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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem mobilen Sensorsystem zum Errichten eines Start- und/oder Landeplatzsystems mit einem entgeltlich nutzbaren definierten Start- und/oder Landebereich für ein senkrecht startendes und/oder landendes Luftfahrzeug, insbesondere zum Personen- und/oder Gütertransport, und einem entsprechenden Start- und/oder Landeplatzsystem sowie einem Verfahren zum Ausgeben und/oder Speichern einer Nutzungsinformation einer entgeltlich nutzbaren definierten Start- und/oder Landebereichs eines Start- und/oder Landeplatzsystems.
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Aktuell ist das Thema „Urban Air Mobility“ durch verschiedene Start-Ups in den Medien präsent. Nach aktuellem Stand, dürfen jedoch Flugzeuge/Fluggeräte nur von Örtlichkeiten starten, welche als Flugplatz oder Landeplatz deklariert sind (z.B. anhand der länderspezifischen Regelungen wie in Deutschland WD7-3000 - 043/09). Die Infrastruktur auf dem Boden ist hierbei maßgeblich für die Umsetzbarkeit. Bereits heute sieht man in Fotomontagen, wie Landeplätze im urbanen Raum entstehen sollen. Das bisherige Flughafen-Landeplatzkonzept scheint damit nicht vereinbar. Weiterhin gibt es kein bekanntes Konzept, wie auch im privaten Raum reguläre Start- und Landeplätze für Lufttaxis ausgestaltet sein sollen. Landeplätze im Allgemeinen benötigen eine definierte Fläche. Vor allem im Urbanen und sogar privaten Raum, ist diese Fläche oft nur sehr begrenzt verfügbar. Vorteilhaft ist also die Nutzung von Landeplätzen durch mehrere Nutzer - im Sinne von Passagieren, die die Landeplätze zum Besteigen der Flugobjekte nutzen. Orientiert man sich an Haltestellen für den öffentlichen Personennahverkehr so wird klar, dass die Infrastruktur meist in Händen von Firmen ist. Die Nutzungsgebührt ist meist über die Fahrkarte abgedeckt und per Umlage mitfinanziert. Im Fall der urbanen Luftmobilität, bei der nicht unwahrscheinlich ist, dass Betreiberfirmen der Lufttaxis und die Eigner der Infrastruktur verschiedene Personen sind, ist eine solche Umlage nicht einfach möglich, sondern ein Gebührenmodell zu erwarten. Firmen können dies in der Regel durch Rahmenverträge, oder anderweitige Vereinbarungen regeln. Für Privatpersonen untereinander ist dies ungleich schwerer. Ebenso wäre eine einfachere Lösung für Firmen und Kommunen wünschenswert, da vor allem bei mehreren Betreiberfirmen von Flugtaxiflotten (ggfs. sogar überregional) der Aufwand und die Komplexität steigen.
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Offenbarung der Erfindung
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein mobiles Sensorsystem zum Errichten eines Start- und/oder Landeplatzsystems mit einem, insbesondere entgeltlich nutzbaren definierten Start- und/oder Landebereich für ein senkrecht startendes und/oder landendes Luftfahrzeug, insbesondere zum Personen- und/oder Gütertransport, mit
- - zumindest einer Empfangseinheit, welche ausgebildet ist, eine Kennzeichnung eines den Start- und/oder Landebereich nutzenden Luftfahrzeugs zu empfangen und/oder einer Erfassungseinheit, welche ausgebildet ist, eine/die Kennzeichnung eines/des den Start- und/oder Landebereich nutzenden Luftfahrzeugs zu erfassen;
- - zumindest einer Nutzungserfassungseinheit, welche ausgebildet ist, eine Nutzungsinformation bezüglich einer Nutzung des Start- und/oder Landebereichs von dem Luftfahrzeug zu erfassen; und
- - einer Ausgabeeinheit, welche ausgebildet ist, ein entsprechendes Nutzungsinformationssignal mit der Kennzeichnung des Luftfahrzeugs und der erfassten Nutzungsinformation, insbesondere zur Nutzungsabrechnung an eine externe Einheit, insbesondere automatisiert auszugeben; und/oder einer Speichereinheit, welche ausgebildet ist, die Kennzeichnung des Luftfahrzeugs und die erfasste Nutzungsinformation, insbesondere zur Nutzungsabrechnung zu speichern.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Start- und/oder Landeplatzsystem mit einem, insbesondere entgeltlich nutzbaren definierten Start- und/oder Landebereich für ein senkrecht startendes und/oder landendes Luftfahrzeug, insbesondere zum Personen- und/oder Gütertransport, mit
- - zumindest einer Empfangseinheit, welche ausgebildet ist, eine Kennzeichnung eines den Start- und/oder Landebereich nutzenden Luftfahrzeugs zu empfangen und/oder einer Erfassungseinheit, welche ausgebildet ist, eine/die Kennzeichnung eines/des den Start- und/oder Landebereich nutzenden Luftfahrzeugs zu erfassen;
- - zumindest einer Nutzungserfassungseinheit, welche ausgebildet ist, eine Nutzungsinformation bezüglich einer Nutzung des Start- und/oder Landebereichs von dem Luftfahrzeug zu erfassen; und
- - einer Ausgabeeinheit, welche ausgebildet ist, ein entsprechendes Nutzungsinformationssignal mit der Kennzeichnung des Luftfahrzeugs und der erfassten Nutzungsinformation, insbesondere zur Nutzungsabrechnung an eine externe Einheit, insbesondere automatisiert auszugeben; und/oder einer Speichereinheit, welche ausgebildet ist, die Kennzeichnung des Luftfahrzeugs und die erfasste Nutzungsinformation, insbesondere zur Nutzungsabrechnung zu speichern.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zum Ausgeben und/oder Speichern einer Nutzungsinformation einer, insbesondere entgeltlich nutzbaren definierten Start- und/oder Landebereichs eines Start- und/oder Landeplatzsystems für ein senkrecht startendes und/oder landendes Luftfahrzeug, insbesondere zum Personen- und/oder Gütertransport, mit den Schritten:
- - Empfangen einer Kennzeichnung eines den Start- und/oder Landebereich nutzenden Luftfahrzeugs mittels zumindest einer Empfangseinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems, und/oder Erfassen einer/der Kennzeichnung eines/des den Start- und/oder Landebereich nutzenden Luftfahrzeugs mittels einer Erfassungseinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems;
- - Erfassen einer Nutzungsinformation bezüglich einer Nutzung des Start- und/oder Landebereichs von dem Luftfahrzeug mittels zumindest einer Nutzungserfassungseinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems; und
- - Ausgeben eines entsprechenden Nutzungsinformationssignals mit der Kennzeichnung des Luftfahrzeugs und der erfassten Nutzungsinformation, insbesondere zur Nutzungsabrechnung an eine externe Einheit mittels einer Ausgabeeinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems; und/oder Speichern der Kennzeichnung des Luftfahrzeugs und der erfassten Nutzungsinformation, insbesondere zur Nutzungsabrechnung mittels einer Speichereinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems.
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Das senkrecht startende und/oder landende Luftfahrzeug bzw. Flugobjekt (vornehmlich Vertical Take-off and Landing Flugobjekt) ist bevorzugt für den Personen- und/oder Gütertransport bzw. den kommerziellen Personen- und/oder Gütertransport ausgebildet/eingerichtet. Demnach kann das senkrecht startende und/oder landende Luftfahrzeug bspw. ein Lufttaxi sein. Das senkrecht startende und/oder landende Luftfahrzeug kann ein bemannter oder unbemannter Senkrechtstarter, wie bspw. eine Drohne sein. Das senkrecht startende und/oder landende Luftfahrzeug kann insbesondere eine Paketzustelldrohne sein. Das senkrecht startende und/oder landende Luftfahrzeug kann als Multikopter ausgebildet sein. Das senkrecht startende und/oder landende Luftfahrzeug kann autonom fliegend ausgebildet sein.
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Das mobile Sensorsystem bzw. das Start- und/oder Landeplatzsystem ist für ein senkrecht startendes und/oder landendes Luftfahrzeug eingerichtet bzw. ausgelegt. Das mobile Sensorsystem bzw. das Start- und/oder Landeplatzsystem kann mobil bzw. transportabel ausgebildet sein. D.h., mit andere Worten, dass das mobile Sensorsystem bzw. das Start- und/oder Landeplatzsystem, insbesondere entsprechende Landebereichsbegrenzungseinheiten bspw. lösbar mit dem Boden verbindbar/verbunden und/oder auf dem Boden aufstellbar sind. Das mobile Sensorsystem bzw. das Start- und/oder Landeplatzsystem kann jedoch auch stationär ausgebildet sein. D.h., mit andere Worten, dass das mobile Sensorsystem bzw. das Start- und/oder Landeplatzsystem, insbesondere entsprechende Landebereichsbegrenzungseinheiten über eine feste, bspw. stoffschlüssige Verbindung und/oder lösbare Verbindung, bspw. Schraubverbindung mit dem Boden verbindbar/verbunden sind.
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Das mobile Sensorsystem bzw. das Start- und/oder Landeplatzsystem kann über eine Art „Plug-and-Play“ mit einer vorhandenen, bspw. fest im Boden verankerten Infrastruktur mechanisch und ggf. elektrisch verbindbar/verbunden sein. Das Start- und/oder Landeplatzsystem kann, insbesondere nach einer Prüfung und/oder Registrierung, bspw. durch/bei einer zuständigen Behörde oder einem zuständigen Unternehmen zertifiziert werden, sodass ein zertifizierter Start- und/oder Landebereich entsteht.
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Das mobile Sensorsystem bzw. das Start- und/oder Landeplatzsystem kann für den Betrieb eine (mobile) netzunabhängige Energiespeichereinheit aufweisen und/oder ausgebildet sein, um an ein Stromnetz, insbesondere öffentliches Stromnetz, bspw. mittels eines „Plug-and-Play“-Anschlusses angeschlossen zu werden. Die netzunabhängige Energiespeichereinheit ist eine wiederaufladbare Energiespeichereinheit. Die netzunabhängige Energiespeichereinheit kann einen oder mehrere separate wiederaufladbare Energiespeicher bzw. Akkumulatoren aufweisen. Hierbei ist es einerseits vorteilhaft, wenn eine netzunabhängige Energiespeichereinheit vorgesehen ist, mittels derer die zumindest eine Nutzungserfassungseinheit und die zumindest eine Ausgabeeinheit mit elektrischer Energie versorgbar ist, und welche über eine im definierten Landebereich angeordnete, insbesondere induktive Ladeeinheit von einem gelandeten und entsprechend ausgebildeten Luftfahrzeug, insbesondere induktiv aufladbar ist. Vorteilhafterweise weisen jeweils eine der zumindest einen Nutzungserfassungseinheit und eine der zumindest einen Ausgabeeinheit einen gemeinsamen Energiespeicher auf oder es weist jede der zumindest einen Nutzungserfassungseinheit und/oder jede der zumindest einen Ausgabeeinheit einen separaten Energiespeicher auf.
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Alternativ kann auch eine im definierten Start- und/oder Landebereich angeordnete, insbesondere induktive Ladeeinheit vorgesehen ist, welche an ein Stromnetz elektrisch anschließbar oder angeschlossen und ferner ausgebildet ist, eine Energiespeichereinheit eines gelandeten und entsprechend ausgebildeten Luftfahrzeugs, insbesondere induktiv aufzuladen. Bevorzugt sind dabei die zumindest eine Nutzungserfassungseinheit und die zumindest eine Ausgabeeinheit an das Stromnetz elektrisch anschließbar oder angeschlossen. In beiden Ausgestaltungen ist die Ladeeinheit bevorzugt im/am Boden des definierten Start- und Landebereichs, insbesondere im Wesentlichen mittig im definierten Start- und/oder Landebereich angeordnet.
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Der Start- und/oder Landebereich kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Fläche oder dreidimensionaler Raum verstanden werden. Der Start- und/oder Landebereich kann durch zumindest drei Landebereichsbegrenzungseinheiten geometrisch, d.h. räumlich definiert bzw. begrenzt sein. D.h., mit anderen Worten, dass zumindest drei zueinander beabstandet angeordneten Landebereichsbegrenzungseinheiten eine Begrenzung bzw. Umgrenzung des Start- und/oder Landebereichs darstellen bzw. repräsentieren können. Diese Landebereichsbegrenzungseinheiten können Randpunkte/Randlinien, insbesondere Eckpunkte/Kanten des Start- und/oder Landebereichs darstellen bzw. repräsentieren. Hierbei kann eine gedachte Verbindung, ein physisches (Verbindungs-)Element oder eine Markierung an bzw. zwischen den einzelnen Landebereichsbegrenzungseinheiten eine Begrenzung bzw. Umgrenzung des Start- und/oder Landebereichs darstellen bzw. repräsentieren.
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Das Start- und/oder Landeplatzsystem weist bevorzugt genau drei oder genau vier Landebereichsbegrenzungseinheiten auf. Hierbei sind die Landebereichsbegrenzungseinheiten bevorzugt umfänglich äquidistant zueinander angeordnet, sodass der Start- und/oder Landebereich bevorzugt die Grundfläche eines gleichseitigen Dreiecks bzw. eines Quadrats aufweist. Das Start- und/oder Landeplatzsystem kann jedoch auch fünf oder mehr Landebereichsbegrenzungseinheiten aufweisen. Hierbei sind die Landebereichsbegrenzungseinheiten bevorzugt umfänglich äquidistant zueinander angeordnet, sodass der Start- und/oder Landebereich bevorzugt die Grundfläche eines regemäßigen Polygons aufweist.
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Die Empfangseinheit ist ausgebildet, eine Kennzeichnung eines den Start- und/oder Landebereich nutzenden Luftfahrzeugs zu empfangen, bspw. drahtlos über ein entsprechendes Datensignal.
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Die Erfassungseinheit ist ausgebildet, eine/die Kennzeichnung eines/des den Start- und/oder Landebereich nutzenden Luftfahrzeugs zu erfassen. Die Erfassung kann hierbei insbesondere drahtlos erfolgen, bspw. über eine entsprechende optische Erfassungseinheit, wie eine Kamera, oder über RFID.
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Die Nutzungserfassungseinheit ist ausgebildet, eine Nutzungsinformation bezüglich einer Nutzung des Start- und/oder Landebereichs von dem Luftfahrzeug zu erfassen. Hierbei ist die Nutzung des Start- und/oder Landebereichs von dem Luftfahrzeug bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Aufenthalt und/oder Anwesenheit des Luftfahrzeugs in/auf dem Start- und/oder Landebereich; Aufladung einer Energiespeichereinheit des Luftfahrzeugs mittels des Start- und/oder Landeplatzsystems; Aufladung einer Energiespeichereinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems durch das Luftfahrzeug. Weiter bevorzugt ist die Nutzungsinformation ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Tageszeit eines Nutzungsbeginns, insbesondere eines Aufenthaltsbeginns und/oder eines Aufladebeginns; Tageszeit eines Nutzungsendes, insbesondere eines Aufenthaltsendes und/oder eines Aufladeendes; Dauer Nutzung, insbesondere Dauer eines Aufenthalts in/auf dem Start- und/oder Landebereich und/oder eines durchgeführten Aufladevorgangs; Übertragene Energiemenge, insbesondere von dem Start- und/oder Landeplatzsystem abgegebene und/oder von der Energiespeichereinheit des Luftfahrzeugs aufgenommene und/oder von der Energiespeichereinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems aufgenommene und/oder von der Energiespeichereinheit des Luftfahrzeugs abgegebene Energiemenge. Hierbei umfasst die Nutzungsinformation ferner bevorzugt eine zur Identifizierung des Start- und/oder Landeplatzsystems geeignete Information, insbesondere eine Kennzeichnung des Start- und/oder Landeplatzsystems und/oder eine Eigentümerinformation des Start- und/oder Landeplatzsystems und/oder eine Positionsinformation des Start- und/oder Landeplatzsystems. Demnach kann die Nutzungserfassungseinheit bspw. einen Zeitmesser und/oder einen Stromzähler umfassen.
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Die Ausgabeeinheit ist ausgebildet, ein entsprechendes Nutzungsinformationssignal mit der Kennzeichnung des Luftfahrzeugs und der erfassten Nutzungsinformation zur Nutzungsabrechnung an eine externe Einheit, insbesondere automatisiert auszugeben. Hierbei ist die Ausgabeeinheit bevorzugt ausgebildet, das Nutzungsinformationssignal bei oder nach Beendigung der Nutzung automatisiert an die externe Einheit auszugeben.
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Die Ausgabeeinheit ist bevorzugt ausgebildet, Signale von der zumindest einen Empfangseinheit und/oder der zumindest einen Erfassungseinheit und/oder der zumindest einen Nutzungserfassungseinheit drahtlos zu empfangen.
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Das Nutzungsinformationssignal kann mehrere Signale, insbesondere mit mehreren Signalarten umfassen. Das Nutzungsinformationssignal ist ein von der externen Einheit empfangbares Datensignal. Hierbei kann die Ausgabeeinheit ausgebildet sein, das Datensignal drahtlos an die externe Einheit auszugeben. Das Datensignal kann auch ein Bild des Landeplatzsystems und/oder des Start- und/oder Landebereichs und/oder der Umgebung des Aufstellungsortes aufweisen. Eine drahtlose Übertragung von Signalen bzw. Datensignalen kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung bspw. über Wifi oder Bluetooth oder das Mobilfunknetz erfolgen.
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Die externe Einheit kann bspw. eine Cloud sein. Die Cloud kann von einem Flottenbetreiber von Luftfahrzeugen und/oder einer Buchungsplattform von Luftfahrzeugen bzw. Paketzustelldrohnen sein. Die externe Einheit kann ferner eine Anzeigeeinheit mit einer Displayeinheit, insbesondere ein Mobilfunktelefon bzw. ein Smartphone sein. Die externe Einheit kann jedoch auch das senkrecht startende und/oder landende Luftfahrzeug sein. Die externe Einheit kann auch ausgebildet sein, das Nutzungsinformationssignal zu empfangen und an das senkrecht startende und/oder landende Luftfahrzeug weiterzuleiten.
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Durch die vorliegende Erfindung ist es nunmehr möglich, ein bspw. urbanes Start- und/oder Landeplatzsystem mit einem Start- und/oder Landebereich für ein senkrecht startendes und/oder landendes Luftfahrzeug breitzustellen, bei dem der Start- und/oder Landebereich entgeltlich nutzbar ist, wobei eine entsprechende Nutzungsabrechnung durch das Start- und/oder Landeplatzsystem automatisiert durchführbar ist. Hierdurch wird einem Eigentümer bzw. Betreiber eines Start- und/oder Landeplatzsystems (unabhängig, ob Privatperson, Kommune oder Firma) ermöglicht, den Start- und/oder Landebereich für andere Personen oder Firmen entgeltlich zur Verfügung zu stellen, bspw. lediglich für eine Landung des Luftfahrzeugs oder für einen kurzen Zwischenstopp zum Aufladen eines Akkumulators des Luftfahrzeugs. Für diese Überlassung der Kapazität, d.h. für die Nutzung der Infrastruktur und nicht für die Mobilitätsleistung an sich, wird der Eigentümer bzw. Betreiber des Start- und/oder Landeplatzsystems mit einer entsprechenden Zahlung vergütet.
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Der Ablauf kann hierbei wie folgt aussehen: Sobald ein Start- und/oder Landeplatzsystems - stationär oder mobile bzw. portabel - in Betrieb genommen wird, kann dieses in einer Cloud registriert werden. Dem Inhaber des Start- und/oder Landeplatzsystems werden über ein Nutzerkonto verschiedene Optionen zur Vermarktung bereitgestellt. Der Inhaber des Start- und/oder Landeplatzsystems kann wählen, ob eine zweitweise Nutzung durch andere Personen ermöglicht werden soll und zu welchen Konditionen. Ebenso sind die Zeiträume wählbar. Viele weitere Features sind dankbar. Diverse Informationen über den Start- und/oder Landebereich werden anderen Nutzern der Cloud zusätzlich sichtbar, sodass der Start- und/oder Landebereich damit einfach buchbar ist. Weiterhin können Mobilitätsdienstleister, d.h. Dienstleister und Betreiber von bspw. Lufttaxiflotten Ihre Produkte bzw. Dienste in der Cloud anbieten. Den Flottenbetreibern wird dadurch ermöglicht regionale Angebote und überregionale Angebote zu erstellen.
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Wird bspw. ein Lufttaxi zu einem Start- und/oder Landeplatz geordert, so wird dies über die Cloud gebucht und abgerechnet. Der Betreiber des Start- und/oder Landeplatzsystems erhält die zuvor definierte Vergütung. Der Betreiber der Cloud eine festgelegte Vermittlergebühr und die Nutzungsinformation, sodass die entsprechende Nutzungsabrechnung, bspw. zu einem Aufladevorgang über die Ladeströme direkt erfolgen kann. Die Energiemenge kann hierbei durch Stromzähler am Boden oder im Flugtaxi aufgezeichnet und an die Cloud geschickt werden. Weiterhin bietet die Vernetzung über die Cloud das Potenzial, dass direkt in der Cloud Energielieferanten und Mobilitätsdienstleister automatisiert über Konditionen verhandeln können. Die abschließende Nutzungsabrechnung verfolgt automatisch.
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Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Ausgabeeinheit ferner ausgebildet ist, zumindest ein Ladeinformationssignal mit einer Information über einen aktuellen Energiestand und/oder einer benötigten Energiemenge der Energiespeichereinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems, an eine oder die externe Einheit, insbesondere das Luftfahrzeug, auszugeben; und/oder die Empfangseinheit ferner ausgebildet ist, zumindest ein Ladeinformationssignal mit einer Information über einen aktuellen Energiestand und/oder einer benötigten Energiemenge der Energiespeichereinheit des Luftfahrzeugs, von einer oder der externen Einheit, insbesondere dem Luftfahrzeug, zu empfangen. Durch diese Maßnahme kann rechtzeitig signalisiert werden, dass und ggf. wieviel elektrische Energie benötigt wird. In Abhängigkeit davon kann somit entweder ein Luftfahrzeug ausgewählt bzw. kontaktiert werden, welches einen ausreichend geladenen Energiespeicher aufweist und zeitnah das Start- und/oder Landeplatzsystem anfliegen kann, sodass der durchgängige Betrieb des Start- und/oder Landeplatzsystems sichergestellt werden kann, oder es können entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, um sicherzustellen, dass das Start- und/oder Landeplatzsystem eine für das Luftfahrzeug ausreichende Energiemenge (zum Landezeitpunkt) zur Verfügung stellen kann.
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Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Empfangseinheit ferner ausgebildet ist, ein Anfragesignal bezüglich einer Nutzungsinformation, insbesondere eines Aufenthalts und/oder einer Anwesenheit des Luftfahrzeugs in/auf dem Start- und/oder Landebereich zu empfangen und die Ausgabeeinheit ferner ausgebildet ist, insbesondere automatisiert ein Antwortsignal mit der Nutzungsinformation an die externe Einheit auszugeben. Durch diese Maßnahme kann ein Benutzungsstatus des entsprechenden Start- und/oder Landebereichs auf einfache Art und Weise erfragt werden.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsform eines Start- und/oder Landeplatzsystems für ein senkrecht startendes und/oder landendes Luftfahrzeug; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In 1 ist eine schematische Darstellung eines Start- und/oder Landeplatzsystems, welches in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 10 versehen ist.
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Das Start- und/oder Landeplatzsystem 10 ist für ein senkrecht startendes und/oder landendes Luftfahrzeug 12 bzw. ein Lufttaxi 12 zum Transport von Personen und/oder Gütern eingerichtet bzw. ausgelegt. Hierfür weist das Start- und/oder Landeplatzsystem 10 einem entgeltlich nutzbaren definierten Start- und/oder Landebereich 14 auf. Der Start- und/oder Landebereich 14 wird von vier zueinander beabstandet angeordneten Landebereichsbegrenzungseinheiten 16 geometrisch definiert. Die Landebereichsbegrenzungseinheiten 16 weisen jeweils einen säulenförmigen Begrenzungskörper 18 auf.
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Das Start- und/oder Landeplatzsystem 10 weist ferner eine Empfangseinheit 20 auf. Die Empfangseinheit 20 ist ausgebildet, eine Kennzeichnung des den Start- und/oder Landebereich 14 nutzenden Luftfahrzeugs 12 drahtlos über ein entsprechendes Datensignal zu empfangen.
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Das Start- und/oder Landeplatzsystem 10 weist außerdem eine Nutzungserfassungseinheit 22 auf. Die Nutzungserfassungseinheit 22 ist ausgebildet, eine Nutzungsinformation bezüglich einer Nutzung des Start- und/oder Landebereichs 14 von dem Luftfahrzeug 12 zu erfassen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Nutzung um die Benutzung des Start- und oder Landebereichs 14 durch das Luftfahrzeug 12, d.h. den Aufenthalt des Luftfahrzeugs 12 in dem Start- und oder Landebereich 14. Demnach umfasst die erfasste Nutzungsinformation eine Aufenthaltsdauer (= Nutzungsdauer) mit einer Tageszeit eines Aufenthaltsbeginns (=Nutzungsbeginn) und eines Aufenthaltsendes (= Nutzungsende).
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Der Weiteren weist das Start- und/oder Landeplatzsystem 10 eine Ausgabeeinheit 24 auf, welche ausgebildet ist, ein entsprechendes Nutzungsinformationssignal mit der empfangenen Kennzeichnung des Luftfahrzeugs 12 und der erfassten Nutzungsinformation zur Nutzungsabrechnung an eine externe Einheit, bspw. eine Cloud eines Betreibers des Start- und/oder Landeplatzes 10 automatisiert nach Beendigung der Nutzung auszugeben.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels als Verfahren 100 zum Ausgeben und/oder Speichern einer Nutzungsinformation einer entgeltlich nutzbaren definierten Start- und/oder Landebereichs 14 eines Start- und/oder Landeplatzsystems 10 für ein senkrecht startendes und/oder landendes Luftfahrzeug 12, insbesondere zum Personen- und/oder Gütertransport. Das Verfahren 100 umfasst einen Schritt des Empfangens 102 einer Kennzeichnung eines den Start- und/oder Landebereich 14 nutzenden Luftfahrzeugs 12 mittels zumindest einer Empfangseinheit 20 des Start- und/oder Landeplatzsystems 10, und/oder einen Schritt des Erfassens 104 einer/der Kennzeichnung eines/des den Start- und/oder Landebereich 14 nutzenden Luftfahrzeugs 12 mittels einer Erfassungseinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems 10. Das Verfahren 100 umfasst ferner einen Schritt des Erfassens 106 einer Nutzungsinformation bezüglich einer Nutzung des Start- und/oder Landebereichs 14 von dem Luftfahrzeug 12 mittels zumindest einer Nutzungserfassungseinheit 22 des Start- und/oder Landeplatzsystems 10. Das Verfahren 100 umfasst außerdem einen Schritt des Ausgebens 108 eines entsprechenden Nutzungsinformationssignals mit der Kennzeichnung des Luftfahrzeugs 12 und der erfassten Nutzungsinformation zur Nutzungsabrechnung an eine externe Einheit mittels einer Ausgabeeinheit 24 des Start- und/oder Landeplatzsystems 10; und/oder einen Schritt des Speicherns 110 der Kennzeichnung des Luftfahrzeugs 12 und der erfassten Nutzungsinformation zur Nutzungsabrechnung mittels einer Speichereinheit des Start- und/oder Landeplatzsystems 10.