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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Glaszusammensetzung sowie ein Glaspulver. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung im Dentalbereich, insb. als oder für die Herstellung eines Glasionomerzements bspw. zur Behandlung bzw. zur Füllung, von Kavitäten in menschlichen und/oder tierischen Zähnen und/oder zur Zahnrestauration.
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Glasionomerzemente stellen eine spezielle Produktklasse bei Dentalmaterialien dar. Es handelt sich dabei um ein Hybridmaterial aus organischen (Polyelektroloyt) und anorganischen Komponenten, welcher unter Bildung eines Gels, welches das Produkt einer Säure-Base-Reaktion ist, abbindet. Die anorganische Komponente ist in der Regel ein Fluor-Aluminiumsilikatglas und hat einen aktiven Einfluss auf die Reaktion, das Abbindeverhalten sowie die Materialeigenschaften der späteren Zemente. Sie sind seit den 1960er Jahren bekannt. Glasionomerzemente sind ausführlich beschrieben in „Glasionomerzement“ von Alan D. Wilson/ John W. McLean, erschienen im Quintessenz-Verlag 1988 („Wilson“).
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Als notwendiges Verhältnis von Al2O3/SiO2 zur Zementbildung wird ein Wert von mindestens 0,5 beschrieben, bei dem sich mit steigendem Wert die Druckfestigkeit des ausgehärteten Zements erhöht und die Abbindezeit reduziert. Bei einem Wert von ungefähr 0,75 durchläuft die Abbindezeit ein Minimum, sie erhöht sich aber bei Gehalten >0,75 nur noch sehr moderat, während die Festigkeit weiter ansteigt. Dies trifft z.B. für das ebenfalls in „Wilson“ beschriebene G200 (S. 22) zu. Weitere kommerziell erhältliche Gläser sind bekannt. Einige bekannte Gläser weisen zwar gute Abbindeeigenschaften und eine gute Festigkeit auf, jedoch verringert die hohe initiale Reaktivität die Verarbeitungszeit bei einer Zahnbehandlung (Füllung oder Restauration) bzw. beim Zahnarzt derart, dass das Glas nur über eine Weiterbehandlung (z.B. Säurewaschen) nach der Mahlung verarbeitungsfähig ist. Zudem sind sie meist röntgentransparent, d.h. auf dem Röntgenfilm nicht von der Zahnhartsubstanz zu unterscheiden. Vorteilhaft im Allgemeinen sind niedrige Brechwerte der bekannten Gläser, da sie so einigermaßen gut zu den ebenfalls verwendeten Säuren (z.B. Polyacrylsäure mit nd -1,43) passen.
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Generell sind verschiedene Glas- oder Glaskeramik-haltige Materialien zur Verwendung im Dentalbereich bekannt.
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DE 198 12 278 A1 offenbart beispielsweise die Verwendung einer Apatit-Glaskeramik als Biomaterial im Dentalbereich. Es wird also eine Glaskeramik beschrieben und kein Glas. Es handelt sich hierbei um eine deutlich zur Kristallisation neigenden Zusammensetzung. Durch Kristallisation bilden sich einerseits eine Vielzahl von Korngrenzen aus, darüber hinaus ergeben sich aus dem anisotropen Verhalten der Kristallite unterschiedliche Brechwerte in verschiedenen Raumdimensionen, woraus sich eine erhöhte Streuung und damit Opazität des Zementes ergibt. Im Fall eines Glasionomerzementes ist die daraus resultierende Reduktion der Ästhetik jedoch unerwünscht. Die offenbarte Zusammensetzung enthält zudem wenig Komplexbildner und ist dadurch in Summe chemisch so stabil das innerhalb einer akzeptablen Zeit keine Auflösung und Abbindung erfolgt. Das Material ist außerdem nicht röntgensichtbar.
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US 6,297,181 B1 offenbart ein Dentalglas zum Einsatz als Glaspulver zur Herstellung von Kompositen. Eine Verwendung des Glases zur Herstellung von Glasionomeren ist nicht offenbart. Das Dentalglas weist einen breiten Zusammensetzungsbereich auf mit einem hohen Anteil der Bestandteile B
2O
3, ZnO, ZrO
2 und La
2O
3. Barium als röntgenabsorbierende Komponente ist in dieser jedoch nicht vorgesehen. Zudem weisen die fluorhaltigen Zusammensetzungen sehr hohe B
2O
3-Gehalte auf. Auch die Brechwerte sind sehr hoch.
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WO 2005/115936 A2 offenbart ein Glas- oder Glaskeramikpulver, das im Dentalbereich eingesetzt werden kann. In den ausgeführten Beispielen werden jedoch nur inerte Dentalglaszusammensetzungen offenbart, die für eine Anwendung als Ausgangsglas eines Glasionomerzementes nicht geeignet sind.
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Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden. Dabei sollen die Vorteile der bekannten Gläser beibehalten werden. Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Röntgensichtbarkeit des Glases zu verbessern. Eine Aufgabe der Erfindung ist es auch die initiale Reaktivität zu reduzieren. Das Glas soll dabei einen geringen Brechungsindex und gute mechanische Eigenschaften aufweisen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche gelöst. Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Glas umfassend die folgenden Komponenten in Gew.-%:
Komponente | Anteil (Gew.-%) |
Komponente 1 | 22 bis 42 |
Komponente 2 | 28 bis 53 |
Komponente 3 | 5 bis 35 |
Komponente 4 | >5 bis 20 |
wobei die Komponente 1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus SiO
2, P
2O
5 und Kombinationen der beiden,
wobei die Komponente 2 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus MgO, CaO, SrO, BaO, ZnO, Al
2O
3, Sc
2O
3, Y
2O
3, La
2O
3, Yb
2O
3 sowie Kombinationen aus zwei oder mehr davon,
wobei die Komponente 3 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Li
2O, Na
2O, K
2O, Cs
2O und Kombinationen aus zwei oder mehr davon,
wobei die Komponente 4 F ist,
wobei das Glas mindestens eine röntgenabsorbierende Komponente aus der Gruppe bestehend aus Y
2O
3, Yb
2O
3, La
2O
3, SrO, BaO und Cs
2O enthält, wobei der Gesamtgehalt an B
2O
3, ZnO, ZrO
2 und La
2O
3 weniger als 20 Gew.-% beträgt und wobei das Glas weniger als 5 Gew.-% B
2O
3 enthält.
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Das Glas der vorliegenden Erfindung ist insbesondere keine Glaskeramik. Es liegt also vorteilhaft nicht in kristallisierter Form vor. Davon abgesehen ist es natürlich möglich und von der Erfindung umfasst, dass in Volumen- und/oder Oberflächenbereichen Kristallphasen vorliegen können, die beispielsweise durch Oberflächenkristallisation entstehen können.
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Das Glas der vorliegenden Erfindung enthält die oben beschriebenen Komponenten 1 bis 4, die gemäß ihrer vorherrschenden Funktion insbesondere auch als Glasbildner (Komponente 1), Matrixbildner (Komponente 2), Reaktionsbeschleuniger (Komponente 3) und Komplexbildner (Komponente 4) bezeichnet werden können. Neben den genannten Bestandteilen kann das Glas weitere Bestandteile enthalten, die ebenfalls eine Funktion als Glasbildner, Matrixbildner, Reaktionsbeschleuniger oder Komplexbildner, und/oder eine andere Funktion haben können. Besonders bevorzugt enthält das Glas jedoch neben den genannten Bestandteilen der Komponenten 1, 2, 3 und 4 nur geringe Mengen an weiteren Bestandteilen mit einer Funktion als Glasbildner, Matrixbildner, Reaktionsbeschleuniger oder Komplexbildner oder gar keine weiteren Bestandteile mit einer der genannten Funktionen.
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Der Anteil an weiteren Glasbildnern, die zusätzlich im Glas vorhanden sind, beträgt bevorzugt höchstens 10 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 5 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 2 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 1 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,1 Gew.-%. Besonders bevorzugt enthält das Glas keine weiteren Glasbildner.
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Der Anteil an Matrixbildnern, die zusätzlich im Glas vorhanden sind, beträgt bevorzugt höchstens 10 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 5 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 2 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 1 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,1 Gew.-%. Besonders bevorzugt enthält das Glas keine weiteren Matrixbildner.
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Der Anteil an Reaktionsbeschleunigern, die zusätzlich im Glas vorhanden sind, beträgt bevorzugt höchstens 10 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 5 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 2 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 1 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,1 Gew.-%. Besonders bevorzugt enthält das Glas keine weiteren Reaktionsbeschleuniger.
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Der Anteil an Komplexbildnern, die zusätzlich im Glas vorhanden sind, beträgt bevorzugt höchstens 10 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 5 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 2 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 1 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 0,1 Gew.-%. Besonders bevorzugt enthält das Glas keine weiteren Komplexbildner.
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Ist der Anteil an Komponente 1 zu hoch ergeben sich neben relativ hohen Schmelztemperaturen erhöhte Säurebeständigkeiten, wodurch das Glas nicht in hinreichend kurzer Zeit reagieren kann. Durch die erhöhte Säurebeständigkeit wird der Anteil an durch Säure freigesetzter Komponente 2 gering, so dass die Zementbildungseigenschaften beeinträchtigt sind und die durch Säurezugabe vermittelte Herstellung eines Glasionomerzements deutlich erschwert wird. Auf der anderen Seite führt ein Ausgangsglas mit zu niedrigem Gehalt an Komponente 1 zu schwer schmelzbaren Zusammensetzungen mit unerwünscht hohem Brechwerten.
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Ein zu niedriger Anteil an Komponente 3 (Alkalien) führt zu relativ beständigen Gläsern mit niedriger Reaktivität. Ein zu hoher Anteil ist besonders für die initiale Zementbildungsreaktion nachteilig, da so nur wenig Zeit zum Homogenisieren und Verarbeiten der Füllung zur Verfügung steht. Zu hohe Anteile an Komponente 3 führen zu Gläsern, die zu kurze Verarbeitungszeiten des Zementes zulassen.
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Die Rolle der Komponente 4 ist die, freigesetzten Metallionen aus der Gruppe der Netzwerkbildner kurzzeitig in einen Komplex zu binden. Dies verzögert die Bindung der Kationen an die negativ geladenen Stellen der Polyelektrolytkette, wodurch die Gelbildung hinausgezögert und so die Verarbeitungszeit verlängert wird. Zudem kommt es durch die Komplexbildung auch zur Abgabe von Protonen, wodurch die Acidität der Paste erhöht und somit die vom pH-Wert abhängige Gelbildung hinausgezögert wird. Systeme ohne Komplexbildner sind nicht in der Lage beständige Zemente auszubilden, so dass ein Komplexbildner im Glas vorhanden sein muss. Ein zu niedriger Anteil an Komplexbildner ist nachteilig, da dadurch die Geschwindigkeit der Abbindung beschleunigt wird. Andererseits führt ein zu hoher Anteil zu Gläsern, die stark zur Entmischung neigen und beim Schmelzen starker Verdampfung der Komplexbildner unterliegen. Insbesondere eine Entmischung führt zu unästhetischen Ergebnissen bei den Füllungen.
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Die Komponente 1 ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus SiO2, P2O5 und Kombinationen der beiden. Bevorzugt umfasst die Komponente 1 SiO2 und P2O5. Für die Zementbildung kann die Komponente 1 auch als Wirtsgitter der löslichen Ionen fungieren. Bevorzugt liegt der Anteil der Komponente 1 in einem Bereich von 22 bis 42 Gew.-%, weiter bevorzugt von 24 bis 40 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 25 bis 37 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 26 bis 35 Gew.-%.
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Die Komponente 2 ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus MgO, CaO, SrO, BaO, ZnO, Al2O3, Sc2O3, Y2O3, La2O3, Yb2O3 und Kombinationen aus zwei oder mehr davon. Bevorzugt ist die Komponente 2 ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Al2O3, CaO, SrO, BaO und Kombinationen aus zwei oder mehr davon. Besonders bevorzugt umfasst die Komponente 2 Al2O3. Bevorzugt liegt der Anteil der Komponente 2 in einem Bereich von 28 bis 53 Gew.-%, weiter bevorzugt von 29 bis 53 Gew.-%, weiter bevorzugt von 30 bis 51 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 31 bis 48 Gew.-%.
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Die Komponente 3 ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Li2O, Na2O, K2O, Cs2O und Kombinationen aus zwei oder mehr davon. Besonders bevorzugt umfasst die Komponente 3 Na2O und/oder Cs2O. Ganz besonders bevorzugt umfasst die Komponente 3 Cs2O. Noch weiter bevorzugt ist die Komponente 3 Cs2O. Bevorzugt liegt der Anteil der Komponente 3 in einem Bereich von 5 bis 35 Gew.-%, weiter bevorzugt von 6 bis 32 Gew.-%, weiter bevorzugt von 8 bis 30 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 9 bis 29 Gew.-%.
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Die Komponente 4 ist F. Bevorzugt liegt der Anteil der Komponente 4 in einem Bereich von >5 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt von 6 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt von 7 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt von 8 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt von 9 bis 19 Gew.-%, weiter bevorzugt von 9,5 bis 18 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 9,5 bis 17,5 Gew.-%. Ein Mindestgehalt an Komponente 4 von mindestens 9,5 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 10 Gew.-% ist besonders bevorzugt.
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Durch die Verwendung von F können die Zähne bei dessen Freisetzung durch die Bildung von Fluorapatit remineralisiert werden. Fluorapatit ist in der Zahnhartsubstanz eine Verbindung, die nach Substitution der Hydroxid-Ionen durch Fluorid-Ionen aus Hydroxylapatit entsteht.
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Bei der Verwendung von relativ leichten Elementen bzw. deren Oxide aus den jeweiligen Gruppen der Komponenten 1 bis 4 lassen sich niedrige Brechwerte nd<1,50 erzielen. Dadurch ist die Brechwertdifferenz zur Polyacrylsäure geringer als bei der Verwendung schwererer Elemente. Die Gläser sind damit insbesondere gut um für ästhetisch verbesserte Glasionomerzemente eingesetzt zu werden.
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Wenn die Gläser jedoch als Komponente in harzverstärkten Glasionomerzementen eingesetzt werden sollen, ist ein etwas höherer Brechwert von etwa nd = 1,52 günstiger, um besonders vorteilhafte ästhetische Ergebnisse zu erzielen. Dies kann zum Beispiel durch die Verwendung schwererer Elemente erfolgen.
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Das Glas der Erfindung enthält mindestens eine röntgenabsorbierende Komponente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Y2O3, Yb2O3, La2O3, SrO, BaO und Cs2O, bevorzugt in einem Anteil von insgesamt mindestens 0,1 Gew.-%. Bevorzugt enthält das Glas mindestens eine röntgenabsorbierende Komponente aus der Gruppe bestehend aus SrO, BaO und Cs2O. Bevorzugt beträgt der Anteil der röntgenabsorbierenden Komponenten insgesamt sogar mindestens 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 2 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 5 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 15 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 20 Gew.-%. Der Anteil der röntgenabsorbierenden Komponenten sollte allerdings auch nicht zu groß sein und beträgt bevorzugt insgesamt höchstens 55 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 45 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 43 Gew.-%. Bevorzugt liegt der Gesamtanteil der röntgenabsorbierenden Komponenten in einem Bereich von 1 bis 50 Gew.-%, weiter bevorzugt von 5 bis 45 Gew.-%, weiter bevorzugt von 15 bis 43 Gew.-%.
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Bevorzugt umfasst das Glas der Erfindung die folgenden Komponenten in Gew.-%:
Komponente | Anteil (Gew.-%) |
Komponente 1 | 24 bis 40 |
Komponente 2 | 29 bis 53 |
Komponente 3 | 6 bis 32 |
Komponente 4 | 9 bis 19 |
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Weiter bevorzugt umfasst das Glas die folgenden Komponenten in Gew.-%:
Komponente | Anteil (Gew.-%) |
Komponente 1 | 25 bis 37 |
Komponente 2 | 30 bis 51 |
Komponente 3 | 8 bis 30 |
Komponente 4 | 9,5 bis 18 |
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Noch weiter bevorzugt umfasst das Glas die folgenden Komponenten in Gew.-%:
Komponente | Anteil (Gew.-%) |
Komponente 1 | 26 bis 35 |
Komponente 2 | 31 bis 48 |
Komponente 3 | 9 bis 29 |
Komponente 4 | 9,5 bis 17,5 |
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Bevorzugt umfasst das Glas die folgenden Bestandteile in Gew.-%:
Bestandteil | Anteil (Gew.-%) |
SiO2 | 15 bis 35 |
P2O5 | 3 bis 12 |
Al2O3 | 15 bis 35 |
CaO | 0 bis 13 |
SrO | 0 bis 22 |
BaO | 0 bis 28 |
Bestandteil | Anteil (Gew.-%) |
Na2O | 0 bis 12 |
Cs2O | 0 bis 35 |
F | >5 bis 20 |
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Bevorzugt enthält das Glas SiO2 in einem Anteil von 15 bis 35 Gew.-%, weiter bevorzugt von 15 bis 34 Gew.-%, weiter bevorzugt von 16 bis 32 Gew.-%, weiter bevorzugt von 17 bis 30 Gew.-%.
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Bevorzugt enthält das Glas P2O5 in einem Anteil von 3 bis 12 Gew.-%, weiter bevorzugt von 3 bis 11,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 4 bis 11 Gew.-%, weiter bevorzugt von 4,5 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt von 5 bis 9 Gew.-%. Besonders bevorzugt beträgt der Anteil an P2O5 sogar nur höchstens 8,5 Gew.-%.
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Bevorzugt enthält das Glas Al2O3 in einem Anteil von 15 bis 35 Gew.-%, weiter bevorzugt von 16 bis 35 Gew.-%, weiter bevorzugt von 17 bis 32 Gew.-%, weiter bevorzugt von 18 bis 31 Gew.-%, weiter bevorzugt von 19 bis 30 Gew.-%.
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Bevorzugt enthält das Glas CaO in einem Anteil von 0 bis 13 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,5 bis 12 Gew.-%, weiter bevorzugt von 1 bis 11 Gew.-%, weiter bevorzugt von 1,5 bis 10,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 2 bis 10 Gew.-%. In einigen Ausführungsformen der Erfindung beträgt der Gehalt an CaO bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% oder das Glas ist sogar frei von CaO.
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Bevorzugt enthält das Glas SrO in einem Anteil von 0 bis 22 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,1 bis 21 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 20,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 1 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt 2 bis 19 Gew.-%, weiter bevorzugt 3 bis 16 Gew.-%. Der Anteil an SrO beträgt in einigen Ausführungsformen bevorzugt sogar höchstens 15 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 9 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 8 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 7 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 5 Gew.-%. In einigen Ausführungsformen beträgt der Gehalt an SrO bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% oder das Glas der Erfindung ist sogar frei von SrO.
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Bevorzugt enthält das Glas BaO in einem Anteil von 0 bis 28 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 27 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 26,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 1 bis 26 Gew.-%, weiter bevorzugt 2 bis 26 Gew.-%, weiter bevorzugt von 5 bis 25,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 6 bis 21 Gew.-%. Der Anteil an BaO beträgt in einigen Ausführungsformen bevorzugt sogar höchstens 20 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 13 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 9 Gew.-%. In einigen Ausführungsformen der Erfindung beträgt der Gehalt an BaO bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% oder das Glas ist sogar frei von BaO.
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Bevorzugt enthält das Glas Na2O in einem Anteil von 0 bis 12 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0 bis 11 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0 bis 10,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 1 bis 10 Gew.-%. Der Anteil an Na2O beträgt in einigen Ausführungsformen bevorzugt sogar höchstens 9,5 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 8 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 4 Gew.-%. In einigen Ausführungsformen der Erfindung beträgt der Gehalt an Na2O bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% oder das Glas ist sogar frei von Na2O.
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Bevorzugt enthält das Glas Cs2O in einem Anteil von 0 bis 35 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 34,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 34 Gew.-%, weiter bevorzugt 1 bis 33,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 2 bis 33 Gew.-%, weiter bevorzugt von 5 bis 32 Gew.-%, weiter bevorzugt von 10 bis 31 Gew.-%, weiter bevorzugt von 12 bis 30 Gew.-%. Der Anteil an Cs2O beträgt in einigen Ausführungsformen bevorzugt sogar höchstens 28 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 18 Gew.-%, weiter bevorzugt höchstens 17 Gew.-%. In einigen Ausführungsformen der Erfindung beträgt der Gehalt an Cs2O bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% oder das Glas ist sogar frei von Cs2O.
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Bevorzugt enthält das Glas F in einem Anteil von >5 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt von 6 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt von 7 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt von 8 bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt von 9 bis 19 Gew.-%, weiter bevorzugt von 9,5 bis 18 Gew.-%, 9,5 bis 17,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 10 bis 11 Gew.-%. Der Anteil an F beträgt in einigen Ausführungsformen bevorzugt mindestens 9,5 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 10 Gew.-% oder sogar mehr als 10 Gew.-%.
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Da die Gläser der vorliegenden Erfindung bereits vergleichsweise hohe Mengen an F enthalten, kann auf B2O3 zur Unterstützung der Anpassung des Einschmelzverhaltens verzichtet werden.
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Gläser, die B2O3 in nennenswerten Mengen enthalten, haben sich hierfür sogar als nachteilig herausgestellt, da B2O3 ebenso wie F die Einschmelztemperatur weiter herabsetzt, was dazu führen kann, dass andere Bestandteile des Glases nur unzureichend oder nicht auf- bzw. einschmelzen oder es, falls zum Auf- oder Einschmelzen dieser Bestandteile die Temperatur wiederum angehoben wird, zu übermäßiger Verdampfung insbesondere der Fluorkomponenten u.a. führen kann. Die Gläser der vorliegenden Erfindung enthalten daher weniger als 5 Gew.-%, bevorzugt weniger als 4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 1 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,75 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% B2O3. Besonders bevorzugt sind die Gläser frei von B2O3.
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Darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass auch ZnO, ZrO2 und La2O3 nicht in zu großen Mengen eingesetzt werden sollten, insbesondere um den Brechwert nicht zu stark zu erhöhen. Eine Begrenzung des Gehalts der genannten Bestandteile gilt insbesondere auch im Zusammenhang mit B2O3. Der Gesamtgehalt der Gläser an B2O3, ZnO, ZrO2 und La2O3 beträgt weniger als 20 Gew.-%, bevorzugt weniger als 15 Gew.-%, bevorzugt weniger als 10 Gew.-%, bevorzugt weniger als 5 Gew.-%, bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, bevorzugt weniger als 1 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,75 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%. Besonders bevorzugt sind die Gläser frei von B2O3, ZnO, ZrO2 und La2O3.
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Die Gläser der vorliegenden Erfindung enthalten bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-% Tb2O3 und/oder Eu2O3. Besonders bevorzugt sind die Gläser frei von Tb2O3 und Eu2O3. Die Gläser enthalten also bevorzugt weder Tb2O3 noch Eu2O3.
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Die Gläser der vorliegenden Erfindung können Y2O3 enthalten. Bevorzugt beträgt der Gehalt an Y2O3 jedoch weniger als 1 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,75 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%. Besonders bevorzugt sind die Gläser frei von Y2O3.
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Die Gläser der vorliegenden Erfindung können Sc2O3 enthalten. Bevorzugt beträgt der Gehalt an Sc2O3 jedoch weniger als 1 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,75 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%. Besonders bevorzugt sind die Gläser frei von SC2O3.
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Die Gläser der vorliegenden Erfindung können La2O3 enthalten. Bevorzugt beträgt der Gehalt an La2O3 jedoch weniger als 1 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,75 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%. Besonders bevorzugt sind die Gläser frei von La2O3.
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Die Gläser der vorliegenden Erfindung können Yb2O3 enthalten. Bevorzugt beträgt der Gehalt an Yb2O3 jedoch weniger als 1 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,75 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,4 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%. Besonders bevorzugt sind die Gläser frei von Yb2O3.
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Wenn es in dieser Beschreibung heißt, die Gläser seien frei von einem Bestandteil oder enthielten einen gewissen Bestandteil nicht, so ist damit gemeint, dass dieser Bestandteil allenfalls als Verunreinigung in den Gläsern vorliegen darf. Das bedeutet, dass der Bestandteil nicht in wesentlichen Mengen zugesetzt wird. Nicht wesentliche Mengen sind erfindungsgemäß Mengen von weniger als 500 ppm, bevorzugt weniger als 300 ppm, besonders bevorzugt weniger als 100 ppm und am meisten bevorzugt weniger als 50 ppm, jeweils bezogen auf den Gewichtsanteil.
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Bevorzugt ist das Verhältnis das Verhältnis der Summe der Gewichtsanteile von Al2O3, Sc2O3, Y2O3, La2O3 und Yb2O3 zum Gewichtsanteil von SiO2 größer als 0,75:1, weiter bevorzugt größer als 0,8:1, weiter bevorzugt größer als 0,9:1, weiter bevorzugt größer als 0,95:1, weiter bevorzugt größer als 0,96:1, weiter bevorzugt größer als 0,97:1, weiter bevorzugt größer als 0,98:1, weiter bevorzugt größer als 0,99:1, weiter bevorzugt größer als 1,0:1. Weiter bevorzugt liegt das Verhältnis der Summe der Gewichtsanteile von Al2O3, Sc2O3, Y2O3, La2O3 und Yb2O3 zum Gewichtsanteil von SiO2 in einem Bereich von 0,9:1 bis 1,15:1, weiter bevorzugt von 0,95:1 bis 1,1:1. Besonders bevorzugt ist das Verhältnis des Gewichtsanteils von Al2O3 zum Gewichtsanteil von SiO2 größer als 0,75:1, weiter bevorzugt größer als 0,8:1, weiter bevorzugt größer als 0,9:1, weiter bevorzugt größer als 0,95:1, weiter bevorzugt größer als 0,96:1, weiter bevorzugt größer als 0,97:1, weiter bevorzugt größer als 0,98:1, weiter bevorzugt größer als 0,99:1, weiter bevorzugt größer als 1,0:1. Ganz besonders bevorzugt liegt das Verhältnis des Gewichtsanteils von Al2O3 zum Gewichtsanteil von SiO2 in einem Bereich von 0,9:1 bis 1,15:1, weiter bevorzugt von 0,95:1 bis 1,1:1.
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Die Gläser der vorliegenden Erfindung weisen bevorzugt einen Brechungsindex nd von höchstens 1,55 auf. Der Brechungsindex nd der Gläser der vorliegenden Erfindung liegt bevorzugt in einem Bereich von 1,43 bis 1,55, weiter bevorzugt von 1,44 bis 1,52, weiter bevorzugt in einem Bereich von 1,45 bis <1,50. Die niedrigen Brechwerte sind vorteilhaft, da sie gut zu den ebenfalls verwendeten Säuren (z.B. Polyacrylsäure mit nd von ungefähr 1,43) passen, wodurch sich ein guter optischer Eindruck der Materialien ergibt.
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Die Dichte der Gläser der Erfindung beträgt bevorzugt weniger als 3,3 g/cm3, weiter bevorzugt weniger als 3,15 g/cm3, weiter bevorzugt weniger als 3,0 g/cm3, weiter bevorzugt weniger als 2,9 g/cm3, weiter bevorzugt weniger als 2,8 g/cm3.
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Die Röntgenopazität von Dentalgläsern oder -materialien wird nach DIN ISO 4049 relativ zur Röntgenabsorption von Aluminium als Aluminiumgleichwertdicke (ALGWD) angegeben. Eine ALGWD von 200% bedeutet also, dass ein Glasplättchen mit planparallelen Oberflächen von 2 mm Dicke dieselbe Röntgenabschwächung bewirkt wie ein Aluminiumplättchen von 4 mm Dicke. Analog bedeutet eine ALGWD von 500%, dass ein Glasplättchen mit planparallelen Oberflächen von 2 mm Dicke dieselbe Röntgenabschwächung bewirkt wie ein Aluminiumplättchen von 10 mm Dicke. Alternativ kann die ALGWD auch in mm angegeben werden. In diesem Fall bezeichnet die Angabe die Dicke eines Aluminiumplättchens, das dieselbe Röntgenabschwächung bewirkt wie ein Glasplättchen mit planparallelen Oberflächen von 2 mm Dicke. In dem oben genannten Beispiel kann also die ALGWD als 500% oder als 10 mm angegeben werden. Die beiden Angaben sind äquivalent.
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Die ALGWD der Gläser der vorliegenden Erfindung liegt bevorzugt in einem Bereich von 100% bis 1500%, weiter bevorzugt von 125% bis 1400%, weiter bevorzugt von 150% bis 1300%. Besonders bevorzugt liegt die ALGWD der Gläser in einem Bereich von 175% bis 1200%, weiter bevorzugt von 200% bis 1100%, noch weiter bevorzugt von 300% bis 1100%, noch weiter bevorzugt 400% bis 1000%, noch weiter bevorzugt 500% bis 1000%. Solche Gläser weisen eine besonders vorteilhafte Röntgensichtbarkeit auf.
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Die ALGWD der Gläser der vorliegenden Erfindung liegt bevorzugt in einem Bereich von 2 mm bis 30 mm, weiter bevorzugt von 2,5 mm bis 28 mm, weiter bevorzugt von 3 mm bis 26 mm. Besonders bevorzugt liegt die ALGWD der Gläser in einem Bereich von 3,5 mm bis 24 mm, weiter bevorzugt von 4 mm bis 22 mm, noch weiter bevorzugt von 6 mm bis 20 mm. Solche Gläser weisen eine besonders vorteilhafte Röntgensichtbarkeit auf.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Glaspulver umfassend das Glas der Erfindung. Bevorzugt besteht das Glaspulver aus dem Glas der Erfindung.
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Die Teilchengröße des Glaspulvers liegt bei Angabe als d50-Wert bevorzugt in einem Bereich von 0,2 µm bis 20 µm, weiter bevorzugt 0,3 µm bis 15 µm, weiter bevorzugt von 0,4 µm bis 10 µm, weiter bevorzugt von 0,7 µm bis 9 µm, besonders bevorzugt von 1 µm bis 8 µm. Der d50-Wert gibt an, dass 50% der Teilchen kleiner sind als der angegebene Wert. Die Messung der Teilchengrößen erfolgt bevorzugt durch Partikelanalyse mittels Laserbeugung, besonders bevorzugt wie in der ISO13320:2009 beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Glaspulvers umfassend den folgenden Schritt:
- • Zermahlen des Glases der vorliegenden Erfindung.
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Die Auswahl gewünschter Teilchengrößen erfolgt bevorzugt mit fallweisem Klassieren der erhaltenen Glaspulver.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Glasionomerzements umfassend den folgenden Schritt:
- • Mischen eines Glaspulvers der vorliegenden Erfindung mit einer organischen Säure.
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Das Material kann bspw. zu einer Paste verarbeitet werden, die bspw. als Füllung einer Zahnkavität appliziert werden kann.
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Bevorzugt ist die organische Säure Polyacrylsäure, oder ein Copolymerisat von Acrylsäure mit Itakonsäure und/oder Maleinsäure. Besonders bevorzugt ist die organische Säure Polyacrylsäure.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch einen Glasionomerzement umfassend das Glaspulver der vorliegenden Erfindung. Bevorzugt ist der Glasionomerzement erhalten oder erhältlich nach dem Verfahren zur Herstellung eines Glasionomerzements der Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung des Glasionomerzements der Erfindung im Dentalbereich.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein erfindungsgemäßes Glas und/oder Glaspulver zur Herstellung eines Glasionomerzements. Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Glases und/oder Glaspulvers zur Herstellung eines Glasionomerzements.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Füllungsmaterial zur Herstellung von Glasionomerzementen für Dentalanwendungen, insbesondere zum Herstellen von Zahnprothetik und/oder dem Füllen von Kavitäten, umfassend das Glas und/oder das Glaspulver der vorliegenden Erfindung. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Glases und/oder Glaspulvers zur Herstellung von Glasionomerzementen für Dentalanwendungen, insbesondere zum Herstellen von Zahnprothetik und/oder dem Füllen von Kavitäten.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein erfindungsgemäßes Glas und/oder Glaspulver zum Bereitstellen einer therapeutischen oder prothetischen Substanzmischung, insbesondere zur Verwendung in der Zahnmedizin, bevorzugt zur Füllung, von Kavitäten in menschlichen und/oder tierischen Zähnen und/oder zur Zahnrestauration, beispielsweise zur Verwendung bei der Behandlung von Karies. Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Glases und/oder Glaspulvers zum Bereitstellen einer therapeutischen oder prothetischen Substanzmischung, insbesondere zur Verwendung in der Zahnmedizin, bevorzugt zur Füllung, von Kavitäten in menschlichen und/oder tierischen Zähnen und/oder zur Zahnrestauration, beispielsweise zur Verwendung bei der Behandlung von Karies.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch das erfindungsgemäße Glas und/oder Glaspulver und/oder den erfindungsgemäßen Glasionomerzement zur Verwendung in der Medizin, insbesondere in der Zahnmedizin und/oder Zahnheilkunde. Die vorliegende Erfindung betrifft auch das erfindungsgemäße Glas und/oder Glaspulver und/oder den erfindungsgemäßen Glasionomerzement zur Verwendung bei der Behandlung, insbesondere Füllung, von Kavitäten in menschlichen und/oder tierischen Zähnen und/oder zur Zahnrestauration. Die vorliegende Erfindung betrifft auch das erfindungsgemäße Glas und/oder Glaspulver und/oder den erfindungsgemäßen Glasionomerzement zur Verwendung bei der Behandlung von Karies.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung des Glases der Erfindung zur Herstellung eines chemisch härtenden Verbundes, wobei der Verbund als oberflächenbedeckende Schicht ausgebildet sein kann oder zur Herstellung eines Haftverbundes zwischen mindestens zwei Materialien aus dem Bereich der Metalle und der nichtmetallisch-anorganischen Stoffe.
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Beispiele
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Die folgende Tabelle zeigt Zusammensetzung und Eigenschaften der erfindungsgemäßen Beispielgläser 4 bis 13 sowie der nicht erfindungsgemäßen Vergleichsbeispiele 1 bis 3. Die Zusammensetzung ist jeweils in Gew.-% angegeben. Die Vergleichsbeispiele enthalten keine röntgenabsorbierende Komponente und weisen eine geringe ALGWD auf.
| Bsp 1 | Bsp 2 | Bsp 3 | Bsp 4 | Bsp 5 | Bsp 6 | Bsp 7 | Bsp 8 | Bsp 9 | Bsp 10 | Bsp 11 | Bsp 12 | Bsp 13 |
Si2O | 29,7 | 27,2 | 26,9 | 23,5 | 27,6 | 21,8 | 25,1 | 20,3 | 23,5 | 24,3 | 25,3 | 21,0 | 24,3 |
P2O5 | 8,3 | 7,6 | 7,6 | 6,6 | 7,8 | 6,1 | 7,1 | 5,7 | 6,6 | 6,8 | 7,1 | 5,8 | 6,8 |
Al2O3 | 28,8 | 29,7 | 29,4 | 22,9 | 26,8 | 21,2 | 24,3 | 19,7 | 22,7 | 23,5 | 24,5 | 20,9 | 23,5 |
CaO | 10,8 | 9,7 | 9,6 | 8,6 | | | | | | 4,5 | 4,6 | 2,6 | 2,9 |
SrO | | | | | 18,1 | 14,4 | | | 7,8 | | 8,3 | 4,7 | 5,4 |
BaO | | | | | | | 24,5 | 19,9 | 11,5 | 11,9 | | 7,0 | 8,1 |
Na2O | 9,4 | 9,4 | 9,3 | | 8,8 | | 8,0 | | 3,7 | 3,8 | 4,0 | | 3,8 |
Cs2O | | | | 28,2 | | 26,1 | | 24,3 | 14,0 | 14,5 | 15,1 | 27,5 | 14,5 |
F | 13,0 | 16,4 | 17,2 | 10,3 | 10,9 | 10,3 | 11,0 | 10,1 | 10,3 | 10,6 | 11,1 | 10,6 | 10,6 |
Summe | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
Eigenschaften | | | | | | | | | | | | | |
nd | 1,468 | 1,468 | 1,468 | 1,483 | 1,474 | 1,492 | 1,496 | 1,497 | 1,484 | 1,483 | 1,477 | 1,490 | 1,480 |
Dichte [g/cm3] | 2,60 | 2,60 | 2,60 | 2,92 | 2,80 | 3,11 | 3,00 | 3,26 | 3,07 | 2,98 | 2,89 | 3,11 | 2,99 |
ALGWD [%] | 89 | 86 | 85 | 109 | 342 | 1108 | 612 | 1218 | 904 | 717 | 618 | 1086 | 762 |
ALGWD [mm] | 1,8 | 1,7 | 1,7 | 2,2 | 6,8 | 22,2 | 12,2 | 24,4 | 18,1 | 14,3 | 12,4 | 21,7 | 15,3 |
Al2O3/SiO2 | 0,97 | 1,09 | 1,09 | 0,97 | 0,97 | 0,97 | 0,97 | 0,97 | 0,97 | 0,97 | 0,97 | 1,00 | 0,97 |
Summe Komponente 1 | 38,0 | 34,8 | 34,5 | 30,1 | 35,4 | 27,9 | 32,2 | 26,0 | 30,0 | 31,1 | 32,4 | 26,8 | 31,1 |
Summe Komponente 2 | 39,6 | 39,4 | 39,0 | 31,5 | 44,9 | 35,6 | 48,9 | 39,7 | 41,9 | 39,9 | 37,4 | 35,1 | 39,9 |
Summe Komponente 3 | 9,4 | 9,4 | 9,3 | 28,2 | 8,8 | 26,1 | 7,96 | 24,3 | 17,7 | 18,3 | 19,1 | 27,5 | 18,3 |
Komponente 4 (F) | 13,0 | 16,4 | 17,2 | 10,3 | 10,9 | 10,3 | 11,0 | 10,1 | 10,3 | 10,6 | 11,1 | 10,6 | 10,6 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19812278 A1 [0005]
- US 6297181 B1 [0006]
- WO 2005/115936 A2 [0007]