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Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur emissionsarmen Befüllung oder Entleerung flexibler Transportbehälter, beispielsweise sogenannter Big Bags. Insbesondere betrifft die Erfindung derartige Verfahren und Vorrichtungen, bei denen flexible Transportbehälter staubreduzierend mit pulverförmigen Produkten befüllt oder entleert werden.
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Heutzutage werden Granulate und pulverförmige Produkte unter anderem in großen Säcken mit einem Innenvolumen von einem halben bis zu mehreren Kubikmetern, sogenannten Big Bags, gelagert und transportiert. Diese flexiblen Transportbehälter weisen einen offenen Transportbehälterauslauf auf, der nach dem Einfüllen des Produkts verschlossen, beispielsweise verschnürt, wird.
Dabei bleibt ein relativ langes Stück des Transportbehälterauslaufs frei. Zum Entleeren eines Transportbehälters wird dieser über eine Anschlusseinrichtung gehängt, mit seinem Transportbehälterauslauf an die Anschlusseinrichtung angeschlossen und schließlich geöffnet, so dass das im Transportbehälter enthaltene Produkt dem Bestimmungsort, beispielsweise einer Produktionsanlage, zugeführt werden kann. Der Anschluss des flexiblen Transportbehälters an die Anschlusseinrichtung kann auf verschiedene Arten erfolgen, wobei jeweils eine möglichst weitgehend staubfreie Entleerung sichergestellt werden soll. Entsprechend der Sicherheits- und Umweltforderungen (EHS-Vorschriften) sowie den Anforderungen in ATEX Bereichen müssen zur Entleerung von Big Bags in Anlagenteile hinein, Systeme zur staubfreien bzw. staubreduzierten Entleerung verwendet werden, um ein zündfähiges Staub-Luftgemisch zu vermeiden.
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Bei einer bekannten Anschlusseinrichtung wird der anzuschließende Transportbehälterauslauf außen rundum über ein Produktauslaufrohr geführt. Der über das Produktauslaufrohr geführte Transportbehälterauslauf wird mittels einer ringförmigen Blähdichtung von außen gegen das Produktauslaufrohr gedrückt. Danach wird der flexible Transportbehälter geöffnet und das darin enthaltene Produkt fällt in das Produktauslaufrohr, wobei die Blähdichtung verhindert, dass entstehender Produktstaub ins Freie austritt. Nach dem Entleeren muss aber der flexible Transportbehälter wieder abgenommen werden, wozu die Blähdichtung entspannt und der flexible Transportbehälter nach oben gezogen wird. Dabei kann zwischen dem Transportbehälterauslauf und dem Produktauslaufrohr Produktstaub entweichen.
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DE 201 05 740 U1 beschreibt eine Anschlusseinrichtung zum Anschließen eines flexiblen Transportbehälters zu dessen Entleerung, die ein Produktauslaufrohr und eine ringförmige Blähdichtung umfasst, zwischen der und dem Produktauslaufrohr ein flexibler Transportbehälter festklemmbar ist. Die Blähdichtung ist beim Festklemmen eines flexiblen Transportbehälters innerhalb des Produktauslaufrohrs angeordnet und drückt den Sack rundherum gegen das Produktauslaufrohr, so dass bei geöffnetem Transportbehälter im Transportbehälter enthaltenes Produkt in das Produktauslaufrohr fällt.
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Die derzeitig verwendeten Systeme verwenden mechanische oder pneumatische Abdichtvorrichtungen, die einen erhöhten Bedienaufwand erfordern. Sie beruhen sämtlich auf dem Prinzip des Anpressens oder Einklemmens des Transportbehälterauslaufs an ein Produktauslaufrohr durch ein Anpress- oder Einklemmorgan. Das Ankoppeln der Transportbehälter nimmt einen relativ hohen Zeitaufwand in Anspruch. Beim Verbinden und Lösen kann Staub freigesetzt werden, der sich in den Falten der flexiblen Transportbehälter befindet. Wird der Transportbehälterauslauf über das Produktauslaufrohr gestreift und von außen angepresst, so lässt sich das Austreten von Staub prinzipbedingt nicht vermeiden, weil ein Teil des Staubes sich im Spalt zwischen Transportbehälterauslauf und Produktauslaufrohr sammelt und herunterrieselt, sobald der Transportbehälterauslauf vom Produktauslaufrohr gelöst wird. Dies ist bei Vorrichtungen, bei denen der Transportbehälterauslauf in das Produktauslaufrohr eingeführt wird zwar nicht der Fall; dennoch bleibt das Problem des luftgetragenen Staubes, der ebenfalls ins Freie gelangt, wenn die Verbindung zwischen Transportbehälterauslauf und Produktauslaufrohr gelöst wird.
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Nach der Entleerung des flexiblen Transportbehälters muss dieser zusammengefaltet werden, wobei erneut eine Staubentwicklung droht, die bezüglich Arbeitssicherheit und ggf. aus Gründen des Explosionsschutzes verhindert werden muss. Dieses Problem wird von den existierenden Vorrichtungen nicht adressiert. Soll auch hierbei die Entstehung von Staubemissionen vermieden werden, so sind zusätzliche technische Aufwendungen wie die Bereitstellung einer Absaugung und dergleichen oder umfangreiche organisatorische Arbeiten nötig, beispielsweise indem das Zusammenfalten der flexiblen Transportbehälter in anderen, sicheren Räumen erfolgt.
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Angesichts der Nachteile der bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtungen der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, dass sie eine staubfreie Befüllung oder Entleerung eines flexiblen Transportbehälters gewährleisten und einfach durchzuführen bzw. einfach aufgebaut sind.
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Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Befüllung oder Entleerung flexibler Transportbehälter gelöst, wie sie im unabhängigen Anspruch 1 definiert ist. Bevorzugte Ausführungsvarianten ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Zur Lösung der Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zur Befüllung oder Entleerung flexibler Transportbehälter, die einen Produktspeicherbehälter und eine Anschlusseinrichtung für einen flexiblen Transportbehälter umfasst, die in kommunizierender Verbindung mit dem Produktspeicherbehälter steht, um den flexiblen Transportbehälter aus dem Produktspeicherbehälter zu befüllen oder den Produktspeicherbehälter aus dem flexiblen Transportbehälter zu befüllen, wobei die Anschlusseinrichtung ringförmig ist, eine innere Kontaktfläche aufweist und zur Aufnahme eines offenen Transportbehälterauslaufs ausgebildet ist, vorgeschlagen, dass die Anschlusseinrichtung einen umlaufenden Saugkanal aufweist, der durch mindestens einen Durchbruch der inneren Kontaktfläche Saugzugriff in das Innere der Anschlusseinrichtung, d.h. zum Zentrum der Anschlusseinrichtung hin, hat, und dass die Anschlusseinrichtung mindestens einen Sauganschluss aufweist, der in kommunizierender Verbindung mit einer Unterdruckerzeugungseinrichtung steht.
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Prinzipiell ist es ausreichend, und soll als vom Erfindungsgedanken umfasst verstanden werden, wenn die innere Kontaktfläche lediglich einen einzigen Durchbruch, beispielsweise einen umlaufenden Schlitz, aufweist, durch den die Unterdruckerzeugungseinrichtung Saugzugriff in das Innere der Anschlusseinrichtung hat, allerdings könnte es - abhängig von den Materialeigenschaften des flexiblen Transportbehälters - unter ungünstigen Umständen dazu kommen, dass der Rand des Behälters in den Schlitz eingesaugt wird.
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Daher kann gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die innere Kontaktfläche eine gleichmäßig über den Umfang der inneren Kontaktfläche verteilte Anordnung von Durchbrüchen aufweist. Auf diese Weise existiert zwischen je zwei benachbarten Durchbrüchen ein von der inneren Kontaktfläche gebildeter Steg, wodurch ein Einsaugen des Randes des Behälters unterbunden wird. Besonders vorteilhaft sind derartige Durchbrüche als in der Fließrichtung des Produkts erstreckte Schlitze ausgeführt, wie weiter unten mit Bezug auf das vorgeschlagene Verfahren noch näher erläutert wird.
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Gemäß einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Sauganschluss an der Außenseite der Anschlusseinrichtung radial auswärts weisend angeordnet ist. Obwohl der Sauganschluss auch beispielsweise senkrecht zur Querschnittsfläche der ringförmigen Anschlusseinrichtung, d.h. in der Fließrichtung des Produkts, mit dem der flexible Transportbehälter befüllt bzw. das aus dem flexiblen Transportbehälter entleert wird, angeordnet sein kann, hat es sich als strömungstechnisch besonders günstig erwiesen, dass der oder die Sauganschlüsse parallel zu dieser Querschnittsfläche angeordnet sind und dabei radial auswärts weisen. Bei einer solchen Anordnung des oder der Sauganschlüsse wird der Transportbehälterauslauf besonders gleichmäßig und zuverlässig an die innere Kontaktfläche gesaugt.
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Um eine besonders gleichmäßige Druckverteilung im Saugkanal zu erreichen, die wiederum eine besonders gleichmäßige und zuverlässige Ansaugung des Transportbehälterauslaufs bewirkt, kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die Außenseite der Anschlusseinrichtung eine gleichmäßig über den Umfang der Anschlusseinrichtung verteilte Anordnung von Sauganschlüssen aufweist. Dabei sollten mindestens drei, besser vier oder, je nach Durchmesser der Anschlusseinrichtung, auch mehr Sauganschlüsse vorgesehen werden.
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Damit der im Saugkanal erzeugte Unterdruck nicht in erster Linie auf die diesem gegenüberliegend angeordneten Sauganschlüsse, sondern möglichst auf alle Durchbrüche gleichmäßig wirkt, kann in noch einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, dass im Innern des Saugkanals mindestens eine Strömungsleiteinrichtung angeordnet ist. Eine derartige Strömungsleiteinrichtung kann beispielsweise mindestens eine zwischen einem Sauganschluss und einem Durchbruch der inneren Kontaktfläche angeordnete Blende umfassen. Bei geeigneter Anordnung einer oder mehrerer solcher Blenden kann die Druckverteilung im Innern des Saugkanals zusätzlich positiv beeinflusst werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die innere Kontaktfläche der Anschlusseinrichtung durch einen zylindrischen Rohrabschnitt gebildet, der einen Durchbruch oder eine Anordnung von Durchbrüchen aufweist, und der an einem Ende einen Flansch zur Verbindung mit einer Rohrleitung oder dem Produktspeicherbehälter aufweist. Eine Verbindung der Anschlusseinrichtung mit einer Rohrleitung kann insbesondere dann sinnvollsein, wenn der Ort der Befüllung oder Entleerung des flexiblen Transportbehälters von dem Ort des Produktspeicherbehälters, der Bestandteil einer Produktionsanlage sein kann, räumlich entfernt ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann zwischen der Anschlusseinrichtung und dem Produktspeicherbehälter eine Verschlusseinrichtung zur wahlweisen Herstellung oder Verhinderung einer strömungsleitenden Verbindung angeordnet sein. Die Verschlusseinrichtung kann beispielsweise als Klappe oder Schieber ausgeführt sein. Die Verschlusseinrichtung wird geöffnet, bevor ein flexibler Transportbehälter befüllt oder entleert wird, und ansonsten geschlossen gehalten.
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Alternativ oder zusätzlich kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen sein, dass zwischen dem mindestens einen Sauganschluss und der Unterdruckerzeugungseinrichtung ein Ventil zur wahlweisen Herstellung oder Verhinderung einer strömungsleitenden Verbindung angeordnet ist. Das Ventil wird geöffnet, bevor ein flexibler Transportbehälter befüllt oder entleert wird, und ansonsten geschlossen gehalten.
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Ebenfalls alternativ oder zusätzlich kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen sein, dass zwischen dem mindestens einen Sauganschluss und der Unterdruckerzeugungseinrichtung ein Steuerventil zur bedarfsweisen Ansaugung von Umgebungsluft angeordnet ist. Dieses Steuerventil verhindert, dass die Unterdruckerzeugungseinrichtung gegen einen unendlich großen Widerstand arbeiten muss, indem ein Mindestvolumen an Luft aus der Umgebung in das System eingespeist wird, wenn der Transportbehälterauslauf eines flexiblen Transportbehälters an die innere Kontaktfläche der Anschlusseinrichtung gesaugt ist und so die Durchbrüche verschließt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass zwischen dem mindestens einen Sauganschluss und der Unterdruckerzeugungseinrichtung eine Filtriereinrichtung zur Abscheidung von Staub angeordnet ist. Insbesondere zum Ende einer Befüllung oder Entleerung eines flexiblen Transportbehälters kann es zu einem vermehrten Eintrag von Staub in den Saugkanal kommen. Dieser Effekt ist erwünscht und vorteilhaft, weil dadurch Staubemissionen in die Umwelt verhindert werden. Die Filtriereinrichtung sorgt nun dafür, dass einerseits die Unterdruckerzeugungseinrichtung vor diesem Staub geschützt wird, andererseits jedoch gleichzeitig auch dafür, dass dieser Staub schließlich doch noch, nur an anderer Stelle, in die Umwelt emittiert wird.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird außerdem durch ein Verfahren zur Befüllung oder Entleerung flexibler Transportbehälter gelöst, wie es im unabhängigen Anspruch 12 definiert ist. Bevorzugte Ausführungsvarianten ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Vorgeschlagen wird ein verbessertes Verfahren zur Befüllung oder Entleerung flexibler Transportbehälter, das die folgenden Schritte umfasst:
- • Bereitstellen eines flexiblen Transportbehälters an einer Vorrichtung der oben beschriebenen Art,
- • Einschalten der Unterdruckerzeugungseinrichtung,
- • Einführen eines Transportbehälterauslaufs in die ringförmige Anschlusseinrichtung und Öffnen des Transportbehälterauslaufs, wobei der Transportbehälterauslauf durch Unterdruck an die innere Kontaktfläche gesaugt wird,
- • Befüllen oder Entleeren des Transportbehälters,
- • teilweises Herausziehen des Transportbehälterauslaufs aus der Anschlusseinrichtung, so dass staubbelastete Luft abgesaugt wird,
- • Abschalten der Unterdruckerzeugungseinrichtung,
- • vollständiges Herausziehen des Transportbehälterauslaufs aus der Anschlusseinrichtung.
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Dies ist eine einfache Verfahrensvariante, bei der das Transportbehälterauslauf in die ringförmige Anschlusseinrichtung eingeführt und durch den von der Unterdruckerzeugungseinrichtung erzeugten Unterdruck an die innere Kontaktfläche der Anschlusseinrichtung gesaugt wird. Dies wird im Fall einer Entleerung des flexiblen Transportbehälters durch den Druck des im Transportbehälter befindlichen Produkts unterstützt. Es bedarf erstmals keines Anpressens oder Einklemmens des Transportbehälterauslaufs an ein Produktauslaufrohr durch ein Anpress- oder Einklemmorgan. Das Halten des Transportbehälterauslaufs und seine Abdichtung gegenüber der Anschlusseinrichtung erfolgen ausschließlich durch Ansaugen, d.h. durch Unterdruck.
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So lange der Transportbehälterauslauf vollständig im Inneren der Anschlusseinrichtung angeordnet ist, wird der Transportbehälterauslauf dichtend an die innere Kontaktfläche der Anschlusseinrichtung gesaugt. Ist der Transportbehälter entleert, erfolgt ein teilweises Herausziehen des Transportbehälterauslaufs aus der Anschlusseinrichtung, wodurch die Durchbrüche der inneren Kontaktfläche teilweise freigegeben werden. Dies wird besonders vorteilhaft dadurch ermöglicht, dass die Durchbrüche als in der Fließrichtung des Produkts erstreckte Schlitze ausgeführt sind. In dieser Stellung wird der Rand des Transportbehälterauslaufs durch den im Saugkanal herrschenden Unterdruck immer noch an der inneren Kontaktfläche gehalten. Gleichzeitig ist jedoch durch die teilweise freiliegenden Durchbrüche ein Saugzugriff in das Innere des Transportbehälters gewährleistet, so dass Reststäube entfernt und der Transportbehälter zusammengefaltet wird.
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Das Verfahren ist extrem einfach und schnell durchführbar und erfordert keine aufwändige Einweisung. Die Befüllung und Entleerung des flexiblen Transportbehälters erfolgen emissionsfrei, selbst Reststäube werden abgesaugt, und der flexible Transportbehälter wird am Ende eines Entleerungsvorgangs außerdem ohne weiteres Zutun zusammengefaltet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens ist vorgesehen, dass eine zwischen der Anschlusseinrichtung und dem Produktspeicherbehälter angeordnete Verschlusseinrichtung
- • vor dem Befüllen oder Entleeren des Transportbehälters geöffnet und
- • nach dem Befüllen oder Entleeren des Transportbehälters geschlossen wird.
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Das Schließen der Verschlusseinrichtung nach dem Befüllen oder Entleeren des Transportbehälters hat gleichzeitig den Effekt, dass nicht unbeabsichtigt das pulverförmige Produkt wieder zurückbefördert wird oder beispielsweise gasförmige Komponenten wie Lösemitteldämpfe oder dergleichen aus der Produktionsanlage angesaugt werden.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens ist vorgesehen, dass ein zwischen dem mindestens einen Sauganschluss und der Unterdruckerzeugungseinrichtung angeordnetes Ventil
- • vor dem Befüllen oder Entleeren des Transportbehälters geöffnet und
- • nach dem Befüllen oder Entleeren des Transportbehälters geschlossen wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
- 1 eine Schnittdarstellung einer beispielhaften Anschlusseinrichtung;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Anschlusseinrichtung gemäß 1 und
- 3 den schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer solchen Anschlusseinrichtung.
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1 und 2 zeigen verschiedene Ansichten eines Ausführungsbeispiels der Anschlusseinrichtung, die Bestandteil und Kernstück der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Befüllung oder Entleerung flexibler Transportbehälter ist.
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Die in 1 und 2 dargestellte Anschlusseinrichtung 2 ist ringförmig, d.h. sie umschließt einen Querschnitt, durch den ein flexibler Transportbehälter befüllt oder entleert werden kann. Dieser Querschnitt ist begrenzt durch die innere Kontaktfläche 21 der Anschlusseinrichtung 2, die im Ausführungsbeispiel kreisrund ist, jedoch in anderen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch andere Formen haben kann, beispielsweise oval, rechteckig, polygonal usw. sein kann. Diese innere Kontaktfläche 21 ist gebildet durch einen zylindrischen Rohrabschnitt 26, der an einem Ende einen Flansch 27 zur Verbindung der Anschlusseinrichtung 2 mit einer Rohrleitung oder dem Produktspeicherbehälter 1 aufweist.
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Den zylindrischen Rohrabschnitt 26 umschließt ein Saugkanal 23. Die innere Kontaktfläche 21 weist eine gleichmäßig über den Umfang der inneren Kontaktfläche 21 verteilte Anordnung von Durchbrüchen 22 auf, durch die der Saugkanal 23 Saugzugriff in das Innere der Anschlusseinrichtung 2 hat. Hierfür weist die Anschlusseinrichtung 2 vier gleichmäßig über den Umfang der Anschlusseinrichtung 2 verteilte Sauganschlüsse 24 auf. Im Innern des Saugkanals 23 sind zwischen jedem Sauganschluss 24 und den Durchbrüchen 22 des zylindrischen Rohrabschnitts 26 je eine Blende 25 angeordnet. Die vier Blenden 25 bilden gemeinsam eine Strömungsleiteinrichtung, die den im Saugkanal 23 herrschenden Unterdruck auf alle Durchbrüche 22 gleichmäßig verteilt. Die Sauganschlüsse 24 stehen in kommunizierender Verbindung mit einer (in 1 und 2 nicht dargestellten) Unterdruckerzeugungseinrichtung 3, die dadurch an den Durchbrüchen 22 einen Unterdruck erzeugen kann, der dazu dient, einen Transportbehälterauslauf anzusaugen und abzudichten.
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In 3 ist der Aufbau der vorgeschlagenen Vorrichtung zur emissionsarmen Befüllung oder Entleerung flexibler Transportbehälter schematisch dargestellt. Herzstück der Vorrichtung ist die soeben detailliert beschriebene Anschlusseinrichtung 2, mit der der Transportbehälterauslauf gehalten und abgedichtet wird. In der hier gewählten Konfiguration ist die Vorrichtung in erster Linie zur Entleerung eines flexiblen Transportbehälters ausgebildet, wobei ein Transportbehälter hängend oberhalb der Anschlusseinrichtung 2 angeordnet wird und der Transportbehälterauslauf von oben in die ringförmige Anschlusseinrichtung 2 eingeführt wird.
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Die Anschlusseinrichtung 2 ist durch eine an deren Unterseite anschließende Rohrleitung strömungsleitend mit einem Produktspeicherbehälter 1 verbunden, in den der Inhalt des flexiblen Transportbehälters entleert wird. Zwischen der Anschlusseinrichtung 2 und dem Produktspeicherbehälter 1 ist in der Rohrleitung eine beispielsweise als Klappe oder Schieber ausgeführte Verschlusseinrichtung 11 zur wahlweisen Herstellung oder Verhinderung einer strömungsleitenden Verbindung zwischen der Anschlusseinrichtung 2 und dem Produktspeicherbehälter 1 angeordnet.
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Die Anschlusseinrichtung 2 ist über ihre Sauganschlüsse 24 sowie daran anschließende Rohrleitungen strömungsleitend mit einer Unterdruckerzeugungseinrichtung 3 verbunden. Zwischen den Sauganschlüssen 24 der Anschlusseinrichtung 2 und der Unterdruckerzeugungseinrichtung 3 sind dabei in der Rohrleitung ein Ventil 31 zur wahlweisen Herstellung oder Verhinderung einer strömungsleitenden Verbindung zwischen dem mindestens einen Sauganschluss 24 und der Unterdruckerzeugungseinrichtung 3, außerdem ein Steuerventil 32 zur bedarfsweisen Ansaugung von Umgebungsluft und schließlich eine Filtriereinrichtung 33 zur Abscheidung von Staub angeordnet.
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Durch Einsatz von Vakuumtechnik ermöglichen es die vorgeschlagenen Verbesserungen der bekannten Vorrichtungen und Verfahren, ohne zusätzliche Handgriffe einen flexiblen Transportbehälter an ein Befüll- oder Entleerungssystem anzukoppeln. Der flexible Transportbehälter ist anschließend zur Befüllung oder Entleerung nur zu öffnen. Die Abdichtung des flexiblen Transportbehälters erfolgt selbständig durch die Kraft des Vakuums und den Anpressdruck des auslaufenden Materials im flexiblen Transportbehälter. Ein weiterer Vorteil ist, dass Reststäube, die teils im Auslauf des flexiblen Transportbehälters vorhanden sind, durch das Vakuumsystem sofort beseitigt werden. Nach Entleerung des flexiblen Transportbehälters wird dieser (nach leichtem Anheben) selbständig, durch das im System anstehende Vakuum, staubfrei zusammengezogen, d.h. gefaltet. Ein Entweichen von Stäuben aus dem flexiblen Transportbehälter nach dem Entladevorgang kann so weitestgehend vermieden werden.
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Der flexible Transportbehälter wird mit dem Transportbehälterauslauf in die Anschlusseinrichtung 2 hineingesenkt und geöffnet. Das Vakuum im Saugkanal 23 wirkt durch die Durchbrüche 22, erfasst so den flexiblen Transportbehälter selbstständig und schließt ihn staubdicht gegen die innere Kontaktfläche 21 in der Anschlusseinrichtung 2 ab. Nach der Entleerung wird der flexible Transportbehälter etwas angehoben (beispielsweise mittels eines Hebezeugs), so dass die Durchbrüche 22 in der Anschlusseinrichtung 2 im unteren Bereich frei werden. Damit wird eine strömungsleitende Verbindung des Saugkanals 23 zum Innenraum des flexiblen Transportbehälters hergestellt. Das dadurch im flexiblen Transportbehälter entstehende Vakuum entleert diesen staubreduziert und beginnt das Zusammenfalten. Dies ist mit herkömmlichen Vorrichtungen nicht möglich. Reststaub wird beim Entfernen des flexiblen Transportbehälters von der Anschlusseinrichtung 2 wird durch das Vakuum abgesaugt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Produktspeicherbehälter
- 11
- Verschlusseinrichtung
- 2
- Anschlusseinrichtung
- 21
- innere Kontaktfläche
- 22
- Durchbruch
- 23
- Saugkanal
- 24
- Sauganschluss
- 25
- Blende
- 26
- Rohrabschnitt
- 27
- Flansch
- 3
- Unterdruckerzeugungseinrichtung
- 31
- Ventil
- 32
- Steuerventil
- 33
- Filtriereinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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