-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wälzlager, insbesondere für ein medizinisches oder kosmetisches Instrument, insbesondere Handinstrument, sowie ein medizinisches oder kosmetisches Instrument, insbesondere Handinstrument, beispielsweise zahnärztliches Handinstrument, mit einem solchen Wälzlager.
-
Bei Wälzlagern besteht im Allgemeinen die Gefahr, dass zwischen den Lageraußenring und den Lagerinnenring, insbesondere in den Bereich der Laufbahnen der Wälzkörper eindringende Schmutzpartikel zu einem vorzeitigen Verschleiß führen, der die Lebensdauer des Wälzlagers verringert. Bei Wälzlagern in medizinischen oder kosmetischen Instrumenten besteht darüber hinaus die Gefahr, dass bei einer notwendigen Desinfektion des Instrumentes mit einem mehr oder minder aggressiven Desinfektionsmittel Fett oder Schmierstoff aus dem Wälzlager ausgespült wird, was ebenfalls zu einem erhöhten Verschleiß und einer reduzierten Lebensdauer des Wälzlagers führt. Es ist daher zumindest bei den Handinstrumenten üblich, den Lagerspalt zwischen Lagerinnenring und Lageraußenring abzudichten, um den Eintrag von Fremdstoffen oder unerwünschten Medien zu minimieren.
-
Bei Wälzlagern in medizinischen Instrumenten, unter anderem zahnärztlichen Handinstrumenten, beispielsweise geraden oder winkelförmigen Handstücken, wie sie die vorliegende Erfindung besonders betrifft, kann zugleich erwünscht sein, dass bei bestimmten Anwendungen Körperflüssigkeiten wie Blut oder Speichel durch das Instrument strömen und dann geeignet entsorgt werden. Auch hierbei muss eine Partikelablagerung im Lager, besonders bei einem Blockieren der Antriebswelle und einem dadurch folgenden Stillstand des Lagers infolgedessen Druckdifferenzen im Bereich des Lagers zusammenbrechen, vermieden werden. Ferner gilt auch hier das zuvor bezüglich des Eindringens von Desinfektionsmitteln Gesagte. Bei solchen Instrumenten ist es daher günstig, wenn eine Abdichtung vorgesehen ist, die bei stehendem, das heißt nicht umlaufendem Wälzlager beziehungsweise bei nicht umlaufender im Wälzlager gelagerten Welle des Instruments den Lagerspalt abdichtet und bei umlaufendem Wälzlager beziehungsweise bei umlaufender Welle den Lagerspalt mehr oder minder freigibt.
-
EP 0 689 801 A2 offenbart dementsprechend für ein ärztliches oder zahnärztliches Behandlungsinstrument mit Antrieb eine Lagerabdichtung mit geraden Dichtscheiben oder abgewinkelten Labyrinthringen am Lageraußenring und Lagerinnenring, die den Lagerspalt weitgehend durch Ausbilden eine Labyrinthdichtung abdichten. Ferner kann ein Schleuderring auf der Welle, die das Werkzeug trägt, vorgesehen sein, der der Abdichtung auf der Angriffsseite von Körperflüssigkeiten wie Blut oder Speichel vorgelagert ist.
-
DE 10 2012 000 757 A1 offenbart eine elastisch verformbare Dichtungsscheibe zur Abdichtung des Lagerspaltes zwischen dem Lageraußenring und dem Lagerinnenring. Die im Lageraußenring ortsfest gehaltene Dichtscheibe wird durch eine Druckdifferenz bei drehendem Lagerinnenring von einer Gegenfläche abgehoben und legt sich bei stehendem Lagerinnenring infolgedessen die Druckdifferenz wegfällt an die Gegenfläche an. Damit wird die zuvor beschriebene Funktionalität der berührenden Abdichtung im Stillstand und der nicht berührenden Abdichtung im Betriebszustand mit umlaufender Welle erreicht.
-
EP 0 497 139 B1 schlägt zum Erreichen derselben Funktionalität vor, im Handstückkopf rund um den Werkzeugschaft eine elastische und im Ruhezustand am Werkzeugschaft ringsum anliegende und ihn nach außen abdichtende Scheibe vorzusehen, die unter der Wirkung des sich im Handstückkopf im Betrieb ausbildenden Überdrucks soweit vom Werkzeugschaft abhebt, dass keine Berührung mehr auftritt. Beim Abschalten der Antriebsluft und dem daraus resultierenden Zusammenbrechen des Überdruckes im Handstückkopf legt sich die elastische Scheibe wieder an den noch rotierenden Werkzeugschaft an und bremst diesen dadurch ab, während gleichzeitig das Eindringen von Verunreinigungen entlang des Werkzeugschaftes infolge des sich ausbildenden Unterdruckes im Gehäuse verhindert wird.
-
Um beispielsweise in einem Dentalhandstück, wie es die vorliegende Erfindung insbesondere betrifft, eine Schwingungsentkopplung zwischen dem stationären Lageraußenring und einem Lagergehäuse, welches den Lageraußenring trägt, zu erreichen, wird herkömmlich eine O-Ringdichtung zwischen dem Lageraußenring und dem Lagergehäuse vorgesehen, die eine elastische Verspannung des Lageraußenringes gegenüber dem Lagergehäuse bewirkt. Eine solche O-Ringdichtung ist beispielsweise in den genannten Druckschriften
EP 0 689 801 A2 ,
DE 10 2012 000 757 A1 und
EP 0 497 139 B1 gezeigt.
-
Somit werden in herkömmlichen Wälzlagern, insbesondere für medizinische oder kosmetische Instrumente, verschiedene zusätzliche Bauteile zur optimalen Montage und Abdichtung der Wälzlager vorgesehen, die jeweils einen entsprechenden Bauraum benötigen und zu entsprechenden Kosten bei der Konstruktion und Produktion führen. Dies ist besonders dann gravierend, wenn für die Lager nur ein äußerst geringer Bauraum zur Verfügung steht, beispielsweise bei einem entsprechenden medizinischen oder kosmetischen Handinstrument mit einem möglichst kleinen Kopfgehäuse.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wälzlager der dargestellten Art anzugeben, welches die genannte Lagerabdichtung und Entkopplung vom Gehäuse bei reduziertem notwendigen Bauraum ermöglicht.
-
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Wälzlager mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen werden vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Wälzlagers sowie ein medizinisches oder kosmetisches Instrument und ein zahnärztliches Handinstrument mit wenigstens einem erfindungsgemäßen Wälzlager angegeben.
-
Ein erfindungsgemäßes Wälzlager weist einen ersten Lagerring, insbesondere Lagerinnenring, und einen zweiten Lagerring, insbesondere Lageraußenring, sowie eine Vielzahl von auf dem ersten Lagerring und dem zweiten Lagerring abwälzenden Wälzkörpern auf. Der erste Lagerring und der zweite Lagerring können jeweils einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein, sodass die Erfindung nicht auf Wälzlager mit einem einzigen ersten Lagerring, insbesondere Lagerinnenring, und/oder einem einzigen zweiten Lagerring, insbesondere Lageraußenring, beschränkt ist, sondern es können auch mehrere erste Lagerringe beziehungsweise Lagerinnenringe und/oder zweite Lagerringe beziehungsweise Lageraußenringe vorgesehen sein.
-
Die Wälzkörper sind zwischen dem ersten Lagerring und dem zweiten Lagerring in einem Lagerspalt positioniert, der insbesondere als Radialspalt ausgeführt ist. Das Wälzlager kann dabei als einreihiges Wälzlager mit einer einzigen Wälzkörperreihe aus Wälzkörpern, die in Umfangsrichtung des Wälzlagers hintereinander positioniert sind, ausgeführt sein, oder als mehrreihiges Wälzlager mit entsprechend mehreren in der Axialrichtung oder Radialrichtung des Wälzlagers nebeneinander positionierten Wälzkörperreihen. Die Wälzkörper können in einem Käfig gehalten werden oder frei aneinander oder an Zwischenstücken anliegen. Andere Gestaltungen sind möglich.
-
Wenigstens der erste Lagerring, insbesondere der Lagerinnenring, ist um eine Drehachse umlaufend positioniert.
-
Es ist wenigstens eine Dichtscheibe vorgesehen, welche zum Abdichten des Lagerspaltes ausgeführt ist und zusammen mit einer Gegenfläche am ersten Lagerring einen Dichtspalt begrenzt.
-
Das Wälzlager weist erfindungsgemäß ein Lagergehäuse auf, welches den zweiten Lagerring trägt. Beispielsweise ist das Lagergehäuse als stationäres Gehäuse ausgeführt und trägt den zweiten Lagerring, insbesondere Lageraußenring, ebenfalls stationär.
-
Erfindungsgemäß weist nun die Dichtscheibe einen Fuß auf, der zwischen dem Lagergehäuse und dem zweiten Lagerring positioniert ist und über welchen der zweite Lagerring am Lagergehäuse abgestützt ist.
-
Durch die Erfindung kann die gewünschte Entkopplung zwischen dem zweiten Lagerring und dem Lagergehäuse erreicht werden, ohne dass hierfür ein zusätzliches Bauteil, beispielsweise ein O-Ring, erforderlich ist. Vielmehr erfüllt die Dichtscheibe eine Doppelfunktion, nämlich die Abdichtung des Lagerspaltes und die Entkopplung des Lagerringes beziehungsweise mittelbar beider Lagerringe vom Lagergehäuse.
-
Die Dichtscheibe kann gemäß einer Ausführungsform den Lagerspalt „nur“ mehr oder minder abdecken. Gemäß einer weiteren Ausführungsform liegt die Dichtscheibe zeitweise oder permanent an einer Gegenfläche am ersten Lagerring an.
-
Besonders bevorzugt ist die Dichtscheibe derart elastisch oder gelenkig verformbar und durch eine Druckdifferenz über dem Dichtspalt betätigbar ausgeführt, dass sie bei stehendem Wälzlager, das heißt in einem Zustand, in dem kein Lagerring umläuft, an der Gegenfläche anliegt oder der Gegenfläche vergleichsweise nahe ist und bei umlaufendem Lagerring von der Gegenfläche abgehoben ist beziehungsweise vergleichsweise weiter entfernt von der Gegenfläche ist. Das Betätigen der Dichtscheibe kann in Abhängigkeit der Druckdifferenz erfolgen.
-
Bevorzugt ist der zweite Lagerring mit Abstand zum Lagergehäuse positioniert, wobei dieser Abstand mittels des Fußes der Dichtscheibe überbrückt wird. Damit ist sichergestellt, dass die Entkopplung vollständig ist, ohne dass es zu einer direkten Anlage des zweiten Lagerringes am Lagergehäuse kommt.
-
Gemäß einer Ausführungsform ist zwischen dem Lagergehäuse und dem zweiten Lagerring ein Axialspalt vorgesehen, in welchem der Fuß in Axialrichtung anliegend am Lagergehäuse und am zweiten Lagerring aufgenommen ist.
-
Der Fuß umschließt bevorzugt den zweiten Lagerring auf der vom ersten Lagerring abgewandten Seite. Beispielsweise bilden der erste Lagerring und der zweite Lagerring jeweils eine Laufbahn für die Wälzkörper aus, und die Seite, auf welcher der Fuß auf dem zweiten Lagerring aufliegt, ist in dieselbe Richtung ausgerichtet, wie die die Laufbahn ausbildende Seite des ersten Lagerrings.
-
Zwischen dem Lagergehäuse und dem zweiten Lagerring ist insbesondere ein hohlzylinderförmiger Radialspalt vorgesehen, in welchem der Fuß der Dichtscheibe in Radialrichtung anliegend am Lagergehäuse und am zweiten Lagerring aufgenommen ist.
-
Um eine optimale Schwingungsentkopplung und gegebenenfalls eine elastische Verspannung zu erreichen, ist der Fuß der Dichtscheibe zumindest teilweise oder vollständig aus einem elastischen Material hergestellt. Gemäß einer Ausführungsform ist neben dem elastischen Material in der Abstützrichtung zwischen dem zweiten Dichtring und dem Lagergehäuse ein weiteres, insbesondere unelastisches Material vorgesehen, beispielsweise eine Tragschicht, die bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff hergestellt ist. Gemäß einer anderen Ausführungsform ist zumindest in der Abstützrichtung zwischen dem Lagergehäuse und dem Lagerring ausschließlich ein elastisches Material des Fußes vorgesehen, beispielsweise in einer Radialrichtung und/oder in einer Radialrichtung und einer Axialrichtung, wenn eine elastische Abstützung des zweiten Lagerringes am Lagergehäuse in Radialrichtung und in Axialrichtung vorgesehen ist.
-
Beispielsweise kann/können die Dichtscheibe und insbesondere der Fuß einen schichtförmigen Aufbau mit einer insbesondere metallischen Tragschicht und einer elastischen Deckschicht aufweisen. Die elastische Deckschicht kann dabei stoffschlüssig mit der Tragschicht verbunden sein. Dies ist jedoch nicht zwingend, auch eine einfache Anlage kommt in Betracht. Insbesondere ist die elastische Deckschicht an der Tragschicht anvulkanisiert beziehungsweise die Tragschicht kann als Bauteil, insbesondere aus Stahl, in die Deckschicht einvulkanisiert sein. Dies ermöglicht einerseits eine Versteifung der Dichtscheibe, insbesondere in der Axialrichtung des Lagers, und andererseits eine Minimierung der erforderlichen Scheibendicke.
-
Der Fuß der Dichtscheibe kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung stoffschlüssig mit dem Lagergehäuse und/oder dem zweiten Lagerring verbunden sein. Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist der Fuß frei von einer stoffschlüssigen Verbindung mit dem Lagergehäuse und dem zweiten Lagerring und liegt nur an diesen an. Bevorzugt ist die Anlage derart, dass eine elastische Verspannung durch Hinterschneidungen zwischen dem Lagergehäuse, dem Fuß und dem zweiten Lagerring erreicht wird.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Fuß wenigstens eine Anlagefläche auf, mit welcher er am Lagergehäuse und/oder am zweiten Lagerring anliegt, wobei diese Anlagefläche profiliert mit Vorsprüngen und Vertiefungen ausgeführt ist, beispielsweise mit Rillen, die bevorzugt in Umfangsrichtung des zweiten Lagerringes vorlaufen. Damit kann eine optimale Führung des zweiten Lagerringes im Lagergehäuse erreicht werden.
-
Bei einem schichtförmigen Aufbau der Dichtscheibe kann die Deckschicht beispielsweise in Richtung des Dichtspaltes über die Tragschicht hervorstehen, sodass ein entsprechender Vorsprung der Deckschicht besonders elastisch ist und in Abhängigkeit einer Druckdifferenz über dem Dichtspalt den Dichtspalt mehr oder minder vergrößert. Beispielsweise kann damit erreicht werden, dass bei einem Stillstand des Wälzlagers beziehungsweise unterhalb einer vorgegebenen Drehzahl des Wälzlagers die Dichtscheibe abdichtend an der Gegenfläche am ersten Lagerring anliegt, wohingegen sie oberhalb der vorgegebenen Drehzahl aufgrund der Druckdifferenz von der Gegenfläche abgehoben wird und somit eine Reibung minimiert wird.
-
Bevorzugt ist die elastische Deckschicht zumindest im Fußbereich der Dichtscheibe zwischen der Tragschicht und dem Lagergehäuse positioniert, um die gewünschte elastische Entkopplung zu erreichen. Insbesondere hierbei kann die Deckschicht die genannte profilierte Auflagefläche ausbilden.
-
Besonders vorteilhaft ist der zweite Lagerring über den Fuß elastisch verspannt in das Lagergehäuse eingesetzt, wobei die elastische Vorspannkraft durch das elastische Material des Fußes erzeugt wird. Die elastische Vorspannkraft kann dabei nur in einer Richtung, beispielsweise in der Radialrichtung des Wälzlagers, bei Ausführungsform als Radiallager oder als Radial-Axiallager wirken, beziehungsweise in der Axialrichtung bei Ausführungsform des Wälzlagers als Axiallager, oder die elastische Vorspannkraft kann in zwei Richtungen wirken, insbesondere in Axialrichtung und Radialrichtung.
-
Insbesondere wenn das Wälzlager als Radiallager oder Radial-Axiallager ausgeführt ist, wobei das Lagergehäuse den zweiten Lagerring auf dessen radial äußeren Umfang umschließt, weist das Lagergehäuse bevorzugt eine radial innere Umfangsnut auf, in welche der Fuß eingesetzt ist. Damit kann besonders leicht eine axiale und radiale Verspannung des zweiten Lagerringes im Lagergehäuse erreicht werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist jeweils eine Dichtscheibe auf beiden axialen Seiten des Lagerspaltes positioniert. Die beiden Dichtscheiben können dabei zusammen als einteiliges Bauteil ausgeführt sein oder als getrennte Bauteile. Die Dichtscheiben stellen bevorzugt zugleich die Dämpfungsfunktion zwischen dem zweiten Lagerring und dem Lagergehäuse her, insbesondere indem sie den zweiten Lagerring radial außen umgreifen oder als Dämpfungselement in einem Axialspalt und in einem Radialspalt zwischen dem Lagergehäuse und dem zweiten Lagerring jeweils am Lagergehäuse und dem zweiten Lagerring anliegend positioniert sind.
-
Die wenigstens eine Dichtscheibe kann formschlüssig am zweiten Lagerring und/oder am Lagergehäuse angeschlossen sein, insbesondere indem sie wenigstens einen Vorsprung aufweist, der in eine entsprechende Eintiefung im zweiten Lagerring und/oder im Lagergehäuse eingreift.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung greift die wenigstens eine Dichtscheibe derart formschlüssig am zweiten Lagerring und am Lagergehäuse an, dass eine axiale und/oder radiale Vorspannkraft auf den zweiten Lagerring aufgebracht wird. Hierfür ist ein entsprechender Bereich der Dichtscheibe, insbesondere ein entsprechender Vorsprung, bevorzugt elastisch verspannt gegenüber dem Lagergehäuse und dem zweiten Lagerring.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Dichtscheibe wenigstens zweiteilig ausgeführt, mit einem Fuß aus einem elastischen Material und einem Scheibenelement, das an dem Fuß angeschlossen ist, bevorzugt mit einem Ende in den Fuß eingebettet ist und gegenüber dem Fuß verkippbar oder verlagerbar ist. Insbesondere weist das Scheibenelement eine geringere Elastizität als der Fuß auf. Beispielsweise ist das Scheibenelement aus Stahl hergestellt.
-
Das Scheibenelement kann eben oder profiliert gestaltet sein.
-
Das Scheibenelement kann die eingangs dargestellte Bewegung in Abhängigkeit der Druckdifferenz über dem Dichtspalt gegenüber der Gegenfläche ausführen.
-
Der Fuß dient bevorzugt als Dämpfungselement, wohingegen das Scheibenelement zur Begrenzung des Dichtspaltes dient, wobei dieses zumindest bei Stillstand des Lagers an der Gegenfläche anliegen kann oder der Gegenfläche vergleichsweise nahe stehen kann.
-
Das Scheibenelement kann an den Fuß anvulkanisiert sein oder in den Fuß einvulkanisiert sein oder formschlüssig in den Fuß eingebracht sein, insbesondere eingeclipst sein.
-
Der Fuß kann als Dämpfungselement radial und/oder axial wirken und entsprechend in einen Radialspalt und/oder Axialspalt zwischen dem zweiten Lagerring und dem Lagergehäuse eingebracht sein, wobei er den Spalt elastisch überbrückt.
-
Der Fuß kann einteilig oder mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgeführt sein.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dient die Dichtscheibe nicht nur der Abdichtung des Dichtspaltes und der Entkopplung des Lagerringes vom Lagergehäuse, sondern bildet zusätzlich ein Rückstellelement für eine elastische Aufnahmeeinrichtung. Die elastische Aufnahmeeinrichtung ist eingerichtet, ein Werkzeug zumindest mittelbar im ersten Lagerring auswechselbar aufzunehmen. Beispielsweise kann, wenn das Wälzlager in einem medizinischen oder kosmetischen Instrument vorgesehen ist, ein medizinisches oder kosmetisches Werkzeug zumindest mittelbar im ersten Lagerring aufgenommen sein, beispielsweise über eine im ersten Lagerring gelagerte Welle.
-
Bevorzugt bildet die Dichtscheibe ein Rückstellelement für eine Betätigungseinrichtung einer Spannzange in einem zahnärztlichen Handinstrument (Dentalhandstück).
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, die unabhängig von der dargestellten Gestaltung einer Dichtscheibe ausgeführt werden kann, ist ein Dämpfungselement zwischen dem zweiten Lagerring und dem Lagergehäuse vorgesehen, das einen Axialspalt und/oder einen Radialspalt zwischen dem zweiten Lagerring und dem Lagergehäuse elastisch überbrückt und das eine Aufnahme für eine Rückstellfeder eines Betätigungselementes einer elastischen Aufnahmeeinrichtung für ein Werkzeug, das zumindest mittelbar im zweiten Lagerring lagerbar ist, ausbildet. Beispielsweise handelt es sich um die Rückstellfeder für eine Spannzange in einem medizinischen oder kosmetischen Instrument, insbesondere in einem zahnärztlichen Handinstrument.
-
Beispielsweise ist das Dämpfungselement im Querschnitt T-förmig gestaltet, mit einem ringförmigen Umfangsbereich und einem radial nach innen vorstehenden Steg. Der Steg liegt in Axialrichtung am zweiten Lagerring an und die Rückstellfeder liegt axial auf der dem zweiten Lagerring abgewandten Seite des Steges an. Zugleich umschließt der ringförmige Umfangsbereich ein axiales Ende der Rückstellfeder und mit seiner der Rückstellfeder abgewandten Seite einen Endbereich des zweiten Lagerringes.
-
Die Rückstellfeder ist beispielsweise als Zylinderfeder ausgeführt. Jedoch kommen auch andere Federarten in Betracht, beispielsweise eine Wellfeder oder eine Tellerfeder. Auch kann ein Federpaket aus mehreren Federn vorgesehen sein.
-
Die Rückstellfeder kann insbesondere zur Rückstellung eines im Lagergehäuse geführten Druckknopfes dienen.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung bildet die Dichtscheibe eine Tellerfeder aus. Insbesondere wird dabei der zweite Lagerring zumindest in der Axialrichtung elastisch mittels der Dichtscheibe gegen das Lagergehäuse abgestützt oder verspannt. Hierzu kann die Dichtscheibe mit ihrem radial inneren Bereich in der Axialrichtung am Lagergehäuse anliegen und mit ihrem radial äußeren Bereich in der Axialrichtung am zweiten Lagerring. Wenn zudem der Fuß der Dichtscheibe in einem Radialspalt zwischen dem zweiten Lagerring und dem Lagergehäuse vorgesehen ist, kann zusätzlich eine Dämpfung in Radialrichtung und/oder eine elastische Verspannung in Radialrichtung des zweiten Lagerringes erreicht werden.
-
Ein medizinisches oder kosmetisches Instrument, beispielsweise Handinstrument, gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst eine umlaufende Welle zur Aufnahme eines Werkzeugs oder mit einem Werkzeug, und die umlaufende Welle ist in einem erfindungsgemäßen Wälzlager gelagert. Das medizinische Instrument ist beispielsweise als zahnärztliches Handinstrument ausgeführt, wobei auf der Welle ein zahnärztliches Werkzeug gelagert oder lagerbar ist.
-
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren exemplarisch beschrieben werden.
-
Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wälzlagers;
- 2 eine abweichende Gestaltung eines erfindungsgemäßen Wälzlagers mit schichtförmigem Aufbau der Dichtscheibe;
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit axialer und radialer Verspannung des zweiten Lagerringes mittels der Dichtscheibe im Lagergehäuse;
- 4 eine exemplarische Darstellung eines zahnärztlichen Handinstrumentes (Dentalhandstücks), bei dem wenigstens ein erfindungsgemäßes Wälzlager vorgesehen werden kann;
- 5 ein Ausführungsbeispiel mit zwei integral ausgeführten Dichtscheiben;
- 6 ein Ausführungsbeispiel mit zwei getrennt voneinander ausgeführten Dichtscheiben;
- 7 ein Ausführungsbeispiel mit zwei getrennt voneinander ausgeführten Dichtscheiben, die formschlüssig in den zweiten Lagerring eingesetzt sind;
- 8 ein Ausführungsbeispiel ähnlich der 7, wobei der Formschluss zum Aufbringen einer Vorspannung auf den zweiten Lagerring ausgeführt ist;
- 9 ein Ausführungsbeispiel mit zwei Dichtscheiben und doppeltem Formschluss;
- 10 ein Ausführungsbeispiel ähnlich der 9, jedoch mit einer massiveren Ausgestaltung der Füße;
- 11 ein Ausführungsbeispiel mit zweiteiliger Dichtscheibe mit Fuß und Scheibenelement,
- 12 ein Ausführungsbeispiel ähnlich der 11, wobei der Fuß jedoch nur in der Axialrichtung dämpfend wirkt;
- 13 ein Ausführungsbeispiel ähnlich der 11 und 12 mit axial und radial dämpfend wirkendem Fuß;
- 14 ein Ausführungsbeispiel, bei welcher die Dichtscheibe zugleich ein Rückstellelement bildet;
- 15 ein Ausführungsbeispiel ähnlich der 14, jedoch mit einer ringförmigen Dichtscheibe;
- 16 ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Dichtscheibe eine Tellerfeder ausbildet;
- 17 ein Ausführungsbeispiel, bei welcher ein Dämpfungselement mit einer Aufnahme für eine Rückstellfeder vorgesehen ist.
-
In der 1 ist ein erfindungsgemäß ausgeführtes Wälzlager gezeigt, mit einem ersten Lagerring 1 und einem zweiten Lagerring 2 sowie einer Vielzahl von auf dem ersten Lagerring 1 und dem zweiten Lagerring 2 abwälzenden Wälzkörpern 3, die zwischen dem ersten Lagerring 1 und dem zweiten Lagerring 2 in einem Lagerspalt 4 positioniert sind. Das gezeigte Lager kann als Radiallager ausgeführt sein, dann mit der Drehachse 18 parallel zum Lagerspalt 4, oder als Axiallager, dann mit der Drehachse 18' senkrecht zum Lagerspalt 4.
-
Zur Abdichtung des Lagerspaltes 4 ist eine Dichtscheibe 6 vorgesehen, die sich vom zweiten Lagerring 2 in Richtung des ersten Lagerrings 1 erstreckt und mit einer Gegenfläche 7 am ersten Lagerring 1 einen Dichtspalt begrenzt. Bei den beispielhaften Ausführungsformen gemäß der 1 und 3 steht die Dichtscheibe 6 der Gegenfläche 7 am ersten Lagerring 1 stirnseitig gegenüber, wobei durch eine schräge Anordnung der Gegenfläche 7, sodass sich diese auch in der Axialrichtung erstreckt, mit einer entsprechenden Abschrägung radial innen an der Dichtscheibe 6 ein radial-axiales Gegenüberstehen erreicht werden kann. Bei der Ausgestaltung gemäß der 2 erstreckt sich die Gegenfläche 7 parallel zum Lagerspalt 4, sodass bei einer Ausführungsform als Radiallager der Dichtspalt hohlzylinderförmig in der Axialrichtung verläuft.
-
Der zweite Lagerring 2 wird von einem Lagergehäuse 8 getragen. Dabei ist zwischen dem Lagergehäuse 8 und dem zweiten Lagerring 7 ein Abstand vorgesehen, der bei Ausführungsform des Wälzlagers als Radiallager oder Radial-Axiallager als hohlzylinderförmiger Radialspalt 17 ausgebildet ist. Bei einer Ausführungsform des Wälzlagers als Axiallager ist der entsprechende Spalt in der Regel eben.
-
Die Dichtscheibe 6 weist einen Fuß 9 auf, der zwischen dem Lagergehäuse 8 und dem zweiten Lagerring 2 positioniert ist und über welchen der zweite Lagerring 2 am Lagergehäuse 8 abgestützt ist.
-
Bei der Ausführungsform gemäß der 1 ist die Dichtscheibe 6 beispielsweise monolithisch ausgeführt und besteht insgesamt aus einem elastischen Werkstoff. Dadurch kann der Fuß 9 eine besondere Dämpfungseignung aufweisen und die Dichtscheibe 6 kann bei einer Druckdifferenz über dem Dichtspalt von der Gegenfläche 7 abgehoben werden, um Reibung zu minimieren. Bevorzugt weist die Dichtscheibe 6 hierfür eine konturierte Form auf, mit einem vergleichsweise dünneren Bereich, der der Gegenfläche 7 gegenübersteht und einem vergleichsweise dickeren Bereich in der Nähe des Lagergehäuses 8, wobei der dickere Bereich beispielsweise um einen Rand des zweiten Lagerringes 2 umgebogen ist, um den Fuß 9 auszubilden und zugleich stirnseitig am zweiten Lagerring 2 anzuliegen.
-
Auch bei der Ausführungsform gemäß der 2 weist die Dichtscheibe 6 eine Biegung auf, um einerseits stirnseitig am zweiten Lagerring 2 anzuliegen und andererseits den Fuß 9 auszubilden. Hier wird diese Biegung sowohl durch eine Tragschicht 6.1, die beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere Blech, hergestellt ist, und einer Deckschicht 6.2, die aus einem elastischen Werkstoff hergestellt ist, gebildet. Die Deckschicht 6.2 steht bevorzugt in Richtung der Gegenfläche 7 über die Tragschicht 6.1 hervor, sodass das elastische Ausweichen der Dichtscheibe 6 bei einer Druckdifferenz über dem Dichtspalt 7 und damit eine Vergrößerung des Abstandes zwischen der Dichtscheibe 6 und der Gegenfläche 7, um den Dichtspalt zu vergrößern, leichter möglich ist.
-
Bei der Ausführungsform gemäß der 2 weist der Fuß 9 ferner eine profilierte Anlagefläche 9.1 auf, mit welcher er am Lagergehäuse 8 anliegt.
-
Sowohl bei der 1 als auch bei der 2 ist im zweiten Lagerring 2 eine Aussparung vorgesehen, in welche der Fuß 9 eingesetzt ist. Das Lagergehäuse 8 weist an der dem zweiten Lagerring 2 gegenüberstehenden Fläche eine ebene beziehungsweise hohlzylindrische Form auf, sodass insbesondere nur eine elastische Verspannung in einer Richtung zwischen dem zweiten Lagerring 2 und dem Lagergehäuse 8 mittels des Fußes 9 der Dichtscheibe 6 erreicht wird.
-
Bei der Ausführungsform gemäß der 3 hingegen wird eine elastische Verspannung in zwei Richtungen erreicht. Dies kann insbesondere dadurch bewirkt werden, dass im Lagergehäuse 8 eine Umfangsnut 5 vorgesehen ist, in welche der Fuß 9 der Dichtscheibe 6 eingesetzt ist. Beispielsweise wird bei der Montage des Wälzlagers der Fuß 9 unter elastischer Verformung in die Umfangsnut 5 eingeschnappt, derart, dass eine radiale und axiale Verspannung des zweiten Lagerringes 2 im Lagergehäuse 8 erreicht wird. So stützt sich der Fuß 9 im montierten Zustand des Wälzlagers mit Vorspannung gegen einen durch die Umfangsnut gebildeten axialen Bund im Lagergehäuse 8 ab und zugleich gegen eine Stirnseite oder einen axialen Bund im zweiten Lagerring 2. Auch in der Radialrichtung stützt sich der Fuß 9 auf zwei einander zugewandten Seiten des Lagergehäuses 8 und des zweiten Lagerringes 2 in der Radialrichtung unter Vorspannung ab.
-
In der 3 ist ferner gezeigt, wie eine Befestigung der Dichtscheibe 6 mit einem elastischen Formschluss am zweiten Lagerring 2 erfolgen kann. Hierzu weist der zweite Lagerring 2 eine Umfangsnut 19 auf, in welche ein radial nach innen gerichteter Vorsprung des Fußes 9 elastisch eingeschnappt ist.
-
Die in den 1 bis 3 gezeigten und beschriebenen Dichtscheiben 6 können in beliebiger Ausführungskombination auch auf beiden Seiten eines Wälzlagers angebracht werden. Bei einer beidseitigen Ausführung kann es sinnvoll sein, eine der Dichtscheiben 6 als in einem radial inneren Bereich modifiziertes elastisches Bauteil auszuführen, das keine oder nur eine geringe Dichtwirkung besitzt.
-
In der 4 ist exemplarisch ein zahnärztliches Handinstrument dargestellt, in einer Schnittdarstellung, die nur den vorderen Teil eines Kopfgehäuses 11 zeigt, in welchem eine Welle 12 mittels der Wälzlager 13, 14 drehbar um die Drehachse 18 gelagert ist. An der Welle 12 ist ein Rotor 15 in Form eines Turbinenrades befestigt, der mittels Druckluft angetrieben wird. Am axialen Ende der Welle 12 kann ein Werkzeug 16 befestigt werden. Ein Wälzlager oder beide Wälzlager 13, 14 können mit der erfindungsgemäßen Abdichtung und Abstützung im Kopfgehäuse 11 versehen sein, wobei das Kopfgehäuse 11 das Lagergehäuse 8 gemäß den 1 bis 3 ausbildet.
-
In den 5 bis 17 sind verschiedene Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt, die insbesondere bei einem medizinischen oder kosmetischen Handinstrument, beispielsweise dem in der 4 dargestellten zahnärztlichen Handinstrument, angewendet werden können.
-
Beim Ausführungsbeispiel gemäß der 5 sind zwei Dichtscheiben 6 vorgesehen, jeweils eine Dichtscheibe 6 auf jeder axialen Seite des Wälzlagers, das heißt auf beiden Stirnseiten des zweiten Lagerringes 2. Die beiden Dichtscheiben 6 schließen den Lagerspalt 4 in der Axialrichtung zwischen sich ein. Die beiden Dichtscheiben 6 sind einteilig ausgeführt, wobei der radial außen liegende die beiden Dichtscheiben 6 verbindende Abschnitt zugleich ein Dämpfungselement zwischen dem zweiten Lagerring 2 und dem Lagergehäuse 8 bildet.
-
Die 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit zwei Dichtscheiben 6 entsprechend der 5. Die beiden Dichtscheiben 6 sind jedoch getrennt voneinander und in Axialrichtung mit Abstand zueinander positioniert.
-
Die 7 bis 10 zeigen weitere Ausführungsbeispiele mit zwei getrennt voneinander positionierten Dichtscheiben 6, welche den Lagerspalt 4 in der Axialrichtung zwischen sich einschließen. Im Unterschied zu der Gestaltung gemäß der 6 weisen die Dichtscheiben 6 Füße mit wenigstens einem Vorsprung auf, der in wenigstens eine Aussparung oder Eintiefung im zweiten Lagerring 2 und/oder im Lagergehäuse 8 eingreift.
-
So sind die Dichtscheiben 6 gemäß der Gestaltung, die in der 7 dargestellt ist, mit radial inneren Vorsprüngen versehen, die in radial äußere Aussparungen im zweiten Lagerring 2 eingreifen.
-
Bei den Gestaltungen gemäß den 8 bis 10 ist jeweils ein doppelter Formschluss vorgesehen, das heißt die Füße 9 der Dichtscheiben 6 greifen entweder in Aussparungen im Lagergehäuse 8 und im zweiten Lagerring 2 ein (8) oder greifen in der Axialrichtung beidseits an einem Vorsprung im Lagergehäuse 8 an und sind zugleich formschlüssig im zweiten Lagerring 2 gelagert (9 und 10).
-
Bei der Ausgestaltung gemäß der 8 wird bevorzugt mit den Lagerfüßen 9 eine elastische Vorspannkraft in der Axialrichtung auf den zweiten Lagerring 2 aufgebracht. Bei allen Ausgestaltungen gemäß den 5 bis 10 kann eine entsprechende Vorspannkraft in der Radialrichtung auf den zweiten Lagerring 2 aufgebracht werden.
-
Bei allen Ausgestaltungen gemäß den 5 bis 10 können die Dichtscheiben 6 mit oder ohne Spalt dem ersten Lagerring 1 gegenüberstehen. Die Dichtscheiben 6 können plan oder profiliert ausgeführt sein. Die Dichtscheiben 6 können am zweiten Lagerring 2 und/oder am Lagergehäuse 8 anvulkanisiert oder in dieses/diesen eingeclipst sein.
-
Bei der Ausgestaltung gemäß der 9 sind die Füße 9 O-ringförmig ausgeführt. Bei der Ausgestaltung gemäß der 10 weisen die Füße 9 einen viereckigen Querschnitt auf, bei der Ausgestaltung gemäß der 8 einen V-förmigen Querschnitt.
-
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den 11 bis 13 ist die Dichtscheibe 6 jeweils zweiteilig ausgeführt, mit einem Fuß 9 und einem in den Fuß 9 eingebetteten Scheibenelement 22. Das Scheibenelement 22 ist gegenüber dem Fuß 9 verkippbar und insbesondere aus einem Material mit vergleichsweise geringerer Elastizität als der Fuß 9 hergestellt. Das Scheibenelement 22 begrenzt den Dichtspalt zusammen mit dem ersten Lagerring 1.
-
Der Fuß 9 weist jeweils eine Dämpfungsfunktion auf, gemäß dem Ausführungsbeispiel in der 11 in der Radialrichtung zwischen dem Lagergehäuse 8 und dem zweiten Lagerring 2, gemäß der 12 in der Axialrichtung zwischen dem Lagergehäuse 8 und dem zweiten Lagerring 2 und gemäß der 13 in der Radialrichtung und Axialrichtung zwischen dem Lagergehäuse 8 und dem zweiten Lagerring 2. Dementsprechend überbrückt der Fuß 9 einen Radialspalt 17 zwischen dem zweiten Lagerring 2 und dem Lagergehäuse 8, einen Axialspalt 21 zwischen dem zweiten Lagerring 2 und dem Lagergehäuse 8 oder beides.
-
Das Scheibenelement 22 kann beispielsweise in den Fuß 9 eingeclipst oder einvulkanisiert sein.
-
Das Scheibenelement 22 kann beispielsweise aus Stahl hergestellt sein, der Fuß 9 aus einem Elastomer.
-
Das Scheibenelement 22 kann plan oder profiliert sein.
-
Das Scheibenelement 22 kann am Innendurchmesser am ersten Lagerring 1 anliegen oder mit dem ersten Lagerring 1 einen Spalt bilden.
-
Bei der Ausgestaltung gemäß der 14 ist ein Betätigungselement 24 für eine elastische Aufnahmevorrichtung für ein Werkzeug (nicht gezeigt), beispielsweise ein Betätigungselement 24 für eine Spannzange in einem medizinischen oder kosmetischen Handinstrument, vorgesehen. Das Betätigungselement 24 ist durch den Druckknopf 23 betätigbar, um das Werkzeug freizugeben.
-
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dient die Dichtscheibe 6 als elastisches Rückstellelement für den Druckknopf 23. Hierfür liegt sie mit ihrem dem ersten Lagerring 1 in der Axialrichtung gegenüberstehenden Bereich am Druckknopf 23 an. Um die notwendige Rückstellkraft zu erzeugen ist bevorzugt eine Tragschicht 6.1 in die Dichtscheibe 6 eingebettet, beispielsweise aus Metall. Die Tragschicht 6.1 kann wiederum von einer Deckschicht 6.2, die insbesondere elastisch ist, umgeben sein.
-
Bei der Gestaltung gemäß der 14 kann sich die Dichtscheibe 6 über dem gesamten Durchmesser des zweiten Lagerringes 2 erstrecken, also als geschlossene Scheibe ausgeführt sein. Alternativ, wie in der 15 gezeigt ist, kann die Dichtscheibe 6 eine radial innere Bohrung aufweisen, in welche das Betätigungselement 24 hineinragt.
-
Bei der Gestaltung gemäß der 16 bildet die Dichtscheibe 6 eine Tellerfeder zum Verspannen des zweiten Lagerringes 2 in der Axialrichtung im Gehäuse 8. Zugleich bildet der Fuß 9 der Dichtscheibe 6 wiederum ein Dämpfungselement in Radialrichtung zwischen dem zweiten Lagerring 2 und dem Lagergehäuse 8.
-
Die Dichtscheibe 6 umfasst wiederum eine einvulkanisierte Tragschicht 6.1, die ein Federelement ausbildet. Entsprechend ist eine elastomere Deckschicht 6.2 vorgesehen.
-
Das dem ersten Lagerring 1 in der Axialrichtung gegenüberstehende radial innere Ende der Dichtscheibe 6 stützt sich elastisch in der Axialrichtung am Lagergehäuse 8 ab, der Fuß 9 stützt sich in der entgegengesetzten Axialrichtung am zweiten Lagerring 2 ab.
-
Am Innendurchmesser kann die Dichtscheibe 6 eine geeignete Dichtlippengeometrie aufweisen, um eine möglichst gute Abdichtung zu erzeugen. Beispielsweise ist ein Labyrinth vorgesehen. Auch ist es möglich, dass das radial innere Ende der Dichtscheibe 6 eine Einlaufkontur aufweist, die zu Beginn der Inbetriebnahme durch den ersten Lagerring 1 oder, wie hier dargestellt, durch die Spannzange 25 eines Werkzeugs 16, beispielsweise einen Bohrer in einem Dentalhandstück, abgerieben wird.
-
Bei der Ausgestaltung gemäß der 17, die unabhängig vom Vorsehen einer Dichtscheibe ausgeführt werden kann, ist ein Dämpfungselement 26 zwischen dem zweiten Lagerring 2 und dem Lagergehäuse 8 vorgesehen, das eine elastische Entkopplung und/oder Schwingungsentkopplung des zweiten Lagerringes 2 vom Lagergehäuse 8 bewirkt. Das Dämpfungselement 26, das insbesondere aus einem Elastomer hergestellt ist, weist eine Aufnahme 27 für eine Rückstellfeder 28 auf, die wiederum einen Druckknopf 23 für eine nicht näher gezeigte elastische Aufnahmeeinrichtung für ein Werkzeug elastisch vorspannt. Mit dem Druckknopf 23 ist die elastische Aufnahmeeinrichtung betätigbar, um das Werkzeug freizugeben.
-
Die Aufnahme 27 wird hier durch einen ringförmigen Umfangsabschnitt und einen sich radial nach innen an diesen anschließenden Bodenabschnitt des Dämpfungselementes 26 gebildet, sodass ein Topf zur Aufnahme der Rückstellfeder 28 zur Verfügung gestellt wird.
-
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Rückstellfeder 28 als Zylinderfeder ausgeführt. Es kommen jedoch auch andere Federarten in Betracht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- erster Lagerring
- 2
- zweiter Lagerring
- 3
- Wälzkörper
- 4
- Lagerspalt
- 6
- Dichtscheibe
- 6.1
- Tragschicht
- 6.2
- Deckschicht
- 7
- Gegenfläche
- 8
- Lagergehäuse
- 9
- Fuß
- 9.1
- Anlagefläche
- 11
- Kopfgehäuse
- 12
- Welle
- 13
- Wälzlager
- 14
- Wälzlager
- 15
- Rotor
- 16
- Werkzeug
- 17
- Radialspalt
- 18, 18'
- Drehachse
- 19
- Umfangsnut
- 20
- Vorsprung
- 21
- Axialspalt
- 22
- Scheibenelement
- 23
- Druckknopf
- 24
- Betätigungselement
- 25
- Spannzange
- 26
- Dämpfungselement
- 27
- Aufnahme
- 28
- Rückstellfeder
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0689801 A2 [0004, 0007]
- DE 102012000757 A1 [0005, 0007]
- EP 0497139 B1 [0006, 0007]