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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kühlung von Lebensmitteln, bestehend aus einem Kühlschrank und wenigstens einer Zusatzkühleinrichtung, wobei der Kühlschrank eine Kältemaschinenanordnung umfasst, die mit wenigstens einem Kühlschrankverdampfer verbunden ist. Die Erfindung betrifft auch eine kühlbare Arbeitsplatte und einen Kühlschrank.
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Gekühlte Oberflächen zur Ablage von Lebensmitteln sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt. Gemäß der Druckschrift
DE 1 777 353 U wird die zu kühlende Oberfläche über einem Tiefkühlfach angeordnet und eine verminderte Isolierung zwischen Tiefkühlfach und Oberfläche vorgesehen, sodass die Oberfläche gekühlt wird.
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Aus der Druckschrift
DE 8 207 847 U1 ist eine Gefriertruhe für die Zurschaustellung und Aufbewahrung von frischen Lebensmitteln bekannt. Die Truhe besitzt einen Unterbau in vorwiegend länglicher Ausführung, der in seinem Innern mit einem Hohlraum zur Aufnahme mindestens einer Kühlzelle und mit einer Tür versehen ist, einer gekühlten Ablage, die mindestens teilweise von transparenten Wänden eingefasst und parallel oberhalb des Unterbaus für die Zurschaustellung der zum Verkauf vorgesehenen Produkte angeordnet ist sowie Kühlvorrichtungen mit entsprechenden Leitungen von diesen Vorrichtungen zu einem Verdampfer, der mit dem Hohlraum und der Ablage in Verbindung steht. Der Verdampfer kühlt die Luft, die durch den Hohlraum und die Ablage nacheinander strömt und damit die Kälte in beide Bereiche einträgt. Nachteilig ist, dass die Oberfläche der Ablage nur so kalt sein kann wie die umgebende Luft innerhalb der gekühlten Ablage und dass der Hohlraum nicht komplett verschließbar ist.
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Auch bei der Lösung, die in der Druckschrift
DE 20 2005 012 073 U1 beschreiben wird, erfolgt die Kühlung durch einen Luftstrom. Der gekühlte Bereich ist daher ebenfalls gegenüber der Umgebung abgeschlossen. Ähnlich auch bei
DE 20 2005 006 835 U1 .
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Nach der Druckschrift
DE 20 2011 101 749 U1 wird ebenfalls ein kühlender Luftstrom erzeugt, um den Luftraum im Thekenbereich kühl zu halten. Zusätzlich sind unter der Kühlfläche aber Kältemittelrohre entlanggeführt, die deren unmittelbare Kühlung ermöglichen.
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In ganz ähnlicher Weise ist eine Kühlplatte gestaltet, die in der Druckschrift
DE 20 2017 101 581 U1 beschrieben ist. Dabei sind die Kältemittelrohre in eine Aluminiumplatte eingelassen, die mit der Kühlplatte thermisch verbunden ist. Das Kühlaggregat ist im Bereich unter der Kühlplatte eingebaut.
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Eine weitere kühlbare Arbeitsplatte, vorgesehen zur besseren Bearbeitung von Blätterteig, beschreibt die Druckschrift
DE 202 17 679 U1 . Die Arbeitsplatte auf eigenem Gestell erfordert auch hier ein eigenes Kühlaggregat, das unter der Arbeitsplatte angeordnet ist.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2011 000 545 B4 ist eine Vorrichtung zur Kühlung von Lebensmitteln mit einer Arbeitsplatte bekannt, die weiterhin ein gekühltes Behältnis für Konfiskat und einen Abwurf für Konfiskat aufweist, wobei der Abwurf eine Verbindung zwischen der Arbeitsplatte und dem Behältnis schafft. Die Arbeitsplatte wird gekühlt, indem kühle Luft unter dieser entlanggeführt wird. Das Behältnis ist nicht verschlossen.
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Nachteilig ist bei den bekannten Kühlplatten, dass ein Kühlaggregat erforderlich ist und durch seinen hohen Platzbedarf den verfügbaren Stauraum in dem Schrank unter der Arbeitsplatte erheblich vermindert. Zudem ist für die gekühlte Lagerung von Lebensmitteln ein gesonderter Kühlschrank nötig.
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Eine gesondert gekühlte Arbeitsplatte wird auch in der Druckschrift
DE 101 24 170 A1 beschrieben, wobei die Kühlung thermoelektrisch mittels eines Peltierelements erfolgt. Eine solche Kühlung benötigt zwar keinen gesonderten Raum für ein Kühlaggregat, hat aber einen relativ hohen Energiebedarf und bringt auch eine erhebliche Wärmeentwicklung mit sich.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Kühlung von Lebensmitteln, umfassend einen Kühlschrank und eine Arbeitsplatte, anzubieten, bei der bei geringem Energiebedarf der Stauraum unter der Arbeitsplatte uneingeschränkt zur Verfügung steht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Kühlung von Lebensmitteln, bestehend aus einem Kühlschrank, dieser umfassend eine Kältemaschinenanordnung, die mit wenigstes einem Kühlschrankverdampfer verbunden ist, und weiterhin bestehend aus wenigstens einer Zusatzkühleinrichtung, bevorzugt umfassend einen Zusatzverdampfer. Dadurch ist die Zusatzeinrichtung nach Bedarf kühlbar. Nach der Erfindung ist der Zusatzverdampfer über Kältemittelleitungen mit der Kältemaschinenanordnung des Kühlschranks verbunden und damit in das Kältesystem des Kühlschranks eingebunden. Bevorzugt ist ein Drosselventil vor dem Zusatzverdampfer in der Weise angeordnet, dass die Kältemittelleitungen als zusätzlicher Kondensor fungieren.
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Alternativ ist es vorgesehen, an einem der Verdampfer, beispielsweise im Kühlschrank oder auch dem Zusatzverdampfer in der Nähe der Arbeitsplatte, mittels Wärmeübertrager die Kälte auf ein weiteres Kälteträgerfluid zu übertragen und zu den Zusatzkühleinrichtungen zu leiten. Dies hat den Vorteil, dass ein Eingriff in das Kälteerzeugungssystem unterbleiben kann und ein bei unerwünschtem Austritt, beispielsweise aus einem undichten Schlauch als Kältemittelleitung, weniger kritisches Fluid als Kälteträgerfluid zum Einsatz kommen kann. Das Kältesystem des Kühlschranks bliebe in dem Fall intakt.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Zusatzkühleinrichtung als eine über flexible Kältemittelleitungen angebundene Handkühleinrichtung, umfassend einen Handgriff und eine Kühlfläche, ausgeführt ist. Die Kühlfläche ist bevorzugt als ein zu einer Wendel geformt und als gewundenes Wendelrohr ausgebildet, ähnlich einem Tauchsieder. Besonders bevorzugt ist das Innere der Wendel mit einem Strömungsantrieb, z. B. ausgeführt als ein Propeller, versehen. Damit wird das zu kühlende Medium bewegt und es kommt zum verbesserten Kälteübergang zwischen Wendel und zu kühlendem Medium bzw. Wärmeentzug.
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Das Wendelrohr ist unmittelbar als ein Verdampfer ausgebildet, wozu es einen Anschluss an eine Kältemittelleitung aufweist, oder die Kälte wird alternativ zur Handkühleinrichtung über ein zusätzliches Kälteträgermittel zugeführt. Die Anbindung an den eigentlichen Kältekreislauf erfolgt in dem Fall über einen Wärmeübertrager von einem der Verdampfer, beispielsweise im Kühlschrank oder auch in der Nähe der Arbeitsplatte. Letztere Ausführungsform hat den Vorteil, dass ein Eingriff in das Kälteerzeugungssystem unterbleiben kann, ist jedoch mit einem höheren Aufwand verbunden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Zusatzkühleinrichtung als eine kühlbaren Arbeitsplatte ausgeführt ist. Auf dieser können beispielsweise wärmeempfindliche Lebensmittel zubereitet oder zwischengelagert werden. Auch das zügige Herunterkühlen von Speisen ist möglich, indem ein Gefäß auf die Arbeitsplatte gestellt wird.
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Es hat sich als günstig erwiesen, wenn die Leistungen des Kühlschrankverdampfers und des Arbeitsplattenverdampfers getrennt regelbar sind, für die Arbeitsplatte bevorzugt durch ein an der Arbeitsplatte angeordnetes Steuermittel.
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Vorteilhafterweise umfasst die Kältemaschinenanordnung wenigstens zwei getrennte Kältemaschinen für den Kühlschrank und die Arbeitsplatte, ggf. auch zwei getrennte Kältemaschinen für Kühl- und Gefrierfach, wie dies nach dem Stand der Technik üblich ist. Anstelle einer gesonderten Kältemaschine für den Betrieb des Arbeitsplattenverdampfers ist es nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung auch vorgesehen, einen Teilstrom des Kältemittels von einer einzigen Kältemaschine abzuzweigen und dem Arbeitsplattenverdampfer zuzuführen. Eine weitere Alternative sieht vor, an einem der Verdampfer, beispielsweise im Kühlschrank oder auch in der Nähe der Arbeitsplatte, mittels Wärmeübertrager die Kälte auf ein weiteres Kälteträgerfluid zu übertragen und zu den Zusatzkühleinrichtungen zu leiten. Dies hat den Vorteil, dass ein Eingriff in das Kälteerzeugungssystem unterbleiben kann.
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Es hat sich als Vorteil erwiesen, wenn wenigstens eine der Kältemaschinen als Kompressionskältemaschine ausgeführt ist. Eine Kompressionskältemaschine ist besonders effizient und geeignet für den im Rahmen der Erfindung vorgesehen Zweck.
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Bevorzugt ist wenigstens eine der Verbindungen der Kältemittelleitungen kuppelbar ausgeführt ist, sodass beispielsweise die Arbeitsplatte oder die Handkühleinrichtung zu- und abgekuppelt werden kann. Eine solche Kupplung muss im abgekuppelten Zustand beidseits abgedichtet sein, wie dies z. B. von Gassteckdosen oder Druckluftleitungen bekannt ist. Es ist auch vorgesehen, Vor- und Rücklauf zusammen in einer Kupplung, die beispielsweise koaxial ausgeführt ist, zu fassen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Arbeitsplatte zur Verwendung in einer Vorrichtung, wie zuvor beschrieben. Vorteilhaft ist die Arbeitsplatte durch eine Abdeckhaube abdeckbar, um eine unnötige Erwärmung und auch eine Verunreinigung zu vermeiden. Damit können auch Lebensmittel außerhalb des Kühlschranks kühl gelagert werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird weiterhin gelöst durch einen Kühlschrank zur Verwendung in einer Vorrichtung, wie zuvor beschrieben, umfassend wenigstens einen Anschluss für Zuleitungen der wenigstens einen Zusatzkühleinrichtung, insbesondere des Verdampfers der Handkühleinrichtung oder des Arbeitsplattenverdampfers. Bei einem bevorzugten Kühlschrank, ist eine zusätzliche Kältemaschine zur Verbindung mit dem Arbeitsplattenverdampfer vorgesehen.
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Anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und ihrer Darstellung in den zugehörigen Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Kühlen von Lebensmitteln, umfassend einen Kühlschrank 2 und eine Arbeitsplatte 40, die in einen Schrank 3 eingebaut ist.
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Der Kühlschrank 2 weist einen Kühlschrankverdampfer 28 für ein Kühlfach und einen Kühlschrankverdampfer 28` für ein Gefrierfach auf. Zur Versorgung der Kühlschrankverdampfer 28, 28` für die Kälteabgabe bzw. den Wärmeentzug ist jeweils eine Kältemaschine 24, 24` vorgesehen und mit diesen über Kältemittelleitungen 30 verbunden.
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Darüber hinaus ist eine Kältemaschine 25 vorgesehen und mit einem Arbeitsplattenverdampfer 41 über weitere Kälteleitungen 30 verbunden. Die Verbindung ist fest installiert, kann alternativ aber auch über lösbare Kupplungen erfolgen.
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An der Arbeitsplatte 40 ist ein Steuermittel 42 angeordnet, über das auf die Zufuhr von Kältemittel zum Arbeitsplattenverdampfer 41 Einfluss genommen und damit die Temperatur der Arbeitsplatte 40 eingestellt werden kann, wenn auch ein Regler umfasst ist. Weiterhin weist die Arbeitsplatte 40 eine Abdeckhaube 44 auf, die über die Arbeitsplatte 40 gestülpt werden kann. Dadurch werden Verunreinigungen und ein unnötiger Kälteverlust vermieden. Darüber hinaus können, insbesondere bei Platzmangel im Kühlschrank 2, Lebensmittel unter der Haube kühl gelagert werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Handkühleinrichtung 50, die einen Handgriff 52 aufweist, an dem an einer ersten Seite die Kälteleitungen 30 angeschlossen sind und an einer zweiten Seite die Kühlfläche 54 austritt. Die Kühlfläche 54 ist als ein Rohr ausgeführt, dass zu einer Wendel ähnlich wie bei einem Tauchsieder geformt ist.
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Um darüber hinaus den Wärmeübergang von dem zu kühlenden Medium auf die Kühlfläche 54 zu verbessern, ist ein Propeller 56 vorgesehen, der die Strömungsgeschwindigkeit an der Kühlfläche 54 erhöht. Dessen Antrieb ist ebenfalls im Handgriff 52 untergebracht, wobei die zum Antrieb erforderliche Drehbewegung über die Welle 57 auf den Propeller 56 übertragen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Kühlschrank
- 3
- Schrank
- 22
- Kältemaschinenanordnung
- 24, 24`
- Kältemaschine Kühlschrank
- 25
- Kältemaschine Arbeitsplatte
- 28, 28'
- Kühlschrankverdampfer
- 30
- Kältemittelleitung
- 40
- Arbeitsplatte
- 41
- Arbeitsplattenverdampfer
- 42
- Steuermittel
- 44
- Abdeckhaube
- 50
- Handkühleinrichtung
- 52
- Handgriff
- 54
- Kühlfläche
- 56
- Propeller
- 57
- Welle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1835837 U [0002]
- DE 102006040373 A1 [0002]
- DE 102009038445 A1 [0002]
- EP 2180139 A2 [0002]
- DE 1777353 U [0003]
- DE 8207847 U1 [0004]
- DE 202005012073 U1 [0005]
- DE 202005006835 U1 [0005]
- DE 202011101749 U1 [0006]
- DE 202017101581 U1 [0007]
- DE 20217679 U1 [0008]
- DE 102011000545 B4 [0009]
- DE 10124170 A1 [0011]