-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuergerät zur Ansteuerung mindestens eines elektrischen Verbrauchers, wobei mindestens ein steuergeräteseitiger Anschlusskontakt zur Aufnahme mindestens eines Stromleiters zur Stromversorgung des elektrischen Verbrauchers vorgesehen ist. Die Erfindung bezieht sich des Weiteren auf ein Verfahren zur Fehlererkennung in einem oder mehreren Stromleitern, die zur Stromversorgung mindestens eines elektrischen Verbrauchers einem Steuergerät zugeführt werden.
-
Stand der Technik
-
Im elektrischen Bordnetz von Kraftfahrzeugen erfolgt die Stromversorgung von elektrischen Verbrauchern mithilfe von Kabelbäumen, die eine Vielzahl von Stromadern umfassen. Die Ansteuerung der elektrischen Verbraucher erfolgt über Steuergeräte, die eine Ansteuerlogik und einen Leistungselektronikteil umfassen, wobei zur Stromversorgung Stromadern des Kabelbaums zu Anschlusskontakten am Steuergerät geführt werden.
-
Die Stromversorgung eines Steuergeräts erfolgt über mindestens einen Strompfad (eine Stromader und aderseitige sowie steuergeräteseitige Anschlusskontakte) positiver Polarität und mindestens einen Strompfad negativer Polarität. Bei Steuergeräten mit hoher Stromaufnahme bzw. hohem Leistungsbedarf können eine Anzahl parallel verlaufender Stromadern dem Steuergerät zugeführt werden. Bei Unterbrechung einer Stromader tragen die verbleibenden Stromadern einen höheren Strom, was zu einer Überlastung der verbleibenden Stromadern führen kann. Als Abhilfe kann eine zusätzliche Stromader vorgesehen sein, was jedoch mit einem Anstieg der Kosten, des Gewichts und des Bauraums verbunden ist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Das erfindungsgemäße Steuergerät kann zur Ansteuerung eines oder mehrerer elektrischer Verbraucher eingesetzt werden, beispielsweise in einem Kraftfahrzeug zur Ansteuerung von elektrischen Hilfsantrieben wie elektrischer Fensterheber, Scheibenwischer oder auch in Bremssystemen zur Regulierung des hydraulischen Bremsdrucks oder als elektrischer Servomotor in einem Lenksystem. Zur Stromversorgung des elektrischen Verbrauchers wird dem Steuergerät mindestens ein einen Stromkreis schließenden Stromleiter zugeführt, die in einem Anschlusskontakt im oder am Steuergerät aufgenommen wird. Bei dem erfindungsgemäßen Steuergerät ist dem Anschlusskontakt im oder am Steuergerät ein eigener Temperatursensor zugeordnet.
-
Gegebenenfalls befindet sich im oder am Steuergerät eine Diagnoseeinheit zur Fehlererkennung für den Fall einer unzulässigen Temperatur oder Temperaturdifferenz, welche in dem Temperatursensor ermittelbar ist. In einer weiteren Ausführung ist die Diagnoseeinheit baulich getrennt von dem Steuergerät ausgebildet, wobei die Temperaturinformationen des oder der Temperatursensoren der separaten Diagnoseeinheit zur Fehlererkennung zugeführt werden, beispielsweise drahtlos per Funkverbindung oder über einen Informationsleiter.
-
Das Steuergerät kann ein Gehäuse mit darin aufgenommener Steuervorrichtung, insbesondere eine Platine bzw. Leiterplatte umfassen. Der Anschlusskontakt ist beispielsweise am Gehäuse und der Temperatursensor auf der Leiterplatte angeordnet. In alternativer Ausführung weist das Steuergerät kein eigenes Gehäuse auf und umfasst nur die Steuervorrichtung wie zum Beispiel eine Leiterplatte, auf der der Anschlusskontakt und der Temperatursensor angeordnet sind.
-
Der oder die Stromleiter sind vorzugsweise als eine Stromader ausgebildet. Gegebenenfalls können mehrere Stromadern zu einem Stromkabel zusammengefasst sein. In einer weiteren Ausführung ist der Stromleiter als massiver Leiter ausgebildet und ist beispielsweise als Blech, insbesondere als gestanztes Blech oder als Schiene ausgeführt.
-
Diese Ausführung des Steuergeräts hat den Vorteil, dass der aktuelle Betriebszustand des Stromleiters, der zum Steuergerät geführt wird, über die Temperaturmessung mithilfe des oder der Temperatursensoren mit hoher Genauigkeit ermittelt werden kann. Dies ermöglicht es, einen Fehler im Strompfad zu detektieren, der vorliegt, falls in dem Temperatursensor beispielsweise eine unzulässig hohe Temperatur oder Temperaturdifferenz zu einer Referenztemperatur festgestellt wird. Der Strompfad umfasst den Stromleiter und einen leiterseitigen sowie einen steuergeräteseitigen Anschlusskontakt, mit denen der Stromleiter elektrisch verbunden ist.
-
In der Diagnoseeinheit kann eine Diagnose über den Zustand der Stromadern des Kabelbaums durchgeführt werden. Die Diagnose führt zu einem hohen Sicherheitsmaß im Hinblick auf die Zustandsbeurteilung der Stromadern. Auf zusätzliche, als Reserve vorgehaltene Stromleiter oder einen zusätzlichen Reservequerschnitt im Stromleiter, insbesondere in der Ausführung des Stromleiters als Stromader kann verzichtet werden. Es ist insbesondere eine kosten-, bauraum- und gewichtsoptimierte Auslegung des Kabelbaums möglich.
-
Vorteilhafterweise sind mindestens zwei Anschlusskontakte im oder am Steuergerät zur Aufnahme Stromleitern zur Stromversorgung des oder der elektrischen Verbraucher angeordnet, wobei jedem Anschlusskontakt ein eigener Temperatursensor im oder am Steuergerät zugeordnet ist.
-
Der oder die Anschlusskontakte für die Stromleiter können auf Seiten des Steuergeräts als Stecker und auf Seiten des Kabelbaums als Kupplung ausgebildet sein. Jedem Anschlusskontakt auf Seiten des Steuergeräts ist genau ein Temperatursensor zugeordnet, so dass die Anzahl der Temperatursensoren im Steuergerät der Anzahl an Anschlusskontakten im Steuergerät entspricht. Dies ermöglicht eine kontaktindividuelle Temperaturermittlung.
-
Es genügt grundsätzlich eine einadrige Stromversorgung und eine Zufuhr von zwei einzelnen Stromadern zum Steuergerät, die einen Stromkreis zur Stromversorgung eines elektrischen Verbrauchers bilden. Außerdem ist es möglich, dass beispielsweise nur ein einziger versorgungsseitiger Stromleiter zum Steuergerät geführt ist, wobei der Stromkreis masseseitig über das Steuergerätegehäuse geschlossen wird, z. B. über einen Kontakt des Steuergerätegehäuses zu einem Fahrzeugchassis.
-
Bei einadriger Ausführung für jede Polarität („+“ oder „-‟) kann der Kabelquerschnitt optimiert werden. Es können kritische Betriebszustände an der durch den Steckverbinder gegebenen thermischen Grenze erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, z. B. eine Warnung ausgegeben, eine Änderung der Fahrstrategie, eine Leistungsreduzierung oder eine Abschaltung durchgeführt werden.
-
Gemäß einer möglichen Ausführung ist eine mehradrige Stromversorgung für jede Polarität vorgesehen, die versorgungsseitig (positive Polarität) und/oder masseseitig (negative Polarität) mindestens zwei Stromleiter aufweist, die bevorzugt als Stromadern ausgebildet sind, wobei im oder am Steuergerät eine den Stromleitern entsprechende Anzahl an Anschlusskontakten vorhanden und jedem Anschlusskontakt ein eigener Temperatursensor zugeordnet ist. Auf einen zusätzlichen Stromleiter, der für den Fall einer Aderunterbrechung vorgesehen ist, kann verzichtet werden.
-
Die Temperatursensoren im oder am Steuergerät sind, gemäß weiterer vorteilhafter Ausführung, von den zugeordneten Anschlusskontakten galvanisch getrennt und liegen somit nicht in elektrischem Kontakt mit dem Anschlusskontakt bzw. dem Stromleiter im Anschlusskontakt. Aufgrund der galvanischen Trennung ist jeder Temperatursensor elektrisch unabhängig von dem zugeordneten Anschlusskontakt. Die Temperatursensoren sind beispielsweise auf einer Leiterplatte angeordnet, welche sich im Steuergerät befindet. Die galvanische Trennung kann beispielhaft dadurch erreicht werden, dass in die Leiterplatte eine Aussparung eingebracht ist, beispielsweise in U-Form an einem Pin, der den Anschlusskontakt darstellt, wobei in die Aussparung der Temperatursensor eingebracht ist. Hierdurch ist zugleich eine hinreichende Nähe des Temperatursensors zum Anschlusskontakt und damit eine thermische Kopplung gegeben, welche für eine präzise Temperaturmessung erforderlich ist.
-
Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Ausführung befindet sich zwischen zwei benachbarten, steuergeräteseitigen Temperatursensoren eine Vertiefung, die in den Träger der Temperatursensoren eingebracht ist und eine zumindest teilweise thermische Trennung der benachbarten Temperatursensoren zur Folge hat. Die Vertiefung unterstützt eine thermische Entkopplung der Temperatursensoren. Die Vertiefung hat beispielsweise die Form eines Spaltes, eines Schlitzes oder einer Einbuchtung. Die Vertiefung kann gegebenenfalls in eine Leiterplatte des Steuergeräts eingebracht sein, die auch Träger der Temperatursensoren ist, wobei die Vertiefung die Leiterplatte vollständig durchdringt oder nur als teilweise die Dicke der Leiterplatte durchdringende Vertiefung ausgebildet sein kann. Durch die Vertiefung wird die Wärmeausbreitung im Träger zwischen den steuergeräteseitigen Temperatursensoren erschwert.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Steuergerät-Kabelbaum-Kombination mit einem vorbeschriebenen Steuergerät, dem mindestens eine oder mindestens zwei Stromleiter zur Stromversorgung eines oder mehrerer elektrischer Verbraucher zugeführt werden. Die Stromleiter, insbesondere in der Ausführung als Stromader sind Bestandteil des Kabelbaums und sind redundanzfrei ausgeführt, so dass kein sicherheitsbedingter, zusätzlicher Stromleiter vorhanden ist.
-
Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fehlererkennung in einem oder mehreren Stromleitern, die zur Stromversorgung mindestens eines elektrischen Verbrauchers einem Steuergerät zugeführt werden, welches vorzugsweise in der vorbeschriebenen Weise ausgeführt ist. Das Verfahren ist auch anwendbar auf eine vorbeschriebene Steuergerät-Kabelbaum-Kombination. Bei dem Verfahren zur Fehlererkennung ist jedem Anschlusskontakt im Steuergerät ein eigener Temperatursensor zugeordnet, wobei ein Fehlersignal erzeugt wird, falls mindestens ein Temperatursensor eine unzulässige Temperatur oder Temperaturdifferenz anzeigt. Die Temperaturdifferenz kann beispielsweise zwischen zwei Temperatursensoren im Steuergerät auftreten. Das Fehlersignal kann in einer Diagnoseeinheit erzeugt werden, die entweder Bestandteil des Steuergeräts oder unabhängig und separat vom Steuergerät ausgebildet ist.
-
Das Verfahren ist auch anwendbar auf eine mehradrige Stromversorgung mit mindestens zwei parallelen Stromleitern, die in zugeordnete Anschlusskontakte im oder am Steuergerät geführt sind, wobei auch in diesem Fall jedem Anschlusskontakt ein eigener Temperatursensor zugeordnet ist und ein Fehlersignal erzeugt wird, falls in mindestens einem Temperatursensor eine unzulässige Temperatur oder Temperaturdifferenz ermittelt wird.
-
Bei dem Verfahren wird die vom Temperatursensor ermittelte Temperatur mit einer Referenztemperatur verglichen. Ergibt der Temperaturvergleich, dass die aktuelle Temperatur am Anschlusskontakt im oder am Steuergerät unzulässig hoch ist, wird das Fehlersignal erzeugt.
-
Im Fall einer einadrigen Stromversorgung (n=1) des Steuergeräts ist die Referenztemperatur, mit der die gemessene Temperatur verglichen wird, beispielsweise die Umgebungstemperatur. Die Referenztemperatur kann entweder über eine weitere Messung ermittelt werden, zum Beispiel als Umgebungstemperatur im Steuergerät mit Abstand zum Anschlusskontakt, oder als konstante Temperatur vorgegeben werden, beispielsweise genormt auf eine Umgebungstemperatur von 20° C.
-
Im Fall einer mehradrigen Stromversorgung (n>=2) mit mindestens zwei parallelen Strompfaden, die jeweils einen Stromleiter aufweisen, kann es zweckmäßig sein, die Temperaturdifferenz zwischen zwei benachbarten Temperatursensoren in dem Steuergerät zu bestimmen, wobei ein Fehlersignal für den Fall erzeugt wird, dass die Temperaturdifferenz außerhalb eines Zulässigkeitsintervalls liegt.
-
Sowohl eine erhöhte Absoluttemperatur als auch eine erhöhte Temperaturdifferenz deutet auf eine Unterbrechung eines Stromleiters hin, unabhängig von der Polarität.
-
Bei einadriger Ausführung und einem Einzelfehler, bei dem ein Übergangswiderstand des Anschlusskontakts am Steuergerät so hochohmig ist, dass noch eine hinreichende Restspannung am Steuergerät verfügbar ist, ergibt sich eine hohe Verlustleistung und ein hoher Temperaturhub am Anschlusskontakt, der gegenüber der lokalen Temperatur im Steuergerät oder gegenüber einem symmetrisch ausgeführten Anschlusskontakt der anderen Polarität messbar ist.
-
Das erfindungsgemäße Steuergerät und das erfindungsgemäße Verfahren sind auch zur Leistungsmaximierung anwendbar, indem ein vorhandener Kabelbaum bis zu einer thermischen Grenze belastet wird, was über die fortlaufende Sensierung der Temperatur im Steuergerät mithilfe der Temperatursensoren überwacht werden kann. Steigt die Temperatur eines Temperatursensors jedoch über einen Grenzwert an, so muss von einer Überlastung des Kabelbaums ausgegangen werden, und es liegt ein Fehlerfall vor. Die Belastung des Kabelbaums kann daraufhin zurückgefahren werden. Diese Vorgehensweise ist sowohl bei einer Anwendung mit einadriger Stromversorgung als auch mit mehradriger Stromversorgung möglich.
-
Bei einer mehradrigen Stromversorgung kann über die Temperaturüberwachung auch ein Kurzschlussfall erfasst werden, bei dem beispielsweise ein vorzugsweise nicht extrem niederohmiger Kurzschluss eines Stromleiters nach Masse vorliegt, so dass zumindest bei geringer Last das Steuergerät noch funktioniert.
-
Beispielsweise kann für den Fall, dass ein Kurzschluss im Kabelbaum von erste „+“ Stromader nach Masse vorliegt und zugleich alle „+“ Eingänge im Steuergerät galvanisch gekoppelt sind, so können folgende Bedingungen vorliegen:
- - in erster „+“ Stromader: hoher externer Strom von Stromquelle direkt über den Kurzschluss nach Masse;
- - in zweiter „+“ Stromader: ebenfalls hoher Strom ins Steuergerät und zurück über die erste „+“ Stromader zum Kurzschluss, dort extern nach Masse (d.h. Kurzschluss wird direkt und indirekt gespeist; das Steuergerät sensiert den indirekten Teil auf beiden „+“ Anschlusspunkten);
- - in den beiden „-“ Adern: sehr geringer Strom, entsprechend des Leerlaufverbrauchs des Steuergeräts.
-
Aufgrund des erhöhten Stromflusses verteilen sich die Ströme am Versorgungseingang des Steuergeräts ungleichmäßig in den Stromadern, wobei die „+“ Stromadern einen höheren Strom tragen als die „-“ Stromadern und entsprechend einen Temperaturanstieg erfahren, was über die zugeordneten Temperatursensoren an den Anschlusskontakten festgestellt werden kann.
-
Als Variante kann der Fall „Kurzschluss an erster „+“ Stromader im Kabelbaum bei entkoppelten Eingängen am Steuergerät‟ betrachtet werden. Zurückfließende Ströme können z. B. durch Leistungsdioden in Vorwärtsrichtung an jedem „+“ Eingang (Verpolschutz für jeden Anschluss/Pin separat) verhindert werden. In diesem Fall wird die Diagnose bei eingeschalteter Last durchgeführt. Der Stromfluss ins Steuergerät erfolgt überwiegend über die zweite „+“ Stromader, in der ein hoher Temperaturhub feststellbar ist. An der ersten „+“ Stromader ist nahezu kein durch Stromfluss bedingter Temperaturhub feststellbar. An den beiden den „-“ Stromadern zugeordneten Temperatursensoren ist ein identischer, geringer Temperaturhub feststellbar.
-
Vorteilhafterweise kann aus der Temperaturhöhe, die in einem oder mehreren Temperatursensoren ermittelt wird, auf den Fehlertyp geschlossen werden. Hierbei ist es beispielsweise möglich, bei mehradriger Stromversorgung zwischen einer Unterbrechung eines Stromleiters und einem Kurzschluss zu unterscheiden.
-
Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist es möglich, ein Warnsignal zu erzeugen, sofern über mindestens einen Temperatursensor eine zwar erhöhte Temperatur ermittelt wird, die jedoch unterhalb der Fehlerschwelle liegt. Insbesondere bei einer Leistungsmaximierung im Kabelbaum kann diese Vorgehensweise vorteilhaft sein, um eine drohende Überlastung rechtzeitig zu erkennen und entsprechend Gegenmaßnahmen einzuleiten.
-
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- 1 in schematischer Darstellung ein Steuergerät mit mehradriger Stromversorgung, wobei an Anschlusskontakten im Steuergerät Temperatursensoren angeordnet sind,
- 2 eine 1 entsprechende Darstellung, mit einer unterbrochenen Versorgungsleitung in der Stromversorgung,
- 3 eine weitere Darstellung des Steuergerätes, mit einem Kurzschluss zwischen einer Versorgungsleitung der Stromversorgung nach Masse.
-
In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
In 1 ist in schematischer Weise ein Steuergerät 1 dargestellt, das beispielsweise in einem Kraftfahrzeug zur Ansteuerung diverser elektrischer Verbraucher verwendet wird. Das Steuergerät 1 wird von einer Batterie 2 als Spannungsquelle gespeist, von der Stromschienen 4a, 4b ausgehen, an die ein Kabelbaum 3 angeschlossen ist. Der Kabelbaum 3 umfasst zwei mehradrige Strompfade, die jeweils dem Pluspol mit einer Versorgungsspannung Vbat und dem Minuspol (Ground bzw. Masse) zugeordnet sind, von denen die Stromschienen 4a bzw. 4b verzweigen. Auf der Versorgungsseite umfassen die Strompfade als Stromadern 5 und 6 ausgebildete Stromleiter, auf der Masseseite umfassen die Strompfade als Stromadern 7 und 8 ausgebildete Stromleiter. Sämtliche Stromadern 5 bis 8 weisen an ihrem dem Steuergerät 1 zugewandten Ende einen aderseitigen Anschlusskontakt 9 auf, der mit einem steuergerätseitigen Anschlusskontakt 10 in einer Steckverbindung verbunden ist. Die Stromadern 5 und 6 bilden Versorgungsleitungen, die über die Stromschiene 4a mit dem Pluspol der Batterie 2 verbunden sind. In einem Abschnitt, der unmittelbar von der Stromschiene 4a verzweigt, befindet sich eine Sicherung 11, wobei die beiden Stromadern 5 und 6 hinter der Sicherung 11 von einem gemeinsamen Punkt verzweigen.
-
In dem Steuergerät 1 befindet sich eine Leiterplatte 12, über die elektrische Verbraucher 13 angesteuert werden. Diese können innerhalb oder außerhalb des Steuergeräts 1 liegen. Auf der Leiterplatte 12 befinden sich mehrere Temperatursensoren 14, die benachbart zu den steuergerätseitigen Anschlusskontakten 10 positioniert und in der Lage sind, die Temperatur im steuergerätseitigen Anschlusskontakt 10 zu ermitteln, woraus auch auf die Temperatur der zugeordneten Stromader 5 bis 8, insbesondere im Bereich des Anschlusskontakts 9, geschlossen werden kann. Jedem steuergerätseitigen Anschlusskontakt 10 ist ein Temperatursensor 14 auf der Leiterplatte 12 zugeordnet. Die Temperatursensoren 14 befinden sich in unmittelbarer Nähe zu einem Verbindungskontakt 15, der beispielsweise als Löt- oder Einpresskontakt oder ähnliches ausgebildet ist und über den der elektrische Anschluss an die Leiterplatte 12 erfolgt.
-
Auf der Leiterplatte 12 befindet sich außerdem eine Diagnoseeinheit 16 zur Auswertung der Temperatursignale, die von den Temperatursensoren 14 geliefert werden. Hierdurch ist es möglich, den aktuellen Zustand des Kabelbaums 3 zu diagnostizieren, was es zum einen ermöglicht, den Kabelbaum 3 optimal auszunutzen und an der Leistungsgrenze zu betreiben, und zum andern Fehler im Kabelbaum 3 festzustellen, beispielsweise eine Leitungsunterbrechung oder einen Kurzschluss.
-
In
2 ist ein erster Fehlerfall dargestellt, bei dem die Stromader
6 des Versorgungs-Strompfades, welcher mit der Batteriespannung beaufschlagt ist, eine Unterbrechung
17 aufweist. Ohne Unterbrechung
17 teilt sich der Nennstrom zu gleichen Teilen auf die Stromadern
5 und
6 auf, so dass in jeder Stromader
5,
6 der Aderstrom I
A
fließt. Die Verlustleistung beträgt bei einem Nennwiderstand von beispielsweise 2 mOhm
was bei einem thermischen Widerstand von 50 K/W zu einer Temperaturerhöhung im steuergeräteseitigen Anschlusskontakt
10 von
führt.
-
Bei einer Unterbrechung 17 in der Stromader 6 fließt der Nennstrom von 20A ausschließlich durch die Stromader 5, was zu einer Temperaturerhöhung von 40K führt. Diese signifikant höhere Temperatur, die über den Temperatursensor 14 ermittelt wird, welcher benachbart zum Anschlusskontakt 10 der Stromader 5 liegt, befindet sich in einem unzulässig hohen Temperaturbereich, was in der Diagnoseeinheit 16 diagnostiziert werden kann, woraufhin ein Fehlersignal erzeugt wird. Somit ist es möglich, sowohl auf den Fehlertyp als auch den Fehlerort zu schließen.
-
Zusätzlich oder alternativ kann die Temperaturdifferenz zwischen benachbarten Temperatursensoren 14 ermittelt werden, zum Beispiel zwischen den Temperatursensoren 14 der Stromadern 5 und 6. Übersteigt die Temperaturdifferenz einen Grenzwert, liegt ein Fehler vor.
-
Ein weiterer Fehlerfall ist in 3 dargestellt. Zwischen der Stromader 6, die dem Versorgungs-Strompfad zugeordnet ist, und der Masse, verzweigend von dem Minuspol der Batterie 2, besteht ein Kurzschluss 18. Mit durchgezogener Linie ist ein erster Unterfall mit einem Kurzschluss 18a dargestellt, der kurz nach dem Verzweigungspunkt nahe der Sicherung 11 liegt. Als zweiter Unterfall ist mit gestrichelter Linie ein weiterer Kurzschluss 18b gekennzeichnet, der benachbart zu dem Anschlusskontakt 9 in der Stromader 6 liegt.
-
Die Kurzschlüsse lassen sich diagnostizieren, bei abgeschalteten Verbrauchern 13, anhand des Temperaturhubes in den versorgungsseitigen Temperatursensoren 14, welcher höher ist als der Temperaturhub der entsprechenden masseseitigen Temperatursensoren 14. Die Position des Kurzschlusses 18a oder 18b kann gegebenenfalls über weitere Kenngrößen bestimmt werden, beispielsweise über Spannungsgrößen in den Stromadern.
-
Zwischen zwei benachbarten Temperatursensoren 14 auf der Leiterplatte 12 des Steuergeräts 1 befindet sich eine Vertiefung 19, die eine zumindest teilweise thermische Entkopplung der Temperatursensoren 14 zur Folge hat. Die Vertiefung erschwert die Wärmeausbreitung in der Leiterplatte 12 zwischen den Temperatursensoren 14. Die Vertiefung 19 kann die Form eines Spaltes, eines Schlitzes oder einer Einbuchtung aufweisen und ist in die Leiterplatte 12 des Steuergeräts 1 eingebracht, wobei die Leiterplatte 12 im Bereich der Vertiefung entweder vollständig oder nur teilweise durchtrennt ist.