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Die Erfindung betrifft ein medizinisches System zur Behandlung und/oder Untersuchung eines Patienten, aufweisend wenigstens ein Untersuchungsgerät zur Untersuchung des Patienten und eine Patientenliege, auf der der Patient liegend zu platzieren ist, wobei das medizinische System einen ersten Verstellmechanismus aufweist, durch den die Patientenliege relativ zum Untersuchungsgerät positionsverstellbar ist.
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Des Weiteren wird in der
US 6 011396 A ein einstellbarer interventioneller Magnetresonanztomographiemagnet offenbart. Gemäß einer Ausführungsform ist die Basis am Boden befestigt oder direkt darauf positioniert, so dass der Patient zwischen den Permanentmagneten auf einer horizontalen Unterlage bewegt wird oder in einem kippbaren Sitz Platz nimmt. Nicht-ferromagnetische Kupplungszahnräder enthalten Zahnradzähne, welche an der Basis ineinandergreifen und auch einen Teil des magnetischen Rückwegs zwischen den Magneten bilden. Die Dauermagnete können manuell durch die Steuerung an den Hebelarmen gedreht werden oder sie können durch einen motorgetriebenen Zahnradantrieb gedreht werden. Die Magnetbaugruppe kann somit um den Patienten gedreht werden, der innerhalb des Bildgebungsvolumens im zentralen Bereich zwischen den Permanentmagneten positioniert und durch Verstellung der Patientenauflage angehoben oder abgesenkt werden kann.
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In der
US 2012/0043443 A1 wird eine Plattform für Patiententransportgeräte offenbart, welche an einem Fördergerät, wie z.B. einem Gummiband, befestigt werden kann. Die Plattform umfasst eine Basis, die einen Hohlraum definiert sowie eine Kupplungsaufnahme, die an der Oberseite der Basis angebracht ist. Die Kupplungsaufnahme nimmt eine Stützstruktur der Fördereinrichtung auf und sichert die Plattform lösbar an der Fördereinrichtung. Ein Plattformelement wird gleitend in dem Hohlraum aufgenommen und ist zwischen einer ausgefahrenen und einer nicht ausgefahrenen Position beweglich.
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Außerdem wird in der
EP 3 760 153 A2 ein Navigationssystem offenbart, welches zur Unterstützung bei der Durchführung eines Verfahrens in Bezug auf ein Objekt verwendet werden kann. Das Subjekt kann ein lebendes Subjekt wie ein menschlicher Patient oder ein nicht lebendes Subjekt sein. Das Navigationssystem kann ein lokales Verfolgungssystem umfassen, welches ein Instrument verfolgt, das bei der Durchführung des Eingriffs verwendet wird. Das Verfolgungssystem kann einen Patiententracker enthalten, der auch als dynamischer Referenzrahmen bezeichnet wird und zur Verfolgung des Patienten verwendet werden kann. Während der navigierten Prozedur kann das Subjekt, das den Subjektraum definiert, auf Bilddaten registriert werden, die den Bildraum definieren. Dadurch kann die verfolgte Position des Instruments auf einem Bild dargestellt werden, das mit den einmal registrierten Bilddaten erzeugt wurde.
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Des Weiteren wird in der
US 4 190 280 A eine fahrbare Patientenstütze offenbart, welche eine Plattform umfasst, die an der Einheit seitlich über den Umfang der Einheit hinaus und im Wesentlichen unter der Patientenstützfläche befestigt ist, mit einer rollenden Oberfläche, die an und unter der Plattform angebracht ist, so dass eine Begleitperson auf der Plattform stehen und den Patienten behandeln kann, während der Patient zum Behandlungsbereich gerollt wird.
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Bei minimal-invasiven Eingriffen werden unter Nutzung einer Bildgebung, z.B. eines Schnittbildverfahrens, z.B. der Computertomographie (CT) oder der Magnetresonanztomographie (MRT), ein Instrument (z.B. eine Nadel) in eine definierte Zielstruktur des Körpers, z.B. perkutan (über die Haut), eingeführt. Diese Zielstruktur kann ein Tumor sein, der mittels einer Nadel biopsiert oder mittels eines Applikators durch Energieeintrag (wie z.B. Radiofrequenzablation, Mikrowellenablation, Brachytherapie, Elektroporation) behandelt wird. Das Einführen des Instruments erfolgt entlang eines vorab geplanten Nadelpfades. Dieser Nadelpfad ist so zu wählen, dass Risikostrukturen, wie z.B. Blutgefäße oder Nerven, nicht verletzt werden.
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Solche minimal-invasiven Eingriffe stellen hohe Anforderungen an das klinische Personal, insbesondere den Arzt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das medizinische System anwenderfreundlicher zu gestalten und das klinische Personal zu entlasten.
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Diese Aufgabe wird bei einem medizinischen System der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das medizinische System wenigstens einen Arztaufnahmeplatz aufweist, an dem ein Arzt, der das medizinische System an einem auf der Patientenliege liegenden Patienten einsetzt, stehend, sitzend oder in anderer Position platzierbar ist, wobei das medizinische System einen zweiten Verstellmechanismus aufweist, durch den der Arztaufnahmeplatz synchron zu einer Verstellung der Patientenliege gegenüber dem Untersuchungsgerät positionsverstellbar ist. Zudem weist das medizinische System eine Steuereinheit auf, die dazu eingerichtet ist, durch Ansteuerung des zweiten Verstellmechanismus den Arztaufnahmeplatz automatisch synchron zu einer Positionsverstellung der Patientenliege relativ zum Untersuchungsgerät zu verstellen sowie eine Trackingeinheit, die dazu eingerichtet ist, die räumliche Position eines vom Arzt am Patienten eingesetzten Instruments in zumindest einer Raumrichtung zu erfassen und/oder nachzuverfolgen. Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet, durch Ansteuerung des ersten Verstellmechanismus die Patientenliege automatisch synchron zur von der Trackingeinheit ermittelten jeweiligen Position des vom Arzt am Patienten eingesetzten Instruments zu verstellen. Die Erfindung hat den Vorteil, dass durch den zweiten Verstellmechanismus eine aufgrund des ersten Verstellmechanismus erzeugte Relativbewegung zwischen dem Arzt und dem Patienten automatisch kompensiert werden kann, indem der Arztaufnahmeplatz und dementsprechend auch der dort platzierte Arzt durch den zweiten Verstellmechanismus synchron zu einer Verstellung der Patientenliege gegenüber dem Untersuchungsgerät mitbewegt wird. Der zweite Verstellmechanismus ist somit mit dem ersten Verstellmechanismus synchronisiert, zumindest in einer Raumrichtung oder in mehreren Raumrichtungen der Bewegung. Der Arzt wird hierdurch von der Notwendigkeit befreit, die Relativbewegung selbst durch eigene Bewegungen kompensieren zu müssen. Auf diese Weise wird der Arzt in seiner Tätigkeit entlastet und der Patient geschont, insbesondere wird er vor Verletzungen geschützt.
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Der erste Verstellmechanismus kann beispielsweise für eine manuelle und/oder eine automatische Verstellung der Patientenliege relativ zum Untersuchungsgerät eingerichtet sein. Bei einer manuellen Verstellbarkeit kann beispielsweise der Arzt manuell die Patientenliege relativ zum Untersuchungsgerät bewegen, z.B. verschieben. Bei einer automatischen Verstellung kann der erste Verstellmechanismus beispielsweise ein motorisch angetriebenes Positionierungssystem aufweisen, durch das, z.B. gesteuert durch eine Steuereinheit, eine automatische Verstellung der Patientenliege relativ zum Untersuchungsgerät erfolgen kann.
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Ist der erste Verstellmechanismus zur automatischen Verstellung der Patientenliege relativ zum Untersuchungsgerät eingerichtet, kann somit eine automatisch erzeugte Relativbewegung auftreten, die, wenn kein synchron dazu verstellbarer Arztaufnahmeplatz vorhanden ist, vom Arzt als unintuitiv wahrgenommen werden kann und damit irritierend wirken kann. Durch die erfindungsgemäße synchrone Verstellung des Arztaufnahmeplatzes zur Patientenliege kann diese Relativbewegung durch den zweiten Verstellmechanismus automatisch kompensiert werden, sodass solche Irritationen des Arztes vermieden werden.
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Das medizinische System kann z.B. ein bildgebendes System sein, z.B. ein Computertomographie-System oder ein Magnetresonanztomographie-System. Dementsprechend kann das Untersuchungsgerät ein CT-Untersuchungsgerät oder ein MRT-Untersuchungsgerät sein, oder ein anderes bildgebendes Untersuchungsgerät.
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Der Arztaufnahmeplatz kann z.B. eine Plattform oder Kanzel umfassen, auf dem oder auf der der Arzt stehend platzierbar ist. Der Arztaufnahmeplatz kann alternativ oder zusätzlich einen Sitzplatz umfassen, wie z.B. einen Stuhl oder einen Hocker. Ist ein Sitzplatz vorgesehen, kann der Arztaufnahmeplatz in einer vorteilhaften Ausgestaltung zusätzlich Fußablagen aufweisen, auf denen die Füße des Arztes platziert werden können. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Arztaufnahmeplatz auch als Strahlenschutzvorrichtung für den Arzt ausgebildet sein oder eine solche Strahlenschutzvorrichtung aufweisen.
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Der zweite Verstellmechanismus kann grundsätzlich für die Verstellung in allen drei Raumrichtungen sowie für Rotationen um alle Raumachsen eingerichtet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der zweite Verstellmechanismus eine mechanische Kopplung des Arztaufnahmeplatzes mit der Patientenliege, dem ersten Verstellmechanismus und/oder einem damit verbundenen Bauteil aufweist. Dementsprechend kann der zweite Verstellmechanismus mit geringem technischen Aufwand und hoher Stabilität bereitgestellt werden. Damit ist der Arztaufnahmeplatz z.B. an der Patientenliege verankert und somit mit der Patientenliege bzw. durch dessen Verstellmechanismus angetrieben.
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Beispielsweise kann der zweite Verstellmechanismus einen Tragarm aufweisen, über den der Arztaufnahmeplatz mit der Patientenliege, dem ersten Verstellmechanismus und/oder einem damit verbundenen Bauteil gekoppelt ist. Die mechanische Kopplung kann insbesondere als in einer Hauptbewegungsrichtung der Patientenliege relativ zum Untersuchungsgerät starre Kopplung ausgebildet sein, sodass eine synchrone Verstellung des Arztaufnahmeplatzes zu der Patientenliege in der Hauptbewegungsrichtung sichergestellt ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der zweite Verstellmechanismus ein motorisch angetriebenes Positionierungssystem aufweist, durch das die Position des Arztaufnahmeplatzes gegenüber dem Untersuchungsgerät automatisch verstellbar ist. Auf diese Weise kann ein aktiver Verstellmechanismus realisiert werden, der eine aktive automatische Verstellung des Arztaufnahmeplatzes gegenüber dem Untersuchungsgerät erlaubt. Ein solcher zweiter Verstellmechanismus kann beispielsweise elektronisch gesteuert werden, z.B. durch eine elektronische Steuereinheit. Der motorische Antrieb des Positionierungssystems kann unterschiedlich realisiert sein, z.B. durch einen Elektromotor oder einen hydraulischen oder pneumatischen Antrieb.
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Erfindungsgemäß weist das medizinische System eine Steuereinheit auf, die dazu eingerichtet ist, durch Ansteuerung des zweiten Verstellmechanismus den Arztaufnahmeplatz automatisch synchron zu einer Positionsverstellung der Patientenliege relativ zum Untersuchungsgerät zu verstellen. Der Steuereinheit kann hierfür eine Information zugeführt sein, die die jeweilige Verstellposition der Patientenliege relativ zum Untersuchungsgerät angibt bzw. eine Änderung dieser Verstellposition beinhaltet. Beispielsweise kann das medizinische System einen Sensor aufweisen, durch den die Position der Patientenliege gegenüber dem Untersuchungsgerät oder eine Veränderung dieser Position erfasst wird und als Positionsinformation der Steuereinheit übermittelt wird. Die Steuereinheit kann z.B. automatisch das zuvor erwähnte motorisch angetriebene Positionierungssystem des zweiten Verstellmechanismus ansteuern und hierdurch den Arztaufnahmeplatz synchron zu einer Verstellung der Patientenliege gegenüber dem Untersuchungsgerät zu verstellen.
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Erfindungsgemäß weist das medizinische System eine Trackingeinheit auf, die dazu eingerichtet ist, die räumliche Position eines vom Arzt am Patienten eingesetzten Instruments in zumindest einer Raumrichtung zu erfassen und/oder nachzuverfolgen. Dies hat den Vorteil, dass ein automatisches Instrumententracking erfolgen kann, sodass das medizinische System bzw. dessen Steuereinheit Informationen über die aktuelle räumliche Position des vom Arzt am Patienten eingesetzten Instruments hat und entsprechend verwerten kann, z.B. durch entsprechende visuelle Darstellung und/oder durch automatische Steuer- oder Regelfunktionen.
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Durch die Trackingeinheit kann die räumliche Position des Instruments beispielsweise in einem Koordinatensystem relativ zum Patienten oder in einem absoluten Koordinatensystem erfasst werden. Die Trackingeinheit kann bei einem medizinischen System, das ein bildgebendes Untersuchungsgerät aufweist, z.B. Teil des Untersuchungsgeräts oder einer damit verbundenen Einheit sein. Beispielsweise kann ein automatisches Instrumententracking anhand der vom bildgebenden Untersuchungsgerät erfassten Bilder erfolgen, z.B. anhand von CT-Bildern oder MRT-Bildern. Das medizinische System kann auch eine gesonderte Trackingeinheit aufweisen, oder mehrere Trackingeinheiten. Beispielsweise kann ein gesondertes optisches Trackingsystem unabhängig vom Untersuchungsgerät vorhanden sein, das zumindest einen Teil der Trackingeinheit bildet.
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Erfindungsgemäße weist das medizinische System eine Steuereinheit auf, die dazu eingerichtet ist, durch Ansteuerung des ersten Verstellmechanismus die Patientenliege automatisch synchron zur von der Trackingeinheit ermittelten jeweiligen Position des vom Arzt am Patienten eingesetzten Instruments zu verstellen. Dies hat den Vorteil, dass das vom Arzt verwendete Instrument permanent im Erfassungsbereich bzw. in einer Erfassungsebene des Untersuchungsgeräts bleibt und dementsprechend permanent anhand des Untersuchungsgeräts hinsichtlich der korrekten Lage und Positionierung überwacht werden kann. Allerdings erfolgt durch eine solche automatische Verstellung der Patientenliege durch den ersten Verstellmechanismus eine Relativbewegung zwischen dem Arzt und dem Patienten, was den Arzt irritieren kann oder zumindest als unintuitiv wahrgenommen werden kann. Durch die erfindungsgemäße synchrone Verstellung des Arztaufnahmeplatzes zur Patientenliege mittels des zweiten Verstellmechanismus wird diese unerwünschte Relativbewegung aber kompensiert und Irritationen dementsprechend vermieden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arztaufnahmeplatz mit wenigstens einem tragenden Bauteil des medizinischen Systems, z.B. mit der Patientenliege, gekoppelt ist und ansonsten freischwebend angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass in der Umgebung des medizinischen Systems keine besonderen Umbaumaßnahmen erforderlich sind, insbesondere keine Maßnahmen für eine Bodenlagerung des Arztaufnahmeplatzes.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arztaufnahmeplatz über wenigstens ein bewegliches Lagerelement gegenüber dem Boden aufgelagert ist. Das bewegliche Lagerelement kann z.B. eine Rolle oder ein Rad sein, über das der Arztaufnahmeplatz gegenüber dem Boden abgestützt ist. Der Arztaufnahmeplatz kann über das wenigstens eine bewegliche Lagerelement vollständig oder zumindest teilweise gegenüber dem Boden aufgelagert sein. Beispielsweise kann der Arztaufnahmeplatz in Kombination über z.B. einen Tragarm mit einem tragenden Bauteil des medizinischen Systems, z.B. mit der Patientenliege, gekoppelt sein und zusätzlich über wenigstens ein bewegliches Lagerelement gegenüber dem Boden aufgelagert sein. Beispielsweise kann am Boden ein Schienensystem vorhanden sein, auf dem das wenigstens eine bewegliche Lagerelement geführt ist.
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Das wenigstens eine bewegliche Lagerelement, über den der Arztaufnahmeplatz gegenüber dem Boden aufgelagert ist, kann auch eine Magnetlagerung umfassen, die z.B. eine berührungslose Lagerung des Arztaufnahmeplatzes gegenüber dem Boden erlaubt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arztaufnahmeplatz durch den zweiten Verstellmechanismus in wenigstens einem räumlichen Freiheitsgrad parallel zum Boden positionsverstellbar ist. Beispielsweise kann der Arztaufnahmeplatz durch einen zweiten Verstellmechanismus nur parallel zur axialen Richtung der Patientenliege bzw. des darauf gelagerten Patienten positionsverstellbar sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arztaufnahmeplatz durch den zweiten Verstellmechanismus gegenüber dem Boden oder gegenüber der Patientenliege höhenverstellbar ist. Dies hat den Vorteil, dass durch den zweiten Verstellmechanismus auch zumindest in einem gewissen Bereich Korrekturen der Höhenposition des Arztes automatisch durchgeführt werden können. Dies kann z.B. sinnvoll bei einem minimal-invasiven Eingriff sein, bei das Instrument in einem Winkel in den Körper des Patienten eingeführt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arztaufnahmeplatz durch den zweiten Verstellmechanismus um wenigstens eine Drehachse rotationsverstellbar oder verschwenkbar ist. Hierdurch werden die Freiheitsgrade der Verstellbarkeit des Arztaufnahmeplatzes weiter erhöht, wodurch die flexiblen Einsatzmöglichkeiten des medizinischen Systems weiter verbessert werden.
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Das vom Arzt am Patienten eingesetzte Instrument kann z.B. eine Biopsienadel oder eine Ablationsnadel sein. Das medizinische System kann eine oder mehrere Steuereinheiten aufweisen, z.B. eine Steuereinheit für die Ansteuerung des ersten Verstellmechanismus und eine Steuereinheit für die Ansteuerung des zweiten Verstellmechanismus. Hierfür kann aber auch eine gemeinsame Steuereinheit vorhanden sein.
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Die erwähnten Steuereinheiten können z.B. einen Rechner aufweisen. Der Rechner kann dazu eingerichtet sein, ein Computerprogramm, z.B. im Sinne von Software, auszuführen. Der Rechner kann als handelsüblicher Computer ausgebildet sein, z.B. als PC, Laptop, Notebook, Tablet oder Smartphone, oder als Mikroprozessor, Mikrocontroller oder FPGA, oder als Kombination aus solchen Elementen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Verwendung von Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 ein medizinisches System in einer ersten Position und
- 2 das medizinische System gemäß 1 in einer zweiten Position und
- 3 ein medizinisches System in der zweiten Position mit weiteren Komponenten.
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Die Figuren zeigen ein medizinisches System mit einem Untersuchungsgerät 1 zur Untersuchung eines Patienten 7. Das medizinische System hat eine Patientenliege 2, auf der der Patient 7 liegend platziert ist. Das medizinische System hat einen ersten Verstellmechanismus 3, durch den die Patientenliege 2 relativ zum Untersuchungsgerät 1 in einer in diesem Fall horizontalen Richtung seitlich positionsverstellbar ist. Der erste Verstellmechanismus 3 kann Teil einer Stand- und Antriebseinheit der Patientenliege 2 sein.
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Das medizinische System hat einen Arztaufnahmeplatz 4, in diesem Fall in Form einer Plattform, die auf einem Lagerungs- oder Antriebssystem 5 gelagert ist und hierdurch im Sinne eines zweiten Verstellmechanismus gegenüber dem Untersuchungsgerät 1 positionsverstellbar ist. Auf dem Arztaufnahmeplatz 4 befindet sich ein Arzt 6, der mittels eines Instruments 9 einen Eingriff an dem Patienten 7 durchführt.
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Das Untersuchungsgerät 1 weist einen Erfassungsbereich 8 auf, z.B. einen aktiven Bereich der Bildgebung, in dem ein Teil des Instruments 9, z.B. dessen distales Ende (Nadelspitze) angeordnet ist und dementsprechend über die Bildgebung erfasst werden kann. Das Instrument 9 wird an einer vorgeplanten Stelle (Einstichstelle) bzw. an einem geplanten Startpunkt in den Patienten 7 eingeführt. Sobald die Nadelspitze in den Körper des Patienten 7 eingeführt ist, wird mittels der Bildgebung die Nadelposition durch ein Schnittbild erfasst und auf einem Gerät, z.B. einem Monitor, visuell dargestellt.
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Bei einem Computertomographen werden zur Positionskontrolle z.B. ein bis vier aktive Schichten auf einem Monitor angezeigt. Diese Schichten stellen das Volumen des Patienten 7 in axialer Richtung dar. Zunächst wird zu Beginn des Einführens des Instruments 9 der Bereich A dargestellt. Die Dicke der Schichten kann z.B. 0,5 mm bis 4 mm betragen. Drei aktive Bildgebungsschichten können somit einen axialen Bereich von 1,5 mm bis 12 mm abdecken. Wird das Instrument 9 weiter in den Patienten 7 geschoben, wird irgendwann ein Punkt erreicht, der nicht mehr durch den aktiven axialen Bildgebungsbereich 8 abgedeckt ist. Um die Spitze des Instruments 9 wieder in den Bildgebungsbereich zu bekommen, kann z.B. eine manuelle Positionsverstellung der Patientenliege 2 oder eine automatische Verstellung, z.B. wenn eine Trackingeinheit vorhanden ist, erfolgen.
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Beispielsweise kann eine Verschiebung des Patienten 7 um das Maß B erforderlich sein. Dementsprechend wird die Patientenliege 2 um das Maß C, das dem Maß B entspricht, nach rechts verschoben, was in der 2 dargestellt ist. Dementsprechend wird nun wieder die Spitze des Instruments 9 durch die Bildgebung erfasst.
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Wie die 1 bis 3 zeigen, wird dabei der Arztaufnahmeplatz 4 durch den zweiten Verstellmechanismus 5 automatisch synchron zur Verstellung der Patientenliege 2 gegenüber dem Untersuchungsgerät 1 um das Maß D verstellt. Von der 1 zur 2 bewegen sich somit die Patientenliege 2 und der Arztaufnahmeplatz 4 um dasselbe Maß C bzw. D nach rechts.
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Die 3 zeigt eine Ausführungsform des medizinischen Systems mit einem automatischen Tracking des Instruments 9. Erkennbar ist eine Trackingeinheit 10, durch die z.B. aufgrund der vom Untersuchungsgerät 1 erfassten Bildgebung automatisch die räumliche Position des Instruments 9 in zumindest einer Raumrichtung erfasst und nachverfolgt wird. Die entsprechenden Informationen über die aktuelle Position des Instruments 8 werden einer Steuereinheit 11 zugeführt. Diese kann z.B. über eine Steuereinheit 12, die zur Ansteuerung des ersten Verstellmechanismus 3 eingerichtet ist, eine entsprechende Verstellung der Patientenliege 2 derart durchführen, dass die Patientenliege 2 durch den ersten Verstellmechanismus 3 automatisch synchron zur von der Trackingeinheit 10 ermittelten jeweiligen Position des Instruments 9 erfolgt.
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Durch die Steuereinheit 11 kann zudem eine Steuereinheit 13 angesteuert werden, die zur automatischen Steuerung des zweiten Verstellmechanismus 5 eingerichtet ist. Durch entsprechende Signale kann die Steuereinheit 11 die Steuereinheit 13 derart ansteuern, dass die gewünschte synchrone Verstellung des Arztaufnahmeplatzes 4 zur Verstellung der Patientenliege 2 erfolgt, d.h. der Arzt 6 bewegt sich in gleichem Maße nach rechts wie der auf der Patientenliege 2 befindliche Patient 7.
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Dabei können auf einem Monitor 14 jeweils aktuelle Daten des Untersuchungsgeräts 1 angezeigt und vom Arzt 6 beobachtet werden.