-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren zum Anzeigen einer Schaltempfehlung für ein Traktionsgetriebe in einem Fortbewegungsmittel.
-
Im Stand der Technik wird angestrebt, den Fahrer eines Kraftfahrzeuges durch Technologien zu einem effizienteren Fahrverhalten anzuleiten. Bezogen auf eine effiziente, verbrauchsreduzierende Fahrweise gibt es in Kraftfahrzeugen mit Handschaltgetriebe häufig visuelle Anzeigen, die dem Fahrer Schaltempfehlungen anzeigen. Die Schaltempfehlungen werden zumeist automatisch aus einem aktuellen Betriebspunkt des Kraftfahrzeugs abgeleitet. In Kraftfahrzeugen mit Automatikgetrieben ist es üblich, den eingelegten Gang visuell anzuzeigen. Auch bei Automatikgetrieben kann eine manuelle Auslösung eines Schaltvorgangs möglich sein, bspw. bei Fahrzeugen mit automatisierten Handschaltern (bspw. Schaltpaddel).
-
Zur Anzeige eines eingelegten Gangs oder einer Schaltempfehlung sind verschiedene optische Anzeigemöglichkeiten offenbart.
-
DE 100 46 909 A1 offenbart die visuelle Anzeige des eingelegten Gangs in einem Kraftfahrzeug mit Automatikgetriebe in einem Display.
-
WO 2007 07 38 28 A1 offenbart eine Schaltpunktanzeige in einem Kraftfahrzeug mit Handschaltgetriebe zum Anzeigen eines Schalthinweises, wobei eine optische Anzeige, vorzugsweise eine den Zielgang wiedergebende Anzeige im Instrumentenkombi des Kraftfahrzeugs oder in einem separaten Display im Kraftfahrzeug offenbart wird.
-
DE 197 39 626 A1 offenbart eine Anzeigeeinheit, die einen Bildschirm, zum Beispiel als Display zur Darstellung eines begrenzten vorgegebenen Zeichensatzes aufweist.
-
DE 39 12 359 A1 offenbart eine Digitalanzeige als Schalthilfeinformationseinrichtung für Kraftfahrzeuge, in der eine Schaltempfehlung an den Fahrer ausgegeben wird. Die Ausgabe der Schaltempfehlung erfolgt in visueller Form durch eine digitale Zifferanzeige, die farblich vom Skalenfeld abgesetzt dem Fahrer im Blinkrhythmus eine aufleuchtende Zahl des einzulegenden Ganges anzeigt.
-
DE 29 23 986 A1 offenbart eine Schaltsteuerung, die den optimalen Schaltzeitpunkt zum Umschalten zwischen einer Schaltstufe für hohe Drehzahlen und einer Schaltstufe für niedrigere Drehzahlen anzeigt. Zur Anzeige des optimalen Schaltzeitpunktes wird eine Anzeige mittels Lampen vorgeschlagen, die zur Anzeige eines erforderlichen Aufwärtsschaltens oder Abwärtsschaltens aufleuchten. Dieses Signal kann dann vom Fahrer des Kraftfahrzeugs wahrgenommen und umgesetzt werden
-
DE 000010341621 B4 offenbart ein Anzeigeinstrument für ein Kraftfahrzeug, das mit mindestens einer digitalen Anzeigeeinheit als Ganganzeige versehen ist und ein Verfahren zur Anzeige eines Schaltzeitpunktes für ein Kraftfahrzeug mit einem manuell schaltbaren Getriebe, bei dem der Schaltzeitpunkt mittels einer Schaltsteuereinrichtung erfasst, in ein Signal umgewandelt und in einem Anzeigeinstrument zur Anzeige gebracht wird, wobei die Anzeigeeinheit eine 7-Segment-Anzeige ist, in der die Anzeigesegmente aufgrund ihrer Anordnung eine Zahl darstellen können, wobei die Zahl dem im Kraftfahrzeug eingelegten Gang entspricht.
-
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dem Fahrer eine Schaltempfehlung anzuzeigen, die dieser wahrnimmt, ohne seinen Blick vom Fahrgeschehen abzuwenden um somit die Ökologizität der Fahrzeugnutzung sowie die Sicherheit der Fahrzeugführung zu erhöhen. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Insassen eines Fortbewegungsmittels nicht durch akustische Ausgaben zu stören.
-
Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Anzeigen einer nicht visuell wahrzunehmenden Schaltempfehlung an einen Fahrer eines Fortbewegungsmittels gelöst. Das Fortbewegungsmittel kann beispielsweise ein PKW, Transporter, LKW, Luft- und/oder Wasserfahrzeug sein.
-
In einem ersten Schritt wird automatisch ein geeigneter Schaltzeitpunkt für ein Traktionsgetriebe eines Fortbewegungsmittels ermittelt. Der geeignete Schaltzeitpunkt zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass zu diesem Zeitpunkt und unter den zu diesem Zeitpunkt herrschenden Betriebsbedingungen ein anderer als der gewählte Gang für die Kraftübertragung geeignet ist bzw. eine effizientere Fortbewegung ermöglicht. Eine effizientere Fortbewegung zeichnet sich insbesondere durch einen geringeren Energieeinsatz aus. Der Energieeinsatz erfolgt durch Nutzung eines Energieträgers. Der Energieträger wird zur Bereitstellung einer Traktionsenergie in einem Fortbewegungsmittel genutzt (bspw. Kraftstoff, elektrische Energie, Autogas, Wasserstoff, o.ä.). Zusätzlich oder alternativ wird der geeignete Schaltzeitpunkt anhand eines aktuellen Drehmoments des Motors des Fortbewegungsmittels ermittelt. Zusätzlich oder alternativ wird der geeignete Schaltzeitpunkt anhand einer aktuellen Abgas-Zusammensetzung ermittelt. Zusätzlich oder alternativ kann der geeignete Schaltzeitpunkt anhand einer aktuellen Routeninformation ermittelt werden. Zusätzlich oder alternativ kann der geeignete Schaltzeitpunkt unter Berücksichtigung einer aktuellen Beschleunigung, bspw. Quer- oder Längsbeschleunigung, ermittelt werden. Zusätzlich oder alternativ kann der geeignete Schaltzeitpunkt unter Berücksichtigung einer Bremsaktivität ermittelt werden. Zusätzlich oder alternativ kann der geeignete Schaltzeitpunkt unter Berücksichtigung der aktuellen Fahrsituation, bspw. Warmlauf, Stop&Go, Niedrigreibwert etc. ermittelt werden. Schließlich kann der geeignete Schaltzeitpunktes anhand von Verschleißinformationen ermittelt werden. Mit anderen Worten ist zu einem geeigneten Schaltzeitpunkt für eine aktuelle Fortbewegung des Fortbewegungsmittels eine Anwahl einer anderen als der gewählten Getriebestufe vorzuziehen. In einem zweiten Schritt wird dem Fahrer des Fortbewegungsmittels der geeignete Schaltzeitpunkt automatisch mittels eines Aktuators, der ein von einem Fahrer des Fortbewegungsmittels haptisch wahrnehmbaren Signal ausgibt, angezeigt. Mit anderen Worten wird in dem Moment, in welchem ein Schaltvorgang durch den Anwender eingeleitet werden sollte, das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt. Alternativ kann das Signal bereits vor dem Erreichen des Schaltzeitpunktes ausgegeben werden, wobei insbesondere eine mittlere oder messtechnisch ermittelte tatsächliche Reaktionszeit des Fahrers zugrunde gelegt werden können. Eine haptische Wahrnehmung erfolgt passiv und wird durch die Oberflächensensibilität der Haut erreicht. Haptische Signale können über unterschiedliche Rezeptoren der Haut wahrgenommen werden (z.B. Berührung, Druck, Temperatur, Schmerz). Bei der hier vorliegenden Erfindung werden bevorzugt druckhaptische Signale verwendet. Das haptisch wahrnehmbare Signal wird mittels eines Aktuators erzeugt. Das haptisch wahrnehmbare Signal wird zur Anzeige eines geeigneten Schaltzeitpunktes künstlich erzeugt. Die Dauer der Anzeige sollte bevorzugt derart ausgewählt werden, dass der Fahrer das Signal eindeutig wahrnimmt aber auch nicht durch eine längere Signaldauer gestört wird. Eine optimale Signaldauer liegt vorzugsweise zwischen 0,2 s und zwei Sekunden, insbesondere zwischen 0,5 s und einer Sekunde. Durch die Anzeige des geeigneten Schaltzeitpunktes mittels eines haptisch wahrnehmbaren Signals wird der Fahrer zu einer besser geeigneten Fahrweise angeleitet, aber durch die Anzeige nicht notwendigerweise durch einen optischen Reiz vom Fahrgeschehen abgelenkt. Hierdurch wird eine Erhöhung der Fahrsicherheit erreicht.
-
Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
-
Das mittels eines Aktuators ausgegebene, haptisch wahrnehmbare Signal kann eine Vibration sein. Eine Vibration (Erschütterung) ist eine (periodische) Schwingung eines Objektes. Eine Vibration ist insbesondere durch die Größe der Auslenkung (Amplitude) und durch die Häufigkeit des Wechsels (Frequenz) der Bewegungsrichtung charakterisiert. Die Anzeige des geeigneten Schaltzeitpunktes mittels einer Vibration eines Objektes ist vorzugsweise derart auszulegen, dass die gewählte Amplitude und Frequenz eine ausreichende Spürbarkeit des Signals durch den Fahrer gewährleisten. Die Vibration kann beispielsweise durch einen kleinen Motor erzeugt werden, der eine Unwucht trägt und die Bewegung auf ein vom Fahrer berührtes Objekt überträgt. Zusätzlich oder alternativ kann ein Lautsprecher als Vibrationsgeber genutzt werden. Dieser wird mit niedrigen Frequenzen betrieben, durch welche die Lausprechermembran in eine mechanische Schwingung versetzt wird und eine Gegenmasse zu einem Gehäuse darstellt, welches durch die Massenträgheit der Membran in Schwingung versetzt wird. Das Gehäuse sollte vorzugsweise derart Platziert sein, dass eine Vibration des Gehäuses gut durch den Fahrer wahrgenommen wird. Zusätzlich oder alternativ kann das mittels eines Aktuators ausgegebene, haptisch wahrnehmbare Signal eine pulsierende Bewegung sein. Eine pulsierende Bewegung kann insbesondere durch eine rhythmische Zu- und Abnahme eines Volumens gekennzeichnet sein. Zusätzlich oder alternativ kann sich eine pulsierende Bewegung durch eine rhythmische Verschiebung eines Objektes in einem vordefinierten Bereich gekennzeichnet sein. Die Bewegung des Objektes sollte dabei vorzugsweise auf Grund von Größe und/oder Festigkeit des Objektes durch den Fahrer gut spürbar sein. Die Frequenz der Zu- bzw. Abnahme der Amplitude des Volumens ist dabei vorzugsweise deutlich kleiner als die oben beschriebene Vibrationsfrequenz. Mit anderen Worten kann eine pulsierende Bewegung als eine Vibration mit geringer Frequenz und/oder einer Amplitudenmodulation verstanden werden.
-
Es kann genau ein Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird, im Fortbewegungsmittel angebracht sein. Alternativ kann eine Vielzahl Aktuatoren, mittels derer ein haptisch wahrnehmbares Signal erzeugt wird, im Fortbewegungsmittel angebracht sein. Die Vielzahl Aktuatoren kann an einem gleichen Objekt (bspw. Lenkrad, Sitz, o.ä.) oder an unterschiedlichen Objekten angebracht sein. Die Vielzahl Aktuatoren kann zu einem gleichen Zeitpunkt angesteuert werden. Zusätzlich oder alternativ können die Vielzahl Aktuatoren zu unterschiedlichen Zeitpunkten angesteuert werden. Ein erster Aktuator kann dazu eingerichtet sein, mittels einer vordefinierten ersten Signalcharakteristik eine erste Ausprägung eines geeigneten Schaltzeitpunktes anzuzeigen, während insbesondere ein zweiter Aktuator dazu eingerichtet sein kann, mittels einer vordefinierten zweiten Signalcharakteristik eine zweite Ausprägung eines geeigneten Schaltzeitpunktes anzuzeigen. Eine erste Ausprägung kann ein Heraufschalten umfassen. Eine zweite Ausprägung kann ein Herunterschalten umfassen. Eine dritte Ausprägung kann eine Anzeige einer ermittelten Umsetzung einer Schaltempfehlung umfassen. Der Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird, kann am Lenkrad des Fortbewegungsmittels angebracht sein. Der am Lenkrad angebrachte Aktuator ist bevorzugt an einer Position am Lenkrad angebracht, an der eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit einer Hand des Fahrers vorliegt. Eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit einer Hand des Fahrers befindet sich bei Nullstellung des Lenkrades bspw. rechts am Lenkradrad (3-Uhr-Position) und/oder links am Lenkradrad (9-Uhr-Position). Zusätzlich oder alternativ kann der Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird, an einer Lenkstange des Fortbewegungsmittels angebracht sein. Der an der Lenkstange angebrachte Aktuator ist bevorzugt an einer Position an der Lenkstange angebracht, an der eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit einer Hand des Fahrers vorliegt. Eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit einer Hand des Fahrers befindet sich am linken Griff der Lenkstange und/oder am rechten Griff der Lenkstange. Zusätzlich oder alternativ kann der Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird, an einem Schaltknauf des Fortbewegungsmittels angebracht sein. Der am Schaltknauf angebrachte Aktuator ist bevorzugt an einer Position am Schaltknauf angebracht, an der eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit einer Hand des Fahrers vorliegt. Eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit einer Hand des Fahrers befindet sich auf dem Umfang des Schaltknaufes. Zusätzlich oder alternativ kann der Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird, an einem Sitz des Fortbewegungsmittels angebracht sein. Der am Sitz angebrachte Aktuator ist bevorzugt an einer Position am Sitz angebracht, an der eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Körperteils des Fahrers vorliegt. Eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Oberschenkels und/oder des Gesäßes des Fahrers liegt auf einer Sitzfläche des Sitzes vor. Zusätzlich oder alternativ liegt eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Rückens des Fahrers an der Rückenlehne des Sitzes vor. Zusätzlich oder alternativ liegt eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Rückens des Fahrers an der rechten bzw. linken Seitenwange der Rückenlehne des Sitzes vor. Zusätzlich oder alternativ liegt eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Oberschenkels des Fahrers an der rechten bzw. linken Sitzwange der Sitzfläche vor. Schließlich liegt eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit einer Kniebeuge bzw. Oberschenkels Fahrers an der Vorderkante des Sitzes vor. Zusätzlich oder alternativ kann der Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird, an einem Fahrpedal des Fortbewegungsmittels angebracht sein. Vorzugsweise ist der Aktuator am Gaspedal des Fortbewegungsmittels angebracht. Zusätzlich oder alternativ kann der Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird, an einem Bedienelement des Fortbewegungsmittels angebracht sein. An dem Bedienelement liegt bevorzugt eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Körperteils des Fahrers vor. Ein Bedienelement an dem bspw. eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Fingers des Fahrers vorliegt ist bspw. ein Hebel oder Schalter (bspw. Schaltwippe). Zusätzlich oder alternativ kann der Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird, an einer Armlehne angebracht sein. An einer Armlehne liegt eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Armes des Fahrers vor. Eine Armlehne kann sich zwischen den Fahrersitz und dem Beifahrersitz (Mittelarmlehne) befinden. Die Mittelarmlehne kann am Sitz montiert sein. Die Mittelarmlehne kann zusätzlich oder alternativ am Mitteltunnel montiert sein. Zusätzlich oder alternativ kann sich eine Armlehne zwischen dem Fahrersitz und der Fahrertür befinden. Schließlich kann eine Armlehne in die Türinnenverkleidung integriert sein. Schließlich kann der Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird ein Fahrzeugelement sein, an dem eine erhöhte Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Körperteils des Fahrers vorliegt ist bspw. ein Element der Türinnenverkleidung (bspw. Griffmulde).
-
Ein am Lenkrad des Fahrzeugs angebrachter Aktuator, durch den das haptisch wahrnehmbare Signal erzeugt wird, kann insbesondere im Lenkradkranz angebracht sein. Ein Lenkrad eines Fortbewegungsmittels (Fahrzeuglenkrad) ist am oberen Ende einer Lenkradsäule befestigt und dient primär dem Lenken des Fortbewegungsmittels. Das Lenkrad verfügt über eine Art Ring (Lenkradkranz), der mit, von der Lenkradmitte ausgehend, radial angeordneten Speichen (Lenkradspeichen) mit dem Mittelteil des Lenkrades, dem sogenannten Pralltopf, verbunden ist.
-
Das mittels Aktuator erzeugte, haptisch wahrnehmbare Signal kann eine vordefinierte Charakteristik aufweisen. Die Charakteristik kann durch eine Intensität gekennzeichnet sein. Die Intensität (Heftigkeit) gibt an, in welchem Maß etwas vorhanden bzw. ausgeprägt ist. Ein haptisch wahrnehmbares Signal mit einer hohen Intensität ist entsprechend sehr deutlich durch einen Nutzer wahrnehmbar. Mit anderen Worten ist eine Vibration sehr stark, wenn das Signal durch eine hohe Intensität charakterisiert ist. Zusätzlich oder alternativ kann die Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals durch eine Ausgabedauer gekennzeichnet sein. Eine Ausgabedauer ist insbesondere eine zeitliche Länge, für die das haptisch wahrnehmbare Signal wahrnehmbar ist. Zusätzlich oder alternativ kann die Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals durch eine Frequenz gekennzeichnet sein. Die Frequenz gibt an, wie schnell bei einem periodischen Vorgang die Wiederholungen aufeinander folgen. Schließlich kann die Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals durch ein Intervallmuster gekennzeichnet sein. Ein Intervallmuster ist insbesondere durch eine Folge mehrerer Signalausgaben gekennzeichnet. Zwischen den Signalausgaben können gleiche und/oder unterschiedlich lange Pausen liegen.
-
In einem dritten zusätzlichen Schritt wird eine fahrbahninduzierte Vibration des Aktuators ermittelt. Eine fahrbahninduzierte Vibration kann sensorisch ermittelt werden. Zur sensorischen Ermittlung einer fahrbahninduzierten Vibration kann ein optischer Sensor, bspw. eine Kamera, eingesetzt werden. Auf Basis optischer Daten kann die Beschaffenheit des Fahrbahnuntergrundes ermittelt und hieraus die fahrbahninduzierte Vibration abgeleitet werden. Zusätzlich oder alternativ kann anhand der ermittelten optischen Daten die Topologie der Fahrbahn ermittelt und hieraus die fahrbahninduzierte Vibration abgeleitet werden. Die Kamera kann zur Umfeldsensorik des Fortbewegungsmittels gehören. Zusätzlich oder alternativ kann die fahrbahninduzierte Vibration basierend auf Informationen einer externen Datenquelle bestimmt werden. In der externen Datenquelle sind vorzugsweise Informationen zur Fahrbahnuntergrundbeschaffenheit gespeichert. Zusätzlich oder alternativ können in der externen Datenquelle Informationen zu einer Topologie der Fahrbahn gespeichert sein. Schließlich kann die fahrbahninduzierte Vibration sensorisch, mittels eines Erschütterungssensors, ermittelt werden. In einem vierten zusätzlichen Schritt wird im Ansprechen auf eine ermittelte fahrbahninduzierte Vibration des Aktuators die Intensität des haptisch wahrnehmbaren Signals erhöht. Zusätzlich oder alternativ wird im Ansprechen auf eine ermittelte fahrbahninduzierte Vibration des Aktuators die Dauer der Ausgabe haptisch wahrnehmbaren Signals verlängert. Durch eine Verlängerung der Dauer der Ausgabe und/oder eine Erhöhung der Intensität wird insbesondere eine bessere Wahrnehmbarkeit des haptischen Signals bei zeitgleicher Beeinflussung des Aktuators durch ein von außen einwirkendes Signal erreicht.
-
Eine erste Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals (Signalcharakteristik) kann insbesondere eingerichtet sein ein geeigneter Schaltzeitpunkt für ein Heraufschalten angezeigt wird. Zusätzlich oder alternativ kann eine zweite Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals eingerichtet sein einen geeigneten Schaltzeitpunkt für ein Herunterschalten anzeigt. Schließlich kann eine dritte Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals eingerichtet sein eine Rückmeldung über eine ermittelte Umsetzung einer Schaltempfehlung an den Fahrer des Fortbewegungsmittels (Quittierung) auszugeben. Die erste Charakteristik bzw. die zweite Charakteristik bzw. die dritte Charakteristik kann durch eine Intensität gekennzeichnet sein. Die Intensität (Heftigkeit) gibt an, in welchem Maß etwas vorhanden bzw. ausgeprägt ist. Ein haptisch wahrnehmbares Signal mit einer hohen Intensität ist entsprechend sehr deutlich durch einen Nutzer wahrnehmbar. Mit anderen Worten ist eine Vibration sehr stark, wenn das Signal durch eine hohe Intensität charakterisiert ist. Zusätzlich oder alternativ kann die erste Charakteristik bzw. die zweite Charakteristik bzw. die dritte Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals durch eine Ausgabedauer gekennzeichnet sein. Eine Ausgabedauer ist insbesondere eine zeitliche Länge, für die das haptisch wahrnehmbare Signal wahrnehmbar ist. Zusätzlich oder alternativ kann die erste Charakteristik bzw. die zweite Charakteristik bzw. die dritte Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals durch eine Frequenz gekennzeichnet sein. Die Frequenz gibt an, wie schnell bei einem periodischen Vorgang die Wiederholungen aufeinander folgen. Schließlich kann die erste Charakteristik bzw. die zweite Charakteristik bzw. die dritte Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals durch ein Intervallmuster gekennzeichnet sein. Ein Intervallmuster ist insbesondere durch eine Folge mehrerer Signalausgaben gekennzeichnet. Zwischen den Signalausgaben können gleiche und/oder unterschiedlich lange Pausen liegen.
-
In einem vierten zusätzlichen Schritt kann eine Anwendereingabe ermittelt werden. Eine Anwendereingabe kann mittels eines technischen System erfolgen. Eine Anwendereingabe mittels eines technischen Systems kann durch eine Anwahl einer Funktion mittels eines Bedienelementes erfolgen. Ein Bedienelement kann dem Fortbewegungsmittel zugehörig sein. Ein Bedienelement des Fortbewegungsmittels kann ein bereits für andere Funktionen eingesetztes Bedienelement sein (bspw. Multimediaterminal). Das Bedienelement kann über eine berührungssensitive Oberfläche (Touchscreen) verfügen. Zusätzlich oder alternativ kann eine Anwendereingabe mittels eines technischen Systems des Fortbewegungsmittels auditiv erfolgen. Eine auditive Anwendereingabe kann bspw. über ein im Fortbewegungsmittel installiertes Mikrophon erfolgen. Zusätzlich oder alternativ kann eine Anwendereingabe mittels eines tragbaren Anwenderendgerätes erfolgen. Ein tragbares Anwenderendgerät kann bspw. ein Smartphone, Tablet, Laptop o.ä. sein. Auf dem tragbaren Anwenderendgerät kann eine Applikation installiert sein, mittels derer eine Anwendereingabe erfolgen kann. Zusätzlich oder alternativ kann ein Bedarf mittels Gestenerkennung (z.B. Handgesten) erfolgen. Die Anwendereingabe kann insbesondere eine Auswahl einer mehrerer Charakteristiken des haptisch wahrnehmbaren Signals (Signalcharakteristik) zur Anzeige des geeigneten Schaltzeitpunktes umfassen. Die Charakteristik kann, wie bereits oben beschrieben, durch eine Intensität und/oder eine Ausgabedauer und/oder eine Frequenz und/oder ein Intervallmuster gekennzeichnet sein. In einem fünften zusätzlichen Schritt erfolgt die Anzeige des geeigneten Schaltzeitpunktes in Anhängigkeit von der ermittelten Anwendereingabe mittels der ausgewählten Charakteristik des haptisch wahrnehmbaren Signals.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung, die zum Anzeigen einer Schaltempfehlung für ein Traktionsgetriebe an einen Fahrer eines Fortbewegungsmittels eingerichtet ist, vorgeschlagen. Die Vorrichtung umfasst einen Dateneingang, eine Auswerteeinheit und einen Datenausgang. Die Vorrichtung kann fest im Fortbewegungsmittel installiert sein. Über den Dateneingang kann bspw. ein Sensorsignal empfangen werden. Die informationstechnische Anbindung an den Dateneingang kann drahtlos mittels Antenne oder drahtgebunden erfolgen. Der Dateneingang und der Datenausgang sind jeweils mit der Auswerteeinheit gekoppelt. Die Auswerteeinheit kann als programmierbarer Prozessor, Mikrokontroller und/oder elektronisches Steuergerät ausgestaltet sein. Durch die Auswerteeinheit wird die Vorrichtung in die Lage versetzt, die logischen Schritte des in Verbindung mit dem erstgenannten Erfindungsaspekt ausgeführten Verfahrens auszuführen. Mit anderen Worten kann das erfindungsgemäße Verfahren durch die Vorrichtung umgesetzt werden, welche sich weiterer im Fortbewegungsmittel angeordneter Elemente für die Dateneingabe und die Datenausgabe bedienen kann. Die Auswerteeinheit ist erfindungsgemäß eingerichtet, mittels des Dateneingangs automatisch einen geeigneten Schaltzeitpunkt zu ermitteln. In Verbindung mit dem Datenausgang ist die Auswerteeinheit weiter eingerichtet im Ansprechen auf die Ermittlung des geeigneten Schaltzeitpunktes automatisch den geeigneten Schaltzeitpunkt durch ein, mittels eines Aktuators erzeugten und von dem Fahrer des Fortbewegungsmittels haptisch wahrnehmbaren Signals, anzuzeigen. Die Merkmale, Merkmalskombination und die sich aus diesen ergebenden Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung und ihrer bevorzugten Ausgestaltungen entsprechen derart ersichtlich denjenigen, welche in Verbindung mit dem oben genannten Verfahren ausgeführt worden sind, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
-
Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel (z. B. ein PKW, Transporter, LKW, Motorrad, Land- und/oder Wasserfahrzeug) vorgeschlagen, welches eine Vorrichtung gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt umfasst. Auch bezüglich des Fortbewegungsmittels wird hinsichtlich der Merkmale, Merkmalskombinationen und Vorteile auf die obigen Ausführungen verwiesen, um Wiederholungen zu vermeiden.
-
Nachfolgend wird auf eine beispielhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ohne einschränkenden Charakter eingegangen. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind in den Lenkradkranz eines Fortbewegungsmittels an der 9h- und 3h-Position Aktuatoren eingebracht. Auf den Fahrersitz des Fortbewegungsmittels sitzt ein Fahrer des Fortbewegungsmittels und hält das Lenkrad in seinen Händen, so dass die Positionen, an denen die Aktuatoren installiert sind, berührt werden. Der Fahrer fährt das Fortbewegungsmittel im manuellen Modus und kann einen Schalvorgang veranlassen, in dem er eine an der rechten Lenkradspeiche angebrachte Schaltwippe mit dem Daumen betätigt. Von einem externen System erhält das Anzeigesystem die Information, dass ein geeigneter Schaltzeitpunkt für ein Heraufschalten vorliegt. Entsprechend einer vordefinierten Konfiguration gibt das Anzeigesystem einmalig ein Signal über die Aktuatoren im Lenkradkranz aus, dass der Fahrer haptisch wahrnimmt. Zu einem späteren Zeitpunkt erhält das Anzeigesystem von dem externen System die Information, dass ein geeigneter Schaltzeitpunkt für ein Herunterschalten vorliegt. Entsprechend einer vordefinierten Konfiguration gibt das Anzeigesystem zwei Mal aufeinanderfolgend ein Signal über die Aktuatoren im Lenkradkranz aus, dass der Fahrer haptisch wahrnimmt. Entsprechend wird dem Fahrer der geeignete Schaltzeitpunkt angezeigt, ohne dass er seinen Blick vom Fahrgeschehen abwenden muss.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Ausschnitts eines erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittels umfassend ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- 2 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Anzeigen einer Schaltempfehlung für ein Traktionsgetriebe an einen Fahrer eines Fortbewegungsmittels.
-
1 zeigt einen PKW 1 als Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittels, in welchem eine Vorrichtung in Form eines elektronischen Steuergerätes 10 als Auswerteeinheit, umfassend einen Dateneingang 11 und einen Datenausgang 12 sowie ein erster Aktuator 5 und ein zweiter Aktuator 6 installiert sind. Der Dateneingang 11 ist kabelgebunden mit einer externen Auswerteeinheit 9 verbunden, die ein Signal 13 über den Dateneingang 11 an das elektronische Steuergerät 10 übermittelt, welches einen geeigneten Schaltzeitpunkt umfasst. Der Datenausgang 12 ist kabelgebunden mit dem ersten Aktuator 5 und dem zweiten Aktuator 6 verbunden und übermittelt an diese ein Signal 13. Auf dem Fahrersitz des PKW 1 sitzt ein Fahrer 2, dessen rechte Hand 8 auf der rechten Seite den Lenkradkranz 4 des Lenkrades 3 des PKWs 1 und dessen linke Hand 7 auf der linken Seite den Lenkradkranz 4 des Lenkrades 3 des PKWs 1 umfasst. Der erste Aktuator 5 ist auf dem Lenkradkranz 4 auf Höhe des Übergangs der linken Lenkradspeiche 14 in den Lenkradkranz 4 angebracht. Der zweite Aktuator 6 ist auf dem Lenkradkranz 4 auf Höhe des Übergangs der rechten Lenkradspeiche 15 in den Lenkradkranz 4 angebracht. Die linke Hand 7 des Fahrers liegt auf der Stelle, an der der erste Aktuator 5 angebracht ist. Die rechte Hand 8 des Fahrers liegt auf der Stelle, an der der zweite Aktuator 6 angebracht ist. Das elektronische Steuergerät 10 ermittelt mittels eines über den Dateneingang 11 von der externen Auswerteeinheit 9 empfangenen Signals 13 einen geeigneten Schaltzeitpunkt für ein Heraufschalten und gibt im Ansprechen darauf ein Signal 13 an den ersten Aktuator 5 und den zweiten Aktuator 6 aus. Der erste Aktuator 5 und der zweite Aktuator 6 vibrieren im Ansprechen auf das Signal 13 und zeigen dem Fahrer 2 derart den geeigneten Schaltzeitpunkt für ein Heraufschalten an.
-
2 zeigt ein Flussdiagramm mit Schritten eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Anzeigen einer Schaltempfehlung für ein Traktionsgetriebe an einen Fahrer eines Fortbewegungsmittels. Im ersten Schritt 100 wird automatisch ein geeigneter Schaltzeitpunkt ermittelt. Der zweite Schritt 200 umfasst im Ansprechen auf die Ermittlung des geeigneten Schaltzeitpunktes die Anzeige des geeigneten Schaltzeitpunktes mittels eines vom Fahrer des Fortbewegungsmittels haptisch wahrnehmbaren Signals.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- KFZ
- 2
- Fahrer
- 3
- Lenkrad
- 4
- Lenkradkranz
- 5
- erster Aktuator
- 6
- zweiter Aktuator
- 7
- linke Hand
- 8
- rechte Hand
- 9
- externe Auswerteeinheit
- 10
- elektronisches Steuergerät
- 11
- Dateneingang
- 12
- Datenausgang
- 13
- Signal
- 14
- linke Lenkradspeiche
- 15
- rechte Lenkradspeiche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10046909 A1 [0004]
- DE 19739626 A1 [0006]
- DE 3912359 A1 [0007]
- DE 2923986 A1 [0008]
- DE 000010341621 B4 [0009]