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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Rotationssensor. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein entsprechend angepasstes Fahrzeug.
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Rotationssensoren werden in der Fahrzeugtechnik in Form von Raddrehzahlsenoren dazu eingesetzt die Drehbewegung insbesondere der Räder des Fahrzeuges zu messtechnisch erfassen. Zuerst wurden solche Sensoren für den Einsatz in Bremssystemen mit Antiblockiersystem (ABS) entwickelt. Anfänglich handelte es sich bei den Raddrehzahlsensoren um passive Sensoren (Induktivgeber), die mit einer Spule und einem Magneten ausgestattet waren. Durch die Drehbewegung eines nah am Raddrehzahlsenor vorbeilaufenden Inkrementrades ergab sich periodisch eine Magnetfeldänderung, die in der Spule eine Spannung induzierte. Solche induktiven Raddrehzahlsenoren haben aber das Problem, dass sie erst ab einer bestimmten Raddrehzahl ein auswertbares Signal abgeben. Bei ihnen ist die Signalamplitude abhängig von der Raddrehzahl (Frequenz) und der Ausdehnung des Luftspaltes zwischen Raddrehzahlsenor und Inkrementrad. Diese Nachteile führten zur Entwicklung von aktiven Sensoren, die mit Hall-Sensoren die Drehbewegung erfassen, deren Signale aber in einer eigenen Auswerteelektronik aufbereitet werden müssen. Der Hall-Sensor arbeitet nach dem Hall-Prinzip und hat die Besonderheit, dass es mit ihm möglich ist auch die Drehrichtung zu erfassen. Formal kann lassen sich aktive und passive Raddrehzahlsenoren wie folgt unterscheiden: Wird ein Sensor erst durch das Anlegen einer Versorgungsspannung „aktiviert“ und generiert dann ein Ausgangssignal, wird dieser Sensor als „aktiv“ bezeichnet. Arbeitet ein Sensor ohne eine zusätzliche Versorgungsspannung, wird dieser Sensor als „passiv“ bezeichnet
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Heute werden die Rad-Drehzahlinformationen von dem Steuergerät (meistens das Bremssteuergerät), an das die Raddrehzahlsenoren direkt angeschlossen sind, auch über einen Fahrzeug-Bus z.B. via CAN-Bus zu anderen Steuergeräten übertragen, wie Getriebe- und Motor-Steuergeräte, Navigationssysteme, Reifendruckkontrollsysteme und Fahrwerksregelsysteme.
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Die Hall-Sensoren erzeugen typischerweise ein sinusförmiges Signal, dessen Frequenz von der Drehzahl abhängt. Aus dem sinusförmigen Signal kann ein rechteckförmiges Ausgangssignal abgeleitet werden, indem bspw. bei jedem Nulldurchgang des sinusförmigen Signals ein elektrischer Puls erzeugt wird. Die Drehzahl kann dann aus dem (zeitlichen) Abstand der Pulse berechnet werden. Zudem können zwischen den Pulsen (d.h. in den Pulspausen) Zusatzinformationen übertragen werden. So lehrt bspw. die
WO 98/25148 A2 , in den Pulspausen ein Datenwort mit einer Breite von mehreren Bits zu übertragen, wobei sich die Drehzahl-Pulse und die Datenwort-Bits durch unterschiedliche Stromstärkepegel unterscheiden.
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Aus der
WO 98/09173 A1 ist eine Anordnung zur Erfassung des Drehverhaltens eines rotierenden Körpers oder Encoders mit einem Sensormodul (umfassend ein Sensorelement) und einer steuerbaren Stromquelle, die einen das Drehverhalten darstellenden, eingeprägten Strom liefert, bekannt. Die Anordnung umfasst zudem einen Modulator, der in Abhängigkeit von Signalen des Sensorelementes und von Signalen, die eine externe Signalquelle über einen zusätzlichen Anschluss liefert, die Stromquelle steuert, und eine Auswerteschaltung. Das Sensormodul ist magnetisch mit dem Encoder gekoppelt und das Ausgangssignal des Sensormoduls ist ein das Drehverhalten darstellendes Signal, dem ein Status- und/oder Zusatzsignal überlagert ist.
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Aus der
DE 199 11 774 A1 ist eine Sensoranordnung zur Erfassung von Bewegungen bekannt, bei der durch einen von der Bewegung beaufschlagten Encoder in einem aktiven Sensor ein Sensorsignal erzeugt wird. Die Sensoranordnung weist eine erste Einrichtung auf, mit der das Sensorsignal zusammen mit mindestens einer Zusatzinformation in ein zu einer Auswerteeinrichtung übertragbares Ausgangssignal umgesetzt wird, wobei eine zweite Einrichtung vorgesehen ist, mit der eine von einem Luftspalt zwischen dem aktiven Sensor und dem Encoder abhängige Signalspannung erfasst und der ersten Einrichtung zur Übertragung als Zusatzinformation zugeführt wird.
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Die heutigen Raddrehzahlsensoren beinhalten mehrere Hall-Sensoren, die in verschiedener Geometrie angeordnet werden. Es gibt Raddrehzahlsenoren bei denen 3 Hall-Sensoren in gerader Linie nacheinander angeordnet werden. Die Raddrehzahlsenoren können in verschiedenen Kanal-Modes arbeiten. Es werden immer 2 Hall-Sensoren ausgewählt, mit deren Ausgangssignalen ein Differenzsignal gebildet wird. Die Kanal-Modes unterscheiden sich darin, zwischen welchen Ausgangssignalen das Differenzsignal gebildet wird. Andere Raddrehzahlsenoren beinhalten 3 Hall-Sensoren, die in Form eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet werden. Die Raddrehzahlsenoren, mit den Hall-Sensoren in gerader Linie müssen mit einer definierten Orientierung zum Inkrementrad montiert werden, damit sie richtig arbeiten. Dies ist bei den Raddrehzahlsenoren mit dreieckförmiger Anordnung der Hall-Sensoren nicht erforderlich. Allerdings benötigen auch sie eine Kalibrierungsphase, in der sie eine Anzahl von Pulsen auswerten, bevor sie festlegen, mit welchen beiden Hall-Sensoren sie am besten arbeiten können.
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Es besteht bei den bekannten Raddrehzahlsensoren somit das Problem, dass eine sofortige Kanal-Mode-Bestimmung nicht möglich ist. Es müssen zumindest 4 bis 5 Signalphasen abgewartet werden bevor eine Festlegung möglich ist. Dies kann, auch wenn es sich um die Anfahrphase handelt, leicht 1 ms ausmachen oder in Wegstrecke ausgedrückt bei 19" Rädern eine Wegstrecke von ca. 15 cm. Für Fahrerwarnungen kann dies schon problematisch werden, wenn das Fahrzeug eng an einem Hindernis geparkt ist und der Fahrer statt des Rückwärtsganges den Vorwärtsgang eingelegt hat oder umgekehrt und anfährt.
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Somit besteht ein Bedarf für eine verbesserte Raddrehzahlerfassung bzw. für verbesserte Raddrehzahlsensoren.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Rotationssensor anzugeben, mit verbesserten Anlaufeigenschaften.
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Diese Aufgabe wird durch einen Rotationssensor gemäß Anspruch 1, sowie ein Fahrzeug gemäß Anspruch 8 gelöst.
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Die abhängigen Ansprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung entsprechend der nachfolgenden Beschreibung dieser Maßnahmen.
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Die Erfindung betrifft in einer Variante einen Rotationssensor zur Erzeugung eines elektrischen Ausgangssignals, aus welchem eine Drehzahl eines mechanischen Bauteils ableitbar ist. Dieser Rotationssensor umfasst eine Sensoreinheit, mit einer Anzahl von Sensorelementen, die eingerichtet ist zur Erfassung einer Rotationsbewegung des mechanischen Bauteils, und eine Auswerteelektronik, die eingerichtet ist zur Auswertung der von den Sensorelementen der Sensoreinheit gelieferten Signale und zur Erzeugung des elektrischen Ausgangssignals. Der Rotationssensor kennzeichnet sich dadurch aus, dass die Auswerteelektronik eingerichtet ist die Kalibrierungsinformation in einem nicht-flüchtigen Speicher abzuspeichern und bei Wiedereinschalten des Rotationssensors auszulesen um einen Schnellstart unter Vermeidung einer nochmaligen Kalibrierungsphase bei Einschaltung des Rotationssensors zu ermöglichen. Diese Lösung bietet den Vorteil, dass der Rotationssensor Schnellstartfähig wird. Es muss nicht bei jedem Einschalten die Kalibrierungsphase abgewartet werden bis der Rotationssensor die Ausgangssignale an die angeschlossenen Steuergeräte liefert. Dies ist für verschiedene Anwendungen, bei denen es auf sofortige Kontrolle der Drehbewegungserfassung ankommt von Vorteil. Dabei kann das Ausgangssignal so gestaltet sein, dass es eine Folge elektrischer Pulse aufweist, deren Abstand sich mit der Rotationsgeschwindigkeit ändert.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Auswerteelektronik eingerichtet ist in der Kalibrierungsphase die Einbaulage des Rotationssensors durch Auswertung der Signale der verschiedenen Sensorelemente zu erfassen. Dies kann durch Auswertung der Lage der Signale der Sensorelemente zueinander insbesondere der Phasenlage der Signale erfolgen. Ist die Einbaulage bekannt, kann die Drehrichtungserkennung schneller erfolgen.
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Dabei ist es weiter von Vorteil, wenn die Sensoreinheit drei Sensorelemente aufweist, die in Form eines Dreiecks auf der Sensoreinheit angeordnet sind. Dies bietet den Vorteil, dass der Rotationssensor in verschiedenen Einbaulagen betrieben werden kann. Je nach Einbaulage kann ein anderes Sensorelement oder zwei andere Sensorelemente benutzt werden um die Drehbewegung zu erfassen.
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Eine besonders vorteilhafte Variante sieht vor, dass das Dreieck die Form eines gleichseitigen Dreiecks aufweist. Damit wird eine Rotationssymmetrie um die auf der Fläche des Dreiecks senkrecht stehende Hochachse erreicht. Wenn der Rotationssensor also entlang dieser Drehachse verdreht wird, kann trotzdem eine gute Auswertung der Signale der Sensorelemente erfolgen.
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Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die Auswerteelektronik des Rotationssensors eingerichtet ist die Kalibrierungsphase im laufenden Betrieb des Rotationssensors erneut durchzuführen und die Kalibrierungsinformation in den nicht-flüchtigen Speicher zu schreiben, wenn erkannt wurde, dass die neu ermittelte Kalibrierungsinformation von der in dem nicht-flüchtigen Speicher eingetragenen Kalibrierungsinformation abweicht. Diese Maßnahme stellt sicher, dass trotz des Unterbleibens der Neukalibrierung bei jedem Neustart des Rotationssensor kontrolliert wird ob sich die Einbaulage des Rotationssensors verändert hat. Wird eine Veränderung festgestellt, wird sie abgespeichert und findet bei jedem Neustart durch Auslesen dieser Information Berücksichtigung.
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Ein bedeutender Anwendungsbereich für die verbesserten Rotationssensoren sind Raddrehzahlsensoren, die die Drehbewegung von Rädern von Fahrzeugen erfassen sollen. Für einen solchen Raddrehzahlsensor ist es vorteilhaft, wenn die Sensoreinheit als Sensorelemente Hall-Sensoren aufweist, die auf die Magnetfeldänderungen ansprechen, die bei Drehung eines Inkrementenrads oder Polrings entstehen, das starr mit einem Rad verbunden ist.
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Bei diesem Einsatzfeld ist es vorteilhaft, wenn der Raddrehzahlsensor an ein elektronisches Steuergerät angeschlossen ist, zu dem das Ausgangssignal über eine Signalleitung übertragen wird. Es kann sich bspw. um ein Bremssteuergerät eines Fahrzeuges handeln.
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Eine andere Verwirklichung der Erfindung besteht in einem Fahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, das mit einem erfindungsgemäßen Raddrehzahlsensor, ausgestattet ist. Insbesondere werden Raddrehzahlsensoren in Fahrzeugen eingesetzt, für die es sogar sicherheitsrelevant ist, dass sie schnellstartfähig ausgelegt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Die beschriebenen Rotationssensoren werden dabei in Form von Raddrehzahlsensoren gezeigt.
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Es zeigen:
- 1 ein Fahrzeug, das mit Raddrehzahlsensoren gemäß des Vorschlages ausgestattet ist;
- 2 den Einsatz des verbesserten Drehzahlsensors in Kombination mit einem Inkrementenrad;
- 3 den Einsatz des verbesserten Drehzahlsensors in Kombination mit einem Multipolring; und
- 4 ein Blockschaltbild des verbesserten Raddrehzahlsensors.
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Die vorliegende Beschreibung veranschaulicht die Prinzipien der erfindungsgemäßen Offenbarung. Es versteht sich somit, dass Fachleute in der Lage sein werden, verschiedene Anordnungen zu konzipieren, die zwar hier nicht explizit beschrieben werden, die aber Prinzipien der erfindungsgemäßen Offenbarung verkörpern und in ihrem Umfang ebenfalls geschützt sein sollen.
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1 zeigt ein Fahrzeug 10 mit einer vorschlagsgemäßen Vorrichtung. Bei dem dargestellten Fahrzeug handelt sich um einen Pkw mit geregelter Bremsanlage in der Art einer ABS-Bremsanlage. Solche Bremsanlagen werden aber auch für andere Fahrzeuge, wie Nutzfahrzeuge, Anhänger, Busse, Campingfahrzeuge, Baufahrzeuge, Motorräder, usw. eingesetzt. Mit der Bezugszahl 20 sind die Raddrehzahlsensoren für die Räder des Fahrzeuges 10 bezeichnet. Pro Rad ist ein Raddrehzahlsensor 20 montiert. Mit der Bezugszahl 40 ist ein Bremssteuergerät bezeichnet. Es führt die Regelung des Bremsdrucks in den einzelnen Radbremszylindern durch, um ein Blockieren der Räder bei dem Bremsvorgang zu vermeiden. Die Radbremszylinder und die entsprechenden Leitungen (hydraulisch oder pneumatisch bei Nutzfahrzeugen) sind nicht separat dargestellt. Jeder Raddrehzahlsensor 20 ist mit dem Steuergerät 40 über eine eigene Signalleitung 25 verbunden.
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2 zeigt die prinzipielle Arbeitsweise des Raddrehzahlsensors 20. In dem gezeigten Fall arbeitet er mit einem Inkrementenrad 19 zusammen, das mit dem Rad oder dessen Antriebswelle, dessen Drehbewegung erfasst werden soll, starr verbunden ist. Der Raddrehzahlsensor 20 ist direkt über dem Inkrementenrad 19 angebracht. Der Raddrehzahlsensor 20 ist als aktiver Raddrehzahlsensor 20 ausgebildet und besteht im Wesentlichen aus 2 Komponenten. Einer Sensoreinheit, in der ein einzelner oder mehrere Sensorelemente angeordnet sind. Beispiele solcher Sensorelemente sind Magnetfeldsensoren, insbesondere Hall-Sensoren oder magnetoresistive Widerstände. Es könnten aber auch andere Sensorelemente eingesetzt werden, wie induktive Sensoren oder optische Sensoren. Die andere wesentliche Komponente betrifft eine Auswerteelektronik. Diese ist dann auch an die Signalleitung 25 angeschlossen. Im einfachsten Fall besteht die Signalleitung aus einer Zweidrahtleitung die einerseits die generierten Pulse an das angeschlossene Bremssteuergerät 40 überträgt und andererseits auch für die Zuführung der Versorgungsspannung VCC und Ableitung nach Masse GND zuständig ist. Bei einer erweiterten Ausführungsform kann noch eine dritte Leitung hinzukommen, über die auch Daten zu dem Raddrehzahlsensor übertragen werden können. Dies kann zur Konfiguration des Raddrehzahlsensors 20 interessant sein. Das Inkrementenrad 19 besteht bevorzugt aus Metall und hat eine Anzahl von Zähnen. Es könnten z.B. 100 Zähne am äußeren Umfang ausgebildet sein. An der Sensoreinheit ist noch ein Dauermagnet angebracht, dessen Magnetwirkung bis an das Inkrementenrad 19 heranreicht. Die Drehbewegung des Inkrementenrad 19 und der damit verbundene Wechsel von Zahn und Zahnlücke bewirkt eine Änderung des magnetischen Flusses durch die Sensoreinheit. Dieses sich ändernde Magnetfeld erzeugt in den Sensorelementen eine messbare Wechselspannung. Die Frequenz und Amplitude dieser Wechselspannung stehen im Verhältnis zur Raddrehzahl.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform, bei der ein Raddrehzahlsensor 20 eingesetzt wird, der statt mit dem Inkrementenrad 19 mit einem Polring 21 zusammenarbeitet. Auch der Polring 21 ist starr mit dem Rad oder dessen Antriebswelle verbunden. Der Polring 21 wird typischerweise in einem Dichtring eines Radlagers eingesetzt. Die abwechselnd magnetisierten Zonen sind mit den magnetischen Polen N, S gekennzeichnet. Die in der Sensoreinheit angeordneten Hall-Sensoren, erfassen bei der Drehung des Multipolringes ein wechselndes Magnetfeld. Dieses Sinussignal wird von der Auswerteelektronik im Sensor in ein digitales Signal umgewandelt. Die Übertragung zum Steuergerät erfolgt als Stromsignal im Pulsweitenmodulationsverfahren. Über die Spannungsversorgungsleitung wird gleichzeitig das Sensorsignal übermittelt. Die andere Leitung dient als Sensormasse. Die Hall-Sensoren haben den Vorteil, dass sie größere Luftspalte zulassen und auf kleinste Änderungen im Magnetfeld reagieren. Bei dieser Variante ist es nicht erforderlich bei der Sensoreinheit einen Permanentmagneten anzubringen.
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4 zeigt einen detaillierteren Aufbau des Raddrehzahlsensors 20. Der Raddrehzahlsensor 20 umfasst wie erwähnt eine Sensoreinheit 12 die zur Erfassung der Rotationsbewegung des Inkrementenrads 19 oder des Polrings 21 eingerichtet ist. Im dargestellten Beispiel sind 3 Hall-Sensoren 12A, 12B, 12C dreiecksförmig auf der Sensoreinheit 12 angeordnet. Die Signale der Hall-Sensoren 12A, 12B, 12C werden jeweils separat aufbereitet und an die Auswerteelektronik 15 geführt. Jedes Signal wird zunächst in einem Verstärker 13 verstärkt und in einem A/D-Wandler 14 abgetastet und digitalisiert. Die Auswerteelektronik 15 verarbeitet das digitalisierte sinusförmige Signal. Die Auswerteelektronik 15 kann bspw. als ein Mikrochip mit Digital Controller und Speicher ausgebildet sein. Die Bezugszahl 17 bezeichnet einen nicht-flüchtigen Speicher, der vorzugsweise als EEPROM-Speicher realisiert wird. Alternativ kann die Auswerteelektronik 15 auch als ein FPGA- oder ASIC-Schaltkreis ausgebildet sein kann. Die Bezugszahl 16 bezeichnet einen Temperatursensor. Damit wird die Umgebungstemperatur des Raddrehzahlsensors 20 erfasst. Die Auswerteelektronik 15 wertet die Signale der einzelnen Hall-Sensoren 12A, 12B, 12C aus. Die Art der Auswertung wird später noch genauer erläutert. Es wird schließlich ein PWM-Signal auf digitaler Ebene gebildet, in dem auch noch Digitalcodes nach dem AK-Protokoll zwischen zwei Geschwindigkeitspulsen eingeschachtelt werden. Dieses Digitalsignal geht an einen Signalgenerator 18, der Ströme nach dem AK-Protokoll generiert, die über die beiden Versorgungsleitungen VCC und GND zu dem angeschlossenen Bremssteuergerät 40 übertragen werden. Das AK-Protokoll sieht vor, dass ein Ruhestrom von 7 mA auf diesen Leitungen fließt. Für einen Geschwindigkeitspuls ist nach AK-Protokoll ein Strom von 28 mA vorgesehen, für die Übertragung des Digitalcodes ist ein Strom von 14 mA definiert. Der Signalgenerator 18 erzeugt bei jedem Nulldurchgang des sinusförmigen Signals einen elektrischen Puls, so dass während einer vollen Umdrehung des Inkrementenrads 19 oder des Polrings 21 eine große Anzahl an elektrischen Pulsen erzeugt wird. In einer Variante, die für Nutzfahrzeuge ausgelegt wurde, können durch den Polring 21 z.B. 200 elektrische Pulse pro Raddrehung erzeugt werden. Die Drehzahl kann somit dadurch ermittelt werden, dass die zwischen zwei elektrischen Pulsen 32 vergehende Zeitspanne Δt mit der Anzahl an elektrischen Pulsen, die während einer vollen Radumdrehung auftreten, multipliziert wird und der Kehrbruch des Ergebnisses gebildet wird.
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Dabei versteht es sich, dass auch weniger oder (insbesondere bei einem Polring 21 mit mehr Polen) mehr elektrische Pulse pro Umdrehung erzeugt werden können und die vorliegende Offenbarung diesbezüglich keinesfalls auf die in 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt ist.
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Die drei Hall-Sensoren 12A, 12B, 12C sind in Form eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet. Die Sensoreinheit 12 ist flächig ausgeführt und der Raddrehzahlsensor 20 wird so bei dem jeweiligen Rad montiert, dass bei Drehung des Inkrementenrads 19 oder des Polrings 21 eine größtmögliche Durchflutung der Sensoreinheit 12 mit dem sich ändernden Magnetfeld entsteht. Bei einer Drehung des Polrings 21 laufen die unterschiedlich magnetisierten Pole im Wechsel an den Hall-Sensoren 12A, 12B, 12C vorbei, die das durch die Polbewegung erzeugte magnetische Wechselfeld erfassen und ein dem Wechselfeld entsprechendes sinusförmiges Signal 23 erzeugen. Dieses Prinzip gilt auch bei Einsatz des Inkrementenrads 19. Zwischen Polring 21 und Sensoreinheit 12 verbleibt ein Luftspalt. Der Luftspalt zwischen Sensoreinheit 12 und Polring 19, bzw. Inkrementenrad 21 ist nicht unbedingt fest eingestellt. In einer bevorzugten Variante wird der Raddrehzahlsensor 20 in eine Klemmbuchse gesteckt. Der Raddrehzahlsensor 20 wird dann von dem Polring 19 durch den Taumelschlag bei der Rotationsbewegung in die Klemmbuchse zurückgedrückt und dadurch wird der Luftspalt automatisch eingestellt.
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Die dreieckförmige Anordnung der Hall-Sensoren 12A, 12B, 12C auf der Sensoreinheit 12, bietet den Vorteil, dass sie ohne spezifische Orientierung in die Klemmbuchse des Radlagergehäuses eingesetzt werden kann. In der Auswerteelektronik 15 läuft ein Auswertealgorithmus, durch den festgestellt wird welche zwei Hall-Sensoren 12A, 12B, 12C die besten Signale für die Auswertung liefern. Zwischen diesen wird dann ein Differenzsignal gebildet, so dass etwaige Störsignale sich auslöschen. Es dauert bis zu 5 Pulse um die Einbaulage des Raddrehzahlsensors 20 herauszufinden. Erst danach ist die Drehrichtung bekannt in die das Rad dreht. Weil diese Auswertung bei jedem Einschalten des Raddrehzahlsensors 20 erfolgen muss, kann die Drehrichtung nicht ohne weiteres früher ermittelt werden.
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Um dieses Problem zu lösen, wird erfindungsgemäß die nach dem ersten Einschalten erkannte Einbaulage des Raddrehzahlsensors 20 in dem nicht-flüchtigen Speicher 17 abgespeichert. Bei den nachfolgenden Einschaltvorgängen steht diese Information dann direkt in der Auswerteelektronik 15 zur Verfügung. Wenn der Raddrehzahlsensor 20 mit Spannung versorgt wird, wird die Information aus dem nicht-flüchtigen Speicher 17 ausgelesen und es werden gleich die ersten Pulse als Geschwindigkeitspulse mit korrekter Drehrichtung ausgegeben. Die Drehrichtung ist an der Form der Pulse, die generiert werden erkennbar. Es kann so eine frühere Berücksichtigung der Signale der Raddrehzahlsensoren 20 durch die verschiedenen Steuergeräte erfolgen. Während des laufenden Betriebes wird der Algorithmus des Feststellens der Einbaulage des Raddrehzahlsensors 20 häufig wiederholt um etwaige Veränderungen der Einbaulage feststellen zu können. Wenn eine Veränderung festgestellt wird, wird die neue Einbaulage in den nicht-flüchtigen Speicher 17 geschrieben. Dadurch wird es erreicht, dass immer bei Einschalten der Zündung bereits die korrekte Einbaulage abgespeichert ist. Eine Veränderung der Einbaulage findet erfahrungsgemäß typischerweise während des laufenden Betriebes statt, durch Vibration, oder den Taumelschlag des Inkrementenrads 19 bzw. des Polrings 21.
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Alle hierin erwähnten Beispiele wie auch bedingte Formulierungen sind ohne Einschränkung auf solche speziell angeführten Beispiele zu verstehen. So wird es zum Beispiel von Fachleuten anerkannt, dass das hier dargestellte Blockdiagramm eine konzeptionelle Ansicht einer beispielhaften Schaltungsanordnung darstellt. In ähnlicher Weise ist zu erkennen, dass ein dargestelltes Flussdiagramm, Zustandsübergangsdiagramm, Pseudocode und dergleichen verschiedene Varianten zur Darstellung von Prozessen darstellen, die im Wesentlichen in computerlesbaren Medien gespeichert und somit von einem Computer oder Prozessor ausgeführt werden können.
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Es sollte verstanden werden, dass das vorgeschlagene Verfahren und die zugehörigen Vorrichtungen in verschiedenen Formen von Hardware, Software, Firmware, Spezialprozessoren oder einer Kombination davon implementiert werden können. Spezialprozessoren können anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASICs), Reduced Instruction Set Computer (RISC) und / oder Field Programmable Gate Arrays (FPGAs) umfassen. Vorzugsweise werden das vorgeschlagene Verfahren und die Vorrichtung als eine Kombination von Hardware und Software implementiert. Die Software wird vorzugsweise als ein Anwendungsprogramm auf einer Programmspeichervorrichtung installiert. Typischerweise handelt es sich um eine Maschine auf Basis einer Computerplattform, die Hardware aufweist, wie beispielsweise eine oder mehrere Zentraleinheiten (CPU), einen Direktzugriffsspeicher (RAM) und eine oder mehrere Eingabe/Ausgabe (I/O) Schnittstelle(n). Auf der Computerplattform wird typischerweise außerdem ein Betriebssystem installiert. Die verschiedenen Prozesse und Funktionen, die hier beschrieben wurden, können Teil des Anwendungsprogramms sein oder ein Teil, der über das Betriebssystem ausgeführt wird.
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Die Offenbarung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Es gibt Raum für verschiedene Anpassungen und Modifikationen, die der Fachmann aufgrund seines Fachwissens als auch zu der Offenbarung zugehörend in Betracht ziehen würde. Die beschriebenen Raddrehzahlsensoren können auch bei verschiedenen anderen rotierenden Teilen zur Erfassung der Drehzahl eingesetzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 12
- Sensoreinheit
- 12A
- 1. Hall-Sensor
- 12B
- 2. Hall-Sensor
- 12C
- 3. Hall-Sensor
- 13
- Verstärker
- 14
- Analog/Digital-Wandler
- 15
- Auswerteelektronik
- 16
- Temperatursensor
- 17
- EEPROM
- 18
- Signalgenerator
- 19
- Inkrementenrad
- 20
- Raddrehzahlsensor
- 21
- Polring
- 25
- Signalleitung
- 40
- Bremssteuergerät
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 9825148 A2 [0004]
- WO 9809173 A1 [0005]
- DE 19911774 A1 [0006]