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Der Gegenstand betrifft eine elektrische Anschlusskonsole für eine elektrische Anlage, insbesondere für die elektrische Anlage eines Kraftfahrzeuges, umfassend zumindest eine elektrische Leitung und zumindest einen mit der Leitung elektrisch verbundenen elektrischen Abgriff. Der Gegenstand betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Abgriffs für eine elektrische Anlage auf einer elektrischen Leitung, insbesondere auf einer Energieschiene.
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In einem Kraftfahrzeugbordnetz ist es notwendig, ausgehend von einem Hauptenergiestrang, der unmittelbar mit dem Pluspol der Batterie verbunden ist, elektrische Abgänge zu Verbrauchern zu realisieren. Aufgrund der Vielzahl der in einem Bordnetz anzuschließenden elektrischen Verbraucher ist eine weite Verzweigung der Bordnetzleitung erforderlich. Einige Verbraucher benötigen große Leistungen von der Batterie und müssen somit über Kabel mit großen Leitungsquerschnitten an das Verteilnetz angeschlossen werden. Gruppen von Verbrauchern müssen häufig über eine gemeinsame Sicherung abgesichert werden, andererseits ist es auch notwendig, ausgehend von der Hauptenergieleitung eine Mehrzahl von jeweils abgesicherten Leitungssträngen zur Verfügung zu stellen.
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Der Abgriff elektrischer Energie vom Hauptenergiestrang ist nicht ohne weiteres möglich. Zum einen ist ein solcher Abgriff jeweils mit einem Übergangswiderstand und somit ohmschen Verlusten verbunden und zum anderen besteht an den Abgriffen eine erhöhte Korrosionsgefahr.
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Darüber hinaus ist bei der Verwendung von Aluminiumkabeln der elektrische Abgriff stets der Gefahr ausgesetzt, dass durch Oxidation des Aluminiumleiters der Übergangswiderstand groß wird und die elektrische Verlustleistung an diesem Übergangswiderstand zu einer ungewünschten Erwärmung der Leitung führt.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Abgriffe und/oder Kontaktstellen an elektrischen Leitern oder elektrischen Leitungen, insbesondere an Energieschienen, mittels eines Anschlusselements oder mittels einer Anschlussöse vorzusehen.
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Nachteilig an dem Vorsehen eines Anschlusselements ist allerdings, dass aufgrund der Formvarianz der Anschlusselemente verschiedene Stanzwerkzeuge für die Ausbildung der unterschiedlichen Formen der Anschlusselemente zur Verfügung gestellt werden müssen, was zu erhöhten Produktionskosten führt. Des Weiteren kontaktieren die Anschlusselemente die elektrische Leitung, insbesondere die Energieschiene, im Überlapp, was hinsichtlich des Bauraums nachteilig sein kann.
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Das Ausbilden von Abgriffen mittels Anschlussösen ist lediglich mit Edelstahl als Grundwerkstoff ausreichend prozesssicher möglich, allerdings weist Edelstahl eine in manchen Fällen nicht ausreichende Leitfähigkeit auf, wodurch ein flächendeckender Serieneinsatz von Anschlussösen verhindert wird.
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Ausgehend von diesen Problemen lag dem Gegenstand die Aufgabe zu Grunde, eine elektrische Anschlusskonsole sowie ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Abgriffs zur Verfügung zu stellen, welche eine prozesssichere und komfortable Anbindung von Verbrauchern an die elektrische Leitung, insbesondere an die Energieschiene, ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine elektrische Anschlusskonsole gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Abgriffs für eine elektrische Anlage gemäß Anspruch 13 gelöst.
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Insbesondere bei der elektrischen Anlage eines Kraftfahrzeugs, vorzugsweise in solchen, in denen die Batterie im Heck des Fahrzeugs und die Antriebsmaschine, insbesondere der Starter der Verbrennungsmaschine, aber auch ggf. ein Elektromotor für den Antrieb, im Motorraum angeordnet sind, verläuft der Hauptbatteriestrang vom Heck bis zur Front des Fahrzeugs. Dies kann durch eine Unterflurverlegung der elektrischen Leitung, insbesondere der Energieschiene, oder auch durch eine Innenraumverlegung der elektrischen Leitung, insbesondere der Energieschiene, erfolgen. Entlang dieses Leitungsstrangs kann mit Hilfe der gegenständlichen Anschlusskonsole eine Mehrzahl von elektrischen Abgängen in besonders einfacher und prozesssicherer Weise realisiert werden.
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Insbesondere wenn die elektrische Leitung und/oder der Leitungsstrang aus einem Aluminiumleiter, insbesondere einem Aluminiumlitzenleiter gebildet ist, ist es problematisch, Anschlusskonsolen und/oder Kontaktstellen an solchen Leitern anzuordnen. Mit Hilfe der gegenständlichen Lösung ist es möglich, in einem nicht isolierten Bereich, insbesondere in einem von den Leitungsenden entfernten Mittenbereich der Leitung, einen Abgriff und ein blechförmiges Verbindungsteil vorzusehen. Es ist bevorzugt, dass der elektrische Abgriff sowohl elektrisch als auch mechanisch mit der Leitung verbunden ist. Des Weiteren ist es bevorzugt, dass das blechförmige Verbindungsteil eine Dicke kleiner als 6 mm, insbesondere eine Dicke kleiner als 4,75 mm, besonders bevorzugt eine Dicke kleiner als 3 mm, aufweist. Insbesondere weist das blechförmige Verbindungsteil einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Des Weiteren ist es bevorzugt, dass die Breite des blechförmigen Verbindungsteils im Wesentlichen der Breite der Leitung, insbesondere der Breite der Energieschiene, entspricht.
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Zur Kontaktierung mit einem Anschlussteil, z.B. einer Anschlussleitung, ist ein mit der Leitung elektrisch und mechanisch verbundener elektrischen Abgriff vorgesehen. Beispielsweise können als Anschlussteile Anschlussleitungen, Bolzen, Flachteile, Anschlussfahnen, Crimpanschlüsse oder dergleichen ausgestaltet und mit der Leitung verbunden werden.
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Der Abgriff weist ein blechförmiges Verbindungsteil auf, das in einem Anschlussbereich der Leitung mit der Leitung verbunden ist, wobei der Anschlussbereich vorzugsweise zwischen den Enden der elektrischen Leitung, insbesondere der Energieschiene, angeordnet ist. Der Anschlussbereich kann ebenfalls an einem Ende der elektrischen Leitung angeordnet sein. Durch die Verwendung eines blechförmigen Verbindungsteils kann in vorteilhafter Weise ein im Wesentlichen flachförmiger Abgriff bzw. eine im Wesentlichen flachförmige Kontaktstelle vorgesehen werden.
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Dabei hat die elektrische Leitung, insbesondere die Energieschiene, eine Längserstreckung. Entlang eines Teils dieser Längserstreckung ist das blechförmige Verbindungsteil stoffschlüssig mit der elektrischen Leitung verbunden. Die elektrische Leitung ist vorzugsweise als Energieschiene mit einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisend zwei Breitseiten und zwei Schmalseiten ausgestaltet. In einem solchen Fall ist es bevorzugt, dass das blechförmige Verbindungsteil mit einer der beiden Breitseiten der Energieschiene stoffschlüssig verbunden ist.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine elektrische Leitung als Energieschiene ausgestaltet ist. Es ist bevorzugt, dass eine Mehrzahl von elektrischen Leitungen, insbesondere eine Mehrzahl von Litzenleitern, zu einer Energieschiene zusammengefasst sind. Die elektrische Leitung oder die elektrischen Leitungen sind dabei vorzugweise aus Aluminium und/oder aus Kupfer gefertigt. Eine Energieschiene weist vorzugsweise einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit zwei Breitseiten und zwei Schmalseiten auf.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wir vorgeschlagen, dass die Energieschiene einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit zwei Breitseiten und zwei Schmalseiten aufweist, dass die Breite des blechförmigen Verbindungsteils im Wesentlichen zu der Breite der Breitseiten der Energieschiene korrespondiert und dass das blechförmige Verbindungsteil stoffschlüssig mit einer Breitseite der Energieschiene verbunden ist.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das blechförmige Verbindungsteil ein Durchgangsloch mit einem Durchmesser D1 aufweist, dass die Energieschiene ein weiteres Durchgangsloch mit einem Durchmesser D2 aufweist und dass das Durchgangsloch des Verbindungsteils und das weitere Durchgangsloch der Energieschiene eine im Wesentlichen gemeinsame Mittelachse bilden und miteinander fluchten. Die beiden Durchgangslöcher weisen vorzugsweise eine zueinander korrespondierende Form auf. Es ist weiter bevorzugt, dass die beiden Durchgangslöcher eine im Wesentlichen kreisrunde Form aufweisen. Vorzugsweise ist der Durchmesser D1 des Durchgangslochs des Verbindungsteils größer als der Durchmesser D2 des weiteren Durchgangslochs der Energieschiene. Des Weiteren ist es bevorzugt, dass die gemeinsame Mittelachse der beiden Durchgangslöcher im Wesentlichen orthogonal zu der Längsachse der Energieschiene verläuft.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass ein zylinderförmiges Bauteil in den Durchgangslöchern angeordnet ist und dass das zylinderförmige Bauteil mittels einer Presspassung mit dem weiteren Durchgangsloch der Energieschiene verbunden ist. Es ist bevorzugt, dass die äußere Mantelfläche des zylinderförmigen Bauteils im Wesentlichen zu der Form der Durchgangslöcher korrespondiert. Des Weiteren ist es bevorzugt, dass das zylinderförmige Bauteil an der dem Verbindungsteil abgewandten Seite der Energieschiene einen umlaufenden Kragen aufweist und dass das zylinderförmige Bauteil nicht bündig mit der Energieschiene oder dem Verbindungsteil abschließt, sondern vielmehr über dem Verbindungsteil hinaussteht. Vorzugsweise ist das zylinderförmige Bauteil zumindest teilweise aus Edelstahl gefertigt. Beispielsweise weist das zylinderförmige Bauteil an seinem über dem Verbindungsteil hinausstehenden Bereich ein Gewinde, insbesondere ein Außengewinde, auf. Hierdurch können in komfortabler Weise ein Anschlussteil und/oder ein Verbraucher mit dem zylinderförmigen Bauteil verbunden werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass eine zylinderförmige Hülse die Energieschiene in einem Verbindungsbereich umgibt und dass die zylinderförmige Hülse zumindest zwei Ausnehmungen aufweist, wobei das zylinderförmige Bauteil in den Ausnehmungen der zylinderförmigen Hülse angeordnet ist. Es ist bevorzugt, dass die zylinderförmige Hülse derart mit der Energieschiene verpresst ist, dass sie im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Kontaktflächen aufweist. Eine der Kontaktflächen kann als Auflage für das zylinderförmige Bauteil, insbesondere deren Kragen dienen. Die zweite Kontaktfläche kann als Auflagefläche für eine Mutter, ein Anschlussteil oder dergleichen dienen. Vorzugsweise kann die zylinderförmige Hülse die bei der Verbindung eines Verbrauchers mit der Energieschiene entstehende Flächenpressung aufnehmen und weiterleiten. Die entstehende Flächenpressung ist abhängig von dem Anzugsmoment, mit welchem ein Anschlussteil, ein Verbraucher oder dergleichen mit der Energieschiene verbunden werden.
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Die Hülse wird dabei insbesondere als Splice um einen nicht isolierten Bereich der Energieschiene gelegt. Ist die Hülse als Splice gebildet, kann die Hülse als abgelängter Metallstreifen, abgelängtes Blech um die elektrische Leitung und/oder die Litzenleitung gelegt sein oder von einem Endlosband um die Leitung gelegt und anschließend abgelängt sein oder als ein- oder zweiteilige Hülse oder auch mehrteilige Hülse um die Leitung gelegt sein.
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Eine bevorzugte Geometrie der Hülse kann beispielsweise ein vorgefertigter, abgelängter Blechstreifen sein. Dieser kann um die Leitung geschlagen werden. Auch ist es möglich, ein Endlosband, vorzugsweise ein Blechendlosband um die Leitung zu schlagen und nach dem Umschlagen abzulängen. Die Hülse kann insbesondere als Bimetall-Blechstreifen oder Bimetall-Material gebildet sein.
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Auch können Hülsenteile, insbesondere zwei oder mehrere Hülsenteile querschnittsgerecht für den Leiterquerschnitt der Leitung bzw. der Energieschiene vorgesehen sein. Insbesondere können diese einen Innenradius bzw. Innendurchmesser aufweisen, der dem Radius der Leitung bzw. dem Durchmesser der Energieschiene entspricht. Die Hülsenteile können auf der Leitung positioniert werden und anschließend mit der Leitung stoffschlüssig, vorzugsweise mittels Schweißen, verbunden werden.
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Auch ist es möglich, dass eine einteilige Hülse, bevorzugt mit rundem oder mehreckigen Innen und/oder Außenumfang um die Leitung gesteckt und an der Fügestelle positioniert wird.
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Eine Hülse kann, nachdem sie auf der Leitung positioniert wurde, mittels eines geeigneten Fügeverfahrens kraftschlüssig, formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit der Leitung gefügt werden. Insbesondere bietet sich Crimpen und/oder Ultraschallschweißen zum Fügen der Hülse auf der Leitung an.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der metallische Grundwerkstoff des blechförmigen Verbindungsteils eine Dichte von ≥ 8,2 g/cm3 und/oder eine elektrische Leitfähigkeit von ≥ 50 mS/m aufweist. Eine Dichte von ≥ 8,2 g/cm3 und/oder eine elektrische Leitfähigkeit von ≥ 50 mS/m haben sich als vorteilhaft für die Anbindung von Verbrauchen an die elektrische Anschlusskonsole ergeben und ermöglichen eine zuverlässige elektrische Versorgung der angeschlossenen Verbraucher.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der metallische Grundwerkstoff aus einer der Aluminiumlegierung EN AW 2017A, EN AW 6082 oder EN AW 7075 gebildet ist. Insbesondere haben sich die die Materialien EN AW 2017A, EN AW 6082 und EN AW 7075 entsprechend den Angaben des internationalen Legierungsregisters („registration record of international alloy designations and chemical composition limits for wrought aluminium and wrought aluminium alloys“) als geeignet herausgestellt. Unter der Auswahl der Vielzahl verschiedenster Aluminiumlegierungen haben die Erfinder überraschenderweise festgestellt, dass die genannten Aluminiumlegierungen für die mechanische Beanspruchung von Anschlusskonsolen besonders geeignet sind. Insbesondere lassen sich diese Legierungen gut verschrauben und führen nicht zu einem unerwünschten Fließen des Materials bei mechanischer Beanspruchung. Außerdem wurde überraschenderweise festgestellt, dass sich diese Legierungen zusätzlich besonders einfach stromlos oder elektrochemisch metallisch beschichten lassen, sodass oxidfreie, dichte Oberflächen zum Schweißen auf gerade diesen Legierungen hergestellt werden können. Die genannten drei Legierungen aus der Vielzahl möglicher Legierungen stellen sowohl mechanische als auch chemische Eigenschaften zur Verfügung, die sich insbesondere im Automobilbau anbieten. Neben der mechanischen Festigkeit ist auch die Oberfläche dieser Werkstoffe geeignet, bei Bedarf beschichtet zu werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das blechförmige Verbindungsteil einen Festigkeitswert, insbesondere einen Festigkeitswert bei Raumtemperatur, von ≥ R220, insbesondere von ≥ R290, aufweist. Um den mechanischen Beanspruchungen sowohl bei der Montage als auch während des Lebenszyklus der Anschlusskonsole gerecht zu werden, hat es sich herausgestellt, dass das blechförmige Verbindungsteil vorzugsweise einen Festigkeitswert von ≥ R220 aufweist. Ein solcher R-Wert wird vorzugsweise nach DIN EN ISO 6892-1, ISO 6892 bestimmt. Ein R-Wert von ≥ R220, vorzugsweise von zumindest ≥ R290, bietet Kriecheigenschaften des blechförmigen Verbindungsteils, die auch unter mechanischen Belastungen eine dauerhafte Verbindung ermöglichen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das blechförmige Verbindungsteil eine Beschichtung aus zumindest einer Schicht aufweist und dass die Schicht eine Nickelschicht oder eine Zinnschicht ist. Durch eine Beschichtung des blechförmigen Verbindungsteils kann eine Reaktion im Verbindungsbereich vermieden werden. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere eine Nickelschicht als Diffusionssperre wirkt. Dabei ist es bevorzugt, dass die Nickelschicht stromlos oder elektrolytisch auf dem Verbindungsteil aufgetragen wird. Durch eine vorgenannte Beschichtung ist es möglich, die Nickelschicht direkt auf den Grundwerkstoff des blechförmigen Verbindungsteils unter Umgehung einer Oxidschicht aufzutragen. Die Beschichtung schützt den Grundwerkstoff des Verbindungsteils vor einem unmittelbaren Kontakt mit einem Anschlussteil und somit vor Kontaktkorrosion beim Fügen mit dem Anschlussteil, insbesondere wenn dieses aus einem anderen Metall, beispielsweise einer Kupferlegierung, gebildet ist. Es ist nicht notwendig, dass der gesamte Grundwerkstoff des blechförmigen Verbindungsteils beschichtet ist. Vielmehr reicht es aus wenn ein Teil des Grundwerkstoffs, insbesondere der Teil, der einem Anschlussteil zugewandt ist, beschichtet ist. Es ist ebenfalls bevorzugt, dass eine Schicht aufweisend einen anderen Werkstoff als Nickel oder Zinn auf den Grundwerkstoff aufgebracht wird.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das blechförmige Verbindungsteil sowohl eine Nickelschicht als auch eine Zinnschicht aufweist. Durch das Auftragen sowohl einer Nickelschicht als auch einer Zinnschicht kann zunächst durch die Nickelschicht ein Schutz vor Kontaktkorrosionen vorgesehen werden. Möglichen Alterungsrissen in der Beschichtung kann durch die zusätzliche Zinnbeschichtung entgegengewirkt werden. Insbesondere erfolgt die Zinnbeschichtung auf der Nickelbeschichtung. Die Beschichtung erfolgt insbesondere derart, dass die Zinnschicht zumindest in Teilen auf der Nickelschicht aufgebracht ist. Auch ist es möglich, dass eine Beschichtung mit der Nickellegierung zumindest eine Oberfläche vollständig beschichtet und eine zusätzliche Zinnlegierung nur in Teilen erfolgt. Durch die Beschichtung mit einer Zinnschicht auf der Nickelschicht können kapillare Effekte wie Feuchtigkeitsanbindungen an dem Substrat durch Risse in der Nickelschicht verhindert werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der Abgriff als Mittenabgriff oder als Endabgriff gebildet ist. Im Falle der Ausgestaltung des Abgriffs als Mittenabgriff, ist es bevorzugt, dass das blechförmige Verbindungsteil zumindest zwei elektrische Leitungen, insbesondere zwei Energieschienen miteinander verbindet. Hierzu ist das blechförmige Verbindungsteil vorzugsweise stoffschlüssig mit den elektrischen Leitungen verbunden.
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Der Gegenstand betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Abgriffs für eine elektrische Anlage an einer elektrischen Leitung, insbesondere an einer Energieschiene, umfassend die Schritte:
- - Ablängen eines Blechbandes zu einem blechförmigen Verbindungsteil,
- - Einbringen eines Durchgangsloches mit einem Durchmesser D1 in das Verbindungsteil,
- - Einbringen eines weiteren Durchgangsloches mit einem Durchmesser D2 in die elektrische Leitung, wobei die geometrische Form des weiteren Durchgangsloches zu der geometrischen Form des in das Verbindungsteil eingebrachten Durchgangsloches korrespondiert,
- - Anordnen der elektrischen Leitung über dem Verbindungsteil mittels einer Positionierhilfe derart, dass die eingebrachten Durchgangslöcher miteinander fluchten und im Wesentlichen eine Mittelachse bilden und
- - Verbinden des Verbindungsteils mit der elektrischen Leitung mittels eines stoffschlüssigen Fügeverfahrens.
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Es ist bevorzugt, dass das Blechband in Abhängigkeit des Querschnitts des Blechbands zu dem Querschnitt der Energieschiene abgelängt wird. Als stoffschlüssige Fügeverfahren sind insbesondere das Ultraschallschweißen, das Elektromagnetimpulsschweißen oder das Widerstandsschweißen geeignet.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass ein zylinderförmiges Bauteil in die Durchgangslöcher eingeführt wird, wobei das zylinderförmige Bauteil mittels einer Presspassung mit der elektrischen Leitung verbunden wird.
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Nachfolgend wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine Energieschiene aufweisend eine Anschlusskonsole als Endabgriff in einer schematischen Darstellung und
- 2 eine Energieschiene aufweisend eine Anschlusskonsole als Mittenabgriff in einer schematischen Darstellung.
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1 zeigt eine Anschlusskonsole 1 umfassend eine als Energieschiene 2 ausgestaltete elektrische Leitung mit einem isolierten Bereich 4 sowie einem abisolierten Bereich 6. In dem abisolierten Bereich 6 ist die elektrische Leitung 8 der Energieschiene 2 freigelegt. Es ist bevorzugt, dass die Leitung 8 der Energieschiene 2 zumindest teilweise aus Aluminium und/oder Kupfer gebildet ist. Es ist weiter bevorzugt, dass die Energieschiene 2, insbesondere die Leitung 8 der Energieschiene 2, einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisend zwei Schmalseiten und zwei Breitseiten aufweist.
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In einem Verbindungsbereich X der Energieschiene 2 ist eine zylinderförmige Hülse 10 die Leitung 8 umgebend angeordnet. An der Unterseite der Leitung 8, bei welcher es sich vorzugsweise um eine Breitseite der elektrischen Leitung 8 handelt, ist ein blechförmiges Verbindungsteil 12 als Teil eines Abgriffs stoffschlüssig mit der Leitung 8 verbunden. Dabei kann das blechförmige Verbindungsteil 12 eine Beschichtung aufweisen. Bei dem in 1 dargestellten Abgriff handelt es sich um einen Endabgriff.
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In die Leitung 8, das blechförmige Verbindungsteil 12 und die zylinderförmige Hülse 10 sind Durchgangslöcher eingebracht, in welchen ein zylinderförmiges Bauteil 14 angeordnet ist. Es ist bevorzugt, dass das in die Leitung 8 der Energieschiene 2 eingebrauchte Durchgangsloch einen geringeren Durchmesser als der Grundkörper 16 des zylinderförmigen Bauteils 14 aufweist. Dadurch kann das zylinderförmige Bauteil 14 mittels einer Presspassung mit der Leitung 8 bzw. mit der Energieschiene 2 verbunden werden.
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Das zylinderförmige Bauteil 14 weist einen umlaufenden Kragen 18 auf. Der umlaufende Kragen 18 des zylinderförmigen Bauteils 14 liegt vorzugsweise auf der zylinderförmigen Hülse 10 auf. An der dem Kragen 18 gegenüberliegenden Seite weist das zylinderförmige Bauteil 14 ein Außengewinde 20 zur Verbindung des zylinderförmigen Bauteils 14 mit einem Verbraucher und/oder mit einem Anschlussteil auf. Die zylinderförmige Hülse 10 ist dazu ausgebildet, die von dem Kragen 18 ausgeübte Flächenpressung aufzunehmen.
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Im Unterschied zu der in 1 dargestellten Anschlusskonsole 1 ist die in 2 dargestellte Anschlusskonsole 1 als Mittenabgriff gebildet. Hierzu weisen zwei Energieschienen 2 jeweils einen abisolierten Bereich 6 mit abisolierten Leitungen 8 auf. Die abisolierten Leitungen 8 sind stoffschlüssig mit dem blechförmigen Verbindungsteils 12 verbunden. Vorzugsweise ist das blechförmige Verbindungsteil 12 beschichtet. Das blechförmige Verbindungsteil 12 weist in seinem Verbindungsbereich X ein Durchgangsloch zur Aufnahme des zylinderförmigen Bauteils 14 auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN ISO 6892-1 [0027]
- ISO 6892 [0027]