeweiligen Mengen werden entsprechend der Abfüllmenge und der Größe der Mischkammern umgerechnet.
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In der Regel hat ein Tropfen eine Menge von 20 bis 80 µL, bevorzugt 30 bis 60 µL, insbesondere 50 µL.
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Ein Beispiel für eine Zusammensetzung von 50 mL Parfüm umfasst als Basisnote 4 Tropfen Vanille/Kokosnuss Mischung, 4 Tropfen Sandelholz, 2 Tropfen Vanille, als Herznote 2 Tropfen Lavendel, 6 Tropfen Christrose, 3 Tropfen Samt und Rosemischung und als Kopfnote 4 Tropfen Blutorange, 4 Tropfen Orange, 6 Tropfen Grapefruit, 6 Tropfen Zitrone, 5 Tropfen Mandarine. Die Duftölmischung wird mit 30 mL Ethanol verdünnt.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Zuleitung mindestens eines Lösungsmittels, bevorzugt des Alkohols, so ausgeführt, dass sie zum Reinigen des Mischtanks verwendet werden kann. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass diese Zuleitung als in die Mischkammer hineinragende Lanze mit mindestens einer Düse ausgeführt ist, welche zur Reinigung das Innere der Mischkammer entsprechend auswaschen kann. So kann die Düse als Tankreinigungsdüse ausgelegt sein, rotierend oder nicht rotierend, oder als Flachstrahldüse oder Vollkegeldüse.
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Die Erfindung umfasst außerdem einen Vorratsbehälter für die erfindungsgemäße Vorrichtung. Dieser ist als Austauschbehälter für die erfindungsgemäße Vorrichtung geeignet. Bevorzugt umfasst er ein Außengehäuse, sowie einen inneren flexiblen Behälter umfassend die Duftstoffzusammensetzung oder Lösungsmittel, als auch eine versiegelte Öffnung zur Entnahme aus dem flexiblen Behälter und eine gegebenenfalls versiegelte Öffnung als Druckausgleich. Die Öffnungen sind soweit erforderlich so versiegelt, dass sie bei oder zum Einbau in die erfindungsgemäße Vorrichtung entsprechend geöffnet werden. Dies kann beispielsweise durch Abziehen von entsprechend Folien aber auch durch automatisches Durchstechen beim Einbau geschehen.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung und Abgabe einer Mischung von Duftstoffen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Bei diesem Verfahren werden die Bestandteile der Zusammensetzung von den Vorratsbehältern in einen der Mischtanks dosiert. Die Dosierung kann nacheinander oder gleichzeitig oder in einer bestimmten Reihenfolge geschehen. Die Bestandteile können auch mehrfach zugegeben werden, beispielsweise die Lösungsmittel Wasser und/oder Alkohol. Die Zusammensetzung, bzw. ihre Vorläufer, können während der Dosierung und insbesondere nach der Zugabe, im Mischtank gemischt werden. Dies kann abhängig von der Zusammensetzung und der Größe des Mischtanks für 2 Sekunden bis 30 Minuten erforderlich sein. Die Zusammensetzung aus dem Mischtank kann dann über die Ausgabevorrichtung ausgegeben werden. In einer Ausführungsform der Erfindung wird die Zusammensetzung für mindestens 2 Stunden im Mischtank aufbewahrt, ehe die beste Duftwirkung erreicht wird.
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Der Mischtank ist dabei bevorzugt so dicht ausgeführt, dass die Zusammensetzung für mindestens 14 Tage im Mischtank zur Abgabe bereitgehalten, bzw. reifen, kann. Der Mischtank dient daher nicht nur zum Mischen, sondern auch zur Aufbewahrung der Zusammensetzung, bzw. dem Bereithalten zur Abgabe.
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Daher weist die Vorrichtung bevorzugt mehr als einen Mischtank auf, damit nicht nur große und kleine Volumina, sondern auch mehrere Zusammensetzungen parallel aufbewahrt werden können.
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Die Erfindung betrifft außerdem die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung und Abgabe einer Mischung von Duftstoffen.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei können die jeweiligen Merkmale für sich alleine oder zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein. Die Möglichkeiten, die Aufgabe zu lösen, sind nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. So umfassen beispielsweise Bereichsangaben stets alle - nicht genannten - Zwischenwerte und alle denkbaren Teilintervalle.
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Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren schematisch dargestellt. Gleiche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich ihrer Funktionen einander entsprechende Elemente. Im Einzelnen zeigt:
- 1 schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 2 schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 3 schematische Darstellung eines Vorratsbehälters nach einer Ausführungsform der Erfindung;
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1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100. Die Vorrichtung umfasst mehrere Vorratsbehälter 120, 130 und 140. Diese sind mit einer Mischeinheit 110 verbunden. Diese führt zu einer Ausgabevorrichtung 150. Die Vorratsbehälter sind unterschiedliche dimensioniert. Der größere Vorratsbehälter enthält bevorzugt mindestens ein Lösungsmittel, während die Vorratsbehälter 130 und 140 jeweils eine Duftstoffzusammensetzung, insbesondere verschiedene Duftstoffzusammensetzungen enthalten.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In dieser Ausführungsform umfasst die Vorrichtung 4 Mischtanks (211, 212, 213, 214) mit eine Rüttelplatte zur Vermischung des Inhalts. Die Mischtanks (211, 212, 213, 214) sind mit Vorratsbehältern für Duftstoffe verbunden. Beispielhaft ist Tank 231 beschriftet. Weitere Vorratsbehälter für Duftstoffe sind gleichartig gezeichnet. Insgesamt weist die Ausführungsform 20 Vorratsbehälter inklusive Vorratstank 231 auf. Diese sind jeweils mit dem Mischtank 1 (211) verbunden. Diese Verrohrung ist gezeigt. Analog sind die Vorratsbehälter auch mit den anderen Mischtanks 2, 3 und 4 (212, 213 und 214) verbunden, was aber nicht separat gezeigt ist. Zusätzlich weist die Vorrichtung noch einen Vorratsbehälter für Alkohol 221 auf. Dies ist der Hauptbestandteil für die meisten Parfüms. Außerdem weist die Vorrichtung einen Vorratsbehälter mit destilliertem Wasser 222 auf. Die Vorrichtung weist außerdem einen Gastank 242 für die Hauptansaugpumpe 255 auf. An den Vorratsbehältern sind Ventile 2311 angeordnet. Ebenso haben die Mischtanks (211, 212, 213, 214) entsprechende Ventile 2311 zum Dosieren der jeweiligen Bestandteile. Nur die Ventile von Mischtankt 2111 sind beschriftet, die anderen Mischtanks weisen ebenso entsprechende Ventile auf. Die Verrohrungen können dabei entweder von jedem Mischtank zu jedem Vorratsbehälter/Gastank reichen oder es kann Abzweigungen geben, sodass sich eine von den Vorratsbehältern/Gastank kommende Verbindung vor den Mischtanks entsprechend aufspaltet. Die Vorratsbehälter mit Flüssigkeiten (221, 222, 231 und analoge Darstellungen) enthalten die Flüssigkeiten in einem flexiblen Behälter auf. Dieser ist bevorzugt reißfest. Dadurch kann die Flüssigkeit einfach entnommen werden. Zur Entnahme umfasst die Vorrichtung ein Drucksystem, mit dem in den Vorratsbehältern ein Druck auf den Behälter aufgebaut werden kann. Dazu sind die Vorratsbehälter (221, 222, 231 und analoge Darstellungen) mit einem regelbarem Kompressor 241 verbunden. Dadurch kann in den Vorratsbehältern ein Druck aufgebaut werden, welcher den flexiblen Behälter zusammendrückt und die Flüssigkeit Richtung Mischtank befördert, wo sie durch die Ventile dosiert werden kann. Der Kompressor 241 baut auch einen Druck in dem Gastank 242 auf. Der Gastank 242 ist auch mit den Mischtanks verbunden und ermöglicht das einfache Entleeren der Mischtanks.
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In der gezeigten Ausführungsform ist jeder Mischtank mit einer Ausgabevorrichtung verbunden. Es ist auch möglich, dass alle Mischtanks eine gemeinsame Ausgabevorrichtung aufweisen, bzw. mit jeder Ausgabevorrichtung verbunden sind, sodass die Ausgabevorrichtung entsprechend gewählt werden kann.
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Die Mischtanks sind bevorzugt aus Glas oder Teflon, bevorzugt aus Glas, ausgeführt, bevorzugt zumindest der Boden und die Seitenwände. Dadurch ist sichergestellt, dass sich keine Duftstoffe ablagern.
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Im Unterschied zur schematischen Darstellung sind die Zuführungen aus den Vorratsbehältern bevorzugt an der Oberseite der Mischtanks angebracht, sodass mindestens die Duftstoffe in den Mischtank zugetropft werden können. Dies erleichtert die Dosierung.
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Die Mischtanks (211, 212, 213, 214) sind mit jeweils einer Hauptansaugpumpe 255 verbunden. Die anderen drei Hauptansaugpumpen der anderen Mischtanks sind analog dargestellt. Die Hauptansaugpumpen 255 sind jeweils mit einem Druckminderer 254 verbunden. An diesem ist jeweils eine Auslaufdüse für Behälterfüllungen 251 und eine Zerstäuberdüse 252 für direktes Auftragen angeschlossen. Diese können über Ventile 253 angesteuert werden.
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Die Ausgänge aus dem Mischtank sind bevorzugt an der Unterseite der Mischtanks angebracht, sodass die Schwerkraft die Entnahme unterstützt.
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Bevorzugt umfasst der Vorratstank 221 für Alkohol 100 bis 200 mL. Der Vorratsbehälter für Wasser 222 umfasst bevorzugt 50 bis 100 mL. Die Vorratsbehälter der einzelnen Inhaltsstoffe 231 haben bevorzugt ein Volumen von 1 bis 5 mL. Das Volumen kann auch entsprechend der Konzentration des Inhaltsstoffs gewählt werden. Der Gastank 242 hat bevorzugt ein Volumen von 100 bis 200 mL.
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Die Vorratsbehälter sind bevorzugt austauschbar ausgeführt. Es kann auch vorteilhaft sein, dass die Mischtanks so zu öffnen sind, dass eine Reinigung möglich ist.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Vorratsbehälters mit flexiblem Behälter. Dies umfasst einen unter Druck stehenden Behälter 310, in dessen Innenraum ein flexibler Behälter 320, insbesondere aus einem reißfesten Material, angeordnet ist. Der Druck wird durch eine Zuleitung 311 vom Kompressor aufgebaut. Zur Entnahme des Inhaltsstoffs 321 des Behälters 320 ist der Beutel mit einem Ausgangsventil 330 verbunden, welches die Entnahme des Inhaltsstoffs 321 ermöglicht. Als Inhaltsstoffe kommen beispielsweise ätherische Öle oder industrielle Ersatzstoffe in Frage. Nur die Vorratsbehälter für Flüssigkeiten sind entsprechend der 3 ausgeführt, nicht der Gastank.
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Durch diesen Aufbau ist es auch möglich bei gleicher Gehäusegröße (310) Vorratsbehälter mit unterschiedlicher interner Beutelgröße (320) zu verwenden. So ist sichergestellt, dass unterschiedliche Vorratsbehälter einfach angeschlossen und ausgetauscht werden können, unabhängig von dem verwendeten Anschluss der Vorrichtung. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung mindestens zwei unterschiedliche Gehäusegrößen, bevorzugt bis zu vier, insbesondere zwei, unterschiedliche Gehäusegrößen auf. Bevorzugt eine Größe für Lösungsmittel und eine kleinere Größe für die Vorratsbehälter der Duftstoffe. Dadurch ist auch sichergestellt, dass die Vorrichtung verschiedene Anschlüsse für Lösungsmittel und Duftstoffe aufweist, in welche nur diese Behälter passen. Dies ermöglicht auch die entsprechenden Leitungen und Ventile gemäß den durchfließenden Flüssigkeitsmengen anzupassen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Vorrichtung
- 110
- Mischeinheit
- 120
- Vorratsbehälter für Lösungsmittel
- 130
- Vorratsbehälter für Duftstoff
- 140
- Vorratsbehälter für Duftstoff
- 150
- Ausgabevorrichtung
- 211
- Mischtank 1 mit Rüttelmischplatte
- 2111
- Ventile für Mischtank
- 212
- Mischtank 2 mit Rüttelplatte; Ventile und Verrohrung wie Mischtank 1
- 213
- Mischtank 3 mit Rüttelplatte, Ventile und Verrohrung wie Mischtank 2
- 214
- Mischtank 4 mit Rüttelplatte, Ventile und Verrohrung wie Mischtank 3
- 221
- Vorratsbehälter/Tank mit Alkohol als Hauptbestandteil des Parfüms, bevorzugt in einer reißfesten Behälterblase
- 222
- Vorratsbehälter/Tank mit destilliertem Wasser, bevorzugt in einer reißfesten Behälterblase
- 231
- Vorratsbehälter für Duftstoff, bevorzugt in einer reißfesten Behälterblase
- 2311
- Ventile an allen Abgängen der Vorratsbehälter
- 241
- Regelbarer Kompressor (min.-max. Druck)
- 242
- Gastank für Hauptansaugpumpe ohne Blase
- 251
- Auslaufdüse für Behälterfüllungen
- 252
- Zerstäuberdüse für direktes Auftragen
- 253
- Ventile für die Auswahl von Zerstäuber oder Auslaufdüse
- 254
- Druckminderer
- 255
- Hauptansaugpumpe
- 310
- Unter Druck stehender Behälter in verschiedenen Größen
- 311
- Zuleitung für Gas von Kompressor
- 320
- Behälter/Blase aus flexiblem und reißfestem Material
- 321
- Inhaltsstoff in dem Behälter
- 330
- Ausgangsventil aus dem Behälter/der Blase
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Tabelle 1
Duftstoff | Verwendbar in |
Angelikawurzel | Herz / Basis |
Anis | Kopf / Herz |
Basilikum | Kopf |
Bay | Kopf |
Benzoe | Basis |
Bergamotte | Kopf |
Bergbohnenkraut | Herz / Kopf |
Blutorange | Kopf |
Cajeput | Kopf |
Cardamom | Herz / Kopf |
Cassia | Herz / Kopf |
Christrose | Basis |
Cistrose | Basis / Herz |
Citronella | Kopf |
Dill | Kopf |
Eichenmoos | Basis |
Eisenkraut / Verbene | Kopf |
Estragon | Kopf |
Eucalypto-citriodora | Kopf |
Eukalyptus globulus | Kopf |
Fenchel, süß | Herz / Kopf |
Fichtennadel | Herz / Kopf |
Galbanum | Kopf / Herz |
Grapefruit | Kopf |
Honigwachs | Basis |
Immortelle | Basis / Herz |
Ingwer | Herz / Kopf |
Jasmin | Herz |
Kamille, blau | Herz |
Kamille, römisch | Herz |
Kamille, wild | Herz |
Kampfer | Kopf |
Karotte | Basis |
Koriander | Herz / Kopf |
Kreuzkümmel (Cumin) | Herz / Kopf |
Latschenkiefer | Herz / Kopf |
Lavandin | Herz |
Lavendel | Herz |
Lemongras | Kopf |
Limette, destilliert | Kopf |
Litsea Cubeba | Kopf |
Mairose | Herz |
Majoran | Herz / Kopf |
Mandarine | Kopf |
Meerkiefer (Balsamterpentin) | Herz / Kopf |
Melisse, officinalis | Herz / Kopf |
Mimose | Herz / Basis |
Muskateller-Salbei | Herz / Kopf |
Muskatnuss | Herz / Kopf |
Myrrhe | Basis |
Myrte | Herz / Kopf |
Narde | Herz / Kopf |
Neroli | Herz |
Orange | Herz / Kopf |
Oregano | Herz / Kopf |
Palmarosa | Herz |
Patchouli | Basis / Herz |
Petitgrain | Herz / Kopf |
Pfeffer, schwarz | Herz / Kopf |
Pfefferminz | Kopf |
Rose | Herz |
Rosengeranie (Geranium) | Herz |
Rosenholz | Basis / Herz |
Rosmarin | Kopf |
Salbei | Kopf / Herz |
Samt/Rose | Herz |
Sandelholz | Basis / Herz |
Schafgarbe | Herz |
Spearmint (Krauseminze) | Kopf |
Spiklavendel | Herz |
Styrax, Benzoe | Basis |
Teebaum | Herz |
Thymian, rot | Basis / Herz |
Thymian, hell | Basis / Herz |
Tolubalsam | Basis |
Tonkabohne | Basis |
Tuberose | Herz / Basis |
Vanille | Basis / Herz |
Vanille/Kokosnuss | Basis |
Vetiver | Basis |
Zitrone | Kopf |