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Die Erfindung betrifft ein Brühgerät zum Aufbrühen eines Brüherzeugnisses mit einem Absperrventil zum Verschließen eines Auslasskanals für das Brüherzeugnis, wobei das Absperrventil berührungslos betätigbar ist.
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Brühgeräte zum Aufbrühen von Brüherzeugnissen, insbesondere Heißgetränkebereiter wie beispielsweise Filterkaffeemaschinen sind grundsätzlich bekannt und kommen im privaten wie im gewerblichen Bereich zum Einsatz. In einem Brühraum wird dabei ein Brüherzeugnis hergestellt, das durch eine Auslassöffnung in ein Auffanggefäß, beispielsweise eine Glas- oder Isolierkanne, läuft. Wird während oder nach dem Brühvorgang das Auffanggefäß entfernt, soll ein weiteres Ausflie-ßen eines Brüherzeugnisses aus dem Brühraum verhindert werden, um Verunreinigung des Brühgeräts und daran angrenzender Bereiche zu vermeiden. Zu diesem Zweck sind aus dem Stand der Technik mechanische Durchflussunterbrecher bekannt. Grundsätzlich weisen diese einen an dem Brühgerät angeordneten Verschluss auf, der durch einen mechanischen Kontakt mit einem geeigneten Auffanggefäß geöffnet oder verschlossen wird: Wird das Auffanggefäß entfernt, geht der Kontakt mit der Durchflussunterbrechermechanik verloren und die Auslassöffnung des Brühraums wird verschlossen. Beim Einsetzen des Auffanggefäßes öffnet sich der Verschluss durch Aktivierung der Mechanik über die Kontaktstelle. Bekannt sind beispielsweise auch federunterstützte Mechaniken, wobei allen bekannten Ausführungen die Ansteuerung über eine Kontaktstelle gemein ist. Eine derartige Kontaktstelle ist grundsätzlich verschleißbehaftet und kann sich abnutzen, wodurch schließlich die Funktion der Durchflussunterbrechermechanik beeinträchtigt werden kann.
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Entsprechend ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Brühgerät mit einem Durchflussunterbrecher bereitzustellen, das sich durch eine erhöhte Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit auszeichnet.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Brühgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Ein erfindungsgemäßes Brühgerät zum Aufbrühen eines Brüherzeugnisses weist einen Auslasskanal auf, durch den das aufgebrühte Brüherzeugnis aus dem Brühgerät ausfließen kann, sowie ein Absperrventil für den Auslasskanal, welches einen Ventilsitz und ein Verschlusselement zum Verschließen des Auslasskanals aufweist, wobei das Absperrventil berührungslos betätigbar ist.
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Der Erfindung liegt also der allgemeine Gedanke zugrunde, einen Durchflussunterbrecher eines Brühgeräts ohne mechanischen Kontakt zwischen Brühgerät und Auffanggefäß zu aktivieren und/oder zu deaktivieren. Somit kann auf eine verschleißbehaftete Kontaktstelle zwischen Brühgerät und Auffanggefäß verzichtet werden. Durch das erfindungsgemäße Brühgerät mit Absperrventil kann die Lebensdauer und somit die Wirtschaftlichkeit des Brühgeräts erhöht werden, während zugleich eine zuverlässige Unterbrechung des Ausfließens eines Brüherzeugnisses nach Entnahme des Auffanggefäßes sichergestellt ist.
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Brühgeräte können dabei beispielsweise Heißgetränkebereiter umfassen, darunter Kaffeemaschinen und insbesondere Filterkaffeemaschinen, aber auch Teebereiter und ähnliche Geräte. Der Brühvorgang selbst findet in einem Brühraum statt, der, je nach Ausgestaltung des Brühgeräts, beispielsweise eine Filtereinrichtung aufweist, die ein Extraktionsgut zurückhält und zugleich ein Brüherzeugnis hindurchtreten lässt, sodass es durch einen Auslasskanal aus dem Brühgerät ausfließen kann. Typischerweise wird ein Auffanggefäß in Schwerkraftrichtung unterhalb des Brühraums und unter dem Auslasskanal angeordnet.
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Zum Verschließen des Auslasskanals ist erfindungsgemäß ein Absperrventil mit einem Ventilsitz und einem Verschlusselement vorgesehen, wobei der Ventilsitz eine Einlassöffnung, eine Auslassöffnung und/oder einen anderen Abschnitt des Auslasskanals definieren kann. Dieser Ventilsitz kann durch das Verschlusselement derart blockiert werden, dass ein Ausfließen eines Brüherzeugnisses in Folge verhindert wird.
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Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen.
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Vorteilhafterweise ist das Verschlusselement zwischen einer geöffneten Position und einer geschlossenen Position bewegbar, insbesondere entlang einer durch den Auslasskanal definierten Achse. In der geöffneten Position des Verschlusselements ist ein Ausfließen eines Brüherzeugnisses aus dem Auslasskanal möglich, während es in der geschlossenen Position des Verschlusselements verhindert wird. Dabei kann eine Achse, die in Durchflussrichtung durch den Auslasskanal verläuft, die Achse definieren, entlang der das Verschlusselement bewegbar ist.
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Das Absperrventil kann durch eine Magnetkraft betätigbar sein. Dadurch kann auf eine mechanische Betätigung des Absperrventils verzichtet werden, was Verschleiß reduziert und somit die Wirtschaftlichkeit erhöht. Zudem werden Defekte vermieden, wodurch eine dauerhaft zuverlässige Funktion der Durchflussunterbrechung gewährleistet ist. Eine Magnetkraft kann dabei durch Permanentmagneten, aber auch durch Elektromagneten bereitgestellt werden. Insbesondere kann zur Betätigung des Absperrventils genutzt werden, dass zueinander benachbarte gleichartige Magnetpole sich abstoßen und verschiedenartige Magnetpole sich anziehen.
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Das Absperrventil kann vorteilhafterweise in Abwesenheit der Magnetkraft einen geschlossenen Zustand einnehmen, insbesondere wobei das Verschlusselement in Abwesenheit der Magnetkraft eine geschlossene Position einnimmt und/oder, insbesondere schwerkraftbedingt, gegen den Ventilsitz gedrückt wird. Das Absperrventil ist vorteilhafterweise also geschlossen, wenn keine aktivierende Kraft darauf wirkt. Der geschlossene Zustand des Absperrventils kann insbesondere durch die Wirkung der Schwerkraft hergestellt werden, wenn das Verschlusselement in Schwerkraftrichtung gegen einen darunter angeordneten Ventilsitz gedrückt wird. Dadurch ist sichergestellt, dass grundsätzlich kein Brüherzeugnis aus dem Auslasskanal austreten kann, außer das Absperrventil wird aktiv durch eine der Schwerkraft entgegenwirkende Kraft geöffnet, indem das Verschlusselement aktiv angehoben wird.
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Alternativ kann das Absperrventil in Abwesenheit einer Magnetkraft durch die Wirkung einer Federkraft eine geschlossene Position einnehmen, wobei eine Feder das Verschlusselement insbesondere entgegen der Schwerkraft gegen einen oberhalb des Verschlusselements angeordneten Ventilsitz drücken kann, gewissermaßen in eine obere geschlossene Position, wenn keine öffnende Magnetkraft wirkt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Absperrventil einen Aktuator auf, insbesondere welcher mit dem Verschlusselement verbunden und in Bewegungsrichtung des Verschlusselements beweglich ist, insbesondere entlang einer durch den Auslasskanal definierten Achse. Unter dem Aktuator kann ein Bauteil des Absperrventils verstanden werden, das eine aktivierende Kraft, insbesondere Magnetkraft, die auf das Absperrventil wirkt, in eine mechanische Bewegung des Verschlusselements umsetzt, sodass ein Öffnen und Schließen des Absperrventils bewirkt wird. Der Aktuator kann entlang der durch den Auslasskanal definierten Achse beweglich sein, welche insbesondere auch der Achse entspricht, entlang derer das Verschlusselement zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Position bewegbar ist. Somit kann eine Bewegung des Aktuators direkt auf das Verschlusselement übertragen werden.
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Der Aktuator kann koaxial mit dem Auslasskanal angeordnet sein, insbesondere ringförmig um den Auslasskanal. Dadurch kann einerseits eine aktivierende Kraft in direkter räumlicher Nähe des Verschlusselements angreifen und andererseits die Kraft vorteilhafterweise frei von Kipp- und/oder Hebelmomenten von dem Aktuator auf das Verschlusselement übertragen werden. Dadurch ist eine geradlinige Bewegung des Aktuator und somit des Verschlusselements entlang der gemeinsamen Achse gewährleistet. Der Aktuator kann dabei die Form eines geschlossenen Rings oder auch einzelne Segmente aufweisen, die zumindest im Wesentlichen ringförmig um den Auslasskanal angeordnet sind. Dabei ist vorteilhafterweise die durch den Ring definierte Öffnung groß genug, um einen Auslasskanal mit geeignetem Durchmesser aufzunehmen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Aktuator einen Magneten, insbesondere einen Permanentmagneten. Eine von extern auf den Aktuator wirkende Magnetkraft kann somit eine mechanische Bewegung des Aktuators und somit des Verschlusselements bewirken, wodurch ein Öffnen des Absperrventils ermöglicht wird. Die Magnetpole des Magneten können vorteilhafterweise so ausgerichtet sein, dass ein Pol in Richtung der Auslassöffnung des Auslasskanals, der andere Pol in Richtung der Einlassöffnung des Auslasskanals orientiert ist.
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Alternativ kann der Aktuator anstelle eines Magneten auch ein magnetisierbares Metall aufweisen, das beispielsweise in Anwesenheit einer externen Magnetkraft von dieser beeinflusst, insbesondere angezogen, wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Verschlusselement in Schwerkraftrichtung oben, insbesondere im Bereich einer Einlassöffnung des Auslasskanals, und der Aktuator in Schwerkraftrichtung unten, insbesondere im Bereich einer Auslassöffnung des Auslasskanals, angeordnet. Das Verschlusselement kann dabei in Schwerkraftrichtung auch oberhalb einer Einlassöffnung des Auslasskanals angeordnet sein, während der Aktuator beispielsweise um den Auslasskanal herum angeordnet sein kann. Grundsätzlich weisen der Aktuator und das damit verbundene Verschlusselement ein Eigengewicht auf, sodass unter Einwirkung der Schwerkraft ein wirksames Aufdrücken des Verschlusselements auf einen Ventilsitz erfolgt, welcher die Einlassöffnung des Auslasskanals definieren kann. Somit ist in Abwesenheit einer aktivierenden Kraft auf den Aktuator das Absperrventil sicher verschlossen.
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Um die Zuverlässigkeit der Durchflussunterbrechung weiter zu erhöhen, kann das Absperrventil ein Dichtelement aufweisen, das zwischen dem Verschlusselement und dem Ventilsitz angeordnet ist. Dabei kann das Verschlusselement selbst ein Dichtelement aufweisen und/oder der Ventilsitz kann mit einem Dichtelement versehen sein. Dabei können Dichtringe wie beispielsweise O-Ringe eingesetzt werden, aber auch Silikondichtungen, die an die Geometrie des Absperrventils angepasst sind.
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Die dem Ventilsitz zugewandte Seite des Verschlusselements kann eine zumindest annähernd halbkugelförmige Kontur aufweisen. Ist bei einer Betätigung des Absperrventils beispielsweise die Wirkrichtung einer aktivierenden Kraft auf den Aktuator nicht exakt entlang der Achse durch den Auslasskanal ausgerichtet, kann es zu einer leichten Verkippung des Verschlusselement und/oder des Aktuators kommen. Durch ein halbkugelförmiges Verschlusselement kann in diesem Fall dennoch der Auslasskanal vollständig abgedichtet werden.
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Das Brühgerät kann eine innere Brühkammer aufweisen, welche zur Durchführung des Brühvorgangs vorgesehen ist, und eine äußere Brühkammer, welche ein Brüherzeugnis zu dem mit dem Absperrventil versehenen Auslasskanal leitet, wobei die innere Brühkammer und der Auslasskanal mittels eines Überlaufkanals derart verbunden sind, dass Brühflüssigkeit aus der inneren Brühkammer an dem Absperrventil vorbei in den Auslasskanal geleitet wird, wenn ein Grenzfüllstand in der inneren Brühkammer überschritten wird. Dadurch werden nachteilige Auswirkungen von z.B. durch Fehlbedienung und/oder Fehlfunktion verursachten, nicht ordnungsgemäß verlaufenden Brühvorgängen kompensiert, indem ein unkontrolliertes Überlaufen des Brühraums vermieden wird und stattdessen überschüssige Brühflüssigkeit zu dem, in Abwesenheit eines Auffanggefäßes mittels des Absperrventils verschlossenen, Auslasskanal des Brühgeräts geleitet wird. Somit kann durch den Überlaufkanal auch bei verschlossenem Absperrventil ein kontrolliertes Ablaufen der Brühflüssigkeit direkt über den Auslasskanal erreicht werden.
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Zu einem Anstieg der Brühflüssigkeit in der inneren Brühkammer über einen Grenzfüllstand hinaus kann es beispielsweise dadurch kommen, dass sich zu viel Extraktionsgut in der inneren Brühkammer befindet, dass die Brühflüssigkeit zu schnell zugeführt wird, dass ungeeignetes oder zu viel Filtermaterial eingesetzt wurde, um das Extraktionsgut von dem Brüherzeugnis zu trennen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Auffanggefäß für ein Brüherzeugnis zur Verwendung mit einem Brühgerät wie vorstehend beschrieben, umfassend eine Einlassöffnung, durch die das aus dem Brühgerät ausfließende Brüherzeugnis in das Auffanggefäß hineinfließen kann, gekennzeichnet durch ein Betätigungselement zum berührungslos Betätigen eines Absperrventils des Brühgeräts.
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Das Auffanggefäß ist in anderen Worten komplementär zu dem vorstehend beschrieben Brühgerät ausgebildet und weist ein Betätigungselement auf, dass berührungslos eine aktivierende Kraft auf einen Aktuator des Absperrventils des Brühgeräts ausüben kann.
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Das Betätigungselement des Auffanggefäßes kann zumindest in einer Betätigungslage im Bereich der Einlassöffnung angeordnet sein, insbesondere in einem Deckel oder an einem oberen Ende eines Steigrohrs des Auffanggefäßes. In einer Gebrauchssituation, insbesondere während eines Brühvorgangs, ist das Auffanggefäß in das Brühgerät eingesetzt, sodass der Auslasskanal des Brühgeräts mit der Einlassöffnung des Auffanggefäßes ausgerichtet ist, insbesondere koaxial. Durch die Anordnung des Betätigungselements im Bereich der Einlassöffnung kann dieses mit dem Absperrventil des Brühgeräts zusammenwirken.
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Je nach Ausgestaltung des Auffanggefäßes kann die Einlassöffnung verschieden gestaltet sein. Typischerweise ist die Einlassöffnung in einem Deckel des Auffanggefäßes angeordnet, insbesondere in einem Deckel mit Durchbrühöffnung. Handelt es sich bei dem Auffanggefäß dagegen um eine Pumpkanne, kann die Einlassöffnung mit einem Steigrohr korrespondieren. Entsprechend unterschiedlich kann die Anordnung des Betätigungselements in dem Auffanggefäß ausgestaltet sein, wobei jeweils relevant ist, dass in einer Gebrauchssituation ein wirksames Zusammenwirken des Betätigungselements mit einem Absperrventil eines Brühgeräts möglich ist.
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Weiterhin kann das Betätigungselement entlang einer Achse durch die Einlassöffnung ortsfest angeordnet und insbesondere in axialer Richtung gegen eine Verschiebung gesichert sein. Dadurch ist sichergestellt, dass die Kraft, die das Betätigungselement in einer Gebrauchssituation auf einen Aktuator des Absperrventils im Brühgerät ausübt, zu einer Bewegung des Aktuator ausführt und nicht zu einer entsprechenden Gegenbewegung des Betätigungselements.
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Das Betätigungselement kann ringförmig ausgebildet und/oder, zumindest in seiner Betätigungslage, koaxial mit der Einlassöffnung und insbesondere um diese herum angeordnet sein. Ein solches ringförmiges Betätigungselement kann in vorteilhafter Weise wie eine zentral angreifende Kraft auf einen Aktuator des Brühgeräts einwirken, ohne Kipp- oder Hebelmomente durch seitliche Krafteinwirkung zu erzeugen, während zugleich ein Brüherzeugnis durch die zentrale Öffnung des Rings fließen kann. Zudem erlaubt eine ringförmige Ausgestaltung des Betätigungselements eine bezüglich Drehung um eine durch Auslasskanal und Einlassöffnung definierte Achse flexible Positionierung des Auffanggefäßes in dem Brühgerät, ohne dass die Funktion des Absperrventils oder des Betätigungselements beeinträchtigt wird. Das Betätigungselement kann die Form eines geschlossenen Ringes aufweisen, aber auch aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt sein, die zumindest im Wesentlichen ringförmig angeordnet sind.
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Das Betätigungselement kann zu Reinigungs- und/oder Wartungszwecken aus seiner Betätigungslage herausbewegbar sein, insbesondere abnehmbar, klappbar und/oder schwenkbar gelagert sein. In seiner Betätigungslage soll das Betätigungselement eine Kraft möglichst optimal auf einen Aktuator des Absperrventils ausüben, wofür es vorteilhafterweise möglichst zentral um die Einlassöffnung herum angeordnet ist. Da die Einlassöffnung des Auffanggefäßes in diesem Fall einen kleineren Durchmesser aufweisen wird, kann das Betätigungselement aus der Betätigungslage herausbewegbar sein, insbesondere komplett abnehmbar sein, um dennoch einen guten Zugang zum Inneren des Auffanggefäßes, insbesondere zu Reinigungszwecken, zu gewährleisten.
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Das Betätigungselement kann einen Magneten umfassen, insbesondere einen Permanentmagneten. Entsprechend kann die auf einen Aktuator des Absperrventils wirkende Betätigungskraft eine Magnetkraft sein. Je nach Ausrichtung der Magnetpole kann der Magnet des Betätigungselements eine anziehende oder eine abstoßende Kraft auf den Aktuator ausüben. Es versteht sich, dass die Magnetpole des Betätigungselements vorteilhafterweise so ausgerichtet sind, dass das Absperrventil geöffnet wird, wenn das Auffanggefäß in das Brühgerät eingesetzt ist.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Brühsystem umfassend ein Brühgerät wie vorstehend beschrieben und ein Auffanggefäß wie vorstehend beschrieben, durch das sich die benannten Vorteile wie ausgeführt erreichen lassen.
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Ein solches Brühsystem kann sich dadurch auszeichnen, dass ein Aktuator des Absperrventils einen ersten Permanentmagneten und ein Betätigungselement des Auffanggefäßes einen zweiten Permanentmagneten aufweist, und dass während eines Befüllvorgangs des Auffanggefäßes mit einem Brüherzeugnis der Auslasskanal des Brühgeräts und die Einlassöffnung des Auffanggefäßes miteinander ausgerichtet sind und der erste Permanentmagnet und der zweite Permanentmagnet derart mit einander zugewandten gleichartigen Polen benachbart zueinander angeordnet sind, dass das Absperrventil aufgrund einer abstoßenden Magnetkraft seinen geöffneten Zustand einnimmt. Dadurch kann in Abwesenheit eines Auffanggefäßes und somit in Abwesenheit einer öffnenden Magnetkraft vorteilhaft die Schwerkraft oder gegebenenfalls eine Federkraft ausgenutzt werden, um das Verschlusselement des Absperrventils gegen den Ventilsitz zu drücken und somit den Durchfluss eines Brüherzeugnisses zu unterbrechen.
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Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer möglichen Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein Brühsystem mit einem Brühgerät und einem Auffanggefäß;
- 2 eine Oberseite des Auffanggefäßes von 1;
- 3A eine Längsschnittansicht eines unteren Teils des Brühgeräts von 1;
- 3B eine Längsschnittansicht eines oberen Teils des Auffanggefäßes von 2.
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In 1 ist ein Brühsystem 8 mit einem Brühgerät 10 zum Aufbrühen eines Brüherzeugnisses und einem zugehörigen Auffanggefäß 12 gezeigt, wobei das Brühgerät 10 ein berührungslos betätigbares Absperrventil 14 aufweist. Konkret handelt es sich bei der gezeigten Ausführungsform des Brühgeräts 10 um eine Filterkaffeemaschine.
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Das Brühgerät 10 weist einen Brühraum 16 zum Durchführen des Brühvorgangs auf und einen Auslasskanal 18 zum Auslassen des Brüherzeugnisses in das Auffanggefäß 12. Gezeigt ist das Brühgerät 10 in einer Gebrauchssituation mit eingesetztem Auffanggefäß 12. Als Aufnahmeeinrichtung des Brühgeräts 10 für das Auffanggefäß 12 dient eine Standfläche 20 des Brühgeräts 10, auf der das Auffanggefäß 12 während des Brühvorgangs abgestellt wird. Das Auffanggefäß 12 weist eine Einlassöffnung 22 auf, durch die das Brüherzeugnis aus dem Brühraum 16 durch den Auslasskanal 18 in das Auffanggefäß 12 hineinfließen kann. Der Auslasskanal 18 und die Einlassöffnung 22 sind in der gezeigten Gebrauchssituation, d.h. während des Brühvorgangs, entlang einer gemeinsamen Achse A ausgerichtet. Dabei ist das Auffanggefäß 12 unterhalb des Brühraums 16 angeordnet, sodass das Brüherzeugnis von oben her in das Auffanggefäß 12 hineinfließt.
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Das Brühgerät 10 weist ein berührungslos betätigbares Absperrventil 14 auf, durch das das Ausfließen von Kaffee aus dem Brühraum 16 unterbrochen wird, wenn kein Auffanggefäß 12 in das Brühgerät 10 eingesetzt wurde oder das Auffanggefäß 12 während eines Brühvorgangs aus dem Brühgerät 10 entfernt wird. Ein Betätigungselement 24 zur Betätigung des Absperrventils ist in dem Auffanggefäß 12 angeordnet. Aufbau und Funktionsweise des Betätigungselements 24 und des Absperrventils 14 und werden aus 2 und 3 deutlich.
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2 zeigt den Bereich der Einlassöffnung 22 des Auffanggefäßes 12, durch welche das Brüherzeugnis in das Auffanggefäß 12 hineinfließt. Das Betätigungselement 24 ist im Bereich der Einlassöffnung 22 und insbesondere im Bereich eines oberen Rands des Auffanggefäßes 12 angeordnet, und erstreckt sich ringförmig um die Achse A. Die Achse A definiert zugleich den Fließweg des Brüherzeugnisses durch eine in der Mitte des Betätigungselements 24 angeordnete Aussparung 26 in das Auffanggefäß 12 hinein.
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Das Betätigungselement 24 ist in der gezeigten Ausführungsform als Permanentmagnet 28 mit einer Kunststoffummantelung 30 ausgeführt. Dabei ist der magnetische Nordpol zur Oberseite des Auffanggefäßes 12 hin orientiert, der magnetische Südpol zum Innenraum 32 des Auffanggefäßes 12 hin (siehe 3).
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Das Betätigungselement 24 weist lediglich eine relativ kleine Aussparung 26 auf. Dies ist vorteilhaft, um ein möglichst zentrales Zusammenwirken des Betätigungselements 24 mit dem Absperrventil 14 des Brühgeräts 10 zu ermöglichen. Ein Zugang zum Innenraum 32 des Auffanggefäßes 12, wie er besonders zu Reinigungszwecken erforderlich ist, wird dadurch jedoch erschwert. Um eine Reinigung und Instandhaltung des Auffanggefäßes 12 dennoch problemlos zu ermöglichen, ist das Betätigungselement 24 mittels eines Scharniers 34 und eines Splints 36 nach oben aufklappbar und zudem abnehmbar an dem Auffanggefäß 12 befestigt. Für eine schnelle Reinigung kann das Betätigungselement 24 nach oben in Richtung des Pfeils 35 weggeklappt werden, sodass die darunter angeordnete größere Öffnung zum Innenraum 32 für eine Reinigung zugänglich wird. Soll das Auffanggefäß 12 für einen Brühvorgang wieder in das Brühgerät 10 eingesetzt werden, so ist dies nur möglich, wenn das Betätigungselement 24 zurück in seine Gebrauchsposition (wie abgebildet) geklappt wurde. Dadurch wird eine Fehlbedienung des Auffanggefäßes 12 wirksam vermieden. Zugleich ist das Betätigungselement 24 durch das Scharnier 34 nach unten gegen eine axiale Verschiebung gesichert. In einer Gebrauchsposition, wie sie in 2 gezeigt ist, ist das Betätigungselement 24 in axialer Richtung fixiert.
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Für eine gründliche Reinigung und/oder Wartung des Auffanggefäßes 12 kann der Splint 36 und somit das gesamte Betätigungselement 24 von dem Auffanggefäß 12 abgenommen werden.
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3A und 3B zeigen Längsschnittansichten durch das Brühsystem 8: 3A zeigt den Bereich des Brühgeräts 10, in dem das Absperrventil 14 angeordnet ist und 3B zeigt den Bereich des Auffanggefäßes 12, in dem das Betätigungselement 24 angeordnet ist.
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Der Brühraum 16 des Brühgeräts 10 umfasst in der gezeigten Ausführungsform eine innere Brühkammer 38 sowie eine äußere Brühkammer 40. Die innere Brühkammer 38 wird durch ein Filterpapier oder ein anderes Filterelement (nicht gezeigt) definiert, das in den Brühraum 16 eingelegt wird. In der gezeigten Ausführungsform ist eine flüssigkeitsdurchlässige Filterhalterung 42 gezeigt, welche hier als Spiralfeder ausgebildet ist und welche dazu vorgesehen ist, ein entsprechendes Filterelement aufzunehmen. Dabei wird ein Extraktionsgut von dem Filterelement zurückgehalten, während das Brüherzeugnis durch die Filterhalterung 42 hindurch aus der inneren Brühkammer 38 in die äußere Brühkammer 40 gelangen kann. Die äußere Brühkammer 40 weist einen Auslasskanal 18 auf, durch den das Brüherzeugnis schließlich aus dem Brühraum 16 heraus und in ein darunter angeordnetes Auffanggefäß 12 hineinfließen kann.
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Der äußere Brühraum 40 weist zudem ein Absperrventil 14 auf, das den Auslasskanal 18 verschließen kann, indem ein Verschlusselement 44 des Absperrventils 14 gegen einen Ventilsitz 46 gedrückt wird, wobei der Ventilsitz 46 im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine obere Öffnung 18a des Auslasskanals 18 definiert. Befindet sich das Absperrventil 14, wie in 3A dargestellt, in einem geschlossenen Zustand, kann ein Brüherzeugnis nicht in den Auslasskanal 18 gelangen und somit nicht aus dem Brühraum 16 herausfließen. Eine zuverlässige Abdichtung des Absperrventils 14 wird dabei durch eine Silikondichtung 48 erzielt, die zwischen Ventilsitz 46 und Verschlusselement 44 angeordnet ist. Die dem Ventilsitz 46 zugewandte Seite des Verschlusselements 44 ist annähernd halbkugelförmig ausgebildet, wodurch eine sichere Abdichtung des Auslasskanals 18 auch dann gegeben ist, wenn das Verschlusselement 44 leicht schräg auf den Ventilsitz 46 gedrückt wird.
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Über Stege 50 ist das Verschlusselement 44 des Absperrventils 14 mit einem Aktuator 52 fest verbunden, der einen Permanentmagneten 54 aufweist, welcher in eine Kunststoffummantelung 55 eingebettet ist. Der Permanentmagnet 54 ist ringförmig ausgebildet und koaxial mit dem und um den Auslasskanal 18 herum angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform ist der magnetische Nordpol des ringförmigen Permanentmagneten 54 zu einer Unterseite des Brühraums 16 bzw. zu einem in einer Gebrauchsposition vorhandenen Auffanggefäß 12 hin orientiert, der magnetische Südpol des Permanentmagneten 54 zu einer Innenseite des Brühraums 16 hin. Der Aktuator 52 ist zwischen einer unteren Position und einer oberen Position axial beweglich gelagert. Das damit fest verbundene Verschlusselement 44 wird bei einer Bewegung des Aktuators 52 mitgeführt, wobei die untere Position des Aktuators, wie in 3A gezeigt, einer geschlossenen Position des Verschlusselements 44 entspricht, wodurch das Absperrventil 14 einen geschlossenen Zustand einnimmt.
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Die Bewegung des Aktuators 52 zwischen der unteren und der oberen Position - und somit das Schließen und Öffnen des Absperrventils 14 - wird durch extern auf den Aktuator 52 einwirkende Kräfte gesteuert. In der gezeigten Ausführungsform wird der Aktuator 52 bei Abwesenheit einer entgegengesetzt wirkenden Magnetkraft durch die Schwerkraft in die untere Position (wie gezeigt) gezogen. Durch das Eigengewicht der Aktuator-Verschlusselement-Baugruppe 52, 44 wird also das Verschlusselement 44 auf den Ventilsitz 46 gedrückt und der Auslasskanal 18 versagenssicher verschlossen.
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Eine Bewegung des Aktuators 52 in die obere Position wird durch die von dem Betätigungselement 24 des Auffanggefäßes 12 aufgebrachte Magnetkraft bewirkt. 3B zeigt ein dazu eingerichtetes Auffanggefäß 12 in einer Längsschnittansicht. Bei der gezeigten Ausführungsform sind jeweils die magnetischen Nordpole des Betätigungselements 24 des Auffanggefäßes 12 und des Aktuators 52 des Brühgeräts 10 einander zugewandt. Wird das Auffanggefäß 12 aus 3B in einer Gebrauchssituation mit dem Brühgerät 10 aus 3A ausgerichtet, so kommen die magnetischen Nordpole des Betätigungselements 24 und des Aktuators 52 in unmittelbare räumliche Nähe miteinander, woraus eine abstoßende Kraft zwischen den gleichartigen Magnetpolen resultiert. Da das Betätigungselement 24 gegen eine axiale Verschiebung gesichert ist, wird der Aktuator 52 durch die Magnetkraft entgegen der Schwerkraft in die obere Position gedrückt. Dadurch hebt sich das Verschlusselement 44 von dem Ventilsitz 46 ab, sodass die obere Öffnung 18a des Auslasskanals 18 freigegeben wird und das Brüherzeugnis durch den Kanal 18 nach unten aus dem Brühraum 16 ausströmen kann.
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Wird das Auffanggefäß 12 wieder entfernt, entfällt die abstoßende Magnetkraft und der Aktuator 52 wird durch die Schwerkraft wieder in seine untere Position bewegt, wodurch auch das Verschlusselement 44 in die geschlossene Position zurückfällt.
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Ferner weist der Brühraum 16 einen Überlaufkanal 56 auf, der im Fall einer Fehlbedienung und/oder Fehlfunktion ein unkontrolliertes Überlaufen von Brühflüssigkeit verhindert. Der Überlaufkanal 56 verbindet die innere Brühkammer 38 mit dem Auslasskanal 18. Kommt es in der inneren Brühkammer 38 während eines Brühvorgangs zu einem Anstieg an Brühflüssigkeit über einen bestimmten Grenzfüllstand hinaus, so wird die Brühflüssigkeit durch den Überlaufkanal 56 in den Auslasskanal 18 geleitet. Ein derartiger Anstieg an Brühflüssigkeit in der inneren Brühkammer 38 kann beispielsweise vorkommen, wenn ein Filterelement eingesetzt wurde, das den Durchfluss des Brüherzeugnisses behindert, zu viel Extraktionsgut eingesetzt wurde, das Extraktionsgut zu fein gemahlen wurde oder die Wasserzufuhr zu der inneren Brühkammer 38 zu schnell stattfindet.
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Somit kann bei einem übermäßigen Anstieg der Brühflüssigkeit in der inneren Brühkammer 38 ein unkontrolliertes Überlaufen der Brühflüssigkeit aus dem Brühraum 16 verhindert werden, indem der Ablauf über den Überlaufkanal 56 durch den Auslasskanal 18 auch bei geschlossenem Absperrventil 14 sichergestellt ist. Das magnetisch betätigbare Absperrventil 14 funktioniert also auch vorteilhaft im Zusammenspiel mit dem Überlaufkanal 56.
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Bezugszeichenliste
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- 8
- Brühsystem
- 10
- Brühgerät
- 12
- Auffanggefäß
- 14
- Absperrventil
- 16
- Brühraum
- 18
- Auslasskanal
- 18a
- obere Öffnung des Auslasskanals
- 20
- Standfläche
- 22
- Einlassöffnung
- 24
- Betätigungselement
- 26
- Aussparung
- 28
- Permanentmagnet
- 30
- Kunststoffummantelung
- 32
- Innenraum
- 34
- Scharnier
- 35
- Aufklapprichtung
- 36
- Splint
- 38
- innere Brühkammer
- 40
- äußere Brühkammer
- 42
- Filterhalterung
- 44
- Verschlusselement
- 46
- Ventilsitz
- 48
- Silikondichtung
- 50
- Stege
- 52
- Aktuator
- 54
- Permanentmagnet
- 55
- Kunststoffummantelung
- 56
- Überlaufkanal
- A
- Achse