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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Ventilbrückeneinrichtung für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, umfassend eine Ventilbrücke, welche mit einer Anlauffläche für die Einleitung einer Betätigungsbewegung und mit Betätigungsbereichen für die Betätigung von Auslassventilen des Ventiltriebes versehen ist und einer Übertragung der an der Anlauffläche eingeleiteten Betätigungsbewegung auf die Auslassventile dient, wobei die Ventilbrücke an zumindest einem der Betätigungsbereiche mit je einer Ausnehmung versehen ist, in welcher je ein Kolben einer Motorbremseinrichtung verschiebbar geführt ist, wobei der Kolben mit einem Kontaktbereich versehen ist, welcher einem Kontakt des Kolbens mit dem dem Betätigungsbereich zugeordneten Auslassventil dient, und mit der Ventilbrücke einen zwischenliegenden Druckraum begrenzt, und wobei eine translatorische Verschiebung des Kolbens in der Ausnehmung über eine Hubbegrenzung zwischen einer Grundstellung und einer Ausfahrstellung begrenzt ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit mindestens einer vorgenannten Ventilbrückeneinrichtung.
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Im Bereich der Nutzfahrzeuge sind Dauerbremseinrichtungen bekannt, über welche ein verschleißfreies Abbremsen des jeweiligen Nutzfahrzeuges dargestellt werden kann, um beispielsweise bei einem längeren Befahren von Gefällestrecken einen übermäßigen Verschleiß und auch ein Überhitzen einer Bremsanlage zu verhindern. Neben Dauerbremseinrichtungen in Form von Retardern kommen dabei auch häufig Motorbremseinrichtungen zum Einsatz, über welche ein Schleppmoment einer Brennkraftmaschine des Nutzfahrzeuges gezielt erhöht werden kann. Eine gängige Variante ist dabei, in einem Abgastrakt der Brennkraftmaschine eine Drosselklappe vorzusehen, über welche gezielt ein Staudruck erzeugt werden kann, so dass ein Ausschieben des Gases in den Abgastrakt für den einzelnen Kolben der Brennkraftmaschine erschwert ist und dadurch ein höheres Schleppmoment hervorgerufen wird. Alternativ, häufig aber auch in Ergänzung dazu sind zudem sogenannte Dekompressionsbremseinrichtungen bekannt, über welche zum Ende eines Kompressionstaktes gezielt ein Öffnen des oder der zugehörigen Auslassventile des einzelnen Zylinders herbeigeführt wird, wodurch bei der anschließenden Expansion aufgrund der gezielten Dekompression weniger Arbeit geleistet werden kann und dementsprechend ebenfalls ein Abbremsen realisiert wird. Unter anderem kommen dabei Bremseinrichtungen mit hydraulischen Komponenten zur Anwendung, über welche ein jeweiliges Auslassventil bei der Ausführung eines aufgrund eines Druckimpulses im Abgastrakt hervorgerufenen, teilweisen Öffnens in dieser Öffnungsstellung gehalten wird, um die Dekompression zu ermöglichen.
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So geht aus der
DE 10 2009 048 143 A1 ein Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine hervor, bei welchem Auslassventile über eine Nockenwelle mittels eines zwischenliegenden Übertragungselements in Form eines Kipphebels betätigt werden können. Zwischen dem Kipphebel und den Auslassventilen ist dabei zudem eine Ventilbrückeneinrichtung vorgesehen, die eine Ventilbrücke umfasst. Wird eine Öffnungsbewegung entsprechend einer Nockenerhebung der Nockenwelle über den Kipphebel eingeleitet, so überträgt die Ventilbrücke diese Öffnungsbewegung auf beide Auslassventile und öffnet diese gemeinsam. Bei fehlender Betätigung über den Kipphebel stützt sich die Ventilbrücke an einem Gegenhalter ab, wobei die Auslassventile über Ventilfedern in ihren jeweiligen Ventilsitz gedrückt sind. Zwischen einem Auslassventil und der Ventilbrücke ist dabei zudem ein Kolben einer Motorbremseinrichtung vorgesehen, welcher verschiebbar in einer Ausnehmung der Ventilbrücke geführt ist und mit der Ventilbrücke einen zwischenliegenden Druckraum begrenzt. Der Druckraum kann über eine Versorgungsleitung in der Ventilbrücke mit Hydraulikflüssigkeit gespeist werden, wobei ein Abströmen von Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum über eine Abströmleitung möglich ist, die im Bereich einer Anlagefläche der Ventilbrücke für den Kontakt mit dem Gegenhalter mündet. Führt das zugehörige Auslassventil nun im Zuge einer Motorbremsfunktion ohne Betätigung über den Kipphebel eine Öffnungsbewegung aus, so wird der Kolben über ein zwischenliegendes Federelement gegenüber der Ventilbrücke verschoben, wobei über die Versorgungsleitung Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum nachgeführt wird. Ein anschließendes Schließen des Auslassventils wird dann über die im Druckraum befindliche Hydraulikflüssigkeit verhindert, deren Ausströmen aufgrund des Kontakts der Ventilbrücke mit dem Gegenhalter und ein Rückschlagventil in der Versorgungsleitung unterbunden wird. Die Verschiebung des Kolbens in der Ausnehmung der Ventilbrücke wird dabei über eine Hubbegrenzung begrenzt, die durch einen Begrenzungsstift und eine seitliche Ausnehmung an Kolben gebildet ist.
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Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ventilbrückeneinrichtung für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine zu schaffen, über welche eine Motorbremsfunktion zuverlässig verwirklicht werden kann und die sich zudem durch einen niedrigen Montageaufwand auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die hierauf folgenden, abhängigen Ansprüche geben jeweils vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder. Ein Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine, bei welchem mindestens eine erfindungsgemäße Ventilbrückeneinrichtung zur Anwendung kommt, ist ferner Gegenstand der Ansprüche 7 bis 10.
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Gemäß der Erfindung umfasst eine Ventilbrückeneinrichtung eine Ventilbrücke, welche mit einer Anlauffläche für die Einleitung einer Betätigungsbewegung und mit Betätigungsbereichen für die Betätigung von Auslassventilen des Ventiltriebes versehen ist und einer Übertragung der an der Anlauffläche eingeleiteten Betätigungsbewegung auf die Auslassventile dient. Die Ventilbrücke ist an zumindest einem der Betätigungsbereiche mit je einer Ausnehmung versehen, in welcher je ein Kolben einer Motorbremseinrichtung verschiebbar geführt ist. Der Kolben ist mit einem Kontaktbereich versehen, welcher einem Kontakt des Kolbens mit dem dem Betätigungsbereich zugeordneten Auslassventil dient, und begrenzt mit der Ventilbrücke einen zwischenliegenden Druckraum. Eine translatorische Verschiebung des Kolbens in der Ausnehmung ist über eine Hubbegrenzung zwischen einer Grundstellung und einer Ausfahrstellung begrenzt.
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Die Ventilbrücke der erfindungsgemäßen Ventilbrückeneinrichtung liegt insbesondere als längliches Bauteil vor, welches im Rahmen eines Umformprozesses hergestellt worden sein kann. Dabei sind die Betätigungsbereiche, an welchen die Ventilbrücke eine Betätigungsbewegung auf die zugehörigen Auslassventile des Ventiltriebes übertragen kann, zueinander beabstandet an einer Seite der Ventilbrücke ausgestaltet, während die Anlauffläche für die Einleitung der Betätigungsbewegung bevorzugt an einer hierzu entgegengesetzt liegenden Seite der Ventilbrücke ausgebildet ist. Insbesondere sind dabei zwei Betätigungsbereich ausgestaltet, so dass über die Ventilbrücke eine eingeleitete Betätigungsbewegung auf zwei Auslassventile übertragen werden kann.
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Die Ventilbrücke ist an mindestens einem der Betätigungsbereiche mit einer Ausnehmung versehen, in welcher ein Kolben zwischen einer Grundstellung und einer Ausfahrstellung verschiebbar geführt ist. Dabei ist dieser Kolben für den Kontakt mit dem dem jeweiligen Betätigungsbereich zugeordneten Auslassventil vorgesehen und begrenzt gemeinsam mit der Ventilbrücke einen zwischenliegenden Druckraum. Im normalen Betrieb des Ventiltriebes der Brennkraftmaschine wird eine eingeleitete Betätigungsbewegung dabei über die Ventilbrücke auf die beiden Auslassventile übertragen, wobei dies dabei an dem mindestens einen, den Kolben aufweisenden Betätigungsbereich mittelbar über den zwischenliegenden Kolben auf das zugehörige Auslassventil erfolgt.
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Der je eine Kolben ist Teil einer Motorbremseinrichtung, über welche gezielt ein Bremsmoment der Brennkraftmaschine erhöht werden kann. Diese Motorbremseinrichtung ist dabei insbesondere nach Art einer sogenannten Dekompressionsbremseinrichtungen konzipiert, über welche zum Ende eines Kompressionstaktes des zugehörigen Zylinders gezielt ein teilweises Öffnen des mit dem Kolben in Kontakt stehenden Auslassventils herbeigeführt wird, wodurch bei der anschließenden Expansion aufgrund der gezielten Dekompression weniger Arbeit geleistet werden kann. Bevorzugt ist der je eine Kolben dabei über ein Federelement in Richtung der Ausfahrstellung vorgespannt, in welcher der je eine Kolben gegenüber der Ventilbrücke aus der zugehörigen Ausnehmung der Ventilbrücke ausgefahren ist. Durch diese Vorspannung kommt es bei dem teilweisen Öffnen des zugehörigen Auslassventils zu einem Ausfahren des Kolbens, wodurch Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum nachgesaugt wird. Ein Entweichen dieser nachgesaugten Hydraulikflüssigkeit wird dann bis zu einer erneuten Betätigung der Auslassventile über die Ventilbrücke unterbunden, so dass das zum Ende des Kompressionstaktes teilweise geöffnete Auslassventil zunächst in dieser geöffneten Stellung gehalten wird. Erst bei einer erneuten Betätigung der Auslassventile durch Übertragung einer Betätigungsbewegung der Ventilbrücke auf die Auslassventile wird ein Entweichen der Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum ermöglicht, wodurch der je eine Kolben aus der Ausfahrstellung in die Grundstellung zurück gelangen kann, in welcher er entgegen dem Federelement in die Ausnehmung der Ventilbrücke zurückgefahren ist.
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Eine translatorische Verschiebung des je einen Kolbens zwischen den beiden Stellungen gegenüber der Ventilbrücke ist über eine Hubbegrenzung begrenzt, welche ein weitergehendes Ausfahren des je einen Kolbens über die Ausfahrstellung hinaus verhindert sowie auch ein Zurückfahren des je einen Kolbens über Grundstellung hinaus jeweils unterbindet.
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Die Erfindung umfasst nun die technische Lehre, dass die Hubbegrenzung einen Sprengring umfasst, welcher in Zusammenspiel mit einem umlaufenden Einstich die Verschiebung des je einen Kolbens zwischen den Stellungen begrenzt. Mit anderen Worten wird also die Hubbegrenzung bei der erfindungsgemäßen Ventilbrückeneinrichtung dadurch verwirklicht, dass ein Sprengring vorgesehen wird, welcher gemeinsam mit einem umlaufenden Einstich eine Verschiebung des je einen Kolbens nur zwischen der Grundstellung und der Ausfahrstellung zulässt, während der Sprengring gemeinsam mit dem Einstich darüber hinausgehende Verschiebungen unterbindet.
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Eine derartige Ausgestaltung einer Ventilbrückeneinrichtung hat dabei den Vorteil, dass durch Zusammenspiel des Sprengringes mit dem umlaufenden Einstich zum einen eine zuverlässige Hubbegrenzung des je einen Kolbens verwirklicht ist, zum anderen aber eine Herstellung und auch eine Montage des je einen Kolbens vereinfacht ist. Denn der Kolben kann als rotationssymmetrisches Bauteil ausgeführt werden und muss nicht mit einer bestimmten Einbaulage montiert werden, da der Sprengring in jeder Lage des Kolbens zu der Ventilbrücke in Zusammenspiel mit dem umlaufenden Einstich die Hubbegrenzung realisiert.
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Hingegen ist bei der
DE 10 2009 048 143 A1 eine Hubbegrenzung durch einen Begrenzungsstift und eine seitliche Ausnehmung am Kolben verwirklicht. Dadurch muss der Kolben bei der Montage in der Ventilbrücke entsprechend ausgerichtet werden, damit die seitliche Ausnehmung am Kolben in der richtigen Lage positioniert ist, in welcher der Begrenzungsstift in die Ausnehmung einfassen kann. Dies erhöht entsprechend den Montageaufwand, wobei der Kolben zudem nicht als rotationssymmetrisches Bauteil verwirklicht werden kann.
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Entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung ist der Sprengring in einer umlaufenden Nut des Kolbens platziert, wobei der Einstich seitens der Ventilbrücke ausgestaltet ist und eine die Grundstellung und die Ausfahrstellung definierende, axiale Erstreckung aufweist. Alternativ dazu ist es im Rahmen der Erfindung aber ebenso denkbar, dass der Sprengring seitens der Ventilbrücke in einer Nut aufgenommen ist, während der umlaufende Einstich an dem je einen Kolben ausgebildet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung verläuft in der Ventilbrücke eine Versorgungsleitung, welche an der Anlauffläche der Ventilbrücke und in dem Druckraum jeweils mündet. Es ist also innerhalb der Ventilbrücke eine Versorgungsleitung ausgestaltet, welche die Anlauffläche an der Ventilbrücke, an welcher die Einleitung einer Betätigungsbewegung stattfindet, mit dem Druckraum verbindet, der zwischen der Ventilbrücke und dem je einen Kolben definiert ist. Über diese Versorgungsleitung kann dabei von der Anlauffläche her Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum geführt werden, so dass eine entsprechende Versorgung des Druckraumes verwirklicht ist. Es ist aber ebenso denkbar, dass eine Versorgungsleitung neben dem Druckraum an einer anderen Stelle der Ventilbrücke mündet, wobei von dieser Stelle ausgehend dann eine Versorgung des Druckraumes mit Hydraulikflüssigkeit stattfinden kann.
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In Weiterbildung der vorgenannten Ausgestaltungsmöglichkeit ist in der Versorgungsleitung ein Rückschlagventil vorgesehen, welches ein Strömen von Hydraulikflüssigkeit von der Anlauffläche zu dem Druckraum zulässt und ein hierzu entgegengesetztes Strömen unterbindet. Hierdurch wird auf zuverlässige Art und Weise ermöglicht, dass bei einem Ausfahren des je einen Kolbens aus der Aussparung relativ zu der Ventilbrücke Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum nachgesaugt werden kann, wobei die Hydraulikflüssigkeit dann durch das Rückschlagventil an einem Rückströmen gehindert wird, wodurch der je eine Kolben nicht ungewollt in die Aussparung zurückgedrückt werden kann. Bevorzugt ist das Rückschlagventil dabei als Kugelrückschlagventil ausgeführt, bei welchem eine Ventilkugel in einem gestuften Abschnitt der Versorgungsleitung vorgesehen ist. Hierdurch lässt sich ein Rückschlagventil mit niedrigem Herstellungsaufwand verwirklichen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist in der Ventilbrücke zudem eine Abströmleitung ausgestaltet, welche den Druckraum mit einer Anschlagfläche verbindet, welche an der Ventilbrücke für einen Kontakt mit einem Gegenhalter des Ventiltriebes ausgebildet ist. Über die Abströmleitung kann dabei ein Entweichen von Hydraulikflüssigkeit aus den Druckraum und damit eine Rückstellung des je einen Kolbens aus der Ausfahrstellung in die Grundstellung ermöglicht werden, wenn die Ventilbrücke an der Anschlagfläche nicht in Kontakt mit dem Gegenhalter des Ventiltriebes steht. Dieses im verbauten Zustand der Ventilbrückeneinrichtung dann der Fall, wenn die Ventilbrücke gerade eine Betätigungsbewegung auf die Auslassventile überträgt und im Zuge dessen vom Gegenhalter abgehoben wird. Denn in diesem Moment kann Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum über die Abströmleitung an der Anschlagfläche entweichen.
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Gegenstand der Erfindung ist zudem ein Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine, wobei dieser Ventiltrieb mindestens eine Ventilbrückeneinrichtung entsprechend einer oder mehrerer der vorgenannten Varianten aufweist. Dabei steht die Ventilbrücke der mindestens einen Ventilbrückeneinrichtung insbesondere an der Anlauffläche mit einem Übertragungselement in Kontakt, über welches eine entsprechend einer Nockenerhebung eines zugehörigen Nockens einer Nockenwelle eingeleitete Betätigungsbewegung auf die Ventilbrücke übertragen werden kann. Bevorzugt handelt es sich bei dem Übertragungselement dabei um einen Schlepphebel oder Kipphebel, über welchen eine Betätigungsbewegung auf die Ventilbrücke übertragen werden kann. Weiter bevorzugt kann die Versorgungsleitung, welche in der Ventilbrücke der mindestens einen Ventilbrückeneinrichtung ausgestaltet ist, über das je eine Übertragungselement mit Hydraulikflüssigkeit versorgt werden. In diesem Fall erfolgt also eine Zuführung von Hydraulikflüssigkeit zu der Versorgungsleitung über das Übertragungselement, über das eine Betätigungsbewegung auf die Ventilbrücke übertragen werden kann.
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Alternativ oder ergänzend dazu ist der Ventilbrücke der mindestens einen Ventilbrückeneinrichtung innerhalb des Ventiltriebes ein Gegenhalter zugeordnet, an welcher sich die Ventilbrücke bei fehlender Übertragung einer Betätigungsbewegung auf die Auslassventile abstützt. Dies ist insbesondere bei der Ausführungsform der Ventilbrückeneinrichtung verwirklicht, bei welcher eine Abströmleitung in der Ventilbrücke an einer Anschlagfläche der Ventilbrücke mündet, an welcher die Ventilbrücke mit dem Gegenhalter bei fehlender Übertragung einer Betätigungsbewegung auf die Auslassventile in Kontakt steht.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des Hauptanspruchs oder der hiervon abhängigen Ansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung oder unmittelbar aus den Zeichnungen hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Ansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Ansprüche nicht beschränken.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, die nachfolgend erläutert wird, ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Ventiltriebes entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine Schnittansicht einer Ventilbrückeneinrichtung des Ventiltriebes aus 1, ausgebildet entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung; und
- 3 eine weitere Schnittansicht der Ventilbrückeneinrichtung aus 2.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Ventiltriebes 1 einer Brennkraftmaschine, wobei dieser Ventiltrieb 1 dabei entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ausgebildet ist. Dabei umfasst der Ventiltrieb 1 eine Nockenwelle 2 mit einem Auslassnocken 3, an welchem ein Übertragungselement 4 in Form eines Kipphebels 5 mit einer Laufrolle 6 anläuft. Der Kipphebel 5 ist an einer Achse 7 schwenkbar gelagert, wobei ein Anlaufen der Laufrolle 6 an einer Nockenerhebung 8 des Auslassnockens 3 ein Verschwenken des Kipphebels 5 um die Achse 7 zur Folge hat, wodurch der Kipphebel 5 eine entsprechend der Nockenerhebung 8 gestaltete Betätigungsbewegung auf eine Ventilbrückeneinrichtung 9 überträgt. Zu diesem Zweck steht der Kipphebel 5 an einem Betätigungskolben 10 mit der Ventilbrückeneinrichtung 9 in Kontakt, wobei der Betätigungskolben 10 an einem entgegengesetzt zur Laufrolle 6 liegenden Ende des Kipphebels 5 angeordnet ist.
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Die Ventilbrückeneinrichtung 9 überträgt eine eingeleitete Betätigungsbewegung auf zwei zugeordnete Auslassventile 11 und 12 und hebt diese dabei jeweils aus je einem zugehörigen Ventilsitz, in welchen das jeweilige Auslassventile 11 bzw. 12 über eine - vorliegend nicht weiter dargestellte - Ventilfeder vorgespannt ist. Im Zuge der Übertragung der Betätigungsbewegung auf die Auslassventile 11 und 12 wird die Ventilbrückeneinrichtung 9 dabei von einem Gegenhalter 13 des Ventiltriebes 1 abgehoben, gegen welchen sie über die Ventilfedern der Auslassventile 11 und 12 vorgespannt ist.
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Die Ventilbrückeneinrichtung 9 ist in den 2 und 3 jeweils als Schnittansicht dargestellt und entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung ausgebildet. Wie hier zu erkennen ist, umfasst die Ventilbrückeneinrichtung 9 eine Ventilbrücke 14, die als länglicher Körper ausgebildet ist und an einer ersten Seite mit einer Anlauffläche 15 und einer Anschlagfläche 16 versehen ist, von welchen an der Anlauffläche 15 der Kontakt der Ventilbrücke 14 mit dem Betätigungskolben 10 des Kipphebels 5 hergestellt ist, während an der Anschlagfläche 16 der Kontakt mit dem Gegenhalter 13 stattfindet.
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An einer zu der Anlauffläche 15 und der Anschlagfläche 16 entgegengesetzt liegenden Seite der Ventilbrücke 14 sind zudem zwei Betätigungsbereiche 17 und 18 vorgesehen, an welchen eine Übertragung einer eingeleiteten Betätigungsbewegung auf die Auslassventile 11 und 12 stattfindet. Dabei findet über den Betätigungsbereich 17 eine Betätigung des Auslassventils 11 statt, wobei an dem Betätigungsbereich 17 dabei eine Aussparung 19 in der Ventilbrücke 14 vorgesehen ist, in welche das Auslassventil 11 mit einem Ventilschaftende hineingeführt und mit der Ventilbrücke 14 in Kontakt gebracht ist.
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An dem Betätigungsbereich 18 ist die Ventilbrücke 14 mit einer Ausnehmung 20 versehen, in welcher ein Kolben 21 relativ zu der Ventilbrücke 14 zwischen einer Grundstellung und einer Ausfahrstellung verschiebbar geführt ist. Dieser Kolben ist dabei über ein Federelement 22 in Richtung der Ausfahrstellung vorgespannt, wobei der Kolben 21 gemeinsam mit der Ventilbrücke 14 einen Druckraum 23 begrenzt. Dieser Druckraum 23 ist über eine Versorgungsleitung 24 mit der Anlauffläche 15 verbunden, so dass der Druckraum 23 von der Anlauffläche 15 her über den Betätigungskolben 10 des Kipphebels 5 mit Hydraulikflüssigkeit versorgt werden kann.
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Dabei ist in der Versorgungsleitung 24 ein Rückschlagventil 25 vorgesehen, welches ein Strömen von Hydraulikflüssigkeit von der Anlauffläche 15 in den Druckraum 23 ermöglicht, wohingegen ein Rückströmen der Hydraulikflüssigkeit über das Rückschlagventil 25 unterbunden wird. Das Rückschlagventil 25 ist dabei nach Art eines Kugelrückschlagventils ausgestaltet und weist eine Ventilkugel 26 auf, die in einem gestuften Leitungsabschnitt der Versorgungsleitung 24 platziert ist.
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Wie zudem in den 2 und 3 zu erkennen ist, ist der Druckraum 23 zudem über eine Abströmleitung 27 mit der Anschlagfläche 16 verbunden, wobei über die Abströmleitung 27 ein Entweichen von Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum 23 dann stattfinden kann, wenn der Kontakt der Ventilbrücke 14 mit dem Gegenhalter 13 an der Anschlagfläche 16 aufgehoben ist.
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Der Kolben 21 ist Teil einer Motorbremseinrichtung, die nach Art einer Dekompressionsbremseinrichtung ausgeführt ist. Auf dem Fachmann prinzipiell bekannte Art und Weise kann über diese Motorbremseinrichtung dabei gezielt ein Bremsmoment der Brennkraftmaschine erhöht werden, indem in einem Abgastrakt der Brennkraftmaschine über eine Drosselklappe der Motorbremseinrichtung gezielt ein Staudruck erzeugt wird, so dass ein Ausschieben des Gases in den Abgastrakt erschwert ist und dadurch ein höheres Schleppmoment hervorgerufen wird. Durch Druckimpulse kommt es hierbei bei einem Ausschieben von Abgas eines benachbart liegenden Zylinders zu einem Öffnen des Auslassventils 12, wobei das Auslassventil 12 dabei dann über den Kolben 21 in einer leicht geöffneten Stellung gehalten wird, so dass bei der anschließenden Expansion aufgrund der hiermit einhergehenden Dekompression weniger Arbeit geleistet werden kann.
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Denn beim Öffnen des Auslassventils 12 bei fehlender Betätigung über die Ventilbrücke 14 wird der Kolben 21 über das Federelement 22 dem Auslassventil 12 folgend in seiner Ausfahrstellung verschoben, wobei über die Versorgungsleitung 24 dabei Hydraulikflüssigkeit in den Druckraum 23 nachgeführt wird. Ein Schließen des Auslassventils 12 über die zugehörige Ventilfeder wird dann allerdings verhindert, da die Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum 23 aufgrund des Rückschlagventils 25 und des Kontakts der Ventilbrücke 14 mit dem Gegenhalter 13 nun nicht entweichen kann. Dadurch wird das Auslassventil 12 in der teilweise geöffneten Stellung gehalten. Erst bei erneuter Betätigung der beiden Auslassventile 11 und 12 über den Kipphebel 5 aufgrund des Anlaufens an der Nockenerhebung 8 des Auslassnockens 3 wird ein Entweichen der Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckraum 23 zugelassen, da in diesem Fall die Ventilbrücke 14 von dem Gegenhalter 13 abhebt und dadurch die Abströmleitung 27 freigegeben wird. Dadurch wird der Kolben 21 wieder in seine Grundstellung zurückbewegt.
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Ein Hub des Kolbens 21 relativ zu der Ventilbrücke 14 wird vorliegend über eine Hubbegrenzung 28 begrenzt, die durch einen Sprengring 29 und einen umlaufenden Einstich 30 gebildet ist. Der Sprengring 29 ist dabei in einer - vorliegend nicht zu sehenden - umlaufenden Nut des rotationssymmetrisch gestalteten Kolbens 21 platziert, während der umlaufende Einstich 30 in der Ventilbrücke 14 ausgestaltet ist und dabei von seiner axialen Erstreckung her den Hub des Kolbens 21 zwischen der Grundstellung und der Ausfahrstellung definiert. Durch Zusammenspiel des Sprengringes 29 mit dem umlaufenden Einstich 30 wird dabei der Hub des Kolbens 21 in der Ausnehmung 20 der Ventilbrücke 14 begrenzt. Aufgrund der Ausgestaltung der Hubbegrenzung 28 muss keine gerichtete Montage des Kolbens 21 erfolgen.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Ventilbrückeneinrichtung 9 kann eine Montage dementsprechend mit niedrigem Aufwand erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventiltrieb
- 2
- Nockenwelle
- 3
- Auslassnocken
- 4
- Übertragungselement
- 5
- Kipphebel
- 6
- Laufrolle
- 7
- Achse
- 8
- Nockenerhebung
- 9
- Ventilbrückeneinrichtung
- 10
- Betätigungskolben
- 11
- Auslassventil
- 12
- Auslassventil
- 13
- Gegenhalter
- 14
- Ventilbrücke
- 15
- Anlauffläche
- 16
- Anschlagfläche
- 17
- Betätigungsbereich
- 18
- Betätigungsbereich
- 19
- Aussparung
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Kolben
- 22
- Federelement
- 23
- Druckraum
- 24
- Versorgungsleitung
- 25
- Rückschlagventil
- 26
- Ventilkugel
- 27
- Abströmleitung
- 28
- Hubbegrenzung
- 29
- Sprengring
- 30
- Einstich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009048143 A1 [0003, 0013]