DE102020111384A1

DE102020111384A1 - Kunststoffglasscheibe

Info

Publication number: DE102020111384A1
Application number: DE102020111384.6A
Authority: DE
Inventors: Olaf Krätzig
Original assignee: Gus Glass and Safety & Co KG GmbH; Gus Glass Safety & Co KG GmbH
Current assignee: Gus Glass and Safety & Co KG GmbH; Gus Glass Safety & Co KG GmbH
Priority date: 2020-04-27
Filing date: 2020-04-27
Publication date: 2021-10-28

Abstract

Es wird eine Kunststoffglasscheibe aus einem transparenten Kunststoff mit einer Schutzschicht auf mindestens einer ihrer beiden Oberflächen zur Verfügung gestellt, die eine erhöhte Verschleiß- und Medienbeständigkeit aufweist, was dadurch erzielt wird, dass die Schutzschicht der Kunststoffglasscheibe (1) aus einer flexiblen durchsichtigen Glasschicht (2) besteht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kunststoffglasscheibe aus einem transparenten Kunststoff mit einer Schutzschicht auf mindestens einer ihrer beiden Oberflächen gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
Es ist eine mehrschichtige Kunststoffscheibe bekannt, DE 10 2008 004 635 A1 , bei der eine tragende Kunststoffglasscheibe mit mehreren Deckschichten und ggf. einer Lackschutzschicht versehen ist, wobei diese bekannte mehrschichtige Kunststoffscheibe zwar zu einer Reduktion des Fahrzeuggewichtes führt, die letzte Deckschicht oder ggf. die abschließende Lackschutzschicht jedoch nicht sehr widerstandskräftig gegen mechanische Einflüsse ist und deswegen leicht verkratzen kann. Ebenso wenig ist die äußerste Deckschicht resistent gegen chemische Einflüsse, wie etwa von aggressiven Reinigungsmitteln, so dass die Durchsichtigkeit der bekannten Kunststoffscheibe darunter leider und ggf. oftmals ausgetauscht werden muss, um eine gewünschte oder geforderte Durchsichtigkeit aufrecht zu erhalten.
Aufgabe der Erfindung ist es eine Kunststoffglasscheibe zur Verfügung zu stellen, die eine erhöhte Verschleiß- und Medienbeständigkeit aufweist.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des ersten Patentanspruchs erfindungsgemäß im Zusammenspiel mit den technischen Merkmalen dessen kennzeichnenden Teils dadurch, dass die Schutzschicht der Kunststoffglasscheibe aus einer flexiblen durchsichtigen Glasschicht auf mindestens einer ihrer beiden Oberflächen besteht.
Dieses Glasschicht weist eine hohe Beständigkeit gegen aggressive Medien wie Putzmittel auf, ebenso wie gegen aggressive Gase und auch eine hohe Beständigkeit gegen eine Versprödung, so dass eine hohe Langzeitbeständigkeit der damit versehenen Kunststoffglasscheibe gewährleistet werden kann. Des Weiteren ist die Glasschicht äußerst verschleißbeständig gegen abrasive Medien, so dass die Durchsichtigkeit einer damit versehenen Kunststoffglasscheibe über eine lange Zeit ungetrübt erhalten bleibt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Kunststoffglasscheibe als Hausfensterscheibe ausgebildet, wobei sie auch als Zwei- oder Mehrscheiben-Isolierglasscheibe mit dazwischen ausgebildeten Luft- oder Gasschichten ausgeführt sein kann, wobei die Glasschicht großflächig auf den jeweils außen liegenden Oberflächen aufgebracht ist. Solche Hausfensterscheiben weisen ein erheblich geringeres Eigengewicht auf als herkömmliche Glasscheiben, wobei die beidseitige Beschichtung mit einer Glasschicht dafür sorgt, dass der Umgang mit der erfinderischen Kunststoffglasscheiben der gleiche bleibt wie mit herkömmlichen Glasscheiben. Weiterhin lassen sich solche Hausfensterscheiben erheblich wirtschaftlicher herstellen als solche aus reinem Glas.
Entsprechend einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Kunststoffglasscheibe als ebene oder gebogene Fahrzeugfront-, -seiten-, -heck- oder -panoramadachscheibe ausgebildet, wobei der Gewichtsvorteil der Kunststoffglasscheibe deutliche Vorteile mit sich bringt, ebenso wie einen hervorragenden Splitterschutz der Kunststoffglasscheibe, die aus Polycarbonat (PC) oder einem anderem transparenten Kunststoff, wie Polymethylmethacrylat (PMMA) oder Polyethylen (PE) bestehen kann, wobei die innen und außen aufgebrachten Glasschichten die Kunststoffglasscheibe bei der Benutzung von Scheibenwischern oder von aggressiven chemischen Reinigungsmitteln von der Innen- oder Außenseite eines Fahrzeugs her schützen.
Bevorzugterweise kann eine solche erfinderische Kunststoffglasscheibe auch als leichte und medienbeständige Schutzscheibe für Werkzeugmaschinen oder auch als leichte Schutzplatte für Forstfahrzeuge ausgebildet sein, wobei das geringe Eigengewicht die Handhabbarkeit drastisch verbessert und auch die Befestigungs- und Bewegungsbeschläge wesentlich graziler und damit auch wirtschaftlicher ausgeführt werden können, als sie es bei schwereren Glasscheiben sein müssen..
Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Schutzschicht auch aus zwei oder mehreren übereinander angeordneten Glasschichten bestehen, um deren mechanische Sicherheit und Widerstandfähigkeit weiter zu steigern.
Die durchsichtige Glasschicht weist vorteilhafterweise eine Dicke von nur 0,05 mm bis 2 mm auf, beziehungsweise, wenn sie aus einem ultradünnen Glas als Panzerglasfolie ausgebildet ist, nur bis zu 0,35 mm, so dass sie insgesamt sehr leicht und flexibel, aber dabei formstabil ist und trotzdem eine hervorragende Oberflächenqualität liefert, die dauerhaft kratzbeständig sowie widerstandsfähig gegen chemische Angriffe ist und damit insgesamt alterungsbeständiger, wobei auch Spannungsrisse von ansonsten oftmals zum Schutz weicher Kunststoffscheiben angewandter Hardcoatbeschichtungen vermieden werden können.
Die Schutzschicht aus ultradünnem Glas wird bevorzugt mit einer Klebeschicht auf die Kunststoffglasscheibe aufgebracht, die aus einer Optical-Clear-Adhesive-Folie, kurz OCA-Folie bestehen kann, die eine Dicke von nur 0,05 mm bis hin zu 5 mm aufweisen kann, wobei die OCA-Folie aus einer thermoplastischen Polyurethan-Folie, kurz TPU-Folie, bestehen kann.
Entsprechend einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die Schutzschicht mit einer Kleberschicht auf die Kunststoffglasscheibe aufgebracht, die aus einem Liquid-Optical-Clear-Adhesive-Flüssigkleber, kurz LOCA-Flüssigkleber, besteht, der üblicherweise eine UV-härtende PU-, Acryl- oder Silikonbasis besitzt.
Nachfolgend sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:

1 eine einschichtige Kunststoffglasscheibe mit beidseitig aufgebrachten Glasschichten in geschnittener Seitenansicht und
2 eine Mehrschichtverbund-Kunststoffglasscheibe mit beidseitig aufgebrachten Glasschichten.

Die Kunststoffglasscheibe 1 besteht aus einer einschichten, 1 bis 6 mm dicken Kunststoffscheibe aus PC oder einer Mehrschichtverbundglasscheibe sowie aus über Klebeschichten 3 darauf fixierten Glasschichten 2, die großflächig auf die gesamten inneren und äusseren Oberflächen aufgeklebt sind, wobei die Glasschichten 2 eine Dicke von 0,05 mm bis 2 mm aufweisen, bzw. bei einer als Panzerglasfolie ausgeführten Glasscheibe 2 nur bis zu 0,35 mm, und die Klebeschicht 3 zwischen der Glasschicht 2 aus einer OCA-Folie oder einem LOCA-Flüssigkleber besteht, wobei der LOCA-Flüssigkleber eine UV-Härtende PU-, Acryl- oder Silikonbasis aufweist.
Die Klebeschicht kann auch aus einer TPU-Folie bestehen, wobei die erwähnten Materialien in einem speziellen Autoklavverfahren miteinander verbunden werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102008004635 A1 [0002]

Claims

Kunststoffglasscheibe aus einem transparenten Kunststoff mit einer Schutzschicht auf mindestens einer ihrer beiden Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht der Kunststoffglasscheibe (1) aus einer flexiblen durchsichtigen Glasschicht (2) besteht.
Kunststoffglasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Hausfensterscheibe ausgebildet ist.
Kunststoffglasscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Hausfensterglasscheibe als Zwei- oder Mehrscheiben-Isolierglasscheibe mit dazwischen ausgebildeten Luft- oder Gasschichten ausgebildet ist und die Glasschicht (2) großflächig auf den jeweiligen außen liegenden Oberflächen der Kunststoffglasscheibe (1) aufgebracht ist.
Kunststoffgasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als ebene oder gebogene Fahrzeugfront-, -seiten-, -heck- oder -panoramadachscheibe ausgebildet ist.
Kunststoffglasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als leichte medienbeständige Schutzscheibe für Werkzeugmaschinen oder als leichte Schutzplatte für Forstfahrzeuge ausgebildet ist.
Kunststoffglasscheibe nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht aus zwei oder mehreren übereinander angeordneten Glasschichten (2) besteht.
Kunststoffglasscheibe nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der transparente Kunststoff der Kunststoffglasscheibe (1) aus Polymethylmethacrylat, (PMMA), Polyethylen (PE) oder Polycarbonat (PC) besteht.
Kunststoffglasscheibe nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die transparente Glasschicht (2) eine Dicke von 0,05 mm bis 2 mm aufweist oder bei einer als Panzerglasfolie ausgeführten Glasscheibe (2) nur bis zu 0,35 mm.
Kunststoffglasscheibe nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht mit einer Klebeschicht (3) auf sie aufgebracht ist, die aus einer Optical-Clear-Adhesive-Folie, kurz OCA-Folie, besteht, die eine Dicke von 0,5 mm bis 5 mm aufweist.
Kunststoffglasscheibe nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht mit einer Klebeschicht (3) auf sie aufgebracht ist, die aus einem Liquid-Optical-Clear-Adhesive-Flüssigkleber, kurz LOCA-Flüssigkleber, besteht.