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GEBIET DER ERFINDUNG
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Kontrollwaage sowie Verfahren zur Verwiegung von Produkten, wobei die Kontrollwaage mindestens einen Wägebereich und eine Wägezelle aufweist und die Wägezelle mit dem Wägebereich über einen Krafteinleitungsbereich verbunden ist. TECHNISCHER HINTERGRUND
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Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von dynamischen Kontrollwaagen (checkweigher) bekannt. Diese Wägevorrichtungen weisen eine Transporteinrichtung, welches häufig ein einteiliges oder mehrteiliges auf ein oder mehrerer Wägezellen montiertes Transportband ist, auf. Die zu verwiegenden Produkte werden von einem Zuführband über ein Wägeband bzw. einem Wägebereich der Kontrollwaage befördert und zu einem Abführband weitertransportiert. Auf dem Wägeband der Kontrollwaage werden die Produkte verwogen, wobei die Produkte über das Wägeband mit einer definierten Transportgeschwindigkeit befördert werden. Somit erfolgt die Verwiegung der Produkte nicht im Stillstand, wie bei einer statischen Waage, sondern während sich die Produkte über das Wägeband der Kontrollwaage bewegen. Die Verwiegung eines Produktes mit einer Kontrollwaage wird deshalb auch als dynamische Verwiegung bezeichnet.
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Um einen hohen Durchsatz an Produkten bei der Verwiegung zu erreichen ist die Einschwingzeit der Wägezelle der limitierende Faktor, da die Wägezelle beim Auflaufen eines Produktes auf das Wägeband schlagartig ausgelenkt wird. Deshalb wird ein Großteil der Zeit, in der das Produkt über das Wägeband läuft, für das einschwingen der Wägezelle benötigt. Erst wenn die Wägezelle einen relativ stabilen Wert liefert kann das Gewicht des Produkts sicher ermittelt werden.
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Die
DE 103 22 504 A1 offenbart eine Kontrollwaage, welche Filtereinrichtung aufweist, um durch Mittelwertbildung einen möglichst genauen Gewichtswert eines Produktes zu liefern.
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Weiterhin offenbart die
DE 33 34 489 A1 eine Kontrollwaage die im laufenden Betrieb geeicht werden kann, indem eine Einrichtung vorgesehen ist, die ein Wägeband während des Arbeitens der Kontrollwaage anhebt und eine bekannte Kraft auf den Krafteinleitungsbereich der Wägezelle ausübt, um zu ermöglichen, dass die Wägezelle von Zeit zu Zeit ohne Unterbrechung des Betriebs der Vorrichtung geeicht werden kann.
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Nachteilig an dem bekannten Stand der Technik ist, dass die Einschwingzeit der Wägezelle nicht beeinflusst werden kann und somit eine Erhöhung des Durchsatzes nicht möglich ist oder die Genauigkeit der Messung dabei abnimmt.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Kontrollwaage zur Verfügung zu stellen, welcher die bekannten Nachteile des Standes der Technik ausräumt oder zumindest verringert, insbesondere einen höheren Durchsatz von Produkten ermöglicht, bei gleichbleibender oder erhöhter Genauigkeit der Gewichtserfassung.
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Diese Aufgabe wird bei einer Kontrollwaage der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass vor dem Wägebereich eine Detektionseinrichtung angeordnet ist, welche die Produkte erkennt, die auf den Wägebereich transportiert werden, wobei eine Auswerteeinrichtung aufgrund der Detektion eines Produkts die Kompensationsspule der Wägezelle mit einem Strom beaufschlagt, welcher einer definierten Vorlast entspricht. Insbesondere kann die Vorlast dynamisch an die zu wiegende Produkte angepasst werden, da die Spule entsprechend der Vorlast bestromt werden kann und die Wägezelle vorspannen kann bzw. in eine ausgelenkte Position bringen kann. Somit lenkt die Kompensationsspule das Hebelwerk aus einer Nullposition aus, um eine definierte Vorlast zu erzeugen. Dadurch wird die Einschwingzeit der Wägezelle deutlich verringert, da die Auslenkung der Wägezelle lediglich durch die Differenz zwischen der Vorlast und dem tatsächlichen Gewicht des Produkts erzeugt wird. Somit kann man einen Signalfilter genauer auf diese Differenzmessung abstimmen.
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Bei der Kontrollwaage kann es sich sowohl um eine Kontrollwaage zur kontinuierlichen Verwiegung von bewegten Produkten handeln, als auch um eine statische Waage, auf die, durch beispielsweise einen Roboter, ein Produkt aufgelegt wird.
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Die Wägezelle weist einen Festlandkörper sowie einen Krafteinleitungsbereich auf, wobei der Krafteinleitungsbereich mit dem Festlandkörper über mindestens eine Parallelogrammführung verbunden ist und ein Hebelwerk mit dem Krafteinleitungsbereich verbunden ist, welches aus mindestens zwei Hebeln besteht, wobei die mindestens zwei Hebel mittels Stützgelenke auf dem Festlandkörper abgestützt sind und über Koppelstangen und Lastgelenke miteinander verbunden sind. Insbesondere ist der zweite Hebel bzw. der letzte Hebel der Kompensationshebel, an dessen Ende eine Kompensationsspule angeordnet ist. Bei einer Belastung des Krafteinleitungsbereichs mit einer Last wird der Krafteinleitungsbereich relativ zum Festland mit einer Kraft beaufschlagt, wobei sich aufgrund der einwirkenden Kraft auf das Hebelwerk eine minimale Auslenkung des Kompensationshebels ergibt, welche mittels der Kraftkompensation, insbesondere mittels der Kompensationsspule und einem Magneten, wieder ausgeglichen wird.
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Die Nullposition ist dabei die Position des letzten Hebels, welcher der letzte Hebel einnimmt, sobald die Wägezelle angeschaltet wird und die Kompensationsspule mit einem Strom beaufschlagt wird. Mit anderen Worten ist die Nullposition die Position des letzten Hebels, bei dem die Kraftkompensation bzw. die Kompensationsspule und der Magnet, den letzten Hebel in einer vorzugsweise waagerechten Position hält. Dazu ist innerhalb der Wägezelle ein Positionssensor angeordnet, welcher eine Lichtquelle, einen Lichtempfänger und insbesondere eine Schlitzblende umfasst, wobei die Schlitzblende bevorzugt auf dem letzten Hebel angeordnet ist. Aufgrund des Signals des Lichtempfängers wird bestimmt, ob sich der letzte Hebel in einer ausgelenkten Position befindet und die Spule entsprechend stärker bestromt werden muss oder sich der letzte Hebel in der Nullposition befindet.
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In einer weiteren Ausgestaltung beaufschlagt die Auswerteeinrichtung die Kompensationsspule mit einem Strom, welcher eine Vorlast entspricht bzw. wodurch eine Vorlast simuliert wird, die unter einem vorgegebenen Wert eines Sollgewichts liegt. Insbesondere wird der Spulenstrom für die Kompensationsspule so von der Auswerteeinrichtung angesteuert, dass die dadurch simulierte Vorlast mindestens 1 %, bevorzugt mindestens 3%, besonders bevorzugt mindestens 5%, unterhalb eines Sollgewichts liegt. Dadurch kann das Produkt direkt ausgesondert werden, wenn es unterhalb der Vorlast liegt ohne das genaue Gewicht zu ermitteln, da bei einer Unterschreitung der Vorlast ein Spulenstrom kleiner wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist eine zweite Spule an dem letzten Hebel des Hebelwerks angeordnet, wobei die zweite Spule mit einem Strom beaufschlagt wird, welcher einer Kraft entspricht, die der Vorlast entspricht und die Kompensationsspule mit einem Strom beaufschlagt wird, welcher das Hebelwerk in einer Nullposition hält. Hierzu wirken die Kompensationsspule und die zweite Spule in entgegengesetzte Richtungen. Von besonderem Vorteil ist hierbei, dass beim mindestens teilweise, insbesondere beim vollständigen Aufliegen bzw. Auflaufen eines Produkts auf den Wägebereich das Hebelwerk nur noch minimal ausgelenkt wird, wodurch die Einschwingzeit deutlich reduziert wird. Weiterhin kann die zweite Spule beim Aufliegen bzw. Auflaufen des Produkts auf den Wägebereich durch die Auswerteeinrichtung dahingehend gesteuert werden, dass die zweite Spule, nicht schlagartig ausgeschaltet wird, sondern die Vorbelastung beispielsweise in Abhängigkeit der Produktlänge langsam abfällt, bis die Vorbelastung vollständig deaktiviert ist. Dadurch wird die Einschwingzeit weiter reduziert und der Durchsatz kann deutlich erhöht werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind die Kompensationsspule und die zweite Spule untereinander angeordnet, wobei die Kompensationsspule und die zweite Spule mit dem letzten Hebel des Hebelwerks verbunden sind. Vorzugsweise können die Kompensationsspule und die zweite Spule auch übereinander angeordnet sein, wobei die Kompensationsspule einen anderen Wickelsinn aufweist als die zweite Spule.
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In einer weiteren Ausgestaltung erfolgt die Vorbelastung des Wägesystems der Kontrollwaage indem vor dem Wägebereich eine Detektionseinrichtung angeordnet ist, welche die Produkte erkennt, die insbesondere von einem Zuführband auf den Wägebereich transportiert werden und ein Signal an eine Auswerteeinrichtung sendet, wobei die Auswerteeinrichtung aufgrund des Detektionssignals die Kompensationsspule mit einem definierten Strom beaufschlagt, welcher einer definierten Vorlast entspricht. Insbesondere wird der Strom zur Erzeugung der Vorlast reduziert, sobald das Produkt mindestens teilweise auf dem Wägebereich aufliegt bzw. aufgelaufen ist. Dazu kann die Auswerteeinrichtung beispielsweise die Zeit und/oder den Abstand zwischen zwei Produkten durch die Detektionseinrichtung ermittelt. Aufgrund der ermittelten Zeit und/oder des ermittelten Abstands kann die Auswerteeinheit die Vorlast entsprechend regeln, indem beispielsweise mindestens eine Spule, die Kompensationsspule und/oder die zweite Spule, der Wägezelle geregelt wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird beim mindestens teilweisen Aufliegen bzw. Auflaufen des Produkts auf dem Wägebereich die zweite Spule deaktiviert oder der Strom zur Erzeugung der Vorlast wird reduziert, um ein Gewicht des Produkts zu ermitteln. Hierzu wird in der Auswerteeinheit die Stromversorgung für die zweite Spule deaktiviert bzw. die Stromversorgung der zweiten Spule so geregelt, dass diese über eine definierte Zeit den Strom zur Regelung der zweiten Spule herunterregelt, bis die zweite Spule keinen Einfluss mehr ausübt. Anschließend wird das tatsächliche Gewicht des Produkts ermittelt.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann bei einem Kaltstart der Wägezelle die Kompensationsspule und/oder die zweite Spule einen Temperaturdrift kompensieren. Ein Kaltstart bedeutet dabei, dass die Wägezelle deaktiviert bzw. von der Stromversorgung getrennt war und die Spulen bzw. alle elektrischen Bauteile sowie die mechanischen Bauteile der Wägezelle ausgekühlt sind bzw. eine geringere Temperatur aufweisen als im normalen Betrieb, wobei die geringere Temperatur der Umgebungstemperatur des Aufstellraums der Wägezelle entspricht. Sobald die Spannungsversorgung der Wägezelle eingeschaltet wird, erwärmen sich alle Bauteile der Wägezelle bis sich eine Betriebstemperatur der Bauteile eingestellt hat. Während dieser Aufwärmzeit kann es zu einer Nullpunktverschiebung sowie einer geringeren Empfindlichkeit der Wägezelle kommen. Um die Aufwärmzeit zu verkürzen ist es daher von Vorteil, dass die Spulen der Wägezelle mit einer höheren Leistung betrieben werden. Dazu kann beispielsweise die Auswerteeinheit beim Einschalten der Spannungsversorgung der Wägezelle die Spulen mit einer definiert höheren Leistung betreiben als in dem regulären Betrieb der Wägezelle. Insbesondere werden bei einem Kaltstart die Kompensationsspule und/oder die zweite Spule, für eine definierte Zeit und/oder bis eine bestimmte Temperatur im Inneren der Wägezelle erreicht ist, mit ihrer maximalen Leistung betrieben. Hierzu ist vorzugsweise ein Temperatursensor in der Wägezelle angeordnet welcher die Temperatur in der Wägezelle überwacht. Sobald die Wägezelle ihre Betriebstemperatur aufweist, werden die Spulen mit ihrem üblichen Betriebsstrom versorgt.
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In einer weiteren Ausgestaltung beendet die Auswerteeinrichtung eine Verwiegung eines Produkts, sobald das Gewicht des Produktes einen Schwellenwert überschreitet oder unterschreitet, wobei die Auswerteeinrichtung ein Signal an eine Ausscheideeinheit leitet, welches das Produkt aus einem Produktstrom aussondert. Hierbei muss das Gewicht nicht genau ermittelt werden. Das Produkt wird ausgesondert sobald es einen unteren Schwellenwert unterschreitet oder einen oberen Schwellenwert überschreitet. Beispielsweise liegt der untere Schwellenwert bei 97% des Sollgewichtswerts, bevorzugt bei 95 % des Sollgewichtswerts, besonders bevorzugt bei 90 % des Sollgewichtswerts. Der obere Schwellenwert kann beispielsweise bei 103 % des Sollgewichtswerts, bevorzugt bei 105 % des Sollgewichtswerts, besonders bevorzugt bei 110% des Sollgewichtswerts liegen. Weiterhin kann die Auswerteeinrichtung den Schwellenwert in Abhängigkeit des zu verwiegenden Produkts automatisch einstellen. Vorzugsweise kann die Kontrollwaage dazu eine weitere Detektionseinrichtung aufweisen welche beispielweise die Form oder ein Produktmerkmal, insbesondere ein Barcode oder ein QR-Code, erkennt und die Auswerteeinheit einen dem Sollgewichtswert zugeordneten oberen Schwellenwert und einen unteren Schwellenwert automatisch einstellt.
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Figurenliste
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Weitere vorteilhafte Aspekte ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, dabei ist:
- 1 eine schematische Darstellung der Kontrollwaage
- 2 einen Querschnitt der Wägezelle
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Kontrollwaage 1. Bei der Kontrollwaage 1 erfolgt eine Verwiegung eines Produkts 2 in einem bewegten Zustand. Bei der Kontrollwaage 1 wird das Produkt 2 von einem Zuführband 3 auf ein Wägebereich 4 der Kontrollwaage 1 geleitet und anschließend zu einem Abführband 5 weitertransportiert. Der Wägebereich 4 ist hierbei ein Wägeband 4. Auf dem Wägebereich 4 erfolgt die Ermittlung des Gewichts des Produkts 2. Zusätzlich ist an dem Zuführband 3 bzw. vor dem Wägebereich 4 eine Detektionseinrichtung 7 angeordnet, welche das Produkt erkennt. Vorzugsweise handelt es sich bei der Detektionseinrichtung 7 um eine Lichtschranke. Weiterhin kann an der Kontrollwaage 1, insbesondere an dem Abführband 5 ein Pusher oder eine Weiche angeordnet sein, welche das Produkt 2 aus einem Produktstrom ausschleusen kann, wenn das Produkt 2 ein Sollgewichtswert um einen definierten Betrag unterschreitet oder überschreitet. Zusätzlich weist die Kontrollwaage 1 ein Display auf, über welches die Gewichte der Produkte 3 angezeigt werden können oder Einstellungen an der Kontrollwaage 1 vorgenommen werden können.
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2 zeigt einen Querschnitt der Wägezelle 8, wobei die Wägezelle 8 einen Krafteinleitungsbereich 9, einen Festlandkörper 10, einen oberen Parallelogrammlenker 11 sowie einen unteren Parallelogrammlenker 12 umfasst, wobei der obere Parallelogrammlenker 11 und der untere Parallelogrammlenker 12, vordere Gelenkstellen 13 und hintere Gelenkstellen 14 aufweisen. Der Festlandkörper 10 weist einen vorkragenden Bereich 15 auf, welcher sich vom Festlandkörper 10 in Richtung des Krafteinleitungsbereichs 9 erstreckt und somit in das Hebelwerk 16 hineinragt. An dem vorkragenden Bereich 15 des Festlandkörpers 10 ist mindestens ein Hebel 17 des Hebelwerks 16 über ein erstes Stützgelenk 18 abgestützt. Das Hebelwerk 16 weist in diesem Ausführungsbeispiel drei Hebel 17 auf, wobei an dem letzte Hebel 19 bzw. dem Kompensationshebel 19 eine Kompensationsspule 20 angeordnet ist. Die Kompensationsspule 20 ist über einen Spulenträger 21 mit dem letzten Hebel 19 verbunden. Weiterhin ist ein Überlastanschlag 22 an dem Festlandkörper 10 angeordnet, welcher die maximale Auslenkung des letzten Hebels 19 begrenzt. Unterhalb der Kompensationsspule 20 ist der Magnettopf 23 angeordnet, welcher in dem Festlandkörper 10 angeordnet ist und in dem Festlandkörper befestigt ist. Weiterhin ist der Krafteinleitungsbereich 9 mit dem Wägebereich 4 verbunden, wobei der Festlandkörper 10 vorzugsweise an einem Rahmen bzw. einer Tragstruktur der Kontrollwaage 1 befestigt ist.
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Bei einem Betrieb der Kontrollwaage 1 wird ein Produkt 2 von dem Zuführband 3 zu dem Wägebereich 4 befördert, wobei an dem Zuführband 3 eine Detektionseinrichtung 7 angeordnet ist. Die Detektionseinrichtung detektiert das vorbeilaufende Produkt 2 und sendet ein Signal eine Auswerteeinheit der Kontrollwaage 1. Aufgrund des Signals der Detektionseinrichtung 7 kann die Auswerteeinheit beispielsweise aufgrund der bekannten Fördergeschwindigkeit, welche mit einem weiteren Sensor erfasst werden kann, insbesondere einem Drehgeber, und dem Abstand der Detektionseinrichtung 7 von dem Wägebereich 4, die Zeit berechnen, wann das Produkt 2 auf den Wägebereich 4 aufläuft. Anschließend wird zur Vorbelastung der Wägezelle 8 von der Auswerteeinheit ein Signal an die Wägezelle 8 geleitet, dass die Kompensationsspule 20 der Wägezelle 8 mit einem Strom beaufschlagt werden soll, welches einer definierten Vorlast entspricht. Sobald die Kompensationsspule 20 mit dem entsprechenden Strom beaufschlagt wird, wird das Hebelwerk 16 aus der Nullposition ausgelenkt. Sobald das Produkt 2 mindestens teilweise, bevorzugt vollständig auf dem Wägebereich 4 aufliegt, wird der Strom zur Erzeugung der Vorlast soweit reduziert, dass dieser keinen Einfluss mehr auf das Wägeergebnis hat. Anschließend kann das Gewicht des Produkts 2 durch die Wägezelle 8 ermittelt werden.
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3 zeigt einen Querschnitt der Wägezelle 8 aus 2 mit einem Krafteinleitungsbereich 9, einem Festlandkörper 10, einem oberen Parallelogrammlenker 11 sowie einem unteren Parallelogrammlenker 12, wobei der obere Parallelogrammlenker 11 und der untere Parallelogrammlenker 12, vordere Gelenkstellen 13 und hintere Gelenkstellen 14 aufweisen. Der Festlandkörper 10 weist einen vorkragenden Bereich 15 auf, welcher sich vom Festlandkörper 10 in Richtung des Krafteinleitungsbereichs 9 erstreckt und somit in das Hebelwerk 16 hineinragt. An dem vorkragenden Bereich 15 des Festlandkörpers 10 ist mindestens ein Hebel 17 des Hebelwerks 16 über ein erstes Stützgelenk 18 abgestützt. Das Hebelwerk 16 weist in diesem Ausführungsbeispiel drei Hebel 17 auf, wobei an dem letzte Hebel 19 bzw. dem Kompensationshebel 19 eine Kompensationsspule 20 angeordnet ist. Die Kompensationsspule 20 ist über einen Spulenträger 21 mit dem letzten Hebel 19 verbunden. Zusätzlich ist an dem letzten Hebel 19 eine zweite Spule 24 angeordnet, wobei die zweite Spule 24 unterhalb der Kompensationsspule 20 angeordnet ist. Vorzugsweise ist die zweite Spule ebenfalls in demselben Spulenträger 21 bzw. mit demselben Spulenträger 21 verbunden wie die Kompensationsspule 20. Alternativ kann die zweite Spule 24 auch über die Kompensationsspule 20 gewickelt sein, wobei der Wickelsinn der zweiten Spule 24 vorzugsweise entgegengesetzt zu dem Wickelsinn der Kompensationsspule 20 ist. Somit wirken die Kompensationsspule 20 und die zweite Spule 24 in entgegengesetzte Richtungen. Vorzugsweise wirkt die Kompensationsspule 20 in Richtung einer Unterseite der Wägezelle 8 bzw. in Gravitationsrichtung bzw. entgegen der Auslenkungsrichtung des letzten Hebels 19 und die zweite Spule 24 wirkt in Richtung einer Oberseite der Wägezelle 8 bzw. entgegen der Gravitationsrichtung bzw. in Richtung der Auslenkungsrichtung des letzten Hebels 19.
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Die zweite Spule 24 dient als Vorbelastungsspule der Wägezelle 8, wobei die zweite Spule 24 mit einem Strom beaufschlagt wird, welcher einer Kraft entspricht, die der Vorlast entspricht und die Kompensationsspule 20 wird mit einem Strom beaufschlagt, welcher das Hebelwerk 16 in einer Nullposition hält. Die Nullposition des Hebelwerks 16 ist in den 2 und 3 zu sehen. Dadurch wird das Hebelwerk 16 beim Auflaufen eines Produkts 2 auf den Wägebereich nur minimal ausgelenkt. Weiterhin kann die zweite Spule 24 beim Auflaufen des Produkts 2 auf den Wägebereich 4 durch die Auswerteeinrichtung dahingehend gesteuert werden, dass die zweite Spule 24, nicht schlagartig ausgeschaltet wird, sondern die Vorbelastung, welche aufgrund der Bestromung der zweiten Spule 24 auf den letzten Hebel 19 ausgeübt wird, in Abhängigkeit einer Produktlänge langsam abfällt bzw. reduziert wird, bis der Strom für die zweite Spule 24 vollständig deaktiviert ist bzw. bis die zweite Spule 24 keinen Einfluss mehr auf das Wägeergebnis hat. Somit wird die Stromversorgung der zweiten Spule 24 so geregelt, dass die Auswerteeinrichtung über eine definierte Zeit den Strom zur Regelung der zweiten Spule 24 herunterregelt, bis die zweite Spule 24 keinen Einfluss mehr ausübt. Anschließend wird das tatsächliche Gewicht des Produkts ermittelt. Alternativ kann beim mindestens teilweisen Aufliegen bzw. Auflaufen des Produkts 2 auf den Wägebereich 4 der Strom zur Versorgung der zweiten Spule 24 schlagartig deaktiviert werden, um ein Gewicht des Produkts 2 zu ermitteln. Hierzu wird in der Auswerteeinheit die Stromversorgung für die zweite Spule 24 deaktiviert bzw.
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Weiterhin ist ein Überlastanschlag 22 an dem Festlandkörper 10 angeordnet, welcher die maximale Auslenkung des letzten Hebels 19 begrenzt. Unterhalb der Kompensationsspule 20 ist der Magnettopf 23 angeordnet, welcher in dem Festlandkörper 10 angeordnet ist und an dem Festlandkörper befestigt ist. Weiterhin ist der Krafteinleitungsbereich 9 mit dem Wägebereich 4 verbunden, wobei der Festlandkörper 10 vorzugsweise an einem Rahmen bzw. einer Tragstruktur der Kontrollwaage 1 befestigt ist.
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Neben einer Vorbelastung der Wägezelle 8 können die Kompensationsspule 20 und die zweite Spule 24 auch bei einem Kaltstart der Wägezelle 8 die Wägezelle schneller auf eine Betriebstemperatur bringen bzw. die Aufwärmzeit der Wägezelle verkürzen. Hierzu wird ein Temperaturdrift durch die Kompensationsspule 20 und/oder die zweite Spule 24 kompensiert. Dazu werden die Kompensationsspule 20 und/oder die zweite Spule 25 der Wägezelle 8 mit einer höheren Leistung betrieben. Dazu kann beispielsweise die Auswerteeinheit beim Einschalten der Spannungsversorgung der Wägezelle 8 die Kompensationsspule 20 und/oder die zweite Spule 24 mit einer definiert höheren Leistung betreiben werden als in dem regulären Betrieb der Wägezelle 8. Insbesondere werden beim Kaltstart die Kompensationsspule 20 und/oder die zweite Spule 24 mit ihrer maximalen Leistung betrieben. Dadurch erwärmen sich alle Bauteile der Wägezelle 8 schneller und die Aufwärmzeit kann deutlich verkürzt werden. Hierzu ist vorzugsweise ein Temperatursensor in der Wägezelle 8 angeordnet welcher die Temperatur in der Wägezelle 8 überwacht. Sobald die Wägezelle 8 ihre Betriebstemperatur aufweist, werden die Kompensationsspule 20 und/oder die zweite Spule 24 mit ihrem üblichen Betriebsstrom versorgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kontrollwaage
- 2
- Produkt
- 3
- Zuführband
- 4
- Wägebereich / Wägeband
- 5
- Abführband
- 6
- Display
- 7
- Detektionseinrichtung
- 8
- Wägezelle
- 9
- Krafteinleitungsbereich
- 10
- Festlandkörper
- 11
- oberer Parallelogrammlenker
- 12
- unterer Parallelogrammlenker
- 13
- vordere Gelenkstellen
- 14
- hintere Gelenkstellen
- 15
- vorkragender Bereich
- 16
- Hebelwerk
- 17
- Hebel
- 18
- Stützgelenk
- 19
- letzter Hebel, Kompensationshebel
- 20
- Kompensationsspule
- 21
- Spulenträger
- 22
- Überlastanschlag
- 23
- Magnettopf
- 24
- zweite Spule
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10322504 A1 [0004]
- DE 3334489 A1 [0005]