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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung sowie ein Spritzgussverfahren zum Herstellen mindestens einer Bedienvorrichtung.
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Aus dem Stand der Technik sind Bedienvorrichtungen für elektronische Anwendungen, insbesondere zur Steuerung von elektronischen Vorrichtungen bzw. Elektrogeräten, bekannt. Bei den vorgenannten Bedienvorrichtungen handelt es sich insbesondere um berührungssensitive Bedienvorrichtungen mit beleuchteten Bedienpanelen, bei welchen Eingaben eines Nutzers über mindestens eine Sensoreinheit zur Steuerung der beispielsweise elektronischen Vorrichtungen vorgenommen werden können. Die aus dem Stand der Technik bekannten Bedienvorrichtungen umfassen üblicherweise mindestens eine Trägerfolie, wobei die mindestens eine Trägerfolie zwei gegenüberliegende erste und zweite Folienseiten umfasst, wobei auf der ersten Folienseite Leiterbahnen ausgebildet sind und wobei auf der ersten Folienseite elektronische Komponenten, zumindest eine Beleuchtungseinheit und zumindest eine Sensoreinheit, angeordnet und an die Leiterbahnen elektronisch angebunden sind. Die Trägerfolie kann dabei beispielsweise durch eine dünnwandige Platine gebildet werden. Die erste Seite der Trägerfolie, auf welcher die elektronischen Komponenten, insbesondere die Beleuchtungseinheit und die zumindest eine Sensoreinheit, angeordnet sind, ist dabei dem bedienenden Benutzer zugewandt. Auf der ersten Folienseite ist dabei üblicherweise ein Dekorträger mit durchleuchtbaren Symbolen oberhalb der elektrischen Komponenten der Bedienvorrichtung angeordnet. Der Dekorträger überdeckt somit die erste Folienseite der Trägerfolie sowie die darauf angeordneten elektronischen Komponenten, wie insbesondere die mindestens eine Beleuchtungseinheit. Auf dem Dekorträger sind dabei bevorzugt deckungsgleich mit den Beleuchtungseinheiten und den Sensoreinheiten Symbole aufgebracht, welche die mittels der Bedienvorrichtung auslösbaren Funktionen darstellen sowie über die Beleuchtungseinheiten Rückmeldung über gewählte Funktionen und einen aktuellen Betriebszustand geben können. Dabei wird von der mindestens einen auf der ersten Folienseite angeordneten Beleuchtungseinheit unmittelbar Licht an die Dekorträgerfolie sowie die darauf angeordneten leuchtbaren Symbole abgegeben, alternativ wird das durch die mindestens eine Beleuchtungseinheit abgegebene Licht mittels einer transparenten bzw. transluzenten Verbindungsschicht an die Dekorträgerfolie sowie die darauf angeordneten leuchtbaren Symbole abgegeben, so dass der Benutzer über das beleuchtete Bedienpanel bzw. die beleuchtete Bedienvorrichtung entsprechende Eingaben vornehmen kann.
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An dem vorgenannten Stand der Technik ist nachteilig, dass zur Realisierung einer dünnen Bedienvorrichtung mit einer dünnen Trägerfolie die Trägerfolie lediglich einseitig elektrisch kontaktiert werden kann, wobei die elektrischen Komponenten, insbesondere die mindestens eine Beleuchtungseinheit und die Sensoreinheit, auf der ersten Seite der Trägerfolie angeordnet werden, welche gemäß Stand der Technik dem Benutzer zugewandt ist und worüber auch die Benutzereingaben erfolgen. Die Beleuchtungseinheit und die Sensoreinheit müssen dabei gemäß dem Stand der Technik im Wesentlichen an der gleichen Position der ersten Seite der Trägerfolie angeordnet werden, was nachteilig für die Störanfälligkeit und die Detektionsgenauigkeit der Sensoreinrichtung ist. Durch die unmittelbare Abgabe des Lichts der Beleuchtungseinheit an die Dekorträgerfolie bzw. die Abgabe des Lichts über die Verbindungsschicht entsteht das Problem, dass bei Vorsehung mehrerer Symbole auf der Dekorträgerschicht und entsprechend mehrerer Beleuchtungseinheiten ein Nebenleuchten der Symbole durch die benachbarten Beleuchtungseinrichtungen der übrigen Symbole auftreten kann.
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Weiterhin nachteilig an dem vorgenannten Stand der Technik ist, dass zur Kontaktierung der aus dem Stand der Technik bekannten Bedienvorrichtungen zusätzliche Verbindungstails an der Trägerfolie vorgesehen werden müssen, um eine elektrische Kontaktierung der Leiterbahnen zu erreichen. Die Ausbildung der zusätzlichen Verbindungstails ist nachteilig, da diese die notwendige Grundfläche zur Ausbildung der Bedienvorrichtung, insbesondere der Trägerfolie, erhöht. Eine direkte Integration der elektrischen Kontaktierung beispielweise eines Verbindungssteckers ist aufgrund der Anordnung der Leiterbahnen auf der benutzerzugewandten ersten Seite der Trägerfolie nicht möglich.
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Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Bedienvorrichtung zu schaffen, welche geringere Abmessungen als die aus dem bisherigen Stand der Technik bekannten Vorrichtungen ermöglicht und eine erhöhte Genauigkeit bei gleichzeitig verbesserter Störanfälligkeit der Benutzereingaben ermöglicht.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch eine Bedienvorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Spritzgussverfahren zur Herstellung mindestens einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch 14.
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Die abhängigen Unteransprüche stellen jeweils bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens dar.
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Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienvorrichtung weiterhin mindestens eine Lichtleiteinrichtung umfasst, welche derart ausgebildet ist, das Licht von mindestens einer Beleuchtungseinheit von der ersten Folienseite zu mindestens einem Lichtaustritt auf der zweiten Folienseite zu leiten.
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Die vorgesehene erfindungsgemäße Ausführungsform weist dabei den Vorteil auf, dass das von der mindestens einen Beleuchtungseinheit ausgestrahlte Licht von der ersten Folienseite der Trägerfolie über die mindestens eine Lichtleiteinrichtung auf die gegenüberliegende zweite Folienseite der Trägerfolie geleitet wird. Folglich kann erfindungsgemäß abweichend von der aus dem Stand der Technik bekannten Anordnung die zweite Folienseite als benutzerzugewandte Seite der Bedienvorrichtung genutzt werden. Die elektronischen Komponenten und die Leiterbahnen können damit erfindungsgemäß auf der benutzerabgewandten Folienseite der Bedienvorrichtung ausgestaltet werden, wodurch erfindungsgemäß die Abmessungen der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung auf der zweiten, dem Benutzer zugewandten, Folienseite reduziert werden können. Weiterhin sind die elektronischen Komponenten durch die Anordnung auf der benutzerabgewandten ersten Folienseite der Trägerfolie besser gegen äußere Einflüsse geschützt, was weiterhin die Störanfälligkeit der Bedienvorrichtung reduziert.
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Es kann dabei vorgesehen sein, die mindestens eine Lichtleiteinrichtung derart auszubilden, dass das über mindestens einen ersten Lichteintritt im Bereich der mindestens einen Beleuchtungseinheit auf der ersten Folienseite eingekoppelte Licht zu mindestens einem Lichtaustritt auf der zweiten Folienseite geleitet wird.
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An dem Lichteintritt wird das von der mindestens einen Beleuchtungseinheit ausgesendete Licht in mindestens eine Lichtleiteinrichtung eingekoppelt. An dem Lichtaustritt wird das Licht aus der Lichtleiteinrichtung wieder ausgekoppelt, bevorzugt ist der Lichtaustritt als eine Leuchtfläche mit einer definierten Form und Größe ausgebildet, welcher beispielsweise integral mit der Lichtleiteinrichtung ausgeführt ist.
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Bei der Trägerfolie kann es sich beispielweise um eine Platine mit einer Platinendicke im Bereich von 100 µm bis 500 µm, bevorzugt im Bereich von 100 µm bis 300 µm handeln, insbesondere kann es vorgesehen sein, die Trägerfolie flexibel bzw. biegbar und elastisch auszugestalten.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass die Lichtleiteinrichtung mindestens einen Lichtleiter umfasst, welcher sich von der ersten Folienseite zu der zweiten Folienseite erstreckt und wobei der Lichtleiter über mindestens eine Seitenkante der mindestens einen Trägerfolie und/oder über mindestens eine Ausnehmung in der mindestens einen Trägerfolie von der ersten Folienseite zu der zweiten Folienseite geführt ist.
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Erfindungsgemäß kann es weiterhin vorgesehen sein, dass die mindestens eine Lichtleiteinrichtung aus einem Material mit einem hohen Transmissionsgrad gebildet ist.
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Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass im Bereich des mindestens einen Lichtaustritts in das Material der mindestens einen Lichtleiteinrichtung Lichtstreukugeln eingebracht werden. Über die Einbringung von Lichtstreukugeln in definierten Bereichen der Lichtleiteinrichtung, insbesondere im Bereich mindestens eines Lichtaustritts, kann sichergestellt werden, dass das in die Lichtleiteinrichtung eingekoppelte Licht lediglich in den spezifischen Bereichen, in welchen die Streukugeln eingebracht werden, an die Umgebung abgegeben bzw. ausgesendet wird.
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Bei der Ausnehmung in der Trägerfolie kann es sich beispielsweise um ein Loch in der Trägerfolie handeln, welches beispielsweise in die Trägerfolie mittels eines Stanzwerkzeugs eingebracht wurde. Durch die Vorsehung von Ausnehmungen in der Trägerfolie können gezielt die Lichtleiteinrichtungen an bevorzugten Stellen von der ersten zu der zweiten Folienseite geführt werden, wobei geringe Längen der Leichtleiteinrichtungen realisiert werden können.
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Weiterhin kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, die Lichtleiteinrichtung aus einem Kunststoffmaterial zu bilden und an der mindestens einen Trägerfolie mittels eines Spritzgussverfahrens anzuspritzen. Die Vorsehung einer Lichtleiteinrichtung aus Kunststoffmaterial, welche sich bevorzugt mittels eines Spritzgussverfahrens an der Trägerfolie aufbringen lässt, ist besonders vorteilhaft, da somit ermöglicht wird, die Bedienvorrichtung mittels eines Spritzgussverfahrens herzustellen. Weiterhin kann durch das direkte Anspritzen der Lichtleiteinrichtung eine sichere Anbindung der Lichtleiteinrichtung an die Trägerfolie und an die Beleuchtungseinrichtung sichergestellt werden. Insbesondere kann durch diese Ausführungsform eine Relativbewegung der Lichtleiteinrichtung zu der Trägerfolie und insbesondere den Beleuchtungseinrichtungen verhindert werden.
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Alternativ kann es vorgesehen sein, die Lichtleiteinrichtung an der mindestens einen Trägerfolie zu befestigen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird als Befestigung verstanden, dass die Lichtleiteinrichtung mit der Trägerfolie beispielsweise verklebt sein kann und/oder über mindestens ein Befestigungselement, wie insbesondere eine Schraube, mit der Trägerfolie mechanisch verbunden werden kann. Weiterhin ist es auch möglich, die Lichtleiteinrichtung durch ein lokales Ultraschweißverfahren mit der Trägerfolie zu verbinden bzw. an dieser zu befestigen.
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Die mindestens eine Beleuchtungseinheit kann durch jegliche Einrichtungen gebildet werden, welche unter Aufbringen einer elektrischen Spannung Wellen im sichtbaren Lichtbereich emittieren, insbesondere kann die Beleuchtungseinheit durch mindestens eine lichtemmitierende Diode (LED) gebildet werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Lichtausgabefläche der mindestens einen Beleuchtungseinheit parallel zu der Folienoberfläche der ersten Folienseite ausgebildet. Diese Ausführungsform weist den Vorteil einer guten Einkopplung des ausgestrahlten Lichts in die Lichtleiteinrichtung sowie einer geringen Bauteilhöhe auf.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass auf der ersten Folienseite eine zusätzliche Verstärkungsschicht angeordnet ist, welche zumindest abschnittsweise die erste Folienseite und/oder die Leiterbahn sowie die elektronischen Komponenten bedeckt und zumindest abschnittsweise mit der mindestens einen Trägerfolie mechanisch verbunden ist. Es kann dabei auch vorgesehen sein, die zusätzliche Verstärkungsschicht auf der ersten Folienseite zumindest abschnittsweise in einem definierten Abstand zu der Oberfläche der Trägerfolie auszuführen.
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Die zusätzliche Verstärkungsschicht weist den Vorteil auf, dass diese die resultierende mechanische Stabilität der gesamten Bedienvorrichtung auch unter Vorsehung einer dünnen und flexiblen Trägerfolie erhöht. Insbesondere kann durch die Anordnung der zusätzlichen Verstärkungsschicht die Biegesteifigkeit der Trägerfolie erhöht werden. Die beabstandete Anordnung der Verstärkungsschicht weist den Vorteil auf, dass die Biegesteifigkeit auch bei geringen Schichtdicken der Verstärkungsschicht deutlich erhöht werden kann.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Verstärkungsschicht mechanisch mit der ersten Folienseite, den auf der ersten Folienseite angeordneten Leiterbahn und/oder den elektronischen Komponenten und/oder der Lichtleiteinrichtung verbunden ist, insbesondere kann die Verstärkungsschicht an die vorgenannten Bauteile mittels eines Spritzgussverfahrens angespritzt bzw. angegossen werden. Alternativ kann die Verstärkungsschicht mit der ersten Folienseite bzw. den darauf befindlichen Leiterbahnen bzw. elektronischen Komponenten zumindest abschnittsweise verklebt werden.
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Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die Verstärkungsschicht aus einem elektrisch nicht-leitfähigen Material ausgebildet ist. Die Vorsehung einer nicht-leitfähigen Verstärkungsschicht weist den Vorteil auf, dass die Verstärkungsschicht zusätzlich die elektronischen Komponenten der Trägerfolie elektrisch isolieren und damit gegen äußere Einflüsse schützen kann.
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Besonders bevorzugt kann die Verstärkungsschicht aus einem Material mit einem hohen Wärmeleitkoeffizienten gebildet werden. Die Vorsehung einer Verstärkungsschicht mit einem hohen Wärmeleitkoeffizienten weist den Vorteil auf, dass die in den elektrischen Komponenten während des Betriebs entstehende Wärme unmittelbar durch die Verstärkungsschicht an die Umgebung abgeleitet werden kann. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Verstärkungsschicht in unmittelbarem Kontakt mit den elektrischen Komponenten der erfindungsgemässen Vorrichtung steht und beispielsweise an diese angegossen oder angespritzt wurde. Zur verbesserten Wärmeableitung können auf der der Trägerfolie abgewandten Oberseite der Verstärkungsschicht Strukturen, wie beispielsweise Kühlrippen, vorgesehen werden, welche die Wärmeableitung verbessern.
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In einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform kann es vorgesehen sein, dass auf der zweiten Folienseite eine zusätzliche Maskierungsschicht angeordnet ist, wobei die Maskierungsschicht die zweite Folienseite und/oder den mindestens einen Lichtaustritt zumindest abschnittsweise überdeckt, um eine Unterteilung der zweiten Folienseite in mehrere Leuchtbereiche zu realisieren. Mittels der Maskierungsschicht können auf der benutzerzugewandten Seite der Bedienvorrichtung klar abgegrenzte Leuchtbereiche generiert werden, ohne dass das Licht eines ersten Lichtaustritts zu den weiteren Lichtaustritten und umgekehrt gelangen kann.
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Die Maskierungsschicht kann mechanisch mit der zweiten Folienseite, den auf der zweiten Folienseite angeordneten Anteilen der Lichtleiteinrichtung bzw. dem mindestens einen Lichtaustritt verbunden sein, insbesondere kann die Maskierungsschicht an die vorgenannten Bauteile mittels eines Spritzgussverfahrens angespritzt bzw. angegossen werden oder alternativ mit der zweiten Folienseite und den Anteilen der Lichtleiteinrichtung und/oder dem mindestens einen Lichtaustritt zumindest abschnittsweise verklebt werden.
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Die Maskierungsschicht kann insbesondere aus einem lichtundurchlässigen Material, wie beispielsweise einem Kunststoff, gebildet werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung kann es vorgesehen sein, dass auf der zweiten Folienseite zusätzlich eine lichtdurchlässige Dekorträgerschicht mit zumindest einem teilweise lichtdurchlässigen Symbol angeordnet ist, welche den mindestens einen Lichtaustritt zumindest teilweise überdeckt. Mittels der lichtdurchlässigen Dekorträgerschicht unter Bereitstellung von lichtdurchlässigen Symbolen kann für die Benutzer der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung eine benutzerfreundliche Bedienoberfläche bereitgestellt werden. Bei Vorsehung einer Dekorträgerschicht, welche die gesamte zweite Folienseite der Trägerfolie überdeckt, wird weiterhin die Bedienvorrichtung vorteilhaft gegen äußere Einflüsse geschützt. Die Symbole können dabei auf der benutzerabgewandten Seite der Dekorträgerschicht aufgebracht oder in die Dekorträgerschicht eingebettet werden, wodurch eine Abnutzung der Symbole während des Betriebs verhindert wird.
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Es kann somit vorgesehen sein, dass eine Maskierungsschicht zwischen einer Dekorträgerschicht und der zweiten Folienseite bzw. der auf der zweiten Folienseite mindestens einem Lichtaustritt angeordnet ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die teilweise lichtdurchlässigen Symbole der lichtdurchlässigen Dekorträgerschicht deckungsgleich mit der mindestens einen Sensoreinheit bzw. dem mindestens einen Lichtaustritt angeordnet sind.
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In einer weiterhin besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Bedienvorrichtung kann es vorgesehen sein, dass die mindestens eine Sensoreinheit als kapazitiver Sensor ausgestaltet ist.
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Die mindestens eine Sensoreinheit bzw. der mindestens eine kapazitive Sensor kann als flächiges Element in zumindest einem Abschnitt auf der ersten Folienseite ausgestaltet werden.
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Dabei kann das flächige Element besonders bevorzugt deckungsgleich mit mindestens einem Lichtaustritt und/oder deckungsgleich mit mindestens einem lichtdurchlässigen Symbol auf der zweiten Folienseite ausgebildet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind auf der ersten Folienseite eine Mehrzahl von Sensoreinheiten als kapazitive Sensoren mit flächigen Elementen ausgestaltet, denen jeweils mindestens eine Beleuchtungseinrichtung zugeordnet ist, wobei das Licht der jeweiligen Beleuchtungseinrichtung mittels jeweils einer Lichtleiteinrichtung von der ersten Folienseite zu der zweiten Folienseite geleitet wird und dort über mindestens einen Lichtaustritt ausgeleitet wird. Dabei können mehrere Lichtaustritte mit Lichtaustrittsflächen auf der zweiten Folienseite ausgestaltet werden, wobei die Lichtaustrittsflächen bevorzugt deckungsgleich mit den jeweils zugehörigen Flächenelementen der Sensoreinheiten ausgestaltet sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung kann es vorgesehen sein, dass die Leiterbahnen und/oder die elektronischen Komponenten zumindest auf der ersten Folienseite der mindestens einen Trägerfolie mehrschichtig ausgebildet sind. Durch die mehrschichtige Ausgestaltung kann ein Folienträger mit einer geringen Grundfläche realisiert werden, da die elektrischen Komponenten in mehreren Schichten übereinander vorgesehen werden können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Leiterbahnen und die elektronischen Komponenten in mehreren übereinander angeordneten Schichten angeordnet werden. Insbesondere kann auf der ersten Folienseite als erste Schicht unmittelbar auf der Folienoberfläche die mindestens eine Sensoreinheit angeordnet, insbesondere mittels eines Druckverfahrens ausgebildet, werden, wobei die weiteren elektronischen Komponenten und die Leiterbahnen in weiteren zusätzlichen Schichten darüber angeordnet werden können. Es ergibt sich somit eine bevorzugte mehrlagige Anordnung einer Bedienvorrichtung, worin als erste, dem Benutzer zugewandte, Schicht die Trägerfolie vorgesehen ist, auf deren erster Folienseite, welche dem Benutzer abgewandt ist, zunächst in einer zweiten Schicht die mindestens eine Sensoreinrichtung ausgebildet ist, worüber in mindestens einer weiteren Schicht auf der ersten Folienseite oberhalb der zweiten Schicht die weiteren elektronischen Komponenten, wie insbesondere die Beleuchtungseinrichtung und/oder Leiterbahnen, angeordnet werden können.
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Erfindungsgemäß kann es weiterhin vorgesehen sein, dass auf der ersten Folienseite mindestens eine Anschlusseinrichtung zur elektrischen Kontaktierung der Leiterbahnen und/oder der elektronischen Komponenten ausgestaltet ist. Die Vorsehung der Anschlusseinrichtung auf der ersten Folienseite weist den Vorteil auf, dass die elektrische Kontaktierung der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung keine zusätzliche Fläche mehr benötigt, insbesondere ist es nicht mehr nötig, Verbindungstaiis vorzusehen.
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Erfindungsgemäß kann weiterhin ein Spritzgussverfahren zum Herstellen mindestens einer Bedienvorrichtung unter Nutzung eines Drehtellerspritzgusswerkzeugs und/oder eines Würfelspritzgusswerkzeugs vorgesehen werden, wobei das Spritzgusswerkzeug mindestens zwei Werkzeugpositionen mit jeweils einer zugeordneten düsenseitigen Werkzeugkavität umfasst, wobei das Verfahren zumindest die folgenden Verfahrensschritte umfasst:
- a) Einlegen einer Trägerfolie in eine auswerferseitige erste Werkzeugkavität in der ersten Werkzeugposition,
- b) Schließen des Spritzgusswerkzeugs und Spritzen einer Lichtleiteinrichtung in der ersten Werkzeugposition,
- c) Öffnen des Spritzgusswerkzeugs, Drehen und/oder Wenden der ersten auswerferseitigen Werkzeugkavität in eine zweite Werkzeugposition und Einlegen eines Dekorträgers in die düsenseitige Werkzeugkavität in der zweiten Werkzeug position,
- d) Schließen des Spritzgusswerkzeugs und Spritzen einer Maskierungsschicht in der zweiten Werkzeugposition,
- e) Öffnen des Spritzgusswerkzeugs, Auswerfen der Bedienvorrichtung aus der ersten auswerferseitigen Werkzeugkavität und Drehen und/oder Wenden der ersten auswerferseitigen Werkzeugkavität in die erste Werkzeugposition,
- f) optional analoges Durchführen der Verfahrensschritte a) bis e) an einer zweiten auswerferseitigen Werkzeugkavität und beliebiges Wiederholen der Verfahrensschritte.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst bevorzugt mindestens drei Werkzeugpositionen mit jeweils einer zugeordneten düsenseitigen Werkzeugkavität, wobei das Verfahren die folgenden zusätzlichen Verfahrensschritte zwischen dem Schritt d) und e) umfasst:
- - Öffnen des Spritzgusswerkzeugs, Drehen und/oder Wenden der ersten auswerferseitigen Werkzeugkavität in eine dritte Werkzeugposition, Schließen des Spritzgusswerkzeugs und Spritzen einer Verstärkungsschicht in der dritten Werkzeugposition, wobei die Verfahrensschritte bevorzugt an einer zweiten und dritten auswerferseitigen Werkzeugkavität analog durchgeführt werden und die Verfahrensschritte beliebig oft wiederholt werden.
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Es zeigen:
- 1 den Querschnitt einer Bedienvorrichtung gemäß dem Stand der Technik,
- 2 den Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung,
- 3A die perspektivische Ansicht der ersten Folienseite einer Trägerfolie von der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung,
- 3Bdie perspektivische Ansicht der zweiten Seite einer beispielhaften Ausführungsform der zweiten Folienseite einer Trägerfolie von einer Bedienvorrichtung, sowie
- 4 die Vorderansicht einer lichtdurchlässigen Dekorträgerschicht für eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung.
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In der 1 ist der Querschnitt einer Bedienvorrichtung 1 gemäß dem Stand der Technik dargestellt. Die Bedienvorrichtung 1 gemäß dem bekannten Stand der Technik verfügt dabei über eine Trägerfolie 3, welche eine erste Folienseite 31 sowie eine gegenüberliegende zweite Folienseite 32 umfasst. Wie dies der 1 entnehmbar ist, sind gemäß Stand der Technik auf der ersten Folienseite 31 der Trägerfolie 3 Leiterbahnen 7 sowie elektronische Komponenten 20, in 1 dargestellt über drei Beleuchtungseinheiten 21, ausgebildet. Ebenfalls auf der ersten Folienseite 31 ist dabei mindestens eine Dekorträgerschicht 10 angeordnet, welche im dargestellten Beispiel über mehrere zumindest teilweise durchleuchtbare Symbole 11 verfügt.
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Ebenfalls erkennbar in der 1 ist die Ausgestaltung eines Verbindungstails 6 in einem unteren Außenbereich der Trägerfolie 3, der Verbindungstail 6 ist dabei gemäß dem Stand der Technik notwendig, um die elektrische Kontaktierung der elektronischen Bauelemente 20, wie insbesondere der mindestens einen Beleuchtungseinheit 21, welche auf der ersten Folienseite 30 angeordnet sind, zu realisieren. Über den Verbindungstail 6 werden dabei die Leiterbahnen 7 für die elektronische Kontaktierung nach außen geführt.
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In der 2 ist ein Abschnitt einer ersten beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung 1 im Querschnitt dargestellt. Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung 1 umfasst dabei wiederum eine Trägerfolie 3 mit einer ersten Folienseite 31 sowie einer zweiten Folienseite 32. Auf der ersten Folienseite 31 sind wiederum die Leiterbahnen 7 als auch die elektronischen Komponenten 20, dargestellt in der 2 über eine Beleuchtungseinheit 21, angeordnet. Wie aus der 2 ersichtlich ist, ist in der dargestellten beispielhaften Ausführungsform weiterhin eine Anschlusseinrichtung 2 auf der ersten Folienseite 31 ausgestaltet, worüber die elektrische Kontaktierung der Leiterbahnen als auch der elektronischen Komponenten 20, dargestellt in 1 über die Beleuchtungseinheit 21, vorgenommen werden kann. Die Beleuchtungseinheit 21 ist dabei so angeordnet, dass diese ihr Licht parallel zu der Oberfläche der ersten Folienseite 31 der Trägerfolie 3 abgibt. Dabei ist eine Lichtleiteinrichtung 5 ausgestaltet, welche sich von dem Lichtausstrahlungsbereich der mindestens einen Beleuchtungseinheit 21 auf der ersten Folienseite 31 durch eine Ausnehmung 35 in der Trägerfolie 3 auf die zweite Folienseite erstreckt, wobei auf der zweiten Folienseite 32 ein Lichtaustritt 51 der Lichtleiteinrichtung 5 ausgestaltet ist. Der Lichtaustritt 51 ist dabei als eine Fläche ausgestaltet, welche zumindest einen Teil der zweiten Folienseite 32 bedeckt und in dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit dieser unmittelbar mechanisch verbunden ist. Auf der zweiten Folienseite 32 ist weiterhin eine Maskierungsschicht 9 ausgebildet, die zumindest abschnittsweise die zweite Folienseite 32 als auch die Lichtleiteinrichtung 5 im Bereich der zweiten Folienseite und insbesondere den Lichtaustritt 51 überdeckt. Die Maskierungsschicht 9 kann dabei mechanisch mit der zweiten Folienseite 32 der Trägerfolie 3, wie beispielsweise über eine Verklebung, verbunden sein. Oberhalb der Maskierungsschicht 9 ist auf der zweiten Folienseite 32 weiterhin eine Dekorträgerschicht 10 angeordnet, in welcher mehrere Symbole 11 angeordnet sind. Auf der ersten Folienseite 31 wurde weiterhin eine Verstärkungsschicht 8 angeordnet, welche zumindest abschnittsweise mit der ersten Folienseite 31 der Trägerfolie 3 mechanisch verbunden ist und beispielsweise die Beleuchtungseinheit 21 und Lichtleiteinrichtung 5 überdeckt. Wie dies auch der 2 entnehmbar ist, können Aussparungen in der Verstärkungsschicht 8, insbesondere zur Durchführung beispielsweise der Anschlusseinrichtung 2, vorgesehen sein. In der beispielhaften Ausführungsform gemäß 2 wurde jeweils ein kapazitiver Sensor 23 ausgestaltet, wobei die Fläche der kapazitiven Sensoren 23 im Wesentlichen deckungsgleich mit den Flächen der Lichtaustritte 51 ausgestaltet sind.
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Im Betrieb der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung 1 gemäß 2 gibt die Beleuchtungseinheit 21 ihr Licht an die Lichtleiteinrichtung 5 ab, welche dieses von der ersten Folienseite 31 über die Ausnehmung 35 auf die zweite Folienseite 32 leitet, wo das Licht über mindestens einen Lichtaustritt 51 abgegeben wird. Das über den Lichtaustritt 51 abgegebene Licht wird über die Maskierungsschicht 9 an die Dekorträgerschicht 10 weitergeleitet und kann die Dekorträgerschicht 10 abschnittsweise durchleuchten. Wie dies der 2 entnehmbar ist, ist insbesondere im Bereich der Leuchtfläche des Lichtaustritts 51 in der Dekorträgerschicht 10 mindestens ein Symbol 11 angeordnet, welches dann mittels des Lichts von der Beleuchtungseinheit 21 zum Leuchten gebracht werden kann.
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Die 3A zeigt eine perspektivische Ansicht der ersten Folienseite 31 einer beispielhaften Ausführungsform der Trägerfolie 3 für eine erfindungsgemässe Bedienvorrichtung 1, wobei die Trägerfolie 3 über mehrere Seitenkanten 33 verfügt. Auf der ersten Folienseite 31 sind mehrere Beleuchtungseinheiten 21 (nicht dargestellt in 3A) sowie Leiterbahnen 7 ausgestaltet. Weiterhin ist eine Anschlusseinrichtung 2 vorgesehen, über welche die elektronischen Komponenten 20, wie insbesondere die Beleuchtungseinheit 21 als auch die zumindest eine Sensoreinheit 23, angesteuert werden können. Wie dies der 3A entnehmbar ist, sind auf der ersten Folienseite 31 mehrere Lichtleiteinrichtungen 5 ausgestaltet, welche in der dargestellten Ausführungsform über ein Spritzgussverfahren auf der ersten Folienseite 31 der Trägerfolie 3 aufgebracht wurden und daher über Verbindungsstege, welche aufgrund des Herstellungsverfahrens resultieren, verbunden sind, die jedoch über weitere Bearbeitungsschritte aufgetrennt werden können. Im Bereich der Lichtleiteinrichtung 5 sind weiterhin mehrere Beleuchtungseinheiten 21 angeordnet, welche ihr ausgestrahltes Licht in die jeweiligen Lichtleiteinrichtungen 5 einkoppeln können.
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In der 3B ist eine perspektivische Ansicht der zweiten Folienseite 32 einer erfindungsgemäßen Trägerfolie 3 für eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung 1 dargestellt, wobei in der dargestellten Ausführungsform ein Raster von 3 x 4 = 12 Lichtaustritten 51 der Lichtleiteinrichtungen 5 ausgestaltet sind. Wie dies in der 3B erkennbar ist, bedecken die Lichtaustritte 51 dabei jeweils einen Oberflächenbereich der zweiten Folienseite 32.
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Die 4 zeigt eine Frontansicht einer Bedienvorrichtung 1, wobei lediglich die Dekorträgerschicht 10 mit dem beispielhaft dargestellten Raster von 3 x 4 = 12 Symbolen 11 abgebildet ist.