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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, Einrichtung und Softwareprogrammprodukt zur Auslösung und Ausführung eines Notrufes über eine Mobilfunkgerät unter Einbeziehung eines Mobilfunknetzes, gemäß Oberbegriff der Patentansprüche 1, 5 und 10.
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Aus der
DE 197 06 638 C1 ist ein Verfahren und eine Einrichtung mit den gattungsgemäßen Merkmalen bekannt. Dabei wird über ein Mobilfunkgerät ein Notruf ausgelöst, der an eine Notrufzentrale weitergegeben wird. Dabei wird eine bidirektionale Verbindung aufgebaut, die solange zwanghaft aufrecht erhalten bleibt, bis ein notrufsenderspezifisches oder empfängerspezifisches Quittierungssignal eingegeben wird, welche die Sprechverbindung wieder aufhebt. Dabei sendet der Sender mit dem Notruf auch eine Kennung, die es ermöglicht in der Notrufzentrale ein nutzerspezifisches, zuvor personalisiertes Datenpaket mit Gesundheitsrisikodaten an einen Rettungsdienst zu übermitteln. So erfährt der jeweils gerufene Rettungsdienst bereits in seiner Anfahrt, welche Gesundheitsrisiken der Notrufauslöser hat, und der Rettungsdienst trifft somit vorinstruiert am Notfallort ein. Diese Vorinstruktionen sind in dem Falle essentiell wichtig, wenn der Notrufauslöser nicht mehr ansprechbar ist. Diese Daten sind die erste Hilfe und zur Schnelldiagnose vor Ort aber auch zur Wahl der entsprechenden Klinik von großer Bedeutung, für eine effiziente Hilfe.
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Mit dem an sich vorteilhaften bekannten Verfahren werden auf der Basis des Auslösens eines Notrufes gleich mehrere Datenverbindungen notwendig, was zu Fehlern in den Abläufen führen kann, wenn eine der Datenverbindungen aktuell nicht funktioniert.
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Das an sich bereits vorteilhafte Verfahren hat daher einige Schwachstellen in der Sicherstellung der für den Rettungsdienst übermittelten Daten, weil diese ausschließlich in einer Notrufzentrale abgelegt sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Rettungsablauf erheblich effizienter zu ermöglichen.
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Die gestellte Aufgabe wird bei einem Verfahren der gattungsgemäßen Art durch die Merkmale des Verfahrensanspruches 1 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 4 angegeben.
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Im Hinblick auf eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art wird die gestellte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 5 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen 6-8 angegeben.
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Im Hinblick auf eine Softwareprogrammprodukt wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 9 und 10 gelöst.
Dabei werden Verfahren und Einrichtung in einer funktionalen Weise zusammengeführt.
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Kern der Erfindung ist, dass direkt im besagten notruffähigen Mobilfunkgerät zusätzlich Gesundheitsrisikodaten des Notrufauslösenden entweder zuvor abgespeichert oder zumindest als Datenfeld adressiert oder als zuvor autorisierten Datenbankzugriff abgelegt sind, die sogleich mit dem Notruf mit übermittelt werden.
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Anders als in der eingangs genannten
DE 197 06 638 C1 desselben Anmelders und Erfinders, werden die Gesundheitsrisikodaten entweder direkt über einen direkten einmaligen Datentransfer übermittelt, oder es werden zumindest autorisierende Zugriffsdaten auf eine Datenbank übermittelt, in denen die Notrufer-Risikodaten zuvor abgelegt sind. Das System ist damit erheblich störunanfälliger und sicherer.
Ferner ist auch die daran gebundene Autorisierung erheblich vereinfacht, und es entstehen sogleich mehr Funktionalitäten.
Im Falle einer direkten Übermittelung der Risikodaten aus dem Mobilfunkgerät bedarf es keiner weiteren technischen Autorisierung. Aber bei der Anwendung, dass mit dem Notruf Zugriffsdaten für einen Zugriff auf eine Datenbank ermöglicht werden soll, in der zuvor die Gesundheitsrisikodaten der betreffenden Person abgelegt sind, bedarf es entsprechend reglementierender Maßnahmen. Diese können sein, Daten die bei einem Server zu personifizierten Patentenverfügungen als Service mit autorisiertem Zugriff abgespeichert sind, oder die Speicherung der Daten bei der Bundesnotarkammer etc. In diesem Falle soll dort der Zugriff nur autorisiert erfolgen, so dass bei automatischem Abruf und Weiterleitung der Risikodaten an den Rettungsdienst, diese über das Mobilfunkgerät autorisiert wird.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass nach erstem Versuch der Aufnahme einer Sprachverbindung zwischen Notrufzentrale und Notrufauslösendem verifiziert wird, ob der Notrufauslösende ansprechbar ist, und falls nicht, sodann die bereits übermittelten Gesundheitsrisikodaten erfasst, und diesem Notruf samt der aktuellen Ortungsdaten zugeordnet bleiben.
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Weiterhin vorteilhaft ausgestaltet ist, dass zu den Ortungsdaten und den Gesundheitsrisikodaten eine automatische Zuweisung einer auf die Gesundheitsrisikodaten optimierte ortsnahe Klinik ermittelt wird, die hierauf appliziert für Transport und Aufnahme des Notrufauslösenden ausgelegt ist. Hierzu werden verfügbare Navigationsdaten sowie Informationsdaten über Spezialisierungen bestimmter Kliniken erfasst, und die notfallauslösende Person sogleich nicht nur für die Erste Hilfe und den Transport, sondern auch für die Nachsorge optimal zugewiesen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass wahlweise vom Notrufauslösenden der Notruf abgebrochen werden kann. So wird ein unautorisierter Zugriff von außen auf die ausgelöste Notfallkette vermieden.
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In Bezug auf eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art besteht der Kern der Erfindung darin, dass direkt im besagten notruffähigen Mobilfunkgerät zusätzlich Gesundheitsrisikodaten des Notrufauslösenden in einem adressierbaren Datenfeld zuvor abspeicherbar sind, oder automatisch ein adressierter und autorisierter Abruf der Risikodaten aus einer Datenbank via Internet erfolgt, sowie Mitteln zur aktuellen Ortung des Notrufauslösenden, über welche Ortungsdaten sogleich mit dem Notruf und den direkt übermittelten, oder den aus einer Daten abgerufenen und übermittelten Risikodaten mit übermittelt werden.
Somit wird die Implementierung des Verfahrens in einrichtungsgemäße Mittel ermöglicht.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Mobilfunkgerät mit einer separaten Notruftaste, oder im Falle eines Smartphones mit einem Notruf-APP-Icon versehen ist.
Diese kann also auch als Touch-Feld auf einem Smartphone implementiert sein.
Besonders vorteilhaft wäre hier die Implementierung einer Fingerabdruckerkennung des Nutzers. Dies sichert den gesamten Notfallablauf samt Datenübertragung mit ab.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass im Falle eines Notrufes die Ortungseinstellung im Mobilfunkgerät automatisch und temporär für diesen Notfallruf aktiviert wird.
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Weiterhin ist vorteilhaft ausgestaltet, dass der ausgelöste Notruf und die automatisch ausgelöste Handlungskette automatisch als Ereignis aufgezeichnet und im Mobilfunkgerät abspeicherbar, und zu einem späteren Zeitpunkt als Ereigniskette als historische Daten auslesbar ist.
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Die Erfindung ist zum Einsatz als Softwareprogrammprodukt besonders geeignet. Dabei ist angegeben dass das Verfahren in Form eines Applikations-(App)-Programmtool als webbasiert verfügbares Programmtool implementiert ist, und dass im besagten Programmtool automatisch ein Datenfeld innerhalb des Mobilfunkgerätes erstellt wird, oder automatisch ein adressierter und autorisierter Abruf der Risikodaten aus einer Datenbank via Internet erfolgt, in welchen die gesundheitsrisikobezogenen Daten eingeb- und speicherbar sind, derart, dass die automatische Versendung dieser Daten im Notruffall ausschließlich über das für den Notruf betätigte Mobilfunkgerät autorisiert ist.
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In weiterer Ausgestaltung des Softwareprogrammproduktes ist angegeben, dass das Datenfeld für die gesundheitsrisikobezogenen Daten direkt über das Mobilfunkgerät beschrieben und gesichert werden kann.
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Die Erfindung ist in ihren verfahrensgemäßen, einrichtungsgemäßen und softwarebezogenen Funktionen in der Zeichnung schematisch dargestellt.
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Es zeigt:
- 1: Verfahrensstruktur und Einrichtungsstruktur 1. Alternative
- 2: Verfahrensstruktur und Einrichtungsstruktur 2. Alternative
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1 zeigt den funktionalen Verfahrensablauf mit Hilfe der dafür eingesetzten Einrichtungsmittel. Ausgehend von einem Mobilfunkgerät 1, was ein Mobilfunktelefon oder ein eigens nur für den Notruf geschaffenes mobilfunknetzfähiges Notrufgerät sein kann, wird von einem Hilfesuchenden ein Hilferuf generiert. Hierfür ist in dem besagten Mobilfunkgerät 1 ein Softwareprogrammprodukt implementiert, sowie mit einer Notruftaste 3 versehen. Beim Einsatz eines sogenannten Smartphones mit berührungssensitivem Bildschirm kann über das Softwareprogrammprodukt auf dem Bildschirm des Mobilfunkgerätes eine Notruftaste als Icon implementiert sein. Wird diese Notruftaste 3 betätigt, so wird innerhalb des Mobilfunkgerätes eine Datenfeld 5 angesteuert, in dem die zuvor eingegebenen medizinischen Risikodaten abgespeichert sind.
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In einer ersten Verfahrensalternative werden mit der Betätigung der Notruftaste 3 die Risikodaten aus de Datenfeld abgerufen, und zusammen mit dem Notruf als Datenpaket 4 an eine Notrufzentrale 6 übermittelt. Diese erkennt den Notruf als solche und löst entweder eine Ortung des Notrufenden aus, oder aber sogleich mit der Sendung des Notrufes an die Notrufzentrale werden automatisch die Ortungsdaten des Notrufenden bzw. seines Mobilfunkgerätes gleich mit den Datenpaket 4 mit übersendet.
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In der Notrufzentrale 6 wird mit eingehendem Notruf sowie der übermittelten Risikodaten sodann der sowohl geographisch als auch auf die Risikodaten optimierten nächstliegende Notdienst alarmiert.
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Dem Notdienst wird dabei ebenfalls das Datenpaket mit den medizinischen Risikodaten des Notrufenden übermittelt. Der daraufhin am Ort des Notrufenden eintreffende Notdienst ist bereits somit bereits über die Risikodaten vorinformiert, und kann somit medizinisch erheblich effizienter arbeiten, sogar in dem Fall, dass der Notrufende bis dahin nicht mehr ansprechbar ist. Am Ort des Notrufes angekommen, wird der Notdienst eine entsprechendes Quittierungssignal an die Notrufzentrale senden, die kennzeichnet, dass der Notruf abgewickelt ist.
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Eine zweite Alternative gemäß 2 betrifft das gleiche Prinzip. Allerdings mit dem Unterschied, dass das Datenfeld 5 mit den medizinischen Risikodaten des Notrufenden nicht im besagten Mobilfunkgerät 1 mit Notruftaste 3 abgespeichert sind, sondern über eine gesonderte Datenbank abgerufen, und in den Informationsfluss bis zum Notdienst eingespeist wird.
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Nach Auslösen des Notrufes über die Notruftaste 3 am Mobilfunkgerät 1 wird der Notruf zusammen mit einem Zugriffscode 7, der im Mobilfunkgerät zuvor generiert wurde, an die Notrufzentrale 6 übermittelt. Der Notruf, mitsamt Ortungsdaten und dem Zugriffscode 7 geht bei der Notrufzentrale 6 ein. Mittels des übermittelten Zugriffscodes kann dann über einer damit generierte Internetverbindung eine externe (extern bezüglich der Notrufzentrale) Datenbank adressiert angesteuert werden, die sodann mittels des Zugriffscodes einen autorisierten Datenabruf eine Datenpaketes auslöst, die die zuvor dort abgespeicherten personifizierten medizinischen Risikodaten sodann logisch gekoppelt an den ausgelösten Notruf an die Notrufzentrale übermittelt. Diese wird sodann die medizinischen Risikodaten ebenfalls an den daraufhin, wie im oben beschriebenen Ablauf bereits ausgeführt, diese Daten an den Notdienst vor Ort übermitteln, und zwar sogleich bei Anforderung des Notdienstes.
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In der zweiten Alternative muss der Datenzugriff dieser personifizierten medizinischen Risikodaten autorisiert ablaufen. Dies kann bspw. durch eine bei der Bundesnotarkammer abgelegte Dateiensammlung geschehen. GGfs. können sogar Daten zu Patientenverfügungen mit eingebunden werden, allerdings nur auch gesonderte zuvorige Autorisierung des Notrufenden.
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Mit Hilfe des Softwareprogrammproduktes können diese Funktionalitäten als Programmtool aus dem Internet geladen und in dem Mobilfunkgerät entsprechend installiert werden. Dabei können automatische, zuvor autorisierte Zugriffe auf Datenbanken erfolgen, die vom Notrufenden zuvor als Dienstleistung implementiert wurden. Sollten bspw Patientenverfügungen und Gesundheitsrisikodaten über Vorerkrankungen oder die Krankenhistorie nicht direkt im Mobilfunkgerät mit übertragen werden, gemäß Alternative 1, dann können die Daten auch gesichert und autorisiert über die Bundesnotarkammer angelegt und verwaltet sein, und für den jeweiligen Zugriff im Loop eines ausgelösten Notrufes sofort zur Verfügung stehen, damit das Notfallpersonal vor Ort im Notruffall bereits vollständig informiert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mobilfunkgerät
- 2
- APP
- 3
- Notruftaste / Icon
- 4
- Datenpaket
- 5
- internes Datenfeld (1. Alternative)
- 6
- Notrufzentrale
- 7
- Zugriffscode
- 8
- Notdienst
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19706638 C1 [0002, 0012]