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Bei beweglichen Sendern/Empfängern ändern sich die Empfangsbedingungen abhängig von den Umgebungsbedingungen an der jeweiligen Position. Die Umgebungsbedingungen können statisch sein, beispielsweise Netzabdeckung oder Gebäude, langzeit-dynamisch sein, beispielsweise Vegetation und/oder Jahreszeiten, oder kurzzeit-dynamisch sein, beispielsweise benachbarte Verkehrsteilnehmer, insbesondere Lastkraftwagen (LKW), bei Kolonnenfahrt im dichten Verkehr oder im Stau.
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Kurzzeit-dynamische Effekte müssen vergleichsweise kurzzeitig außerhalb des Fahrzeugs analysiert werden. Moderne Fahrzeuge weisen eine Vielzahl von Umgebungssensoren auf. Ein Übertragen sämtlicher Daten der Umgebungssensoren benötigt ein hohes Maß an Ressourcen, insbesondere Übertragungskapazitäten.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes, insbesondere ressourcenarmes, Verfahren zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung und den Figuren zu entnehmen.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs, umfassend die Schritte Bereitstellen von Umgebungssensordaten, die sich auf eine Umgebungssituation des Fahrzeugs beziehen, und Bestimmen von situationsspezifischen Empfangsqualitätsdaten des Kommunikationskanals, welche die Empfangsqualität des Kommunikationskanals für eine zukünftige Position des Fahrzeugs abbilden, abhängig von aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten und den bereitgestellten Umgebungssensordaten, wobei es sich bei den aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten um Empfangsqualitätsdaten weiterer Fahrzeuge handelt. Die Umgebungssensordaten umfassen LKW-Anwesenheitsdaten, welche die Anwesenheit von Lastkraftwagen in der Umgebung des Fahrzeugs abbilden. Die LKW-Anwesenheitsdaten weisen eine Struktur von höchstens 8 Bit auf.
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Vorzugsweise werden die situationsbedingten Empfangsqualitätsdaten abhängig von den aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten und den gemessenen Umgebungssensordaten abgeschätzt.
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Der Begriff „Empfangsqualität“, wie er hier benutzt wird, bezieht sich auf messbare Größen eines Kommunikationskanals, insbesondere hinsichtlich der Qualität des Internetempfangs des Kommunikationskanals. Vorzugsweise umfasst die Empfangsqualität eine Empfangsleistung des Kommunikationskanals, eine Bandbreite des Kommunikationskanals, eine Bitfehlerrate des Kommunikationskanals und/oder eine Latenz des Kommunikationskanals.
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Der Begriff „LKW-Anwesenheitsdaten“, wie er hier benutzt wird, bezieht sich auf Daten, die angeben, ob und/oder wo sich ein LKW in der Umgebung des Fahrzeugs befindet.
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Vorzugsweise beziehen sich die aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten auf von weiteren Fahrzeugen gemessenen Empfangsqualitätsdaten und/oder Umgebungssensordaten.
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Vorzugsweise handelt es sich bei den aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten um situationsspezifische Empfangsqualitätsdaten weiterer Fahrzeuge.
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Vorzugsweise umfassen die Empfangsqualitätsdaten eine Abschätzung, insbesondere Vorhersage, wie sich eine zukünftige Empfangsqualität des Kommunikationskanals entwickelt und/oder eine Abschätzung, insbesondere Vorhersage, über eine zukünftige Position der jeweiligen Fahrzeuge.
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Vorzugsweise ist der Kommunikationskanal als Mobilfunk, W-LAN und/oder Satellitenfunk ausgebildet.
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Vorzugsweise werden die Umgebungssensordaten von Umgebungssensoren erfasst, wobei die Umgebungssensoren Ultraschallsensoren, Radarsensoren und/oder Lidarsensoren umfassen.
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Vorzugsweise wird die Empfangsqualität eines Radio-Kommunikationskanals mit der Empfangsqualität eines Mobilfunk-Kommunikationskanals verglichen. Auf diese Weise können Rückschlüsse auf die Validität der bereitgestellten Umgebungssensordaten gezogen werden. Beispielsweise lassen die bereitgestellten LKW-Anwesenheitsdaten darauf schließen, dass das Fahrzeug von allen Seiten von LKWs abgeschirmt ist. Zu erwarten ist somit eine verminderte Empfangsqualität.
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Vorzugsweise werden die aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten in einer Datenbank gespeichert. Weiter vorzugsweise stehen somit in der Datenbank für jede mögliche Position und/oder jeden möglichen Bereich aufgezeichnete Empfangsqualitätsdaten bereit.
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Vorzugsweise umfassen Umgebungssensordaten Umgebungsdaten, die Einfluss auf die Empfangsqualität des Kommunikationskanals haben können.
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Vorzugsweise werden historische aufgezeichnete Empfangsqualitätsdaten von aktuelleren Empfangsqualitätsdaten korrigiert.
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Eine Ausgestaltung der LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Struktur von höchstens 8 Bit ermöglicht es, die an die externe Steuervorrichtung bereitgestellten Umgebungssensordaten möglichst wenig komplex zu halten. Die vollkommen exakte Position der LKWs in der Fahrzeugumgebung ist dabei weniger relevant, als eine grundsätzliche Anwesenheit und eine grobe Position des LKWs. Die LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Struktur von höchstens 8 Bit ermöglichen ein effizientes Übertragen von Informationen über die Anwesenheit von LKWs in der Fahrzeugumgebung an eine externe Steuervorrichtung.
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Vorzugsweise wird hierbei die Umgebung des Fahrzeugs in verschiedene Zonen, insbesondere bis zu 8 Zonen, eingeteilt, wobei die LKW-Anwesenheitsdaten für jede der Zonen angeben, ob sich darin ein LKW befindet.
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Auf diese Weise wird ein Verfahren zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs bereitgestellt, dass die nötige Umgebungsinformation zur Abschätzung der Empfangsbedingungen einfach aber dennoch zuverlässig bereitgestellt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die LKW-Anwesenheitsdaten eine Struktur von höchstens 2 Bit, vorzugsweise 4-Bit, weiter vorzugsweise 8-Bit auf.
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Vorzugsweise weist eine 2-Bit-Struktur der LKW-Anwesenheitsdaten zwei Zonen in der Umgebung des Fahrzeugs auf. Die Zonen in der Umgebung des Fahrzeugs befinden sich vorzugsweise an den Seiten des Fahrzeugs. Beispielsweise geben LKW-Anwesenheitsdaten von „00“ an, dass sich kein LKW in der Nähe des Fahrzeugs befindet. Der Wert „11“ gibt beispielsweise an, dass sich an beiden Seiten des Fahrzeugs LKWs befinden.
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Vorzugsweise weist eine 4-Bit-Struktur der LKW-Anwesenheitsdaten vier Zonen in der Umgebung des Fahrzeugs auf. Die Zonen in der Umgebung des Fahrzeugs befinden sich jeweils seitlich von dem Fahrzeug, je nach vorne beziehungsweise nach hinten versetzt. Beispielsweise geben LKW-Anwesenheitsdaten von „0001“ an, dass sich rechts vor dem Fahrzeug ein LKW befindet, aber links vor dem Fahrzeug, rechts hinter dem Fahrzeug und links hinter dem Fahrzeug kein LKW befindet.
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Alternativ befinden sich bei der 4-Bit-Struktur die Zonen direkt seitlich von dem Fahrzeug, sowie hinter und vor dem Fahrzeug. Beispielsweise gegen die LKW-Anwesenheitsdaten von „0001“ an, dass sich rechts von dem Fahrzeug ein LKW befindet, aber links von dem Fahrzeug, hinter dem Fahrzeug und vor dem Fahrzeug kein LKW befindet.
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Vorzugsweise weist eine 8-Bit-Struktur der LKW-Anwesenheitsdaten acht Zonen in der Umgebung des Fahrzeugs auf. Auf diese Weise können die Zonen den Bereich vor, hinter, links und rechts von dem Fahrzeug abdecken, sowie den Bereich links hinter, rechts hinter, links vor dem und rechts vor dem Fahrzeug abdecken. Beispielsweise geben LKW-Anwesenheitsdaten von „00000001“ an, dass sich ein LKW rechts neben dem Fahrzeug befindet, aber in den restlichen Zonen sich kein LKW in der Nähe des Fahrzeugs befindet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten abhängig von aktuellen Empfangsqualitätsdaten des weiteren Fahrzeugs und Umgebungssensordaten des weiteren Fahrzeugs.
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In anderen Worten weisen die aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten bereits Informationen über die Fahrzeugumgebung der weiteren Fahrzeuge an einer bestimmten Position des Fahrzeugs auf. Beispielsweise ist eine zu erwartende Empfangsqualität an einer bestimmten Position von zwei weiteren Fahrzeugen aufgenommen. Ein erster Datensatz von aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten eines ersten weiteren Fahrzeugs weist auf eine mittlere Empfangsqualität bei keinerlei LKW-Anwesenheit hin. Ein zweiter Datensatz von aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten eines zweiten weiteren Fahrzeugs weist auf eine niedrige Empfangsqualität bei einer LKW-Anwesenheit seitlich von dem zweiten weiteren Fahrzeug hin. Frägt nun ein Fahrzeug die Empfangsqualität an dieser Position ab und übermittelt Umgebungssensordaten mit LKW-Anwesenheitsdaten, wonach keine LKW-Anwesenheit erkannt wurde, so umfassen die situationsspezifischen Empfangsqualitätsdaten, die an das Fahrzeug übermittelt werden, eine Information über eine mittlere zu erwartende Empfangsqualität.
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Somit kann aus Erfahrungswerten von Empfangsqualität im Hinblick auf Umgebungssensordaten eine verbesserte Aussage über die zukünftige Empfangsqualität gemacht werden.
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Auf diese Weise wird ein Verfahren zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs bereitgestellt, dass die nötige Umgebungsinformation zur Abschätzung der Empfangsbedingungen effizient bereitstellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten historische Empfangsqualitätsdaten zumindest eines weiteren Fahrzeugs an der zukünftigen Position und/oder aktuelle Empfangsqualitätsdaten zumindest eines weiteren Fahrzeugs an der zukünftigen Position.
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Auf diese Weise wird ein Verfahren zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs bereitgestellt, dass die nötige Umgebungsinformation zur Abschätzung der Empfangsbedingungen effizient bereitstellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Umgebungssensordaten kurzzeit-dynamische Daten.
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Der Begriff „kurzzeit-dynamische Daten“, wie er hier benutzt wird, bezieht sich auf veränderliche Daten, die in vergleichsweise kurzen zeitlichen Abständen veränderlich sind. Vergleichsweise kurz bedeutet in diesem Zusammenhang einen Zeitraum von wenigen Sekunden bis einigen Minuten, wie es auf das Fahrzeug umgebenden Verkehr zutrifft. Beispielsweise beschreiben kurzzeit-dynamische Daten ein Überholen einer LKW-Kolonne oder ein Fahren und/oder Stehen in einer LKW-Kolonne. So könnten Effekte kurzzeitigen Empfangseinbruchs oder Reflexionseffekte, wegen Abschattung durch ein weiteres Fahrzeug dargestellt werden.
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Auf diese Weise lassen sich kurzzeit-dynamische, also temporäre, Effekte auf die Empfangssituation effizient berücksichtigen.
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Auf diese Weise wird ein Verfahren zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs bereitgestellt, dass die nötige Umgebungsinformation zur Abschätzung der Empfangsbedingungen effizient bereitstellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt Bereitstellen der situationsbedingten Empfangsqualitätsdaten an das Fahrzeug.
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Auf diese Weise wird ein Verfahren zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs bereitgestellt, dass die nötige Umgebungsinformation zur Abschätzung der Empfangsbedingungen effizient bereitstellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Umgebungssensordaten Bilderkennungsdaten, Lane-Assist-Daten und/oder Multipath-Messwerte von Rundfunksystemen umfassen.
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Vorzugsweise umfassen Rundfunksysteme DAB und/oder DVB-T2.
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Auf diese Weise wird ein Verfahren zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs bereitgestellt, dass die nötige Umgebungsinformation zur Abschätzung der Empfangsbedingungen effizient bereitstellt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist eine Vorrichtung zum situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs vorgesehen, die eingerichtet ist, das Verfahren, wie es hier beschrieben ist, auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Computerprogramm vorgesehen, das, wenn es auf einem Prozessor ausgeführt wird, den Prozessor anleitet, die Schritte des Verfahrens, wie es hier beschrieben ist, auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein computerlesbares Speichermedium vorgesehen, auf dem ein Computerprogramm, wie es hier beschrieben ist, gespeichert ist.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Konzepten der Erfindung.
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Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die dargestellten Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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Es zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs;
- 2: eine beispielhafte schematische Darstellung der LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Auflösung von 2 Bit;
- 3: eine beispielhafte schematische Darstellung der LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Auflösung von 4 Bit;
- 4: eine weitere beispielhafte schematische Darstellung der LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Auflösung von 4 Bit;
- 5: eine beispielhafte schematische Darstellung der LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Auflösung von 8 Bit; und
- 6: eine schematische Darstellung des Verfahrens zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung 100 zum situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs. Die Vorrichtung 100 umfasst eine externe Steuervorrichtung 10 und ein Fahrzeug 20. Die externe Steuervorrichtung 10 umfasst eine erste Steuereinheit 11 und eine zweite Steuereinheit 12.
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Das Fahrzeug 20 stellt eine Anfrage an die externe Steuervorrichtung 10 bezüglich situationsspezifischer Empfangsqualitätsdaten QS. Die situationsspezifischen Empfangsqualitätsdaten QS sollen eine Auskunft über die Empfangsqualität eines Kommunikationskanals des Fahrzeugs, in diesem Beispiel des Mobilfunknetzes, an einer zukünftigen Position P geben. Hierzu übermittelt das Fahrzeug 20, insbesondere eine Steuervorrichtung (nicht gezeigt) des Fahrzeugs 20 erste Umgebungssensordaten U1 an die externe Steuervorrichtung 10. Die ersten Umgebungssensordaten U1 wurden durch Umgebungssensoren des Fahrzeugs 20 erfasst. Beispielsweise erfasst eine Kamera (nicht gezeigt) des Fahrzeugs 20 die Umgebung des Fahrzeugs 20. Die Kamera erfasst einen LKW 30, der sich an der linken Seite des Fahrzeugs 20 befindet. Aufgrund einer geschwindigkeitsbeschränkten Baustelle ist davon auszugehen, dass sich der LKW 30 auch noch an der zukünftigen Position P links neben dem Fahrzeug 20 befinden wird. Die ersten Umgebungssensordaten U1 umfassen LKW-Anwesenheitsdaten, die angeben, dass sich der LKW 30 in der Umgebung des Fahrzeugs 20 befindet. Ein Übertragen lediglich der Information, dass sich ein LKW 30 in der Nähe des Fahrzeugs 20 befindet lässt nur bedingt Aussagen über den Einfluss des LKW 30 auf eine zukünftige Empfangsqualität zu. In diesem Fall weisen die LKW-Anwesenheitsdaten eine Struktur von 2 Bit auf. Somit kann wiedergegeben, wo sich der LKW 30 in Bezug auf das Fahrzeug 20 befindet, ohne die gesamten Bilddaten der Kamera übertragen zu müssen. In diesem Fall lassen sich die LKW-Anwesenheitsdaten mit dem Wert „10“ darstellen. Das erste Bit steht hierbei für die rechte Seite des Fahrzeugs 20 und das zweite Bit steht hierbei für die linke Seite des Fahrzeugs 20.
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Die ersten Umgebungssensordaten U1 werden der ersten Steuereinheit 11 der externen Steuervorrichtung zur Verfügung gestellt. Die erste Steuereinheit 11 bestimmt basierend auf den ersten Umgebungssensordaten U1 und der ersten aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten QA1 sowie den zweiten ausgezeichneten Empfangsqualitätsdaten QA2.
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Die ersten Empfangsqualitätsdaten QA1 beziehen sich hierbei auf situationsspezifische Empfangsqualitätsdaten eines ersten weiteren Fahrzeugs 40, das sich aktuell in der Position P befindet. Das erste weitere Fahrzeug 40 übermittelt zweite Umgebungssensordaten U2 an die externe Steuervorrichtung 10, insbesondere die zweite Steuereinheit 12 der externen Steuervorrichtung 10. Da sich neben dem ersten weiteren Fahrzeug 40 kein LKW befindet, weisen die LKW-Anwesenheitsdaten der zweiten Umgebungssensordaten U2 den Wert „00“ auf. Außerdem erfasst das erste weitere Fahrzeug 40 erste aktuelle Empfangsqualitätsdaten EQ1. Die ersten aktuellen Empfangsqualitätsdaten EQ1 bilden eine mittlere Empfangsqualität von ungefähr 50% der maximalen Empfangsqualität des Mobilfunknetzes ab, die das erste weitere Fahrzeug 40 an der Position P zur Verfügung hat.
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Die zweiten Empfangsqualitätsdaten QA2 beziehen sich hierbei auf situationsspezifische Empfangsqualitätsdaten eines zweiten weiteren Fahrzeugs 50, das sich aktuell ebenfalls in der Position P befindet. Das zweite weitere Fahrzeug 50 übermittelt dritte Umgebungssensordaten U3 an die externe Steuervorrichtung 10, insbesondere die zweite Steuereinheit 12 der externen Steuervorrichtung 10. Da sich links neben dem zweiten weiteren Fahrzeug 50 ein LKW befindet, weisen die LKW-Anwesenheitsdaten der zweiten Umgebungssensordaten U2 den Wert „10“ auf. Außerdem erfasst das zweite weitere Fahrzeug 50 zweite aktuelle Empfangsqualitätsdaten EQ2. Die zweiten aktuellen Empfangsqualitätsdaten EQ2 bilden eine niedrige Empfangsqualität von ungefähr 25% der maximalen Empfangsqualität des Mobilfunknetzes ab, die das zweite weitere Fahrzeug 50 an der Position P zur Verfügung hat.
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Aus den ersten aktuellen Empfangsqualitätsdaten EQ1 und den zweiten Umgebungssensordaten U2 bestimmt die zweite Steuereinheit 12 die ersten aktuellen Empfangsqualitätsdaten QA1, welche demnach situationsspezifische Empfangsqualitätsdaten sind. Aus den zweiten aktuellen Empfangsqualitätsdaten EQ2 und den dritten Umgebungssensordaten U3 bestimmt die zweite Steuereinheit 12 die zweiten aktuellen Empfangsqualitätsdaten QA2, welche demnach situationsspezifische Empfangsqualitätsdaten sind.
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Die erste Steuereinheit 11 vergleicht nun die verschiedenen aufgenommenen Situationen mit der durch die ersten Umgebungssensordaten U1 angegebenen Situation. Die erste Steuereinheit 11 identifiziert, dass die Umgebungssituation des ersten Fahrzeugs 20 der Umgebungssituation des zweiten weiteren Fahrzeugs 50 entspricht. Somit entscheidet sich die erste Steuereinheit 11, die situationsspezifischen Empfangsqualitätsdaten QS für das Fahrzeug 20 auf einen Wert mit niedriger Empfangsqualität von ungefähr 25% der maximalen Empfangsqualität festzulegen.
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Das Fahrzeug 20 wird mit den bestimmten situationsspezifischen Empfangsqualitätsdaten QS versorgt. Somit können beispielsweise verschiedene Anwendungen, die auf dem Fahrzeug 20 ausgeführt werden mit der durch die situationsspezifischen Empfangsqualitätsdaten QS vorhergesagten niedrigen Empfangsqualität planen.
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2 zeigt eine beispielshafte schematische Darstellung der LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Auflösung von 2 Bit. Hierzu werden um das Fahrzeug 20 zwei Zonen definiert. Eine erste Zone 1 deckt eine rechte Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine zweite Zone 2 deckt eine linke Seite des Fahrzeugs 20 ab. In diesem Fall befindet sich ein LKW 30 in der ersten Zone. Die LKW-Anwesenheitsdaten weisen damit den Wert „01“ auf.
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3 zeigt eine beispielshafte schematische Darstellung der LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Auflösung von 4 Bit. Hierzu werden um das Fahrzeug 20 vier Zonen definiert. Eine erste Zone 1 deckt eine rechte vordere Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine zweite Zone 2 deckt eine linke vordere Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine dritte Zone 3 deckt eine rechte hintere Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine vierte Zone 4 deckt eine linke hintere Seite des Fahrzeugs 20 ab. In diesem Fall befindet sich ein LKW 30 in der ersten Zone. Die LKW-Anwesenheitsdaten weisen damit den Wert „0001“ auf.
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4 zeigt eine weitere beispielshafte schematische Darstellung der LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Auflösung von 4 Bit. Hierzu werden um das Fahrzeug 20 vier Zonen definiert. Eine erste Zone 1 deckt eine rechte Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine zweite Zone 2 deckt eine linke Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine dritte Zone 3 deckt eine vordere Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine vierte Zone 4 deckt eine hintere Seite des Fahrzeugs 20 ab. In diesem Fall befindet sich ein LKW 30 in der ersten Zone. Die LKW-Anwesenheitsdaten weisen damit den Wert „0001“ auf.
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5 zeigt eine beispielshafte schematische Darstellung der LKW-Anwesenheitsdaten mit einer Auflösung von 8 Bit. Hierzu werden um das Fahrzeug 20 acht Zonen definiert. Eine erste Zone 1 deckt eine rechte Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine zweite Zone 2 deckt eine linke Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine dritte Zone 3 deckt eine vordere Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine vierte Zone 4 deckt eine hintere Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine fünfte Zone 5 deckt eine rechte vordere Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine sechste Zone 6 deckt eine rechte hintere Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine siebte Zone 7 deckt eine linke vordere Seite des Fahrzeugs 20 ab. Eine achte Zone 8 deckt eine linke hintere Seite des Fahrzeugs 20 ab. In diesem Fall befindet sich ein LKW 30 in der ersten Zone. Die LKW-Anwesenheitsdaten weisen damit den Wert „00000001“ auf.
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6 zeigt Verfahren zur situationsadaptiven Abschätzung von Empfangsbedingungen eines Kommunikationskanals eines Fahrzeugs 20.
In einem ersten Schritt S10 werden Umgebungssensordaten U1, die sich auf Daten der Umgebungssituation des Fahrzeugs 20 beziehen, an eine externe Steuervorrichtung 10 bereitgestellt. In einem zweiten Schritt S20 werden situationsspezifische Empfangsqualitätsdaten QS des Kommunikationskanals, welche die Empfangsqualität des Kommunikationskanals für eine zukünftige Position P des Fahrzeugs 20 abbilden, abhängig von aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten QA1, QA2 und den Umgebungssensordaten U1 des Fahrzeugs 20 durch die externe Steuervorrichtung 10 bestimmt, wobei es sich bei den aufgezeichneten Empfangsqualitätsdaten QA1, QA2 um Empfangsqualitätsdaten weiterer Fahrzeuge 40, 50 handelt, wobei die Umgebungssensordaten U1 LKW-Anwesenheitsdaten umfassen, welche die Anwesenheit von Lastkraftwagen 30 in der Umgebung des Fahrzeugs 20 abbilden, und wobei die LKW-Anwesenheitsdaten eine Struktur von höchstens 8 Bit aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Steuervorrichtung
- 20
- Fahrzeug
- 30
- erster LKW
- 40
- erstes weiteres Fahrzeug
- 50
- zweites weiteres Fahrzeug
- 60
- zweiter LKW
- 100
- Vorrichtung
- P
- zukünftige Position
- U1
- erste Umgebungssensordaten
- U2
- zweite Umgebungssensordaten
- U3
- dritte Umgebungssensordaten
- QS
- situationsspezifische Empfangsqualitätsdaten
- QA1
- erste aufgezeichnete Empfangsqualitätsdaten
- QA2
- zweite aufgezeichnete Empfangsqualitätsdaten
- EQ1
- erste aktuelle Empfangsqualitätsdaten
- EQ2
- zweite aktuelle Empfangsqualitätsdaten
- 1
- erste Zone
- 2
- zweite Zone
- 3
- dritte Zone
- 4
- vierte Zone
- 5
- fünfte Zone
- 6
- sechste Zone
- 7
- siebte Zone
- 8
- achte Zone
- S10
- Bereitstellen von Umgebungssensordaten
- S20
- Bestimmen von situationsspezifischen Empfangsqualitätsdaten