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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuweisen von Ladezeiten für Elektrofahrzeuge und ein Buchungssystem für Ladezeiten für Elektrofahrzeuge.
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Mit zunehmendem Anteil von Elektrofahrzeugen im Verkehr, steigt auch ein Bedarf an Ladestationen an. Die Ladestationen werden üblicherweise von einem Drittanbieter für einen bestimmten Zeitraum an einen Nutzer vermietet, der dort für diesen Zeitraum sein Elektrofahrzeug laden kann. Es sind in diesem Zusammenhang Buchungssysteme zum Buchen von Ladezeiten an solchen Ladestationen bekannt.
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Aus der
US 2016/0364658 A1 ist ein Verfahren zum Reservieren einer Ladestation für ein Elektrofahrzeug bekannt. Das Verfahren umfasst: Bereitstellen einer Elektrofahrzeugladestation mit einem oder mehreren Ladeslots, wobei die Elektrofahrzeugladestation konfiguriert ist, Reservierungen für die Ladeslots an der Elektrofahrzeugladestation zu empfangen und zu verwalten; Senden einer Gebührenübertragungsanforderung für ein Elektrofahrzeug eines ersten Benutzers über eine Netzwerkverbindung von einem mobilen Gerät an einen Cloud-Server, wobei die Gebührenübertragungsanforderung von dem mobilen Gerät Identifikationsinformationen und Kreditkontoinformationen enthält; Autorisieren der am Cloud-Server empfangenen Gebührenübertragungsanforderung unter Verwendung der Identifikationsinformationen und Guthabenkontoinformationen, die von dem mobilen Gerät empfangen werden; und Laden des Elektrofahrzeugs des ersten Benutzers in einem ersten Ladeslot an der Elektrofahrzeug-Ladestation für eine erste Ladesitzung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zum Zuweisen von Ladezeiten für Elektrofahrzeuge und ein Buchungssystem für Ladezeiten für Elektrofahrzeuge zu verbessern.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Buchungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Insbesondere wird ein Verfahren zum Zuweisen von Ladezeiten für Elektrofahrzeuge zur Verfügung gestellt, wobei Ladezeiten an mindestens einer Ladestation von Nutzern mittels einer Nutzereinrichtung über ein mittels eines Servers bereitgestelltes Buchungsverfahren gebucht werden können, wobei bereits gebuchte Ladebuchungen mittels der Nutzereinrichtung wieder freigegeben werden können, und wobei eine erneute Zuweisung einer mit einer freigegebenen Ladezeitbuchung korrespondierenden Ladezeit der mindestens einen Ladestation über eine mittels des Servers durchgeführte Auktion erfolgt.
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Ferner wird insbesondere ein Buchungssystem für Ladezeiten für Elektrofahrzeuge geschaffen, umfassend einen Server und mindestens eine Nutzereinrichtung, wobei der Server dazu eingerichtet ist, ein Buchungsverfahren bereitzustellen, sodass Ladezeiten an mindestens einer Ladestation über das Buchungsverfahren von Nutzern mittels der mindestens einen Nutzereinrichtung auf dem Server gebucht werden können, wobei bereits gebuchte Ladebuchungen wieder freigegeben werden können, und wobei der Server ferner dazu eingerichtet ist, eine erneute Zuweisung einer mit einer freigegebenen Ladezeitbuchung korrespondierenden Ladezeit der mindestens einen Ladestation über eine Auktion durchzuführen.
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Das Verfahren und das Buchungssystem ermöglichen es, Ladezeitbuchungen, die nicht angetreten werden können oder nicht angetreten werden sollen, auf effiziente Weise wieder freizugeben und anderen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Es wird hierbei davon ausgegangen, dass die Ladezeiten prinzipiell ein knappes Gut sind, da diese nur begrenzt zur Verfügung stehen. An einer Ladestation bzw. an einer Ladeschnittstelle einer Ladestation kann gleichzeitig immer nur ein einziger Nutzer sein Elektrofahrzeug laden. Daher ist das Nichtantreten einer Ladezeitbuchung für einen Betreiber mit (Ausfall-)Kosten verbunden. Das Nichtantreten kann daher beispielsweise über anfallende Stornokosten sanktioniert werden. Um dennoch eine effiziente Zuweisung und Nutzung von Ladezeiten einer oder mehrerer Ladestationen zu ermöglichen, können gebuchte Ladezeitbuchungen erfindungsgemäß wieder freigegeben werden. Eine freigegebene Ladezeitbuchung wird anschließend erfindungsgemäß im Wege einer Auktion versteigert. Andere Nutzer können dann für die freigegebene Ladezeitbuchung bzw. die korrespondierende Ladezeit einen Preis bieten. In Abhängigkeit des Auktionsergebnisses wird die freigegebene Ladezeitbuchung an einen anderen Nutzer übertragen, sodass dieser die mit der übertragenen Ladezeitbuchung korrespondierende Ladezeit nutzen kann.
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Das Buchungsverfahren wird mittels eines Servers bereitgestellt. Der Server verwaltet die Ladezeiten bzw. Ladezeitbuchungen. Ladezeitbuchungen können mittels Nutzereinrichtungen, beispielsweise Smartphones und/oder Bordcomputern der Elektrofahrzeuge, getätigt werden. Auch das Freigeben und das Bieten bei einer Auktion einer freigegebenen Ladezeitbuchung erfolgt mittels der Nutzereinrichtungen. Die Nutzereinrichtungen kommunizieren hierbei über eine Kommunikationsverbindung, z.B. über WLAN und das Internet, mit dem Server.
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Ein beispielhaftes Anwendungsszenario sieht wie folgt aus. Ein Nutzer möchte sein Elektrofahrzeug an einer Ladestation laden und fragt mittels der Nutzereinrichtung bei dem Server eine gewünschte Ladezeit an. Die Nutzereinrichtung übermittelt eine entsprechende Anfragenachricht über die Kommunikationsverbindung an den Server. Der Server empfängt die Anfragenachricht und überprüft in einer Datenbank, ob die gewünschte Ladezeit bereits gebucht bzw. an einen anderen Nutzer vergeben ist. Ist die Ladezeit bereits vergeben, so übermittelt der Server eine Absagenachricht über die Kommunikationsverbindung an die Nutzereinrichtung. Ist dies hingegen nicht der Fall, so verknüpft der Server die Ladezeit mit einer Ladezeitbuchung des anfragenden Nutzers bzw. verknüpft die Ladezeit in der Datenbank mit dem anfragenden Nutzer und übermittelt eine Bestätigungsnachricht über die Kommunikationsverbindung an den anfragenden Nutzer. Es kann vorgesehen sein, dass der Nutzer in einem Zwischenschritt die Ladezeitbuchung bestätigen muss. Stellt der Nutzer nun fest, dass er die gebuchte Ladezeit nicht antreten kann oder nicht antreten will, so kann er die zugehörige Ladezeitbuchung wieder freigegeben. Hierzu übermittelt der Nutzer mittels der Nutzereinrichtung eine Freigabenachricht über die Kommunikationsverbindung an den Server, welche die vorher gebuchte Ladezeitbuchung wieder freigibt. Der Server empfängt die Freigabenachricht und erstellt eine Auktion für die freigegebene Ladezeitbuchung. Andere Nutzer, die nachfolgend dieselbe Ladezeit anfragen, bekommen die Ladezeit mittels einer Angebotsnachricht angeboten und werden ferner auf die Auktion aufmerksam gemacht. Es kann vorgesehen sein, dass Nutzer sich für bereits gebuchte Ladezeiten vormerken lassen können und im Falle einer Freigabe und nachfolgenden Auktion benachrichtigt werden. Im Rahmen der Auktion wird die freigegebene Ladezeitbuchung versteigert. Die teilnehmenden Nutzer bzw. Auktionsteilnehmer müssen dann für die freigegebene Ladezeitbuchung einen Preis bieten, wozu entsprechende Bieternachrichten von den jeweiligen Nutzereinrichtungen über die Kommunikationsverbindung an den Server übermittelt werden. Nach Abschluss der Auktion überträgt der Server die freigegebene Ladezeitbuchung an den Nutzer, der bei der Auktion gewonnen hat, indem die zugehörige Ladezeit in der Datenbank auf dem Server mit diesem Nutzer verknüpft wird. Diesem Nutzer übermittelt der Server ferner eine Buchungsbestätigungsnachricht über die Kommunikationsverbindung.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Server auch einen Zahlungsverkehr zwischen den Nutzern und einem Betreiber der mindestens einen Ladestation und gegebenenfalls weiteren beteiligten Dritten verwaltet und steuert.
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Ein Elektrofahrzeug ist insbesondere ein Kraftfahrzeug. Das Kraftfahrzeug kann ein vollständig elektrisch angetriebenes Fahrzeug oder ein Hybridfahrzeug sein. Ein Elektrofahrzeug kann prinzipiell jedoch auch ein vollständig oder teilweise elektrisch angetriebenes Luft-, Schienen-, Wasser- oder ein sonstiges Landfahrzeug sein. Beispielsweise kann das Elektrofahrzeug auch ein Elektrofahrrad oder ein Elektroroller sein.
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Teile des Buchungssystems, insbesondere die mindestens eine Nutzereinrichtung und/oder der Server, können einzeln oder zusammengefasst als eine Kombination von Hardware und Software ausgebildet sein, beispielsweise als Programmcode, der auf einem Mikrocontroller oder Mikroprozessor ausgeführt wird.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Besitzer einer Ladezeitbuchung einer Übertragung der freigegebenen Ladezeitbuchung an einen Auktionsteilnehmer zustimmen muss. Hierdurch kann der Nutzer, der die Ladezeitbuchung freigegeben hat, direkt entscheiden, ob der Preis, den er im Rahmen der Auktion für die Ladezeitbuchung erhält, ausreichend ist oder nicht. Die Auktion wird dann abgebrochen, sobald der Nutzer einem Preis zugestimmt hat. Die Zustimmung erfolgt beispielsweise mittels einer Zustimmungsnachricht, welche von der Nutzereinrichtung an den Server übermittelt wird.
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In einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die freigegebene Ladezeitbuchung nach Ablauf einer vorgegebenen Auktionsdauer einem meistbietenden Auktionsteilnehmer zugewiesen wird. Der Nutzer, der die Ladezeitbuchung freigegeben hat, hat dann keinen Einfluss auf den Endpreis, der für die freigegebene Ladezeitbuchung zu zahlen ist. Jedoch erfolgt die Auktion, ohne dass der Nutzer noch eine weitere Handlung unternehmen muss, sodass Aufwand eingespart werden kann.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine mit der Ladezeitbuchung korrespondierende Ladezeit bei der Auktion aufgeteilt wird, wobei die Teile einzeln versteigert werden. Hierdurch kann eine Ladezeit effizienter einem anderen Nutzer zugewiesen werden, da nicht die gesamte ursprünglich gebuchte Ladezeit als Ganzes übertragen werden muss, sondern nur Teile hiervon. Das Verfahren wird ansonsten in gleicher Weise für die Teile der freigegebenen Ladezeit durchgeführt. Es kann jedoch vorgesehen sein, dass eine Dauer der Teile nach unten hin begrenzt ist, um weiterhin eine effiziente Zuweisung und eine effiziente Auktion zu ermöglichen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass Teile mindestens eine Dauer von einer Viertelstunde oder einer halben Stunde aufweisen müssen.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass Ladezeiten bereits bei einer ersten Ladezeitbuchung mit einem Preis versehen sind. Hierdurch kann eine Steuerung einer Nachfrage erfolgen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Server eine aktuelle und/oder zukünftige Nachfrage nach Ladezeiten an der mindestens eine Ladestation schätzt und Preise für zugehörige Ladezeiten auf Grundlage dieser Schätzung festlegt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Anzahl von Ladezeitbuchungen, die ein einzelner Nutzer gleichzeitig halten kann, beschränkt ist. Hierdurch kann eine Spekulation mit Ladezeitbuchungen unterbunden werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass ein Nutzer jeweils nur eine, zwei oder drei etc. Ladezeitbuchungen gleichzeitig halten darf. Das Überwachen einer Anzahl von Ladezeitbuchungen wird insbesondere mittels des Servers durchgeführt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Nutzer eine Mindestanzahl gleichzeitig gehaltener Ladezeitbuchungen selbst antreten muss. Hierdurch kann eine Spekulation mit Ladezeitbuchungen unterbunden werden. Das Überwachen der Mindestanzahl an angetretenen Ladezeitbuchungen wird insbesondere mittels des Servers durchgeführt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Ladezeitbuchung für eine Mindestdauer von einem Nutzer gehalten werden muss, bevor die Ladezeitbuchung wieder freigegeben werden kann. Hierdurch kann eine Spekulation mit Ladezeitbuchungen und insbesondere ein schnelles Buchen, Ersteigern und wieder Freigeben mit dem Ziel einer künstlichen Verknappung von Ladezeit unterbunden werden. Das Überwachen der Mindestdauer wird insbesondere mittels des Servers durchgeführt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei Vorliegen mehrerer Ladezeitbuchungen eines Nutzers diese Ladezeitbuchungen hinsichtlich einer Plausibilität geprüft werden. Auch hierdurch kann eine Spekulation mit Ladezeitbuchungen oder ein Blockieren von Ladezeiten unterbunden werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, ein Buchen mehrerer Ladezeiten bzw. ein Vorhalten mehrerer Ladezeitbuchungen nur zu erlauben, wenn Orte von Ladestationen, die mit den Ladezeitbuchungen korrespondieren, in plausibler Weise entlang einer Fahrtroute angeordnet sind, beispielsweise an einer Strecke von mehreren Hundert Kilometern zwischen zwei Städten, auf der mehrere Ladestopps durchgeführt werden sollen. Auch eine zeitliche Plausibilisierung mehrerer Ladezeitbuchungen kann erfolgen. So können Ladezeitbuchungen beispielsweise als plausibel und zulässig beurteilt werden, wenn eine Ladestation jeden Tag immer zur gleichen Zeit gebucht wird und die Ladezeitbuchung täglich auch in Anspruch genommen wird, da dann davon ausgegangen werden kann, dass ein Nutzer sein Elektrofahrzeug dort regelmäßig lädt. Das Plausibilisieren der mehreren Ladezeitbuchungen der Nutzer wird insbesondere mittels des Servers durchgeführt.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens ein Gebotsvorschlag für die Auktion mittels einer Nutzereinrichtung bereitgestellt, insbesondere mittels der Nutzereinrichtung berechnet, und einem Nutzer vorgeschlagen wird. Hierdurch kann einem Nutzer eine Hilfestellung gegeben werden. Es kann zusätzlich auch vorgesehen sein, dass eine Ladezeitbuchung automatisch mittels der Nutzereinrichtung durchgeführt wird.
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In einer weiterbildenden Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Gebotsvorschlag in Abhängigkeit einer Buchungshistorie und/oder einer aktuellen oder zukünftigen Nachfrage bereitgestellt wird. Hierdurch kann ein Elektrofahrzeug auf kostensparende Weise geladen werden, indem eine intelligente Ladeplanung vorgenommen wird. Die Buchungshistorie und/oder die aktuelle oder zukünftige Nachfrage kann von der jeweiligen Nutzereinrichtung beispielsweise bei dem Server abgefragt werden, der die Buchungshistorie erstellt und die aktuelle oder zukünftige Nachfrage schätzt und bereitgestellt.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Server auf Grundlage einer Nachfrage nach Ladezeiten an der mindestens einen Ladestation eine Infrastrukturkennzahl berechnet, die einen Auslastungsgrad bzw. eine Nachfrage nach der mindestens eine Ladestation umfasst. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass die Infrastrukturkennzahl zeit- und/oder ortsaufgelöst (bei mehreren Ladestationen) bereitgestellt wird. Dies ermöglicht eine Überwachung und Planung einer Ladeinfrastruktur. So kann ein Betreiber der Ladestationen auf Grundlage der Infrastrukturkennzahl beispielsweise entscheiden, an welchen Orten weitere Ladestationen aufgestellt werden und an welchen Orten Ladestationen zurückgebaut werden. Die Infrastrukturkennzahl wird beispielsweise als Infrastrukturkennzahlsignal, insbesondere in Form eines digitalen Datenpakets, bereitgestellt bzw. ausgegeben.
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Merkmale zur Ausgestaltung des Buchungssystems ergeben sich aus der Beschreibung von Ausgestaltungen des Verfahrens. Die Vorteile des Buchungssystems sind hierbei jeweils die gleichen wie bei den Ausgestaltungen des Verfahrens.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Buchungssystems für Ladezeiten für Elektrofahrzeuge.
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In 1 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Buchungssystems 1 für Ladezeiten 19, 20 für Elektrofahrzeuge gezeigt. Das Buchungssystem 1 umfasst einen Server 2 und Nutzereinrichtungen 3. Die Nutzereinrichtungen 3 können beispielsweise als Smartphones oder im Bordcomputer der Elektrofahrzeuge ausgebildet sein. Die Nutzereinrichtungen 3 und der Server 2 können über eine Kommunikationsverbindung 4, welche beispielsweise als drahtlose Verbindung über das Internet realisiert ist, miteinander kommunizieren.
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Der Server 2 ist dazu eingerichtet, ein Buchungsverfahren bereitzustellen, sodass Ladezeiten 19, 20 an mindestens einer Ladestation über das Buchungsverfahren von Nutzern 30-x mittels der Nutzereinrichtungen 3 auf dem Server 2 gebucht werden können. Hierbei ist vorgesehen, dass bereits gebuchte Ladebuchungen 21, 23 wieder freigegeben werden können. Die Ladezeiten 19,20 und Ladezeitbuchungen 21, 23 sind schematisch über einer Zeitachse 31 dargestellt.
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Der Server 2 ist ferner dazu eingerichtet, eine erneute Zuweisung einer mit einer freigegebenen Ladezeitbuchung 22 korrespondierenden Ladezeit 20 der mindestens einen Ladestation über eine Auktion durchzuführen.
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Nachfolgend wird ein beispielhaftes Anwendungsszenario beschrieben. Ein Nutzer 30-1 möchte sein Elektrofahrzeug an einer Ladestation laden und fragt mittels der Nutzereinrichtung 3 bei dem Server 2 eine gewünschte Ladezeit 20 an. Die Nutzereinrichtung 3 übermittelt eine entsprechende Anfragenachricht 5 über die Kommunikationsverbindung 4 an den Server 2. Der Server 2 empfängt die Anfragenachricht 5 und überprüft in einer Datenbank 6, ob die gewünschte Ladezeit 20 bereits gebucht bzw. an einen anderen Nutzer 30-2, 30-3 vergeben ist. Ist die Ladezeit 20 bereits vergeben, so übermittelt der Server 2 eine Absagenachricht 7 über die Kommunikationsverbindung 4 an die Nutzereinrichtung 3. Ist die Ladezeit 20 hingegen noch nicht vorgegeben, so verknüpft der Server 2 die Ladezeit 20 mit einer Ladezeitbuchung 21 des anfragenden Nutzers 30-1 bzw. die Ladezeit 20 in der Datenbank 6 mit dem anfragenden Nutzer 30-1 und übermittelt eine Bestätigungsnachricht 8 über die Kommunikationsverbindung 4 an den anfragenden Nutzer 30-1. Es kann hierbei vorgesehen sein, dass der Nutzer 30-1 in einem Zwischenschritt die Ladezeitbuchung 21 bestätigen muss.
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Stellt der Nutzer 30-1 nach dem (ersten) Buchen der Ladezeit 20 fest, dass er die gebuchte Ladezeit 20 nicht antreten kann oder nicht antreten will, so kann er die zugehörige Ladezeitbuchung 21 wieder freigegeben. Hierzu übermittelt der Nutzer 30-1 mittels der Nutzereinrichtung 3 eine Freigabenachricht 9 über die Kommunikationsverbindung 4 an den Server 2, welche die vorher gebuchte Ladezeitbuchung 21 wieder freigibt. Der Server 2 empfängt die Freigabenachricht 9 und erstellt eine Auktion für die freigegebene Ladezeitbuchung 22.
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Andere Nutzer 30-2, 30-3, die nachfolgend dieselbe Ladezeit 20 anfragen, bekommen die Ladezeit 20 mittels einer Angebotsnachricht 10 angeboten und werden im Rahmen der Angebotsnachricht 10 auf die Auktion aufmerksam gemacht. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass Nutzer 30-x sich für bereits gebuchte Ladezeiten 21, 23 beim Server 2 vormerken lassen können und im Falle einer Freigabe und nachfolgenden Auktion benachrichtigt werden.
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Im Rahmen der Auktion wird die freigegebene Ladezeitbuchung 22 versteigert. Die teilnehmenden Nutzer 30-2, 30-3 bzw. Auktionsteilnehmer müssen dann für die freigegebene Ladezeitbuchung 22 einen Preis bieten, wozu entsprechende Bieternachrichten 11 mit jeweiligen Preisgeboten mittels der jeweiligen Nutzereinrichtungen 3 über die Kommunikationsverbindung 4 an den Server 2 übermittelt werden.
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Nach Abschluss der Auktion überträgt der Server 2 die freigegebene Ladezeitbuchung 22 an den Nutzer 30-3, der bei der Auktion gewonnen hat, indem die zugehörige Ladezeit 20 in der Datenbank 6 auf dem Server 2 mit diesem Nutzer 30-3 verknüpft wird. Diesem Nutzer 30-3 übermittelt der Server 2 ferner eine Buchungsbestätigungsnachricht 12 über die Kommunikationsverbindung 4.
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Es kann vorgesehen sein, dass ein Besitzer einer Ladezeitbuchung 21 einer Übertragung der freigegebenen Ladezeitbuchung 22 an einen Auktionsteilnehmer zustimmen muss.
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Es kann alternativ vorgesehen sein, dass die freigegebene Ladezeitbuchung 22 nach Ablauf einer vorgegebenen Auktionsdauer an einen meistbietenden Auktionsteilnehmer zugewiesen wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass eine mit der Ladezeitbuchung 21 korrespondierende Ladezeit 20 bei der Auktion aufgeteilt wird, wobei die Teile einzeln versteigert werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass Ladezeiten 19, 20 bereits bei einer ersten Ladezeitbuchung 21, 23 mit einem Preis versehen sind.
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Es kann vorgesehen sein, dass eine Anzahl von Ladezeitbuchungen 21, 23, die ein einzelner Nutzer 30-x gleichzeitig halten kann, beschränkt ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass ein Nutzer 30-x eine Mindestanzahl gleichzeitig gehaltener Ladezeitbuchungen 21, 23 selbst antreten muss.
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Es kann vorgesehen sein, dass eine Ladezeitbuchung 21, 23 für eine Mindestdauer von einem Nutzer 30-x gehalten werden muss, bevor die Ladezeitbuchung 21, 23 wieder freigegeben werden kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass bei Vorliegen mehrerer Ladezeitbuchungen 21, 23 eines Nutzers 30-x diese Ladezeitbuchungen 21, 23 hinsichtlich einer Plausibilität geprüft werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass mindestens ein Gebotsvorschlag 13 für die Auktion mittels einer Nutzereinrichtung 3 bereitgestellt und einem Nutzer 30-2, 30-3 vorgeschlagen wird.
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Es kann weiterbildend vorgesehen sein, dass der Gebotsvorschlag 13 in Abhängigkeit einer Buchungshistorie und/oder einer aktuellen oder zukünftigen Nachfrage bereitgestellt wird.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel wurden lediglich eine Ladestation und drei Nutzer 30-x betrachtet. Selbstverständlich können das Verfahren und das Buchungssystem auch für mehr als eine Ladestation und mehr als Nutzer 30-x verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Buchungssystem
- 2
- Server
- 3
- Nutzereinrichtung
- 4
- Kommunikationsverbindung
- 5
- Anfragenachricht
- 6
- Datenbank
- 7
- Absagenachricht
- 8
- Bestätigungsnachricht
- 9
- Freigabenachricht
- 10
- Angebotsnachricht
- 11
- Bieternachricht
- 12
- Buchungsbestätigungsnachricht
- 13
- Gebotsvorschlag
- 19
- Ladezeit
- 20
- Ladezeit
- 21
- Ladebuchung
- 22
- freigegebene Ladebuchung
- 23
- Ladebuchung
- 30-x
- Nutzer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2016/0364658 A1 [0003]