DE102019214686B4

DE102019214686B4 - Verfahren zur Bestimmung einer Kontamination in einem medizinischen Untersuchungsraum

Info

Publication number: DE102019214686B4
Application number: DE102019214686.4A
Authority: DE
Inventors: Mathias Hörnig
Original assignee: Siemens Healthcare GmbH
Current assignee: Siemens Healthineers Ag De
Priority date: 2019-09-25
Filing date: 2019-09-25
Publication date: 2023-10-12
Anticipated expiration: 2039-09-26
Also published as: DE102019214686A1

Abstract

Verfahren (20) zur Bestimmung einer Kontamination (15) in einem medizinischen Untersuchungsraum (13) mittels eines optischen Positionsbestimmungssystems (4), welches zur Bestimmung der Position von mindestens einer Kontamination und mindestens einem Objekt (17) ausgebildet ist, aufweisend die folgenden Schritte:- Bestimmung (21) der Position der mindestens einen Kontamination und des mindestens einen Objekts mittels des Positionsbestimmungssystems,- wiederholte Bestimmung (23) der Relativposition oder des Abstands der mindestens einen Kontamination und des mindestens einen Objekts zueinander zur Beurteilung, ob eine Berührung der Kontamination mit dem Objekt vorliegt,- Beurteilung (25), ob eine Berührung der Kontamination mit dem Objekt vorliegt,- im Falle der Berührung der mindestens einen Kontamination mit dem mindestens einen Objekt Zuweisen (27) der Eigenschaft „kontaminiert“ zu dem berührten und damit kontaminierten Bereich des mindestens einen Objekts und dabei Erfassen (29) der Position und Erstreckung des kontaminierten Bereichs,- Ausgeben (31) der Position und Erstreckung des kontaminierten Bereichs, wobei ein Parameter der Kontamination oder des kontaminierten Bereichs basierend auf der medizinischen Prozedur zugeordnet wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer Kontamination in einem medizinischen Untersuchungsraum mittels eines optischen Positionsbestimmungssystems, wodurch eine Reinigung des Untersuchungsraums unterstützt werden kann.
Krankenhaushygiene ist ein bedeutsames Thema in der Medizintechnik, da immer wieder Patienten an Infektionen im Krankenhaus erkranken oder sterben. Zwar beugen einzelne Komponenten Verunreinigungen vor, beispielsweise durch Beschichtungen und eine dadurch verbesserte Hygiene, jedoch ist sie aber nicht durchgängig realisierbar und nur teilweise hilfreich. Eine Raumkameraüberwachung in medizinischen Untersuchungsräumen bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Neben den potenziellen Anwendungen wie Kollisionsvermeidung, Personenerfassung und Gerätesteuerung wird vom Erfinder eine zusätzliche Nutzung hinsichtlich der Reinigung von Untersuchungsräumen vorgeschlagen.
Aus der Druckschrift DE 10 2014 203 492 A1 ist ein Verfahren zum Einstellen einer Röntgenstrahlungseinheit bekannt, bei dem Bilddaten mit Hilfe einer Anzahl von Bildaufnahmeeinheiten erfasst werden. Auf Basis der Bilddaten wird eine aufzunehmende Körperregion eines Untersuchungsobjekts identifiziert. Daraufhin werden Positionsdaten der aufzunehmenden Körperregion ermittelt und die Röntgenstrahlungseinheit unter Verwendung dieser Positionsdaten eingestellt.
Aus der Druckschrift EP 3 351 180 A1 ist ein Verfahren zur Überwachung der Strahlenexposition von medizinischem Personal während einer Röntgenuntersuchung eines Untersuchungsobjekts mit einem Röntgengerät mit den folgenden Schritten bekannt:

- Aktivierung einer Überwachungseinheit, wobei die Überwachungseinheit ein erstes dreidimensionales Volumen, welches einen von dem Röntgenstrahl direkt bestrahlten Bereich umfasst, kontinuierlich nach Objekten abscannt,
- im Falle einer Detektion eines Objekts automatische Auswertung, ob es sich bei dem Objekt um ein menschliches Körperteil handelt, welcher nicht dem Untersuchungsobjekt entspricht, und
- Ausgabe eines Signals oder einer Anzeige, wenn ein menschliches Körperteil innerhalb des dreidimensionalen Volumens ermittelt wird, welches nicht dem Untersuchungsobjekt entspricht.

Aus der Druckschrift DE 10 2011 089 803 A1 ist ein System zur Überwachung eines Untersuchungsraums im klinischen Umfeld einer Diagnostikeinrichtung während einer angiographischen Untersuchung oder Behandlung eines Organs, Gefäßsystems oder anderer Körperregionen als Untersuchungsobjekt eines Patienten mit einer Vorrichtung zum Erfassen der Position zumindest eines sich in dem Untersuchungsraum befindenden Objektes bekannt, wobei die Vorrichtung einen Strahlensender zum Senden eines Strahlenbündels sowie eine Kamera zum Erfassen des zumindest einen Objektes aufweist und wobei die Signale der Kamera einer Vorrichtung zugeführt werden, die aufgrund dieser Signale 3-D-Daten entsprechend des zumindest einen Objektes erzeugt, die zur Vermeidung von Kollisionen des Objektes herangezogen werden. Es sind wenigstens zwei Tiefenkameras zur Überwachung des Untersuchungsraums vorgesehen,

- die je eine monochromatische Strahlenquelle mit voneinander unterschiedlicher Wellenlänge,
- einen Strahlformer und
- einen Detektor für diese monochromatischen Strahlen aufweisen, wobei die Tiefenkameras mit der Vorrichtung zur Vermeidung von Kollisionen des Objektes zur Erzeugung der 3-D-Daten verbunden sind.

Aus der Druckschrift DE 10 2011 006 567 A1 ist ein Verfahren zur Detektion von Kontaminationen von Objekten in einem Untersuchungs-/Operationsraum mittels eines Positionsbestimmungssystems, welches zur Bestimmung der Position von mindestens zwei Objekten ausgebildet ist, wobei jedem Objekt eine von zwei Eigenschaften, insbesondere eine erste Eigenschaft „steril“ oder eine zweite Eigenschaft „unsteril“, zugewiesen ist, mit den folgenden Schritten vorgesehen:

a) Bestimmung der Position und/oder Orientierung der zumindest zwei Objekte,
b) Bestimmung der Relativpositionen oder der Abstände der zumindest zwei Objekte zueinander zur Beurteilung, ob eine Berührung der Objekte vorliegt,
c) Beurteilung, ob eine Berührung der Objekte vorliegt,
d) im Falle einer Berührung eines ersten Objektes mit einem zweiten Objekt Vergleichen der Eigenschaften der Objekte, und
e) bei sich unterscheidenden Eigenschaften Zuweisung der zweiten Eigenschaft, insbesondere „unsteril“, zu dem Objekt, welches die erste Eigenschaft, insbesondere „steril“ aufweist, und Ausgabe eines Signals.

Aus der Druckschrift JP 2018 - 84 975 A ist eine Manipulationsvorrichtung bekannt, die in der Lage ist, zu verhindern, dass ein mit einer ansteckenden Krankheit infizierter Benutzer durch Manipulation einer gemeinsamen Manipulationseinheit eine Sekundärinfektion bei nicht-infizierten Benutzern verursacht.Eine Benutzererkennungseinheit einer Manipulationsvorrichtung erkennt einen Benutzer in einem Bereich, in dem ein Berührungsfeld manipuliert werden kann. Eine Bereichsidentifikationseinheit identifiziert einen kontaminierten Bereich des Touchpanels und einen nicht-kontaminierten Bereich des Touchpanels. Eine Anzeigeeigenschafts-Bestimmungseinheit bestimmt, ob die im kontaminierten Bereich angezeigten Bildschirmtasten im nicht-kontaminierten Bereich angezeigt werden können oder nicht. Eine Ausgabeeinheit für Bildschirmtasten gibt an die Manipulationseinheit Daten zum Verschieben von Bildschirmtasten, die als anzeigbar bestimmt wurden, in den nicht-kontaminierten Bereich auf einem Anzeigefeld aus. Das Problem heutiger Krankenhaus-Raum-Anordnungen und Ausstattungen ist, dass die Erfassung von Verunreinigungen bzw. von kontaminierten Bereichen im Raum vor, während und nach Prozeduren bisher nicht ganzheitlich möglich ist bzw. nicht permanent möglich ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren, ein medizinisches Bildgebungssystem, ein Computerprogrammprodukt und ein computerlesbares Medium anzugeben, welche eine dauerhafte Erfassung von kontaminierten Bereichen und eine verbesserte, effektivere und schnellere Reinigung ermöglichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1, ein medizinisches Bildgebungssystem nach Anspruch 12, ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 13 und ein computerlesbares Medium nach Anspruch 14.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung bzw. Erfassung einer Kontamination in einem medizinischen Untersuchungsraum mittels eines, insbesondere optischen, Positionsbestimmungssystems, welches zur, insbesondere optischen, Bestimmung der Position von mindestens einer Kontamination und mindestens einem, bevorzugt zunächst „nicht-kontaminierten“ bzw. sterilen, Objekt ausgebildet ist, aufweisend die folgenden Schritte. Im Schritt der, insbesondere optischen, Bestimmung wird die Position und/oder eine Orientierung der mindestens einen Kontamination und des mindestens einen Objekts mittels des, insbesondere optischen, Positionsbestimmungssystems bestimmt. Im Schritt der wiederholten Bestimmung wird die Relativposition oder der Abstand der mindestens einen Kontamination und des mindestens einen Objekts zueinander zur Beurteilung, ob eine Berührung der Kontamination mit dem Objekt vorliegt, wiederholt bestimmt. Im Schritt der Beurteilung wird beurteilt, ob eine Berührung der Kontamination mit dem Objekt vorliegt. Im Falle der Berührung der mindestens einen Kontamination mit dem mindestens einen Objekt wird im Schritt des Zuweisens die Eigenschaft „kontaminiert“ zu dem berührten und damit kontaminierten Bereich des mindestens einen Objekts zugewiesen und dabei in einem Schritt des Erfassens die Position und Erstreckung des kontaminierten Bereichs erfasst. Im Schritt des Ausgebens wird die Position und die Erstreckung des kontaminierten Bereichs ausgegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zu einem Verfahren zur Reinigung erweitert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann als Kamera-unterstützte Reinigung eines medizinischen Untersuchungsraums ausgebildet sein.
Die Kontamination kann auch als Kontaminationsobjekt bezeichnet werden. Das Objekt ist in der Regel zunächst „nichtkontaminiert“. Der medizinische Untersuchungsraum kann beispielsweise ein Arbeitsplatz, ein Untersuchungsplatz, ein Labor oder ein OP-Saal sein. Der medizinische Untersuchungsraum kann bevorzugt mit einem medizinischen Bildgebungsgerät ausgestattet sein, beispielsweise mit einem Radiographiesystem, einem Magnetresonanztomographiesystem, einem Computertomographiesystem oder ähnlichen.
Das insbesondere optische Positionsbestimmungssystem kann mindestens eine 2D- oder 3D-Kamera umfassen, welche inbesondere im optischen Wellenlängenbereich arbeitet. Bevorzugt kann ein Raumüberwachungskamerasystem, ein Antikollisionskamerasystem oder ein internes Kamerasystem des medizinischen Bildgebungssystems, welches beispielsweise zur Positionierung des Patienten bzw. der Systemkomponenten ausgelegt ist, verwendet werden. Das Positionsbestimmungssystem kann mittels mehrerer Sensoren bzw. Kameras aus verschiedenen Richtungen die Position und ggf. die Orientierung einer Kontamination bzw. eines Objekts bestimmen. Das Positionsbestimmungssystem kann die Kontamination bzw. das Objekt bevorzugt aus mehreren Blickwinkeln erfassen. Die Position kann in Form von Koordinaten vorliegen.
Im Schritt der Bestimmung kann insbesondere die Position der Oberfläche und/oder die Orientierung der Oberfläche jeweils von der Kontamination und dem Objekt bestimmt werden. Die Position kann sich insbesondere auf eine Oberfläche beziehen.
Die Kontamination kann mittels einer Zuweisung oder Zuordnung von einem kontaminierten Gegenstand vorbestimmt sein. Beispielsweise kann ein Gegenstand, insbesondere ein (Untersuchungs-)Werkzeug wie eine Kanüle oder ähnliches, welches üblicherweise während einer medizinischen Prozedur kontaminiert wird, als Kontamination vorbestimmt sein. Die Kontamination kann über eine Zuweisung mittels eines, insbesondere aktuellen, Kamerabilds beispielsweise vor oder während einer medizinischen Prozedur, erfolgen. Die Kontamination kann insbesondere vor der medizinischen Prozedur erkannt und als Kontamination registriert werden. Die Kontamination kann beispielsweise mittels einer Bildsegmentierung oder Registrierung von beispielsweise Untersuchungswerkzeugen bestimmt oder ermittelt oder zugeordnet werden.
Das wiederholte Bestimmen findet regelmäßig, beispielsweise im Rahmen einer Videoaufnahme, statt. Damit können im Wesentlichen alle Bewegungen der Kontamination bzw. des Objekts verfolgt werden. Der Schritt der Beurteilung kann in gleichem Maß wiederholt werden wie der Schritt des wiederholten Bestimmens. Das wiederholte Bestimmen und/oder die Beurteilung kann beispielsweise in einem vorbestimmten Zeitabstand erfolgen, beispielsweise für jedes Videobild, jedes n-te Videobild oder in Zeitabständen von beispielsweise 0,1 bis 1 s.
Der kontaminierte Bereich kann fortan als neue oder zusätzliche Kontamination im erfindungsgemäßen Verfahren berücksichtigt werden. Das Erfassen der Position und Erstreckung des kontaminierten Bereichs basiert im Wesentlichen auf einem Bereich der Berührung, also der Erstreckung der Berührung der Kontamination am Objekt. Die Position und Erstreckung kann in einem Bild, einem Videobild oder in einer Tabelle abgespeichert bzw. ausgegeben werden. Beispielsweise kann der kontaminierte Bereich in einem Bild oder Videobild durch eine beispielsweise farbige Markierung bzw. Überlagerung bzw. Umrandung gekennzeichnet werden. Die Tabelle kann beispielsweise den Zeitpunkt der Berührung, die Position der Berührung, die Erstreckung der Berührung, die Art der Kontamination oder/und ein (Video-)Bild bzw. einen abrufbaren Link dazu umfassen. Die Ausgabe kann beispielsweise an einer Bedieneinheit des medizinischen Bildgebungsgeräts oder einer separaten Reinigungseinheit erfolgen.
Statt lediglich mit Hilfe eines Positionsbestimmungssystems, beispielsweise Kameras, festzustellen, welcher Bereich bzw. welche Instrumente beispielsweise nach einer medizinischen Prozedur in einem OP steril sind und welche nicht, wird vorgeschlagen, dass eine ganzzeitliche Überwachung des Raumes in Bezug auf Verunreinigungen bzw. Kontaminationen durchgeführt wird.
Eine Reinigungseinheit kann beispielsweise eine Reinigungsmaschine bzw. ein Reinigungsroboter sein. Die Reinigungseinheit kann, insbesondere virtuelle, Rauminformationen wie Koordinaten, Flächengröße bzw. Erstreckung oder/und Objektinformationen erhalten. Damit können die betroffenen Bereiche vorteilhaft zuverlässig gereinigt werden.
Vorteilhaft kann eine Reinigung von medizinischen Untersuchungsräumen kameraunterstützt sein. Vorteilhaft können kontaminierte Bereiche sehr genau lokalisiert werden. Vorteilhaft kann eine (zeitlich) durchgängige Überwachung hinsichtlich Kontamination und kontaminiertem Bereich erreicht werden. Vorteilhaft kann die Reinigung des medizinischen Untersuchungsraums personalunabhängig, also zum Beispiel manuell von bei der Prozedur nicht anwesendem Personal oder von einer automatischen Reinigungseinheit durchgeführt werden.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung werden zumindest die Schritte der wiederholten Bestimmung und der Beurteilung im zeitlichen Verlauf vor, während und nach einer medizinischen Prozedur regelmäßig durchgeführt. Die medizinische Prozedur kann beispielsweise eine Operation, Kontrastmittelgabe, Biopsie oder ähnliches sein. Insbesondere kann die Prozedur zumindest teilweise in Kontakt mit Körperflüssigkeiten des Patienten stattfinden. Vorteilhaft kann eine permanente Erfassung von Kontaminationen erfasst werden, so dass eine verbesserte Reinigung ermöglicht wird.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Flüssigkeit als Kontamination erfasst bzw. klassifiziert. Die Flüssigkeit kann beispielsweise Blut, Kontrastmittel, Urin oder ähnliches sein. Das Kontrastmittel kann beispielsweise Jod sein. Die Flüssigkeit kann am Objekt, insbesondere im Raum, beispielsweise am Boden, oder an dem medizinischen Bildgebungssystem verteilt sein. Neben einer Berührung der Kontamination mit dem Objekt kann auch eine verlaufende Flüssigkeit und damit ein vergrößerter kontaminierter Bereich gegenüber dem kontaminierten Bereich, der lediglich durch die direkte Berührung der Kontamination mit dem Objekt bestimmt und erfasst werden. Die Art der Flüssigkeit kann beispielsweise basierend auf der Farbe oder Reflektivität der Flüssigkeit bestimmt werden. Die Erstreckung des kontaminierten Bereichs und insbesondere die Erstreckung des vergrößerten kontaminierten Bereichs kann beispielsweise basierend auf der Farbe oder Reflektivität der Flüssigkeit bestimmt werden. Beim Ausgeben der Position und Erstreckung des kontaminierten Bereichs kann zu dem die Art der Kontamination, ein Parameter oder eine Eigenschaft der Kontamination, beispielsweise flüssig, mitausgegeben werden. Vorteilhaft kann das Kontaminieren von Objekten mit Flüssigkeiten als Kontamination erkannt werden, so dass eine verbesserte Reinigung, beispielsweise bei einer verlaufenden Flüssigkeit, ermöglicht werden kann.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird Haut, insbesondere eine Hautoberfläche, als Kontamination erfasst bzw. klassifiziert. Da durch eine Hautberührung Keime auf ein Objekt bzw. eine andere Oberfläche übertragen werden können, wird Haut bzw. ein Hautbereich als Kontamination klassifiziert. Ein Kontakt des Objekts mit Haut kann als kontaminierende Berührung klassifiziert werden. Damit können Hautkontakte des Objekts erfasst werden. Vorteilhaft können damit am Objekt kaum sichtbare Kontaminationen bzw. kontaminierte Bereiche erfasst werden. Vorteilhaft kann durch die wiederholte bzw. ständige Bestimmung eine quasi zeitlich lückenlose Erfassung von kontaminierten Bereichen ermöglicht werden.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein medizinisches Verbrauchsmedium oder eine Sammeleinheit von dem medizinischen Verbrauchsmedium als Kontamination erfasst bzw. klassifiziert. Medizinische Verbrauchsmedien können beispielsweise Binden, Tupfer, Nadeln oder ähnliches sein. Insbesondere können Reste von medizinischen Verbrauchsmedien als Kontamination erfasst werden. Bevorzugt können nicht-sterile medizinische Verbrauchsmedien als Kontamination erfasst werden. Eine Sammeleinheit kann insbesondere ein Müllsammelbehälter sein, welcher Reste von medizinischen Verbrauchsmedien enthält. Dadurch ist auch der Müllsammelbehälter eine Kontamination. Vorteilhaft kann eine Kontaminierung durch ein benutztes, insbesondere nicht-steriles, medizinisches Verbrauchsmedium nachverfolgt und erfasst werden.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die Kontamination und/oder der kontaminierte Bereich an einem medizinischen Bildgebungssystem oder im medizinischen Untersuchungsraum lokalisiert. Es können kontaminierte Bereiche im Untersuchungsraum und/oder an einem medizinischen Bildgebungssystem erfasst werden. Insbesondere kann nach einem Abgleich mit den Eigenschaften des Bereichs des Untersuchungsraums bzw. des medizinischen Bildgebungssystems, ggf. erneut, beurteilt werden, ob eine Reinigung nötig ist oder nicht. Beispielsweise kann der Bereich des medizinischen Bildgebungssystems oder des Untersuchungsraums eine antibakterielle Beschichtung aufweisen, damit kann davon ausgehend eine Beurteilung „keine Kontamination“ getroffen werden. Beispielsweise können in einem Speicher Landkarten des Untersuchungsraums und/oder des medizinischen Bildgebungssystems vorliegen, in denen antibakteriell beschichtete Bereiche verzeichnet sind. Daneben können Einweg-Abdeckung oder ähnliches mittels eines QR-Codes oder einem anderen Identifikationsmittel erkannt werden. Damit kann eine Beurteilung erhalten werden, die trotz Berührung mit einer Kontamination nicht zu einem erfassten kontaminierten Bereich führt. Die Einweg-Abdeckung muss nicht gereinigt werden, sondern lediglich entsorgt werden. Zudem können auch Farben und insbesondere farbige Lacke oder Stoffe als „nicht zu reinigen“ klassifiziert werden, so dass eine Beurteilung nicht zu einem neuen kontaminierten Bereich führt, falls die Kontamination beispielsweise ein im medizinischen Bereich übliches blaues Abdecktuch, welches das Objekt bedeckt, berührt. Beispielsweise kann eine Farbe derart klassifiziert werden, dass berührte Bereiche mit dieser Farbe nicht als kontaminierte Bereiche erfasst werden. Die Farbe kann beispielsweise blau oder grün sein. Vorteilhaft kann eine effiziente Reinigung ermöglicht werden, bei der insbesondere nur diejenigen Bereiche besonders bei der Reinigung beachtet werden, die zwingend eine Reinigung erfordern. Vorteilhaft werden Bereiche ausgespart, bei denen eine möglicherweise überflüssige Reinigung durch beispielsweise eine antibakterielle Beschichtung, eine Einweg-Ausgestaltung oder Kennzeichnung mittels einer Farbe vermieden werden kann. Vorteilhaft kann die Reinigung effizienter ausgestaltet sein. Vorteilhaft können Nutzereingaben zu einer Korrektur oder Bestätigung von kontaminierten Bereichen zu einer Verbesserung, beispielsweise als Trainingsdatensatz für maschinelles Lernen, genutzt werden. Vorteilhaft kann eine Rückkopplung von bereits durchgeführten Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahrens für zukünftige Anwendungen ermöglicht werden.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Kontamination oder/und der kontaminierte Bereich virtuell markiert und die Kontamination oder/und der kontaminierte Bereich auf einer Anzeigeeinheit mittels der virtuellen Markierung dargestellt. Eine Kontamination bzw. ein kontaminierter Bereich kann beispielsweise in einem, ggf. aktuellen, Kamerabild, einem Raumplan, einem Raumavatar oder einem Standbild virtuell markiert bzw. angezeigt werden. Ein erfasster kontaminierter Bereich bzw. eine Kontamination kann auf einem Monitor bzw. einer Anzeigeeinheit dargestellt werden. Die Anzeigeeinheit mit den dargestellten kontaminierten Bereichen kann unterstützend bei manuellem oder ggf. automatischem Reinigen verwendet werden. Vorteilhaft können eine verbesserte Genauigkeit bzw. Vollständigkeit bei der Reinigung erreicht werden.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird im Schritt des Zuweisens ferner eine Objektinformation des kontaminierten Bereichs berücksichtigt. Die Objektinformation kann beispielsweise eine antibakterielle Beschichtung, eine Einweg-Ausgestaltung oder Kennzeichnung mittels einer Farbe sein. Die Objektinformation kann auch eine Bezeichnung des Objekts umfassen, beispielsweise einen Teil des Untersuchungsraumes wie etwa Boden, Wand oder Türgriff oder ein medizinisches Bildgebungssystem bzw. eine Komponente davon bezeichnen. Vorteilhaft kann eine zusätzliche Information neben der bloßen Information über den kontaminierten Bereich und dessen Erstreckung zugeordnet und bereitgestellt werden. Beispielsweise kann daraus eine Reinigungsempfehlung, beispielsweise zum Reinigungsmittel oder der Reinigungsart, abgeleitet werden. Vorteilhaft kann die Reinigung optimiert werden.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird im Schritt des Ausgebens ferner eine Objektinformation des kontaminierten Bereichs ausgeben. Vorteilhaft kann eine Reinigungsreihenfolge basierend auf der Ausgabe erstellt werden. Beispielsweise können kontaminierte Bereiche des medizinischen Bildgebungssystems mittels einer Reinigungsart bzw. einem Reinigungsmittel direkt aufeinanderfolgend gereinigt werden.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Verfahren ferner einen Schritt des Reinigens auf. Der Schritt des Reinigens kann automatisch von einer Reinigungseinheit durchgeführt werden. Die Reinigungseinheit kann von einem Benutzer unterstützt werden bzw. kann der Benutzer die Reinigungseinheit unterstützen. Die Reinigungseinheit kann ein Reinigungsroboter sein. Alternativ kann die Reinigung manuell durch den Benutzer durchgeführt werden.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Verfahren ferner einen Schritt des Überprüfens auf, wobei nach einem Schritt des Reinigens überprüft wird, ob der kontaminierte Bereich vollständig gereinigt wurde. Im Schritt des Überprüfens kann beispielsweise mittels UV-Licht überprüft werden, ob der kontaminierte Bereich, insbesondere vollständig und erfolgreich, gereinigt wurde. Das UV-Licht kann von einer UV-Lichteinheit ausgesendet werden. Durch das UV-Licht kann ein kontaminierter Bereich sichtbar gemacht werden. Die UV-Lichteinheit kann ferner eine Empfangseinheit aufweisen, welche ein optisches Bild des kontaminierten Bereichs unter Einfluss des UV-Lichts und dabei einen etwaigen fluoreszierenden Teilbereich des kontaminierten Bereichs oder einen etwaigen gesamten fluoreszierenden kontaminierten Bereich aufnehmen kann. Alternativ kann das optische Positionsbestimmungssytem dazu ausgelegt sein, ein optisches Bild des kontaminierten Bereichs unter Einfluss des UV-Lichts aufzunehmen und dabei einen etwaigen fluoreszierenden Teilbereich des kontaminierten Bereichs oder den etwaigen gesamten fluoreszierenden kontaminierten Bereich aufnehmen kann. Die UV-Lichteinheit kann von der Reinigungseinheit umfasst sein. Alternativ oder zusätzlich kann im Schritt des Überprüfens, beispielsweise während der wiederholten Bestimmung mittels des optischen Positionsbestimmungssystems, insbesondere einer optischen Kamera, überprüft werden, ob der kontaminierte Bereich erfolgreich gereinigt wurde. Dies kann insbesondere vorteilhaft einfach bei Kontaminationen erfolgen, welche eine andere Farbe oder Textur aufweisen als das Objekt bzw. die Objektoberfläche. Vorteilhaft können gereinigte, vormals kontaminierte Bereiche kontrolliert werden und ein Reinigungserfolg bzw. -status bestimmt werden. Vorteilhaft kann eine unmittelbare Qualitätskontrolle durchgeführt werden. Vorteilhaft kann überprüft werden, ob das Verbrauchsmedium als kontaminierter Bereich entfernt wurde.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist das erfindungsgemäße Verfahren ferner einen Schritt des automatischen Versendens der Kontamination oder/und des kontaminierten Bereichs an eine entfernte Empfangseinheit auf. Die Information über eine erfasste Verunreinigung bzw. einen kontaminierten Bereich oder eine Sammlung mehrerer kontaminierter Bereiche können automatisiert an andere Medien weitergeleitet werden, beispielsweise mittels Email oder Scheduler. Insbesondere kann eine Benachrichtigung an das Reinigungspersonal versendet werden. Die entferne Empfangseinheit kann beispielsweise ein Scheduler-System oder ein Auftragssystem sein. Das Auftragssystem kann beispielsweise einen Reinigungsauftrag an das Reinigungspersonal mit einer Sammlung von Kontamination und kontaminiertem Bereich versenden. Ein automatisch versendetes Protokoll bzw. Liste aller erfassten Kontaminationen während einer Untersuchung kann auch zu Qualitätszwecken gespeichert und ausgewertet werden. Vorteilhaft kann eine angepasste Reinigung des Untersuchungsraums nach Beendigung der Untersuchung automatisch beauftragt werden.
Erfindungsgemäß wird ein Parameter der Kontamination oder des kontaminierten Bereichs basierend auf der medizinischen Prozedur zugeordnet. Die Verunreinigung bzw. Kontamination oder/und der kontaminierte Bereich können mit durchgeführten klinischen Prozeduren verlinkt bzw. gekennzeichnet werden. Vorteilhaft kann dadurch eine wahrscheinliche Art der Kontamination zugeordnet werden. Beispielsweise kann Blut als Art der Kontamination bei einer Becken-OP angenommen werden und der Kontamination bzw. dem kontaminierten Bereich diese Art der Kontamination zugewiesen werden. Der Kontamination oder/und dem kontaminierten Bereich kann ein neben einer Positionsangabe auch ein Zeitstempel für den Zeitpunkt der Bestimmung bzw. Erfassung und ggf. Ausgabe zugeordnet werden. Die Art der Kontamination, die Positionsangabe und/oder der Zeitstempel können ausgegeben werden.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung basiert das Bestimmen der Kontamination oder/und das Erfassen eines kontaminierten Bereichs auf trainierten Features eines maschinellen Lernverfahrens. Erfindungsgemäß können zu erfassende Features, d.h. Kontaminationen bzw. kontaminierte Bereiche, beispielsweise in Form von Flüssigkeiten, algorithmisch über eine Mehrzahl von Fallaufnahmen in verschiedenen Variationen und Positionen trainiert werden. Die Features bzw. die Kontamination bzw. der kontaminierte Bereich können mit Schlagworten verlinkt bzw. versehen werden, beispielsweise hinsichtlich Reflektivität oder Farbe. Beispielsweise kann Flüssigkeit als Blut oder Urin klassifiziert werden.
Maschinelles Lernen im Sinne der Erfindung umfasst eine computer-implementierte Technik, bei der ein Algorithmus auf Basis von bestehenden Daten Muster bzw. Gesetzmäßigkeiten erkennt und unter Anwendung derselben in Bezug auf unbekannte, neue Daten eigenständig Lösungen ableitet. Voraussetzung für eine eigenständige Lösungsfindung ist eine Trainingsphase, in der ein Algorithmus des Maschinen-Lernens auf einen bekannten, definierten und zumeist sehr großen Datenbestand angewandt wird, um diejenigen Regeln bzw. Vorhersagen zu finden, die eine gewünschte Ausgabe bzw. ein gewünschtes Ergebnis erzielen. Das Training kann als überwachtes oder unüberwachtes Training ausgebildet sein, wobei in der ersten Variante dem Algorithmus Werte-Paare in Form von Eingabewerten und dazu gehörigen, korrekten Ausgabewerten präsentiert werden, wohingegen in der zweiten Variante der Algorithmus sich basierend auf den Eingabewerten eigenständig derart selber anpassen muss, dass er die korrekten Ausgabewerte liefert.
Besonders vorteilhaft ist der Algorithmus des Maschinen-Lernens als künstliches neuronales Netz ausgebildet. Ein künstliches neuronales Netz orientiert sich am Aufbau eines biologischen, neuronalen Netzes wie bspw. einem menschlichen Gehirn. Ein künstliches neuronales Netz umfasst zwischen einer Eingabe- und einer Ausgabeschicht bevorzugt eine Vielzahl von weiteren Schichten jeweils umfassend wenigstens einen Knoten. Jeder Knoten entspricht dabei einer Verarbeitungseinheit, analog einem biologischen Neuron. Knoten innerhalb einer Schicht des Netzes können über gerichtete Verbindungen (edges) mit Knoten anderer Schichten verbunden sein. Die Verbindungen definieren den Datenfluss innerhalb des Netzes. Jeder Knoten repräsentiert folglich eine Operation, die auf die Eingabedaten angewendet wird. Ferner verfügt jeder Knoten bzw. jede seiner Verbindungen über einen Gewichtungsparameter (weight). Über diesen Gewichtungsparameter wird der Einfluss bzw. die Wichtigkeit der Ausgabe eines Knotens als Eingabewert für einen Empfängerknoten definiert. In der Trainingsphase, die bevorzugt als überwachtes Lernen ausgeführt wird, ,lernt' das künstliche neuronale Netz anhand der Trainingsdaten die Gewichtungsparameter für alle Knoten bzw. Verbindungen und passt diese solange an, bis die Ausgabeschicht des Netzes die korrekten Ausgabewerte liefert.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise beruht ferner auf der Erkenntnis, dass ein trainierter Algorithmus des Maschinen-Lernens im Rahmen seines Trainings einen festen Zusammenhang zwischen Eingabewerten, hier in Form von der bestimmten Relativposition, Beurteilungen, Kontaminationsarten oder Benutzereingaben als Annotationen einer vorherigen Ausgabe, und Ausgabewerten, bspw. in Form von den Merkmalen entsprechenden kontaminierten Bereichen bzw. deren Eigenschaften beispielsweise hinsichtlich der Art, herstellt.
Besonders bevorzugt werden Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere das Bestimmen der Kontamination oder/und das Erfassen eines kontaminierten Bereichs, mittels eines Algorithmus ausgeführt. Besonders geeignet sind hierfür Algorithmen des sogenannten Deep Learnings, bspw. in Form eines ,convolutional neural networks', auch faltendes neuronales Netz genannt. Mit anderen Worten wird gemäß dieser Ausführung mittels eines Algorithmus des Maschinen-Lernens zunächst eine Merkmalsextraktion durchgeführt, und anschließend eine sogenannte Klassifikation, wobei die identifizierten Merkmale beispielsweise einer Kontamination oder einem kontaminierten Bereich zugeordnet werden. Alternativ zu einem faltenden neuronalen Netz können auch Lange Kurzzeit-Gedächtnis (LSTM long short-term memory) Netze oder rekurrente neuronale Netze (RNN) zum Einsatz kommen, welche im Gegensatz zu den vorher genannten rückwärts gerichtete Feedback-Schleifen innerhalb der versteckten Netzschichten aufweisen.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann ein nachfolgend beschriebenes künstliches neuronales Netz zum Einsatz kommen. Das neuronale Netz antwortet auf Eingabewerte zu einer Vielzahl von Eingangsknoten die angewendet werden, um eine oder eine Vielzahl von Ausgaben zu erzeugen. Das neuronale Netz lernt in diesem Ausführungsbeispiel, indem es die Gewichtungsfaktoren (weights) der einzelnen Knoten basierend auf Trainingsdaten anpasst. Mögliche Eingabewerte der Eingangsknoten können beispielsweise bestimmte Relativpositionen, Beurteilungen, Kontaminationsarten oder Benutzereingaben als Annotationen vorherigen Ausgaben sein, die zuvor aus bestehenden Datensätzen extrahiert wurden. Alternativ können die Eingabewerte das Bild des optischen Positionsbestimmungssystems selbst sein, wenn das neuronale Netz ausgebildet ist, auch die Merkmalsextraktion durchzuführen. Beliebige andere Eingabewerte können zur Anwendung kommen. Das neuronale Netz gewichtet die Eingabewerte basierend auf dem Lernprozess. Die Ausgabewerte des neuronalen Netzes entsprechen bevorzugt einer ermittelten Kontamination, einem kontaminierten Bereich oder ähnlichem. Die Ausgabe kann über einen einzelnen oder eine Vielzahl von Ausgabeknoten erfolgen.
Das künstliche neuronale Netz umfasst bevorzugt eine versteckte Schicht, die eine Vielzahl von Knoten umfasst. Es können mehrere versteckte Schichten vorgesehen sein, wobei eine versteckte Schicht Ausgabewerte einer anderen versteckten Schicht als Eingabewerte verwendet. Die Knoten einer versteckten Schicht verrichten mathematische Operationen. Ein Ausgabewert eines Knotens h_j entspricht dabei einer nichtlinearen Funktion f seiner Eingabewerte x_i und der Gewichtungsfaktoren w_i. Nach dem Erhalt von Eingabewerten x_i, führt ein Knoten h_j eine Summierung einer mit den Gewichtungsfaktoren w_i gewichteten Multiplikation jedes Eingabewerts x_i durch, wie durch folgende Funktion bestimmt: $h_{j} = f (\sum_{i} x_{i} \cdot w_{ij}) .$
Insbesondere wird ein Ausgabewert eines Knotens h_j als Funktion f einer Knoten-Aktivierung, bspw. eine Sigmoidalfunktion oder eine lineare Rampenfunktion gebildet. Die Ausgabewerte h_j werden an den bzw. die Ausgabeknoten O_j übertragen. Erneut wird eine Summierung einer gewichteten Multiplikation jedes Ausgabewertes h_j als Funktion der Knoten-Aktivierung f berechnet: $o_{j} = f (\sum_{i} h_{i} \cdot w'_{ij}) .$
Das neuronale Netz kann ein Feedforward neuronales Netz sein, bei dem alle Knoten die Ausgabewerte einer vorherigen Schicht in Form ihrer gewichteten Summe als Eingabewerte verarbeiten. Selbstredend können erfindungsgemäß auch andere neuronale Netztypen zum Einsatz kommen, bspw. Feedback-Netze, bei denen ein Eingabewert eines Knotens h_j gleichzeitig auch sein Ausgabewert sein kann.
Das neuronale Netz kann mittels einer Methode des überwachten Lernens trainiert werden, um Muster zu erkennen. Eine bekannte Vorgehensweise ist die Back-Propagation, die für alle Ausführungsbeispiele der Erfindung angewandt werden kann. Während des Trainings wird das neuronale Netz auf Trainings-Eingabewerten angewandt und muss entsprechende, vorher bekannte Ausgabewerte erzeugen. Iterativ werden mittlere quadratische Fehler (mean square error - „MSE“) zwischen berechneten und erwarteten Ausgabewerten berechnet und einzelne Gewichtungsfaktoren so lange angepasst, bis die Abweichung zwischen berechneten und erwarteten Ausgabewerten unterhalb einer vorbestimmten Schwelle liegt.
Die Erfindung betrifft ferner ein medizinisches Bildgebungssystem aufweisend Mittel zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens können vorteilhaft auf das medizinische Bildgebungssystem übertragen werden. Das medizinische Bildgebungssystem kann ein Radiographie-, Fluoroskopie-, Mammographie-, Magnetresonanz-, Angiographie- oder Computertomographiesystem sein. Das medizinische Bildgebungssystem umfasst ein optisches Positionsbestimmungssystem. Das optische Positionsbestimmungssystem ist bevorzugt eine 3D-Kamera bzw. ein optisches System zur Tiefenbildgebung. Das optische Positionsbestimmungssystem kann in das medizinische Bildgebungssystem integriert sein. Das optische Positionsbestimmungssystem kann alternativ separat vom medizinischen Bildgebungssystem ausgebildet sein, beispielsweise als Raumüberwachungskamera. Es kann ein im Untersuchungsraum bereits vorhandenes optisches Positionsbestimmungssytem bzw. 3D-Kamerasystem, beispielsweise eine Raumüberwachungskamera, als optisches Positionsbestimmungssystem gemäß der Erfindung verwendet werden. Es kann ein am medizinischen Bildgebungssystem bereits vorhandenes optisches Positionsbestimmungssytem bzw. 3D-Kamerasystem, beispielsweise ein Kamerasystem zur Kollisionsvermeidung, als optisches Positionsbestimmungssystem gemäß der Erfindung verwendet werden.
Das Bildgebungssystem kann eine Reinigungseinheit aufweisen. Die Reinigungseinheit kann eine Auftragsempfangseinheit zum Empfangen zumindest der Position und der Erstreckung des kontaminierten Bereichs aufweisen. Die Reinigungseinheit kann ferner ein Reinigungselement zum Reinigen des kontaminierten Bereichs aufweisen. Die Reinigungseinheit kann ferner eine Positioniereinheit zum Positionieren und ggf. Bewegen eines Reinigungselements an der Position und der Erstreckung des kontaminierten Bereichs bzw. der Kontamination aufweisen. Die Reinigungseinheit kann eine Steuereinheit oder/und eine Speichereinheit aufweisen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm, welches direkt in eine Speichereinrichtung einer Steuereinrichtung eines medizinischen Bildgebungssystem ladbar ist, mit Programmabschnitten, um alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen, wenn das Computerprogramm in der Steuereinrichtung des medizinischen Bildgebungssystem ausgeführt wird. Die Erfindung betrifft ferner ein computerlesbares Medium, auf welchem von einer Recheneinheit einlesbare und ausführbare Programmabschnitte gespeichert sind, um alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen, wenn die Programmabschnitte von der Recheneinheit ausgeführt werden.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt:

1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
2 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungssystems gemäß einer ersten Ausführungsform;
3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungssystems gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
4 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungssystems gemäß einer dritten Ausführungsform.

Die 1 zeigt eine beispielhafte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens 20 zur Bestimmung einer Kontamination in einem medizinischen Untersuchungsraum mittels eines optischen Positionsbestimmungssystems. Das optische Positionsbestimmungssytem ist zur Bestimmung der Position von mindestens einer Kontamination und mindestens einem Objekt ausgebildet. Das Verfahren 20 weist die Schritte, bevorzugt in der folgenden Reihenfolge, der Bestimmung 21, der wiederholten Bestimmung 23, der Beurteilung 25, des Zuweisens 27, der Erfassens 29 und des Ausgebens 31 auf. Im Schritt der Bestimmung 21 wird die Position der mindestens einen Kontamination und des mindestens einen Objekts mittels des Positionsbestimmungssystems bestimmt. Im Schritt der wiederholten Bestimmung 23 wird die Relativposition oder der Abstand der mindestens einen Kontamination und des mindestens einen Objekts zueinander zur Beurteilung, ob eine Berührung der Kontamination mit dem Objekt vorliegt, bestimmt. Im Schritt der Beurteilung 25 wird beurteilt, ob eine Berührung der Kontamination mit dem Objekt vorliegt. Im Falle der Berührung der mindestens einen Kontamination mit dem mindestens einen Objekt wird im Schritt des Zuweisens 27 die Eigenschaft „kontaminiert“ zu dem berührten und damit kontaminierten Bereich des mindestens einen Objekts zugewiesen und dabei im Schritt des Erfassens die Position und die Erstreckung des kontaminierten Bereichs erfasst. Im Schritt des Ausgebens 31 wird die Position und die Erstreckung des kontaminierten Bereichs ausgegeben. Zumindest die Schritte der wiederholten Bestimmung und der Beurteilung werden im zeitlichen Verlauf vor, während und nach einer medizinischen Prozedur regelmäßig durchgeführt.
Eine Flüssigkeit oder/und Haut wird als Kontamination erfasst bzw. klassifiziert. Ein medizinisches Verbrauchsmedium oder eine Sammeleinheit von dem medizinischen Verbrauchsmedium wird als Kontamination erfasst bzw. klassifiziert. Die Kontamination und/oder der kontaminierte Bereich ist an einem medizinischen Bildgebungssystem oder im medizinischen Untersuchungsraum lokalisiert. Die Kontamination oder/und der kontaminierte Bereich wird virtuell markiert und die Kontamination oder/und der kontaminierte Bereich wird auf einer Anzeigeeinheit mittels der virtuellen Markierung dargestellt.
Im Schritt des Zuweisens kann ferner eine Objektinformation des kontaminierten Bereichs berücksichtigt werden und/oder im Schritt des Ausgebens ferner eine Objektinformation des kontaminierten Bereichs ausgeben werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner einen Schritt des Reinigens 33 aufweisen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner einen Schritt des Überprüfens 35 aufweisen, wobei nach einem Schritt des Reinigens 33 überprüft wird, ob der kontaminierte Bereich vollständig gereinigt wurde. Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner einen Schritt des automatischen Versendens 37 der Kontamination oder/und des kontaminierten Bereichs an eine entfernte Empfangseinheit aufweisen.
Ein Parameter der Kontamination oder des kontaminierten Bereichs kann basierend auf der medizinischen Prozedur zugeordnet werden. Das Bestimmen 21 der Kontamination oder/und das Erfassen 29 eines kontaminierten Bereichs basiert auf trainierten Features eines maschinellen Lernverfahrens.
Die 2 zeigt eine beispielhafte Ausführung des erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungssystems 1 gemäß einer ersten Ausführungsform. Das medizinische Bildgebungssystem 1 ist ein C-Bogensystem bzw. eine Angiographiesystem. Das medizinische Bildgebungssystem 1 weist eine Röntgenquelle 2 und einen Röntgendetektor 3 auf, welche an einem C-Bogen angeordnet sind. Der Röntgendetektor 3 sendet ein Bündel von Röntgenstrahlen 8 in Richtung des Röntgendetektors 3 aus. Das Untersuchungsobjekt 6 ist zwischen der Röntgenquelle 2 und dem Röntgendetektor 3 angeordnet. Das medizinische Bildgebungssystem 1 weist ferner eine Recheneinheit 10, eine Eingabeeinheit 11 und eine Anzeigeeinheit 12 auf. Im Untersuchungsraum 13 befindet sich neben dem medizinischen Bildgebungssystem 1 ein Benutzer 5. Im Untersuchungsraum 13 ist ein optisches Positionsbestimmungssystem 4, beispielsweise an der (Raum-)Decke, vorgesehen. Das optische Positionsbestimmungssystem 4 ist eine 3D-Kamera. Ein Untersuchungswerkzeug kann als Kontamination 15 erfasst werden, beispielsweise weist das Untersuchungswerkzeug eine Körperflüssigkeit wie Blut oder Urin auf. Die Kontamination 15 hat das Objekt 17 berührt. Dem Objekt wird im Bereich der Berührung die Eigenschaft „kontaminiert“ zugewiesen und zwar zu dem berührten und damit kontaminierten Bereich 16 des mindestens einen Objekts 17. Dabei werden die Position und die Erstreckung des kontaminierten Bereichs 16 erfasst. Es kann ferner eine Reinigungseinheit 18 vorgesehen sein.
Die 3 zeigt eine beispielhafte Ausführung des erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungssystems 1,1' gemäß einer zweiten Ausführungsform. Das medizinische Bildgebungssystem 1 ist ein Angiographiesystem aufweisend zwei C-Bögen-Systeme. Das Objekt 17 ist der Patiententisch 7. Vor, während oder nach einer Untersuchung wird ein kontaminierter Bereich 16 erfasst. Das optische Bestimmungssystem 4 weist mehrere im Untersuchungsraumverteilte Einheiten auf, so dass eine möglichst vollständige Raumüberwachung gewährsleistet ist.
Die 4 zeigt eine beispielhafte Ausführung des erfindungsgemäßen medizinischen Bildgebungssystems 1,1' gemäß einer dritten Ausführungsform. Das medizinische Bildgebungssystem 1 ist ein Mammographiesystem. Als Untersuchungsobjekt 6 ist eine Brust zwischen der Kompressionsplatte 19 und dem Röntgendetektor 3 angeordnet. Die Röntgenstrahlen 8 werden von der Röntgenquelle 2 ausgesendet. Das optische Positionsbestimmungssystem 4 ist am medizinischen Bildgebungssystem 1 angeordnet und zwar derart, dass die Biopsieeinheit 9 sowie die Kompressionsplatte 19, die Brust 6 und der Röntgendetektor 3 im Blickfeld sind. Die Biopsieeinheit 9 weist die Kontamination 15 auf. Die Kompressionsplatte 19 ist das Objekt 17, welches den kontaminierten Bereich 16 aufweist.
Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.

Claims

Verfahren (20) zur Bestimmung einer Kontamination (15) in einem medizinischen Untersuchungsraum (13) mittels eines optischen Positionsbestimmungssystems (4), welches zur Bestimmung der Position von mindestens einer Kontamination und mindestens einem Objekt (17) ausgebildet ist, aufweisend die folgenden Schritte: - Bestimmung (21) der Position der mindestens einen Kontamination und des mindestens einen Objekts mittels des Positionsbestimmungssystems, - wiederholte Bestimmung (23) der Relativposition oder des Abstands der mindestens einen Kontamination und des mindestens einen Objekts zueinander zur Beurteilung, ob eine Berührung der Kontamination mit dem Objekt vorliegt, - Beurteilung (25), ob eine Berührung der Kontamination mit dem Objekt vorliegt, - im Falle der Berührung der mindestens einen Kontamination mit dem mindestens einen Objekt Zuweisen (27) der Eigenschaft „kontaminiert“ zu dem berührten und damit kontaminierten Bereich des mindestens einen Objekts und dabei Erfassen (29) der Position und Erstreckung des kontaminierten Bereichs, - Ausgeben (31) der Position und Erstreckung des kontaminierten Bereichs, wobei ein Parameter der Kontamination oder des kontaminierten Bereichs basierend auf der medizinischen Prozedur zugeordnet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei zumindest die Schritte der wiederholten Bestimmung und der Beurteilung im zeitlichen Verlauf vor, während und nach einer medizinischen Prozedur regelmäßig durchgeführt werden.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Flüssigkeit oder/und Haut als Kontamination erfasst wird.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein medizinisches Verbrauchsmedium oder eine Sammeleinheit von dem medizinischen Verbrauchsmedium als Kontamination erfasst wird.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kontamination und/oder der kontaminierte Bereich an einem medizinischen Bildgebungssystem (1) oder im medizinischen Untersuchungsraum lokalisiert ist.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kontamination oder/und der kontaminierte Bereich virtuell markiert wird und die Kontamination oder/und der kontaminierte Bereich auf einer Anzeigeeinheit (12) mittels der virtuellen Markierung dargestellt wird.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei im Schritt des Zuweisens ferner eine Objektinformation des kontaminierten Bereichs berücksichtigt wird und/oder im Schritt des Ausgebens ferner eine Objektinformation des kontaminierten Bereichs ausgeben wird.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend einen Schritt des Reinigens (33).
Verfahren nach Anspruch 8, ferner aufweisend einen Schritt des Überprüfens (35), wobei nach einem Schritt des Reinigens überprüft wird, ob der kontaminierte Bereich vollständig gereinigt wurde.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend einen Schritt des automatischen Versendens (37) der Information über die Kontamination oder/und des kontaminierten Bereichs an eine entfernte Empfangseinheit.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bestimmen der Kontamination oder/und das Erfassen eines kontaminierten Bereichs auf trainierten Features eines maschinellen Lernverfahrens basiert.
Medizinisches Bildgebungssystem (1) aufweisend Mittel zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm, welches direkt in eine Speichereinrichtung einer Steuereinrichtung eines medizinischen Bildgebungssystem (1) ladbar ist, mit Programmabschnitten, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder 10 bis 11 auszuführen, wenn das Computerprogramm in der Steuereinrichtung des medizinischen Bildgebungssystem (1) ausgeführt wird.
Computerlesbares Medium, auf welchem von einer Recheneinheit (10) einlesbare und ausführbare Programmabschnitte gespeichert sind, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 auszuführen, wenn die Programmabschnitte von der Recheneinheit ausgeführt werden.