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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kompensatormodul, ein Steuermodul, ein Datenübertragungssystem mit einem Kompensatormodul und einem Steuermodul sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Datenübertragungssystems.
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Kompensatormodule zum Kompensieren von Kabelverlusten sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Kompensatormodul bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Steuermodul bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Datenübertragungssystem mit einem Kompensatormodul und einem Steuermodul bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Betreiben eines Datenübertragungssystems anzugeben. Diese Aufgaben werden durch ein Kompensatormodul, ein Steuermodul, ein Datenübertragungssystem und ein Verfahren zum Betreiben eines Datenübertragungssystems mit den Merkmalen der jeweiligen unabhängigen Ansprüche gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind verschiedene Weiterbildungen angegeben.
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Ein Kompensatormodul weist einen Nutzsignalanschluss zum Übertragen von Nutzsignalen, ein Hochfrequenzmodul zum Verstärken der Nutzsignale, einen Steuerdatenanschluss zum Empfangen von Steuerdaten und eine Verarbeitungseinheit zum Verarbeiten der Steuerdaten und zum Ansteuern des Hochfrequenzmoduls auf. Dabei ist der Steuerdatenanschluss ausgebildet, mit einem digitalen Datennetzwerk verbunden zu werden. Die Verarbeitungseinheit ist ausgebildet, das Hochfrequenzmodul abhängig von den empfangenen Steuerdaten zwischen einem Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus und einem Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus umzuschalten. Vorteilhafterweise werden bei diesem Kompensatormodul die Steuerdaten getrennt von den Nutzsignalen übertragen. Dadurch kann das Kompensatormodul vorteilhafterweise einen besonders einfachen Aufbau aufweisen.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls weist dieses eine Antenne zum Aussenden und Empfangen der Nutzsignale auf. Vorteilhafterweise findet eine durch das Kompensatormodul durchgeführte Kompensation von Kabelverlusten dadurch nahe an der Antenne statt.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls ist der Steuerdatenanschluss ausgebildet, mit einem Ethernet-basierten Datennetzwerk, einem MOST-Datennetzwerk oder einem CAN-Datennetzwerk verbunden zu werden. Dadurch wird es vorteilhafterweise ermöglicht, die Steuerdaten über ein bereits für andere Zwecke vorhandenes Datennetzwerk zu übertragen. Dadurch kann das Kompensatormodul vorteilhafterweise besonders einfach und kostengünstig installiert werden.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls ist der Nutzsignalanschluss ausgebildet, mit einem Antennenkabel verbunden zu werden. Das Antennenkabel kann beispielsweise ein Koaxialkabel sein. Vorteilhafterweise wird es dadurch ermöglicht, über den Nutzsignalanschluss hochfrequente Nutzsignale zu übertragen.
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Die Nutzsignale können beispielsweise eine Frequenz von 5,9 GHz aufweisen.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls weist das Hochfrequenzmodul einen Sendepfad mit einem Leistungsverstärker und einen Empfangspfad mit einem rauscharmen Verstärker auf. Dabei wird im Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus der Sendepfad genutzt und im Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus der Empfangspfad genutzt. Vorteilhafterweise kann das Kompensatormodul dann im Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus die Nutzsignale mittels des Leistungsverstärkers verstärken, um Kabelverluste zu kompensieren. Im Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus können mittels einer Antenne empfangene Nutzsignale mittels des rauscharmen Verstärkers verstärkt werden.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls umfasst die Verarbeitungseinheit einen Prozessor oder einen Mikrocontroller. Vorteilhafterweise wird es dadurch ermöglicht, einen Teil der durch das Kompensatormodul durchgeführten Tätigkeiten mittels Software zu realisieren. Dadurch kann das Kompensatormodul eine geringe Anzahl von Bauelementen aufweisen, was eine kostengünstige Herstellung des Kompensatormoduls ermöglicht. Eine reduzierte Anzahl von Bauelementen geht vorteilhafterweise auch mit einer geringeren Erzeugung von Abwärme einher.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls ist dieses ausgebildet, einen Messwert zu erfassen und den Messwert an die Verarbeitungseinheit zu übermitteln. Der Messwert kann beispielsweise eine Temperatur eines Verstärkers des Hochfrequenzmoduls sein. Der Messwert kann beispielsweise auch ein Signalpegel des Nutzsignals sein. Vorteilhafterweise kann die Verarbeitungseinheit des Kompensatormoduls bei dieser Ausführungsform den Messwert bei der Ansteuerung des Hochfrequenzmoduls berücksichtigen. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinheit das Hochfrequenzmodul des Kompensatormoduls derart ansteuern, dass die Nutzsignale auf ein gewünschtes Signalniveau verstärkt werden. Bei der Wahl eines Verstärkungsfaktors kann beispielsweise auch eine Temperatur des Verstärkers des Hochfrequenzmoduls berücksichtigt werden.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls ist die Verarbeitungseinheit ausgebildet, den Messwert über den Steuerdatenanschluss zu übertragen. Vorteilhafterweise kann der Messwert dadurch an andere Komponenten übertragen werden, um den Messwert an anderem Ort zu nutzen.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls ist die Verarbeitungseinheit ausgebildet, das Hochfrequenzmodul abhängig von dem Messwert anzusteuern. Dabei kann die Verarbeitungseinheit beispielsweise ausgebildet sein, einen Verstärkungsfaktor eines Verstärkers des Hochfrequenzmoduls abhängig von dem Messwert einzustellen.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls weist dieses einen Spannungsversorgungsanschluss auf. Über den Spannungsversorgungsanschluss kann dem Kompensatormodul eine Versorgungsspannung zugeführt werden.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls ist dieses in ein zur Montage in einem Kraftfahrzeug vorgesehenes Steuergerät integriert. Dabei kann das Kompensatormodul vorteilhafterweise in dem Steuergerät ohnehin vorhandene Komponenten nutzen. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinheit des Kompensatormoduls einen ohnehin in dem Steuergerät vorhandenen Mikrocontroller oder Prozessor umfassen. Das Kompensatormodul kann auch eine in dem Steuergerät ohnehin vorhandene Stromversorgung nutzen.
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In einer Ausführungsform des Kompensatormoduls weist das Steuergerät eine integrierte Mobilfunkantenne, eine integrierte Radioantenne und/oder eine integrierte GNSS-Antenne auf. Vorteilhafterweise werden derartige Antennen an Positionen eines Kraftfahrzeugs montiert, die sich auch für eine Montage des Kompensatormoduls eignen.
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Ein Steuermodul umfasst einen Nutzsignalanschluss, einen Steuerdatenanschluss und eine Übertragungseinheit, die ausgebildet ist, abwechselnd in einem Steuermodul-Sendebetriebsmodus Nutzsignale über den Nutzsignalanschluss auszusenden und in einem Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus Nutzsignale über den Nutzsignalanschluss zu empfangen. Dabei ist der Steuerdatenanschluss ausgebildet, mit einem digitalen Datennetzwerk verbunden zu werden. Die Übertragungseinheit ist ausgebildet, über den Steuerdatenanschluss Steuerdaten auszusenden, die angeben, ob sich das Steuermodul in dem Steuermodul-Sendebetriebsmodus oder in dem Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus befindet. Vorteilhafterweise werden bei diesem Steuermodul die Nutzsignale getrennt von den Steuerdaten übertragen. Dadurch kann das Steuermodul vorteilhafterweise besonders einfach ausgebildet sein.
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Ein Datenübertragungssystem umfasst ein Kompensatormodul der vorgenannten Art und ein Steuermodul der vorgenannten Art. Dabei ist der Nutzsignalanschluss des Kompensatormoduls mit dem Nutzsignalanschluss des Steuermoduls verbunden. Der Steuerdatenanschluss des Kompensatormoduls und der Steuerdatenanschluss des Steuermoduls sind mit einem gemeinsamen digitalen Datennetzwerk verbunden. Vorteilhafterweise können bei diesem Datenübertragungssystem Steuerdaten über das digitale Datennetzwerk zwischen dem Steuermodul und dem Kompensatormodul ausgetauscht werden. Gleichzeitig können das Steuermodul und das Kompensatormodul Nutzdaten über ihre Nutzsignalanschlüsse austauschen. Die Aufteilung von Nutzsignalen und Steuerdaten erlaubt es vorteilhafterweise, das Kompensatormodul und das Steuermodul dieses Datenübertragungssystems besonders einfach auszugestalten.
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Bei einem Verfahren zum Betreiben eines Datenübertragungssystems der vorgenannten Art sendet das Steuermodul über seinen Steuerdatenanschluss Steuerdaten aus, die angeben, ob sich das Steuermodul in dem Steuermodul-Sendebetriebsmodus oder in dem Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus befindet. Das Kompensatormodul empfängt die Steuerdaten über seinen Steuerdatenanschluss. Die Verarbeitungseinheit des Kompensatormoduls schaltet das Hochfrequenzmodul des Kompensatormoduls in Abhängigkeit von den Steuerdaten zwischen dem Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus und dem Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus um. Vorteilhafterweise ermöglicht dieses Verfahren einen besonders einfachen Betrieb des Datenübertragungssystems.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung werden nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Dabei zeigen in jeweils schematischer Darstellung:
- 1 ein Datenübertragungssystem mit einem Steuermodul und einem Kompensatormodul;
- 2 ein Hochfrequenzmodul des Kompensatormoduls des Datenübertragungssystems; und
- 3 einen System-Empfangsbetriebsmodus und einen System-Sendebetriebsmodus des Datenübertragungssystems.
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1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines Datenübertragungssystems 10. Das Datenübertragungssystem 10 kann beispielsweise in einem Kraftfahrzeug angeordnet sein und beispielsweise zur Verkehrsvernetzung (V2X-Kommunikation) dienen.
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Das Datenübertragungssystem 10 umfasst ein Steuermodul 100 und ein Kompensatormodul 200. Das Steuermodul 100 und das Kompensatormodul 200 können getrennt voneinander an unterschiedlichen Positionen eines Kraftfahrzeugs angeordnet sein.
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Das Steuermodul 100 weist eine Übertragungseinheit 130 auf. Die Übertragungseinheit 130 kann beispielsweise einen Baseband-Prozessor umfassen.
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Die Übertragungseinheit 130 ist dazu ausgebildet, hochfrequente Nutzsignale 610 auszusenden und zu empfangen. Dabei werden die hochfrequenten Nutzsignale 610 durch die Übertragungseinheit 130 zeitlich abwechselnd ausgesendet und empfangen. Befindet sich das Steuermodul 100 in einem in 3 schematisch dargestellten Steuermodul-Sendebetriebsmodus 810, so sendet die Übertragungseinheit 130 des Steuermoduls 100 Nutzsignale 610 aus. Befindet sich das Steuermodul 100 in einem in 3 schematisch dargestellten Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus 811, so empfängt die Übertragungseinheit 130 des Steuermoduls 100 die Nutzsignale 610. Der Steuermodul-Sendebetriebsmodus 810 und der Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus 811 wechseln sich zeitlich ab.
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Die Nutzsignale 610 können beispielsweise in einem UHF-Sendefrequenzband oder einem SHF-Sendefrequenzband angeordnet sein, beispielsweise in einem Sendefrequenzband, das eine Frequenz von 5,9 GHz umfasst.
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Das Steuermodul 100 weist einen Nutzsignalanschluss 110 auf. Über den Nutzsignalanschluss 110 ist das Steuermodul 100 mit einem Antennenkabel 600 verbunden. Das Antennenkabel 600 kann beispielsweise ein Koaxialkabel sein. Die Übertragungseinheit 130 ist derart mit dem Nutzsignalanschluss 110 verbunden, dass die Übertragungseinheit 130 die Nutzsignale 610 über den Nutzsignalanschluss 110 aussenden und empfangen kann.
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Das Steuermodul 100 weist außerdem einen Steuerdatenanschluss 120 auf. Über den Steuerdatenanschluss 120 ist das Steuermodul 100 mit einem digitalen Datennetzwerk 500 verbunden. Das digitale Datennetzwerk 500 kann beispielsweise ein Ethernetbasiertes Datennetzwerk, ein MOST-Datennetzwerk oder ein CAN-Datennetzwerk sein. Das Steuermodul 100 kann über das digitale Datennetzwerk 500 Daten mit anderen Modulen austauschen, die ebenfalls mit dem digitalen Datennetzwerk 500 verbunden sind.
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Die Übertragungseinheit 130 des Steuermoduls 100 ist dazu ausgebildet, über den Steuerdatenanschluss 120 Steuerdaten 510 auszusenden, die angeben, ob sich das Steuermodul 100 in dem Steuermodul-Sendebetriebsmodus 810 oder in dem Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus 811 befindet. Hierzu kann die Übertragungseinheit 130 des Steuermoduls 100 beispielsweise bei jedem Wechsel zwischen dem Steuermodul-Sendebetriebsmodus 810 und dem Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus 811 entsprechende Steuerdaten 510 über den Steuerdatenanschluss 120 aussenden. Die Übertragungseinheit 130 des Steuermoduls 100 kann auch periodisch Steuerdaten 510 aussenden, die jeweils angeben, ob sich das Steuermodul 100 zum Zeitpunkt des Aussendens der Steuerdaten 510 jeweils gerade in dem Steuermodul-Sendebetriebsmodus 810 oder in dem Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus 811 befindet.
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Wie 1 zeigt, weist das Kompensatormodul 200 einen Nutzsignalanschluss 210, ein Hochfrequenzmodul 300 und eine Antenne 250 auf.
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Der Nutzsignalanschluss 210 des Kompensatormoduls 200 ist mit dem Antennenkabel 600 verbunden. Dadurch ist der Nutzsignalanschluss 210 des Kompensatormoduls 200 über das Antennenkabel 600 mit dem Nutzsignalanschluss 110 des Steuermoduls 100 verbunden.
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Das Hochfrequenzmodul 300 des Kompensatormoduls 200 ist mit dem Nutzsignalanschluss 210 und mit der Antenne 250 verbunden und zwischen dem Nutzsignalanschluss 210 und der Antenne 250 angeordnet.
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Das Kompensatormodul 200 ist dazu ausgebildet, in einem in 3 schematisch dargestellten Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus 820 des Kompensatormoduls 200 von dem Steuermodul 100 über den Nutzsignalanschluss 110 des Steuermoduls 100 und das Antennenkabel 600 ausgesendete Nutzsignale 610 über den Nutzsignalanschluss 210 des Kompensatormoduls 200 zu empfangen und über die Antenne 250 des Kompensatormoduls 200 auszusenden. Das Kompensatormodul 200 ist außerdem dazu ausgebildet, in einem in 3 schematisch dargestellten Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus 821 des Kompensatormoduls 200 über die Antenne 250 des Kompensatormoduls 200 Nutzsignale 610 zu empfangen und diese über das Hochfrequenzmodul 300, den Nutzsignalanschluss 210 des Kompensatormoduls 200, das Antennenkabel 600 und den Nutzsignalanschluss 110 des Steuermoduls 100 an das Steuermodul 100 zu übertragen.
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2 zeigt ein schematisches Blockschaltbild des Hochfrequenzmoduls 300 des Kompensatormoduls 200 ohne die übrigen Komponenten des Kompensatormoduls 200. Das Hochfrequenzmodul 300 des Kompensatormoduls 200 weist einen Sendepfad 310 auf, über den die Nutzsignale 610 im Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus 820 von dem Nutzsignalanschluss 210 zu der Antenne 250 geleitet werden. Das Hochfrequenzmodul 300 weist außerdem einen Empfangspfad 320 auf, über den die Nutzsignale 610 im Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus 821 von der Antenne 250 zu dem Nutzsignalanschluss 210 geleitet werden.
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Das zwischen dem Steuermodul 100 und dem Kompensatormodul 200 des Datenübertragungssystems 10 angeordnete Antennenkabel 600 kann eine große Länge aufweisen, beispielsweise eine Länge von mehreren Metern. Dadurch werden in dem Steuermodul-Sendebetriebsmodus 810 des Steuermoduls 100 von dem Steuermodul 100 ausgesendete Nutzsignale 610 in dem Antennenkabel 600 abgeschwächt bzw. gedämpft. Diese Dämpfung der Nutzsignale 610 muss in dem Kompensatormodul 200 kompensiert werden, damit die Nutzsignale 610 mit einer festgelegten Signalstärke über die Antenne 250 des Kompensatormoduls 200 ausgesendet werden können.
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Zur Kompensation der in dem Antennenkabel 600 auftretenden Dämpfung der von dem Steuermodul 100 ausgesendeten Nutzsignale 610 werden die Nutzsignale 610 in dem Hochfrequenzmodul 300 des Kompensatormoduls 200 verstärkt. In dem in 1 und 2 schematisch dargestellten Beispiel weist das Hochfrequenzmodul 300 hierzu einen in dem Sendepfad 310 angeordneten Leistungsverstärker 330 auf. Das Hochfrequenzmodul 300 könnte aber auch andere und/oder weitere Verstärker aufweisen. Zusätzlich könnte das Hochfrequenzmodul 300 beispielsweise ein in dem Sendepfad 310 angeordnetes Dämpfungsglied mit einstellbarem Dämpfungsfaktor aufweisen, um die effektiv durch das Hochfrequenzmodul 300 vorgenommene Verstärkung der Nutzsignale 610 an unterschiedliche Kabeldämpfungen anzupassen.
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In dem in 1 und 2 schematisch dargestellten Beispiel weist das Hochfrequenzmodul 300 des Kompensatormoduls 200 außerdem einen in dem Empfangspfad 320 des Hochfrequenzmoduls 300 angeordneten rauscharmen Verstärker 340 auf. Der rauscharme Verstärker 340 ist dazu vorgesehen, in dem Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus 821 des Kompensatormoduls 200 über die Antenne 250 empfangene Nutzsignale 610 zu verstärken, bevor die Nutzsignale 610 über den Nutzsignalanschluss 210 des Kompensatormoduls 200, das Antennenkabel 600 und den Nutzsignalanschluss 110 des Steuermoduls 100 an das Steuermodul 100 weitergeleitet werden. Das Hochfrequenzmodul 300 könnte alternativ auch andere oder weitere in dem Empfangspfad 320 angeordnete Verstärker und Komponenten aufweisen. Der rauscharme Verstärker 340 kann auch entfallen oder durch einen Bypass überbrückbar sein.
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Das Kompensatormodul 200 weist einen Steuerdatenanschluss 220 und eine Verarbeitungseinheit 400 auf. Der Steuerdatenanschluss 220 ist mit dem digitalen Datennetzwerk 500 verbunden, mit dem auch der Steuerdatenanschluss 120 des Steuermoduls 100 verbunden ist. Damit sind das Steuermodul 100 und das Kompensatormodul 200 über das digitale Datennetzwerk 500 miteinander verbunden und können Daten über das digitale Datennetzwerk 500 austauschen.
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Die Verarbeitungseinheit 400 des Kompensatormoduls 200 kann einen Prozessor oder einen Mikrocontroller umfassen. Die Verarbeitungseinheit 400 ist dazu ausgebildet, die von dem Steuermodul 100 ausgesendeten Steuerdaten 510, die angeben, ob sich das Steuermodul 100 in dem Steuermodul-Sendebetriebsmodus 810 oder in dem Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus 811 befindet, über den Steuerdatenanschluss 220 des Kompensatormoduls 200 zu empfangen und zu verarbeiten. Die Verarbeitungseinheit 400 ist dazu ausgebildet, das Kompensatormodul 200 in Abhängigkeit von den empfangenen Steuerdaten 510 zwischen dem Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus 820 und dem Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus 821 umzuschalten. Dabei schaltet die Verarbeitungseinheit 400 das Kompensatormodul 200 in den Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus 820, wenn die von dem Steuermodul 100 empfangenen Steuerdaten 510 angeben, dass sich das Steuermodul 100 in dem Steuermodul-Sendebetriebsmodus 810 befindet. Entsprechend schaltet die Verarbeitungseinheit 400 das Kompensatormodul 200 in den Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus 821, wenn die von dem Steuermodul 100 empfangenen Steuerdaten 510 angeben, dass sich das Steuermodul 100 in dem Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus 811 befindet.
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Dadurch wird erreicht, dass sich das das Steuermodul 100 und das Kompensatormodul 200 umfassende Datenübertragungssystem 10 entweder in einem in 3 schematisch dargestellten System-Sendebetriebsmodus 800 oder in einem in 3 schematisch dargestellten System-Empfangsbetriebsmodus 801 befindet. In dem System-Sendebetriebsmodus 800 befindet sich das Steuermodul 100 in dem Steuermodul-Sendebetriebsmodus 810 und das Kompensatormodul 200 in dem Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus 820. In dem System-Empfangsbetriebsmodus 801 befindet sich das Steuermodul 100 in dem Steuermodul-Empfangsbetriebsmodus 811 und das Kompensatormodul 200 in dem Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus 821.
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Das durch die Verarbeitungseinheit 400 durchgeführte Umschalten des Kompensatormoduls 200 zwischen dem Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus 820 und dem Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus 821 umfasst ein Umschalten des Hochfrequenzmoduls 300 zwischen dem Sendepfad 310 und dem Empfangspfad 320. Das Umschalten zwischen dem Sendepfad 310 und dem Empfangspfad 320 kann beispielsweise mittels eines ersten Schalters 350 und eines zweiten Schalters 360 erfolgen, wie es in 2 schematisch dargestellt ist. In dem Kompensatormodul-Sendebetriebsmodus 820 ist der Sendepfad 310 des Hochfrequenzmoduls 300 aktiv. In dem Kompensatormodul-Empfangsbetriebsmodus 821 ist der Empfangspfad 320 des Hochfrequenzmoduls 300 aktiv.
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Das Kompensatormodul 200 weist einen Spannungsversorgungsanschluss 230 auf, der dazu vorgesehen ist, mit einer externen Spannungsversorgungseinheit 900 verbunden zu werden. Über den Spannungsversorgungsanschluss 230 kann das Kompensatormodul 200 eine Versorgungsspannung von der externen Spannungsversorgungseinheit 900 beziehen und diese mittels einer internen Spannungsversorgungseinheit 240 den Komponenten des Kompensatormoduls 200 bereitstellen, beispielsweise der Verarbeitungseinheit 400 und dem Hochfrequenzmodul 300.
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Das Kompensatormodul 200 kann dazu ausgebildet sein, einen oder mehrere Messwerte zu erfassen, an die Verarbeitungseinheit 400 zu übermitteln und mittels der Verarbeitungseinheit 400 zu verarbeiten. Beispielsweise kann das Kompensatormodul 200 ausgebildet sein, eine Temperatur des Leistungsverstärkers 330, eine Temperatur des rauscharmen Verstärkers 340 oder eine andere Temperatur zu erfassen. Das Kompensatormodul 200 kann auch dazu ausgebildet sein, einen Signalpegel der in dem System-Sendebetriebsmodus 800 von dem Steuermodul 100 empfangenen Nutzsignale 610 zu ermitteln.
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Das Kompensatormodul 200 kann so ausgebildet sein, dass die Verarbeitungseinheit 400 das Hochfrequenzmodul 300 in Abhängigkeit von einem oder mehreren erfassten Messwerten ansteuert. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinheit einen Verstärkungsfaktor des Leistungsverstärkers 330 oder des rauscharmen Verstärkers 340 oder einen Dämpfungsfaktor eines Dämpfungsglieds des Hochfrequenzmoduls 300 in Abhängigkeit von einem oder mehreren Messwerten einstellen.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Verarbeitungseinheit 400 einen oder mehrere erfasste Messwerte über den Steuerdatenanschluss 220 und das digitale Datennetzwerk 500 an das Steuermodul 100 oder an andere Netzwerkteilnehmer des digitalen Datennetzwerks 500 überträgt.
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Das Kompensatormodul 200 des Datenübertragungssystems 10 kann in ein für einen anderen Zweck vorgesehenes Steuergerät 700 eines Kraftfahrzeugs integriert sein oder einen Teil dieses Steuergeräts 700 bilden. In diesem Fall können einzelne Komponenten des Kompensatormoduls 200 in dem Steuergerät 700 auch für andere Zwecke dienen. Beispielsweise können der Steuerdatenanschluss 220, die Verarbeitungseinheit 400, der Spannungsversorgungsanschluss 230 und die interne Spannungsversorgungseinheit 240 auch für andere Funktionen des Steuergeräts 700 verwendet werden. So kann die interne Spannungsversorgungseinheit 240 auch andere Komponenten des Steuergeräts 700 mit einer Versorgungsspannung versorgen. Die Verarbeitungseinheit 400 kann auch andere Komponenten des Steuergeräts 700 ansteuern. Über den Steuerdatenanschluss 220 können auch andere Daten als die von dem Kompensatormodul 200 verwendeten Steuerdaten 510 mit dem digitalen Datennetzwerk 500 ausgetauscht werden.
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Das Steuergerät 700 kann neben den beschriebenen Komponenten des Kompensatormoduls 200 weitere Komponenten aufweisen. Beispielsweise kann das Steuergerät 700 eine oder mehrere weitere Antennen 710 aufweisen, beispielsweise eine Mobilfunkantenne, eine Radioantenne und/oder eine GNSS-Antenne.