-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung, mit denen in komfortabler und präziser Weise die Ankunftszeit eines Fahrzeugs, insbesondere eines autonomen Fahrzeugs, an einem Treffpunkt, insbesondere an dem Haushalt, eines Nutzers gesteuert werden kann.
-
Es gibt Situationen, an denen ein Nutzer von einem Fahrzeug, z.B. von einem autonomen Fahrzeug, an einem bestimmten Treffpunkt, z.B. an dem Wohnort, einem Verkehrsknotenpunkt (z.B. des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs) oder an dem Büro des Nutzers, abgeholt werden möchte, z.B. um zu einem bestimmten, anderen Zielort gefahren zu werden. Dabei ist es für den Nutzer häufig nicht möglich, den genauen Abholzeitpunkt an dem Treffpunkt festzulegen, was dazu führen kann, dass der Nutzer auf das Fahrzeug warten muss oder dass das Fahrzeug auf den Nutzer warten muss.
-
Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, den Komfort und/oder die Effizienz einer Fahrdienstleistung (insbesondere einer Fahrdienstleistung, die durch ein autonomes Fahrzeug bereitgestellt wird) zu erhöhen.
-
Die Aufgabe wird durch jeden der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass zusätzliche Merkmale eines von einem unabhängigen Patentanspruch abhängigen Patentanspruchs ohne die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs oder nur in Kombination mit einer Teilmenge der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs eine eigene und von der Kombination sämtlicher Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs unabhängige Erfindung bilden können, die zum Gegenstand eines unabhängigen Anspruchs, einer Teilungsanmeldung oder einer Nachanmeldung gemacht werden kann. Dies gilt in gleicher Weise für in der Beschreibung beschriebene technische Lehren, die eine von den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche unabhängige Erfindung bilden können.
-
Gemäß einem Aspekt wird eine Vorrichtung zur Steuerung der Ankunftszeit eines Fahrzeugs an einem Treffpunkt mit einem Nutzer. Die Vorrichtung kann z.B. ein oder mehrere Server umfassen (die z.B. zumindest teilweise oder vollständig außerhalb des Fahrzeugs angeordnet sind). Das Fahrzeug kann ein (Straßen-) Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen oder ein Lastkraftwagen oder ein Bus, sein. Das Fahrzeug kann ein autonom fahrendes Fahrzeug sein. Insbesondere kann das Fahrzeug ausgebildet sein, gemäß SAE-Level 3 oder mehr, oder gemäß SAE-Level 4 oder mehr, oder gemäß SAE-Level 5 zu fahren.
-
Die Vorrichtung ist eingerichtet, Aktivitätsinformation in Bezug auf ein oder mehrere Aktivitäten des Nutzers zu ermitteln. Die Aktivitätsinformation kann dabei direkt von einem Gerät, insbesondere von einem Hausgerät in einem Smart Home und/oder von einem Smart Gerät (etwa von einem Smartphone) des Nutzers, bereitgestellt werden. Es kann somit eine direkte Kommunikation (z.B. über eine drahtlose und/oder drahtlose Kommunikationsverbindung) zwischen einem Gerät und der Vorrichtung erfolgen, um die Aktivitätsinformation in Bezug auf den Nutzer bereitzustellen.
-
Die Aktivitätsinformation kann z.B. Information in Bezug auf eine Restlaufdauer eines Betriebsprogramms eines von dem Nutzer genutzten Hausgeräts (z.B. eines Ofens, einer Waschmaschine, einer Spülmaschine oder eines Trockners) umfassen. Alternativ oder ergänzend kann die Aktivitätsinformation Information in Bezug auf eine von einem Wecker des Nutzers eingestellte Weckzeit umfassen. Alternativ oder ergänzend kann die Aktivitätsinformation Information in Bezug auf eine Ankunftszeit eines von dem Nutzer verwendeten Verkehrsmittels (z.B. eines Flugzeugs oder eines Zuges oder eines anderen Fahrzeugs) an dem Treffpunkt umfassen. Alternativ oder ergänzend kann die Aktivitätsinformation Information in Bezug auf einen Terminkalender des Nutzers (z.B. mit ein oder mehreren Terminen) umfassen.
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, auf Basis der Aktivitätsinformation einen Ankunftszeitpunkt zu prädizieren, an dem der Nutzer an dem Treffpunkt sein wird oder sein möchte. Insbesondere kann auf Basis der Aktivitätsinformation automatisch ermittelt werden, an welchem (Ankunfts-) Zeitpunkt der Nutzer von dem Fahrzeug abgeholt werden möchte.
-
Des Weiteren kann die Vorrichtung eingerichtet sein, zu veranlassen, dass das Fahrzeug (genau) an dem (prädizierten) Ankunftszeitpunkt an dem Treffpunkt eintrifft. Der Ankunftszeitpunkt kann dem Abholzeitpunkt entsprechen, an dem der Nutzer von dem Fahrzeug an dem Treffpunkt abgeholt wird. Der Treffpunkt kann der Haushalt bzw. der Wohnort, das Büro des Nutzers oder ein (ggf. öffentlicher) Verkehrsknotenpunkt sein.
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, zu veranlassen, dass die Fahrroute und/oder die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs (für die Fahrt bis zu dem Treffpunkt) angepasst wird, um zu bewirken, dass das Fahrzeug (möglichst genau) an dem prädizierten bzw. ermittelten Ankunftszeitpunkt an dem Treffpunkt eintrifft.
-
Es kann somit ein automatisches Matching zwischen der Verfügbarkeit des Nutzers und der Ankunftszeit des Fahrzeugs erfolgen. So können der Komfort und die Effizienz für den Nutzer erhöht werden.
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, den Nutzer über eine Benutzerschnittstelle (z.B. über die Benutzerschnittstelle eines elektronischen Anwendergeräts, etwa eines Smartphones, des Nutzers) über den prädizierten oder einen bisher geplanten Ankunftszeitpunkt des Fahrzeugs an dem Treffpunkt zu informieren. Des Weiteren kann die Vorrichtung eingerichtet sein, eine Bedieneingabe des Nutzers in Bezug auf eine manuelle Änderung des (prädizierten oder des bisher geplanten) Ankunftszeitpunkts des Fahrzeugs zu ermitteln. Beispielsweise kann es dem Nutzer ermöglicht werden, anhand einer Bedieneingabe den Ankunftszeitpunkt zeitlich nach hinten oder nach vorne zu verschieben.
-
Der (gewünschte) Ankunftszeitpunkt des Fahrzeugs kann dann in Abhängigkeit von der Bedieneingabe geändert werden. Ferner kann die Vorrichtung eingerichtet sein, zu veranlassen (z.B. durch Anpassen der Fahrgeschwindigkeit und/oder der Fahrroute), dass das Fahrzeug an dem geänderten Ankunftszeitpunkt an dem Treffpunkt eintrifft. Durch die Bereitstellung einer Möglichkeit zur manuellen Anpassung des Ankunftszeitpunkts kann der Komfort für den Nutzer weiter erhöht werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein System beschrieben, dass die Vorrichtung, ein Fahrzeug und/oder ein oder mehrere Geräte (z.B. ein Smart Gerät und/oder ein Hausgerät) des Nutzers umfasst.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Steuerung der Ankunftszeit eines Fahrzeugs an einem Treffpunkt mit einem Nutzer beschrieben. Das Verfahren umfasst das Ermitteln von Aktivitätsinformation in Bezug auf ein oder mehrere Aktivitäten des Nutzers. Des Weiteren umfasst das Verfahren das Prädizieren, auf Basis der Aktivitätsinformation, eines Ankunftszeitpunkts, an dem der Nutzer an dem Treffpunkt sein wird oder sein möchte. Das Verfahren umfasst ferner das Veranlassen, dass das Fahrzeug an dem Ankunftszeitpunkt an dem Treffpunkt eintrifft.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
-
Unter dem Begriff „automatisiertes Fahren“ kann im Rahmen des Dokuments ein Fahren mit automatisierter Längs- oder Querführung oder ein autonomes Fahren mit automatisierter Längs- und Querführung verstanden werden. Bei dem automatisierten Fahren kann es sich beispielsweise um ein zeitlich längeres Fahren auf der Autobahn oder um ein zeitlich begrenztes Fahren im Rahmen des Einparkens oder Rangierens handeln. Der Begriff „automatisiertes Fahren“ umfasst ein automatisiertes Fahren mit einem beliebigen Automatisierungsgrad. Beispielhafte Automatisierungsgrade sind ein assistiertes, teilautomatisiertes, hochautomatisiertes oder vollautomatisiertes Fahren. Diese Automatisierungsgrade wurden von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) definiert (siehe BASt-Publikation „Forschung kompakt“, Ausgabe 11/2012). Beim assistierten Fahren führt der Fahrer dauerhaft die Längs- oder Querführung aus, während das System die jeweils andere Funktion in gewissen Grenzen übernimmt. Beim teilautomatisierten Fahren (TAF) übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum und/oder in spezifischen Situationen, wobei der Fahrer das System wie beim assistierten Fahren dauerhaft überwachen muss. Beim hochautomatisierten Fahren (HAF) übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum, ohne dass der Fahrer das System dauerhaft überwachen muss; der Fahrer muss aber in einer gewissen Zeit in der Lage sein, die Fahrzeugführung zu übernehmen. Beim vollautomatisierten Fahren (VAF) kann das System für einen spezifischen Anwendungsfall das Fahren in allen Situationen automatisch bewältigen; für diesen Anwendungsfall ist kein Fahrer mehr erforderlich. Die vorstehend genannten vier Automatisierungsgrade entsprechen den SAE-Level 1 bis 4 der Norm SAE J3016 (SAE - Society of Automotive Engineering). Beispielsweise entspricht das hochautomatisierte Fahren (HAF) Level 3 der Norm SAE J3016. Ferner ist in der SAE J3016 noch der SAE-Level 5 als höchster Automatisierungsgrad vorgesehen, der in der Definition der BASt nicht enthalten ist. Der SAE-Level 5 entspricht einem fahrerlosen Fahren, bei dem das System während der ganzen Fahrt alle Situationen wie ein menschlicher Fahrer automatisch bewältigen kann; ein Fahrer ist generell nicht mehr erforderlich. Die in diesem Dokument beschriebenen Aspekte können sich auf ein Fahrzeug gemäß SAE-Level 5 beziehen.
-
Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Des Weiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden.
-
Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
- 1 eine beispielhafte Vorrichtung zur Steuerung der Ankunftszeit eines Fahrzeugs; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Steuerung der Ankunftszeit eines Fahrzeugs.
-
Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der Erhöhung des Komforts und der Effizienz einer Fahrdienstleistung. In diesem Zusammenhang zeigt 1 ein beispielhaftes System 100 zur Steuerung der Ankunftszeit eines Fahrzeugs 110. Das Fahrzeug kann ein autonom fahrendes Fahrzeug 110 sein, dass ausgebildet sein kann, mit einem Automatisierungsgrad gemäß SAE-Level 5 zu fahren. Das System 100 umfasst ein oder mehrere Geräte 121, 122, 123, die ausgebildet sind, Aktivitätsinformation in Bezug auf ein oder mehrere Aktivitäten eines Nutzers 125, z.B. in einem Haushalt 120, zu ermitteln. Insbesondere kann das System 100 ein oder mehrere Hausgeräte bzw. Haushaltsgeräte 121 umfassen. Beispielhafte Hausgeräte 121 sind ein Ofen, eine Waschmaschine, eine Spülmaschine, ein Trockner, etc. Die Aktivitätsinformation in Bezug auf ein Hausgerät 121 kann anzeigen, dass das Hausgerät 121 mit einem bestimmten Betriebsprogramm betrieben wird. Insbesondere kann die Aktivitätsinformationen eine verbleibende Betriebsdauer des laufenden Betriebsprogramms des Hausgerät 121 anzeigen.
-
Das System 100 kann ferner ein oder mehrere Smart Geräte 123 des Nutzers 125 aufweisen. Beispielhafte Smart Geräte 123 sind ein Smartphone oder ein Smart Wearable wie etwa eine Smart Watch. Ein Smart Gerät 123 kann z.B. als Aktivitätsinformation einen Terminplan des Nutzers 125 und/oder die Weckzeit eines Weckers anzeigen. Alternativ oder ergänzend kann als Aktivitätsinformation z.B. Information in Bezug auf den Herzrhythmus, den Atemrhythmus und/oder andere Vitaldaten angezeigt werden.
-
Ferner kann das System 100 ein oder mehrere Kameras 122 umfassen, die ausgebildet sind, Bilddaten in Bezug auf den Nutzer 125 zu erfassen. Auf Basis der Bilddaten einer Kamera 122 kann z.B. Aktivitätsinformation darüber ermittelt werden, welche Aktivität zu einem bestimmten Zeitpunkt von dem Nutzer 125 ausgeführt wird. Beispielsweise kann ermittelt werden, dass der Nutzer 125 schläft oder kocht oder sich bei einer geschäftlichen Tätigkeit befindet.
-
Die Aktivitätsinformation aus einem Haushalt 120 und/oder in Bezug auf einen Nutzer 125 kann über eine (drahtlose und/oder drahtgebundene) Kommunikationsverbindung 102 an eine Vorrichtung 101 übertragen werden. Die Vorrichtung 101 kann z.B. einen zentralen Server umfassen. Alternativ oder ergänzend kann die Vorrichtung 101 eine Recheneinheit innerhalb des Haushalts 120 (z.B. innerhalb eines Smart Homes) umfassen.
-
Die Vorrichtung 101 kann eingerichtet sein, auf Basis der Aktivitätsinformation einen Abholzeitpunkt zu prädizieren, an dem der Nutzer 125 an einem bestimmten Treffpunkt (z.B. an dem Haushalt 120) von dem Fahrzeug 110 abgeholt werden möchte. Mit anderen Worten, auf Basis der Aktivitätsinformation kann eine gewünschte Ankunftszeit an den Treffpunkt für das Fahrzeug 110 prädiziert werden. Beispielsweise kann auf Basis der durch die Aktivitätsinformation angezeigten verbleibenden Betriebsdauer eines Betriebsprogramms eines Hausgeräts 121 prädiziert, an welchem Abholzeitpunkt der Nutzer 125 abgeholt werden möchte.
-
Die Vorrichtung 101 kann ferner eingerichtet sein, zu veranlassen, dass das Fahrzeug 110 (genau) an dem prädizierten Abholzeitpunkt bzw. Ankunftszeitpunkt an dem Treffpunkt mit dem Nutzer 125 eintrifft. Insbesondere kann dabei bewirkt werden, dass ein autonom fahrendes Fahrzeug 110 ausgehend von der aktuellen Position des Fahrzeugs 110 bis zu dem Treffpunkt geführt wird, sodass das Fahrzeug 110 an dem prädizierten Abholzeitpunkt bzw. Ankunftszeitpunkt an dem Treffpunkt eintrifft. Zu diesem Zweck kann z.B. die von dem Fahrzeug 110 gefahrene Fahrroute angepasst werden. Alternativ oder ergänzend kann die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs 110 angepasst werden. Die Kommunikation zwischen der Vorrichtung 101 und dem Fahrzeug 110 kann über eine (drahtlose und/oder drahtgebundene) Kommunikationsverbindung 102 erfolgen.
-
Die Vorrichtung 101 kann eingerichtet sein, den Nutzer 125 über die prädizierte Abholzeit bzw. Ankunftszeit des Fahrzeugs 110 zu informieren. Beispielsweise kann über eine Benutzerschnittstelle eines Smarten Gerätes 123 des Nutzers 125 die prädizierte Abholzeit bzw. Ankunftszeit ausgegeben werden. Der Nutzer hat dann die Möglichkeit über die Benutzerschnittstelle eine Korrektur der Ankunftszeit bzw. Abholzeit vorzunehmen. Beispielsweise kann es dem Nutzer 125 ermöglicht werden, die Abholzeit bzw. die Ankunftszeit vorzuverlegen oder nach hinten zu verschieben.
-
Die von dem Nutzer 125 korrigierte Abholzeit bzw. Ankunftszeit kann dann dem Fahrzeug 110 mitgeteilt werden. Insbesondere kann durch die Vorrichtung 110 veranlasst werden, dass das Fahrzeug 110 (genau) an der korrigierten Ankunftszeit bzw. Abholzeit an dem Treffpunkt mit dem Nutzer 125 eintrifft.
-
Es wird somit ein System 100 und/oder eine Vorrichtung 101 beschrieben, die eingerichtet sind, eine echtzeitberechnete Ankunftszeit für ein Fahrzeug 110 an einem Zielort (d.h. an einem Treffpunkt) an die am Zielort befindliche Person 125 (z.B. an ein Smart Gerät 123) und/oder an die am Zielort befindlichen ein oder mehreren Smart Home Geräte 121, 122 (z.B. in einem Haushalt und/oder Büro 120) zu senden. Die Ankunftszeit des Fahrzeugs 110 kann z.B. auf Basis einer aktuell geplanten Fahrroute des Fahrzeugs 110 ermittelt werden.
-
Die ein oder mehreren Smart Home Geräte 121, 122 können direkt eine Rückmeldung (z.B. ein Verzögerungssignal oder Aufholsignal) an das Fahrzeug 110 senden. Alternativ oder ergänzend können die ein oder mehreren Smart Home Geräte 121, 122 die Person 125 am Zielort über die Ankunftszeit des Fahrzeugs 110 informieren und es kann anhand einer Rückmeldung die Bestätigung der Ankunftszeit oder eine Änderung (Vorterminierung oder Verzögerung) der Ankunftszeit erbeten werden. Dies kann auch über einen externen Server erfolgen.
-
Es kann dann ggf. eine Anpassung im (ggf. autonomen) Fahrzeug 110 (ggf. mit Bestätigung durch einen im Fahrzeug 110 mitfahrenden Insassen) vorgenommen werden, um zu bewirken, dass das Fahrzeug 110 den Zielort an der geänderten Ankunftszeit erreicht. Dabei kann eine Änderung des Geschwindigkeitsprofils des Fahrzeugs 110 bewirkt werden. Alternativ oder ergänzend kann eine Änderung des Routenprofils (z.B. Abkürzung oder Verlängerung der Strecke) des Fahrzeugs 110 bewirkt werden.
-
Die Änderung und/oder die Ermittlung der gewünschten Ankunftszeit des Fahrzeugs 110 kann z.B. unter Berücksichtigung der folgenden Aspekte ermittelt werden:
- • ein andauernder Mittagsschlaf/Erholungsschlaf des Nutzers 125. Auslösender Impuls zur Ermittlung der Ankunftszeit kann ein Alarm von einem vernetzten Wecker oder einem verbundenen Handy sein, welcher den Impuls automatisch als Aktivitätsinformation an die Vorrichtung 101 senden.
- • ein andauernder Kochvorgang (Essen noch nicht fertig). Auslösender Impuls kann ein intelligentes Haushaltsgerät 121 sein (z.B. eine verbleibende Mikrowellenzeit, Backofen, Kochdauer eines Kochgeräts und/oder einer Küchenmaschine), welches den Impuls in Bezug auf die verbleibende Betriebsdauer als Aktivitätsinformation an die Vorrichtung 101 sendet.
- • eine Restlaufzeit eines Haus-externen Geräts, etwa eines Rasensprengers, Rasenmähers, Laubbläsers, etc., das Aktivitätsinformation in Bezug auf die verbleibende Betriebsdauer bereitstellt.
- • eine andauernde geschäftliche Tätigkeit (z.B. Telefonkonferenz verspätet und verlängert sich), die nicht unterbrochen werden kann. Ein Computer oder eine Software auf einem Computer, Laptop, Tablet, Smartphone etc. sendet automatisch einen Impuls in Bezug auf die andauernde geschäftliche Tätigkeit als Aktivitätsinformation an die Vorrichtung 101.
- • der Nutzer 125 benötigt mehr Zeit im Bad für einen Waschvorgang (z.B. es muss noch geduscht werden), Anziehen (z.B. es muss noch ein Hemd gebügelt werden). Der Nutzer 125 kann die Zeit abschätzen und anhand eines Sprachassistenten Aktivitätsinformation in Bezug auf die gewünschte Ankunftszeit an die Vorrichtung 101 senden.
- • der Nutzer 125 hat einen Paralleltermin und muss frühzeitig das Haus 120 verlassen (z.B. vorgelagerter Arzttermin, Besuch bei Familie oder Freunden, Wochenendeinkauf vorgezogen und/oder schließenden Supermarkt erreichen, etc.). Es kann Aktivitätsinformation in Bezug auf den Paralleltermin an die Vorrichtung 101 gesendet werden.
-
Die Vorrichtung 101 kann somit eingerichtet sein, (nach Möglichkeit) alle Zeitverzögerungen einer Person 125 an einem Standort 120 zu identifizieren, die dazu führen, dass eine Navigationsankunftszeit eines autonom oder selbstgeführten Fahrzeugs 110, welches den Standort 120 anfährt, um in Kontakt mit der Person 125 zu treten, mit möglichen Zeitverzögerungen der Person abgestimmt wird. Ggf. kann alternativ zu dem ursprünglich geplanten Fahrzeug 110 ein anderes (autonomes) Fahrzeug an den Standort 120 geschickt werden, um in Kontakt mit der Person 125 zu treten.
-
Die Zeitverzögerungen können auf Basis von Aktivitätsinformation ermittelt werden, die z.B. durch Geräte 121, 122, 123 eines Smart Hornes bereitgestellt wird (über eine Kommunikationsverbindung 102). Dabei kann ausgehend von der Restbetriebsdauer von ein oder mehreren Geräten 121, 122, 123 ggf. ein zusätzlicher Zeitpuffer berücksichtigt werden, um es dem Nutzer 125 zu ermöglichen, sich auf das Abholen durch das Fahrzeug 110 vorzubereiten.
-
Die Vorrichtung 101 kann eingerichtet sein, alle zeitverzögernden Informationen einer Person 125 (d.h. Aktivitätsinformation) abzugreifen (zuhause, im Büro, auf der Straße, im Bus, Flugzeug, Zug, etc.), welche dazu führen, dass die Person 125 an dem vereinbarten Standort bzw. Treffpunkt zeitverzögert zur Verfügung steht. Die Vorrichtung 101 kann eingerichtet sein, ein Matching zwischen der verzögerten Zeit der Person 125 mit der geplanten Zeit des Fahrzeug 110 (bzw. der Person im Fahrzeug 110) herzustellen (z.B. durch einen Optimierungsalgorithmus).
-
Zeitverzögernder Input kann sein:
- • Restbetriebslaufzeiten von Haushaltsgeräten 121,
- • Terminkalender des Nutzers 125 in der Cloud, auf dem Handy, auf dem PC (welche eine Terminkollision melden),
- • Verspätungszeiten einer Pulsuhr, wenn diese merkt, dass sich der Nutzer 125 zu langsam zum Treffpunkt bewegt,
- • Flugverspätung und/oder Zugverspätung und/oder Busverspätungen und/oder Verspätungen einer Mitfahrgelegenheit (wenn der Nutzer 125 ein Anschlussfahrzeug 110 gebucht hat).
-
Der Matchingalgorithmus der Vorrichtung 101 kann ausgebildet sein, die Verzögerung des Nutzers 125 zu antizipieren und automatisch als prädizierte Abholzeit an das Fahrzeug 110 zu senden. So können der Komfort und die Effizienz erhöht werden.
-
2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften (Computer-implementierten) Verfahrens 200 zur Steuerung der Ankunftszeit eines Fahrzeugs 110 an einem Treffpunkt mit einem Nutzer 125. Der Treffpunkt kann z.B. das Haus, die Wohnung, ein Verkehrsknotenpunkt oder das Büro des Nutzers 125 sein.
-
Das Verfahren 200 umfasst das Ermitteln 201 von Aktivitätsinformation in Bezug auf ein oder mehrere Aktivitäten des Nutzers 125. Die Aktivitätsinformation kann z.B. von einem Smart Gerät 123 des Nutzers 125 und/oder von einem Hausgerät 121 bereitgestellt werden, das von dem Nutzer 125 verwendet wird. Das Verfahren 200 umfasst ferner das Prädizieren 202, auf Basis der Aktivitätsinformation, eines Ankunftszeitpunkts, an dem der Nutzer 125 an dem Treffpunkt sein wird oder sein möchte. Des Weiteren umfasst das Verfahren 200 das Veranlassen 203, dass das Fahrzeug 110 (genau) an dem Ankunftszeitpunkt an dem Treffpunkt eintrifft.
-
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur beispielhaft das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.