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Die Erfindung betrifft ein Damenbekleidungsstück mit einem Büstenteil und mit zwei in einem Moldingprozess einteilig mit dem Büstenteil gebildeten Rückteilen nach der im Oberbegriff der Ansprüche 1 und 6 näher definierten Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Damenbekleidungsstücks gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 7 und 9.
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Derartige Damenbekleidungsstücke sind in Form von Büstenhaltern oder Bikinioberteilen aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Des Weiteren können die Büstenteile dieser Damenbekleidungsstücke auch Bestandteile von Bodys oder Badeanzügen sein.
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Diese bekannten Damenbekleidungsstücke bieten jedoch nicht immer den höchsten Tragekomfort und die Herstellung derselben ist meist recht aufwändig.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Damenbekleidungsstück mit einem Büstenteil sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Damenbekleidungsstücks zu schaffen, das einfacher herzustellen ist und den Trägerinnen einen höheren Tragekomfort bietet. Das Verfahren soll mit möglichst geringem Aufwand ausführbar sein.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch die Integration der Verbindungseinrichtung in wenigstens eines der Rückenteile mittels des Moldingprozesses oder mittels des mehrere Lagen des Büstenteils und des Rückenteils miteinander verbindenden Verbindungsprozesses ergibt sich ein im Prinzip einteiliges Damenbekleidungsstück, das sehr viel einfacher als bekannte Bekleidungsstücke hergestellt werden kann und das insbesondere ohne Nähte auskommen kann. Diese vereinfachte Fertigung führt nicht nur zu einem geringeren Herstellungs- und damit gegebenenfalls auch zu einem geringeren Verkaufspreis, sondern reduziert auch mögliche Fehlerquellen und sorgt somit für ein qualitativ hochwertigeres Damenbekleidungsstück.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist deren hoher Tragekomfort, insbesondere wenn das erfindungsgemäße Damenbekleidungsstück ohne Nähte hergestellt ist.
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In einer sehr vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Verbindungseinrichtung zwei miteinander in Eingriff bringbare Verbindungselemente aufweist, von denen wenigstens eines mittels des Moldingprozesses oder mittels des Verbindungsprozesses in wenigstens eines der Rückenteile integriert ist. Dies ermöglicht eine einfache Integration der Verbindungseinrichtung in wenigstens eines der Rückenteile des erfindungsgemäßen Damenbekleidungsstücks.
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Um die Verbindungseinrichtung besonders einfach in das entsprechende Rückenteil zu integrieren, kann des Weiteren vorgesehen sein, dass das Büstenteil und die Rückenteile aus mehreren mittels des Verbindungsprozesses verbundenen Lagen ausgebildet sind, wobei die Verbindungseinrichtung vor dem Verbindungsprozess zwischen wenigstens zwei der Lagen angeordnet ist.
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Wenn dabei wenigstens eine der Lagen wenigstens eines der Rückenteile eine Ausnehmung aufweist, durch die wenigstens eines der Verbindungselemente hindurchgeführt ist, so wird eine direkte Zugänglichkeit zu dem wenigstens einen Verbindungselement erreicht, ohne dass hierfür zusätzliche Schritte notwendig wären. Des Weiteren lässt sich auf diese Weise das Verbindungselement zwar zwischen den Lagen anordnen, aber dennoch auf einfache Weise durch die Ausnehmung nach außen führen, um so mit einem anderen Verbindungselement des anderen Rückenteils verbunden zu werden.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass mit dem Büstenteil wenigstens zwei Schulterträger verbunden sind, welche mittels des Moldingprozesses oder mittels des mehrere Lagen des Büstenteils und des Rückenteils miteinander verbindenden Verbindungsprozesses einteilig mit dem Büstenteil und/oder den Rückenteilen verbunden sind. Auf diese Weise lässt sich ein vollständig einteiliges Damenbekleidungsstück realisieren.
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Eine alternative Lösung der Aufgabe ist in Anspruch 6 angegeben.
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Durch diese Integration der Schulterträger in einteiliger Weise mit dem Büstenteil und/oder den Rückenteilen ergibt sich ein Damenbekleidungsstück, das auf sehr einfache Weise und insbesondere auch ohne Nähte hergestellt werden kann, was nicht nur die Fertigung desselben vereinfacht und mögliche Fehlerquellen verringert, sondern auch zu einem hochwertigen Damenbekleidungsstück mit einem guten Tragekomfort führt.
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Eine verfahrensgemäße Lösung der Aufgabe ist in Anspruch 7 angegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich mit vergleichsweise geringem Aufwand realisieren, so dass die Herstellungskosten des mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Damenbekleidungsstücks im Vergleich zu bekannten Lösungen verringert werden können.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Verbindungseinrichtung vor dem Moldingprozess oder vor dem Verbindungsprozesses mit wenigstens einem der Rückenteile vorverbunden wird. Auf diese Weise ergibt sich ein sehr einfacher Verfahrensablauf. Durch dieses Vorverbinden wird eine gewisse Sicherung der Position der Verbindungseinrichtung gegenüber dem wenigstens einen Rückenteil vor dem anschließenden Verbinden der Verbindungseinrichtung bei dem Moldingprozess oder bei dem mehrere Lagen des Büstenteils und des Rückenteils miteinander verbindenden Verbindungsprozesses erreicht.
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Ein alternatives Verfahren ist in Anspruch 9 angegeben.
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Auch durch dieses Verfahren kann eine vereinfachte Fertigung eines Damenbekleidungsstücks erreicht werden, das der Trägerin einen hohen Komfort bietet.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Schulterträger nach dem Moldingprozess oder dem Verbindungsprozess in einem Teilbereich von dem Büstenteil und/oder den Rückenteilen getrennt werden. Dies ermöglicht gegebenenfalls das nachträgliche Einbringen eines Verstellelements. Mit dem die Länge der Schulterträger eingestellt werden kann.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
- 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Damenbekleidungsstücks in Form eines Büstenhalters;
- 2 einen Schnitt nach der Linie II-II aus 1;
- 3 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Damenbekleidungsstücks in Form eines Büstenhalters; und
- 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV aus 3.
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Die 1 bis 4 zeigen zwei unterschiedliche Ausführungsformen eines Damenbekleidungsstücks 1, das im vorliegenden Fall jeweils als Büstenhalter ausgebildet ist. Alternativ könnte es sich bei dem Damenbekleidungsstück 1 auch um ein Bikinioberteil, einen Teil eines Bodys oder eines Badeanzugs handeln. Des Weiteren gehen aus den 1 bis 4 auch zwei unterschiedliche Verfahren zum Herstellen des Damenbekleidungsstücks 1 hervor.
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Das Damenbekleidungsstück 1 weist bei der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ein Büstenteil 2, zwei mit dem Büstenteil 2 verbundene Rückenteile 3 und eine Verbindungseinrichtung 4 zum Verbinden der beiden Rückenteile 3 auf. Des Weiteren weist das Damenbekleidungsstück 1 im vorliegenden Fall zwei mit dem Büstenteil 2 verbundene Schulterträger 5 auf. Bei der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform des Damenbekleidungsstücks 1 kann gegebenenfalls auch auf die Schulterträger 5 verzichtet werden.
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Das Büstenteil 2 und die Rückenteile 3 werden dabei in einem gemeinsamen Moldingprozess hergestellt. Bei dem Moldingprozess wird das Material, das anschließend das Büstenteil 2 und die Rückenteile 3 bildet, mittels Druck und Wärme verformt. Es kann vorgesehen sein, dass bei diesem Moldingprozess die Verbindungseinrichtung 4 in wenigstens eines der Rückenteile 3 integriert wird.
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Im vorliegenden Fall weist die Verbindungseinrichtung 4 zwei miteinander in Eingriff bringbare Verbindungselemente 4a und 4b auf, die mittels des Moldingprozesses in wenigstens eines der Rückenteile 3 integriert werden können. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei dem Verbindungselement 4a um einen Haken und bei dem Verbindungselement 4b um eine Öse. Selbstverständlich können die Verbindungselemente 4a und 4b der Verbindungseinrichtung 4 auch anders ausgeführt sein. Vor dem Moldingprozess kann die Verbindungseinrichtung 4, insbesondere wenigstens eines der beiden Verbindungselemente 4a und 4b, mit einem der Rückenteile 3 verklebt oder auf andere geeignete Art und Weise vorverbunden werden.
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Bei beiden dargestellten Ausführungsbeispielen des Damenbekleidungsstücks 1 sind das Büstenteil 2 und die Rückenteile 3 aus mehreren Lagen an Material ausgebildet. Im vorliegenden Fall handelt es sich dabei jeweils um drei Lagen 6, 7 und 8, wobei eine der Lagen, vorzugsweise die mittlere Lage 7, aus einem geschäumten Material besteht. Ein solches geschäumtes Material kann in einer sehr geringen Dicke eingesetzt werden, wodurch sich die Tragequalität des Damenbekleidungsstücks 1 erhöht. Die Lagen 6, 7 und 8 des Büstenteils 2 und des Rückenteils 3 werden mittels eines an sich bekannten und daher hierin nicht näher beschriebenen Verbindungsprozesses, beispielsweise eines Laminierprozesses, miteinander verbunden. Vorzugsweise befindet sich zwischen einer oder mehreren der Lagen 6, 7 und 8 ein Verbindungsmedium, durch das die Lagen bei dem Verbindungsprozess miteinander verbunden werden. Ein solches Verbindungsmedium kann auch in eine oder mehrere der Lagen 6, 7 und 8 integriert sein.
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Es ist alternativ zu der oben beschriebenen Integration der Verbindungseinrichtung 4 in wenigstens eines der Rückenteile 3 mittels des Moldingprozesses bzw. bei dem Moldingprozess auch möglich, dass die Verbindungseinrichtung 4 mittels des die Lagen 6, 7 und 8 des Büstenteils 2 und des Rückenteils 3 miteinander verbindenden Verbindungsprozesses in wenigstens eines der Rückenteile 3 integriert wird.
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Des Weiteren weist, wie in dem Schnitt von 2 erkennbar ist, wenigstens eine der Lagen 6, 7 und/oder 8, im vorliegenden Fall die obere Lage 8, wenigstens eines der Rückenteile 3 eine Ausnehmung 9 auf, durch die wenigstens eines der Verbindungselemente 4a und/oder 4b hindurchgeführt ist. Dadurch ist es möglich, das Verbindungselemente 4a und/oder 4b in das Rückenteil 3 zu integrieren und es dennoch an die Oberfläche des Damenbekleidungsstücks 1 zu führen, um es mit dem anderen Verbindungselement 4b bzw. 4a verbinden zu können und somit das Damenbekleidungsstück 1 zu schließen.
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In den 3 und 4 ist eine weitere Ausführungsform des Damenbekleidungsstücks 1 dargestellt. Auch dieses ist als Büstenhalter ausgebildet, es könnte sich jedoch auch um ein Bikinioberteil oder einen Bestandteil eines Bodys oder eines Badeanzugs handeln. Des Weiteren weist das Damenbekleidungsstück 1 gemäß der 3 und 4 auch die mit dem Büstenteil 2 verbundenen Schulterträger 5 auf. Die Verbindungseinrichtung 4 ist bei dieser Ausführungsform jedoch nicht vorhanden; vielmehr sind die beiden Rückenteile 3 einteilig miteinander ausgeführt. Selbstverständlich wäre es jedoch auch möglich, die Verbindungseinrichtung 4 in ähnlicher oder auch abgeänderter Weise wie bei der Ausführungsform der 1 und 2 vorzusehen.
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Wiederum wurden das Büstenteil 2 und die beiden Rückenteile 3 in einem gemeinsamen Moldingprozess, bei dem das Material, das anschließend das Büstenteil 2 und die Rückenteile 3 bildet, mittels Druck und Wärme verformt wird, hergestellt.
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Des Weiteren sind auch hier das Büstenteil 2 und die Rückenteile 3 aus drei Lagen 6, 7 und 8 an Material ausgebildet, von denen wiederum eine, nämlich die mittlere Lage 7, aus einem geschäumten Material besteht. Die Lagen 6, 7 und 8 des Büstenteils 2 und des Rückenteils 3 werden auch bei dieser Ausführungsform mittels des an sich bekannten und nicht näher beschriebenen Verbindungsprozesses miteinander verbunden.
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Die Schulterträger 5 können mittels des Moldingprozesses einteilig mit dem Büstenteil 2 verbunden werden. Alternativ dazu ist es möglich, die Schulterträger 5 mittels des die Lagen 6, 7 und 8 des Büstenteils 2 und des Rückenteils 3 miteinander verbindenden Verbindungsprozesses einteilig mit dem Büstenteil 2 zu verbinden.
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Die Schulterträger 5 sind dabei an wenigstens einem Ende fest mit dem Büstenteil 2 verbunden. Gegebenenfalls können sie auch an beiden Enden mit dem Büstenteil 5 verbunden sein. In diesem Fall ist es zu bevorzugen, wenn das Material der Schulterträger 5 sehr elastisch ist.
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Die beiden Schulterträger 5 können nicht dargestellte, jedoch an sich bekannte Verstellelemente bzw. -einrichtungen aufweisen, um deren Länge einstellen und diese damit auf die unterschiedlichsten Längen des Abstands von Brustansatz bis Schulter anpassen zu können. Gegebenenfalls kann jedoch auch auf die Verstellelemente bzw. -einrichtungen für die Schulterträger 5 verzichtet werden, beispielsweise indem das Damenbekleidungsstück 1 mit unterschiedlichen Längen der Schulterträger 5 angeboten wird.
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In beiden Fällen kann vorgesehen sein, dass die Schulterträger 5 mittels eines nach dem Moldingprozess eingebrachten Schlitzes bzw. Schnittes von dem Büstenteil 2 und/oder den Rückenteilen 3 getrennt werden. Dadurch wird die zur Herstellung des Damenbekleidungsstücks 1 benötigte Materialmenge verringert. Eine derartige Ausführung der Schulterträger 5 ist in 4 mittels gestrichelter Linien angedeutet; dabei sind die Schulterträger mit dem Bezugszeichen 5' und die beiden Schlitze bzw. Schnitte mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet.
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Gegebenenfalls können die beiden in den 1 und 2 bzw. 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen der Damenbekleidungsstücke 1 auch miteinander kombiniert werden, d. h. bei dem in den 1 und 2 dargestellten Damenbekleidungsstück 1 können die Schulterträger 5 mittels des Moldingprozesses oder mittels des die Lagen 6, 7 und 8 des Büstenteils 2 und des Rückenteils 3 miteinander verbindenden Verbindungsprozesses einteilig mit dem Büstenteil 2 verbunden sein. In ähnlicher Weise kann bei der in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsform des Damenbekleidungsstücks 1 die Verbindungseinrichtung 4 vorgesehen sein, die gegebenenfalls mittels des Moldingprozesses oder mittels des die Lagen 6, 7 und 8 des Büstenteils 2 und des Rückenteils 3 miteinander verbindenden Verbindungsprozesses in wenigstens eines der Rückenteile 3 integriert ist.
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Die beiden in den 1 und 2 bzw. 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen des Damenbekleidungsstücks 1 können mittels unterschiedlicher Verfahren hergestellt werden.
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Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Damenbekleidungsstück wird die zum Verbinden der beiden Rückenteile 3 dienende Verbindungseinrichtung 4 bei dem Moldingprozess oder bei dem die Lagen 6, 7 und 8 des Büstenteils 2 und des Rückenteils 3 miteinander verbindenden Verbindungsprozess mit wenigstens einem der Rückenteile 3 verbunden.
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Bei dem Verfahren zum Herstellen des in den 3 und 4 dargestellten Damenbekleidungsstücks 1, bei dem das Büstenteil 2 und die beiden Rückenteile 3 mittels eines Moldingprozesses hergestellt werden, werden bei dem Moldingprozess oder bei dem die Lagen 6, 7 und 8 des Büstenteils 2 und des Rückenteils 3 miteinander verbindenden Verbindungsprozesses zwei Schulterträger 5 mit dem Büstenteil 2 verbunden.
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Beiden hierin beschriebenen Ausführungsformen des Damenbekleidungsstücks 1 ist gemeinsam, dass diese vollständig ohne Nähen hergestellt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007040627 A1 [0003]
- DE 102009015043 A1 [0003]
- DE 202010012320 U1 [0003]
- DE 102016107774 B4 [0003]