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Die Erfindung betrifft eine Montageplattform zur Montage von Aufzugkomponenten in einem Aufzugschacht einer Aufzuganlage, welche Montageplattform eine Quaderform mit einem Boden und einem Dach aufweist, wobei der Boden und das Dach in einer ersten Raumrichtung eine erste Kante mit einer ersten Kantenlänge aufweisen und in einer senkrecht zu der ersten Raumrichtung gerichteten zweiten Raumrichtung eine zweite Kante mit einer zweiten Kantenlänge aufweisen.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bohrung von Bohrungen zu Montagezwecken in Aufzuganlagen, sowie eine Aufzuganlage umfassend wenigstens einen Aufzugschacht, wobei in wenigstens einer Schachtwand des Aufzugschachts mittels einer Montageplattform Bohrungen gebohrt sind.
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Zurzeit werden zur Montage von Aufzugkomponenten Bohrungen in eine Schachtwand eines Aufzugschachts gebohrt, wobei jede einzelne Bohrung nacheinander mittels einer handgeführten Bohrmaschine, welche von einem auf einer Arbeitsbühne stehenden Installateur bedient wird, gebohrt wird.
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Das aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren zeigt mehrere Nachteile auf. So ist die Standfestigkeit der Arbeitsbühne nicht ausreichend, sodass sich die Arbeitsbühne während der Bedienung einer Bohrmaschine leicht bewegt. Dies birgt Verletzungsgefahren für den Installateur. Somit muss die Arbeitsbühne vor jedem Bohrvorgang fest im Aufzugschacht verspannt werden. Weiter kann mittels einer durch einen Installateur handgeführten Bohrmaschine immer nur eine Bohrung nach der nächsten gebohrt werden. Dies führt dazu, dass ein zweiter Installateur, der für die Montage einer Aufzugkomponente benötigt wird, abwarten muss, bis der erste Installateur die Bohrung gebohrt hat. Zusätzlich bedeutet eine handgeführte Bohrmaschine einen hohen Kraftaufwand für den Installateur. Ein besonders hoher Kraftaufwand ist von Nöten, wenn eine in der Schachtwand verbaute Bewehrung von dem Bohrer getroffen wird.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine anfangs genannte Montageplattform zu verbessern, sowie ein Verfahren zum Bohren von Bohrungen zu Montagezwecken in Aufzuganlagen effizienter zu gestalten. Insbesondere soll die Montageplattform dabei eine einfache Konstruktion aufweisen, welche keinen erhöhten Kostenaufwand mit sich bringt. Weiter soll das Verfahren insbesondere eine körperliche Entlastung des die Bohrungen durchführenden Installateurs und eine Reduzierung der Montagezeit bewirken.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden eine Montageplattform, sowie ein Verfahren und eine Aufzuganlage gemäß den unabhängigen Ansprüchen vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung beschrieben sowie in den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Die vorgeschlagene Lösung sieht eine Montageplattform zur Montage von Aufzugkomponenten in einem Aufzugschacht einer Aufzuganlage vor, welche Montageplattform eine Quaderform mit einem Boden und einem Dach aufweist. Dabei weisen der Boden und das Dach der Montageplattform in einer ersten Raumrichtung eine erste Kante mit einer ersten Kantenlänge auf und in einer senkrecht zu der ersten Raumrichtung gerichteten zweiten Raumrichtung eine zweite Kante mit einer zweiten Kantenlänge. Insbesondere weist die Montageplattform ein Balanciersystem und eine Haltevorrichtung für eine Bohreinheit auf.
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In einer Ausgestaltung ist das Balanciersystem an dem Dach der Montageplattform angeordnet. Insbesondere ist das Balanciersystem dazu eingerichtet die Haltevorrichtung zu positionieren.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Balanciersystem wenigstens eine erste Schiene, welche erste Schiene sich in der ersten Raumrichtung erstreckt. Insbesondere erstreckt sich die erste Schiene über die gesamte Länge der ersten Kantenlänge. Insbesondere umfasst das Balanciersystem wenigstens eine vertikal bewegliche Einheit. Insbesondere umfasst die vertikal bewegliche Einheit eine Seiltrommel. Insbesondere umfasst die vertikal bewegliche Einheit ein elastisches Element. Insbesondere umfasst die vertikal bewegliche Einheit ein ausdehnbares Element. Insbesondere umfasst die vertikal bewegliche Einheit eine Zahnstange. Insbesondere umfasst die vertikal bewegliche Einheit ein Stangensystem.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die vertikal bewegliche Einheit entlang der ersten Schiene verfahrbar. Insbesondere ist an der vertikal beweglichen Einheit die Haltevorrichtung zumindest mittelbar befestigt. Insbesondere ist in einer Ausgestaltung, in der die vertikal bewegliche Einheit eine Seiltrommel umfasst, an der Seiltrommel ein Seil mit einem ersten Ende befestigt. Insbesondere ist an einem zweiten Ende des Seils die Haltevorrichtung befestigt.
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Indem die vertikal bewegliche Einheit entlang der ersten Schiene, insbesondere horizontal, verfahrbar ausgestaltet ist, kann die mit der vertikal beweglichen Einheit verbundene Haltevorrichtung in der ersten Raumrichtung positioniert werden.
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In einer Ausgestaltung ist die vertikal bewegliche Einheit dazu eingerichtet die Haltevorrichtung in einer dritten Raumrichtung zu positionieren.
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In einer Ausgestaltungsvariante ist die erste Schiene in starrer Verbindung an dem Dach der Montageplattform angeordnet.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante umfasst das Balanciersystem wenigstens eine an dem Dach der Montageplattform angeordnete zweite Schiene, welche sich in der zweiten Raumrichtung erstreckt. Insbesondere erstreckt sich die zweite Schiene über die gesamte Länge der zweiten Kantenlänge. Insbesondere ist die erste Schiene an der wenigstens zweiten Schiene beweglich gelagert, insbesondere verschiebbar, insbesondere verfahrbar, gelagert.
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Indem die erste Schiene an der wenigstens einen zweiten Schiene, insbesondere an drei zweiten Schienen, an dem Dach der Montageplattform beweglich gelagert ist, ist es möglich alle vier Schachtwände eines Aufzugschachts mit der Haltevorrichtung zu erreichen. Es ist somit möglich die Haltevorrichtung an jeder der Schachtwände zu positionieren, um mittels einer von der Haltevorrichtung gehaltenen Bohreinheit Bohrungen an einer bestimmten Position vorzunehmen.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Balanciersystem zusätzlich oder alternativ wenigstens eine an der vertikal beweglichen Einheit angeordnete dritte Schiene, welche sich in der zweiten Raumrichtung erstreckt. Insbesondere ist die vertikal bewegliche Einheit über die dritte Schiene an der ersten Schiene bewegbar befestigt, sodass die vertikal bewegliche Einheit mittels der dritten Schiene in der zweiten Raumrichtung relativ zur ersten Schiene positionierbar ist.
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Mittels der dritten Schiene ist es insbesondere möglich kleinere Korrekturen der Position in der zweiten Raumrichtung vorzunehmen.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Halteeinrichtung wenigstens eine Klemmvorrichtung, in welcher Klemmvorrichtung eine Bohreinheit einklemmbar ist.
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Die Bohreinheit umfasst wenigstens eine Bohrmaschine. In einer Klemmvorrichtung sind je nach Bedarf eine oder mehrere Bohrmaschinen eingespannt. Dabei können die Bohrmaschinen nebeneinander und/oder übereinander in der Klemmvorrichtung eingespannt sein. Auf diese Weise lassen sich mehrere Bohrungen zeitgleich bohren. Insbesondere werden zur Bohrung der Bohrungen Hohlbohrer mit integrierter Absaugung verwendet.
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Insbesondere ist die Bohrmaschine dazu eingerichtet automatisch Bohrungen durchzuführen. Somit muss der Installateur die Bohrmaschine lediglich anschalten und nach der beendeten Bohrung wieder ausschalten. Es ist nicht von Nöten, dass der Installateur die Bohrmaschine während des gesamten Bohrprozesses zu bedienen. Dies bietet eine körperliche Entlastung des Installateurs und führt weiter zu einer Zeitersparnis, da sich der Installateur während des Bohrvorgangs bereits um andere Aufgaben kümmern kann.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Haltevorrichtung wenigstens eine Einstellschiene, an welcher Einstellschiene die wenigstens eine Klemmvorrichtung bewegbar, insbesondere verschiebbar, angeordnet ist. Insbesondere ist die wenigstens eine Klemmvorrichtung mittels Feststellmittel an der Einstellschiene in einer festen Position fixierbar ist. Insbesondere ist mittels der Einstellschiene ein Abstand zwischen wenigstens zwei Klemmvorrichtungen einstellbar.
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Eine solche Positionierung und Fixierung der wenigstens einen Klemmvorrichtung mittels der wenigstens einen Einstellschiene ist besonders vorteilhaft, wenn an mehreren Positionen in einem Aufzugschacht mehrere gleich beabstandete Bohrungen vorgenommen werden müssen. Auf diese Weise kann nach einer einmaligen Positionierung der Klemmvorrichtungen an der Einstellschiene Bohrungen an mehreren Schachtpositionen durchgeführt werden, wobei die Bohrungen jeweils an jeder Schachtposition stets denselben Abstand zueinander aufweisen. Somit muss nicht an jeder Schachtposition eine erneute Positionierung durchgeführt werden, was zu einer Reduzierung des Zeit- und Arbeitsaufwands führt.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Haltevorrichtung wenigstens ein Vakuum Pad, welches Vakuum Pad dazu eingerichtet ist die Haltevorrichtung an einer Schachtwand des Aufzugschachts zu fixieren. Insbesondere ist das Vakuum Pad über wenigstens einen linear wirkenden Antrieb an der Haltevorrichtung angeordnet. Insbesondere ist das Vakuum Pad an der wenigstens einen Klemmvorrichtung der Haltevorrichtung angeordnet.
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Durch die Verwendung von Vakuum Pads zur Fixierung der Haltevorrichtung an der Schachtwand wird verhindert, dass während des Bohrvorgangs Reaktivkräfte auf die Montagebühne einwirken.
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In einer Ausgestaltung ist der linear wirkende Antrieb dazu eingerichtet den Abstand zwischen der in der Klemmvorrichtung eingeklemmten Bohreinheit und der Schachtwand einzustellen. Insbesondere ist der linear wirkende Antrieb elektrisch und/oder pneumatisch und/oder hydraulisch einstellbar.
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Auf diese Weise wird ein gleichmäßiger Vorschub während des Bohrvorgangs ermöglicht. Durch einen konstanten Vorschub wird ein erhöhter Verschleiß der Bohreinsätze und der Bohrmaschinen bei Treffen von Bewehrung während des Bohrvorgangs verhindert.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Haltevorrichtung wenigstens eine Aufnahme, und wenigstens eine Zielvorrichtung. Dabei ist die Zielvorrichtung dazu eingerichtet eine Positionierung der Haltevorrichtung an einer bestimmten Position an der Schachtwand zu ermöglichen. Insbesondere ist die Zielvorrichtung an der Aufnahme der Haltevorrichtung angeordnet.
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Insbesondere wird die Haltevorrichtung mittels der Zielvorrichtung ausgerichtet, indem mit der Zielvorrichtung ein in dem Aufzugschacht angeordnetes Hilfsmittel, wie beispielsweise ein Lot oder ein Laserstrahl, anvisiert wird. Insbesondere ist das Hilfsmittel ein bereits montiertes Führungsschienensegment. Insbesondere wird die Haltevorrichtung mittels der Zielvorrichtung bezüglich der Schienenmitte dieses Führungsschienensegments ausgerichtet, um Bohrungen zur Montage eines an dieses Führungsschienensegment angrenzenden weiteren Führungsschienensegments zu bohren. Somit kann eine exakte Ausrichtung der Führungsschienensegmente zueinander gewährleistet werden.
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Insbesondere lässt sich durch ein Verschieben der Klemmvorrichtung entlang der Einstellschiene der Abstand zwischen der in der Klemmvorrichtung einstspannten Bohrmaschine zu der Zielvorrichtung variieren. So ist es möglich, dass ein Abstand zwischen der Zielvorrichtung und einer ersten Klemmvorrichtung einen anderen Betrag aufweist als ein Abstand zwischen der Zielvorrichtung und einer zweiten Klemmvorrichtung. Auf diese Weise lässt sich die Position der in den Klemmvorrichtungen eingespannten Bohrmaschinen, und somit der in die Schachtwand zu bohrenden Bohrungen, in Bezug auf eine mit der Zielvorrichtung anvisierte Position an der Schachtwand individuell einstellen.
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Zur Bohrung von Bohrungen zu Montagezwecken in Aufzuganlagen wird zunächst die Haltevorrichtung positioniert. Zu diesem Zweck wird die Haltevorrichtung mittels der wenigstens einen ersten Schiene des Balanciersystems in einer ersten Raumrichtung positioniert. In eine dritte Raumrichtung wird die Haltevorrichtung mittels der wenigstens einen beweglichen Einheit positioniert.
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Zur Positionierung der Haltevorrichtung in der zweiten Raumrichtung wird die erste Schiene entlang der zweiten Schiene verschoben, insbesondere verfahren. Zusätzlich oder alternativ wird die vertikal bewegliche Einheit mittels der dritten Schiene an der ersten Schiene verschoben, insbesondere verfahren.
Eine dritte Einstellmöglichkeit der Position in der zweiten Raumrichtung bietet die Einstellung der Klemmvorrichtung entlang der Einstellschiene. Über die Einstellschiene erfolgt insbesondere die Feinjustage für die Positionierung der Bohreinheit, welche von der Haltevorrichtung gehalten wird.
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Gegenüber dem bekannten Stand der Technik weist das erfindungsgemäße Verfahren mittels der erfindungsgemäßen Montageplattform insbesondere eine große Zeitersparnis im Arbeitsablauf auf.
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Während die Bohreinheit, welche von der Haltevorrichtung gehalten wird, wobei die Haltevorrichtung mittels der Vakuum Pads an der Schachtwand fixiert ist, automatisch Bohrungen in die Schachtwand bohrt, können die Installateure bereits das für die Montage von Aufzugkomponenten benötigte Material vorbereiten und/oder Materialtransporte durchführen. Ebenso ist es möglich, dass die Installateure bereits eine Aufzugkomponente an der Schachtwand montieren, während die von der Haltevorrichtung gehaltene Bohreinheit bereits automatisch Bohrungen für eine weitere Aufzugkomponente bohrt.
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Weiter kann insbesondere auch dadurch Zeit eingespart werden, dass die Klemmvorrichtung mittels der Einstellschiene in einem bestimmten Abstand zur Zielvorrichtung eingestellt wird, wenn bezüglich eines Hilfsmittels mehrere Bohrungen mit gleichbleibendem Abstand zu diesem Hilfsmittel gebohrt werden müssen.
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Ein weiterer Vorteil, den die Nutzung der Haltevorrichtung zur Durchführung der Bohrungen aufweist, ist, dass die Bohrungen stets einen Winkel von 90° zur Schachtwand aufweisen, was eine Montage von Aufzugkomponenten deutlich vereinfacht. Bei einer von einem Installateur handgeführten Bohrmaschine ist eine derart exakte Bohrung nicht zu garantieren.
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Zusätzlich ist der elektrisch/pneumatisch/hydraulisch betriebene linear wirkende Antrieb der Haltevorrichtung, mittels dem die Bohrmaschine zur Schachtwand geführt wird, besonders vorteilhaft, da durch den somit erzeugten konstanten Vorschub der Bohrmaschine der Verschleiß von Bohrmaschine und Bohreinsatz deutlich reduziert wird.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung werden im Zusammenhang mit den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für eine Montageplattform;
- 2a in einer vereinfachten schematischen Darstellung eine erste Ausgestaltung für ein Balanciersystem in der in 1 dargestellten Montageplattform;
- 2b in einer vereinfachten schematischen Darstellung eine zweite Ausgestaltung für ein Balanciersystem in der in 1 dargestellten Montageplattform;
- 2c in einer vereinfachten schematischen Darstellung eine dritte Ausgestaltung für ein Balanciersystem in der in 1 dargestellten Montageplattform;
- 3 in einer vereinfachten schematischen, perspektivischen Darstellung eine Haltevorrichtung für eine Bohreinheit in einer Draufsicht;
- 4 in einer vereinfachten schematischen, perspektivischen Darstellung die in 3 dargestellte Haltevorrichtung in einer rückseitigen Ansicht.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Montageplattform 100 zur Montage von Aufzugkomponenten in einem Aufzugschacht einer Aufzuganlage.
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An dem Dach 101 der Montageplattform 100 ist ein Balanciersystem 110 angeordnet. Mittels des Balanciersystems 110 lässt sich eine Haltevorrichtung 120 für eine Bohreinheit in drei Raumrichtungen positionieren. Das Balanciersystem 110 umfasst wenigstens eine erste Schiene 111, welche sich in einer ersten Raumrichtung (x-Richtung) erstreckt, und eine vertikal bewegliche Einheit 112. Die erste Schiene 111 erstreckt sich über die gesamte Länge einer ersten Kante 102 der Montageplattform 100.
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In einer ersten und zweiten Variante ist die erste Schiene 111 fest an dem Dach 101 der Montageplattform 100 angeordnet (s. 2a und 2b).
In einer dritten Variante ist die erste Schiene 111 an dem Dach 101 der Montageplattform 100 in einer zweiten Raumrichtung (y-Richtung) beweglich gelagert (s. 2c).
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Die vertikal bewegliche Einheit 112 ist entlang der ersten Schiene 111 in der ersten Raumrichtung (x-Richtung) verschiebbar bzw. verfahrbar.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die vertikal bewegliche Einheit 112 eine Seiltrommel.
Zusätzlich oder alternativ kann die vertikal bewegliche Einheit ein elastisches Verbindungsmittel aufweisen.
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In 1 ist an der Seiltrommel 112 ein Seil 113 mit einem ersten Ende des Seils 113 befestigt, welches Seil 113 auf der Seiltrommel 112 aufgewickelt ist. An dem zweiten Ende des Seils 113 ist die Haltevorrichtung 120 für eine Bohreinrichtung befestigt.
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Mittels des auf der Seiltrommel 112 aufgewickelten Seils 113, an dessen zweiten Ende die Haltevorrichtung 120 befestigt ist, lässt sich durch Abwickeln oder Aufwickeln des Seils 113 auf die Seilrolle 112 die Haltevorrichtung 120 in einer dritten Raumrichtung (z-Richtung) positionieren.
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Die 2a bis 2c zeigen verschiedene Ausführungsformen für das Balanciersystem der Montageplattform. Dabei sind die Richtungen, in die die Haltevorrichtung mittels des Balanciersystems positioniert werden kann, mittels Doppelpfeilen gekennzeichnet.
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In der in 2a dargestellten Ausführungsform ist die erste Schiene 111 des Balanciersystems 110 in fester Verbindung mit dem Dach 101 der Montageplattform 100 angeordnet. An dieser ersten Schiene 111 ist die vertikal bewegliche Einheit 112 bewegbar, insbesondere verfahrbar, angeordnet. Mittels der ersten Schiene 111 lässt sich die vertikal bewegliche Einheit 112, und somit auch die Haltevorrichtung 120, in der ersten Raumrichtung (x-Richtung) positionieren.
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In dieser Ausführungsform erfolgt eine Positionierung in eine zweite Raumrichtung (y-Richtung) ausschließlich mittels einer Einstellschiene der Haltevorrichtung 120 (s. 4).
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Die in 2b dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich zu der in 2a dargestellten Ausführungsform insoweit, dass die erste Schiene 111 des am Dach 101 der Montageplattform 100 angeordneten Balanciersystems 110 bewegbar gelagert ist. Dabei ist die erste Schiene 111 an wenigstens einer zweiten Schiene 114, insbesondere an drei zweiten Schienen 114, in eine senkrecht zur ersten Raumrichtung (x-Richtung) weisenden zweiten Raumrichtung (y-Richtung) entlang dem Dach 101 der Montageplattform 100 verschiebbar, insbesondere verfahrbar, gelagert. Insbesondere erstreckt sich die wenigstens eine zweite Schiene 114 über die gesamte Länge einer zur ersten Kante 102 senkrecht angeordneten zweiten Kante 103 der Montageplattform 100.
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In der in 2b dargestellten Ausführungsform kann eine Positionierung in der zweiten Raumrichtung (y-Richtung) mittels der wenigstens einen zweiten Schiene 114 und/oder mittels der Einstellschiene der Haltevorrichtung 120 (s. 4) erfolgen.
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In dem in 2c dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erste Schiene 111 des Balanciersystems 110, wie in der in 2a dargestellten Ausführungsform, in fester Verbindung mit dem Dach 101 der Montageplattform 100 angeordnet. In der in 2c dargestellten Ausführungsform umfasst das Balanciersystem 110 eine dritte Schiene 115, welche an der vertikal beweglichen Einheit 112 angeordnet ist. Die vertikal bewegliche Einheit 112 ist über die dritte Schiene 115 an der ersten Schiene 111 bewegbar, insbesondere verfahrbar befestigt. Mittels der dritten Schiene 115 ist die vertikal bewegliche Einheit 112 in der zweiten Raumrichtung (y-Richtung) positionierbar.
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Während mittels der in 2a und 2c dargestellten Ausführungsformen üblicherweise nur an zwei sich gegenüberliegenden Schachtwänden die Haltevorrichtung positioniert und fixiert werden kann, ist dies mittels der in 2b dargestellten Ausführungsform an allen vier Schachtwänden eines Aufzugschachts möglich.
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Eine weitere nicht dargestellte Ausführungsform stellt eine Kombination aus der in 2b und der in 2c dargestellten Ausführungsform dar, bei der sowohl wenigstens eine zweite Schiene und wenigstens eine dritte Schiene zum Einsatz kommen.
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In den in den 2a bis 2c gezeigten Ausführungsformen umfasst die vertikal bewegliche Einheit 112 eine Seiltrommel und ein Seil 113. Für alle drei in den 2a bis 2c dargestellten Ausführungsformen erfolgt eine Positionierung der Haltevorrichtung in der dritten Raumrichtung (z-Richtung) über ein Aufwickeln oder Abwickeln des Seils 113.
Es ist aber auch möglich, dass die vertikal bewegliche Einheit 112 beispielsweise ein elastisches Element, eine Zahnstange, oder ein Stangensystem umfasst. Bei dem elastischen Element handelt es sich beispielsweise um einen Schlauch aus einem elastischen Material.
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3 zeigt eine detaillierte Ansicht der Haltevorrichtung für eine Bohreinheit in einer Draufsicht. Im dargestellten Beispiel umfasst die Bohreinheit zwei Bohrmaschinen.
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Das in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel für eine Haltevorrichtung 120 umfasst zwei Klemmvorrichtungen 121, welche an einer Einstellschiene 122 angeordnet sind. In den Klemmvorrichtungen 121 ist eine Bohreinheit 123 eingeklemmt. Die Bohreinheit 123 umfasst in der dargestellten Ausführungsform zwei Bohrmaschinen, wobei in jeder der zwei Klemmvorrichtungen 121 je eine Bohrmaschine der Bohreinheit 123 eingeklemmt ist.
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Die Haltevorrichtung 120 Vakuum Pads 124 umfasst, mittels denen die Haltevorrichtung 120 an einer Schachtwand fixiert werden kann. Insbesondere sind die Vakuum Pads 124 an den Klemmvorrichtungen 121 angeordnet. Die Vakuum Pads 124 sind über linear wirkende Antriebe 125 mit der Klemmvorrichtung 121 der Haltevorrichtung 120 verbunden. Mittels der linear wirkenden Antriebe 125 lässt sich der Abstand zwischen der Bohreinheit 123 und der Schachtwand, an der die Haltevorrichtung 120 mittels der Vakuum Pads 124 fixiert ist, einstellen. Zum Einstellen dieses Abstands sind die linear wirkenden Antriebe 125 insbesondere elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betrieben. Es ist aber auch denkbar, dass die Einstellung mechanisch erfolgt.
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Weiter umfasst die Haltevorrichtung 120 eine Aufnahme 126. Insbesondere umfasst die Aufnahme 126 eine Zielvorrichtung 127. Mittels der Aufnahme 126 kann ein Installateur die Haltevorrichtung 120 aufnehmen und mittels der Zielvorrichtung 127 zu einer bestimmten Position an der Schachtwand ausrichten. Insbesondere wird die Haltevorrichtung 120 mittels der Zielvorrichtung 127 ausgerichtet, indem mit der Zielvorrichtung 127 ein in dem Aufzugschacht angeordnetes Hilfsmittel, wie beispielsweise ein Lot, eine Führungsschiene oder ein Laserstrahl, anvisiert wird.
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4 zeigt die in 3 dargestellte Haltevorrichtung 120 aus einer rückwärtigen Ansicht. Mittels der Aufnahme 126 und der in 4 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Zielvorrichtung lässt sich die Haltevorrichtung 120 in eine bestimmte Position bringen.
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Die Klemmvorrichtungen 121 der Haltevorrichtung 120 sind an der Einstellschiene 122 bewegbar, insbesondere verschiebbar angeordnet. Auf diese Weise lässt sich der Abstand zwischen den in den Klemmvorrichtungen 121 eingespannten Bohrmaschinen variieren (Bewegungsrichtung mittels Doppelpfeilen dargestellt). Insbesondere lässt sich durch ein Verschieben einer Klemmvorrichtung 121 entlang der Einstellschiene 122 der Abstand zwischen der in der Klemmvorrichtung 121 einstspannten Bohrmaschine zu der Zielvorrichtung variieren. So ist es möglich, dass der Abstand zwischen der Zielvorrichtung und einer ersten Klemmvorrichtung 121a einen von dem Abstand zwischen der Zielvorrichtung und einer zweiten Klemmvorrichtung 121b abweichenden Betrag aufweist. Auf diese Weise lässt sich die Position der in den Klemmvorrichtungen 121 eingespannten Bohrmaschinen, und somit der in die Schachtwand zu bohrenden Bohrlöcher, in Bezug auf eine mit der Zielvorrichtung anvisierte Position an der Schachtwand individuell einstellen.
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Anschließend werden die Klemmvorrichtungen 121 mittels Feststellmitteln an der Einstellschiene 122 fixiert, damit die Klemmvorrichtungen 121, und damit die in den Klemmvorrichtungen 121 eingespannten Bohrmaschinen, während des Bohrvorgangs nicht aus der gewünschten Position herausrutschen.
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Nachdem die Position der Klemmvorrichtungen 121 an der Einstellschiene 122 eingestellt wurde, wird die Haltevorrichtung 120 mittels der Aufnahme 126 und der in 4 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Zielvorrichtung in eine bestimmte Position gebracht. Die Haltevorrichtung 120 wird mittels Vakuum Pads 124 an der Schachtwand fixiert.
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Nach der Fixierung der Halteeinrichtung 120 an der Schachtwand mittels der Vakuum Pads 124 wird überprüft, ob die Position der in den Bohrmaschinen eingespannten Bohreinsätze mit der gewünschten Position für die Bohrlöcher in der Schachtwand übereinstimmen. Bei einer Abweichung wird die Position der Halteeinrichtung 120 mittels des Balanciersystems und/oder mittels der Einstellung der Klemmvorrichtungen 121 an der Einstellschiene 122 korrigiert.
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Für den Bohrvorgang wird der Abstand zwischen der Schachtwand und der Haltevorrichtung 120 mittels linear wirkenden Antrieben 125 gleichmäßig reduziert. Die linear wirkenden Antriebe 125 werden elektrisch, beispielsweise mittels eines Elektromotors, und/oder pneumatisch und/oder hydraulisch angetrieben.
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Ebenso ist es aber auch denkbar, dass der Abstand der Haltevorrichtung 120 zur Schachtwand über die linear wirkenden Antriebe 125 mechanisch reguliert wird. Durch die Verbindung der Klemmvorrichtungen 121 über die Einstellschiene 122 können alle Bohrmaschinen der Bohreinheit 123 symmetrisch bewegt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Montageplattform
- 101
- Dach
- 102
- Erste Kante
- 103
- Zweite Kante
- 110
- Balanciersystem
- 111
- Erste Schiene
- 112
- Vertikal bewegliche Einheit
- 113
- Seil
- 114
- Zweite Schiene
- 115
- Dritte Schiene
- 120
- Haltevorrichtung
- 121
- Klemmvorrichtung
- 121a
- Erste Klemmvorrichtung
- 121b
- Zweite Klemmvorrichtung
- 122
- Einstellschiene
- 123
- Bohreinheit
- 124
- Vakuum Pad
- 125
- Linear wirkender Antrieb
- 126
- Aufnahme
- 127
- Zielvorrichtung