-
Die Erfindung betrifft ein Gehäuse mit einem Aufnahmebereich für eine Halterung einer Anbaueinheit, die mittels einer stoffschlüssigen Verbindung an dem Aufnahmebereich befestigt ist, wobei der Aufnahmebereich mit einer Ausnehmung versehen ist, die über einen Zentrierabschnitt für die Halterung sowie über einen in Achsrichtung wirksamen Positionierabschnitt für die Halterung verfügt, der über eine Gehäusekante in eine benachbarte Gehäusewandung übergeht.
-
Ein Bereich eines derartigen Gehäuses ist in 1 beispielhaft für den Stand der Technik gezeigt. Das Gehäuse 100 verfügt über einen Aufnahmebereich 101, der einen Zentrierabschnitt 102 für eine Halterung 110 einer Anbaueinheit 111 und einen Positionierabschnitt 103 für diese Halterung 110 aufweist. Der Zentrierabschnitt 102 verläuft zumindest im Wesentlichen axial, während sich der Positionierabschnitt 103 zumindest im Wesentlichen radial erstreckt, und unmittelbar an den Zentrierabschnitt 102 angrenzt. Die zwischen der Halterung 110 und dem Gehäuse 100 wirksame stoffschlüssige Verbindung 108 ist im radialen Erstreckungsbereich des Zentrierabschnittes 102 vorgesehen. Der Positionierabschnitt 103 geht mittels einer Gehäusekante 106 in die angrenzende Gehäusewandung 107 über. Diese Gehäusekante 106 macht sich, nach Herstellung der stoffschlüssigen Verbindung 108, nachteilig bemerkbar, da sie die Einleitung einer vom Gehäuse 100 fort gerichteten Axialkraft auf die Halterung 110 auslöst, durch welche die stoffschlüssige Verbindung 108 belastet wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an einem zur Aufnahme einer Halterung einer Anbaueinheit dienenden Gehäuse einen Aufnahmebereich derart auszubilden, dass die Halterung nach Herstellung einer stoffschlüssigen Verbindung axialkraftfrei an dem Gehäuse aufgenommen ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Gehäuse vorgesehen mit einem Aufnahmebereich für eine Halterung einer Anbaueinheit, die mittels einer stoffschlüssigen Verbindung an dem Aufnahmebereich befestigt ist, wobei der Aufnahmebereich über einen Zentrierabschnitt für die Halterung sowie gegebenenfalls über einen in Achsrichtung wirksamen Positionierabschnitt für die Halterung verfügt, der über eine Gehäusekante in eine benachbarte Gehäusewandung übergeht.
-
Von besonderer Bedeutung ist, dass der Aufnahmebereich zumindest im radialen Erstreckungsbereich der Gehäusekante mit einem in Achsrichtung gegenüber der Halterung wirksamen Freigang versehen ist.
-
Der Freigang schafft, da er zumindest im radialen Erstreckungsbereich der Gehäusekante vorgesehen ist, eine Distanz zwischen dieser Gehäusekante und der Halterung der Anbaueinheit, und verhindert dadurch eine Rückwirkung der Gehäusekante auf die Halterung mittels einer in Richtung der Anbaueinheit wirksamen Axialkraft. Dies sorgt für eine Entlastung der stoffschlüssigen Verbindung, durch welche die Halterung der Anbaueinheit an dem Gehäuse befestigt sein soll, und damit für ein reduziertes Risiko eines Schadens an dieser stoffschlüssigen Verbindung. Bei dem Gehäuse kann es sich beispielsweise um das Gehäuse einer Koppelvorrichtung, wie hydrodynamischer Drehmomentwandler, Hydrokupplung oder Nasslaufkupplung handeln, wie sie beispielsweise in einem Kraftfahrzeug üblicherweise Anwendung findet. Die Halterung kann dagegen Teil einer Kupplungseinrichtung sein, wie sie beispielsweise ergänzend zu einer Koppelvorrichtung dann Anwendung in einem Kraftfahrzeug finden kann, wenn dieses zusätzlich zu einer Brennkraftmaschine als erstem Antrieb über eine Elektromaschine als zweitem Antrieb verfügt, wobei die Kupplungseinrichtung für die Verbindung des jeweiligen Antriebes mit einem Abtrieb, wie beispielsweise einem mehrstufigen Schaltgetriebe, sorgt.
-
Was den Zentrierabschnitt des Aufnahmebereiches betrifft, so weist dieser zur Zentrierung der Halterung eine zumindest im Wesentlichen axiale Verlaufsrichtung auf, während der Positionierabschnitt des Aufnahmebereiches zur axialen Abstützung der Halterung mit einer zumindest im Wesentlichen radialen Verlaufsrichtung versehen ist. Mit besonderem Vorzug ist der Freigang bei einer ersten Ausführung am Positionierabschnitt vorgesehen, um sich, beginnend an der Gehäusekante, zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Anlagefläche der Halterung verlaufend, bis zu einer axialen Anlagefläche des Positionierabschnittes nach radial innen zu erstrecken.
-
Grenzt der Positionierabschnitt hierbei unmittelbar an den Zentrierabschnitt, dann mündet der Freigang vorzugsweise mittels einer Abrundung in die axiale Anlagefläche des Positionierabschnittes.
-
Ist die stoffschlüssige Verbindung im Erstreckungsbereich des Zentrierabschnittes vorgesehen, dann ist der Freigang durch die axiale Anlagefläche des Positionierabschnittes von der stoffschlüssigen Verbindung getrennt.
-
Durch eine derartige Anordnung des Freiganges ist dieser im radialen Erstreckungsbereich der Gehäusekante vorgesehen, und stellt damit die gewünschte axiale Distanz zwischen dieser Gehäusekante und der zugeordneten Anlagefläche der Halterung der Anbaueinheit her. Gleichzeitig wird durch die radial zwischen dem Freigang und dem Zentrierabschnitt vorgesehene axiale Anlagefläche für eine gute axiale Abstützung der Halterung der Anbaueinheit an dieser Anlagefläche gesorgt.
-
Bei einer zweiten Ausführung ist das Gehäuse mit einem Zentrierabschnitt am Aufnahmebereich versehen, der zur Zentrierung der Halterung eine zumindest im Wesentlichen axiale Verlaufsrichtung aufweist. Der Freigang nähert sich, beginnend an der Gehäusekante, einer Anlagefläche der Halterung unter einem Winkel α an, um mit seinem radial inneren Ende eine axiale Anlagefläche für die Halterung der Anbaueinheit zu bilden. Diese Ausführung verfügt demnach über den Vorteil, am Aufnahmeabschnitt keinen separaten Positionierabschnitt mit einer axialen Anlagefläche zu benötigen, da diese Aufgabe durch den Freigang mit übernommen wird.
-
Wird der Freigang hierbei bis an den Zentrierabschnitt nach radial innen geführt, und ist die stoffschlüssige Verbindung im Erstreckungsbereich dieses Zentrierabschnittes vorgesehen, dann trägt der Freigang zusammen mit der Halterung zur Bildung der stoffschlüssigen Verbindung bei. Der Winkel α des Freiganges sollte hierbei, bezogen auf die Anlagefläche 16 der Halterung 4, unterhalb von 90° liegen, und mit besonderem Vorzug zumindest im Wesentlichen den Wert von 75° annehmen.
-
Bei einer derartigen Ausführung verfügt der Freigang gerade in dem Radialbereich, in welchem die Gehäusekante vorliegt, über den maximalen axialen Erstreckungsbereich, während sich der axiale Erstreckungsbereich mit zunehmendem Radialabstand zu dieser Gehäusekante abnimmt. Spätestens mit Erreichen des Zentrierabschnittes ist der axiale Erstreckungsbereich bis auf Null reduziert. Dadurch ist, wenn die radiale Erstreckung des Freiganges bis an den Zentrierabschnitt führt, und die stoffschlüssige Verbindung ebenfalls im Bereich des Zentrierabschnittes vorliegt, dafür gesorgt, dass die stoffschlüssige Verbindung stets außerhalb eines materialfreien Raumes, wie dem Freigang, gebildet wird.
-
Das Gehäuse ist nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 ein Gehäuse gemäß dem Stand der Technik, das zur Aufnahme einer Halterung einer Aufnahmeeinheit über einen Aufnahmebereich mit Zentrier- und mit Positionierabschnitt verfügt;
- 2 wie 1, aber mit erfindungsgemäßem Freigang axial zwischen einer Gehäusekante des Gehäuses und der Halterung einer Aufnahmeeinheit;
- 3 wie 2, aber mit kerbförmigem Verlauf des Freiganges;
- 4 eine beispielhafte Ausführungsform von Gehäuse und Aufnahmeeinheit.
-
In 2 ist ein Bereich eines Gehäuses 1 gezeigt, das in einer Gehäusewandung 2 über einen Aufnahmebereich 3 für eine Halterung 4 einer Anbaueinheit 5 verfügt. Dieser Aufnahmebereich 3 weist einen Zentrierabschnitt 6 und einen Positionierabschnitt 7 auf, wobei der Zentrierabschnitt 6 zur Zentrierung der Halterung 4 dient und zumindest im Wesentlichen axial verläuft, während der Positionierabschnitt 7 mit einer axialen Anlagefläche 8 zur axialen Positionierung der Halterung 4 vorgesehen ist, und sich zumindest im Wesentlichen radial erstreckt. Der Positionierabschnitt 7 grenzt hierbei radial unmittelbar an das der Gehäusewandung 2 zugewandte Ende 9 des Zentrierabschnittes 6 an, und weist an seinem an den Zentrierabschnitt 6 unmittelbar angrenzenden radial inneren Bereich die axiale Anlagefläche 8 für die Halterung 4 auf. Zumindest im Wesentlichen radial innerhalb dieser axialen Anlagefläche 8 ist zwischen der Halterung 4 und dem Gehäuse 1 und damit im Erstreckungsbereich des Zentrierabschnittes 6 eine stoffschlüssige Verbindung 10 in Form einer Schweißnaht vorgesehen. Radial außerhalb der axialen Anlagefläche 8, vorzugsweise an deren radial äußerem Ende 11, ist ein Freigang 12 vorgesehen, durch den ein Axialspalt 13 zwischen einer axialen Anlagefläche 16 der Halterung 4 und einer Gehäusekante 14 der Gehäusewandung 2 gebildet ist. Aufgrund dieses Axialspaltes 13 und damit des Freiganges 12 vermag die Gehäusekante 14 keine Rückwirkung auf die axiale Anlagefläche 16 der Halterung 4 auszuüben, und damit auch keine vom Gehäuse 1 fort gerichtete Axialkraft, die durch Belastung der stoffschlüssigen Verbindung 10 zu einer Gefährdung derselben führen könnte.
-
Der Freigang 12 kann gemäß 2 so ausgebildet sein, dass er sich, beginnend an der Gehäusekante 14 und zumindest im Wesentlichen parallel zur Anlagefläche 16 der Halterung 4 verlaufend, nach radial innen erstreckt, um mittels einer Abrundung 15 in die axiale Anlagefläche 8 des Positionierabschnittes 7 zu münden. Alternativ hierzu kann sich der Freigang 12 gemäß 3 aber auch, ebenfalls beginnend an der Gehäusekante 14, der Anlagefläche 16 der Halterung 4 unter einem Winkel α annähern, wobei dieser Winkel α, bezogen auf die Anlagefläche 16 der Halterung 4, unterhalb von 90° liegen sollte, und beispielsweise, wie in 3 gezeigt, einen Wert von 75° annehmen kann. Bei dieser Ausführung führt der Freigang 12 soweit nach radial innen, dass sein radial inneres Ende 17 als axiale Anlagefläche 8' für die Halterung 4 dient, und gleichzeitig auch zusammen mit der Halterung 4 zur Bildung der stoffschlüssigen Verbindung 10 beiträgt, die, ausgehend von der freien Seite 18 der Gehäusewandung 2, in Richtung zur Anlagefläche 8' weisend, ausgebildet ist.
-
Gemäß der bisherigen Beschreibung ist der Freigang 12 jeweils am Aufnahmebereich des Gehäuses 1 vorgesehen. Selbstverständlich kann aber auch an der Halterung 4 der Anbaueinheit 5 ein Freigang vorgesehen sein, beispielsweise in der Anlagefläche 16 der Halterung 4.
-
Während die bislang behandelten Figuren stets nur Ausschnitte von Gehäuse 1 und Halterung 4 der Anbaueinheit 5 gezeigt haben, ist in 4 ein größerer Bereich dargestellt. Wie erkennbar, kann das Gehäuse 1 beispielsweise Teil einer mit Fluid zumindest teilweise befüllten Koppelvorrichtung 19 sein, wie beispielsweise eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers, einer Hydrokupplung oder einer Nasslaufkupplung, wie sie beispielsweise in einem Kraftfahrzeug üblicherweise Anwendung findet. Gemäß 4 ist das Gehäuse 1 mit einer Profilierung 20 versehen, die zur Aufnahme von lamellenförmigen Kupplungselementen dienen kann. Die am Aufnahmebereich 3 des Gehäuses 1 aufgenommene Halterung 4 kann Teil einer Kupplungseinrichtung 21 sein, wie sie beispielsweise ergänzend zu einer Koppelvorrichtung 19 dann Anwendung in einem Kraftfahrzeug finden kann, wenn dieses zusätzlich zu einer Brennkraftmaschine als erstem Antrieb über eine Elektromaschine als zweitem Antrieb verfügt, wobei die Kupplungseinrichtung 21 für die Verbindung des jeweiligen Antriebes mit einem Abtrieb, wie beispielsweise einem mehrstufigen Schaltgetriebe, sorgt. Bei der in 4 gezeigten Ausführung dient ein von der Halterung 4 aufgenommener Träger 22 für die Positionierung der besagten Elektromaschine.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuses
- 2
- Gehäusewandung
- 3
- Aufnahmebereich
- 4
- Halterung
- 5
- Anbaueinheit
- 6
- Zentrierabschnitt
- 7
- Positionierabschnitt
- 8
- axiale Anlagefläche
- 9
- gehäuseseitiges Ende des Zentrierabschnittes
- 10
- stoffschlüssige Verbindung
- 11
- radial äußeres Ende der Anlagefläche
- 12
- Freigang
- 13
- Axialspalt
- 14
- Gehäusekante
- 15
- Abrundung
- 16
- Anlagefläche
- 17
- Radial inneres Ende des Freiganges
- 18
- freie Seite der Gehäusewandung
- 19
- Koppelvorrichtung
- 20
- Profilierung
- 21
- Kupplungseinrichtung
- 22
- Träger für eine Elektromaschine