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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Head-Up-Display für ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren zum Ansteuern einer schaltbaren optischen Komponente für ein solches Head-Up-Display.
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Unter einem Head-Up-Display, auch als HUD bezeichnet, wird ein Anzeigesystem verstanden, bei dem der Betrachter seine Blickrichtung beibehalten kann, da die darzustellenden Inhalte in sein Sichtfeld eingeblendet werden. Während derartige Systeme aufgrund ihrer Komplexität und Kosten ursprünglich vorwiegend im Bereich der Luftfahrt Verwendung fanden, werden sie inzwischen auch im Automobilbereich in Großserie verbaut.
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Head-Up-Displays bestehen im Allgemeinen aus einer bildgebenden Einheit oder PGU (Picture Generating Unit), einer Optikeinheit und einer Spiegeleinheit. Die bildgebende Einheit erzeugt das Bild und nutzt dazu zumindest ein Anzeigeelement. Die meisten heutigen Head-Up-Displays verwenden zur Bildgenerierung LCD-basierte Displays (LCD: Liquid Crystal Display; Flüssigkristallanzeige). Die Optikeinheit leitet das Bild auf die Spiegeleinheit. Die Spiegeleinheit ist eine teilweise spiegelnde, lichtdurchlässige Scheibe. Der Betrachter sieht also die von der bildgebenden Einheit dargestellten Inhalte als virtuelles Bild und gleichzeitig die reale Welt hinter der Scheibe. Als Spiegeleinheit dient im Automobilbereich oftmals die Windschutzscheibe, deren gekrümmte Form bei der Darstellung berücksichtigt werden muss. Durch das Zusammenwirken von Optikeinheit und Spiegeleinheit ist das virtuelle Bild eine vergrößerte Darstellung des von der bildgebenden Einheit erzeugten Bildes.
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Bei der Reflexion an der Windschutzscheibe gelten unterschiedliche Reflexionskoeffizienten für s-polarisiertes Licht und p-polarisiertes Licht. S-polarisiertes Licht wird bei den Reflexionswinkeln, wie sie in typischen Einbausituationen auftreten, weit besser reflektiert als p-polarisiertes Licht. Daher sind die Komponenten innerhalb von Head-Up-Displays in der Regel darauf ausgelegt, so viel wie möglich s-polarisiertes Licht zur Windschutzscheibe zu bringen.
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Es gibt allerdings Konstellationen, in denen gewisse Anteile an p-polarisiertem Licht im virtuellen Bild erwünscht sind, um die Lesbarkeit mit polarisierten Sonnenbrillen zu gewährleisten. Polarisierte Sonnenbrillen sind so aufgebaut, dass sie mehrheitlich s-polarisiertes Licht absorbieren, weshalb Betrachter mit solchen Sonnenbrillen das virtuelle Bild des Head-Up-Displays nur schwer erkennen können.
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Um den Anteil an p-polarisiertem Licht im virtuellen Bild zu erhöhen, können z.B. Retarder-Filme benutzt werden, die die Polarisation des Lichts aus dem Display drehen. Allerdings reduziert dieses Vorgehen die Helligkeit des s-polarisierten Anteils weit mehr, als die Helligkeit des p-polarisierten Anteils erhöht wird. Daher muss stets ein Kompromiss zwischen den verschiedenen Anforderungen gefunden werden, was das Head-Up-Display in einem gewissen Maße ineffizient macht.
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Vor diesem Hintergrund beschreibt
DE 10 2013 206 505 A1 eine lichtdurchlässige Scheibe zum Anzeigen eines Bildes eines Head-Up-Displays für polarisierte Sonnenbrillen. Die Scheibe umfasst eine cholesterische Flüssigkristall-Schichtanordnung, die im Inneren der Scheibe oder auf einer Oberfläche der Scheibe angeordnet ist. Je nach Polarisation des einfallenden Lichts kann zumindest ein Teil des von einer Bilderzeugungseinrichtung eines Head-Up-Displays erzeugten Lichts an der cholesterischen Flüssigkristall-Schichtanordnung derart reflektiert werden, dass das reflektierte Licht einen p-polarisierten Anteil aufweist, der mit einer polarisierten Sonnenbrille wahrgenommen werden kann.
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US 2018/0203228 A1 beschreibt eine Head-Up-Display-Vorrichtung, die eine Windschutzscheibe mit Anzeigelicht bestrahlt, das in einem vorbestimmten Verhältnis eine p-polarisierte Lichtkomponente und eine s-polarisierte Lichtkomponente enthält, die einer reflektierenden Oberfläche der Windschutzscheibe zugeordnet sind. Die Head-Up-Display-Vorrichtung umfasst ein Display, das nicht polarisiertes Licht aussendet, und ein Lichtpolarisationselement, durch das die p-polarisierte Lichtkomponente mehr als die s-polarisierte Lichtkomponente des nicht polarisierten Lichts hindurchgeht, sodass sich die p-polarisierte Lichtkomponente des von der Windschutzscheibe reflektierten Anzeigelichts der p-polarisierten Komponente des natürlichen Lichts annähert, die durch die Windschutzscheibe gelangt ist.
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WO 2019/102775 A1 beschreibt eine Head-Up-Display-Vorrichtung, die es einem Betrachter ermöglicht, Anzeigelicht zu betrachten, selbst wenn er eine polarisierte Sonnenbrille trägt. Ein von einer Anzeige emittiertes Bild wird durch reflektierende Elemente in Richtung einer transparenten Abdeckung der Head-Up-Display-Vorrichtung gelenkt. Die Anzeige emittiert linear polarisiertes Licht. Die transparente Abdeckung umfasst eine durchlässige Kunstharzfolie, die eine Phasendifferenz induziert, sodass das linear polarisierte Licht in zirkular polarisiertes Licht oder zufällig polarisiertes Licht gewandelt wird.
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Aus der
US 2018/0341109 A1 und der
WO 2019/057860 A1 sind Head-Up-Displays für Fahrzeuge mit einer bildgebende Einheit zum Erzeugen eines Bildes, einer Optikeinheit zum Projizieren des Bildes auf eine Spiegeleinheit und einer schaltbaren optische Komponente zum Beeinflussen einer Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts bekannt.
US 2019/0243133 A1 und
US 2019/0369392 A1 zeigen Head-Up-Displays, bei denen helle und dunkle Bereiche des anzuzeigenden Bildes bestimmt werden. Die Hintergrundbeleuchtung wird lokal an den Stellen der dunklen Bildbereiche abgeschwächt bzw. abgeschaltet, um eine Verbesserung des Kontrasts zu erreichen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Lösungen für ein Head-Up-Display mit Polarisationsanpassung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Head-Up-Display mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren zum Ansteuern einer schaltbaren optischen Komponente mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist ein Head-Up-Display für ein Fahrzeug auf:
- - eine bildgebende Einheit zum Erzeugen eines Bildes;
- - eine Optikeinheit zum Projizieren des Bildes auf eine Spiegeleinheit; und
- - eine schaltbare optische Komponente zum Beeinflussen einer Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts. Dabei ist die schaltbare optische Komponente eingerichtet, die Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts für dunkle Bereiche des Bildes und helle Bereiche des Bildes unterschiedlich zu beeinflussen.
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Dementsprechend umfasst ein Verfahren zum Ansteuern einer schaltbaren optischen Komponente für ein Head-Up-Display für ein Fortbewegungsmittel zum Beeinflussen einer Polarisation von Licht, das von einer bildgebenden Einheit emittiert wird, die Schritte:
- - Bestimmen von hellen und dunklen Bereichen eines von der bildgebenden Einheit erzeugten Bildes; und
- - Ansteuern der schaltbaren optischen Komponente derart, dass die Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts für dunkle Bereiche des Bildes und helle Bereiche des Bildes unterschiedlich beeinflusst wird.
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Dies ermöglicht es, den Kontrast im virtuellen Bild zu erhöhen. Dabei wird die Polarisation in den dunklen Bildbereichen gezielt so eingestellt, dass möglichst wenig Licht das Auge des Betrachters erreicht.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist im Strahlengang von der bildgebenden Einheit hin zur Windschutzscheibe eine schaltbare optische Komponente angeordnet, die die Polarisation des durchlaufenden Lichts verstellbar drehen kann, beispielsweise je nach einer angelegten Spannung um einen Winkel zwischen 0° und 90°. Dabei kann die Polarisation des Lichts auch vollständig von s-Polarisation zu p-Polarisation gedreht werden. Das Head-Up-Display kann so auf maximale Effizienz ausgelegt werden, da der Anteil der p-Polarisation im virtuellen Bild nicht künstlich erhöht werden muss. Der weniger effiziente Betrieb für polarisierte Sonnenbrillen, der nur für bestimmte Fahrer, Sonnenstände etc. benötigt wird, kann dennoch bei Bedarf eingeschaltet werden.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist die bildgebende Einheit ein LCD-basiertes Display zum Erzeugen des Bildes auf. Für derartige bildgebende Einheiten ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Lösung besonders vorteilhaft, da LCD-basierte Displays regelmäßig linear polarisiertes Licht abstrahlen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die schaltbare optische Komponente von einem Nutzer schaltbar. Auf diese Weise kann der Nutzer selbst bestimmen, welchen Betriebsmodus er nutzen möchte. Insbesondere kann so auf eine Sensorik verzichtet werden, die das Tragen einer polarisierten Sonnenbrille durch den Nutzer erkennen kann.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist die schaltbare optische Komponente eine Flüssigkristallzelle auf. Flüssigkristallzellen eignen sich besonders gut für diese Anwendung, da sie die Polarisation sehr gezielt und kontrolliert beeinflussen können. Zudem sind sie kostengünstig verfügbar.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist die Flüssigkristallzelle eine Matrixstruktur auf. Eine solche Matrixstruktur ermöglicht es, die Polarisation des Lichts, das die Flüssigkristallzelle durchläuft, für unterschiedliche Bildbereiche des von einer bildgebenden Einheit erzeugten Bildes unterschiedlich zu beeinflussen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die schaltbare optische Komponente eingerichtet, in einem ersten Betriebsmodus die Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts nicht zu beeinflussen und in einem zweiten Betriebsmodus einen Anteil von p-polarisiertem Licht in dem von der bildgebenden Einheit emittierten Licht zu erhöhen. Der erste Betriebsmodus ist ein Normalmodus, in dem im Wesentlichen nur s-polarisiertes Licht auf die Windschutzscheibe trifft.
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Der zweite Betriebsmodus ist ein Sonnenbrillenmodus, in dem das Head-Up-Display an die Verwendung mit einer polarisierten Sonnenbrille angepasst ist.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die schaltbare optische Komponente eingerichtet, in einem dritten Betriebsmodus für helle Bereiche des Bildes die Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts nicht zu beeinflussen und für dunkle Bereiche des Bildes einen Anteil von p-polarisiertem Licht in dem von der bildgebenden Einheit emittierten Licht zu erhöhen. Die bildgebende Einheit emittiert in vielen Fällen, insbesondere bei Verwendung von LCD-Technologie, selbst in Bereichen, die schwarz darzustellen sind, eine geringe Menge Licht. Dies reduziert den Kontrast zu hell darzustellenden Bereichen. Gemäß diesem Aspekt der Erfindung wird die Polarisation des in dunklen bzw. schwarz darzustellenden Bereichen emittierten Lichts geändert. Da das p-polarisierte Licht von der Windschutzscheibe weniger reflektiert wird, wird so ein größerer lokaler Kontrast erzielt. Head-Up-Displays stellen im allgemeinen keine fein abgestuften Helligkeitsunterschiede in dunklen Bereichen dar. Daher geht der gemäß diesem Aspekt erzielte größere Kontrast nicht mit einem Verlust darzustellender Information einher.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die schaltbare optische Komponente eingerichtet, in einem vierten Betriebsmodus für dunkle Bereiche des Bildes die Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts nicht zu beeinflussen und für helle Bereiche des Bildes einen Anteil von p-polarisiertem Licht in dem von der bildgebenden Einheit emittierten Licht zu erhöhen. Dieser Betriebsmodus kommt dann zum Tragen, wenn der Nutzer eine polarisierte Sonnenbrille trägt. Da in den dunklen Bildbereichen der Anteil des p-polarisierten Lichts nicht erhöht wird, sorgt in diesem Fall die polarisierte Sonnenbrille dafür, dass der Kontrast erhöht wird.
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Vorzugsweise wird ein erfindungsgemäßes Head-Up-Display in einem Fortbewegungsmittel eingesetzt, um ein virtuelles Bild für einen Bediener des Fortbewegungsmittels zu erzeugen. Bei dem Fortbewegungsmittel kann es sich beispielsweise um ein Kraftfahrzeug oder ein Luftfahrzeug handeln. Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Lösung auch in anderen Umgebungen oder für andere Anwendungen genutzt werden, z.B. in Lastkraftwagen, in der Bahntechnik und im ÖPNV, bei Kranen und Baumaschinen, etc.
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Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung und den angehängten Ansprüchen in Verbindung mit den Figuren ersichtlich.
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Figurenliste
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- 1 zeigt schematisch ein Head-Up-Display gemäß dem Stand der Technik für ein Kraftfahrzeug;
- 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäßes Head-Up-Display;
- 3 zeigt schematisch die Entwicklung der Polarisation entlang eines optischen Pfades in einem ersten Betriebsmodus des erfindungsgemäßen Head-Up-Displays;
- 4 zeigt schematisch die Entwicklung der Polarisation entlang eines optischen Pfades in einem zweiten Betriebsmodus des erfindungsgemäßen Head-Up-Displays;
- 5 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine schaltbare optische Komponente zum Beeinflussen einer Polarisation; und
- 6 zeigt schematisch Verfahren zum Ansteuern der schaltbaren optischen Komponente aus 5.
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Figurenbeschreibung
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Zum besseren Verständnis der Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren detaillierter erläutert. Gleiche Bezugszeichen werden in den Figuren für gleiche oder gleichwirkende Elemente verwendet und nicht notwendigerweise zu jeder Figur erneut beschrieben. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, wie er in den angehängten Ansprüchen definiert ist.
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1 zeigt eine Prinzipskizze eines Head-Up-Displays gemäß dem Stand der Technik für ein Kraftfahrzeug. Das Head-Up-Display weist eine bildgebende Einheit 1, eine Optikeinheit 2 und eine Spiegeleinheit 3 auf. Von einem Anzeigeelement 11 geht ein Strahlenbündel SB1 aus, welches von einem Faltspiegel 21 auf einen gekrümmten Spiegel 22 reflektiert wird, der es Richtung Spiegeleinheit 3 reflektiert. Die Spiegeleinheit 3 ist hier als Windschutzscheibe 31 eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Von dort gelangt das Strahlenbündel SB2 in Richtung eines Auges 61 eines Betrachters.
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Der Betrachter sieht ein virtuelles Bild VB, welches sich außerhalb des Kraftfahrzeugs oberhalb der Motorhaube oder sogar vor dem Kraftfahrzeug befindet. Durch das Zusammenwirken von Optikeinheit 2 und Spiegeleinheit 3 ist das virtuelle Bild VB eine vergrößerte Darstellung des vom Anzeigeelement 11 angezeigten Bildes. Hier sind symbolisch eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit sowie Navigationsanweisungen dargestellt. So lange sich das Auge 61 innerhalb der durch ein Rechteck angedeuteten Eyebox 62 befindet, sind alle Elemente des virtuellen Bildes für das Auge 61 sichtbar. Befindet sich das Auge 61 außerhalb der Eyebox 62, so ist das virtuelle Bild VB für den Betrachter nur noch teilweise oder gar nicht sichtbar. Je größer die Eyebox 62 ist, desto weniger eingeschränkt ist der Betrachter bei der Wahl seiner Sitzposition.
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Die Krümmung des gekrümmten Spiegels 22 ist an die Krümmung der Windschutzscheibe 31 angepasst und sorgt dafür, dass die Bildverzeichnung über die gesamte Eyebox 62 stabil ist. Der gekrümmte Spiegel 22 ist mittels einer Lagerung 221 drehbar gelagert. Die dadurch ermöglichte Drehung des gekrümmten Spiegels 22 ermöglicht ein Verschieben der Eyebox 62 und somit eine Anpassung der Position der Eyebox 62 an die Position des Auges 61. Der Faltspiegel 21 dient dazu, dass der vom Strahlenbündel SB1 zurückgelegte Weg zwischen Anzeigeelement 11 und gekrümmtem Spiegel 22 lang ist, und gleichzeitig die Optikeinheit 2 dennoch kompakt ausfällt. Die Optikeinheit 2 wird durch eine transparente Abdeckung 23 gegen die Umgebung abgegrenzt. Die optischen Elemente der Optikeinheit 2 sind somit beispielsweise gegen im Innenraum des Fahrzeugs befindlichen Staub geschützt. Ein Blendschutz 24 dient dazu, das über die Grenzfläche der Abdeckung 23 reflektierte Licht sicher zu absorbieren, sodass keine Blendung des Betrachters hervorgerufen wird. Außer dem Sonnenlicht SL kann auch das Licht einer anderen Störlichtquelle 64 auf das Anzeigeelement 11 gelangen.
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2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäßes Head-Up-Display. Das Head-Up-Display ist weitgehend identisch mit dem Head-Up-Display aus 1, allerdings ist im Strahlengang eine schaltbare optische Komponente 25 angeordnet, durch die die Polarisation des von der bildgebenden Einheit 1 emittierten Lichts beeinflusst werden kann. Bei der schaltbaren optischen Komponente 25 kann es sich beispielsweise um eine Flüssigkristallzelle handeln, insbesondere auch um eine Flüssigkristallzelle mit einer Matrixstruktur. Die schaltbare optische Komponente 25 wird mittels einer Steuereinheit 26 angesteuert.
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Die schaltbare optische Komponente 25 weist zumindest zwei Betriebsmodi auf. In einem ersten Betriebsmodus ist die schaltbare optische Komponente 25 eingerichtet, die Polarisation des von der bildgebenden Einheit 1 emittierten Lichts nicht zu beeinflussen. Dieser Betriebsmodus ist der Normalmodus, in dem im Wesentlichen nur s-polarisiertes Licht auf die Windschutzscheibe 31 trifft. In einem zweiten Betriebsmodus ist die schaltbare optische Komponente 25 eingerichtet, einen Anteil von p-polarisiertem Licht in dem von der bildgebenden Einheit 1 emittierten Licht zu erhöhen. Dabei kann die Polarisation des Lichts auch vollständig von s-Polarisation zu p-Polarisation gedreht werden. Dieser Betriebsmodus ist der Sonnenbrillenmodus, in dem das Head-Up-Display an die Verwendung mit einer polarisierten Sonnenbrille angepasst ist.
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Wenn die schaltbare optische Komponente 25 eine Matrixstruktur aufweist, kann sie zusätzlich dazu genutzt werden, um den Kontrast im virtuellen Bild zu erhöhen. Die schaltbare optische Komponente 25 kann zu diesem Zweck die Polarisation des von der bildgebenden Einheit 1 emittierten Lichts für dunkle Bereiche des Bildes und helle Bereiche des Bildes unterschiedlich beeinflussen. In einem dritten Betriebsmodus ist die schaltbare optische Komponente 25 eingerichtet, für helle Bereiche des Bildes die Polarisation des von der bildgebenden Einheit 1 emittierten Lichts nicht zu beeinflussen und für dunkle Bereiche des Bildes einen Anteil von p-polarisiertem Licht in dem von der bildgebenden Einheit 1 emittierten Licht zu erhöhen. Da das p-polarisierte Licht von der Windschutzscheibe 31 weniger reflektiert wird, wird so ein größerer lokaler Kontrast erzielt. In einem vierten Betriebsmodus ist die schaltbare optische Komponente 25 eingerichtet, für dunkle Bereiche des Bildes die Polarisation des von der bildgebenden Einheit 1 emittierten Lichts nicht zu beeinflussen und für helle Bereiche des Bildes einen Anteil von p-polarisiertem Licht in dem von der bildgebenden Einheit 1 emittierten Licht zu erhöhen. Dieser Modus kommt dann zum Tragen, wenn der Nutzer eine polarisierte Sonnenbrille trägt. Da in den dunklen Bildbereichen der Anteil des p-polarisierten Lichts nicht erhöht wird, sorgt in diesem Fall die polarisierte Sonnenbrille dafür, dass der Kontrast erhöht wird.
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Die schaltbare optische Komponente 25 ist vorzugsweise von einem Nutzer schaltbar, d.h. der Betriebsmodus kann vom Nutzer über einen Schalter oder ein Menü festgelegt werden.
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3 zeigt schematisch die Entwicklung der Polarisation entlang eines optischen Pfades in einem ersten Betriebsmodus des erfindungsgemäßen Head-Up-Displays. Bei diesem Betriebsmodus handelt es sich um den Normalmodus des Head-Up-Displays. Die Polarisation ist in der Figur durch entsprechende Pfeile angedeutet. Eine Lichtquelle 110 strahlt im Wesentlichen unpolarisiertes Licht ab, das auf ein LCD-Element 111 mit gekreuzten Polarisatoren trifft. Nach Durchlaufen des LCD-Elements 111 ist das Licht s-polarisiert. Das Licht passiert die schaltbare optische Komponente 25, die in diesem Betriebsmodus inaktiv ist und die Polarisation des Lichts nicht beeinflusst. Durch zwei Spiegel 21, 22 wird das Licht über die Windschutzscheibe 31 in Richtung des Auges 61 des Betrachters gelenkt, der es als virtuelles Bild außerhalb des Kraftfahrzeugs wahrnimmt.
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4 zeigt schematisch die Entwicklung der Polarisation entlang eines optischen Pfades in einem zweiten Betriebsmodus des erfindungsgemäßen Head-Up-Displays. Bei diesem Betriebsmodus handelt es sich um den Sonnenbrillenmodus des Head-Up-Displays. Wie zuvor passiert das vom LCD-Element 111 ausgehende s-polarisierte Licht die schaltbare optische Komponente 25, die in diesem Betriebsmodus allerdings aktiv ist und die Polarisation des Lichts dreht, sodass im Anschluss p-polarisiertes Licht vorliegt. Dieses trifft nach Reflexion durch die zwei Spiegel 21, 22 und die die Windschutzscheibe 31 auf eine vom Betrachter getragene polarisierte Sonnenbrille 63, die das Licht aufgrund der p-Polarisation passieren lässt.
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5 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine schaltbare optische Komponente 25 zum Beeinflussen einer Polarisation. Bei diesem Beispiel handelt es sich bei der schaltbaren optischen Komponente 25 um eine Flüssigkristallzelle 250 mit einer Matrixstruktur. Die Flüssigkristallzelle 250 besteht aus einer Vielzahl von Zellen 251, die durch zugehörige Elektroden 252 individuell angesteuert werden können. Auf diese Weise kann die Polarisation des Lichts, das die Flüssigkristallzelle 250 durchläuft, für unterschiedliche Bildbereiche des von einer bildgebenden Einheit erzeugten Bildes unterschiedlich beeinflusst werden, z.B. in Abhängigkeit davon, ob es sich um dunkle oder helle Bildbereiche handelt. Vorzugsweise ist die Anzahl der Zellen 251 auf die Anzahl der Pixel der bildgebenden Einheit abgestimmt.
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6 zeigt schematisch Verfahren zum Ansteuern der schaltbaren optischen Komponente aus 5, die zum Beeinflussen einer Polarisation von Licht, das von einer bildgebenden Einheit emittiert wird, genutzt wird. In einem ersten Schritt werden helle und dunkle Bereiche eines von der bildgebenden Einheit erzeugten Bildes bestimmt S1. Die schaltbare optische Komponente wird dann derart entsprechend der bestimmten Bildbereiche angesteuert S2, dass die Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts für dunkle Bereiche des Bildes und helle Bereiche des Bildes unterschiedlich beeinflusst wird. Beispielsweise kann für helle Bereiche des Bildes die Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts unbeeinflusst gelassen werden, während für dunkle Bereiche des Bildes ein Anteil von p-polarisiertem Licht in dem von der bildgebenden Einheit emittierten Licht erhöht wird. Da das p-polarisierte Licht von der Windschutzscheibe weniger reflektiert wird, wird so ein größerer lokaler Kontrast erzielt. Alternativ kann für dunkle Bereiche des Bildes die Polarisation des von der bildgebenden Einheit emittierten Lichts unbeeinflusst gelassen werden, während für helle Bereiche des Bildes ein Anteil von p-polarisiertem Licht in dem von der bildgebenden Einheit emittierten Licht erhöht wird. Auf diese Weise lässt sich der Kontrast für den Fall erhöhen, dass der Nutzer eine polarisierte Sonnenbrille trägt. Da in den dunklen Bildbereichen der Anteil des p-polarisierten Lichts nicht erhöht wird, sorgt in diesem Fall die polarisierte Sonnenbrille dafür, dass der Kontrast erhöht wird.