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Die Erfindung betrifft eine Verdichtungsvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, mit einem Ansaugkanal, über welchen wenigstens einem Brennraum der Verbrennungskraftmaschine Luft zuführbar ist, mit einem Verdichter, welcher zum Verdichten von in dem Ansaugkanal geführter Luft ausgebildet ist, und mit einem Entlüftungskanal, welcher zum Entlüften einer Komponente der Verbrennungskraftmaschine oder des Kraftfahrzeugs durch Ausleiten von Entlüftungsgas aus der Komponente ausgebildet und zumindest mittelbar mit dem Ansaugkanal verbunden ist. Weitere Aspekte der Erfindung betreffen eine Verbrennungskraftmaschine mit einer Verdichtungsvorrichtung, ein Kraftfahrzeug mit einer Verbrennungskraftmaschine und/oder mit einer Verdichtungsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Verbrenn ungskraftmaschi ne.
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Eine derartige Verdichtungsvorrichtung kann beispielsweise zur Entlüftung eines Kurbelgehäuses einer Verbrennungskraftmaschine herangezogen werden. Dabei kann das Entlüftungsgas in Form von so genanntem „Blowby“ aus dem Kurbelgehäuse entfernt und zusammen mit über den Ansaugkanal geführter Luft jeweiligen Brennräumen der Verbrennungskraftmaschine zugeführt werden. So ist beispielsweise aus der
DE 10 2011 010 289 A1 eine Kurbelgehäuse-Entlüftungseinrichtung für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs bekannt. Diese weist einen Ansaugluft-Einlass auf, der dazu ausgebildet ist, von Ansaugluft durchströmt zu werden, sowie einen Kurbelgehäusegas-Einlass, der dazu ausgebildet ist, von Kurbelgehäusegas durchströmt zu werden, und einen Ladungsluft-Auslass, der dazu ausgebildet ist, von Ladungsluft durchströmt zu werden. Dabei ist die Kurbelgehäuse-Entlüftungseinrichtung dazu ausgebildet, eingelassenes Kurbelgehäusegas mit eingelassener Ansaugluft zu vermischen und als Ladungsluft auszulassen, wobei der Ansaugluft-Einlass, der Kurbelgehäusegas-Einlass und der Ladungsluft-Auslass in eine Aufweitung münden. Der Kurbelgehäusegas-Einlass mündet an einer Kurbelgehäusegas-Einlassmündung in die Aufweitung. Dabei ist der Abstand der Kurbelgehäusegas-Einlassmündung von einer zumindest durch den Ansaugluft-Einlass verlaufenden Strömungsmittelachse in einer Ebene größer als der Abstand der Ansaugstutzenwand von der Strömungsmittelachse.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verdichtungsvorrichtung, eine Verbrennungskraftmaschine, ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, durch welche eine zuverlässige Entlüftung einer Komponente der Verbrennungskraftmaschine oder des Kraftfahrzeugs bewirkt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Verdichtungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch eine Verbrennungskraftmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7, durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, wobei die in Bezug auf einen Aspekt der Erfindung vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile entsprechend für die jeweils anderen Aspekte der Erfindung und umgekehrt gelten.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Verdichtungsvorrichtung für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, mit einem Ansaugkanal, über welchen wenigstens einem Brennraum der Verbrennungskraftmaschine Luft zuführbar ist, mit einem Verdichter, welcher zum Verdichten von in dem Ansaugkanal geführter Luft ausgebildet ist, und mit einem Entlüftungskanal, welcher zum Entlüften einer Komponente der Verbrennungskraftmaschine oder des Kraftfahrzeugs durch Ausleiten von Entlüftungsgas aus der Komponente ausgebildet und zumindest mittelbar mit dem Ansaugkanal verbunden ist. Die Komponente kann beispielsweise als Kurbelgehäuse der Verbrennungskraftmaschine oder als Ölabscheider der Verbrennungskraftmaschine ausgebildet sein. Das Entlüftungsgas, bei welchem es sich im Falle einer Ausgestaltung der Komponente als Kurbelgehäuse der Verbrennungskraftmaschine beispielsweise um „Blowby“ handeln kann, kann somit über den Entlüftungskanal aus der Komponente ausgeleitet und zumindest mittelbar in den Ansaugtrakt eingeleitet werden. Alternativ dazu kann die Komponente als Kraftstofftank des Kraftfahrzeugs ausgebildet sein. Denkbar ist prinzipiell auch, dass die Komponente als Unterdruckdose der Verbrennungskraftmaschine oder des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Eine derartige Unterdruckdose kann beispielsweise zum Steuern eines sogenannten „Wastegates“ eines Turboladers oder zum Verstellen einer variablen Turbinengeometrie des Turboladers herangezogen werden.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verdichtungsvorrichtung einen Umgehungskanal umfasst, welcher einerseits an einem Niederdruckbereich des Ansaugkanals stromauf des Verdichters an einer ersten Mündungsstelle sowie andererseits an einem Hochdruckbereich des Ansaugkanals stromab des Verdichters an einer zweiten Mündungsstelle in den Ansaugkanal mündet, über welchen der Entlüftungskanal mit dem Ansaugkanal verbunden ist und welcher zum Führen von Rückführgas in einer Rückführungsrichtung von dem Hochdruckbereich zu dem Niederdruckbereich ausgebildet ist. Dies ist von Vorteil, da beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Verdichtungsvorrichtung ein Unterdruck im Umgehungskanal gebildet werden kann, sodass dementsprechend das Rückführgas unter herrschendem Unterdruck in der Rückführungsrichtung von dem Hochdruckbereich zu dem Niederdruckbereich geführt werden kann, wobei das Entlüftungsgas durch den beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Verdichtungsvorrichtung im Umgehungskanal herrschenden Unterdruck - je nach Art der Komponente - beispielsweise in Form von Blowby zuverlässig über den Entlüftungskanal aus der Komponente abgesaugt und in den Umgehungskanal eingesaugt werden kann. Über den Umgehungskanal kann das Entlüftungsgas dann zusammen mit dem Rückführgas zum Niederdruckbereich des Ansaugkanals und schließlich durch den Verdichter geführt werden. Bei dem Rückführgas kann es sich im einfachsten Fall um mittels des Verdichters verdichtete Luft oder - sofern die Verbrennungskraftmaschine mit externer Abgasrückführung betrieben wird - um ein Luft-Abgas-Gemisch handeln.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Anordnung des Umgehungskanals etwaige akustische Auffälligkeiten beim Betrieb des Verdichters nahe an dessen Pumpgrenze unterbunden werden können und zudem das zuverlässige Abführen des Entlüftungsgases aus der Komponente ermöglicht ist. Mit anderen Worten können durch die Anordnung des Umgehungskanals sowie durch dessen Koppelung mit dem Entlüftungskanal einerseits beispielsweise Druckschwankungen beim Betrieb des Verdichters nahe an dessen Pumpgrenze vermieden werden, wodurch ein Betriebspunkt des Verdichters in einem dem Verdichter zugeordneten Verdichterkennfeld von der Pumpgrenze weg hin zu einem stabileren Betriebspunkt verlagert werden kann, andererseits kann das zuverlässige Abführen des Entlüftungsgases aus der Komponente sichergestellt werden. Der Umgehungskanal ermöglicht zusammenfassend also eine gezielte Entnahme des Rückführgases (beispielsweise in Form von mittels des Verdichters verdichteter Luft oder verdichtetem Luft-Abgas-Gemisch) an dem Hochdruckbereich und das Führen des Rückführgases hin zu dem Niederdruckbereich, wobei durch die Koppelung des Umgehungskanals mit dem Entlüftungskanal zusätzlich das zuverlässige Abführen des Entlüftungsgases aus der Komponente erfolgen kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Verdichtungsvorrichtung eine mit dem Umgehungskanal gekoppelte Strahlpumpe, über welche der Umgehungskanal mit dem Entlüftungskanal verbunden ist. Dies ist von Vorteil, da die Strahlpumpe ein besonders bedarfsgerechtes Ausleiten des Entlüftungsgases aus der Komponente ermöglicht. Das Entlüftungsgas kann beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Verdichtungsvorrichtung als sogenanntes Saugmedium dienen, welches über den Entlüftungskanal aus der Komponente ausgeleitet und in die Strahlpumpe eingesaugt werden kann. Das Rückführgas kann beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Verdichtungsvorrichtung als sogenanntes Treibmedium dienen.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Verdichtungsvorrichtung wenigstens ein mit dem Umgehungskanal gekoppeltes Stellorgan, welches zumindest zwischen zwei voneinander verschiedenen Stellungen zum Einstellen verschiedener Rückführgasmengen des Rückführgases schaltbar ist. Dies ist von Vorteil, da das Stellorgan eine besonders gezielte Einstellung der Rückführgasmengen des Rückführgases ermöglicht. Dementsprechend kann mittels des Stellorgans eine Anpassung der Rückführgasmengen an einen jeweiligen Betriebsbereich des Verdichters im Verdichterkennfeld erfolgen. Eine der verschiedenen Stellungen kann beispielsweise eine das Strömen des Rückführgases in der Rückführungsrichtung freigebende Freigabestellung sein, wohingegen eine andere der Stellungen eine das Strömen des Rückführgases in der Rückführungsrichtung unterbindende Sperrstellung sein kann. Bevorzugt kann das Stellorgan stufenlos zwischen den verschiedenen Stellungen schaltbar ausgebildet sein, wodurch eine besonders gezielte Einstellung der verschiedenen Rückführgasmengen ermöglicht ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Stellorgan als Ventil ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da die Ausgestaltung des Stellorgans als Ventil eine gleichzeitig einfache und genaue Einstellung der Rückführgasmengen des Rückführgases gestattet.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Stellorgan in der Rückführungsrichtung des Rückführgases stromab der zweiten Mündungsstelle mit dem Umgehungskanal gekoppelt. Dies ist von Vorteil, da das Stellorgan somit keine Strömungsverluste im Umgehungskanal erzeugen kann, wodurch die verdichtete Luft bzw. das verdichtete Luft-Abgas-Gemisch unter besonders geringen Strömungsverlusten zu dem wenigstens einen Brennraum geführt werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Verdichtungsvorrichtung einen Turbolader, welchem der Verdichter zugeordnet ist. Dies ist von Vorteil, da der Turbolader eine mit dem Verdichter gekoppelte Turbine umfasst, welche die effiziente Nutzung von im Abgas der Verbrennungskraftmaschine enthaltener Energie zur Verdichtung der Luft bzw. des Luft-Abgas-Gemisches gestattet.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Verbrennungskraftmaschine mit einer Verdichtungsvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung. Dies ist von Vorteil, da bei dieser Verbrennungskraftmaschine etwaige akustische Auffälligkeiten beim Betrieb des Verdichters nahe an dessen Pumpgrenze unterbunden werden können und zudem das zuverlässige Abführen des Entlüftungsgases aus der Komponente ermöglicht ist.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Verdichtungsvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und/oder mit einer Verbrennungskraftmaschine gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung. Dies ist von Vorteil, da bei diesem Kraftfahrzeug etwaige akustische Auffälligkeiten beim Betrieb des Verdichters nahe an dessen Pumpgrenze unterbunden werden können und zudem das zuverlässige Abführen des Entlüftungsgases aus der Komponente ermöglicht ist.
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Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, bei welchem über einen Ansaugkanal einer Verdichtungsvorrichtung der Verbrennungskraftmaschine wenigstens einem Brennraum der Verbrennungskraftmaschine Luft zugeführt wird, bei welchem mittels eines Verdichters der Verdichtungsvorrichtung in dem Ansaugkanal geführte Luft verdichtet wird und bei welchem eine Komponente der Verbrennungskraftmaschine oder des Kraftfahrzeugs durch Ausleiten von Entlüftungsgas aus der Komponente über einen zumindest mittelbar mit dem Ansaugkanal verbundenen Entlüftungskanal entlüftet wird. Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass Rückführgas über einen Umgehungskanal der Verdichtungsvorrichtung, welcher einerseits an einem Niederdruckbereich des Ansaugkanals stromauf des Verdichters an einer ersten Mündungsstelle sowie andererseits an einem Hochdruckbereich des Ansaugkanals stromab des Verdichters an einer zweiten Mündungsstelle in den Ansaugkanal mündet, geführt wird, wobei der Entlüftungskanal über den Umgehungskanal mit dem Ansaugkanal verbunden ist und Luft über den Umgehungskanal in einer Rückführungsrichtung von dem Hochdruckbereich zu dem Niederdruckbereich geführt wird. Durch dieses Verfahren können etwaige akustische Auffälligkeiten beim Betrieb des Verdichters nahe an dessen Pumpgrenze unterbunden werden. Zudem ermöglicht das Verfahren das zuverlässige Abführen des Entlüftungsgases aus der Komponente.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen.
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Im Folgenden ist die Erfindung noch einmal anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigt die einzige Fig. eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer Verbrennungskraftmaschine und einer Verdichtungsvorrichtung.
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Die einzige Fig. zeigt eine stark abstrahierte Darstellung eines Kraftfahrzeugs K, welches eine Verbrennungskraftmaschine 100 aufweist. Die Verbrennungskraftmaschine 100 umfasst vorliegend eine Mehrzahl an Brennräumen 102. Des Weiteren umfasst die Verbrennungskraftmaschine 100 eine Verdichtungsvorrichtung 10 mit einem Turbolader 80, von welchem vorliegend lediglich ein Verdichter 30 gezeigt ist. Eine vorliegend nicht weiter gezeigte Turbine des Turboladers 80 und damit der Verdichtungsvorrichtung 10 ist mit einem ebenfalls vorliegend nicht weiter gezeigten Abgastrakt der Verbrennungskraftmaschine 100 gekoppelt. Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Verbrennungskraftmaschine 100 wird Abgas durch den Abgastrakt geführt und dadurch die Turbine angetrieben. Die Turbine ist über eine ebenfalls nicht weiter gezeigte Welle Drehmoment übertragend mit dem Verdichter 30 gekoppelt und kann dadurch den Verdichter 30 antreiben.
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Die Verdichtungsvorrichtung 10 umfasst einen Ansaugkanal 20, über welchen den jeweiligen Brennräumen 102 der Verbrennungskraftmaschine 100 Luft bzw. beim Betrieb der Verbrennungskraftmaschine 100 unter Abgasrückführung ein Luft-Abgas-Gemisch zugeführt wird. Die Luft bzw. das Luft-Abgas-Gemisch strömt beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Verdichtungsvorrichtung 10 sowie der Verbrennungskraftmaschine 100 in einer durch einen Pfeil verdeutlichten Strömungsrichtung 12 durch den Ansaugkanal 20 und zu den jeweiligen Brennräumen 102.
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In Strömungsrichtung 12 stromauf des Verdichters 30 befindet sich ein Niederdruckbereich 22 des Ansaugkanals 20, wohingegen sich in Strömungsrichtung 12 stromab des Verdichters 30 ein Hochdruckbereich 24 des Ansaugkanals 20 befindet. Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch des Verdichters 30 wird durch Letzteren die Luft bzw. das Luft-Abgas-Gemisch verdichtet, sodass dementsprechend in dem Hochdruckbereich 24 ein höherer Druck herrscht, als in dem Niederdruckbereich 22.
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Die Verdichtungsvorrichtung 10 umfasst einen Umgehungskanal 50, welcher einerseits an dem Niederdruckbereich 22 des Ansaugkanals 20 in der Strömungsrichtung 12 stromauf des Verdichters 30 an einer ersten Mündungsstelle 23 sowie andererseits an dem Hochdruckbereich 24 des Ansaugkanals 20 in der Strömungsrichtung 12 stromab des Verdichters 30 an einer zweiten Mündungsstelle 25 in den Ansaugkanal 20 mündet.
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Die Verdichtungsvorrichtung 10 umfasst des Weiteren einen Entlüftungskanal 40, welcher zum Entlüften einer Komponente 120 der Verbrennungskraftmaschine 100 oder des Kraftfahrzeugs K durch Ausleiten von Entlüftungsgas 42 aus der Komponente 120 ausgebildet ist. Die Komponente 120 ist vorliegend als Kurbelgehäuse der Verbrennungskraftmaschine 100 ausgestaltet. Alternativ dazu könnte die Komponente 120 jedoch auch beispielsweise als Kraftstofftank des Kraftfahrzeugs K ausgestaltet sein, um nur ein weiteres Beispiel zu nennen.
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Der Entlüftungskanal 40 ist vorliegend über den Umgehungskanal 50 mit dem Ansaugkanal 20 verbunden. Das Entlüftungsgas 42 ist in der Fig. durch einen Pfeil verdeutlicht, wobei eine Entlüftungsgas-Strömungsrichtung, also mit anderen Worten eine Strömungsrichtung des Entlüftungsgases 42, durch die Pfeilspitze des Pfeils angegeben ist. Über den Entlüftungskanal 40 kann das Entlüftungsgas 42 aus der Komponente 120 ausgeleitet und in den Umgehungskanal 50 eingeleitet werden. Der mit dem Ansaugkanal 20 gekoppelte Umgehungskanal 50 dient zum Führen von Rückführgas 52 in einer durch einen weiteren Pfeil verdeutlichten Rückführungsrichtung 54 von dem Hochdruckbereich 24 zu dem Niederdruckbereich 22. Bei dem Rückführgas 52 kann es sich um Luft bzw. ein Luft-Abgas-Gemisch handeln, welchem über den Entlüftungskanal 40 das Entlüftungsgas 42 beigemischt werden kann. Somit können mittels des Entlüftungskanal 40 und des Umgehungskanals 50 insgesamt das Entlüftungsgas 42 und das Rückführgas 52 über die erste Mündungsstelle 23 in den Niederdruckbereich 22 des Ansaugkanals 20 eingeleitet werden, um anschließend anhand des Verdichters 30 verdichtet zu werden.
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Die Verdichtungsvorrichtung 10 umfasst des Weiteren eine mit dem Umgehungskanal 50 gekoppelte Strahlpumpe 60, über welche der Umgehungskanal 50 mit dem Entlüftungskanal 40 verbunden ist. Das Rückführgas 52 dient beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Verdichtungsvorrichtung 10 als sogenanntes Treibmedium, wohingegen das Entlüftungsgas 42 als sogenanntes Saugmedium dient, zumal beim Betrieb der Verdichtungsvorrichtung 10 ein Unterdruck im Entlüftungskanal 40 erzeugt werden kann, über welchen das Entlüftungsgas 42 aus der Komponente 120 abgesaugt werden kann.
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In Rückführungsrichtung 54 stromauf der Strahlpumpe 60 ist ein mit dem Umgehungskanal 50 gekoppeltes Stellorgan 70 der Verdichtungsvorrichtung 10 angeordnet. Das Stellorgan 70 ist vorliegend als Ventil ausgebildet und zwischen einer Mehrzahl an verschiedenen Stellungen, zu welchen beispielsweise eine Freigabestellung und eine Sperrstellung gehören, schaltbar, um verschiedene Rückführgasmengen des Rückführgases 52 einzustellen. Dadurch ist ein besonders bedarfsgerechtes Einstellen der Rückführgasmengen ermöglicht.
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Das Stellorgan 70 ist in der Rückführungsrichtung 54 des Rückführgases 52 stromab der zweiten Mündungsstelle 25 mit dem Umgehungskanal 50 gekoppelt.
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Durch den Umgehungskanal 50 kann einerseits ein stabiler Betrieb des Verdichters 30 und andererseits ein zuverlässiges Absaugen des Entlüftungsgases 42 über den mit dem Umgehungskanal 50 gekoppelten Entlüftungskanal 40 erzielt werden, indem ein Unterdruck im Entlüftungskanal 40 erzeugt wird, über welchen das Entlüftungsgas 42 (hier: Blowby) bedarfsgerecht aus der Komponente 120 (hier: Kurbelgehäuse) ausgeleitet werden kann. Der Umgehungskanal 50 bildet dabei eine sogenannte, in Bezug auf ein Verdichterkennfeld des Verdichters 30 bezogene, Kennfeld stabilisierende Maßnahme.
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Die Verdichtungsvorrichtung 10 ermöglicht anhand des Umgehungskanals 50 die gezielte Entnahme der verdichteten Luft (bzw. des verdichteten Luft-Abgas-Gemisches) aus dem Hochdruckbereich 24 des Ansaugkanals 20, wobei in Bezug auf das Verdichterkennfeld eine Verlagerung eines Betriebspunkts des Verdichters 30 weg von der Pumpgrenze des Verdichters 30 hin zu stabileren Betriebspunkten des Verdichters 30 bewirkt wird, indem die verdichtete Luft (bzw. das verdichtete Luft-Abgas-Gemisch) in Form des Rückführgases 52 in den Niederdruckbereich 22 des Ansaugkanals 20 und damit an eine Ansaugseite des Verdichters 30 geführt wird. Der Umgehungskanal 50 kann optional über das Stellorgan 70 geschaltet und damit die Rückführgasmengen des Rückführgases 52 eingestellt werden. Durch den dadurch erhöhten Volumenstrom durch den Verdichter 30 wird der Betriebspunkt im Verdichterkennfeld verschoben und der Betrieb des Verdichters 30 wird stabilisiert. Ein sogenanntes Verdichterpumpen kann damit vermieden werden.
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Das durch den Umgehungskanal 50 strömende Rückführgas 52 kann zum Antrieb der Strahlpumpe 60, welche vorliegend als Saugstrahlpumpe ausgestaltet ist, verwendet werden, wodurch im Entlüftungskanal 40 der Unterdruck bereitgestellt wird, durch welchen das Entlüftungsgas 42 aus der Komponente 120 ausgeleitet werden kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel führt dies zu einer Absenkung eines Kurbelgehäusedrucks, also eines beim Betrieb der Verbrennungskraftmaschine 100 in der Komponente 120 (hier: Kurbelgehäuse) herrschenden Drucks oder eines Tankdrucks, sofern die Komponente 120 beispielsweise als Kraftstofftank des Kraftfahrzeugs K ausgebildet ist. In letzterem Fall kann über den Entlüftungskanal 40 eine Tankentlüftung bewirkt werden.
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Das über den Entlüftungskanal 40 entnommene Entlüftungsgas 42 kann in den Umgehungskanal 50 eingeleitet und über den Umgehungskanal 50 in den Niederdruckbereich 22 des Ansaugkanals 20 eingespeist werden. Mit anderen Worten kann das Entlüftungsgas 42 in Strömungsrichtung 12 stromauf des Verdichters 30 in den Ansaugkanal 20 eingeleitet werden. Bevorzugt kann der Umgehungskanal 50 mittels des Stellorgans 70 abgesperrt werden, also mit anderen Worten das Stellorgan 70 in die besagte Sperrstellung gestellt werden, um ein Durchströmen des Umgehungskanals 50 in Betriebspunkten des Verdichters 30, in welchem kein Pumpen zu erwarten ist, zu vermeiden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verdichtungsvorrichtung
- 12
- Strömungsrichtung
- 20
- Ansaugkanal
- 22
- Niederdruckbereich
- 23
- erste Mündungsstelle
- 24
- Hochdruckbereich
- 25
- zweite Mündungsstelle
- 30
- Verdichter
- 40
- Entlüftungskanal
- 42
- Entlüftungsgas
- 50
- Umgehungskanal
- 52
- Rückführgas
- 54
- Rückführungsrichtung
- 60
- Strahlpumpe
- 70
- Stellorgan
- 80
- Turbolader
- 100
- Verbrennungskraftmaschine
- 102
- Brennraum
- 120
- Komponente
- K
- Kraftfahrzeug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011010289 A1 [0002]