DE102019219050A1 - Regelung einer Lastschaltung mit Vorsteuerung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Regelkreis für die Lastschaltung eines Schaltelements (105) eines Getriebes, mit einer Regelstrecke (201), an deren Ende das Schaltelement (105) steht, und mit einer Vorsteuerung (205), die ausgebildet ist, eine Stellgröße (I(t)) mit einem Korrekturwert (kM) zu beaufschlagen. Der Korrekturwert (kM) wird in Abhängigkeit eines Eingangsmoments (M) des Getriebes festgelegt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Regelkreis nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 2. Der Regelkreis und das Verfahren beziehen sich auf die Lastschaltung eines Schaltelements eines Getriebes. Das Schaltelement ist Teil einer Regelstrecke, die von einem Regler gesteuert wird.
- Treten im Verlauf des Lebenszyklusses des Getriebes zu Verschleiß und Alterung der Bauteile und des Öls auf, ändert sich die Schaltcharakteristik. Es kommt zu Regelabweichungen, für die der Regelkreis nicht oder nur unzureichend ausgelegt wurde. Infolgedessen verschlechtert sich die Schaltqualität.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lastschaltung eines Schaltelements zu verbessern. Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Regelkreis nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 2. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen enthalten und ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung.
- Bei dem Schaltelement handelt es sich um das Schaltelement eines Getriebes, vorzugsweise eines Automatgetriebes. Insbesondere kann es sich um ein Getriebe eines Fahrzeugs, etwa eines PKWs oder LKWs handeln. Das Schaltelement dient dazu, Gangstufen des Getriebes zu schalten. Es kann einen geöffneten und einen geschlossenen Zustand annehmen. Im geschlossenen Zustand überträgt das Schaltelement ein Drehmoment. Dieses ist Teil eines zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Getriebes verlaufenden Drehmomentflusses. Ist das Schaltelement geöffnet, überträgt es kein Drehmoment. Ein- und Ausgang des Schaltelements sind dann relativ zueinander frei verdrehbar.
- Mit Lastschaltung wird eine Änderung der Gangstufe des Getriebes unter Last bezeichnet. Der Eingang des Getriebes wird dabei mit einem Eingangsmoment M beaufschlagt. Während einer Lastschaltung sind das Eingangsmoment M und ein Ausgangsmoment, mit dem der Ausgang beaufschlagt ist, von Null verschieden.
- Lastschaltelemente sind gewöhnlich reibschlüssige Schaltelemente. Entsprechend handelt es sich bei dem oben genannten Schaltelement vorzugsweise um ein reibschlüssiges Schaltelement. Bei reibschlüssigen Schaltelementen wird das Drehmoment zwischen Ein- und Ausgang des Schaltelements per Kraftschluss übertragen.
- Das Schaltelement kann als Kupplung oder als Bremse ausgestaltet sein. Bei einer Kupplung sind Ein- und Ausgang des Schaltelements relativ zu einem Getriebegehäuse drehbar. Eine Bremse zeichnet sich dadurch aus, dass das Getriebegehäuse drehfest mit dem Ein- oder Ausgang des Schaltelements verbunden ist.
- Die Erfindung sieht eine Regelstrecke vor, an deren Ende das Schaltelement steht. Die Regelstrecke weist ein oder mehrere Elemente auf, die der Reihe nach miteinander wirkverbunden sind. Am Ende dieser Reihe steht das Schaltelement.
- Bevorzugt gehören zu der Reihe von miteinander wirkverbundenen Elementen darüber hinaus ein Stromregler, ein elektrohydraulisches Proportionalventil und ein Nachfolgeschieber. Diese sind in der genannten Reihenfolge wirkverbunden. Der Stromregler wirkt also auf das elektrohydraulische Proportionalventil. Dieses wirkt auf den Nachfolgeschieber, der wiederum auf das Schaltelement wirkt. Durch Betätigung des Stromreglers lässt sich somit das Schaltelement öffnen und schließen.
- Geregelt wird das von dem Schaltelement übertragene Drehmoment. Um dieses Drehmoment als Regelgröße zu verwenden, müsste das Getriebe allerdings mit aufwendiger Drehmomentsensorik versehen werden. Bevorzugt ist daher eine Ist-Differenzdrehzahl
Δn(t) die Regelgröße. Dies impliziert eine entsprechende Soll-Differenzdrehzahl - Die Differenzdrehzahl bezieht sich auf das Schaltelement. Es handelt sich also um eine Differenz zwischen einer Drehzahl des Eingangs und einer Drehzahl des Ausgangs des Schaltelements.
- Die Drehzahlen des Eingangs und des Ausgangs des Schaltelements werden jeweils von geeigneten Sensoren gemessen. Aus den Messgrößen errechnet sich die Differenzdrehzahl. Über eine Veränderung der Differenzdrehzahl kann unter Berücksichtigung der Massenträgheitsmomente des Antriebsstrangs das von dem Schaltelement übertragene Drehmoment berechnet werden. Umgekehrt lässt sich ausgehend von einem Soll-Wert des von der Kupplung übertragenen Drehmoments die Soll-Differenzdrehzahl berechnen.
- Ein Regler des Regelkreises ermittelt aus der Regeldifferenz, das heißt aus einer Differenz zwischen der Regelgröße und der Führungsgröße, eine Stellgröße
I(t) . Bei der StellgrößeI(t) handelt es sich vorzugsweise um eine Stromstärke. - Um die notwendige Beeinflussung der Regelstrecke durch den Regler zu minimieren und so die Regelgüte zu verbessern, wird die Stellgröße
I(t) von einer Vorsteuerung mit einem Korrekturwert kM beaufschlagt. Im Einzelnen wird die von dem Regler ausgegebene StellgrößeI(t) um den Korrekturwert kM vermindert und and die Regelstrecke als Eingangsgröße weitergeleitet. Als Eingangsgröße der Regelstrecke dient also die Differenz aus der von dem Regler ausgegebenen StellgrößeI(t) und dem Korrekturwert kM. - Erfindungsgemäß wird der Korrekturwert kM in Abhängigkeit des Eingangsmoments M des Getriebes festgelegt. Dies bedeutet, dass es mindestens zwei voneinander verschiedene Eingangsmomente M1 und M2 gibt, die für jede Führungsgröße zu unterschiedlichen Korrekturwerten kM1 und kM1 führen. Durch die erfindungsgemäße Berücksichtigung des Eingangsmoments bei der Festlegung des Korrekturwerts kM verbessert sich die Güte der Vorsteuerung.
- Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sehen mehrere Lastklassen KL1 ... KLn vor. Eine Lastklasse ist ein Ordnungskriterium, das der Zuordnung von Korrekturwerten zu Eingangsmomenten dient.
- Um die Zuordnung eines Korrekturwerts zu einem Eingangsmoment zu bewerkstelligen, wird eine Lastklasse KLi(M) als Funktion des Eingangsmoments M ausgewählt. Jeder Lastklasse KLi wird also ein Intervall]Mi-1,Mi] von Eingangsmomenten zugeordnet. Mn ist dabei das maximale Eingangsmoment des Getriebes. Eine Lastklasse KLi wird ausgewählt, wenn das Eingangsmoment M in dem Intervall]Mi-1, Mi] liegt, dass der Lastklasse KLi zugeordnet wurde, d.h. wenn gilt: M ∈ ]Mi-1, Mi].
- Jeder Lastklasse (KLi) ein Korrekturwert (ki) zugeordnet. Weiterbildungsgemäß wird die Stellgröße
I(t) mit dem Korrekturwert ki(M) beaufschlagt, welcher der ausgewählten Lastklasse KLi(M) zugeordnet ist. Eine derartige Bestimmung des Korrekturwerts gestaltet sich besonders einfach und stellt daher nur geringe Anforderungen an ein Steuergerät, welches das Verfahren implementiert. - Bei oben beschriebener Weiterbildung kann es zu Sprüngen in der Vorsteuerung kommen. Um dies zu verhindern, wird der Korrekturwert in einer ebenso bevorzugten Weiterbildung durch Interpolation ermittelt. Die Stellgröße
I(t) wird weiterbildungsgemäß mit einem Korrekturwert beaufschlagt, der eine Funktionk(M) des Eingangsmoments M ist. Vorzugsweise ist die Funktionk(M) stetig. Die Funktionk(M) erhält man durch Interpolation der den einzelnen Lastklassen KL1, ..., KLn zugeordneten Korrekturwerte k1, ..., kn. Die den Lastklassen (KL1, ..., KLn) zugeordneten Eingangsmomente (M1, ..., Mn) bilden dabei Stützstellen und die den Lastklassen (KL1, ..., KLn) zugeordneten Korrekturwerte (k1, ...,kn) die zugehörigen Stütztwerte der Funktion (k(M) ). Für jede Lastklasse KLi bildet das der Lastklasse KLi zugeordnete Eingangsmoment Mi eine Stützstelle der Funktionk(M) . Den zugehörigen Stützwert bildet der Korrekturwert ki. Es gilt also: k(Mi) = ki. - In einer bevorzugten Weiterbildung wird der Korrekturwert
k(M) in Abhängigkeit des Verlaufs der StellgrößeI(t) revidiert. Dies impliziert, dass die StellgrößeI(t) während mindestens eines Teils der Lastschaltung erfasst und ausgewertet wird. Ergebnis der Auswertung der StellgrößeI(t) ist ein Maß für die Regelgüte. - Der Korrekturwert
k(M) wird in Abhängigkeit dieses Gütemaßes revidiert. Bei den Weiterbildungen mit Lastklassen KL1, ..., KLn, die als Funktion des Eingangsmoments M ausgewählt werden, und denen jeweils ein Korrekturwert ki zugeordnet ist, wird der der ausgewählten Lastklasse KLi(M) zugeordnete Korrekturwert ki in Abhängigkeit des Verlaufs der StellgrößeI(t) revidiert. - In einer bevorzugten Weiterbildung wird der Korrekturwert
k(M) in Abhängigkeit eines IntegralsI(t) über die Zeit t revidiert. Insbesondere eignet sich das IntegralI(t) die Regelstrecke beeinflusst werden muss, um der Führungsgröße zu entsprechen. - Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt. Übereinstimmende Bezugsziffern kennzeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche Merkmale. Im Einzelnen zeigt:
-
1 einen Ausschnitt aus einem Hydraulikschema; und -
2 einen Regelkreis. - Das in
1 dargestellte Schema zeigt die hydraulische Verschaltung eines Proportionalventils101 , eines Nachfolgeschiebers103 und einem Schaltelement105 . Das Schaltelement105 ist lastschaltbar. Ein lastschaltbares Schaltelement erlaubt Gangschaltungen ohne Zugkraftunterbrechung. - Das Proportionalventil
101 wird über einen elektrischen Aktuator107 angesteuert. An dem Proportionalventil101 liegt ein Druckregeldruck109 an. Dieser kann beispielsweise 9 Bar betragen. In Abhängigkeit von der Stellung des Aktuators107 leitet das Proportionalventil101 den Druckregeldruck109 als Steuerdruck111 weiter an den Nachfolgeschieber103 . - Der Aktuator
107 wird über einen Stellstrom gesteuert. Die Stellung des Aktuators107 und damit der Steuerdruck111 ist von dem Stellstrom abhängig. - An dem Nachfolgeschieber
103 liegt ein Arbeitsdruck113 an, der beispielsweise 20 Bar betragen kann. Der Arbeitsdruck113 ist größer als der Druckregeldruck109 . In Abhängigkeit von dem Steuerdruck111 leitet der Nachfolgeschieber103 den Arbeitsdruck113 als Betätigungsdruck115 weiter an das Schaltelement105 . Zwisehen der Höhe des Steuerdrucks111 und der Höhe des Betätigungsdrucks115 besteht dabei ein linearer Zusammenhang. - Die in
1 dargestellten Komponenten bilden eine Regelstrecke201 eines in2 dargestellten Regelkreises. Eine StromstärkeI(t) wird von einem Regler203 als Stellgröße vorgegeben. - Der Regelkreis weist darüber hinaus eine Vorsteuerung
205 auf. Ein von der Vorsteuerung205 vorgegebener Korrekturwertk(M) wird von der StellgrößeI(t) in Abzug gebracht. Die um den Korrekturwertk(M) verminderten StellgrößeI(t) dient als Stellstrom, mit dem der Aktuator107 beaufschlagt wird. -
- Bezugszeichenliste
-
- Δn(t)
- Ist- Differenzdrehzahl
- Soll-Differenzdrehzahl
- I(t)
- Stromstärke
- k(M)
- Korrekturwert
- 101
- Proportionalventil
- 103
- Nachfolgeschieber
- 105
- Schaltelement
- 107
- Aktuator
- 109
- Druckregeldruck
- 111
- Steuerdruck
- 113
- Arbeitsdruck
- 115
- Betätigungsdruck
- 201
- Regelstrecke
- 203
- Regler
- 205
- Vorsteuerung
Claims (6)
- Regelkreis für die Lastschaltung eines Schaltelements (105) eines Getriebes, mit einer Regelstrecke (201), an deren Ende das Schaltelement (105) steht, und mit einer Vorsteuerung (205), die ausgebildet ist, eine Stellgröße (I(t)) mit einem Korrekturwert (kM) zu beaufschlagen; dadurch gekennzeichnet, dass der Korrekturwert (kM) in Abhängigkeit eines Eingangsmoments (M) des Getriebes festgelegt wird.
- Verfahren zur Regelung einer Lastschaltung eines Schaltelements (105) eines Getriebes, wobei das Schaltelement (105) am Ende einer Regelstrecke (201) steht; wobei eine Stellgröße (I(t)) mittels einer Vorsteuerung (205) mit einem Korrekturwert (kM) beaufschlagt wird; dadurch gekennzeichnet, dass der Korrekturwert (kM) in Abhängigkeit eines Eingangsmoments (M) des Getriebes festgelegt wird.
- Regelkreis nach
Anspruch 1 oder Verfahren nachAnspruch 2 ; gekennzeichnet durch mehrere Lastklassen (KL1 ... KLn); wobei eine Lastklasse (KLi(M)) als Funktion des Eingangsmoments (M) ausgewählt wird; wobei jeder Lastklasse (KLi) ein Korrekturwert (ki) zugeordnet ist; und wobei die Stellgröße (I(t)) mit dem der ausgewählten Lastklasse KLi(M) zugeordneten Korrekturwert (ki(M)) beaufschlagt wird. - Regelkreis nach
Anspruch 1 oder Verfahren nachAnspruch 2 ; gekennzeichnet durch mehrere Lastklassen (KL1 ... KLn); wobei eine Lastklasse (KLi(M)) als Funktion des Eingangsmoments (M) ausgewählt wird; wobei jeder Lastklasse (KLi) ein Korrekturwert (ki) und ein Eingangsmoment (ML) zugeordnet ist; wobei die Stellgröße (I(t)) mit einem Korrekturwert (k(M)) beaufschlagt wird, der eine Funktion des Eingangsmoments (M) ist; und wobei die den Lastklassen (KL1, ..., KLn) zugeordneten Eingangsmomente (M1, ... , Mn) Stützstellen und die den Lastklassen (KL1, ..., KLn) zugeordneten Korrekturwerte (k1, ...,kn) die zugehörigen Stützwerte der Funktion (k(M)) bilden. - Regelkreis nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche oder Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche; dadurch gekennzeichnet, dass der Korrekturwert (k(M)) in Abhängigkeit des Verlaufs der Stellgröße (I(t)) revidiert wird.
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DE102019219050.2A DE102019219050A1 (de) | 2019-12-06 | 2019-12-06 | Regelung einer Lastschaltung mit Vorsteuerung |
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Publications (1)
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DE102019219050A1 true DE102019219050A1 (de) | 2021-06-10 |
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ID=75962321
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE102019219050.2A Pending DE102019219050A1 (de) | 2019-12-06 | 2019-12-06 | Regelung einer Lastschaltung mit Vorsteuerung |
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Country | Link |
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DE (1) | DE102019219050A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010025518A1 (de) * | 2010-06-29 | 2011-12-29 | Voith Patent Gmbh | Verfahren zum Regeln eines Funktionswerts einer hydrodynamischen Komponents |
DE102014206183A1 (de) * | 2013-04-11 | 2014-10-16 | Schaeffler Technologies Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur Verminderung von Rupfschwingungen einer Reibungskupplung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs |
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2019
- 2019-12-06 DE DE102019219050.2A patent/DE102019219050A1/de active Pending
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