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Stand der Technik
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Über quantitative Messungen von Analyten in Ausatemluft können bestimmte Atemwegserkrankungen erkannt und überwacht werden. Beispielsweise kann über die Bestimmung der Stickstoffmonoxidkonzentration in ausgeatmeter Luft ein Maß für die Entzündung der Lunge bei Asthma abgeschätzt werden.
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Die Bestimmung der Stickstoffmonoxidkonzentration kann dabei mit einer in
EP 1384069 B1 offenbarten Vorrichtung erfolgen.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Analyse einer Atemluft mit einer Vorrichtung zur Analyse der Atemluft, wobei mit der Vorrichtung mindestens ein Messwert der Atemluft erfasst wird.
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Mit dem Ausdruck „Atemluft“ ist allgemein ein von einem Nutzer der Vorrichtung ein- oder ausatembares Gas oder Gasgemisch gemeint, insbesondere Luft. Insbesondere kann mit dem Verfahren Ausatemluft analysiert werden, also vom Nutzer ausgeatmetes Gas, auch als Atemgas bezeichnet. Bei der Vorrichtung kann es sich insbesondere um eine oben beschriebene Vorrichtung gemäß
EP 1384069 B1 handeln. Insbesondere kann das Verfahren der Bestimmung einer Menge oder Konzentration eines oder mehrerer Analyten in der Atemluft dienen, insbesondere einer Messung ein oder mehrerer Analyten in Ausatemluft, beispielsweise von Stickstoffmonoxid. Dabei wird eine Stickstoffmonoxidkonzentration in der ausgatmeten Luft auch kurz als FeNO-Wert („fraction of exhaled nitric oxide“) bezeichnet. Bei dem Messwert kann es sich somit insbesondere um den FeNO-Wert handeln.
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Das vorgestellte Verfahren beruht auf der Erkenntnis, dass externe Bedingungen Auswirkungen auf eine solche Messung haben können, insbesondere negative Auswirkungen. Unter externen Bedingungen, im weiteren Umgebungsbedingungen genannt, sind grundsätzlich Faktoren außerhalb der Vorrichtung zu verstehen, welche auf die Vorrichtung und/oder auf den Nutzer der Vorrichtung einwirken. Insbesondere können eine Genauigkeit, Zuverlässigkeit und damit auch Aussagekraft einer solchen Messung signifikant von Umgebungsbedingungen abhängig sein kann, denen die Vorrichtung und/oder der Nutzer ausgesetzt sind. Unter Umgebungsbedingungen sind insbesondere eine Luftfeuchtigkeit, ein Luftdruck, eine Temperatur sowie Bestandteile, beispielsweise Partikel wie Staub oder Pollen oder Gase, einer den Nutzer umgebenden Luft zu verstehen. Ferner können unter Umgebungsbedingungen auch eine Helligkeit oder eine Lautstärke verstanden werden.
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Gemäß der Erfindung werden daher abhängig von einem Wert einer Umgebungsbedingung insbesondere diese oder andere Umgebungsbedingungen geändert. Damit wird vorteilhafterweise eine wohldefiniertere, genauere ungestörtere Messung ermöglicht. Insbesondere können vorteilhafterweise solche Umgebungsbedingungen verändert oder in ihrem Einfluss auf die Vorrichtung oder den Nutzer verringert werden, welche eine Funktionsweise der Vorrichtung oder den Nutzer nachteilig beeinflussen.
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Eine Änderung der Umgebungsbedingungen kann insbesondere über eine Ansteuerung von Geräten oder einer Änderung einer Ansteuerung von Geräten erfolgen, welche die Umgebungsbedingungen beeinflussen können. Insbesondere können Geräte zur Regelung eines Raumklimas so angesteuert werden, dass sich das Raumklima, also insbesondere die Temperatur, (Luft) Feuchtigkeit oder (Pollen- oder Staub-) Reinheit der Luft, verbessert. Beispielsweise können eine Reinigungseinheit, insbesondere ein Staubsauger oder ein Luftreinigungsgerät, beispielsweise ein Luftfilter, eine Klimaanlage, ein Luftbefeuchter und/oder automatische öffenbare Türen oder Fenster für eine Änderung der Umgebungsbedingungen angesteuert werden. Somit ermöglicht die Erfindung vorteilhafterweise eine Änderung und Verbesserung der Umgebungsbedingungen in einem Raum oder Gebäude, insbesondere innerhalb eines Wohnraums eines Nutzers. Die Ansteuerung des Geräts kann dabei direkt über die Vorrichtung unter Zuhilfenahme einer, insbesondere drahtlosen, Kommunikationsschnittstelle zu den Geräten erfolgen.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Vorrichtung zur Atemgasanalyse in ein Smart-Home-System eingebunden sein. Unter einem Smart-Home-System ist insbesondere eine Menge von vernetzten Geräten in Räumen, insbesondere in Wohnräumen, zu verstehen, wobei die vernetzten Geräte über eine Schnittstelle des Systems und/oder von dem System angesteuert werden können. Darunter fällt somit insbesondere die Vernetzung von Haustechnik oder Haushaltsgeräten (zum Beispiel Klimaanlagen, Luftbefeuchter, Reinigungsgeräte wie beispielsweise Staubsauger, Lichtquellen, Jalousien, automatisch offenbare Fenster oder Türen, Heizung, Herd, Kühlschrank und/oder Waschmaschine), vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise auch die Vernetzung von Komponenten der Unterhaltungselektronik (beispielsweise die zentrale Speicherung und heimweite Nutzung von Video- und Audio-Inhalten). Wie oben ausgeführt, kann vorteilhafterweise eines oder mehrere dieser Teile des Smart-Home-Systems für eine Änderung der Umgebungsbedingungen angesteuert werden. Dies hat den Vorteil, dass eine bereits zur Verfügung stehende Infrastruktur des Smart-Home-Systems in einfacher und wirkungsvoller Weise für die Änderung der Umgebungsbedingung(en) verwendet werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Ansteuerung des Smart-Home-Systems eine Umpriorisierung von Ansteuerungen des Smart-Home-Systems, insbesondere eine Überstimmung einer zweiten Ansteuerung. Dies hat den Vorteil, dass ein Konflikt zwischen einer vorzugsmäßigen Ansteuerung gemäß der Erfindung und einer Ansteuerung aufgrund einer Konfiguration des Smart-Home-Systems durch die Umpriorisierung vermieden wird. Dabei kann der vorzugsmäßigen Ansteuerung gemäß der Erfindung eine Priorität in Bezug auf die Prioritäten des Smart-Home-Systems zugewiesen werden. Insbesondere kann der vorzugsmäßigen Ansteuerung gemäß der Erfindung eine solch hohe Priorität eingeräumt werden, die höher als die Prioritäten anderer vorgegebener Ansteuerungen ist, so dass diese Ansteuerung gegenüber den anderen vorgegebenen Ansteuerungen immer Vorrang genießt. In einer besonderen Ausführungsform kann der vorzugsmäßigen Ansteuerung gemäß der Erfindung die höchstmögliche Priorität zugewiesen werden.
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Eine Änderung der Umgebungsbedingung kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung auch eine Mitteilung an einen Nutzer der Vorrichtung umfassen. Diese Mitteilung kann den Nutzer dann vorteilhafterweise veranlassen, eine oder mehrere der Umgebungsbedingungen zu verändern, insbesondere über eine Ansteuerung der Geräte, die diese Umgebungsbedingungen beeinflussen können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können ein oder mehrere Umgebungsbedingungen über Sensoren der Vorrichtung und/oder Sensoren von weiteren Geräten erfasst werden, beispielsweise von Sensoren der Geräte, welche die Umgebungsbedingungen beeinflussen können. In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden ein oder mehrere Werte von ein oder mehreren Umgebungsbedingungen über das Smart-Home-System erfasst. Dies kann beispielsweise über eine Abfrage von Umgebungsbedingungen von externen Quellen erfolgen, insbesondere über das Internet. Alternativ oder zusätzlich kann das Smart-Home-System einen oder mehrere Sensoren zur Messung der Umgebungsbedingungen umfassen, beispielsweise zur Messung von Luftfeuchtigkeit, Temperatur und/oder Partikel. Vorzugsweise kann somit sowohl die Erfassung als auch die Änderung der Umgebungsbedingungen über das Smart-Home-System gesteuert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Änderung der ein oder mehreren Umgebungsbedingungen abhängig vom mit der Vorrichtung erfassten Messwert. Dies hat den Vorteil, dass eine Änderung der Umgebungsbedingungen davon abhängig gemacht werden kann, welche Messwerte auftreten, was das Verfahren vorteilhafterweise insgesamt beschleunigt und Ressourcen spart. Insbesondere kann bevorzugt nur dann eine Änderung erfolgen, wenn der erfasste Messwert größer oder kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist. Der Schwellenwert kann beispielsweise auf dem FeNO-Niveau eines Nutzers basieren, insbesondere mit dem FeNO-Niveau eines Nutzers korrelieren, beispielsweise proportional zum FeNO-Niveau sein. Unter einem FeNO-Niveau ist dabei eine NO-Konzentration in Ausatemluft zu verstehen, welche ein Nutzer typischerweise aufweist. Dabei kann es sich um ein generelles FeNO-Niveau handeln, beispielsweise für eine bestimmte Gruppe von Nutzern typisches FeNO-Niveau, beispielsweise für Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren, oder um ein individuelles FeNO-Niveau eines individualisierten Nutzers. Beispielsweise kann die Änderung der Umgebungsbedingung(en) nur dann veranlasst werden, wenn der Messwert um mindestens einen vorgegebenen Faktor, beispielsweise 20%, höher als das FeNO-Niveau ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt eine Änderung der Umgebungsbedingung abhängig von aktualisierbaren Nutzer-individuellen Daten. Dies beruht auf der Erkenntnis, dass die Umgebungsbedingungen auf unterschiedliche Messbereiche unterschiedlich starke Auswirkungen haben können. Insbesondere bei einer Messung von FeNO-Werten können unterschiedliche Nutzer unterschiedliche typische Werte, also unterschiedliche FeNO-Niveaus aufweisen. Bei unterschiedlichen FeNO-Niveaus haben daher Änderungen der Umgebungsbedingungen unterschiedliche Auswirkungen auf die Messungen. Diese Weiterbildung ermöglicht somit eine Nutzer-angepasste Änderung der Umgebungsbedingungen.
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Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt eine Änderung der Umgebungsbedingung abhängig von Umgebungsdaten. Bei diesen Umgebungsdaten kann es sich insbesondere um Wetterdaten oder Witterungsbedingungen handeln. Dies ermöglicht vorteilhafterweise eine tagesabhängige Anpassung der U mgebungsbed ingungen.
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In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird nach einer Änderung der Umgebungsbedingungen mindestens ein weiterer Messwert der Atemluft mit der Vorrichtung erfasst, vorzugsweise nach Ablauf einer vorgegebenen Mindestdauer. Dadurch kann vorteilhafterweise überprüft werden, ob die Änderung der Umgebungsbedingung einen Einfluss auf die Messung hat, insbesondere, ob nun ein verbessertes Messergebnis vorliegt. Vorzugsweise kann der Nutzer durch die Vorrichtung aufgefordert werden, beispielsweise über ein Display oder über eine auf die Vorrichtung angepasste App auf einem Smartphone oder Computer, eine weitere Messung durchzuführen, insbesondere nach Ablauf einer vorgegebenen Mindestdauer nach Änderung der Umgebungsbedingungen, beispielsweise nach einer Stunde oder auch nach einem oder mehreren Tagen abhängig von der jeweiligen Umgebungsbedingung, um eine mögliche verzögerte Wirkung der Änderung der Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen. In einer vorteilhaften Ausführung erfolgt die Aufforderung, wenn bei einer erneuten Erfassung Umgebungsbedingungen festgestellt wird, dass eine beabsichtigte Änderung der Umgebungsbedingung(en) eingetreten ist.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Analyse der Atemluft, wobei die Vorrichtung eingerichtet ist, mindestens einen Messwert der Atemluft zu erfassen und abhängig von einem Wert einer Umgebungsbedingung und vorzugsweise dem Messwert über eine Schnittstelle eine Ansteuerung zur Änderung ein oder mehrerer Umgebungsbedingungen zu übermitteln. Die Vorrichtung kann dabei insbesondere auf der in
EP 1384069 B1 offenbarten Vorrichtung basieren und einen konfigurierbaren Rechner oder Prozessor zum Betreiben des erfindungsgemäßen Verfahrens aufweisen. Ferner kann die Vorrichtung eine Kommunikationsschnittstelle zum Empfang von Daten der Umgebungsbedingungen aufweisen, welche mit der Schnittstelle zur Ansteuerung als eine gemeinsame Schnittstelle ausgebildet sein kann.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Smart-Home-System, wobei das Smart-Home-System eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen. Dazu kann das Smart-Home-System einen konfigurierbaren Rechner oder Prozessor zum Betreiben des erfindungsgemäßen Verfahrens aufweisen. Das Smart-Home-System kann eingerichtet sein, über eine Kommunikationsschnittstelle Daten zu den Umgebungsbedingungen zu erhalten und abhängig von diesen Daten und vorzugsweise abhängig von einem von der Vorrichtung erhaltenen Messwert ein oder mehrere Geräte des Smart-Home-Systems für eine Änderung der einen oder mehreren Umgebungsbedingungen anzusteuern. Die Vorrichtung zur Analyse der Atemluft kann somit in das Smart-Home-System eingebunden oder eingebettet sein und daher auch einen Teil des Smart-Home-Systems bilden. Das Smart-Home-System kann die erfindungsgemäße Vorrichtung umfassen und vorzugsweise damit eingerichtet sein, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
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Gegenstand der Erfindung ist darüber hinaus ein Computerprogramm, welches bei der Ausführung auf einem Computer, insbesondere bei einer Ausführung durch die erfindungsgemäße Vorrichtung oder durch das erfindungsgemäße Smart-Home-System, diesen beziehungsweise diese beziehungsweise dieses veranlasst, das erfindungsgemäße Betriebsverfahren auszuführen. Das Computerprogramm kann zumindest vorübergehend auf einem maschinenlesbaren Datenträger gespeichert sein.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Systems sowie
- 2 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens 600 sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 und des erfindungsgemäßen Systems 1000. 1 zeigt dabei schematisch die Vorrichtung 100 und das System 1000 und deren Interaktion, während 2 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens 600 umfasst.
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Bei der Vorrichtung
100 handelt es sich in diesem Beispiel um eine Vorrichtung zur Analyse der Atemluft, kurz Atemgasanalysegerät
100, welche beispielsweise auf der Vorrichtung gemäß
EP 1384069 B1 basiert und welche in ein Smart-Home-System
1000 eingebunden ist. Über eine drahtlose Schnittstelle
101 (beispielsweise Bluetooth® oder WLAN) kann das Atemgasanalysegerät
100 mit einem Steuergerät
1001 des Smart-Home-System
1000 kommunizieren. Als Ansteuereinheit
1002 des Smart-Home-Systems
1000 können dafür übliche Geräte
1002 wie beispielsweise Smartphones oder Tabletcomputer dienen. Über diese Ansteuereinheit
1002 können auch Informationen zurück an den Nutzer gegeben werden, insbesondere über eine Display-Anzeige oder einen Lautsprecher.
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Über das Atemgasanalysegerät 100 erfasste Messwerte, insbesondere FeNO-Werte aus der Atemluft eines Nutzers, werden in einem ersten Schritt 601 über die drahtlose Schnittstelle 101 an das Steuergerät 1001 übertragen. Das Steuergerät 1001 kann anschließend in einem zweiten Schritt 602, beispielsweise auf Anfrage, Daten anderer Komponenten des Smart-Home-Systems empfangen, insbesondere Statusinformationen. Alternativ kann es diese Daten auch davor, zeitgleich oder danach empfangen. Bei den anderen Komponenten kann es sich insbesondere um Haushaltsgeräte wie Reinigungsgeräte, beispielsweise Staubsauger, Klimaanlage, Luftbefeuchter und/oder um eingebundene Haustechnik wie Heizung, automatische Fenster- oder Türöffner, automatische Jalousien handeln. In diesem Beispiel umfasst das Smart-Home-System beispielsweise einen Staubsauger 1010, eine Raumklimatisierungsanlage (Klimaanlage) 1020 mit Luftbefeuchter und Luftfilter und ein über Fernsteuerung schließbares Fenster 1030. Ferner kann das Smart-Home-System in dem zweiten Schritt 602 wie beispielsweise eine Luftfeuchtigkeit, eine Temperatur und eine Partikelbelastung, insbesondere eine Pollenbelastung empfangen, beispielsweise über eine Schnittstelle zu einer externen Informationsquelle. Bei der externen Informationsquelle kann es sich beispielsweise um eine externe Datenbank 200 mit Wetter- und Witterungsdaten handeln. Wenn die Ansteuereinheit 1002 ein Smartphone oder ein Computer ist, können auch darüber, insbesondere über das Internet, externe Daten zu Umgebungsbedingungen in das Smart-Home-System 1000 eingebracht werden, beispielsweise über eine Pollenalarm-App.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Smart-Home-System 1000 auch über eigene Sensoren zur Messung ein oder mehrerer Umgebungsdaten verfügen, beispielsweise zur Messung eines Luftdrucks oder der anderen oben genannten Umgebungsbedingungen. Wie dargestellt, können diese Sensoren 1011, 1021, 1022 dabei zumindest teilweise in den Komponenten 1010, 1020, 1030 integriert sein. Beispielsweise kann die Klimaanlage 1020 Sensor zur Messung der Luftfeuchtigkeit, der Partikelbelastung, insbesondere der Pollenbelastung, der Temperatur oder des Luftdrucks aufweisen.
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Ferner kann auch die Vorrichtung 100 weitere Daten, insbesondere mit der Messung verbunden Daten, an das Smart-Home-System 1000 übermitteln, von welchen eine Änderung der Umgebungsbedingungen abhängig gemacht wird. Insbesondere können Schwellenwert des Smart-Home-Systems, deren Überschreiten eine Ansteuerung zur Änderung der Umgebungsbedingungen auslöst, abhängig von diesen Daten angepasst werden. Beispielsweise kann es sich dabei um individuelle Daten des die Vorrichtung 100 benutzenden Nutzers handeln. Wenn der Nutzer beispielsweise ein gegenüber einem durchschnittlichen FeNO-Niveau grundsätzlich ein erhöhtes FeNO-Niveau aufweist, können Maßnahmen zur Verbesserung der Luft, insbesondere eine Reinigung oder Filterung oder ein Schließen von Türen oder Fenstern, erst bei gemessenen erhöhten FeNO-Werten veranlasst werden, beispielsweise bei einem Überschreiten des FeNO-Werts von 70 ppb.
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Die Daten zu den Umgebungsbedingungen können vorzugsweise auch Daten zur Infrastruktur umfassen, welcher das Smart-Home-System zugeordnet ist. Beispielsweise wird ein Raumklima auch durch einen Zustand der Infrastruktur beeinflusst, insbesondere durch eine Reinlichkeit der Infrastruktur. Die Daten können daher auch Daten zur Reinheit umfassen, beispielsweise zu Zeitpunkt und Umfang einer letzten Belüftung des Raumes oder einer letzten Reinigung von beispielsweise Böden, Teppichen, Betten, Möbeln, was vorteilhafterweise in einer Ansteuerung von Reinigungsgeräten 1010 berücksichtigt werden kann. Diese Daten zur Infrastruktur können aus Daten vergangener Ansteuerungen des Smart-Home-Systems gewonnen werden. Alternativ oder zusätzlich können solche Daten auch vom Nutzer eingegeben werden, beispielsweise über eine App des Ansteuerungssystems 1002.
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Abhängig von den über die Vorrichtung 100 erfassten und an das System 1000 weitergeleiteten Messdaten und abhängig von den durch das System erhaltenen oder erfassten Umgebungsbedingungen werden in einem dritten Schritt 603 eine oder mehrere Umgebungsbedingungen geändert. Insbesondere können die Umgebungsbedingungen so abgeändert werden, dass eine verbesserte und zuverlässigere Messung durch die Vorrichtung 100 erfolgen kann.
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Dabei kann das Smart-Home-System 1000 vorzugsweise so eingerichtet sein, dass Ansteuerungen aufgrund von Messwerten der Vorrichtung 100 eine Priorisierung von Steuerbefehlen im Smart-Home-System abändern. Insbesondere kann dabei eine Umpriorisierung von Ansteuerungen des Smart-Home-Systems erfolgen. Beispielsweise kann Ansteuerungen aufgrund von Messwerten der Vorrichtung 100 eine hohe Priorität oder sogar die höchste Priorität zugewiesen werden, so dass andere, potentiell in Konflikt stehende Ansteuerungen überstimmt werden.
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Die Änderung der Umgebungsbedingungen kann über eine Umsetzung einer Anweisung an den Nutzer, insbesondere durch die Ansteuereinheit 1002, erfolgen, bei welcher der Nutzer zur Änderung der Umgebungsbedingung eingesetzt wird, beispielsweise durch Bedienung eines Haushaltsgerätes beispielsweise eines Luftbefeuchters 1020 zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, oder durch Schließen eines Fenster 1030 zur Verringerung der Partikel- oder Pollenbelastung. Zusätzlich oder alternativ kann das Smart-Home-System 1000 auch eine oder mehrere seiner Komponenten 1010, 1020, 1030 zur Änderung der Umgebungsbedingungen ansteuern, um beispielsweise die Partikel- oder Pollenbelastung durch Ansteuern eines Luftfilters 1020 oder durch automatisiertes Schließen eines Fenster 1030 oder einer Tür zu verringern.
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Ob und wie eine Umgebungsbedingung geändert werden soll, kann auch von Daten des bisherigen Betriebs des Smart-Home-Systems 1000 abhängig gemacht werden. Beispielsweise kann ein Reinigungsgerät, insbesondere ein Staubsauger 1010, zur Reinigung angesteuert werden, wenn eine zuletzt durchgeführte Reinigung länger als eine vorgebbare Mindestzeitdauer zurückliegt und eine festgestellte Partikel- oder Pollenkonzentration größer als ein vorgebbarer Schwellenwert ist.
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Eine Änderung von Umgebungsbedingungen kann insbesondere dann durch das erfindungsgemäße Verfahren 600 veranlasst werden, wenn über die Vorrichtung 100 erfasste Messwerte in einem vorgegebenen Bereich liegen, beispielsweise höher als ein vorgegebener Schwellenwert sind, beispielsweise höher als 60 ppb (parts-per-billion). Beispielsweise kann bei einem erhöhten FeNO-Wert ein Schließen von offenen Fenstern oder Türen, eine Reinigung der Luft von Partikeln oder Pollen über den Luftfilter und/oder eine Reinigung mit dem Staubsauger veranlasst werden, insbesondere angesteuert über das Smart-Home-System 1000.
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Alternativ kann ein Schließen von offenen Fenstern oder Türen bereits veranlasst werden, wenn über die oben beschriebenen externen Daten eine erhöhte Partikel- oder Pollenbelastung bevorsteht. Als weiteres Beispiel kann der Luftbefeuchter angesteuert werden, wenn eine relative Luftfeuchtigkeit unter einen vorgegebenen Wert fällt, beispielsweise unter 35%, um die Luftfeuchtigkeit auf einen optimalen Wert zu erhöhen, beispielsweise auf 55%.
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Insbesondere können Umgebungsbedingungen geändert werden, wenn ein oder mehrere Messwerte nicht in einem erwarteten oder vorgegebenen Bereich liegen, beispielweise über oder unter einem erwarteten Niveau liegen.
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Vorzugsweise wird der Nutzer in einem vierten Schritt 604 durch die Vorrichtung aufgefordert, beispielsweise über ein Display oder über eine auf die Vorrichtung angepasste App auf einem Smartphone oder Computer, eine weitere Messung durchzuführen, beispielsweise nach Ablauf einer vorgegebenen Mindestdauer nach Änderung der Umgebungsbedingungen, beispielsweise nach einer Stunde oder auch nach einem oder mehreren Tagen abhängig von der jeweiligen Umgebungsbedingung, um eine mögliche verzögerte Wirkung der Änderung der Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1384069 B1 [0002, 0004, 0016, 0022]