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Die Erfindung betrifft einen Überziehtisch mit einer Belegeeinheit, die mittels eines Fahrantriebes wenigstens zwischen einem Legebereich und einem Übergabebereich verstellbar ist.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Fertigungssystem mit einem Überziehtisch und einer Fördereinrichtung.
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Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Übergabe eines Bauteils von einem Überziehtisch an eine Fördereinrichtung.
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Überziehtische der genannten Art kennt man bereits. Sie werden zum Beispiel im Fahrzeugbau eingesetzt, um Verbundteile aus zwei miteinander verklebten Bauteilen herzustellen.
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Im Wohnmobilbau werden damit insbesondere sogenannte Sandwich-Teile aus zwei verklebten Bauteilen gefertigt, indem mittels des Überziehtisches ein erstes Bauteil aus dem Legebereich in den Übergabebereich transportiert wird. Anschließend heben zwei Arbeiter das erste Bauteil im Übergabebereich von der Belegeeinheit ab und der Überziehtisch fährt mitsamt der Belegeeinheit zurück. Die Zustellung des ersten Bauteils erfolgt dabei in Richtung der Förderrichtung einer im Übergabebereich unterhalb der Belegeeinheit angeordneten Fördereinrichtung. Dabei steht jeweils ein Arbeiter an einer Längsseite der Belegeeinheit, da die Zustellrichtung in Längsrichtung der Belegeeinheit erfolgen muss, um das erste Bauteil auf das mit Klebstoff versehene, zweite Bauteil platzieren zu können, sobald der gesamte Überziehtisch in den Legebereich zurückgefahren wurde.
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Vorbekannte Überziehtische sind daher in Längsrichtung hinter einem Ablageort des Bauteils, wie zum Beispiel hinter einer Fördereinrichtung angeordnet und/oder die Zustellrichtungen vorbekannter Überziehtische entsprechen in der Regel einer Förderrichtung der nachgeschalteten Fördereinrichtungen.
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Diese Art der Anordnung ist jedoch zum Beispiel aufgrund eines beschränkten Platzangebots nicht immer möglich. Insofern wäre es wünschenswert, eine davon abweichende Anordnung vorsehen zu können. Allerdings besteht bei einer Zustellung des Bauteils quer zur Längsrichtung der Belegeeinheit und/oder quer zur Förderrichtung der Fördereinrichtung das Problem, dass kein Arbeiter an der Längsseite der Belegeeinheit stehen kann, über welche die Zustellung des Bauteils erfolgt. In diesem Fall wäre für den Arbeiter kein Platz, da eine Längsrichtung des Überziehtisches senkrecht zur Fördereinrichtung ausgerichtet ist und damit die Seite einnimmt, die normalerweise für den Arbeiter vorgesehen ist. Somit müsste ein Arbeiter allein oder mehrere Arbeiter auf einer Längsseite das Bauteil vom Überziehtisch abheben. Dies ist jedoch häufig aufgrund der Masse und/oder der Abmessungen der Bauteile nicht möglich.
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Es besteht somit die Aufgabe, einen Überziehtisch eingangs genannter Art bereitzustellen, dessen Gebrauchseigenschaften gegenüber derer vorbekannter Überziehtische verbessert ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Überziehtisch mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Insbesondere wird zur Lösung der Aufgabe ein Überziehtisch eingangs genannter Art vorgeschlagen, wobei der Überziehtisch eine Abschiebeeinrichtung aufweist, wobei die Abschiebeeinrichtung wenigstens einen auf einer Belegefläche der Belegeeinheit angeordneten Abschiebeanschlag aufweist, und wobei der Abschiebeanschlag derart eingerichtet ist, dass er ortsfest verbleibt, wenn die Belegeeinheit aus dem Übergabebereich in den Legebereich verstellt wird. Dies hat den Vorteil, dass kein Arbeiter mehr erforderlich ist, um ein Bauteil vom Überziehtisch an einen Ablageort an der nächsten Bearbeitungsstation abzuheben. Zudem ist eine schnellere und kontrolliere Übergabe im Vergleich zu einer manuellen Übergabe durch Arbeiter möglich. Durch den Abschiebeanschlag kann nämlich eine viel genauere Positionierung des Bauteils an einem Ablageort, wie zum Beispiel auf einer dem Überziehtisch nachgeschalteten Fördereinrichtung, erfolgen.
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Nachfolgend werden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben, die allein oder in Kombination mit den Merkmalen anderer Ausgestaltungen optional zusammen mit den Merkmalen nach Anspruch 1 kombiniert werden können.
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Um gänzlich auf manuelle Schritte beim Übergabevorgang eines Bauteils von einer Oberseite des Überziehtisch an eine nachfolgende Bearbeitungsstation verzichten zu können, kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die Abschiebeeinrichtung einen Abschiebeantrieb aufweist, durch welchen der Abschiebeanschlag relativ zur Belegefläche verstellbar ist oder während des Gebrauchs verstellt wird. Insbesondere kann es dabei vorgesehen sein, dass der Abschiebeanschlag in eine einer Zustellrichtung und/oder einer Rückstellrichtung der Belegeeinheit entgegengesetzte Richtung verstellbar ist oder während des Gebrauchs verstellt wird. Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn eine Verstellung des Abschiebeanschlages mit der Verstellung der Belegeeinheit synchronisiert ist, so dass der Abschiebeanschlag in gleicher Distanz und Geschwindigkeit wie die Belegeeinheit in entgegengesetzter Richtung zur Zustellrichtung und/oder Rückstellrichtung der Belegeeinheit verstellbar ist oder verstellt wird. Somit kann ein Bauteil durch den Abschiebeanschlag auch während des Zurückfahrens der Belegeeinheit vom Übergabenbereich in den Legebereich ortsfest zurückgehalten werden, so dass die Belegeeinheit unter dem Bauteil weggezogen wird und so das Bauteil im Übergabenbereich an eine darauffolgende Bearbeitungsstation übergeben wird.
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Um ein gleichmäßiges Abschieben eines Bauteils vom Überziehtisch erreichen zu können, kann der Abschiebeanschlag an einem sich quer, insbesondere senkrecht, zu einer Zustellrichtung der Belegeeinheit erstreckenden Abschiebebalken ausgebildet sein. Somit kann ein besonders breiter Abschiebeanschlag ausgebildet werden, wodurch das Bauteil über einen längeren Abschnitt am Abschiebeanschlag anliegt. Somit ist eine bessere Abschiebung des Bauteils von der Belegefläche möglich.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann der Überziehtisch wenigstens eine Distanzmessvorrichtung aufweisen, durch welche ein Abstand zwischen einem Bezugspunkt und einer aktuellen Position der Belegeeinheit bestimmbar ist oder während des Betriebes des Überziehtisches bestimmt wird. Dies hat den Vorteil, dass eine genaue Kontrolle möglich ist, wie schnell sich die Belegeeinheit des Überziehtisches von dem Bezugspunkt wegbewegt oder auf diesen zubewegt. Darüber hinaus kann damit stets genau festgestellt werden, welche Wegstrecke die Belegeeinheit in Relation zum Bezugspunkt zurückgelegt hat und in welcher Position sie sich aktuell befindet. Beispielsweise kann es sich bei dem Bezugspunkt um einen Nullpunkt eines Zustellweges der Belegeeinheit handeln. Vorzugsweise kann es sich bei der wenigstens einen Distanzmessvorrichtung um eine Laserdistanzmessvorrichtung und/oder einen Seilzuggeber handeln. Die Messdaten der Distanzmessvorrichtung können somit als Information zur Steuerung der Abschiebeeinrichtung verwendet werden, um das Bauteil millimetergenau oder wenigstens zentimetergenau an eine vorgesehene Ablagestelle übergeben zu können.
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Um eine möglichst synchrone, insbesondere entgegengesetzte, Gegenbewegung des Abschiebeanschlages zur Verstellbewegung der Belegeeinheit vornehmen zu können, kann der Überziehtisch wenigstens eine Regeleinheit aufweisen, die zur, insbesondere automatischen, Verstellung des Abschiebeanschlags eingerichtet ist. Beispielsweise kann die Regeleinheit mit einer Distanzmessvorrichtung, beispielsweise der bereits zuvor genannten wenigstens einen Distanzmessvorrichtung, zur Messung eines Abstandes zwischen einem Bezugspunkt und einer aktuellen Position der Belegeeinheit und einem Abschiebeantrieb, beispielsweise dem bereits vorgenannten Abschiebeantrieb, verbunden sein. Somit ist es möglich, dass der Abschiebeanschlag exakt ortsfest durch eine Gegenbewegung zur Verstellbewegung der Belegeeinheit gehalten wird, wenn die Belegeeinheit in den Legebereich zurückgefahren wird.
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Um einen Abstand zwischen der Belegefläche und beispielsweise einer darunterliegenden, darauffolgenden Ablagestelle beim Übergeben eines auf der Belegefläche liegenden Bauteils verringern zu können, kann die Belegeeinheit über ein Drehlager schwenkbar gelagert sein. Alternativ oder ergänzend dazu kann der Überziehtisch einen Aktor, insbesondere eine lineare Hubeinheit, aufweisen, mit welchem eine Schrägstellung der Belegefläche der Belegeeinheit, insbesondere relativ zu einer Horizontalen, einstellbar ist. Somit ist eine genauere Platzierung des Bauteils auf einer unterhalb der Belegefläche angeordneten Ablagestelle möglich, indem durch die Schrägstellung des Bauteils ein sanftes Absetzen des Bauteils auf der darunterliegenden Ablagestelle erreichbar ist, da der Abstand dazu verringerbar ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Überziehtisch eine Führungseinrichtung aufweisen, durch welche eine lineare Zustellung der Belegeeinheit zwischen dem Legebereich und dem Übergabebereich definiert ist. Vorzugsweise kann die Führungseinrichtung wenigstens eine an einem Boden angeordnete Schiene aufweisen, durch welche wenigstens eine Rolle, insbesondere ein Rad, der Belegeeinheit entlang des Zustellweges geführt ist. Somit kann besser verhindert werden, dass ein Bauteil mit einer zu großen Abweichung von einer vorgesehenen Position auf einem mit diesem zu verklebenden, weiteren Bauteil vom Überziehtisch abgeschoben wird. Eine lineare Zustellrichtung und/oder eine lineare Rückstellrichtung kann/können somit durch die Führungseinrichtung definiert sein. Der Abschiebeanschlag kann derart eingerichtet sein, dass er parallel zur Zustellrichtung und/oder parallel zur Rückstellrichtung verstellbar ist.
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Um eine motorisierte Verstellung der Belegeeinheit des Überziehtisches erreichen zu können, kann vorgesehen sein, dass der Fahrantrieb dazu eingerichtet ist, wenigstens eine Rolle oder ein Rad der Belegeeinheit anzutreiben, um die Belegeeinheit zwischen dem Legebereich und dem Übergabebereich zu verfahren. Somit können auch schwerere Bauteile einfacher transportiert werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Überziehtisches kann vorsehen, dass die Belegeeinheit quer und/oder längs zur Längsrichtung der Belegeeinheit verstellbar ist. Somit ist es möglich, die Ausrichtung des Überziehtisches an die entsprechenden Platzverhältnisse anzupassen, indem die Zustellrichtung variierbar ist. Dies ist aufgrund der Abschiebevorrichtung möglich, die den Einsatz von Arbeitern zum Abheben der Bauteile unnötig macht.
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Um den Abschiebeanschlag lediglich linear verstellen zu können, um so möglichst geringe Abweichungen zwischen einer tatsächlichen und einer gewünschten Ablagestelle zu haben, kann an/oder in der Belegefläche wenigstens ein Führungselement, insbesondere wenigstens eine Schiene und/oder Nut angeordnet sein, durch welches der Abschiebeanschlag, insbesondere der Abschiebebalken, geführt ist. Somit kann erreicht werden, dass ein Bauteil besonders gleichmäßig von der Belegefläche in die vorgesehene Position heruntergeschoben wird. Das Führungselement kann insbesondere parallel zur Führungseinrichtung verlaufen.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiter durch ein Fertigungssystem mit den Merkmalen nach Anspruch 11 gelöst. Insbesondere wird zur Lösung der obigen Aufgabe ein Fertigungssystem vorgeschlagen, mit einem Überziehtisch, wie er hierin beschrieben und beansprucht ist, und einer im Übergabebereich in einer unterhalb der Belegeeinheit des Überziehtisches angeordneten Fördereinrichtung, wobei eine Förderrichtung der Fördereinrichtung quer oder längs zur Zustellrichtung der Belegeeinheit verläuft.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass ein Nullpunkt des Zustellweges der Belegeeinheit in Zustellrichtung auf einer Nullkante der Fördereinrichtung liegt. Die Nullkante kann in einem Abstand zu einem theoretischen Anschlag angeordnet sein oder mit diesem zusammenfallen. Durch Einstellung eines Abstandes der Nullkante zum theoretischen Anschlag kann somit eine gewünschte Ablageposition des abgeschobenen Bauteils am neuen Ablageort festgelegt werden. In Übergabestellung kann der Abschiebeanschlag mit dem theoretischen Anschlag des Ablageortes in Zustellrichtung zusammenfallen. Somit ist es möglich, dass ein auf der Belegefläche liegendes Bauteil exakt ausgerichtet auf einen vorgesehenen Ablageort, wie einem darunter auf der Fördereinrichtung liegenden Bauteil, abgeschoben wird. Somit ist keine nachträgliche Nachjustierung der Ausrichtung des abgeschobenen Bauteils im neuen Ablageort mehr erforderlich.
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Die obige Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 13 gelöst. Insbesondere wird dabei ein Verfahren zur Übergabe, insbesondere zur automatisierten Übergabe, eines Bauteils von einem Überziehtisch, vorgeschlagen, umfassend die Schritte:
- - Platzieren des Bauteils auf einer Belegefläche einer Belegeeinheit des Überziehtisches während die Belegeeinheit in einem Legebereich ist, wobei das Bauteil an einen Abschiebeanschlag angelegt wird,
- - Verstellen der Belegeeinheit und des Abschiebeanschlags in einen Übergabebereich bis der Abschiebeanschlag einen Nullpunkt des Zustellweges erreicht, insbesondere der in Zustellrichtung mit einer Nullkante und/oder einem theoretischen Anschlag des Ablageortes, insbesondere der Fördereinrichtung, zusammenfällt, wobei der Ablageort im Übergabebereich unterhalb der Belegeeinheit angeordnet ist,
- - Zurückverstellen der Belegeeinheit in den Legebereich, wobei der Abschiebeanschlag im Nullpunkt verbleibt, wodurch das Bauteil von der Belegeeinheit auf den Ablageort, insbesondere auf die Fördereinrichtung, abgeschoben wird.
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Um das Bauteil exakt an einer gewünschten Stelle platzieren zu können, kann es vorgesehen sein, dass der Abschiebeanschlag mit einem theoretischen Anschlag und/oder mit der Nullkante zusammenfällt. Die Nullkante kann dabei beispielsweise in oder entgegen der Zustellrichtung in einem Abstand zum theoretischen Abstand eingestellt werden, so dass der Abschiebeanschlag in diesem Fall nur mit dem theoretischen Anschlag zusammenfällt. Dadurch kann eine gewünschte Position des Bauteils im neuen Ablageort definiert werden.
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Weiter kann es besonders zweckmäßig sein, wenn der Überziehtisch, wie er hierin beschrieben und beansprucht ist, und/oder das Fertigungssystem, wie es hierin beschrieben und beansprucht ist, verwendet wird/werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass eine Förderrichtung der Fördereinrichtung quer oder längs zur Zustellrichtung der Belegeeinheit ausgerichtet wird.
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Die Erfindung betrifft zudem die Verwendung eines Überziehtisches und/oder einer Fertigungssystem zur Übergabe eines ersten Fahrzeugteils auf ein mit einem Klebstoff versehenes, auf einer Fördereinrichtung platziertes, zweites Fahrzeugteil zur Herstellung eines Verbundteils, vorzugsweise zur Herstellung eines Wohnmobil-Sandwichteils.
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Gerade im Wohnmobilbau müssen beispielsweise bei der Fertigung von Seitenwänden großflächige Bauteile miteinander verklebt werden, wobei die Bauteile dafür möglichst exakt in einer vorgesehenen Positionierung und Ausrichtung aufeinandergelegt werden müssen, bevor sie anschließend mittels einer Fördereinrichtung in eine Presse transportiert werden. In der Presse werden die beiden Bauteile schließlich zu einem Verbundteil verklebt und verpresst. Insbesondere kann hierbei ein Überziehtisch und/oder ein Fertigungssystem, wie hierin zuvor beschrieben und beansprucht, verwendet werden.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben, ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch die Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Ansprüche untereinander und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
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Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Gesamtübersicht einer möglichen Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Überziehtisches,
- 2 eine weitere perspektivische Gesamtübersicht der möglichen Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Überziehtisches, wobei die Belegefläche transparent dargestellt ist, um die darunterliegenden Merkmale erkennen zu können,
- 3 eine Detailansicht eines ersten Teils des Überziehtisches aus den 1 und 2,
- 4 eine Detailansicht eines zweiten Teils des Überziehtisches aus den 1 und 2,
- 5 eine vergrößerte Detailansicht eines Längsschnitts der Belegeeinheit mit dem Abschiebeanschlag, dessen Nullpunkt des Verstellweges in Verstellrichtung auf einer Nullkante der Fertigungseinrichtung liegt,
- 6 ein erster Schritt eines möglichen Ablaufs einer Übergabe eines Bauteils, wobei der Überziehtisch von einem Legebereich in einen Übergabebereich verstellt wird, in welchem sich eine Fördereinrichtung oder ein sonstiger Ablageort befindet,
- 7 ein zweiter Schritt, in welchem die Belegeeinheit über dem Ablageort platziert wird, der in diesem Fall die Fördereinrichtung ist,
- 8 ein dritter Schritt, in welchem die Belegeeinheit gegenüber der Horizontalen geneigt wird, so dass die Belegeeinheit und das darauf liegende Bauteil schräg gestellt sind, so dass ein Abstand zwischen einer Abschiebekante der Belegeeinheit und dem Ablageort verringert ist, insbesondere so dass die Abschiebekante nur wenige Zentimeter oberhalb des Ablageortes angeordnet ist,
- 9 ein vierter Schritt, in welchem der Überziehtisch mit der Belegeeinheit mit Ausnahme des Abschiebeanschlags vom Übergabebereich in den Legebereich zurückgestellt wird, wobei der Abschiebeanschlag dabei ortsfest im Nullpunkt und/oder mit einem theoretischen Anschlag zusammenfallend verbleibt, so dass das Bauteil exakt an der darunterliegenden Nullkante der Fördereinrichtung platziert wird, indem es von der Belegeeinheit geschoben wird.
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In den 1-9 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Überziehtisches gezeigt, dass im Ganzen als 1 bezeichnet ist.
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Der Überziehtisch 1 dient dazu, darauf platzierte Bauteile an einen Ablageort zu transportieren und dort exakt an einer gewünschten Position ablegen zu können.
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Der Überziehtisch 1 weist eine Belegeeinheit 2 auf, auf welche das Bauteil gelegt werden kann, um es anschließend mittels des Überziehtisches 1 von einem Ort an einen anderen Ort transportieren zu können. Die Belegeeinheit 2 dient somit als Ablage für das Bauteil. Die Belegeeinheit 2 kann beispielsweise als eine Tischplatte ausgebildet sein. Die Belegeeinheit 2 kann eine beispielsweise rechteckige Belegefläche 5 aufweisen.
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Die Belegeeinheit 2 ist mit einem Fahrtantrieb 3 gekoppelt, so dass die Belegeeinheit 2 mittels des Fahrantriebs 3 wenigstens zwischen einem Legebereich 20 und einem Übergabebereich 21 verfahrbar ist. Bei der vorliegenden Ausführungsvariante wird der gesamte Überziehtisch 1 zwischen dem Legebereich 20 und dem Übergabebereich 21 verfahren.
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Der Überziehtisch 1 weist eine Abschiebeinrichtung 4 auf, die einen Abschiebeantrieb 7 und wenigstens einen mit dem Abschiebeantrieb 7 antreibbaren Abschiebeanschlag 6 aufweist. Durch den Abschiebeantrieb 7 kann der Abschiebeanschlag 6 in einer Zustellrichtung 8 und/oder in einer Rückstellrichtung 9 entlang eines Verstellweges bewegt werden. Der Abschiebeanschlag 6 kann, wie in den 1-4 gezeigt ist, beispielsweise durch einen Abschiebebalken 10 ausgebildet sein. Eine Längsrichtung des Abschiebebalkens 10 ist hier quer zu der Zustellrichtung 8 und/oder quer zu der Längsrichtung 17 der Belegeeinheit 2 ausgerichtet.
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Der Abschiebebalken 10 ist auf der Belegefläche 5 an der Oberseite der Belegeeinheit 2 angeordnet, wobei der Abschiebebalken 10 relativ zur Belegefläche 5 und/oder parallel zur Zustellrichtung 8 und/oder Rückstellrichtung 9 der Belegeeinheit 2 verstellbar ist, insbesondere in linearer Richtung verstellbar ist.
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Der am Abschiebebalken 10 ausgebildete Abschiebeanschlag 6 verbleibt bei einer Verstellung der Belegeeinheit 2 aus dem Übergabebereich 21 in den Legebereich 20 ortsfest, insbesondere im Übergabebereich 21. Somit kann ein auf der Belegeeinheit 2 liegendes Bauteil beim Verstellen der Belegeeinheit 2 in eine Rückstellrichtung 9 von der Belegefläche 5 durch den Abschiebeanschlag 6 heruntergeschoben werden.
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Um ein Abschieben eines Bauteiles zu ermöglichen, wird der Abschiebeanschlag 6 bei einer Rückstellung der Belegeeinheit 2 in den Legebereich 20 in entgegengesetzte Richtung zur Belegeeinheit 2 verstellt. Somit heben sich die Bewegung der Belegeeinheit 2 und des Abschiebeanschlag 6 auf, so dass der Abschiebeanschlag 6 in einer gewünschten Position ortsfest verbleibt, während die Belegeeinheit 2 ihre Position ändert.
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Vorteilhaft kann es dabei sein, wenn eine Verstellung des Abschiebeanschlags 6 mit einer Verstellung der Belegeeinheit 2 synchronisiert ist, so dass der Abschiebeanschlag 6 in gleicher Distanz und/oder Geschwindigkeit wie die Belegeeinheit 2 in entgegengesetzter Richtung zur Zustellrichtung 8 und/oder Rückstellrichtung 9 der Belegeeinheit 2 verstellbar ist oder verstellt wird.
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Um eine Synchronisierung, insbesondere eine inverse Synchronisierung, der Bewegungen des Abschiebeanschlag 6 und der Belegeeinheit 2 einrichten zu können, kann der Überziehtisch 1 eine Distanzmessvorrichtung 11 aufweisen. Durch die Distanzmessvorrichtung 11 ist es möglich, einen Abstand zwischen einem Bezugspunkt 12, der beispielsweise ein Nullpunkt 12 eines Zustellweges der Belegeeinheit 2 sein kann, und einer aktuellen Position der Belegeeinheit 2 zu bestimmen. Die Distanzmessvorrichtung 11 kann beispielsweise als eine Laserdistanzmessvorrichtung und/oder als ein Seilzuggeber ausgebildet sein. Somit ist es möglich, insbesondere kontinuierlich, eine aktuelle Position der Belegeeinheit 2 bestimmen zu können, wobei diese Information dazu verwendet werden kann, um eine Position des Abschiebeanschlags 6 einzustellen.
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Hierzu kann der Überziehtisch 1 eine Regeleinheit 13 aufweisen, die zur Regelung der Verstellung des Abschiebeanschlags 6 dient. Die Regeleinheit kann beispielsweise ein elektronisches Modul, insbesondere ein eingebettetes System, und/oder ein Computer sein. Insbesondere kann die Regeleinheit 13 dazu eingerichtet sein, den Abschiebeanschlag 6 in Abhängigkeit einer Verstellung der Belegeeinheit 2 entsprechend in entgegengesetzte Richtung automatisch zu verstellen. Hierzu kann die Regeleinheit 13 auf die Messdaten der Distanzmessvorrichtung 11 zugreifen, um daraus eine aktuelle Bewegung zu ermitteln und um aus dieser Information einen Befehl zu erzeugen, so dass der Abschiebeanschlag 6 durch eine Regelung des Abschiebeantrieb 7 entsprechend zeitgleich mit der Belegeeinheit 2 verstellt wird. Die Belegeeinheit 13 bildet somit wenigstens zusammen mit der Distanzmessvorrichtung 11 und dem Abschiebeantrieb 7 einen Steuerkreis zum zeitgleichen Verstellen des Abschiebeanschlag 6 in gleicher Distanz und in gleicher Geschwindigkeit wie die Belegeeinheit, nur in entgegengesetzter Richtung zur Belegeeinheit 2.
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Damit ein auf der Belegefläche 5 liegendes Bauteil aus einer geringen Höhe auf einen darunterliegenden Ablageort platzierbar ist, kann der Überziehtisch 1 ein Drehlager 14 aufweisen, über welches die Belegefläche 5 der Belegeeinheit 2 schwenkbar gelagert ist. Somit kann ein von der Horizontalen abweichender Winkel der Belegefläche 5 eingestellt werden, so dass ein Abstand zwischen einer Abschiebekante 24 der Belegeeinheit 2 und dem darunterliegenden Ablageort verringert ist. Die Schiefstellung ist beispielsweise in den 8 und 9 dargestellt.
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Um die Belegeeinheit 2 um das Drehgelenk schwenken zu können, so dass der Winkel der Belegefläche 5 eingestellt werden kann, kann der Überziehtisch 1 einen Aktor 15 aufweisen. Durch den Aktor 15 kann die Belegeeinheit 2 einseitig angehoben werden, so dass sich die Abschiebekante 24 absenken lässt, wie in 8 gezeigt ist. Der Aktor 15 kann beispielsweise als eine lineare Hubeinheit ausgebildet sein.
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Der Überziehtisch 1 kann eine Führungseinrichtung (nicht in den Figuren gezeigt) aufweisen, durch welche ein linearer Verstellweg des Überziehtischs 1, insbesondere der Belegeeinheit 2, festgelegt ist. Somit kann vorzugsweise ausschließlich eine Verstellung des Überziehtisches 1 in einer linearen Zustellrichtung 8 und/oder einer linearen Rückstellrichtung 9 erfolgen. Die Führungseinrichtung kann beispielsweise eine Schiene aufweisen, durch welche eine Rolle 16 (Rad) des Überziehtisches 1 entlang des linearen Verstellweges geführt ist.
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Der Fahrantrieb 3 der dargestellten Ausführungsvariante ist dazu eingerichtet, um wenigstens eine Rolle 16 (Rad) des Überziehtisches 1 anzutreiben, um ein Verstellen entlang des Verstellweges vorzunehmen. Dies hat den Vorteil, dass der Überziehtisch 1 zwischen dem Legebereich 20 und dem Übergabebereich 21 maschinell verfahrbar ist, ohne dass ein manueller Kraftaufwand durch einen Arbeiter erforderlich ist. Somit können schwere Bauteile einfacher verfahren werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsvariante erfolgt die Zustellung der Belegeeinheit 2 quer zur Längsrichtung 17 der Belegeeinheit 2. Dies hat den Vorteil, dass der Überziehtisch 1 beispielsweise in einem rechten Winkel zu einer nachgelagerten Fördereinrichtung 50 angeordnet werden kann, wenn das Platzangebot in Längsrichtung der Fördereinrichtung 50 direkt hinter der Fördereinrichtung 50 nicht ausreichend ist, um dort den Überziehtisch 1 zu platzieren. Eine Querzustellung der Belegeeinheit 2 insbesondere relativ zur Längsrichtung der Belegeeinheit 2 kann nur daher eingerichtet werden, da der Überziehtisch 1 die Abschiebeeinrichtung 4 aufweist, durch welche ein maschinelles, insbesondere automatisiertes, Abschieben eines Bauteils vom Überziehtisch 1 möglich ist.
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An der Oberseite der Belegeeinheit 2 ist wenigstens ein Führungselement 18 angeordnet, durch welches der Abschiebebalken 10 geführt ist, so dass vorzugsweise ausschließlich eine lineare Verstellung möglich ist. Das wenigstens eine Führungselement 18 kann beispielsweise als eine Schiene und/oder eine Nut ausgebildet sein, die insbesondere parallel zur Längsrichtung 17 des Überziehtisches 1 ausgerichtet ist. Die gezeigte Ausführungsvariante weist mehrere, insbesondere parallel zueinander ausgerichtete Führungselemente 18 auf.
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Durch den Abschiebeantrieb 7 kann eine mit diesem verbundene Verbindungswelle 22 angetrieben werden, wobei die Verbindungswelle 22 mit wenigstens einem Zahnriemen und/oder einer Kette gekoppelt ist. Die Kopplung kann beispielsweise über ein an der Verbindungswelle 22 angeordnetes Zahnrad und/oder Riemenrad ausgebildet sein. Der Abschiebebalken 10 kann über wenigstens einen Mitnehmer mit der Kette und/oder dem Riemen gekoppelt sein. Bei der Kraftübertragung von der Verbindungswelle 22 auf die Kette und/oder den Riemen, wird somit der Abschiebebalken 10 über den wenigstens einen Mitnehmer entlang seines Verstellweges bewegt. Somit kann der Abschiebeanschlag 6 relativ zur Belegefläche 5 verstellt werden.
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In den 6-9 ist zudem ein mögliches Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fertigungssystems 100 mit einem Überziehtisch 1 und einer Fördereinrichtung 50 gezeigt.
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Der Überziehtisch 1 befindet in seiner in 6 gezeigten Ausgangslage im Legebereich 20, wobei hier ein erstes Bauteil auf die Belegefläche 5 gelegt wird.
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Anschließend wird der Überziehtisch 1 in Richtung des Übergabebereich 21 in Zustellrichtung 8 querverfahren, d.h. quer zur Längsrichtung 17 der Belegeeinheit 2. Im Übergabebereich 21 ist die Fördereinrichtung 50 angeordnet, wobei die Belegeeinheit 2 in eine Ebene oberhalb der Fördereinrichtung 50 steht, wie in 7 gezeigt ist. Auf der Fördereinrichtung 50 kann ein zweites Bauteil liegen, auf dem zum Beispiel ein Klebstoff aufgebracht ist, um die beiden Bauteile miteinander verbinden zu können. Das zweite Bauteil liegt an einer Nullkante 19 der Fördereinrichtung 50 an. Steht der Überziehtisch 1 mit der Belegeeinheit 2 im Übergabebereich 21, so liegt der Nullpunkt 12 des Verstellweges der Belegeeinheit 2 in Zustellrichtung 8 auf den Nullkante 19, wie in 5 gezeigt ist. Somit überlappen der Abschiebeanschlag 6 und die Nullkante 19 in dieser Stellung wenigstens teilweise. Dadurch ist eine positionsgenaue Übergabe des ersten Bauteils an die Fördereinrichtung 50 möglich.
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Durch Schwenken der Belegeeinheit 2 um eine Drehachse, kann das Bauteil mitsamt der Belegeeinheit 2 gekippt werden. Wie in 8 zu sehen ist, wird dadurch ein Abstand in vertikaler Richtung zwischen der Fördereinrichtung 50 und einer Abschiebekante 24 der Belegeeinheit 2 reduziert, so dass eine Übergabe des ersten Bauteils an die Fördereinrichtung 50 aus geringer Höhe erfolgen kann.
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Wie in 9 gezeigt ist, wird die Belegeeinheit 2 anschließend in Rückstellrichtung 9 in die Ausgangslage zurückgefahren, wobei der Abschiebeanschlag 6 ortsfest, insbesondere im Nullpunkt 12 und in Zustellrichtung 8 überlappend zur Nullkante 19, verbleibt. Somit wird auch das erste Bauteil durch den Abschiebeanschlag 6 ortsfest gehalten, wenn die Belegeeinheit 2 in den Legebereich 20 zurückgefahren wird. Die als Unterlage für das erste Bauteil dienende Belegeeinheit 2 wird somit regelrecht unter dem ersten Bauteil weggezogen, so dass das erste Bauteil auf das zweite Bauteil an genau definierbarer Position abgesetzt wird.
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Durch eine Veränderung des Abstandes der Nullkante 19 zu einem theoretischen Anschlag 25 kann definiert werden, an welcher Position in X-Richtung das erste Bauteil auf das zweite Bauteil aufgesetzt wird.
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Die Belegeeinheit 2 weist zudem wenigstens einen seitlichen Anschlag 23 auf, durch welchen die Position in Y-Richtung definierbar ist, indem der seitliche Anschlag 23 quer, insbesondere senkrecht, zur Zustellrichtung 7 verstellbar ist.
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Die Erfindung betrifft also insbesondere einen Überziehtisch 1 mit einer Belegeeinheit 2 zur Ablage eines Bauteils, wobei die Belegeeinheit 2 mittels eines Fahrantriebes 3 wenigstens zwischen einem Legebereich 20 und einem Übergabebereich 21 verfahrbar ist, wobei der Überziehtisch 1 eine Abschiebeeinrichtung 4 aufweist, die einen auf einer Belegefläche 5 der Belegeeinheit 2 angeordneten Abschiebeanschlag 6 aufweist, wobei der Abschiebeanschlag 6 derart eingerichtet ist, dass er eine Verstellbewegung der Belegeeinheit 2 durch eine Relativbewegung ausgleicht, so dass er bei einer Verstellung der Belegeeinheit 2 ortsfest verbleibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Überziehtisch
- 2
- Belegeeinheit
- 3
- Fahrantrieb
- 4
- Abschiebeeinrichtung
- 5
- Belegefläche
- 6
- Abschiebeanschlag
- 7
- Abschiebeantrieb
- 8
- Zustellrichtung
- 9
- Rückstellrichtung
- 10
- Abschiebebalken
- 11
- Distanzmessvorrichtung
- 12
- Bezugspunkt; Nullpunkt
- 13
- Regeleinheit
- 14
- Drehlager
- 15
- Aktor
- 16
- Rolle; Rad
- 17
- Längsrichtung
- 18
- Führungselement
- 19
- Nullkante
- 20
- Legebereich
- 21
- Übergabebereich
- 22
- Verbindungswelle
- 23
- seitlicher Anschlag
- 24
- Abschiebekante
- 25
- theoretischer Anschlag
- 50
- Fördereinrichtung
- 100
- Fertigungssystem