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Die Erfindung betrifft ein Radlager mit einem Innenring mit einer Innenringlaufbahn und mit einem Außenring mit einer Außenringlaufbahn und mit Wälzkörpern, die zwischen Innenring und Außenring wälzend gelagert in einem Käfig voneinander beabstandet angeordnet sind, sowie mit einer Dichtung, aufweisend einen Dichtungsträger und eine Dichtlippe.
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Wälzlager sind seit langem im Stand der Technik bekannt. So beispielsweise auch Radlager, wie in 1 dargestellt, wie sie auch aus dem Angebot der Anmelderin verfügbar sind.
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Radlager in Fahrzeugen dienen dazu, eine Rotation der Fahrzeugräder relativ zum Fahrgestell zu ermöglichen und müssen dabei radiale und axiale, auftretende Kräfte aufnehmen. Die radialen Kräfte können dabei durch das Eigengewicht des Fahrzeuges entstehen und die axialen Kräfte können durch seitliche Kräfte, beispielsweise bei der Kurvenfahrt eines Fahrzeuges entstehen. Für die Aufnahme von radialen und axialen Kräften bei der Radlagerung gibt es bereits eine Vielzahl verschiedener, aus dem Stand der Technik bekannter Radlagerkonfigurationen.
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Die Wälzkörper haben abhängig von der Radlagerbauart die Form einer Kugel oder einer Rolle. Sie wälzen sich auf den Laufbahnen des Innenrings und des Außenrings ab und haben die Aufgabe, die auf das Radlager wirkende Kraft vom Außenring auf den Innenring und umgekehrt zu übertragen.
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Das Radlager kann einen Käfig aufweisen, wobei der Käfig die Wälzkörper führt. Der Käfig ist so ausgebildet, dass die Wälzkörperkugeln und/oder die Wälzkörperrollen voneinander beabstandet werden, damit beispielsweise die Reibung und Wärmeentwicklung der Wälzkörper möglichst gering gehalten wird. Ferner hält der Käfig die Wälzkörperkugeln und/oder Wälzkörperrollen in einem festen Abstand beim Abwälzen zueinander, wodurch eine gleichmäßige Lastverteilung erzielt werden kann.
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Dichtungen für Radlager gibt es in zahlreichen Varianten. Üblicherweise besitzen Dichtungen für Radlager mehrere Dichtlippen, die die Kontaktfläche zum drehenden Lagerring -je nach Ausführung also den Innenring oder den Außenring - abdichten. Bei deren Berührung entsteht Reibung, die zum einen notwendig ist, um eine hinreichende Dichtheit zu gewährleisten, zum anderen jedoch unerwünscht ist, da sie die Radlagerreibung spürbar erhöht.
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Die Dichtung des Radlagers verhindert zum einen, dass das Schmiermittel aus dem Radlager austreten kann. Andererseits sorgt die Dichtung dafür, dass kein Schmutz bzw. Feuchtigkeit in das Radlager eindringen.
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Im Lichte des vorbekannten Standes der Technik ist es somit die Aufgabe des Erfindungsgegenstandes, ein Radlager zu schaffen, welches bei gleichbleibender Baugröße des Radlagers die Dichtwirkung der Dichtung optimiert. Ferner soll das Radlager mit Blick auf Baugröße und Gewicht weiter optimiert sein.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Radlager gemäß Patentanspruch 1. Gemäß der Erfindung wird ein Radlager vorgeschlagen mit einem Innenring mit einer Innenringlaufbahn und mit einem Außenring mit einer Außenringlaufbahn und mit Wälzkörpern, die zwischen Innenring und Außenring wälzend gelagert in einem Käfig voneinander beabstandet angeordnet sind, sowie mit einer Dichtung, aufweisend einen Dichtungsträger und eine Dichtlippe, wobei der Dichtungsträger im Querschnitt gesehen T-förmig ausgeführt ist. Hierdurch kann erreicht werden, dass der Bauraum zwischen Innenring und Außenring eines Radlagers für die dichtend wirkenden Dichtlippen vergrößert und somit die Dichtwirkung optimiert wird.
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Die einzelnen Elemente des beanspruchten Erfindungsgegenstandes wurden bereits im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert. Nachfolgend werden besonders bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes beschrieben.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann es vorteilhaft sein, dass der Dichtungsträger mit einer Hälfte seines horizontalen Stegs auf der äußeren Mantelfläche des Außenrings angeordnet ist, wodurch bei optimiertem Bauraum für die Dichtlippen eine kompakte Bauform von Radlager mit integriertem Dichtungsträger erreicht wird.
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Es kann des Weiteren vorteilhaft sein, dass der Außenring auf seiner äußeren Mantelfläche randseitig eine den Außendurchmesser reduzierende, umlaufende Stufe zur Aufnahme des horizontalen Stegteils des Dichtungsträgers aufweist. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass bei kompakter Bauform des Radlagers mit optimiertem Bauraum für die Dichtlippen eine Reduzierung des Gewichts erreicht werden kann.
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In einer Weiterentwicklung der Erfindung kann es ferner bevorzugt sein, dass der Außenring eine Breite (in axialer Richtung) aufweist, welche im Vergleich zum Innenring reduziert ist, insbesondere soweit reduziert ist, dass zusammen mit dem montierten Dichtungsträger im Wesentlichen die gleiche Breite, wie die des Innenrings erreicht wird, so dass das Radlager weiter im Hinblick auf Gewicht und Baugröße optimiert wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens näher erläutert werden.
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Es zeigen:
- 1 zeigt ein Radlager gemäß dem Stand der Technik in einem Längsschnitt.
- 2 zeigt ein Radlager gemäß der Erfindung in einem Längsschnitt.
- 3 zeigt die Dichtung des Radlagers gemäß 2 in vergrößerter Darstellung.
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Die 1 zeigt ein Radlager 1 gemäß Stand der Technik mit einem Innenring 2 mit einer Innenringlaufbahn 3 und mit einem Außenring 4 mit einer Außenringlaufbahn 5 und mit Wälzkörpern 6, die zwischen Innenring 2 und Außenring 4 wälzend gelagert in einem Käfig 7 voneinander beabstandet angeordnet sind, sowie mit einer Dichtung 8, aufweisend einen Dichtungsträger 9 und eine Dichtlippe 10. Der Dichtungsträger 9 ist gemäß der dargestellten Ausführung als im Querschnitt gesehen L-Förmiger Kreisring ausgeführt und ist dabei mit einem seiner L-Schenkel am äußeren Rand, innenliegend am Außenring angebracht. Der andere L-Schenkel des Dichtungsträgers 9 trägt die Dichtlippe 10, welche am Innenring 2 bzw. einem entsprechenden Dichtring, der am Innenring 2 angebracht ist, mit ihren freien Enden dichtend anliegt. Der Innenring 2 ist zweiteilig ausgebildet und besteht aus zwei in einer radialen Ebene getrennten Ringhälften, wobei jede der Ringhälften gemeinsam mit dem einteilig ausgebildeten Außenring 4 die als Kugel ausgeführten und im Käfig 7 positionierten Wälzkörper 6 zwischen Innenringlaufbahn 3 und Außenringlaufbahn 5 tragen.
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2 zeigt ein Radlager 1 gemäß der Erfindung, welches in seinem grundsätzlichen Aufbau ähnlich zu dem in 1 beschriebenen Radlager 1 ausgebildet ist, mit einem Innenring 2 mit einer Innenringlaufbahn 3 und mit einem Außenring 4 mit einer Außenringlaufbahn 5 und mit Wälzkörpern 6, die zwischen Innenring 2 und Außenring 4 wälzend gelagert in einem Käfig 7 voneinander beabstandet angeordnet sind, sowie mit einer Dichtung 8, aufweisend einen Dichtungsträger 9 und eine Dichtlippe 10, wobei der Dichtungsträger 9 im Querschnitt gesehen T-förmig ausgeführt ist. Die am Dichtungsträger 9 angeordnete Dichtlippe 10 wirkt zum Zwecke der Abdichtung zwischen Innenring 2 und Außenring 4 mit einem am Innenring 2 angeordneten umlaufenden, kreisringförmig ausgebildeten im Querschnitt L-förmig gestalteten Dichtungsblech zusammen.
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Die 2 zeigt ferner, dass der als Kreisring ausgebildete Dichtungsträger 9 mit einer Hälfte seines horizontalen Stegs (bzw. seines T-Daches) randseitig außenliegend auf der äußeren Mantelfläche des Außenrings 4 umlaufend angeordnet ist.
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Die 2 ist auch zu entnehmen, dass der Außenring 4 auf seiner äußeren Mantelfläche randseitig eine den Außendurchmesser reduzierende, umlaufende Stufe zur Aufnahme des horizontalen Stegteils des Dichtungsträgers 9 aufweist, so dass der Außenring 4 eine im Wesentlichen ebene, stufenfreie Außenmantelfläche aufweist.
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Schließlich ist in 2 auch dargestellt, dass der Außenring 4 eine Breite aufweist, welche im Vergleich zum Innenring 2 reduziert ist, insbesondere soweit reduziert ist, dass zusammen mit dem montierten Dichtungsträger 9 im Wesentlichen die gleiche Breite, wie die des Innenrings 2 erreicht wird.
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Das Radlager 1 weist einen zweigeteilten Innenring 2 und einen einteiligen Außenring 4 auf und ist ferner als zweireihiges Radlager 1 mit als Kugeln ausgebildeten Wälzkörpern 6 ausgebildet.
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3 zeigt eine Dichtung 8 des erfindungsgemäßen Radlagers 1 in einer bevorzugten Ausführungsform. Dabei ist der kreisringförmige Dichtungsträger 9, der im Querschnitt gesehen T-förmig ausgebildet ist, durch entsprechende Falz- und/oder Biegeprozesse einteilig hergestellt. Dabei ist ein dachseitiger horizontaler Stegteil herstellungsbedingt materialtechnisch gedoppelt ausgebildet, während die andere Hälfte des horizontalen dachseitigen Stegs materialtechnisch einlagig ausgebildet ist (s. großen gestrichelten Kreisausschnitt, gekennzeichnet mit dem kürzeren Pfeil). Mit diesem einlagig ausgebildeten Stegteil wird der Dichtungsträger 9 dann randseitig an der äußeren Mantelfläche des Außenrings 4 angebracht (2). Durch diese Ausgestaltung wird ferner zusätzlich eine Art Labyrinthdichtung erreicht (s. kleiner gestrichelter Kreisausschnitt, gekennzeichnet mit dem längeren Pfeil).
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Der vertikale Stegteil des Dichtungsträgers 9 trägt die Dichtlippe 10, welche hier mit zwei freien Enden mit einem korrespondierenden kreisringförmigen, an der dem Au-ßenring 4 zugekehrten Mantelfläche des Innenrings 2 angeordneten Dichtring zusammenwirkt.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht als beschränkend, sondern als erläuternd anzusehen. Die nachfolgenden Patentansprüche sind so zu verstehen, dass ein genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungsform der Erfindung vorhanden ist. Dies schließt die Anwesenheit weiterer Merkmale nicht aus. Sofern die Patentansprüche und die vorstehende Beschreibung ‚erste‘ und ‚zweite‘ Merkmal definieren, so dient diese Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger Merkmale, ohne eine Rangfolge festzulegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Radlager
- 2
- Innenring
- 3
- Innenringlaufbahn
- 4
- Außenring
- 5
- Außenringlaufbahn
- 6
- Wälzkörpern
- 7
- Käfig
- 8
- Dichtung
- 9
- Dichtungsträger
- 10
- Dichtlippe