-
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Ansetzstücks zum Anziehen einer Schraube.
-
Die Schraube weist einen Schraubenantrieb auf, an den zum Drehen der Schraube ein passendes Werkzeug gesetzt werden kann. In der Regel ist der Schraubenantrieb an einem Schraubenkopf ausgebildet, der gegenüber dem Schraubenschaft einen erweiterten Durchmesser hat. An dem Schraubenschaft, jedenfalls einem Abschnitt davon, ist ein Gewinde der Schraube angeordnet. Wird die Schraube in einer Gewindeführung gedreht, resultiert aus der Gewindesteigung ein Axialversatz zwischen Schraube und Führung. Mit der Drehbewegung kann die Schraube axial versetzt und damit angezogen werden.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein vorteilhaftes Ansetzstück zum Ansetzen an eine Schraube und Anziehen derselben, bzw. eine entsprechende Verwendung anzugeben.
-
Dies wird erfindungsgemäß mit dem Ansetzstück der Verwendung gemäß Anspruch 1 gelöst. Das Ansetzstück gliedert sich in einen Antriebs- und einen Ansetzabschnitt, letzterer wird an den Schraubenantrieb der Schraube angesetzt. Das Drehmoment zum Anziehen der Schraube wird dann auf den Antriebsabschnitt des Ansetzstücks aufgebracht und über dessen Ansetzabschnitt auf die Schraube übertragen. Die Schraube wird dann angezogen, bis der Antriebsabschnitt von dem Ansetzabschnitt abreißt.
-
Mit dem Ansetzstück steht somit eine Drehmomentkontrolle zur Verfügung. Wenn beim Anziehen der Schraube ein bestimmtes Anzugsmoment erreicht ist bzw. wird, steigt aufgrund des Drehmoments, das auf den Antriebsabschnitt des Ansetzstücks aufgebracht wird, das mechanische Spannungsniveau im Ansetzstück, bis es zu einem Bruch bzw. Abreißen kommt. Der zuvor einstückig, also nicht zerstörungsfrei abtrennbar, mit dem Ansetzabschnitt ausgebildete Antriebsabschnitt wird bei Erreichen des Anzugsmoments von dem Ansetzabschnitt abgedreht. Neben der Anzugsmomentkontrolle kann dies bspw. auch eine Kennzeichnungs- bzw. Markierungsfunktion haben. Hat der Monteur bspw. mehrere Schrauben anzuziehen, kann er in jede ein Ansetzstück setzen und ist gut zu erkennen, welche er bereits angezogen hat (nur noch Ansetzabschnitt an der Schraube) und welche er noch anziehen muss (gesamtes Ansetzstück an der Schraube). Im Vergleich zu einem alternativ denkbaren Ansatz, nämlich dem Vorsehen einer Schraube mit einem Kopf, der bei einem bestimmten Anzugsmoment abreißt, kann das Ansetzstück als zusätzliches Teil zwar zunächst einen Mehraufwand bedeuten. Andererseits kann es aber die Flexibilität erhöhen, kann nämlich die Schraube später auch wieder gelöst werden, weil der Schraubenantrieb an der Schraube verbleibt.
-
Bevorzugte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen und der gesamten Offenbarung, wobei bei der Darstellung der Merkmale nicht immer im Einzelnen zwischen Vorrichtungs- und Verfahrens- bzw. Verwendungsaspekten unterschieden wird; jedenfalls implizit ist die Offenbarung hinsichtlich sämtlicher Anspruchskategorien zu lesen.
-
Die Angaben „axial“, „radial“ und „umlaufend“, sowie die zugehörigen Richtungen (Axialrichtung etc.), beziehen sich auf die Drehachse, um welche das Ansetzstück zum Anziehen der Schraube gedreht wird, bzw. um welche die Schraube beim Anziehen rotiert. Der Ansetz- und der Antriebsabschnitt des Ansetzstücks folgen also bspw. axial aufeinander; der Ansetzabschnitt bildet ein axiales Ende des Ansetzstücks, der Antriebsabschnitt das axial entgegengesetzte Ende. Zum Anziehen der Schraube wird das Ansetzstück in einer Umlaufrichtung rotiert, in Abhängigkeit von der Gewindesteigung typischerweise rechtsdrehend.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen Ansetz- und Antriebsabschnitt eine Einkerbung vorgesehen, die eine Sollbruchstelle festlegt. Aufgrund der Einkerbung ist die Wandstärke lokal verringert, und das bei Erreichen des Anzugsmoments steigende Spannungsniveau führt zu einem Abreißen dort. Die Einkerbung, die bevorzugt in einer Außenwandfläche des Ansetzstücks vorgesehen ist und sich umlaufend erstreckt, besonders bevorzugt vollständig umlaufend, schafft also eine definierte Bruchstelle. „Innen“ und „außen“ beziehen sich vorliegend ohne ausdrücklich gegenteilige Angabe auf die von der Drehachse wegweisenden Radialrichtungen, die Außenwandfläche liegt also nach radial außen frei.
-
Alternativ bzw. ergänzend zu einer Einkerbung ließe sich eine Sollbruchstelle bspw. auch über ein Material geringerer Bruchfestigkeit erreichen. Das Ansetzstück könnte also bspw. als Mehrkomponenten-Spritzgußteil aus einer Hart- und einer Weichkomponente geformt werden, wobei die Hartkomponente den Ansetz- und den Antriebsabschnitt bildet. Axial dazwischen kann, einstückig mit der Hartkomponente, die Weichkomponente die Sollbruchstelle definieren. Generell meint „einstückig“ nicht zerstörungsfrei voneinander trennbar, also nicht ohne einen Materialbruch bzw. -riss. Bevorzugt sind der Ansetz- und der Antriebsabschnitt monolithisch miteinander ausgebildet, nämlich aus demselben unterbrechungsfrei durchgehenden Material geformt (ohne Materialgrenze im Inneren). Dies kann, bspw. im Vergleich zu einem Mehrkomponenten-Spritzgußteil, einen verringerten Aufwand bedeuten.
-
In bevorzugter Ausgestaltung reisst der Antriebsabschnitt des Ansetzstücks derart ab, dass der verbleibende Ansetzabschnitt gegenüber dem Schraubenantrieb der Schraube axial hervorsteht. Ist das Ansetzstück also bspw. als Bit ausgebildet, dessen Antriebsabschnitt in den Schraubenantrieb der Schraube eingesetzt wird, so ist nach dem Abreißen ein Teil des Ansetzabschnitts innerhalb der Schraubenantriebsaufnahme der Schraube angeordnet, steht aber eben ein anderer Teil axial hervor. Dies kann bspw. das Greifen des verbliebenen Ansetzabschnitts vereinfachen, wenn dieser entfernt werden soll, z. B. damit der Schraubenantrieb mit einem Werkzeug wieder zugänglich ist.
-
Bevorzugt ist also eine Sollbruchstelle zwischen Ansetz- und Antriebsabschnitt derart platziert, dass sie, wenn der Ansetzabschnitt an den Schraubenantrieb angesetzt ist, zu letzterem beabstandet ist. Der axiale Abstand kann bspw. mindestens 2 mm, 4 mm bzw. 6 mm betragen, mit davon unabhängigen Obergrenzen bei bspw. höchstens 50 mm, 40 mm, 30 mm, 20 mm bzw. 15 mm.
-
Im Allgemeinen kann das Ansetzstück bzw. der Ansetzabschnitt auch als Nuss ausgebildet sein, die auf den Schraubenantrieb aufgesetzt wird. Der Schraubenantrieb kann also bspw. ein Außenmehrkant sein, die Nuss bildet einen dazu komplementären Innenmehrkant. In bevorzugter Ausgestaltung ist das Ansetzstück jedoch ein Bit, wird der Ansetzabschnitt also in den Schraubenantrieb eingesetzt. Das Bit hat ein Außenprofil, es bilden also Außenwandflächen des Ansetzabschnitts den formschlüssigen Eingriff mit dem Schraubenantrieb, wohingegen die Nuss ein Innenprofil hat (also Innenwandflächen den Formschluss bilden). Der Schraubenantrieb ist jeweils komplementär, hat also im Falle des Bits ein Innenprofil und ein Außenprofil bei der Nuss. Im Falle des Bits bildet der Schraubenantrieb eine Aufnahme, in welche der Ansetzabschnitt axial eingeschoben wird und dann umlaufend und in der Regel auch radial formschlüssig gehalten ist. Bevorzugt kann es sich bei dem Schraubenantrieb um ein Innenmehrkant- oder - mehrrundprofil handeln, bspw. einen Innensechskant (Inbus) oder Innensechsrund (Torx).
-
In bevorzugter Ausgestaltung weist das als Bit ausgebildete Ansetzstück einen Kragen auf, der beim Einsetzen des Ansetzabschnitts einen Anschlag bildet. Dies kann bspw. einen definierten Eingriff zwischen Ansetzabschnitt und Schraubenantrieb sicherstellen, sodass es beim Anziehen der Schraube zu keinem Heraus- oder Abrutschen kommt. Die vom Kragen gebildete Anschlagfläche, welche eine Anlage an der Schraube findet und so das axiale Einschieben des Ansetzabschnitts begrenzt, ist dem Antriebsabschnitt des Ansetzstücks axial abgewandt. Bevorzugt ist der Kragen vollständig umlaufend ausgebildet, bildet er also eine umlaufend in sich geschlossene Anschlagfläche.
-
In bevorzugter Ausgestaltung ist der Kragen im Ansetzabschnitt angeordnet, definiert also der Anschlag den axialen Überstand nach dem Abreißen des Antriebsabschnitts. Der Kragen ist also axial zwischen der Sollbruchstelle und jenem Teil des Ansetzabschnitts angeordnet, der einen formschlüssigen Eingriff in dem Schraubenantrieb findet. Verbleibt der Ansetzabschnitt nach dem Anziehen der Schraube am Schraubenantrieb, so kann der nach außen überstehende Kragen auch eine Abdeckung bilden, also eine gewisse Schutzfunktion erfüllen (siehe unten im Detail).
-
In bevorzugter Ausgestaltung hat der Antriebsabschnitt des Ansetzstücks ein Innenprofil, was bspw. dahingehend von Vorteil sein kann, dass so der Unterschied zwischen noch vorhandenem oder bereits abgerissenem Antriebsabschnitt gut erkennbar ist. In der das Innenprofil bildenden Ausnehmung kommt es in Abhängigkeit vom Lichteinfall zu einer gewissen Schattenbildung, aufgrund welcher der noch vorhandene Antriebsabschnitt gut erkennbar ist. Im Vergleich dazu kann danach die Bruchfläche am Ansetzstück vergleichsweise plan oder jedenfalls optisch anders erscheinen, lässt sich also auch bei einer Montage unter Zeitdruck oder bei schlechter Zugänglichkeit per Sichtkontrolle leicht feststellen, ob die Schraube bereits angezogen wurde oder nicht. Bevorzugt wird das Innenprofil auch beim Anziehen der Schraube genutzt, wird also ein Werkzeug zum Aufbringen des Drehmoments in den Antriebsabschnitt eingesetzt. Der Antriebsabschnitt kann bspw. ein Innenmehrrund- oder -mehrkantprofil haben, bspw. ein Innensechskantprofil (Inbus).
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform haben der Schraubenantrieb der Schraube und der Antriebsabschnitt des Ansetzstücks das gleiche Profil. In anderen Worten kann bzw. könnte das Werkzeug, mit dem das Drehmoment auf das Ansetzstück aufgebracht wird, auch direkt an den Antriebsabschnitt der Schraube gesetzt werden. Dies kann bspw. Flexibilität dahingehend schaffen, dass das Werkzeug anfangs, wenn die Schraube über eine größere Distanz eingedreht werden muss, auch direkt an den Schraubenantrieb gesetzt werden kann; für das Anziehen muss dann lediglich das Ansetzstück dazwischengesetzt werden, es ist kein Werkzeugwechsel erforderlich.
-
Im Allgemeinen kann das Ansetzstück bspw. auch aus Metall vorgesehen sein. Die Sollbruchstelle könnte dann bspw. über eine umlaufende Einkerbung definiert sein (siehe vorne), die sich bspw. drehend einbringen lässt. In bevorzugter Ausgestaltung ist das Ansetzstück jedoch ein Kunststoffteil, besonders bevorzugt ein Kunststoff-Spritzgußteil. Dies kann hinsichtlich großer Stückzahlen ökonomische Vorteile bieten.
-
In bevorzugter Ausgestaltung verbleibt der Ansetzabschnitt nach dem Abreißen des Antriebsabschnitts als Schutzabdeckung an dem Schraubenantrieb. Dies kann bspw. einer Verschmutzung des Schraubenantriebs bzw. ggf. auch einer Korrosion vorbeugen (weswegen ebenfalls ein Ansetzstück aus Kunststoff bevorzugt sein kann). Die Schutzabdeckung, die zumindest den Schraubenantrieb oder, bspw. im Falle des Kragens, auch den Schraubenkopf insgesamt axial abdeckt, verbleibt an der Schraube, z. B. bis diese wieder gelöst wird. Zum Lösen der Schraube wird der Ansatzabschnitt abgenommen, bspw. per Hand oder mit einer Zange, dann kann ein Werkzeug an den Schraubenantrieb gesetzt und die Schraube gelöst werden. Je nach Anwendung kann der Ansetzabschnitt mehrere Wochen, Monate oder auch Jahre am Schraubenantrieb verbleiben, bevor er zum Lösen der Schraube wieder abgenommen wird.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden mehrere unterschiedliche, also nicht baugleiche Ansetzstücke vorgehalten und wird in Abhängigkeit von der Schraube ein passendes ausgewählt. Dies kann im Allgemeinen das Profil des Ansetzabschnitts betreffen, also eine Frage der geometrischen Passung sein. Bevorzugt unterscheiden sich die Ansetzstücke jedoch hinsichtlich der Dreh- bzw. Anzugsmomente, bei welchen der jeweilige Antriebsabschnitt vom jeweiligen Ansetzabschnitt abreißt. Die Ansetzstücke können sich also bspw. in der Tiefe ihrer Einkerbungen bzw. der an ihrer jeweiligen Einkerbung verbleibenden Materialdicke unterscheiden.
-
In bevorzugter Ausgestaltung haben die Ansetzabschnitte und/oder die Antriebsabschnitte dieser Ansetzstücke die gleichen Profile. Die Ansetzstücke können also in anderen Worten an den gleichen Schraubenantrieb gesetzt werden, und/oder es kann das gleiche Werkzeug an ihre Antriebsabschnitte gesetzt werden, bevorzugt gilt beides. Es kann dann ein bestimmtes Ansetzstück ausgewählt werden, um anwendungsabhängig das gewünschte Drehmoment aufzubringen.
-
Bevorzugt sind die Ansetzstücke mit einer Markierung versehen, aus welcher das Drehmoment, bei welchem jeweils der Antriebsabschnitt abreißt, ersichtlich ist. Dies kann bspw. eine Farbcodierung sein, sodass also unterschiedlichen Farben unterschiedliche Drehmomente zugeordnet sind (die Ansetzstücke können dann insgesamt oder punktuell mit der ihrem Drehmoment entsprechenden Farbe eingefärbt sein). Das Drehmoment kann auch über einen Zahlenwert auf dem Ansetzstück ablesbar sein, der bspw. aufgedruckt oder auch in der Spritzgussform berücksichtigt sein kann. Besonders bevorzugt kann ein Zahlenwert mit der passenden Einheit versehen sein, z. B. „Nm“.
-
In bevorzugter Ausgestaltung wird mit der Schraube, die mit dem Ansetzstück angezogen wird, ein Dichtelement verspannt. Dieses kann bevorzugt gegen eine Leitung und/oder eine Laibung dichten, bspw. gegen eine von einem Rahmen oder Futterrohr gebildete Laibung. Das Dichtelement kann auch direkt in eine Kernbohrung in einem Wand- oder Bodenelement gesetzt werden, es kann also auch das Wand- oder Bodenelement selbst die Laibung bilden. Bei der Leitung kann es sich um ein Kabel, bspw. ein Elektro- und/oder Daten- bzw. Telekommunikationskabel handeln, ebenso aber auch um ein Rohr. Ein Rohr kann bspw. medienführend sein, als Gas-, Wasser- oder Fernwärmeleitung, es kann aber auch als Hohlrohr (Schutzrohr) zur Aufnahme der eigentlichen Leitung dienen, insbesondere eines Kabels.
-
In bevorzugter Ausgestaltung ist das Dichtelement, das mit der Schraube verspannt wird, ein Elastomerkörper einer Pressdichtung. Die Pressdichtung weist an zwei einander axial entgegengesetzten Stirnseiten des Elastomerkörpers Presskörper auf, welche über die den Elastomerkörper axial durchsetzende Schraube miteinander wirkverbunden sind. Durch Anziehen der Schraube werden die Presskörper axial aufeinander zubewegt, wird also der Elastomerkörper axial gestaucht und infolgedessen nach innen bzw. außen dichtend angepresst. Er kann sich so bspw. dichtend an eine Leitung anlegen, die durch eine Durchgangsöffnung im Elastomerkörper hindurch verläuft, und/oder nach außen an eine Laibung anlegen, siehe vorne.
-
Das Ansetzstück kann in diesem Zusammenhang von besonderem Vorteil sein, weil die Drehmomentanzeige einerseits ein hinreichend dichtes Anpressen des Elastomerkörpers sicherstellen, dabei aber andererseits eine übermäßige Verspannung des Elastomerkörpers vermeiden helfen kann. Es kann bspw. einer Beschädigung des Elastomerkörpers und/oder der Leitung vorgebeugt werden. Im Vergleich zu einer Begrenzung der Schraubenumdrehungen, bspw. über einen Anschlag (z. B. eine Hutmutter), kann die Kontrolle über das Drehmoment bspw. aufgrund der in der Praxis auftretenden Maßtoleranzen von Vorteil sein. So kann es bspw. eine gewisse Streuung im Durchmesser der abzudichtenden Öffnung geben, sodass bei einer Einstellung über den Verstellweg der Anpressdruck in einem Fall nicht genügend groß wird (größere Öffnung), im anderen Fall jedoch zu groß wird (kleinere Öffnung).
-
Ferner sind die Presskörper einer Pressdichtung in der Regel über eine Vielzahl Schrauben miteinander verbunden, bspw. mindestens drei oder vier Schrauben, bei größeren Durchmessern auch deutlich mehr (mögliche Obergrenzen können bspw. bei höchstens 200, 100 bzw. 50 Schrauben liegen). Bei der großen Zahl Schrauben kann die vorstehend beschriebene Kontrollfunktion von Vorteil sein, der Monteur sieht unmittelbar, ob der Abschnitt eines jeweiligen Ansetzstücks abgerissen ist oder nicht, ob also die entsprechende Schraube angezogen ist (oder noch nicht). Da Pressdichtungen oftmals auch unter erschwerten Bedingungen montiert bzw. eingesetzt werden (Graben im Erdreich etc.) kann das Ansetzstück auch aufgrund seiner Haptikfunktion (siehe vorne) bzw. generell als einfaches und robustes Teil Vorteile bieten, bspw. im Vergleich zu einem eher komplexen Drehmomentschlüssel.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei die einzelnen Merkmale im Rahmen der nebengeordneten Ansprüche auch in anderer Kombination erfindungswesentlich sein können und auch weiterhin nicht im Einzelnen zwischen den unterschiedlichen Anspruchskategorien unterschieden wird.
-
Figurenliste
-
- 1 ein Ansetzstück mit einer Schraube in einem Axialschnitt;
- 2 das Ansetzstück gemäß 1 in einer Schrägansicht;
- 3 eine Pressdichtung mit an die Schrauben angesetzten Ansetzstücken.
-
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
-
1 zeigt ein Ansetzstück 1 und eine Schraube 2 in einem Axialschnitt, die Schnittebene beinhaltet also eine Drehachse 3. Die Schraube 2 weist einen Schraubenkopf 4 und einen Schaft 5 auf, an letzterem ist ein Gewinde 6 ausgebildet. In dem Schraubenkopf 4 befindet sich ein Schraubenantrieb 7, vorliegend eine Innenkontur 8 (ein Innensechskant), vergleiche auch 2.
-
Das Ansetzstück 1 gliedert sich in einen Ansetzabschnitt 10 und einen Antriebsabschnitt 11, die Abschnitte sind monolithisch miteinander ausgebildet. Das vorliegende Ansetzstück 1 ist als Einkomponenten-Spritzgußteil hergestellt. Zwischen dem Ansetzabschnitt 10 und dem Antriebsabschnitt 11 ist eine Außenwandfläche 12 mit einer umlaufenden Einkerbung 13 versehen. Diese definiert eine punktiert angedeutete Sollbruchstelle 14. Im Ansetzabschnitt 10 findet sich ferner ein nach außen hervortretender Kragen 15, der eine Anschlagfläche 16 bildet. In der Anwendung wird das Ansetzstück 1 bis zu diesem Anschlag in den Schraubenantrieb 7 eingeschoben, in der Anordnung gemäß 1 nach unten. Die Anschlagfläche 16 liegt dann an einer Stirnfläche 9 des Schraubenkopfs 4 an. In dem eingesetzten Bereich, also in dem 1 unteren Bereich, hat der Ansetzabschnitt ein Außenprofil 18, das zu dem Innenprofil 8 der Schraube 2 komplementär ist. Die beiden greifen bezogen auf einen Umlauf um die Längsachse 3 formschlüssig ineinander.
-
In dem Antriebsabschnitt 11 des Ansetzstücks 1 ist ebenfalls ein Innenprofil 20 ausgebildet, in diese kann ein Werkzeug eingesetzt werden, im vorliegenden Fall ein Außensechskant, siehe 2. Damit kann über den Antriebsabschnitt 11 auf das Ansetzstück 1 und damit auf die Schraube 2 ein Drehmoment aufgebracht werden. Die Schraube 2 kann angezogen, also infolge einer Gewindeführung axial versetzt werden. Nähert sie sich hierbei ihrer Endposition, steigt das für die Drehung aufzubringende Drehmoment an. Damit steigt das mechanische Spannungsniveau im Ansetzstück 1, bis schließlich der Antriebsabschnitt 11 von dem Ansetzabschnitt 10 entlang der Sollbruchstelle 14 abreißt.
-
2 zeigt das Ansetzstück 1 in einer Schrägansicht von oben, es sind wiederum der Ansetzabschnitt 10 und der Antriebsabschnitt 11 zu erkennen. An Ersterem findet sich das Außenprofil 18 in Form eines Außensechskants, an Letzterem das Innenprofil 20 in Form eines Innensechskants. Bezüglich der übrigen Merkmale wird auch auf die vorstehende Beschreibung verwiesen, dieselben Bezugszeichen bezeichnen dieselben Teile bzw. Teile mit derselben Funktion.
-
In 2 ist ferner eine Markierung 25 zu erkennen, die an der Außenwand 12 des Ansetzstücks 1 angeformt ist. Diese wird im vorliegenden Beispiel bereits im Spritzgusswerkzeug berücksichtigt. Die Markierung 25 kennzeichnet das Drehmoment, bei welchem der Antriebsabschnitt 11 von dem Ansetzabschnitt 10 abreißt, vorliegend 5 Nm. Um ein Ansetzstück mit höherem Drehmoment zu erhalten, kann die Einkerbung 13 mit geringerer Tiefe gefasst werden, wohingegen eine tiefere Einkerbung 13 zu einem geringeren Drehmoment führt.
-
3 zeigt eine bevorzugte Anwendung, nämlich eine Pressdichtung 30 mit mehreren Schrauben, von denen in der Ansicht gemäß 3 jeweils nur der Schraubenkopf 4.1-4.4 zu erkennen ist. Die Pressdichtung 30 weist einen Elastomerkörper 31 auf, an dessen Stirnseiten Spannplatten 32, 33 angeordnet sind. Die Spannplatten 32, 33 sind über die Schrauben miteinander wirkverbunden, können also durch Anziehen der Schrauben aufeinander zu bewegt werden. Dabei wird der Elastomerkörper 31 gestaucht, er legt sich infolgedessen mit einer Außenwandfläche 31.1 an eine Laibung und mit einer Innenwandfläche 31.2 eine Leitung an. Der vorliegend dargestellte Elastomerkörper 30 ist zum Hindurchführen von zwei Leitungen ausgelegt.
-
Auf jede der Schrauben bzw. Schraubenköpfe 4.1-4.4 wurde ein Ansetzstück 1.1-1.4 gesetzt. In der Situation gemäß 3 muss nur noch die Schraube des Ansetzstücks 1.1 angezogen werden, bei den übrigen Ansetzstücken 1.2-1.4 sind die Antriebsabschnitte bereits abgerissen. Für einen Monteur ist gut ersichtlich, welche der Schrauben noch angezogen werden muss. Die Ansetzabschnitte 10.2-10.4 verbleiben als Schutzabdeckung