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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Computerprogramm und ein computerlesbares Speichermedium zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge.
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Moderne Fahrzeuge weisen eine Vielzahl von elektronischen und mechanischen Elementen auf, in welchen Fehler auftreten können.
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Eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Verfahren zu schaffen, das zu einem verkehrssicheren sowie komfortablen Betreiben eines Fahrzeuges beiträgt. Darüber hinaus sollen eine korrespondierende Vorrichtung, ein korrespondierendes Computerprogramm sowie computerlesbares Speichermedium geschaffen werden.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß einem ersten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge.
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Gemäß dem ersten Aspekt wird für jedes der mehreren Fahrzeuge eine Fahrzeuginformation bereitgestellt. Die jeweilige Fahrzeuginformation umfasst Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges. Es wird eine Fehlerinformation bereitgestellt, die repräsentativ ist für einen Fehler, den die mehreren Fahrzeuge aufweisen können. Für jedes der mehreren Fahrzeuge wird abhängig von den jeweiligen Fahrzeuginformationen und der Fehlerinformation ermittelt, ob der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug auftreten kann. Falls ermittelt wird, dass der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug auftreten kann, wird der Fehler dem jeweiligen Fahrzeug zugeordnet. Für jedes Fahrzeug, dem der Fehler zugeordnet ist, wird eine jeweilige Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben des jeweiligen Fahrzeuges ermittelt.
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Beispielsweise sind die mehreren Fahrzeuge Teil einer Fahrzeugflotte.
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Durch das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt ist es möglich, die mehreren Fahrzeuge zu überwachen um ein Problem bezüglich dem Fehler zu identifizieren und eine Ursache des Fehlers zu diagnostizieren. Das Überwachen der mehreren Fahrzeuge kann auch als Feldüberwachung bezeichnet werden und umfasst beispielsweise die Bereitstellung der Fahrzeuginformation der jeweiligen Fahrzeuge. Des Weiteren kann dadurch frühzeitig ermittelt werden, ob der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug auftreten kann. Des Weiteren kann dadurch ermittelt werden, ob das jeweilige Fahrzeug den Fehler bereits aufweist und/oder ob das jeweilige Fahrzeug gefährdet ist. Gefährdet beschreibt in diesem Zusammenhang beispielsweise, dass der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug auftreten kann. Somit können beispielsweise alle gefährdeten Fahrzeuge der Fahrzeugflotte identifiziert werden und die Fahrzeugflotte bezüglich des Fehlers eingegrenzt werden.
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Dies ist beispielsweise vorteilhaft gegenüber einem Vorgehen, bei dem bei einem Fehler in der Fahrzeugflotte die gesamte potentiell betroffene Fahrzeugflotte in eine Werkstatt gerufen werden muss, um diese zu überprüfen und gegebenenfalls zu reparieren. Nur so kann bei einem solchen Vorgehen sichergestellt werden, dass der Fehler flächendeckend behoben wird. Ein solches Verfahren ist äußerst kostenintensiv und zeitintensiv. Des Weiteren kann es sein, dass bei einem großen Teil der zurückgerufenen Fahrzeuge der Fahrzeugflotte der Fehler nicht vorliegt. Des Weiteren kann es sein, dass der Fehler erst bekannt wird, wenn die Fahrzeuge in der Werkstatt überprüft werden. Zusammenfassend kann bei einem solchen Vorgehen die Fahrzeugflotte nur teilweise bezüglich des Fehlers eingeschränkt werden und es ist keine gezielte Reparatur von Fahrzeugen, bei denen der Fehler auftreten kann, möglich.
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Durch das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt ist es möglich, schnell zu ermitteln, ob der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug auftreten kann und dadurch eine Verkehrssicherheit der Fahrzeugflotte erhöht werden und/oder ein Schaden der durch den Fehler verursacht werden kann, verhindert und/oder eingegrenzt werden.
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Beispielsweise wird für ein jeweiliges Fahrzeug die Fahrzeuginformation durch das jeweilige Fahrzeug abhängig von einer drahtlosen Netzwerkverbindung (sogenannte „Over-the-Air Verbindung“), wie beispielsweise einer Mobilfunkverbindung, bereitgestellt.
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Beispielsweise existieren gesetzlich vorgegebene Anforderungen, wie beispielsweise die Datenschutz-Grundverordnung, DSGVO, (Verordnung (EU) 2016/679), bezüglich der Bereitstellung der Fahrzeuginformation bzw. den Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges. Durch das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt ist es möglich, die Fahrzeuginformation bzw. die Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges bereitzustellen und die gesetzlich vorgegebenen Anforderungen zu erfüllen.
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Die Bereitstellung der Fahrzeuginformation kann auch gesplittet in mehrere Teilfahrzeuginformationen erfolgen. Hierdurch ist es möglich, eine Überlastung der drahtlosen Netzwerkverbindung zu vermeiden.
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Die Fehlerinformation kann repräsentativ sein für mehrere Fehler, die die mehreren Fahrzeuge aufweisen können. Die Fehlerinformation kann in einem Datenspeicher gespeichert sein und abhängig von dem Datenspeicher bereitgestellt werden. Der Fehler kann repräsentativ sein für einen oder mehrere Fehler einer Softwarefunktion der mehreren Fahrzeuge und/oder einen oder mehrere Fehler einer Hardwarefunktion der mehreren Fahrzeuge. Der Fehler kann auch repräsentativ sein für mehrere Fehler mehrerer Softwarefunktionen der mehreren Fahrzeuge und/oder mehrere Fehler mehrerer Hardwarefunktionen der mehreren Fahrzeuge.
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Beispielsweise ist die Fehlerinformation repräsentativ dafür, wo der Fehler in dem Fehlerfahrzeug aufgetreten ist, wie beispielsweise in einem Teilmodul bzw. einem Steuergerät des Fehlerfahrzeuges und/oder abhängig von einer vorgegebenen Softwarefunktion des Fehlerfahrzeuges oder dergleichen.
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Beispielsweise ist die Zuordnung des Fehlers bezüglich den Fahrzeugen, in denen der Fehler auftreten kann, repräsentativ für die Ermittlung einer Teilmenge der Fahrzeugflotte.
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Die jeweilige Maßnahme kann automatisiert ermittelt werden oder abhängig von einem Entwicklungsingenieur vorgegeben werden.
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Beispielsweise wird die jeweilige Maßnahme abhängig von der jeweiligen Fahrzeuginformation und der Fehlerinformation ermittelt.
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Beispielsweise kann für alle Fahrzeuge, denen der Fehler zugeordnet ist, dieselbe Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben ermittelt werden.
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Beispielsweise wird die jeweilige Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben des jeweiligen Fahrzeuges ausgeführt.
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Gemäß einer optionalen Ausgestaltung des ersten Aspekts umfassen die Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges Fahrzeugdiagnosedaten. Die Fahrzeugdiagnosedaten sind abhängig von einem Fehlerspeicher und/oder einem Informationsspeicher des jeweiligen Fahrzeuges ermittelt. Die Fahrzeugdiagnosedaten sind repräsentativ für eine oder mehrere erste Zustandsinformationen bezüglich des jeweiligen Fahrzeuges und/oder dessen Umgebung an einem ersten Zeitpunkt. Zusätzlich umfassen die Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges Fahrzeugattributdaten. Die Fahrzeugattributdaten sind abhängig von einem Bussystem des jeweiligen Fahrzeuges ermittelt. Die Fahrzeugattributdaten sind repräsentativ für eine oder mehrere zweite Zustandsinformationen bezüglich des jeweiligen Fahrzeuges und/oder dessen Umgebung an einem zweiten Zeitpunkt. Zusätzlich umfassen die Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges Überwachungskontrolldaten. Die Überwachungskontrolldaten sind repräsentativ für eine oder mehrere dritte Zustandsinformationen bezüglich des jeweiligen Fahrzeuges an dem zweiten Zeitpunkt, wobei die dritten Zustandsinformationen einen Kilometerstand des jeweiligen Fahrzeuges und/oder eine Information bezüglich eines Fahrmodus des jeweiligen Fahrzeuges umfassen.
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Hierdurch ist es möglich, die gesetzlich vorgegebenen Anforderungen bezüglich der Bereitstellung der Fahrzeuginformation zu erfüllen. Des Weiteren ist es hierdurch möglich, für jedes der mehreren Fahrzeuge abhängig von den jeweiligen Fahrzeuginformationen und der Fehlerinformation, zu ermitteln, ob der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug auftreten kann.
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Die Fahrzeugdiagnosedaten können abhängig von den Überwachungskontrolldaten ermittelt werden. Die Fahrzeugdiagnosedaten können abhängig von mehreren Fehlerspeichern und/oder mehreren Informationsspeichern des jeweiligen Fahrzeuges ermittelt sein. Beispielweise sind die Fahrzeugdiagnosedaten in dem Fehlerspeicher bzw. den mehreren Fehlerspeichern und/oder dem Informationsspeicher bzw. den mehreren Informationsspeichern seit dem ersten Zeitpunkt gespeichert. Die Fahrzeugdiagnosedaten werden an dem zweiten Zeitpunkt ermittelt.
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Beispielsweise umfassen die eine oder die mehreren ersten Zustandsinformationen bezüglich des Fahrzeuges eine Fahrgestellnummer des jeweiligen Fahrzeuges, wobei diese auch verschlüsselt sein kann, und/oder eine Information bezüglich einer Ausstattungskonfiguration des jeweiligen Fahrzeuges und/oder eine Information bezüglich eines Fahrzeugmodells des jeweiligen Fahrzeuges, wie beispielsweise eine Modellbezeichnung oder dergleichen, und/oder eine Information über eine geographische Region, in der sich das jeweilige Fahrzeug zu dem ersten Zeitpunkt befindet, und/oder eine Öltemperatur zu dem ersten Zeitpunkt, oder dergleichen.
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Beispielsweise umfassen die eine oder die mehreren ersten Zustandsinformationen bezüglich der Umgebung des Fahrzeuges eine Temperatur außerhalb des jeweiligen Fahrzeuges zu dem ersten Zeitpunkt oder dergleichen.
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Die Fahrzeugattributdaten können abhängig von den Überwachungskontrolldaten ermittelt werden. Die Fahrzeugattributdaten werden abhängig von einem oder mehreren beliebigen Signalen des Bussystems ermittelt. Die Fahrzeugattributdaten können abhängig von mehreren Bussystemen des jeweiligen Fahrzeuges ermittelt sein. Das Bussystem bzw. die mehreren Bussysteme können beliebige Bussysteme des jeweiligen Fahrzeuges umfassen, wie beispielsweise einen CAN-Bussystem (sogenanntes „Controller Area Network“) oder dergleichen. Die Fahrzeugattributdaten werden an dem zweiten Zeitpunkt ermittelt.
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Beispielsweise umfassen die eine oder die mehreren zweiten Zustandsinformationen bezüglich des Fahrzeuges die Fahrgestellnummer des jeweiligen Fahrzeuges, wobei diese auch verschlüsselt sein kann, und/oder die Information bezüglich einer Ausstattungskonfiguration des jeweiligen Fahrzeuges und/oder die Information bezüglich eines Fahrzeugmodells des jeweiligen Fahrzeuges, wie beispielsweise die Modellbezeichnung oder dergleichen, und/oder eine Information über eine weitere geographische Region, in der sich das jeweilige Fahrzeug zu dem zweiten Zeitpunkt befindet, und/oder eine weitere Öltemperatur zu dem zweiten Zeitpunkt, oder dergleichen.
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Beispielsweise umfassen die eine oder die mehreren zweiten Zustandsinformationen bezüglich der Umgebung des Fahrzeuges eine weitere Temperatur außerhalb des jeweiligen Fahrzeuges zu dem zweiten Zeitpunkt oder dergleichen.
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Die Überwachungskontrolldaten umfassen insbesondere eine Überwachungskontrollnachricht (sogenannte „Check-Control-Message“, CCM), die von dem jeweiligen Fahrzeug an dem zweiten Zeitpunkt ermittelt ist. Das jeweilige Fahrzeug kann eine Vielzahl an Fehlerspeichern und/oder eine Vielzahl an Informationsspeichern aufweisen. Abhängig von der Überwachungskontrollnachricht wird bzw. werden der Fehlerspeicher bzw. die mehreren Fehlerspeicher und/oder der Informationsspeicher bzw. die mehreren Informationsspeicher zur Ermittlung der Fahrzeugdiagnosedaten aus der jeweiligen Vielzahl ermittelt.
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Die Information bezüglich des Fahrmodus des jeweiligen Fahrzeuges ist repräsentativ dafür, welcher Fahrmodus zu dem zweiten Zeitpunkt in dem jeweiligen Fahrzeug aktiviert ist.
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Der erste Zeitpunkt ist im Wesentlichen vor oder gleichzeitig zu dem zweiten Zeitpunkt angeordnet. Der erste Zeitpunkt kann insbesondere zeitlich deutlich vor dem zweiten Zeitpunkt angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren optionalen Ausgestaltung des ersten Aspekts wird die Fehlerinformation abhängig von einer oder mehreren der jeweiligen Fahrzeuginformationen ermittelt.
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Hierdurch ist es möglich, den Fehler abhängig von einer oder mehreren der jeweiligen Fahrzeuginformationen zu ermitteln. Hierdurch kann der der Fehler ermittelt werden, ohne dass die mehreren Fahrzeuge in der Werkstatt überprüft werden müssen.
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Gemäß einer weiteren optionalen Ausgestaltung des ersten Aspekts wird die jeweilige Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben des jeweiligen Fahrzeuges derart ausgeführt, dass eine jeweilige erste Maßnahmeninformation bereitgestellt wird. Die jeweilige erste Maßnahmeninformation wird dem jeweiligen Fahrzeug bereitgestellt.
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Beispielsweise wird die erste Maßnahmeninformation dem Fahrzeug abhängig von der drahtlosen Netzwerkverbindung bereitgestellt.
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Beispielsweise ist die erste Maßnahmeninformation repräsentativ für eine Warnung bezüglich des Fehlers und wird dem Fahrer des jeweiligen Fahrzeuges bereitgestellt. Hierdurch ist es möglich, den Fahrer frühzeitig vor dem Auftreten des Fehlers zu warnen und somit zum verkehrssicheren Betreiben des Fahrzeuges beizutragen. Des Weiteren ist es hierdurch möglich, insbesondere wenn der Fehler bereits in dem jeweiligen Fahrzeug aufgetreten ist und/oder das Auftreten des Fehlers unvermeidbar ist, das jeweilige Fahrzeug direkt in die Werkstatt zu rufen.
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Beispielsweise ist der Fehler repräsentativ sein für den einen oder die mehreren Fehler der Softwarefunktion des jeweiligen Fahrzeuges. In diesem Fall kann die erste Maßnahmeninformation repräsentativ sein für eine Softwareaktualisierung der Softwarefunktion (sogenanntes „Remote-Software-Update“). Dies kann sinngemäß auch für mehrere Fehler und/oder mehrere Softwarefunktionen erweitert werden. Hierdurch ist es möglich, jeweilige Fahrzeuge bei denen der Fehler auftreten kann, jedoch noch nicht aufgetreten ist, abhängig von dem Fehler mittels der Softwareaktualisierung zu reparieren, bevor ein Schaden eintritt. Des Weiteren können hierdurch Rückrufe in die Werkstatt auf Fahrzeuge, bei denen der Fehler tatsächlich auftreten kann, reduziert werden. Dadurch können unnötige Aufenthalte von Fahrzeugen in der Werkstatt bzw. unnötige Reparaturen vermieden werden.
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Gemäß einer weiteren optionalen Ausgestaltung des ersten Aspekts wird die jeweilige Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben des jeweiligen Fahrzeuges derart ausgeführt, dass eine jeweilige zweite Maßnahmeninformation bereitgestellt wird. Die jeweilige zweite Maßnahmeninformation wird einer Werkstatt bereitgestellt.
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Beispielsweise wird die zweite Maßnahmeninformation der Werkstatt abhängig von einer weiteren drahtlosen Netzwerkverbindung oder einer drahtgebundenen Netzwerkverbindung bereitgestellt.
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Beispielsweise umfasst die zweite Maßnahmeninformation eine Information bezüglich einer Anzahl der Fahrzeuge, bei denen der Fehler auftreten kann und/oder eine Information bezüglich des Fehlers oder dergleichen.
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Hierdurch ist es möglich, insbesondere wenn der Fehler bereits in dem jeweiligen Fahrzeug aufgetreten ist und/oder das Auftreten des Fehlers unvermeidbar ist, das jeweilige Fahrzeug direkt in die Werkstatt zu rufen bzw. die Werkstatt über eine benötigte Reparatur zu informieren. Somit kann beispielsweise eine Vorbereitung der Reparatur seitens der Werkstatt bereits frühzeitig erfolgen im Vergleich dazu, wenn die Werkstatt erst bei einem Eintreffen des jeweiligen Fahrzeuges von der benötigten Reparatur erfährt. Dies ist insbesondere vorteilhaft, falls der Fehler bei einer Vielzahl der mehreren Fahrzeuge der Fahrzeugflotte auftreten kann.
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Des Weiteren können hierdurch Rückrufe in die Werkstatt auf Fahrzeuge, bei denen der Fehler tatsächlich auftreten kann, reduziert werden. Dadurch kann eine Effizienz bezüglich einer Logistik von Fahrzeugersatzteilen für die Fahrzeuge verbessert werden. Des Weiteren kann hierdurch eine Anzahl sowie eine Zeitdauer von Werkstattaufenthalten der Fahrzeuge reduziert werden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge. Die Vorrichtung ist dazu ausgebildet, das Verfahren zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge gemäß dem ersten Aspekt durchzuführen.
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Die Vorrichtung kann in einer Baueinheit und/oder verteilt auf mehrere Baueinheiten ausgebildet sein.
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Gemäß einem dritten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Computerprogramm, wobei das Computerprogramm Anweisungen umfasst, die, wenn das Computerprogramm von einem Computer ausgeführt wird, den Computer dazu veranlassen das Verfahren zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge gemäß dem ersten Aspekt durchzuführen.
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Gemäß einem vierten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein computerlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm gemäß dem dritten Aspekt gespeichert ist.
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Optionale Ausgestaltungen des ersten Aspekts können auch entsprechend bei den weiteren Aspekten vorhanden sein und entsprechende Wirkungen aufweisen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Zeichnung eines verteilten Systems, und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Programms zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge.
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Die 1 zeigt eine schematische Zeichnung eines verteilten Systems. Das verteilte System weist ein erstes Fahrzeug 110, ein zweites Fahrzeug 120, ein drittes Fahrzeug 130, ein viertes Fahrzeug 140 und eine extern zu den mehreren Fahrzeugen 110-140 angeordnete Verarbeitungseinheit 200 auf. Das erste Fahrzeug 110 umfasst eine erste Kommunikationsschnittstelle 113. Das zweite Fahrzeug 120 umfasst eine zweite Kommunikationsschnittstelle 123. Das dritte Fahrzeug 130 umfasst eine dritte Kommunikationsschnittstelle 133. Das vierte Fahrzeug 140 umfasst eine vierte Kommunikationsschnittstelle 143. Die Verarbeitungseinheit 200 umfasst eine fünfte Kommunikationsschnittstelle 203 und eine Vorrichtung 205.
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Die Verarbeitungseinheit 200 ist beispielsweise Teil eines Backend(-Servers) und/oder einer Cloud oder dergleichen. Des Weiteren kann die Verarbeitungseinheit 200 in einer oder mehreren Baueinheiten ausgebildet sein, wobei die mehreren Baueinheit auch verteilt angeordnet sein können.
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Beispielsweise erfolgt eine Kommunikation zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle 113 und der fünften Kommunikationsschnittstelle 203 über eine erste Kommunikationsverbindung. Beispielsweise erfolgt eine Kommunikation zwischen der zweiten Kommunikationsschnittstelle 123 und der fünften Kommunikationsschnittstelle 203 über eine zweite Kommunikationsverbindung. Beispielsweise erfolgt eine Kommunikation zwischen der dritten Kommunikationsschnittstelle 133 und der fünften Kommunikationsschnittstelle 203 über eine dritte Kommunikationsverbindung. Beispielsweise erfolgt eine Kommunikation zwischen der vierten Kommunikationsschnittstelle 143 und der fünften Kommunikationsschnittstelle 203 über eine vierte Kommunikationsverbindung.
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Beispielsweise ist die erste Kommunikationsverbindung und/oder die zweite Kommunikationsverbindung und/oder die dritte Kommunikationsverbindung und/oder die vierte Kommunikationsverbindung eine drahtlose Netzwerkverbindung (sogenannte „Over-the-Air Verbindung“), wie beispielsweise eine Mobilfunkverbindung.
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Beispielsweise kann die Vorrichtung 205 dazu ausgebildet sein, für jedes der mehreren Fahrzeuge 110-140 abhängig von jeweiligen Fahrzeuginformationen und einer Fehlerinformation, die repräsentativ ist für einen Fehler, den die mehreren Fahrzeuge 110-140 aufweisen können, zu ermitteln, ob der Fehler in den jeweiligen Fahrzeugen auftreten kann.
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Beispielsweise umfasst die Verarbeitungseinheit 200 und/oder die Vorrichtung 205 einen Datenspeicher, auf dem die Fehlerinformation gespeichert ist.
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Beispielsweise kann die Vorrichtung 205 dazu ausgebildet sein, für jedes Fahrzeug, in dem der Fehler auftreten kann, eine jeweilige Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben des jeweiligen Fahrzeuges zu ermitteln.
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Beispielsweise kann das verteilte System auch weitere Fahrzeuge umfassen.
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Die 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Programms zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge.
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Das Programm kann insbesondere von der Vorrichtung 205 ausgeführt werden. Die Vorrichtung weist hierfür insbesondere eine Recheneinheit, einen Programm- und Datenspeicher, sowie beispielsweise eine oder mehrere Kommunikationsschnittstellen 203 auf. Der Programm- und Datenspeicher und/oder die Recheneinheit und/oder die Kommunikationsschnittstellen 203 können in einer Baueinheit und/oder verteilt auf mehrere Baueinheiten ausgebildet sein.
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Beispielsweise kann die Vorrichtung 205 als Vorrichtung 205 zur Ermittlung einer Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben eines Fahrzeuges mehrerer Fahrzeuge 110-140 bezeichnet werden.
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Auf dem Programm- und Datenspeicher der Vorrichtung ist hierfür insbesondere das Programm gespeichert.
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Das Programm wird in einem Schritt S101 gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden können.
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In einem Schritt S103 wird für jedes der mehreren Fahrzeuge 110-140 eine Fahrzeuginformation bereitgestellt. Die jeweilige Fahrzeuginformation umfasst Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges.
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Optional umfassen in dem Schritt S103 die Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges Überwachungskontrolldaten. Die Überwachungskontrolldaten sind repräsentativ für eine oder mehrere dritte Zustandsinformationen bezüglich des jeweiligen Fahrzeuges an dem zweiten Zeitpunkt, wobei die dritten Zustandsinformationen einen Kilometerstand des jeweiligen Fahrzeuges und/oder eine Information bezüglich eines Fahrmodus des jeweiligen Fahrzeuges umfassen.
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Beispielsweise umfassen die Überwachungskontrolldaten eine Überwachungskontrollnachricht (sogenannte „Check-Control-Message“, CCM), die von dem jeweiligen Fahrzeug an dem zweiten Zeitpunkt ermittelt ist. Beispielsweise weist jedes der mehreren Fahrzeuge 110-140 eine Vielzahl an Fehlerspeichern und/oder eine Vielzahl an Informationsspeichern auf. Abhängig von der Überwachungskontrollnachricht wird bzw. werden der Fehlerspeicher bzw. die mehreren Fehlerspeicher und/oder der Informationsspeicher bzw. die mehreren Informationsspeicher zur Ermittlung der Fahrzeugdiagnosedaten aus der jeweiligen Vielzahl ermittelt.
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Beispielsweise wird die Überprüfungskontrollnachricht durch das jeweilige Fahrzeug abhängig von einer Überprüfung einer Fahrzeugfunktion des jeweiligen Fahrzeuges einem Fahrer des Fahrzeuges bereitgestellt. Dies kann der Fall sein, wenn bei der Überprüfung ein Defekt oder dergleichen der Fahrzeugfunktion ermittelt wird. Beispielsweise ist die Überprüfungskontrollnachricht repräsentativ für ein Motorproblem des jeweiligen Fahrzeuges, wobei in Zusammenhang mit dem Motorproblem drei Fehlerspeicher des jeweiligen Fahrzeuges seit dem ersten Zeitpunkt gesetzt sind. Die drei gesetzten Fehlerspeicher umfassen Daten, die zu dem ersten Zeitpunkt in den drei Fehlerspeichern gespeichert wurden.
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Optional umfassen in dem Schritt S103 die Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges Fahrzeugdiagnosedaten. Die Fahrzeugdiagnosedaten sind abhängig von einem Fehlerspeicher und/oder einem Informationsspeicher des jeweiligen Fahrzeuges ermittelt. Die Fahrzeugdiagnosedaten sind repräsentativ für eine oder mehrere erste Zustandsinformationen bezüglich des jeweiligen Fahrzeuges und/oder dessen Umgebung an einem ersten Zeitpunkt.
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Beispielsweise umfassen die Fahrzeugdiagnosedaten die Daten, die zu dem ersten Zeitpunkt in den drei Fehlerspeichern gespeichert wurden. Beispielsweise sind die Daten, die zu dem ersten Zeitpunkt in den drei Fehlerspeichern gespeichert wurden, repräsentativ für einen Motorschaden.
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Optional umfassen in dem Schritt S103 die Fahrzeugdaten des jeweiligen Fahrzeuges Fahrzeugattributdaten. Die Fahrzeugattributdaten sind abhängig von einem Bussystem des jeweiligen Fahrzeuges ermittelt. Die Fahrzeugattributdaten sind repräsentativ für eine oder mehrere zweite Zustandsinformationen bezüglich des jeweiligen Fahrzeuges und/oder dessen Umgebung an einem zweiten Zeitpunkt.
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Beispielsweise werden die Fahrzeugdaten abhängig von einem oder mehreren beliebigen Signalen des Bussystems zu dem zweiten Zeitpunkt ermittelt.
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In einem optionalen Schritt S105 wird eine Fehlerinformation abhängig von einer oder mehreren der jeweiligen Fahrzeuginformationen ermittelt. Die Fehlerinformation ist repräsentativ ist einen Fehler, den die mehreren Fahrzeuge 110-140 aufweisen können.
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In einem Schritt S107 wird die Fehlerinformation bereitgestellt.
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Beispielsweise wird bei einer Überprüfung eines Fehlerfahrzeuges, das den Fehler aufweist, in einer Werkstatt die Fehlerinformation ermittelt. Zusätzlich oder alternativ kann die Fehlerinformation von einem Entwicklungsingenieur ermittelt bzw. vorgegeben werden.
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Gemäß einem ersten Beispiel ist die Fehlerinformation repräsentativ dafür, dass der Fehler in einem bestimmten Steuergerät des Fehlerfahrzeuges aufgetreten ist.
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Gemäß einem zweiten Beispiel ist die Fehlerinformation repräsentativ dafür, dass der Fehler in einer bestimmten Softwarefunktion des Fehlerfahrzeuges aufgetreten ist.
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In einem Schritt S109 wird für jedes der mehreren Fahrzeuge 110-140 abhängig von den jeweiligen Fahrzeuginformationen und der Fehlerinformation ermittelt, ob der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug auftreten kann. Falls ermittelt wird, dass der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug auftreten kann, wird das Programm in einem Schritt S111 fortgesetzt.
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Andernfalls wird das Programm, gegebenenfalls nach einer vorgegebenen Wartezeitdauer, in einem Schritt S115 beendet oder in dem Schritt S109 fortgesetzt.
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Gemäß dem ersten Beispiel kann der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug dann auftreten, wenn das jeweilige Fahrzeug eine gleiche Version des Steuergeräts aufweist.
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Gemäß dem zweiten Beispiel kann der Fehler in dem jeweiligen Fahrzeug dann auftreten, wenn das jeweilige Fahrzeug eine gleiche Version der Softwarefunktion aufweist.
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In dem Schritt S111 wird der Fehler dem jeweiligen Fahrzeug zugeordnet.
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Gemäß dem ersten Beispiel wird eine erste Teilmenge der mehreren Fahrzeuge ermittelt, wobei ein jeweiliges Fahrzeug der ersten Teilmenge die gleiche Version des Steuergeräts aufweist.
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Gemäß dem zweiten Beispiel wird eine zweite Teilmenge der mehreren Fahrzeuge ermittelt, wobei ein jeweiliges Fahrzeug der zweiten Teilmenge die gleiche Version der Softwarefunktion aufweist.
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In einem Schritt S113 wird für jedes Fahrzeug, dem der Fehler zugeordnet ist, eine jeweilige Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben des jeweiligen Fahrzeuges ermittelt.
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Optional wird in dem Schritt S113 die jeweilige Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben des jeweiligen Fahrzeuges derart ausgeführt, dass eine jeweilige erste Maßnahmeninformation bereitgestellt wird. Die jeweilige erste Maßnahmeninformation wird dem jeweiligen Fahrzeug bereitgestellt.
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Gemäß dem zweiten Beispiel wird die erste Maßnahmeninformation jedem Fahrzeug der zweiten Teilmenge abhängig von einer drahtlosen Netzwerkverbindung bereitgestellt. Die erste Maßnahmeninformation ist repräsentativ für eine Softwareaktualisierung der Softwarefunktion (sogenanntes „Remote-Software-Update“).
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Optional wird in dem Schritt S113 die jeweilige Maßnahme zum verkehrssicheren Betreiben des jeweiligen Fahrzeuges derart ausgeführt, dass eine jeweilige zweite Maßnahmeninformation bereitgestellt wird. Die jeweilige zweite Maßnahmeninformation wird einer Werkstatt bereitgestellt.
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Gemäß dem ersten Beispiel wird die zweite Maßnahmeninformation der Werkstatt abhängig von einer weiteren drahtlosen Netzwerkverbindung oder einer drahtgebundenen Netzwerkverbindung bereitgestellt.
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Beispielsweise umfasst die zweite Maßnahmeninformation eine Information bezüglich der ersten Teilmenge und eine Information bezüglich des Steuergeräts.
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Das Programm wird in dem Schritt S115 beendet und kann gegebenenfalls wieder in dem Schritt S101 oder dem Schritt S109 gestartet werden.