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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von mindestens einem wenigstens teilweise magnetischen oder magnetisierbaren Gegenstand, insbesondere Magnetgreifer zur Aufnahme mindestens einer Batteriezelle, die mindestens einen Magneten aufweist, der dazu eingerichtet ist, mit dem wenigstens einen aufzunehmenden Gegenstand bei dessen Aufnahme magnetisch wechselzuwirken. Ferner betrifft die Erfindung ein Aufnahmeverfahren sowie einen Industrieroboter.
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Bei der industriellen Fertigung von wiederaufladbaren Batterien, beispielsweise für elektrisch angetriebene Fahrzeuge, werden zylindrische, sogenannte nackte Batteriezellen elektrisch und mechanisch zu einem Batterieblock miteinander verbunden und in ein Batteriegehäuse eingesetzt.
Die Zellen werden aufrecht stehend in einem Transportkarton angeliefert, auf ein Transportband geschüttet und mit einem Greifer zur weiteren Verarbeitung aufgenommen. An Stirnseiten einer nackten Batteriezelle befinden sich die beiden Pole in unmittelbarer Nähe zueinander.
Aus dem Stand der Technik sind Greifer für Batterien bekannt, die mit Gummi versehene Greifbacken umfassen, die eine Batteriezelle in Umfangsrichtung umgreifen. Eine direkte Aufnahme von Batteriezellen aus dem Transportbehälter ist nicht möglich. Dadurch, dass Magnete aus elektrisch leitenden Materialien gebildet sind, besteht bei einem Greifen einer nackten Batteriezelle an einer Stirnseite die Gefahr eines Kurzschlusses. Eine irreversible Beschädigung wäre die Folge. Ferner sind Greifer bekannt, die aufgenommene nackte Batteriezellen einzeln in ein Batteriegehäuse einsetzen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine direkte Aufnahme von Gegenständen, insbesondere von nackten Batteriezellen, ermöglicht. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren auszubilden, durch die bzw. das insbesondere eine oder mehrere Batteriezellen gleichzeitig beschädigungsfrei aufgenommen werden können, insbesondere aus einem Transportbehälter entnommen und/oder in eine Batteriegehäuse eingesetzt bzw. montiert werden können.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Abstandselement vorgesehen ist, das bei der Aufnahme des Gegenstandes zwischen dem mindestens einen Magneten und dem Gegenstand angeordnet ist.
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Das Abstandselement wirkt als Isolierung, auf deren einen Seite bei der Aufnahme des Gegenstandes der mindestens eine Magnet angeordnet ist und auf deren dem Magneten abgewandten Seite beispielsweise eine unisolierte, nackte Batteriezelle zur Entnahme durch Magnetkraft derart angezogen werden kann, dass sie gegen das Abstandselement anliegt. Dadurch, dass ein isolierendes Abstandselement vorgesehen ist, kann der Gegenstand, beispielsweise eine Batteriezelle, vorteilhaft ohne direkten Kontakt zu dem Magneten aufgenommen und ohne Gefahr eines Kurzschlusses aus dem Behälter entnommen werden. Weiter vorteilhaft kann insbesondere eine Batteriezelle bei einer Entnahme mit einer Stirnseite gegen das Abstandselement anliegen. Eine besonders dichte Packung von Batteriezellen in dem Behälter ist möglich, Logistikkosten werden reduziert.
Außerdem ist denkbar, dass mehrere Gegenstände, beispielsweise mehrere Batteriezellen gleichzeitig aus einem Transportbehälter entnommen werden und in ein Batteriegehäuse zur Herstellung eines Akkumulators eingesetzt werden. Vorteilhaft wird ein Herstellungsprozess vereinfacht sowie eine Herstellungszeit reduziert.
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Zweckmäßigerweise ist das Abstandselement aus einem Kunststoff gebildet, beispielsweise Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder einem Duroplasten. Ein Kunststoff ist vorteilhaft elektrisch nicht leitend, gut verfügbar und mechanisch einfach zu bearbeiten. Denkbar ist, dass das Abstandselement aus einem elektrisch nicht leitenden Naturstoff wie Leder oder Holz gebildet ist.
Ferner ist denkbar, dass das Abstandselement auf einer bei einer Entnahme dem Gegenstand zugewandten Seite des Magneten aufgebracht, beispielsweise auf diesen aufgeklebt ist. Dadurch wird vorteilhaft eine Kontaktfläche zu dem Gegenstand elektrisch isolierend ausgebildet.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Abstandselement mindestens eine vorzugsweise sacklockartige Ausnehmung auf, die zur Aufnahme des mindestens einen Magneten vorgesehen ist. Vorteilhaft ist ein besonders kompakter, den Magneten schützender Aufbau möglich. Ein unmittelbarer Kontakt des Magneten zu dem Gegenstand, beispielsweise einer nackten Batteriezelle, ist ausgeschlossen. Außerdem kann ein Magnet trotz abstoßender Kräfte benachbarter Magnete bei der Aufnahme des mindestens einen Gegenstandes ortsfest gehalten werden. Eine besonders gute Positionsgenauigkeit wird erreicht.
Denkbar ist, dass die Ausnehmung auf einer dem Gegenstand zugewandten Seite einen Durchgangskanal aufweist. Beispielsweise kann durch einen solchen Kanal ein den Pluspol einer Batterie bildender Zapfen bei einer Entnahme der Batterie aus einem Transportbehälter in den Kanal eingreifen. Eine Zentrierung wird dadurch vorteilhaft möglich. Es versteht sich, dass der Durchgangskanal zur Vermeidung eines Kurzschlusses eine Länge aufweisen muss, die größer ist als oder maximal gleich einer Länge des Zapfens.
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Obwohl denkbar ist, dass das Abstandselement zylindrisch oder kegelstumpfartig ausgebildet ist, ist das Abstandselement in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung leistenförmig oder plattenförmig ausgebildet und weist mehrere vorzugsweise äquidistant nebeneinander angeordnete, insbesondere zylindrische Ausnehmungen zur Aufnahme jeweils eines Magneten auf.
Ist das Abstandselement als Leiste ausgebildet, können vorteilhaft mehrere Gegenstände nebeneinander und auf einmal aufgenommen werden. Ein besonders effizienter Aufnahmenahmeprozess ist möglich. Ein Gegenstand wird dazu von einem Magneten angezogen und liegt zur Entnahme gegen eine dem Magneten abgewandte Seite des Abstandselements an. Ist das Abstandselement plattenförmig ausgebildet, können die Ausnehmungen insbesondere matrixförmig angeordnet sein, beispielsweise 5x5, 7x9 oder 12x10. Vorteilhaft können mehrere, vorzugsweise alle Gegenstände in einem einzigen Arbeitsschritt aufgenommen und sogar in ein Batteriegehäuse eingesetzt werden. Obwohl denkbar ist, dass die Ausnehmungen quader- oder würfelförmig ausgebildet sind, sind sie vorzugsweise zylinderförmig ausgebildet.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Abstandselement auf einer dem mindestens einen Magneten abgewandten Seite eine Zentriervertiefung auf. Die Zentriervertiefung kann beispielsweise koaxial zu der Ausnehmung angeordnet sein. Weist das Abstandselement mehrere Magnete oder Ausnehmungen auf, ist jeder Ausnehmung oder jedem der Magnete eine entsprechende Zentriervertiefung zugeordnet. Die Zentriervertiefung weist insbesondere eine auf einer einem aufzunehmenden Gegenstand zugewandten Seite des Abstandselements eine Fase auf.
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Zweckmäßigerweise ist der mindestens eine Magnet aus einer Grundstellung, in der keine ausreichend große Magnetkraft zur Aufnahme des mindestens eines Gegenstandes Gegenstand wirkt, in eine Aufnahmestellung, in der der Gegenstand aufnehmbar ist, bewegbar. Vorteilhaft ist eine magnetische Anziehungskraft zur Aufnahme oder zum Ablegen des Gegenstandes, der insbesondere eine Batteriezelle sein kann, einstellbar. Ein Greifen oder Loslassen an gewünschten Positionen oder zu bestimmten Zeitpunkten ist möglich.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der mindestens eine Magnet an einer bewegbaren Halterung angebracht, die insbesondere parallel zu dem Abstandselement angeordnet ist und die vorzugsweise in Richtung des Abstandselementes und/oder von diesem weg bewegbar ist. Die Halterung ist in Richtung des Abstandselementes bewegbar, so dass die Magnete beispielsweise in Ausnehmungen in dem Abstandselement eintauchen können und vorzugsweise gegen einen Boden der Ausnehmung anliegen. Der Boden weist eine Dicke zwischen 0,1 und 2 mm auf, vorzugsweise zwischen 0,5 und 1 mm.
Ist das Abstandselement in einer Position oberhalb eines Gegenstandes, beispielsweise 1 mm oberhalb, kann durch die Bewegung des Magneten in die Ausnehmung ein Abstand zu dem Gegenstand soweit verkleinert werden, dass der Gegenstand durch eine durch das Abstandselement hindurch wirkende magnetische Anziehungskraft angezogen wird und dagegen anliegt. Beispielsweise sind eine Entnahme des Gegenstands, der eine Batteriezelle sein kann, aus einem Behälter sowie ein Transport zu einem Verarbeitungsort möglich. Zum Absetzen des Gegenstandes wird der Magnet aus der Ausnehmung heraus bewegt, so dass keine ausreichend große magnetische Haltekraft mehr wirkt.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Führungsmittel vorgesehen, das vorzugsweise zwei Führungsbolzen umfasst, zwischen denen insbesondere ein Antriebsmittel zur Bewegung einer bewegbaren Halterung, an der der mindestens eine Magnet angebracht ist, angeordnet ist. Die Führungsbolzen bewirken eine parallele Führung der bewegbaren Halterung bei einer Bewegung des mindestens einen Magneten beispielsweise in eine Ausnehmung der Abstandselements. Durch die Anordnung des Antriebs, der ein pneumatischer oder elektrischer Antrieb sein kann, zwischen den Führungsbolzen ist eine besonders kompakte Bauweise möglich.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Magnet mit dem Abstandselement verbunden, vorzugsweise in einer insbesondere sacklochartigen Ausnehmung in dem Abstandselement angeordnet und ist besonders bevorzugt ansteuerbar.
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Ein ansteuerbarer Magnet kann ein Elektromagnet oder ein Elektropermanentmagnet sein. Ein Elektromagnet kann durch Bestromung aktiviert (=angesteuert) werden, während ein Elektropermanentmagnet durch Bestromung deaktiviert werden kann. Dadurch kann ein Zeitpunkt, zu dem ein Gegenstand gegriffen oder losgelassen werden soll, gesteuert werden. Während denkbar ist, dass der Magnet und das Abstandselement miteinander verklebt oder verschraubt sind, ist der Magnet vorzugsweise geschützt in einer Ausnehmung des Abstandelementes angeordnet, insbesondere eingesetzt oder eingesteckt.
Ist der mindestens eine Magnet als Elektropermanentmagnet ausgebildet, ist zum Absetzen eines aufgenommenen Gegenstandes eine kurzzeitige Bestromung, das heißt ein kurzer Stromimpuls, vorteilhaft ausreichend. Es versteht sich, dass während des Stromimpulses ein Abstand zwischen dem Magneten und dem Gegenstand soweit vergrößert werden muss, dass keine ausreichend große magnetische Anziehungskraft mehr wirken kann. Sind mehrere ansteuerbare Magnete vorgesehen, können diese entweder einzeln oder gemeinsam angesteuert werden.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Mittel zur Aufnahme eines Behälters, aus dem der mindestens eine Gegenstand entnehmbar ist, vorgesehen, das insbesondere ein Ansaugmittel umfasst. Vorteilhaft kann die Vorrichtung zur Aufnahme von Gegenständen aus einem Behälter sowie zum Versetzen eines entleerten Behälters benutzt werden. Ist der Behälter beispielsweise aus Karton oder einem leichten Material wie Kunststoff gebildet, kann er durch das Ansaugmittel, das einen Saugnapf umfassen kann, angesaugt und angehoben sowie an einen Ablegeort transportiert werden. Eine Saugleistung ist vorzugsweise regel- oder steuerbar.
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Zweckmäßigerweise ist die Vorrichtung zur Anbringung an einen Industrieroboter vorgesehen. Vorteilhaft ist ein industrieller Einsatz in einer automatisierten Fertigungslinie möglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beigefügten, sich auf die Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen, näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in mehreren Ansichten,
- 2 ein erfindungsgemäße Vorrichtung in einer geschnittenen Seitenansicht in einer Grund- sowie einer Aufnahmestellung,
- 3 eine besondere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung,
- 4 eine besondere Ausführungsform eines Abstandselements.
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Eine in 1a in einer isometrischen Ansicht und in 1b in einer Explosionsdarstellung gezeigte, zur Anbringung an einen in 1 nicht gezeigten Industrieroboter vorgesehene Vorrichtung (1) umfasst einen U-förmigen Halterahmen (2), an dessen einem Basisschenkel (3) abgewandten Enden (4) von U-Schenkeln (5) ein leistenförmiges, aus einem Kunststoff, gebildetes Abstandselement (6) angeordnet ist, das in diesem Ausführungsbeispiel zehn äquidistant nebeneinander angeordnete, zylindrische, als Sacklöcher ausgebildete, in 1b im Detail gezeigte Ausnehmungen (7) aufweist, die zur Aufnahme von jeweils einem Permanentmagneten (8) vorgesehen sind.
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Durch eine untere, 1 mm dicke Wand (9) der Ausnehmung (7) hindurch können Magnetkräfte der Permanentmagnete (8) wirken ohne unmittelbar mit einer Stirnseite (10) von Batteriezellen (11) in Kontakt zu stehen und einen Kurzschluss zu verursachen.
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Die Permanentmagnete (8) sind in gleichem Abstand, der einem Abstand der Sacklöcher (7) entspricht, voneinander an einer linear bewegbaren, zweiteiligen und parallel zu dem leistenförmigen Abstandselement (6) angeordneten Halterung (12) angebracht, die eine erste (13) sowie eine zweite Halteleiste (14) umfasst. Zur Verbindung einzelner Bauteile der Vorrichtung (1), beispielsweise der beiden Halteleisten (13, 14), sind Verbindungsschrauben (15) vorgesehen. An der ersten Halteleiste (13) sind die Permanentmagnete (8) angebracht. Ein pneumatischer Antrieb (16) sowie zwei zylindrische Führungsbolzen (17) verbinden die zweite Halteleiste (14) mit dem Halterahmen (2). Die Führungsbolzen (17) sind in einem Führungsbolzengehäuse (18) mit einem kragenartigen Halteabschnitt (19) axial bewegbar gelagert. Durch eine parallel zu einer Längsachse der Führungsbolzen (17) geführte Bewegung der Halterung (12) sind die Magnete in die Ausnehmungen (7) hinein- und aus diesen herausbewegbar. Eine Grundstellung, in der die Magnete (8) oberhalb der Wand (9) in den Ausnehmungen (7) angeordnet sind und in der eine durch die Wand (9) des Abstandselementes hindurch wirkende Magnetkraft nicht ausreichend groß ist, um die Batteriezellen (8) aufzunehmen, zeigt 1a.
Denkbar ist außerdem, dass die Magnete (8) in der Grundstellung vollständig außerhalb der Ausnehmungen angeordnet sind.
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Zur lösbaren Verbindung der Vorrichtung (1) mit einem Industrieroboter ist ein zweiteiliger Adapter (20) vorgesehen, der einen auf einer dem Antrieb (16) abgewandten Seite des Basisschenkels (3) angebrachten Adaptergrundkörper (21) sowie ein zur Verbindung mit dem Industrieroboter vorgesehenes Adapterstück (22) aufweist. Der Grundkörper (21) und das Adapterstück (22) bilden vorzugsweise eine lösbare Bajonettverbindung aus. Eine automatisierte Aufnahme der Vorrichtung (1) oder eine gezieltes Ablegen der Vorrichtung an einem Lagerort durch einen Industrieroboter ist möglich.
Außerdem umfasst die Vorrichtung (1) einen Ansaugstutzen (23), der von einer Seite des U-Schenkels (5) vorsteht und der durch eine Schottverschraubung (24) mit einem Ansaugschlauchverbindungsstück (25), das innerhalb des Halterahmens angeordnet ist, verbunden ist. Der Ansaugstutzen ist dazu vorgesehen, einen Transportbehälter, beispielsweise einen Karton, aus dem die Batteriezellen (11) entnommen wurden, anzusaugen, dadurch aufzunehmen und durch eine Bewegung des Industrieroboters, an dem die Vorrichtung (1) befestigt ist, an einen Transportbehälterabstellort zu befördern.
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Es wird nun auf 2 Bezug genommen, wo gleiche oder gleichwirkende Teile mit derselben Bezugszahl wie in 1 bezeichnet sind und der betreffenden Bezugszahl jeweils der Buchstabe a beigefügt ist.
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Bei einer in 2a in einer geschnittenen Seitenansicht gezeigten Vorrichtung (1a) tauchen in einer Grundstellung gezeigte zylindrische Permanentmagnete (8a) lediglich teilweise, das heißt mit unteren Enden, in zylindrische als Sacklöcher ausgebildete Ausnehmungen (7a) in einem aus einem Kunststoff gebildeten leistenförmigen Abstandselement (6a) ein. Vorteilhaft wird eine zusätzliche Führung durch Innenwände der Ausnehmungen (7a) in eine in 2b gezeigte Aufnahmestellung bewirkt. Zwischen einer den Permanentmagneten (8a) abgewandten Seite (26) des Abstandselements (6a) und einer Stirnseite (10a) von in einem in 2a nicht gezeigten Transportkarton stehend nebeneinander angeordneten Batteriezellen (11a) ist ein Luftspalt (27) von ca. 0,5 bis 2 mm, vorzugsweise 1,0 mm. In der Grundstellung ist aufgrund des Abstands eine zwischen den Permanentmagneten (8a) und zugehörigen Batteriezellen (11a) wirkende magnetische Anziehungskraft nicht ausreichend, um die Batteriezellen (11a) derart anzuziehen, dass deren Stirnseiten (10a) gegen die den Permanentmagneten (8a) abgewandte Seite (26) des Abstandselements (6a) anliegen und aus dem Transportkarton aufgenommen werden können.
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Bei einer in 2b in einer geschnittenen Seitenansicht gezeigten Vorrichtung (1a) tauchen in einer Aufnahmestellung gezeigte zylindrische Permanentmagnete (8a) in zylindrische als Sacklöcher ausgebildete Ausnehmungen (7a) in einem Abstandselement (6a) ein, so dass eine zwischen den Permanentmagneten (8a) und zugehörigen Batteriezellen (11a) wirkende magnetische Anziehungskraft ausreichend groß ist, um die Batteriezellen (11a) derart anzuziehen, dass deren Stirnseiten (10a) gegen eine den Permanentmagneten (8a) abgewandte Seite (26) des Abstandselements (6a) anliegen und aus dem Transportkarton entnommen werden können. Durch eine Wand (9a) des Abstandselements (6a) wird ein direkter, einen Kurzschluss der Batteriezelle (11a) bewirkender Kontakt zwischen einem der Permanentmagnete (8a) und einer der zugehörigen Batteriezellen (11a) verhindert.
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Um die Permanentmagnete (8a) aus einer Grund- in die Aufnahmestellung zu bewegen, bewegt ein ansteuerbarer pneumatischer Antrieb (17a) eine bewegbare Halterung (12a), an der die Permanentmagnete (8a) angebracht sind, in Richtung des Abstandselementes (6a). Dazu wird ein Kolben (28) des Antriebs (17a) aus einer in 2a gezeigte ersten Stellung in eine in 2b gezeigte zweite Stellung bewegt. Während dieser Bewegung ist die Halterung (12a) aufgrund der Führungsbolzen (17a) parallel zu dem leistenförmigen Abstandselement (6a) angeordnet. Sind die Permanentmagnete (8a) in der Aufnahmestellung und liegen die Batteriezellen (11a) gegen die den Magneten (8a) abgewandte Seite (26) des Abstandselements (6a) an, können diese durch eine Bewegung eines in 2 nicht gezeigten und mit der Vorrichtung (1a) versehenen Industrieroboters entnommen und an einer Absetzposition, an der eine Weiterverarbeitung erfolgen kann, bewegt werden.
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Sind alle Batteriezellen (11a) aus einem Transportbehälter entnommen worden, kann der Industrieroboter die Vorrichtung (1a) derart bewegen, dass ein Ansaugstutzen (25a) gegen eine Außenseite des Transportbehälters anliegt und ein Unterdruck erzeugt wird, wodurch der Transportbehälter an der Vorrichtung (1a) gehalten wird. Eine in einen Fertigungsablauf automatisierte Versetzung des Transportbehälters an eine andere Position ist möglich. Liegt kein Unterdruck mehr an, wird der der Transportbehälter abgesetzt.
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Bei einer in 2c in einer isometrischen Ansicht gezeigten Vorrichtung (1a) sind Permanentmagnete (8a) in einer Aufnahmestellung.
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Es wird nun auf 3 Bezug genommen, wo gleiche oder gleichwirkende Teile mit derselben Bezugszahl wie in 1 und 2 bezeichnet sind und der betreffenden Bezugszahl jeweils der Buchstabe b beigefügt ist.
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Bei einer in 3 in einer geschnittenen Seitenansicht gezeigten Vorrichtung (1b) sind einzeln ansteuerbare Elektromagnete (8b) an einer ortsfesten Halteleiste (29) angebracht und in Ausnehmungen (7b) eines Abstandselements (6b) eingesetzt, wobei die Elektromagnete (8b) mit einer Unterseite vorzugsweise gegen einen Boden der Ausnehmungen anliegen.
Durch Ansteuerung, das heißt Aktivierung der Elektromagnete (8a) durch Bestromung, kann eine magnetische Anziehungskraft erzeugt werden, die zur Aufnahme von Batteriezellen (11b) aus einem in 3 nicht gezeigten Transportbehälter nutzbar ist, indem diese derart magnetisch angezogen werden, dass Stirnseiten (10b) der Batteriezellen (11b) wie in 3 gezeigt gegen das Abstandselement (6b) anliegen. Nachdem die Vorrichtung (1b) durch einen in 3 nicht gezeigten Industrieroboter in eine Absetzposition der Batteriezellen (11b) bewegt wurde, kann die Bestromung der Elektromagneten (8b) ausgesetzt werden, wodurch keine Magnetkraft mehr wirkt. Die Batteriezellen (11b) werden abgesetzt.
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Denkbar ist außerdem, dass die Magnete (8b) als Elektropermanentmagnete ausgebildet sind und durch Bestromung deaktiviert werden, das heißt keine magnetische Anziehungskraft zur Aufnahme von Batteriezellen (11b) mehr aufweisen. Vorteilhaft ist eine Ansteuerung des Magneten lediglich in einer Absetzposition erforderlich. Eine Aufnahme von Batteriezellen kann durch Bewegung der Vorrichtung (1b) oberhalb der Zellen erfolgen, wobei ein Abstand maximal 5 mm betragen darf, vorzugsweise 2 bis 3 mm.
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Ferner ist denkbar, dass in 1 und 2 gezeigte Permanentmagnete (8; 8a) als ansteuerbare Elektro- oder Elektropermanentmagnete (8b) ausgebildet sind.
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Es wird nun auf 4 Bezug genommen, wo gleiche oder gleichwirkende Teile mit derselben Bezugszahl wie in 1, 2 und 3 bezeichnet sind und der betreffenden Bezugszahl jeweils der Buchstabe c beigefügt ist.
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Ein in 4 in einer isometrischen Ansicht auf eine Magneten abgewandte Seite (26c) eines leistenförmigen Abstandselementes (6c) umfasst zehn Zentriervertiefungen (30), die mit einer Fase (31) versehen sind. Eine Grundfläche (32) der Zentriervertiefungen entspricht einem Durchmesser von in 4 nicht erkennbaren Ausnehmungen, die zu den Zentriervertiefungen (30) koaxial sind. Durch die Zentriervertiefungen (30) werden aufzunehmende, in 4 nicht gezeigte Batteriezellen zentriert und in gleichem Abstand voneinander aufgenommen. Vorteilhaft ist eine sehr genaue Aufnahme möglich, so dass beispielsweise eine direkte Entnahme nackter Batteriezellen aus einem Transportbehälter sowie deren unmittelbar folgende Einbringung in ein Batteriegehäuse möglich ist. Zwischenschritte zur Herstellung einer fertigen Batterie entfallen. Vorteilhaft wird ein Herstellungsprozess stark vereinfacht.
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Obwohl die in 1 bis 4 gezeigten Abstandselemente (6; 6a; 6b; 6c) leistenförmig ausgebildet sind, ist eine beispielsweise plattenförmige Ausbildung des Abstandselements mit einer vorzugsweise matrixartigen Anordnung von Ausnehmungen (7; 7a; 7b) sowie zugehörigen Zentriervertiefungen (30) denkbar.