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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung einer Dichtigkeitsprüfung eines elektrischen Bauteils, ausweisend mindestens eine Steuereinheit, einen mit der Steuereinheit verbundenen Gassensor. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Durchführen einer Dichtigkeitsprüfung, ein elektrisches Bauteil sowie ein Verfahren zum Herstellen eines elektrischen Bauteils.
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Stand der Technik
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Um eine störungsfreie Funktion in Fahrzeugen zu gewährleisten, sind Gehäuse von elektronischen Bauteilen, insbesondere von Steuergeräten, üblicherweise durch eine Vielzahl von Maßnahmen gegen das Eindringen flüssiger Medien abgedichtet.
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Ein Eindringen von flüssigen, insbesondere korrosiven Medien, in elektronische Bauteile kann jedoch in einem Kurzschluss und in einer Brandgefahr resultieren.
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Zum Gewährleisten der Dichtigkeit sind Dichtigkeitsprüfungen bei der Fertigung von Steuergeräten bekannt, welche den Einsatz von Druckausgleichselementen voraussetzen. Derartige Druckausgleichselemente bestehen aus semipermeablen Membranen und sind in Gehäusen der Steuergeräte integriert. Der Einsatz von Druckausgleichselementen ist jedoch nachteilig im Hinblick auf die Robustheit eines Gehäuses und somit auch im Hinblick auf eine sichere Verwendung des Steuergerätes. Aufgrund dessen wird häufig auf den Einsatz von Druckausgleichselementen bei der Fertigung der Steuergeräte und deren Gehäuse verzichtet.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann darin gesehen werden, eine Vorrichtung und ein Verfahren für eine zerstörungsfreie Dichtigkeitsprüfung von elektronischen Bauteilen ohne den Einsatz eines Druckausgleichselementes vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Durchführung einer Dichtigkeitsprüfung eines elektrischen Bauteils bereitgestellt. Die Vorrichtung weist mindestens eine Steuereinheit und einen mit der Steuereinheit verbundenen Gassensor auf.
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Aus dem elektrischen Bauteil austretende Gase sind durch den Gassensor messbar. Hierzu können die vom Gassensor ermittelten Messdaten von der Steuereinheit empfangen und ausgewertet werden. Die aus dem elektrischen Bauteil austretenden Gase können passiv durch eine integrierte flüchtige Substanz oder aktiv durch ein gezieltes Verursachen einer Erwärmung im elektrischen Bauteil gebildet werden.
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Gemäß einer alternativen oder zusätzlichen Ausgestaltung kann ein Gas, welches durch eine verdunstende flüchtige Substanz entsteht und aus einem Gehäuse des elektrischen Bauteils entweicht, durch den Gassensor ermittelt werden. Hierbei können ein Erhitzen und ein elektrisches Kontaktieren des elektrischen Bauteils entfallen. Hierbei kann ein Gegenstecker zum Abdichten einer bauteilseitigen Buchse verwendet werden. Eine elektrische Kontaktierung von Kontakten des elektrischen Bauteils kann bei einem Einsatz von einer integrierten flüchtigen Substanz entfallen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein elektrisches Bauteil bereitgestellt. Das elektrische Bauteil weist mindestens eine integrierte elektrische Komponente und mindestens einen Stecker auf, welcher mit der integrierten elektrischen Komponente verbunden ist, wobei der Stecker mit einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung zum Durchführen einer Dichtigkeitsprüfung stromführend verbindbar ist. Alternativ kann das elektrische Bauteil ein in das Gehäuse einbringbares Reservoir mit einer flüchtigen Substanz aufweisen. Das durch ein Verdunsten der flüchtigen Substanz resultierendes Gas kann analog zu einer aktiven Gaserzeugung durch Erhitzen zur Dichtigkeitsprüfung herangezogen werden.
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Das elektrische Bauteil kann beispielsweise eine fluiddicht versiegelte oder verschlossene Komponente sein. Beispielsweise kann das elektrische Bauteil als eine Leiterplatine ausgestaltet sein, welche in einem Gehäuse angeordnet ist. Insbesondere kann das elektrische Bauteil als ein Steuergerät ausgestaltet sein.
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Beispielsweise kann das elektrische Bauteil als eine vergossene Leiterplatte, ein Sensor, ein Elektromotor oder ein Modul aus einem Elektromotor und einer Leiterplatte sein, welche fluiddicht ausgestaltet sind.
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Durch die elektrische Verbindung des Gegensteckers der Vorrichtung mit dem Stecker des zu prüfenden elektrischen Bauteils kann das elektrische Bauteil zumindest bereichsweise bzw. einzelne Komponenten des elektrischen Bauteils aktiviert und durch die Aktivierung erhitzt werden.
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Die elektrische Verbindung kann hierbei durch einen automatischen Mechanismus hergestellt werden, der auslöst sobald ein elektrisches Bauteil, insbesondere ein Steuergerät von einer Sensoreinheit in einem Wirkbereich der Prüfvorrichtung erkennbar ist. Hierdurch kann ein automatisiertes Anschließen des Gegensteckers mit dem Stecker bzw. der Buchse des elektrischen Bauteils realisiert werden und eine Implementierung der Vorrichtung in einen Herstellungsprozess des elektrischen Bauteils erfolgen.
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Durch die Erwärmung können die werksneuen Komponenten Gase bzw. organische Substanzen aussondern, die von einem chemischen Sensor oder einem Gassensor registriert werden können. Der Gassensor kann je nach Sensitivität während der Bestromung des elektrischen Bauteils in einem Abstand oder neben Dichtstellen des zu prüfenden elektronischen Bauteils angeordnet werden.
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Bei der Erwärmung können sowohl einzelne Komponenten wie beispielsweise elektromagnetische Baugruppen, als auch Bereiche wie beispielsweise ein Bereich einer Leiterplatine durch die Stromzufuhr erhitzt werden. Die Erhitzung kann dabei über die Steuereinheit kontrollierbar sein. Vorzugsweise kann die Stromzufuhr über eine definierte Zeitspanne erfolgen. Hierdurch wird eine in den Fertigungsprozess integrierte und präzise Dichtheitsprüfung ermöglicht, welche zudem eine Risikoreduzierung durch den zuverlässigen Ausschluss einer Beschädigung des elektrischen Bauteils erzielt.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung einen mit der Steuereinheit elektrisch verbundenen Gegenstecker auf, welcher dazu eingerichtet ist, das elektrische Bauteil stromführend mit der Steuereinheit zu verbinden, wobei das elektrische Bauteil durch die Steuereinheit über den Gegenstecker elektrisch kontaktierbar und zumindest bereichsweise durch einen Stromfluss aufheizbar ist. Durch diese Maßnahme kann das elektrische Bauteil über den Gegenstecker mit der Steuereinheit verbunden werden, sodass eine bereichsweise Erhitzung des elektrischen Bauteils durch die Steuereinheit einleitbar ist. Dieser Schritt kann beispielsweise automatisiert erfolgen und in einen Fertigungsprozess integriert sein.
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Je nach Ausgestaltung der Vorrichtung kann der Gegenstecker zum Abdichten einer bauteilseitigen Buchse dienen.
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Alternativ oder zusätzlich können der Gassensor und der Gegenstecker in einer Vielzahl vorgesehen sein, um eine gleichzeitige Prüfung von mehreren elektrischen Bauteilen vorzunehmen zu können.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung eine Prüfglocke und eine Auflagefläche zum Ausbilden eines vakuumgefüllten Prüfvolumens auf, wobei die Prüfglocke über eine Zuleitung mit einer Vakuumpumpe verbunden ist.
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Die Auflagefläche kann beispielsweise aus einem formbaren bzw. abdichtenden Material, wie beispielsweise einem Elastomer, bestehen oder mit einem derartigen Material beschichtet sein. Die Auflagefläche kann eine größere Fläche als eine Grundfläche der Prüfglocke aufweisen. Zusätzlich kann die Auflagefläche eine Prägung aufweisen, die mit der Prüfglocke formschlüssig verbindbar ist und als eine zusätzliche Dichtung zum Rand der Prüfglocke fungiert.
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Bei einer alternativen oder zusätzlichen Ausgestaltung kann die Prüfglocke endseitig einen Dichtungsrand bzw. eine umlaufende Dichtungslippe aufweisen.
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Das mindestens eine elektrische Bauteil kann an der Prüfglocke oder an der Auflagefläche befestigt werden. Das Einsetzen des elektrischen Bauteils auf die Auflagefläche, das Aufstülpen der Prüfglocke über das elektrische Bauteil und die stromführende Verbindung des Gegensteckers mit dem Stecker, kann dabei in Form eines automatischen Vorgangs realisiert sein. Diese Maßnahme ermöglicht eine lückenlose Integration der Dichtigkeitsprüfung in eine Serienfertigung des elektrischen Bauteils.
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Durch die Erzeugung eines Vakuums durch die Vakuumpumpe in dem durch die Prüfglocke ausgebildeten Volumen können die durch die Erhitzung der elektrischen Komponente entstehenden und aus dem Bauteil austretenden Gase zuverlässig und schnell aus dem Steuergerät abgezogen und durch den Gassensor detektiert werden. Durch die an der Prüfglocke angeschlossene Vakuumpumpe kann ein schneller Transport der organischen Substanzen aus möglichen Leckagen an den Gassensor sichergestellt werden. Hierdurch kann das Prüfverfahren beschleunigt werden.
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Nach einer weiteren Aufführungsform ist der Gassensor in einem Bereich der Zuleitung angeordnet. Dabei kann innerhalb der Prüfglocke, im Zuluftkanal bzw. der Zuleitung und/oder in einem Abluftkanal der Vakuumpumpe, die Konzentration von aus dem Innenraum des elektronischen Bauteils an eine äußere Umgebung bzw. in das Prüfvolumen der Prüfglocke abgegebene organischen Substanzen mittels des Gassensors gemessen werden. Der Gassensor kann beispielsweise ein mehrere Substanzen detektierender Festkörpersensor oder ein geeigneter VOC-Sensor sein. Bei einem Überschreiten eines Grenzwertes der durch die Steuereinheit empfangenen Messdaten kann eine Leckage im elektrischen Bauteil nachgewiesen werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist auf der Auflagefläche eine federgedämpfte Aufnahmeeinheit zum Aufnehmen eines elektrischen Bauteils angeordnet. Dabei kann die federgedämpfte Aufnahmeeinheit direkt auf der Auflagefläche platziert sein.
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Alternativ kann die Aufnahmefläche eine abgedichtete Öffnung aufweisen, durch welche die federgedämpfte Aufnahmeeinheit eingeführt werden kann. Vorzugsweise geht die Auflagefläche dabei eine formschlüssige und vakuumdichte Verbindung mit der Aufnahmeeinheit ein.
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Die federgedämpfte Aufnahme ermöglicht einen Toleranzausgleich des elektrischen Bauteils bei einem Aufstülpen der Prüfglocke bzw. einem Einführen des elektrischen Bauteils in das Prüfvolumen. Des Weiteren kann hierdurch eine sichere elektrische Kontaktierung des Gegensteckers zur Buchse bzw. dem Stecker des Bauteils bei einer gleichzeitigen Abdichtung der Prüfglocke zu der Auflagefläche erzielt werden.
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Nach einer weiteren Aufführungsform ist der Gegenstecker fluiddicht mit dem Stecker bzw. der Buchse des elektrischen Bauteils verbindbar. Häufig treten zwischen Grenzfläche von Metalleinlegern der Buchse und einer Kunststoffumspritzung der Buchse des elektrischen Bauteils Leckagen auf, die in der späteren Anwendung wegen den Dichtungselementen eines Gegensteckers beispielsweise in einem Fahrzeug unschädlich sind. Diese Leckagen können jedoch den Prüfprozess verfälschen. Durch beispielsweise ein Überstülpen eines Dichtelements über den Gegenstecker der Vorrichtung und den Stecker des elektrischen Bauteils oder durch Anordnen von Dichtungsringen am Gegenstecker kann dieser Bereich von der Prüfung der Konzentration organischer Verbindungen aus dem Prüfvolumen der Prüfglocke ausgeschlossen werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Durchführen einer Dichtigkeitsprüfung von mindestens einem elektrischen Bauteil vorgeschlagen. Das Bauteil wird auf einer Auflagefläche positioniert und wird stromführend über einem Gegenstecker mit einer Steuereinheit verbunden.
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Durch die Steuereinheit wird zumindest eine bereichsweise Erhitzung des elektrischen Bauteils eingeleitet, wobei während oder nach der zumindest bereichsweisen Erhitzung des elektrischen Bauteils eine Gasmessung durch einen Sensor durchgeführt wird.
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Insbesondere neue elektronische und elektromechanische Baugruppen die zumeist aus Kunststoff und Kunstharz gefertigt werden, wie beispielsweise das Grundmaterial elektronischer Leiterplatten, Lotstopp-Lack, Isolationslackierung von Kupferdraht, und dergleichen, setzen bei einem Betrieb im Neuzustand bei einer Erwärmung charakteristische organische Verbindungen frei. Durch kurzzeitige aber hinreichend hohe Bestromung des elektrischen Bauteils oder von internen Komponenten bzw. Bauelementen des Bauteils kann eine derartige kurzzeitige Erwärmung erfolgen und ein Freisetzen von Gasen erzwungen werden, welche durch den Gassensor detektierbar sind.
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Weist das elektrische Bauteil eine oder mehrere Leckagen in seinem Gehäuse auf, so wird das gebildete Gas aus dem elektrischen Bauteil durch das Vakuum aus dem Prüfvolumen der Prüfglocke gesogen und dem Gassensor registriert.
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Das Verfahren kann dabei in einen bestehenden Fertigungsprozess des elektrischen Bauteils integriert werden und ermöglicht es insbesondere Bauteile bzw. Steuergeräte ohne Druckausgleichselemente auf ihre Dichtheit zu prüfen, ohne dass deren Gehäuse oder Hülle bei der Prüfung beschädigt wird.
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Bei einer Ausführungsform wird ein Prüfprogramm des elektrischen Bauteils durch die Steuereinheit ausgelöst. Das Prüfprogramm kann im elektrischen Bauteil integriert sein. Durch das elektrische Kontaktieren des Gegensteckers mit dem bauteilseitigen Stecker kann die Steuereinheit das bauteilinterne Prüfprogramm initiieren. Dies kann beispielsweise durch ein prüfspezifisches Ansteuerverfahren erreicht werden, bei dem beispielsweise ein elektromechanischer Aktor während der Prüfung keine mechanische Leistung erzeugt, so dass die aufgenommene elektrische Leistung vollständig zur Erwärmung beiträgt.
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Eine derartige Ansteuerung kann beispielsweise im Prüfprozess durch eine PWM-Codierung oder eine LIN-Codierung erfolgen. Es kann ein im elektrischen Bauteil gespeichertes, prüfspezifisches Ansteuerverfahren aktiviert werden, welches beispielsweise eine Kommutierung eines als Teil des elektrischen Bauteils ausgestalteten elektrischen Motors verhindert und somit zur kurzzeitigen Bestromung von nur einer Motorphase führt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform wird durch die Steuereinheit im elektrischen Bauteil, insbesondere in mindestens einer integrierten elektrischen Komponente, ein kontrollierter Kurzschluss oder ein Stromimpuls zur zumindest bereichsweisen Erhitzung des elektrischen Bauteils verursacht. Zur Erzielung eines hinreichend schnellen Konzentrationsanstieges der organischen Substanzen innerhalb des elektrischen Bauteils während der Dichtigkeitsprüfung kann eine oder mehrere geeigneten elektronische oder elektromechanische Komponenten, wie beispielsweise Widerstände, Leistungshalbleiter oder Motorwicklungen, mittels eines kurzzeitigen, hinreichend hohen Stromes erwärmt werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird durch eine zumindest bereichsweise Erhitzung des elektrischen Bauteils ein Leiterbahnabschnitt durch die Steuereinheit kontrolliert überhitzt. Sollte durch das integrierte Prüfprogramm keine hinreichend schnelle Freisetzung der organischen Substanzen erzielbar sein, kann alternativ oder zusätzlich im Design der Leiterplatte des elektrischen Bauteils an einer unkritischen Stelle gezielt ein Leiterbahnabschnitt zwischen einer stromführenden Leitung und beispielsweise einer Masseleitung oder einer stromführenden Leitung und beispielsweise einem Kondensator ausgebildet werden. Der Leiterbahnabschnitt kann vorzugsweise eine derart geringe Stromtragfähigkeit aufweisen, dass er bei der ersten Inbetriebnahme des elektrischen Bauteils durchbrennt und den zuvor aufgebrachten Lotstopplack verdampft. Für die spätere Funktion des elektrischen Bauteils ist dieser Kurzschluss bzw. der Leiterbahnabschnitt ohne Bedeutung, da er auch im Fall einer nicht durchgeführten Dichtheitsprüfung bei der ersten Inbetriebnahme zerstört wird. Hierdurch kann eine schnelle und effiziente Freisetzung von organischen Substanzen eingeleitet werden, die eine beschleunigte Dichtigkeitsprüfung ermöglichen. Der Leiterbahnabschnitt kann an einer beliebigen Stelle auf einer Leiterplatte des Bauteils angeordnet sein. Insbesondere dient der Leiterbahnabschnitt als Sollbruchstelle, welche ein schnelles Freisetzen von Gasen ermöglicht.
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Bei einer hinreichend kleinen Impedanz eines mit dem Leiterbahnabschnitt verbundenen Kondensators, können kurzzeitig hohe Ströme fließen. In einem Fehlerfall bzw. im Fall eines fehlerhaft nicht durchgebrannten Sollbruch-Leiterbahnabschnitts kann durch die Kombination mit einem Kondensator ein verbleibender Dauerstrom ausgeschlossen werden. Die Anbindung des Leiterbahnabschnitts an den Kondensator bietet somit eine höhere Sicherheit gegen einen unerwünschten, dauerhaften Leckage-Strom über die Sollbruchstelle im Vergleich zu einer reinen Masse-Anbindung des Leiterbah nabsch nitts.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist das elektrische Bauteil ein integriertes Prüfprogramm zum Aktivieren einer zumindest bereichsweisen Erhitzung der zumindest einen elektrischen Komponente auf. Vorzugsweise ist das integrierte Prüfprogramm auf einer in dem elektrischen Bauteil integrierten Speichereinheit hinterlegt. Hierdurch können unterschiedliche Bauteile mit einer Prüfvorrichtung einer Dichtigkeitsprüfung unterzogen werden. Die Steuereinheit der Prüfvorrichtung kann lediglich eine einheitliche Initiierung des integrierten Prüfprogramms durchführen und das elektrische Bauteil mit ausreichender elektrischer Leistung versorgen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils bereitgestellt. Es wird mindestens eine Leiterplatte fluiddicht in einem Gehäuse angeordnet, wobei vor einem fluiddichten Anordnen der Leiterplatte im Gehäuse eine flüchtige Substanz auf die Leiterplatte und/oder in das Gehäuse eingebracht wird. Durch das Einbringen der flüchtigen Substanz können Undichtigkeiten bei der Abdichtung des Gehäuses oder im Gehäuse erkannt werden, wenn die flüchtige Substanz verdunstet und das elektrische Bauteil durch einen Sensor messbare Gase an ein Umfeld freigibt.
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Beispielsweise kann eine geringe Menge der flüchtigen Substanz, wie beispielsweise eines Alkohols, von wenigen Millilitern in das Gehäuse eingebracht werden. Vorzugsweise kann die flüchtige Substanz unschädlich für die Leiterplatte und das Gehäuse sein.
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Die flüchtige Substanz kann bereits bei Raumtemperatur verdampfen und somit bei Vorliegen einer Undichtigkeit im Gehäuse durch den Gassensor ermittelt werden. Durch das Herstellungsverfahren können ein Erhitzen des Bauteils und eine elektrische Kontaktierung durch die Steuereinheit entfallen.
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Im Folgenden werden anhand von stark vereinfachten schematischen Darstellungen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Hierbei zeigen
- 1 eine schematische Schnittdarstellung einer Vorrichtung zur Durchführung einer Dichtigkeitsprüfung gemäß einer Ausführungsform und
- 2 ein schematisches Ablaufdiagramm zum Veranschaulichen eines Verfahrens zum Durchführen einer Dichtigkeitsprüfung von einem elektrischen Bauteil.
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Die 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Vorrichtung 1 zur Durchführung einer Dichtigkeitsprüfung eines elektrischen Bauteils 2 gemäß einer Ausführungsform.
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Das elektrische Bauteil 2 ist beispielhaft als ein Steuergerät 4 mit einem integrierten Pumpenmotor 6 einer Kühlmittelpumpe ausgestaltet. Das elektrische Bauteil 2 weist eine integrierte Leiterplatte 8 auf, welche in einem Gehäuse 10 des elektrischen Bauteils 2 fluiddicht eingebracht ist.
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Das elektrische Bauteil 2 ist durch eine Feder 12 federgelagert in einer Aufnahme 14 positioniert. Die Aufnahme 14 ist mit einer Auflagefläche 16 der Vorrichtung 1 verbunden.
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Die Auflagefläche 16 ist aus einem Elastomer oder einem Gummi ausgestaltet und kann somit fluiddicht mit einer Prüfglocke 18 wechselwirken. Die Prüfglocke 18 ist hierzu auf der Auflagefläche 16 positioniert und bildet ein Prüfvolumen V aus.
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Die Prüfglocke 18 weist eine Zuleitung 20 auf, welche mit einer Vakuumpumpe 22 verbunden ist. Durch ein Aktivieren der Vakuumpumpe 22 kann im Prüfvolumen V ein Vakuum ausgebildet und aus dem elektrischen Bauteil 2 austretende Gase abgesaugt werden.
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In der Zuleitung 20 ist ein Gassensor 24 angeordnet, welcher die abgesaugten Gase analysieren kann. Hierzu ist der Gassensor 24 mit einer Steuereinheit 26 gekoppelt. Gemäß einer alternativen oder zusätzlichen Ausgestaltung kann ein Gassensor 24 auch in einer nicht dargestellten Abluftleitung der Vakuumpumpe 22 angeordnet sein.
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Die Steuereinheit 26 kann die Messdaten des Gassensors 24 empfangen und auswerten.
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Das elektrische Bauteil 2 weist einen Stecker 3 bzw. eine Buchse auf. An dem Stecker 3 kann ein Gegenstecker 28 der Vorrichtung 1 angeschlossen werden, um eine elektrische Verbindung zum elektrischen Bauteil 2 herzustellen.
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Der Gegenstecker 3 ist ebenfalls mit der Steuereinheit 26 verbunden, wodurch die Steuereinheit 26 das elektrische Bauteil 2 gezielt mit Strom beaufschlagen kann um eine zumindest partielle Erwärmung des Pumpenmotors 6 und/oder der Leiterplatte 8 zu erzielen.
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Aus dem elektrischen Bauteil 2 austretende Gase sind durch den Gassensor 24 messbar. Eine Auswertung der Messdaten des Gassensors 24 durch die Steuereinheit 26 kann eine erfolgreiche Dichtigkeitsprüfung oder eine fehlgeschlagene Dichtigkeitsprüfung bescheinigen.
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Auf der Leiterplatte 8 kann beispielsweise eine integrierte Speichereinheit 11 angeordnet sein, um ein Prüfprogramm auszuführen. Des Weiteren kann auf der Leiterplatte 8 eine elektrische Komponente 9, wie beispielsweise ein Leiterbahnabschnitt 9, als Sollbruchstelle angeordnet sein, um eine schnelle Freisetzung von Gas zwecks Dichtigkeitsprüfung zu ermöglichen.
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In der 2 ist ein schematisches Ablaufdiagramm zum Veranschaulichen eines Verfahrens 30 zum Durchführen einer Dichtigkeitsprüfung von einem elektrischen Bauteil 2 dargestellt.
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In einem Schritt 32 wird das Bauteil 2 auf einer Auflagefläche 16 bzw. einer Aufnahme 14 positioniert.
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Anschließend kann in einem Schritt 34 zeitgleich mit dem Überstülpen der Einrichtung 1 über das Bauteil 2 eine stromführende Verbindung des Gegensteckers 28 mit dem Stecker 3 des Bauteils 2 hergestellt 34 werden.
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In einem weiteren Schritt 36 wird zumindest eine bereichsweise Erhitzung des elektrischen Bauteils 2 durch die Steuereinheit 26 eingeleitet, wobei während oder nach der zumindest bereichsweisen Erhitzung des elektrischen Bauteils 2 eine Gasmessung 38 durch den Gassensor 24 durchgeführt wird.