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Die Erfindung betrifft ein Steuersystem zur Ansteuerung einer Kraftfahrzeugkomponente eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Ortungsmodul für ein solches Steuersystem gemäß Anspruch 15.
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Das in Rede stehende Steuersystem dient in erster Linie der Umsetzung von Komfortfunktionen für den Bediener eines Kraftfahrzeugs wie der motorischen Verstellung einer Heckklappe. Bei einem Großteil dieser Komfortfunktionen kommt es darauf an, eine Ortungsinformation betreffend den sich im Umfeld des Kraftfahrzeugs befindlichen Bediener zu erzeugen. Beispielsweise kann das Steuersystem basierend auf der Ortungsinformation eine Annäherung des Bedieners an eine Kraftfahrzeugtür erfassen und alle dieser speziellen Kraftfahrzeugtür zugeordneten Komfortfunktionen umsetzen.
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Das bekannte Steuersystem (
EP 3 141 433 B1 ), von dem die Erfindung ausgeht, ist für die Erzeugung einer obigen Ortungsinformation mit einem Ortungssystem ausgestattet, das eine Ortungseinheit erster Art, nämlich eine Radarsensoreinheit, und eine Ortungseinheit zweiter Art, nämlich eine Bluetooth-Einheit, aufweist. Zwar ergeben sich aufgrund der Nutzung unterschiedlicher Ortungseinheiten neue Möglichkeiten für die Erzeugung einer Ortungsinformation. Allerdings werden diese Möglichkeiten bei dem bekannten Steuersystem kaum ausgeschöpft. Hinzu kommt, dass sich aufgrund der Nutzung unterschiedlicher Ortungseinheiten neue Herausforderungen im Hinblick auf die Unterbringung der beteiligten Komponenten ergeben.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Steuersystem derart auszugestalten und weiterzubilden, dass sich der aus der Nutzung unterschiedlicher Ortungseinheiten ergebende Funktionsumfang bei optimierter Bauraumausnutzung besser ausschöpfen lässt.
Das obige Problem wird bei einem Steuersystem gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass zwei unterschiedliche Ortungseinheiten zu einem Ortungsmodul zusammengesetzt werden können. Dabei wird davon ausgegangen, dass für eines der Ortungseinheiten des Ortungsmoduls bereits Bauraum vorgehalten worden ist, der vorschlagsgemäß für die weitere Ortungseinheit genutzt werden kann. Ist ein Kraftfahrzeug beispielsweise bereits mit Radarsensoreinheiten zur Kollisionsvermeidung ausgestattet, so kann der den Radarsensoreinheiten zugeordnete Bauraum gleichzeitig für eine außerordentlich klein bauende Bluetooth-Funkeinheit genutzt werden. Wäre der Bluetooth-Funkeinheit dagegen ein eigens für die Bluetooth-Funkeinheit vorgesehener, separater Bauraum zugeordnet, so würde dies durch die zusätzlich erforderlichen Maßnahmen zur Befestigung, zum elektrischen Anschluss oder dergleichen zusätzliche Anforderungen an den erforderlichen Bauraum stellen, die weit über die eigentlichen Abmessungen der Bluetooth-Funkeinheit hinausgehen.
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Die obige, grundsätzliche Überlegung hat aber nicht nur bauraumtechnische Vorteile. Vielmehr ergibt sich durch die Zusammenlegung zweier unterschiedlicher Ortungseinheiten die Möglichkeit der Nutzung von Sensorinformationen beider Ortungseinheiten mit identischem oder zumindest ähnlichem Bezugspunkt. Dadurch kann bei geeigneter Auslegung auf eine aufwendige Umrechnung zwischen den Sensorinformationen der Ortungseinheiten verzichtet werden.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass das Ortungssystem mehrere Ortungsmodule aufweist, wobei jedem Ortungsmodul ein separater Modulbauraum zugeordnet ist und wobei die Ortungsmodule in dem jeweils zugeordneten Modulbauraum eine Ortungseinheit erster Art und eine Ortungseinheit zweiter Art aufweisen. Der Begriff „separater Modulbauraum“ bedeutet vorliegend, dass den Ortungsmodulen jeweils unterschiedliche, in sich abgeschlossene Modulbauräume zugeordnet sind, in denen die betreffenden Komponenten untergebracht sind. Diese Zusammenlegung der Ortungseinheit erster Art mit der Ortungseinheit zweiter Art führt zu den oben erläuterten Vorteilen im Hinblick auf den erzielbaren Funktionsumfang der Ortungsmodule einerseits und die Reduzierung der Bauraumanforderungen andererseits.
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Die bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 2 bis 4 betreffen vorteilhafte Varianten für die Auslegung der Ortungseinheit erster Art und der Ortungseinheit zweiter Art. In besonders bevorzugter Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 weist die Ortungseinheit erster Art eine Radarsensoreinheit zur Erzeugung eines Abstandsprofils bezogen auf einen zugeordneten Radar-Referenzpunkt auf, während die Ortungseinheit zweiter Art eine Funkeinheit zum Aufbau einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung mit einer von einem Bediener mitgeführten Mobileinheit aufweist.
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Die Kombination dieser beiden unterschiedlich arbeitenden Ortungseinheiten ist insoweit besonders vorteilhaft, als die Radarsensoreinheit zwar ein gutes Abstandsprofil liefert, eine Identifikation oder Authentifizierung des Bedieners nicht unmittelbar liefern kann. Eine solche Identifikation bzw. Authentifizierung ist aber mittels der Funkeinheit mit geringem Aufwand möglich, wie beispielsweise in Anspruch 10 vorgeschlagen wird.
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Die Kombination dieser beiden unterschiedlich arbeitenden Ortungseinheiten ist aber auch insoweit besonders vorteilhaft, als sich deren unterschiedliche Erfassungscharakteristika in optimaler Weise ergänzen. Denn die Radarsensoreinheit erlaubt zwar eine relativ genaue Erfassung des Abstandsprofils, hat aber aufgrund der jeweiligen Abstrahlcharakteristik eine Reihe von Totbereichen, in denen eine Erfassung nicht möglich ist. Hier kann die Abstandsmessung der Ortungseinheit zweiter Art, hier der Funkeinheit, einspringen, die keinen Totbereich aufweist, dafür aber relativ ungenaue Abstandswerte liefert.
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Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 5 bis 7 betreffen vorteilhafte Varianten für die Zusammenlegung der Ortungseinheit erster Art mit der Ortungseinheit zweiter Art. Eine besonders kompakte und steuerungstechnisch einfach aufzubauende Variante ergibt sich gemäß Anspruch 5 dadurch, dass die beiden Ortungseinheiten auf ein und derselben Platine des Ortungsmoduls angeordnet sind. Hier ist vorschlagsgemäße dafür Sorge zu tragen, dass die Funkfrequenzen der Radarsensoreinheit einerseits und der Funkeinheit andererseits deutlich voneinander beabstandet sind, so dass sich keine Störungen ergeben. Hier zeigt sich die Vorteilhaftigkeit der Kombination einer Radarsensoreinheit gemäß Anspruch 3 mit einer Bluetooth-Funkeinheit gemäß Anspruch 4, da die Radarfrequenz bei etwa 79 GHz liegt, während die Bluetooth-Frequenz bei etwa 2,4 GHz liegt.
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Entsprechend können die beiden Ortungsmodule gleichzeitig arbeiten. Es ist aber auch denkbar, dass die beiden Ortungsmodule zeitversetzt zueinander arbeiten, um eine gegenseitige Beeinflussung vollends abzustellen.
Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 8 bis 13 betreffen vorteilhafte Varianten für die Ausgestaltung einer Auswerteanordnung zur Auswertung der Ausgangssignale der beiden Ortungseinheiten, hier der Radarsensoreinheiten und der Funkeinheiten. Die Auswerteanordnung kann als zentrale Auswerteanordnung für alle Ortungsmodule ausgestaltet sein. Alternativ kann die Auswerteanordnung auch einzelne, den einzelnen Ortungsmodulen zugeordnete Auswerteeinheiten umfassen.
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Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 14 ist der Funkeinheit eine weitere Funktion zugeordnet, nämlich die Funktion der Übermittlung der Ausgangssignale der Radarsensoreinheit an die Auswerteanordnung, was zu einem kompakten und steuerungstechnisch einfachen Aufbau führt.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 15, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Ortungsmodul für ein vorschlagsgemäßes Steuersystem als solches beansprucht.
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Wesentlich nach der weiteren Lehre ist die Überlegung, eine Ortungseinheit erster Art und eine Ortungseinheit zweiter Art über ein gemeinsames Modulgehäuse und/oder über einen gemeinsamen Modulträger und/oder einen gemeinsamen Versorgungsanschluss zu einem einheitlichen Ortungsmodul zu kombinieren. Die resultierende Doppelnutzung der betreffenden Komponenten führt wie oben zu einem kompakten und steuerungstechnisch einfachen Aufbau. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Steuersystem darf verwiesen werden, soweit sie geeignet sind, das vorschlagsgemäße Ortungsmodul als solches zu erläutern.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 ein Kraftfahrzeug in einer Draufsicht mit einem vorschlagsgemäßen Steuersystem.
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In der Zeichnung sind nur diejenigen Komponenten dargestellt, die für die Erläuterung der vorschlagsgemäßen Lösung erforderlich sind. Das vorschlagsgemäße Steuersystem 1 dient der Ansteuerung einer Kraftfahrzeugkomponente 2 eines Kraftfahrzeugs 3 auf eine Bedienaktion eines Bedieners B.
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Bei der Kraftfahrzeugkomponente 2 kann es sich um jedwede ansteuerbare Komponente des Kraftfahrzeugs 3 handeln. Insbesondere kann das vorschlagsgemäße Steuersystem 1 der Ansteuerung mehrerer Kraftfahrzeugkomponenten 2 dienen.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der Kraftfahrzeugkomponente 2 um ein Verschlusselement, hier um eine Seitentür. Entsprechend kann die Ansteuerung der Kraftfahrzeugkomponente 2 die Ansteuerung eines dem Verschlusselement zugeordneten Kraftfahrzeugschlosses oder einer dem Verschlusselement zugeordneten Antriebsanordnung sein. Andere Varianten für die Kraftfahrzeugkomponente 2 sind eine Heckklappe, ein Heckdeckel, eine Hecktür, eine Fronthaube, eine Motorhaube oder dergleichen des Kraftfahrzeugs 3.
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Die Bedienaktion des Bedieners B, welche die Ansteuerung der Kraftfahrzeugkomponente 2 auslöst, kann unterschiedlich definiert sein. Im einfachsten Fall handelt es sich bei der Bedienaktion um das Einnehmen einer vorbestimmten Relativlage des Bedieners B zum Kraftfahrzeug 3. Bei der Bedienaktion kann es sich aber auch um jedwede Geste des Bedieners B, insbesondere um eine Fußbewegung oder dergleichen, handeln. Schließlich kann die Bedienaktion einer noch zu erläuternden Mobileinheit sein. Andere Varianten für die Bedienaktion sind denkbar.
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Das Steuersystem 1 kann im Sinne einer dezentralen Struktur der Kraftfahrzeugkomponente 2 zugeordnet sein. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass das Steuersystem 1 Bestandteil einer übergeordneten Fahrzeugsteuerung ist.
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Vorschlagsgemäß weist das Steuersystem ein Ortungssystem 4 aus mehreren Ortungseinheiten erster Art 5 und mehreren Ortungseinheiten zweiter Art 6 auf, wobei das Ortungssystem 4 eingerichtet ist, eine Ortungsinformation betreffend einen sich im Umfeld des Kraftfahrzeugs 3 befindlichen Bediener B zu erzeugen.
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Die Ortungsinformation umfasst eine Information zur Relativlage des Bedieners B bezogen auf das Kraftfahrzeug 3, insbesondere bezogen auf einen dem Kraftfahrzeug 3 zugeordneten Referenzpunkt 7. In einer ersten Variante betrifft die Ortungsinformation die statische Relativlage des Bedieners B relativ zum Kraftfahrzeug 3. Alternativ oder zusätzlich kann die Ortungsinformation die dynamische Relativlage des Bedieners B relativ zum Kraftfahrzeug 3 umfassen. Dann handelt es sich bei der Erzeugung der Ortungsinformation gewissermaßen um eine Nachverfolgung des Bedieners B, die auch als „tracking“ bezeichnet wird.
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Wesentlich ist nun, dass das Ortungssystem 4 mehrere Ortungsmodule 8 aufweist, wobei jedem Ortungsmodul 8 ein separater Modulbauraum 9 zugeordnet ist und wobei die Ortungsmodule 8 in dem jeweils zugeordneten Modulbauraum 9 eine Ortungseinheit erster Art 5 und eine Ortungseinheit zweiter Art 6 aufweisen. In 1 ist nur eines der Ortungsmodule 8 im Detail dargestellt. Alle diesbezüglichen Ausführungen gelten für alle anderen Ortungsmodule 8 entsprechend.
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Der dem Ortungsmodul 8 zugeordnete Modulbauraum 9 kann auf unterschiedliche Weise definiert sein. Hier und vorzugsweise ist es so, dass der Modulbauraum 9 vorzugsweise innerhalb eines Kugelvolumens mit einem Radius von weniger als 50 cm, vorzugsweise von weniger als 30 cm und weiter vorzugsweise von weniger als 20 cm angeordnet ist. Von Bedeutung dabei ist lediglich, dass die Modulraumräume 9 jeweils in sich abgeschlossen und voneinander separiert sind.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung arbeiten die Ortungseinheit erster Art 5 und die Ortungseinheit zweiter Art 6 nach unterschiedlichen Funktionsprinzipien. Dabei kann es grundsätzlich vorgesehen sein, dass die Arbeitsweise der beiden Ortungseinheiten 5, 6 auf unterschiedlichen physikalischen Mechanismen beruhen. Alternativ kann es aber auch vorgesehen sein, dass dieselben physikalischen Mechanismen Anwendung finden, dass die beiden Ortungseinheiten 5, 6 jedoch im Detail nach unterschiedlichen Funktionsprinzipien arbeiten.
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Die Ortungseinheit erster Art 5 erzeugt vorzugsweise ein Ausgangssignal 10, während die Ortungseinheit zweiter Art 6 ein Ausgangssignal 11 erzeugt. Beide Ausgangssignale 10, 11 sind in der Detaildarstellung gemäß 1 exemplarisch gezeigt.
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Hier und vorzugsweise weist die Ortungseinheit erster Art 5 eine Radarsensoreinheit 12 zur Erzeugung eines Abstandsprofils 13' für einen Abstandsverlauf um einen zugeordneten Radar-Referenzpunkt 14 auf. Das Abstandsprofil 13 entspricht dem von der Ortungseinheit erster Art 5 erzeugten Ausgangssignal 10. Die Ortungseinheit zweiter Art 6 dagegen weist hier und vorzugsweise eine Funkeinheit 15 zum Aufbau einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung mit einer von dem Bediener B mitgeführten Mobileinheit 16 auf, wobei die Funkeinrichtung 15 eingerichtet ist, als Ausgangssignal 11 einen Abstandswert 17' für den Abstand 17 betreffend die Punkt-zu-Punkt-Verbindung zu erzeugen. Für die Definition des Abstandswerts 17' ist der Funkeinheit 15 entsprechend ein Funkeinheit-Referenzpunkt 18 zugeordnet.
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In 1 sind die Erfassungsbereiche 19, 20 der Ortungseinheit erster Art 5 und der Ortungseinheit zweiter Art 6 für das in 1 oben rechts dargestellte Ortungsmodul 8 exemplarisch dargestellt. Insbesondere im Hinblick auf die Totbereiche T der Radarsensoreinheit 12 zeigt sich die Vorteilhaftigkeit der Kombination beider Ortungseinheiten 5, 6 besonders deutlich.
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Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel sind der Radar-Referenzpunkt 14 und er Funkeinheit-Referenzpunkt 18 identisch zueinander. In der Darstellung der Ausgangssignale 10, 11 sind die beiden Referenzpunkte 14, 18 als 14' und 18' gekennzeichnet. Ferner ist der Darstellung gemäß 1 zu entnehmen, dass der Abstandswert 17' dem Abstand 17 zwischen dem Funkeinheit-Referenzpunkt 18 und der Mobileinheit 16 entspricht.
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Die Radarsensoreinheit 12 einerseits und die Funkeinheit 15 andererseits können in Abhängigkeit von den jeweils geltenden Randbedingungen unterschiedlich ausgestaltet sein. Hier und vorzugsweise weist die Radarsensoreinheit 12 ein Antennenmodul 21 und eine Vorverarbeitungsarbeit 22 zur Vorverarbeitung der Antennensignale auf. Alternativ oder zusätzlich kann es entsprechend vorgesehen sein, dass die Funkeinheit 15 ein Antennenmodul 23 und eine Vorverarbeitungseinheit 24 zur Vorverarbeitung der Antennensignale aufweist. Die Vorverarbeitung der jeweiligen Antennensignale kann eine einfache Filterung, eine Vorverstärkung oder dergleichen umfassen.
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Die Funkeinheit 15 ist in besonders bevorzugter Ausgestaltung als Funkeinheit ausgelegt, die nach einem kurzreichweiten Funkstandard arbeitet. In bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich bei der Funkeinheit 15 um eine Bluetooth-Funkeinheit. Dabei ist es weiter vorzugsweise so, dass die Funkeinheit 15 den Abstandswert 17' basierend auf dem jeweils empfangenen Empfangspegel erzeugt. Insbesondere basiert die Ermittlung des Abstandswerts 17' auf der Anwendung der RSSI-Funktion (Received Signal Strength Indicator) nach dem Bluetooth-Funkstandard. Andere Varianten für die Erzeugung des Abstandswerts 17' sind denkbar.
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Wie weiter oben angedeutet, sind unterschiedliche vorteilhafte Varianten für die Zusammenlegung der beiden Ortungseinheiten 5, 6 denkbar. Im einfachsten Fall ist es so, dass die beiden Ortungseinheiten 5, 6 unmittelbar nebeneinander angeordnet sind, wie dies in 1 schematisch gezeigt ist.
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1 zeigt weiter, dass das Ortungsmodul 8 eine Platine 25 und darauf zumindest einen Teil der ersten Ortungseinheit 5 und zumindest einen Teil der zweiten Ortungseinheit 6 aufweist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist auf der Platine 25 ein Radarchip zur Bereitstellung zumindest eines Teils der Radarsensoreinheit 12 und ein Funkchip zur Bereitstellung zumindest eines Teils der Funkeinheit 15 angeordnet. Alternativ oder zusätzlich kann auf der Platine 25 das oben angesprochene Antennenmodul 21 der ersten Ortungseinheit 5 und/oder das Antennenmodul 23 der zweiten Ortungseinheit 6 angeordnet sein.
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Grundsätzlich kann es vorgesehen sein, dass jedes Ortungsmodul 8 ein Modulgehäuse und darin die zugeordnete Ortungseinheit erster Art 5, hier und vorzugsweise die zugeordnete Radarsensoreinheit 12, und die zugeordnete Ordnungseinheit zweiter Art 6, hier und vorzugsweise die zugeordnete Funkeinheit 15, aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann es weiter vorgesehen sein, dass jedes Ortungsmodul 8 einen Modulträger und daran die zugeordnete Ortungseinheit erster Art 5, hier und vorzugsweise die zugeordnete Radarsensoreinheit 12, und die zugeordnete Ortungseinheit zweiter Art 6, hier und vorzugsweise die zugeordnete Funkeinheit, aufweist. Die obige Ausgestaltung mit Modulgehäuse sowie die obige Ausgestaltung mit Modulträger sind insofern besonders vorteilhaft, als die Ortungsmodule 8 als einzeln handhabbare Module ausgestaltet sind, die weiter vorzugsweise sogar vormontierbar und entsprechend vorprüfbar sind.
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Eine andere bevorzugte Variante für die vorschlagsgemäße Zusammenlegung der beiden Ortungseinheiten 5, 6 besteht darin, dass jedes Ortungsmodul 8 einen einheitlichen Versorgungsanschluss 26 für die elektrische Versorgung der ersten Ortungseinheit 5 und der zweiten Ortungseinheit 6 aufweist. Diese Zusammenfassung der elektrischen Versorgung beider Ortungseinheiten 5, 6 ist bauraumtechnisch vorteilhaft und führt zu einer besonders einfachen Montage des betreffenden Ortungsmoduls 8.
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Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das vorschlagsgemäße Sensorsystem 1 eine Auswerteanordnung 27 mit mindestens einer Auswerteeinheit zur Auswertung der Ausgangssignale der Ortungseinheiten 5, 6 der Ortungsmodule 8, hier und vorzugsweise der Radarsensoreinheiten 12 und der Funkeinheiten 15 der Ortungsmodule 8, auf.
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Wie weiter oben angedeutet, handelt es sich bei der Auswerteanordnung 27 mit einer einzigen Auswerteeinheit 28 um eine zentrale Auswerteanordnung 27 für alle Ortungsmodule 8. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass jedem Ortungsmodul 8 eine Auswerteeinheit 28 zugeordnet ist, was grundsätzlich einem dezentralen Steuerungskonzept entspricht.
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Die Auswerteanordnung 27 ist vorzugsweise eingerichtet, eine Lageinformation betreffend den die Mobileinheit 16 mitführenden Bediener B mit Bezug auf einen vorbestimmten Fahrzeug-Referenzpunkt 7, insbesondere auf ein vorbestimmtes Fahrzeug-Referenzkoordinatensystem, aus den Ausgangssignalen 11 der Funkeinheiten 15 zu ermitteln. Hier kann ein einfaches Triangulationsverfahren Anwendung finden.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung dienen die Radarsensoreinheiten 12 nicht nur der Erzeugung der Ortungsinformation, sondern auch der Erfassung von Kollisionen, beispielsweise während einer motorischen Verstellung eines Verschlusselements wie einer Seitentür. Im Einzelnen sind die Auswerteanordnung 27 und die Radarsensoreinheit 12 eines Ortungsmoduls 8 eingerichtet, basierend auf dem von der Radarsensoreinheit 12 erzeugten Abstandsprofil 13' eine vorhandene und/oder anbahnende Kollision zu erfassen.
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Weiter vorzugsweise ist es so, dass die Auswerteanordnung 27 und die Funkeinheit 15 eines Ortungsmoduls 8 eingerichtet sind, einen funkbasierten Identifizierungsdialog zur Identifikation und/oder Authentifizierung der Funkeinheit 15 durchzuführen. Hierdurch lässt sich leicht verifizieren, dass es sich bei einem mittels der Radarsensoreinheit 12 erfassten Bediener B um einen autorisierten Bediener B mit einer Mobileinheit 16 handelt.
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Eine insbesondere im Hinblick auf die Identifikation und/oder Authentifizierung des Bedieners B vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Mobileinheit 16 als Mobiltelefon, insbesondere als Smartphone eingerichtet ist. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass sich der Bediener B bei der Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs 3 über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle des Kraftfahrzeugs 3 mittels des Mobiltelefons anmeldet und anschließend mittels der Auswerteanordnung 27 identifiziert bzw. autorisiert werden kann.
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Es wurde schon darauf hingewiesen, dass sich die beiden Ortungseinheiten 5, 6 aufgrund ihres unterschiedlichen Funktionsprinzips im Hinblick auf die Erzeugung der Ortungsinformation besonders gut ergänzen. Hierfür erzeugt die Auswerteanordnung 27 die Ortungsinformation vorzugsweise nach einer Sensorfusionsstrategie aus den Ausgangssignalen 10 der ersten Ortungseinheit 5 und den Ausgangssignalen 11 der zweiten Ortungseinheit 6. Dabei ist die Sensorfusionsstrategie vorzugsweise definiert, eine Entsprechung zwischen dem von der Funkeinheit 15 erzeugten Abstandswert 17' und dem von der Radarsensoreinheit 12 erzeugten Abstandsprofil 13' zu ermitteln und daraus die Ortungsinformation betreffend den Bediener B abzuleiten. Eine solche Entsprechung kann beispielsweise darauf zurückgehen, dass der Abstandswert 17' gerade einer entsprechenden Ausformung 29 im Abstandsprofil 13' der Radarsensoreinheit 12 entspricht. Dies ist beispielhaft in 1 gezeigt.
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Insbesondere für den Fall, dass eine oben angesprochene Entsprechung erfasst worden ist, kann davon ausgegangen werden, dass die obige Ausformung 29 dem, insbesondere autorisierten, Bediener B zuzuordnen ist. Entsprechend ist die Auswerteanordnung 27 hier und vorzugsweise eingerichtet, aus dem resultierenden, dem Bediener B zugeordneten Abstands-Teilprofil eine Umrissinformation betreffend den Bediener B zu ermitteln. In weiter bevorzugter Ausgestaltung ist es so, dass die Auswerteanordnung 27 eingerichtet ist, dem Bediener B basierend auf der Umrissinformation eine Bedienerklassik zuzuordnen. Nur beispielhaft seien die Bedienerklassen „Bediener mit Koffer“, „Bediener mit Regenschirm“ oder dergleichen genannt.
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Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass die Sensorfusionsstrategie definiert ist, die Ausgangssignale 10 der ersten Ortungseinheit 5 und die Ausgangssignale 11 der zweiten Ortungseinheit 6 gegeneinander auf Plausibilität hin zu überprüfen. Damit lässt sich eine besonders hohe Sicherheit gegen eine fehlerhafte Erfassung des Bediener B gewährleisten.
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Wie oben angesprochen, lässt sich die Funkeinheit 15 für die Erfassung des Abstandswerts 17' und/oder für die Identifikation und bzw. Authentifikation des Bedieners B verwenden. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der Funkeinheit 15 eine weitere Funktion zugeordnet, die darin besteht, die Ausgangssignale 10 der Radarsensoreinheit 12 funkbasiert an die Auswerteanordnung 27 zu übermitteln. Diese Dreifach-Nutzung der Funkeinheit 15 führt zu einer besonders kompakten Bauweise und zu einem einfachen steuerungstechnischen Aufbau.
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Schließlich darf noch darauf hingewiesen werden, dass die vorschlagsgemäß erzeugte Ortungsinformation in vielfältiger Weise zur Ansteuerung der Kraftfahrzeugkomponente 2 genutzt werden kann. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um die Umsetzung von Komfortfunktionen, die in Abhängigkeit von der Relativlage oder der Relativbewegung des Bedieners B zum Kraftfahrzeug 3 unterschiedlich abgearbeitet werden. Bei diesen Komfortfunktionen kann es sich beispielsweise, wie oben angedeutet, um das motorische Entriegeln, Öffnen oder das motorische Verstellen der Kraftfahrzeugkomponente 2, insbesondere eines Verschlusselements wie einer Seitentür oder einer Heckklappe, handeln. Andere Komfortfunktionen sind die Aktivierung einer Fahrzeugbeleuchtung bei der Annäherung des Bedieners oder die bedienerindividuelle Voreinstellung von Kraftfahrzeugkomponenten wie Fahrzeugsitzen, Außenspiegeln oder dergleichen. Dabei kann es insbesondere vorgesehen sein, dass nur die Kraftfahrzeugkomponente 2 angesteuert wird, in dessen Nähe sich der Bediener B befindet oder auf die sich der Bediener B zubewegt. Insoweit kommt der vorschlagsgemäßen Erzeugung der Ortungsinformation ganz besondere Bedeutung zu.
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Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein obiges Ortungsmodul 8 als solches beansprucht, mit dem eine Ortungseinheit erster Art 5 und eine Ortungseinheit zweiter Art 6 zusammengefasst sind.
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Nach der weiteren Lehre kann das Ortungsmodul 8 eine Platine 25 und darauf zumindest einen Teil der ersten Ortungseinheit 5 und zumindest einen Teil der zweiten Ortungseinheit 6 aufweisen. Alternativ oder zusätzlich weist das Ortungsmodul 8 vorzugsweise ein Modulgehäuse und darin die zugeordnete Ortungseinheit erster Art 5 und die zugeordnete Ortungseinheit zweiter Art 6 auf. Weiter alternativ oder zusätzlich ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Ortungsmodul 8 einen Modulträger und daran die zugeordnete Ortungseinheit erster Art 5 und die zugeordnete Ortungseinheit zweiter Art 6 aufweist. Schließlich ist es weiter alternativ oder zusätzlich vorzugsweise vorgesehen, dass das Ortungsmodul 8 einen einheitlichen Versorgungsanschluss 26 für die elektrische Versorgung der ersten Ortungseinheit 5 und der zweiten Ortungseinheit 6 aufweist. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Steuersystem 1 darf verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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