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Die Erfindung betrifft eine WC-Sitzgarnitur gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Der Grundaufbau derartiger WC-Sitzgarnituren ist beispielsweise in dem Patent
DE 100 51 805 B4 der Anmelderin beschrieben. Bei dieser Lösung sind keramikseitig zwei Befestigungspins vorgesehen, auf die die WC-Sitzgarnitur aufsetzbar ist. Dabei tauchen die Pins jeweils in eine Aufnahme eines Adapterelementes einer WC-Sitzgelenkanordnung mit einer Dämpfungseinrichtung ein, die die Absenkbewegung eines WC-Sitzes oder eines WC-Deckels der WC-Sitzgarnitur dämpft. Der WC-Sitz beziehungsweise der WC-Deckel sind über Kloben mittelbar oder unmittelbar an / auf der Sitzgelenkanordnung gelagert, so dass diese eine Art Schwenkachse bildet.
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In der ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehenden
WO 2016/020409 A1 ist eine WC-Sitzgarnitur offenbart, bei der sitzseitig elektrische Verbraucher, beispielsweise eine Sitzheizung und ein Sensor integriert sind. Die Stromversorgung dieser Verbraucher erfolgt über eine Steuereinheit (Technikbox), die auf die Keramik aufgesetzt ist und an der vorzugsweise der Sitz und der Deckel gelagert sind. Die elektrische Kontaktierung erfolgt dabei über elektrische Leitungen, die von den elektrischen Verbrauchern im Sitz oder im Deckel hin zu der Steuereinheit geführt sind. Soll nun der Sitz oder der Deckel abgenommen werden, so muss zunächst diese Leitungsverbindung gelöst werden. Ein weiteres Problem derartiger Lösungen besteht darin, dass die Leitungsverbindung zwischen der Stromversorgung und der WC-Sitzgarnitur sorgfältig abgedeckt werden muss, so dass eine Verschmutzung verhindert wird.
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In jüngster Zeit besteht ein Trend dahingehend, in die WC-Sitzgarnitur zusätzlich zur Sitzheizung weitere Funktionen zu integrieren. So kann, wie bei der oben genannten Lösung, ein Sensor zum Erfassen der Benutzung der WC-Sitzgarnitur vorgesehen sein, so dass beispielsweise nach der Nutzung ein automatischer Schließvorgang eingeleitet werden kann.
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In der
DE 10 2016 108 379 A1 der Anmelderin wird eine WC-Sitzgarnitur beschrieben, bei der weitere Sensoren zur mittelbaren oder unmittelbaren physiologischer oder gesundheitsspezifischer Parameter / Vitaldaten eines Nutzers integriert sind. Über diese Sensoren kann der Parameter selbst oder ein für die Berechnung des Parameters erforderlicher Wert erfasst werden. So kann beispielsweise aus dem erfassten Gewicht in Kenntnis der Körpergröße ein BMI (Body-Maß-Index) berechnet werden. Prinzipiell können über eine derartige Sensoranordnung auch Vitaldaten wie Puls, Blutdruck, Körpertemperatur, Körperfettanteil, Blutzuckergehalt etc. erfasst werden.
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Die Stromversorgung dieser elektrischen Verbraucher und der Datenaustausch zwischen der Technikbox und den Sensoren ist problematisch, da innerhalb der WC-Sitzgarnitur nur wenig Raum zur Leitungs-/Kabelführung verbleibt. Bekannt sind Lösungen, bei denen die Einzelleitungen durch die Kloben und die Sitzgelenkanordnung in die Technikbox geführt sind. Diese Anzahl von Leitungen benötigt viel Bauraum in einem Bereich, in dem auch Dämpfer und Aktoren/Motoren angeordnet sind.
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In der
WO 2017/029369 A1 der Anmelderin ist eine WC-Sitzgelenkanordnung beschrieben, bei der die Stromzuführung / Energieversorgung über Leitungen erfolgt, wobei im Bereich eines Dämpfers der WC-Sitzgelenkanordnung ein Steckerteil vorgesehen ist, dem ein sitz- und/oder deckelseitiges Steckergegenstück zugeordnet ist, so dass bei der Montage der WC-Sitzgarnitur, bei der die WC-Sitzgelenkanordnung in Wirkverbindung mit dem WC-Sitz und dem WC-Deckel gebracht wird, die elektrische Verbindung relativ einfach durch Verbinden des Steckerteils mit dem Steckergegenstück erfolgen kann. Bei einer in der letztgenannten Druckschrift beschriebenen bevorzugten Ausführungsform erfolgt dann die Verbindung mit der externen Stromversorgung über die keramikseitigen Befestigungspins, so dass im Anbindungsbereich des Befestigungspins an ein Adapterstück des Dämpfers ebenfalls eine elektrische Steckverbindung vorgesehen ist.
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Diese im Hinblick auf die Montage optimierte Version hat jedoch ebenfalls den vorbeschriebenen Nachteil, dass ein hoher Aufwand bei der elektrischen Kontaktierung zwischen der externen Stromversorgung und den sitzgarniturseitigen elektrischen Verbrauchern erforderlich ist.
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Bei derartigen Lösungen können zwar die elektrischen Verbraucher (Sitzheizung, Sensoren) bereits beim Pressen / Spritzgießen in den Deckel oder Sitz integriert werden - problematisch ist jedoch weiterhin die Verkabelung/Leitungsführung außerhalb dieser Komponenten, insbesondere im Bereich der WC-Sitzgelenkanordnung.
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In der ebenfalls auf die Anmelderin zurückzuführenden Druckschrift
DE 10 2010 010 881 A1 ist eine WC-Sitzgarnitur mit einem motorischen Antrieb zum Öffnen/Schließen des Sitzes oder des Deckels dargestellt. Die Stromversorgung des Aktors erfolgt dabei über die oben beschriebenen Pins.
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Aufgrund des Trends, eine Vielzahl von Sensoren in die WC-Sitzgarnitur zu integrieren, ist insbesondere die Datenübertragung zwischen diesen Sensoren und einer ortsfesten, beispielsweise in der Technikbox aufgenommenen Steuereinheit schwierig, da - wie vorstehend ausgeführt - nur wenig Raum zur Leitungsführung zur Verfügung steht. Dies ist insbesondere bei modernen, mit einem flachen, kompakten Design ausgeführten Sitzen der Fall.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine WC-Sitzgarnitur zu schaffen, bei der die Datenübertragung vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine WC-Sitzgarnitur mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße WC-Sitzgarnitur hat einen WC-Sitz und einen WC-Deckel (im Folgenden Sitz und Deckel genannt), die mittels einer Sitzgelenkanordnung lösbar und schwenkbar mit keramikseitigen Befestigungsmitteln verbunden sind. Die Sitzgarnitur ist des Weiteren mit elektrischen Verbrauchern, beispielsweise Sensoren, einer Heizung und/oder Aktoren ausgeführt. Die Übertragung der von den Sensoren erfassten Daten an eine Steuereinheit erfolgt mittels einer Signalübertragungseinrichtung. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, diese Signalübertragungseinrichtung zur kontaktlosen Datenübertragung oder alternativ zur Datenübertragung mittels zumindest eines BUS-Systems auszuführen.
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Derartige Lösungen haben den Vorteil, dass zur Datenübertragung zwischen der Sitzgarnitur und der ortsfesten Steuereinheit allenfalls eine BUS-Leitung erforderlich ist, so dass gegenüber den herkömmlichen Lösungen, bei denen die Datenübertragung mittels einer Vielzahl von Signalleitungen erfolgt, der vorrichtungs- und montagetechnische Aufwand deutlich vereinfacht ist. Bei den übertragenen Daten kann es sich um Steuersignale für die oben genannten Aktoren oder um von den Sensoren erfasste Messsignale handeln. Demzufolge erfolgt die Datenübertragung in beiden Richtungen zwischen der Steuereinheit und dem jeweiligen elektrischen Verbraucher (Aktor, Heizung, Sensoren, etc.). Da allenfalls die BUS-Leitung erforderlich ist, ist eine Integration des Signalübertragungspfades in die Sitzgarnitur äußerst einfach und platzsparend herzustellen.
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Bei einer Lösung mit einem BUS-System werden vorzugsweise ein steuereinheitsseitiger Controller und ein sitzgarniturseitiger Controller über eine BUS-Leitung verbunden. Diese erstreckt sich vorzugsweise durch einen Kloben der Sitzgarnitur und/oder das keramikseitige Befestigungsmittel hindurch.
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Das BUS-System kann beispielsweise mit einem CAN-BUS (Controlled Area Network), einem LIN-BUS (Local Interconnect Network) oder einem MOST-BUS (Media Oriented Systems Transport) ausgeführt sein. Bei einer Vielzahl von in die Sitzgarnitur integrierten Sensoren oder sonstigen elektrischen Verbrauchern können zur Datenübertragung auch mehrere BUS-Systeme gleicher oder unterschiedlicher Bauart verwendet werden, denen dann unterschiedliche Sensoren zugeordnet sind.
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Der Aufbau der Sitzgarnitur ist besonders einfach, wenn die externe Steuereinheit in einer Technikbox der Sitzgarnitur angeordnet wird.
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Wie vorstehend erläutert, ermöglicht es das erfindungsgemäße Konzept, die Sensoren oder sonstigen elektrischen Verbraucher und das BUS-System (abgesehen von der BUS-Leitung/den BUS-Leitungen) beim Formen (Pressen, Spritzgießen) des Deckels und des Sitzes zu integrieren, so dass der fertigungstechnische Aufwand minimal ist.
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Anstelle des direkten Verpressens/Umgießens der Komponenten können beim Formen auch wenigstens eine Aufnahme/ein Hohlraum oder mehrere Aufnahmen/Hohlräume erzeugt werden/sein, in den oder die diese Komponenten, insbesondere die Sensoren, nachträglich eingesetzt werden/sind. Die Befestigung kann dann stoffschlüssig (beispielsweise durch Kleben) form- und/oder kraftschlüssig erfolgen/sein.
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Dabei kann auch vorgesehen werden, die Hohlräume nach der Montage der Komponenten abzudecken. In einer Weiterbildung sind die Hohlräume demgemäß, insbesondere nach der Montage der Komponenten, abgedeckt. Prinzipiell können die Komponenten auch blank liegen.
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Die kontaktlose Datenübertragung kann beispielsweise mittels WLAN/Wifi, Bluetooth, ZigBee, NFC, Wibree/BLE, IrDA, WIS oder Funk erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere kontaktlose Datenübertragungsverfahren anwendbar.
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Bei der kontaktlosen Übertragung ist steuereinheits- und sensorseitig jeweils ein Transmitter zur kontaktlosen Datenübertragung vorgesehen. Die Auslegung erfolgt derart, dass die geringen Abstände zwischen Technikbox und Sensor/elektrischer Verbraucher überbrückbar sind, ohne Interferenzen mit umliegenden Funknetzen herbeizuführen.
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Bei der Datenübertragung von und zu einem Sensor ist dem sensor- der technikboxseitigen seitigen Controller oder Transmitter ein Messumformer zugeordnet.
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Die Datenauswertung und Bedienung der elektrischen Verbraucher ist besonders komfortabel, wenn die Daten auch an ein Handheld, beispielsweise Tablet oder ein Mobiltelefon übertragen werden.
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Der Aufwand zur Verkabelung lässt sich weiter verringern, wenn die Energieübertragung zu den elektrischen Verbrauchern, beispielsweise den Sensoren, Aktoren, einer Sitzheizung oder dergleichen ebenfalls kontaktlos, vorzugsweise induktiv erfolgt.
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Der steuerungstechnische Aufwand ist besonders minimal, wenn zur Energie- und Datenübertragung das gleiche System, beispielsweise ein induktives System (WIS) verwendet ist.
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Die induktive Energieübertragung ist ausführlich in der parallelen, am gleichen Tag hinterlegten Patentanmeldung beschrieben. Auf den Inhalt dieser Patentanmeldung wird ausdrücklich Bezug genommen, so dass deren gesamte Offenbarung auch zur Offenbarung der vorliegenden Patentanmeldung zu zählen ist.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine stark schematisierte Ansicht einer mit einem BUS-System ausgeführten WC-Sitzgarnitur und
- 2 eine WC-Sitzgarnitur mit einer kontaktlosen Datenübertragung.
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In 1 ist in sehr vereinfachter Form eine Draufsicht auf eine WC-Sitzgarnitur 1 dargestellt, die - wie eingangs ausgeführt - einen Sitz 2 und einen Deckel 4 aufweist, die mittels einer angeordneten Sitzgelenkanordnung 6 miteinander verbunden sind und über nicht dargestellte Befestigungsmittel an der Keramik befestigt werden. Die Sitzgelenkanordnung 6 wird vorzugsweise mit Dämpfern zur Dämpfung der Absenkbewegung des Sitzes 2 und des Deckels 4 ausgeführt. Prinzipiell kann die Öffnungs- und Schließbewegung der Sitzgarnitur 1 auch mittels Aktoren (beispielsweise Elektromotoren) erfolgen. Üblicher Weise sind in einen derartigen hochwertigen Sitz 2 eine Sitzheizung und sonstige Sensoren zur Erfassung von Vitalfunktionen bzw. Betriebsparametern der Sitzgarnitur 1 integriert.
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Derartige elektrische Verbraucher werden über eine Technikbox 8 mit Energie versorgt. Diese Technikbox 8 enthält auch eine Steuereinheit zur Datenverarbeitung der mittels der Sensoren erfassten Messsignale und zur Ansteuerung und Stromversorgung der elektrischen Verbraucher.
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In 1 ist mit dem Bezugszeichen 10 ein Sensor bezeichnet. Wie eingangs erläutert kann dies ein Vitalsensor sein oder auch ein Sensor zur Erfassung bestimmter Betriebszustände, wie beispielsweise der Temperatur des Sitzes 2 sein, so dass die Sitzheizung (nicht dargestellt) entsprechend ansteuerbar ist.
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Die Signal-/Datenübertragung vom Sensor 10 zur Technikbox 8 erfolgt beim dargestellten Ausführungsbeispiel über ein BUS-System 12. Dieses kann beispielsweise mit einem CAN-BUS, einem LIN-BUS oder einem MOST-BUS ausgeführt sein. Beim erst genannten CAN-BUS handelt es sich um ein 2-Draht-BUS-System (Twisted Pair), wobei ein Kabel für High(-Speed) und ein Kabel für Low(-Speed) steht. Ein LIN-BUS-System hat lediglich eine Leitung. Üblicher Weise wird dieses LIN-BUS-System als untergeordnetes Sub-BUS-System zum CAN-BUS verwendet. Das MOST-BUS-System verwendet anstelle von Kabeln Lichtleiter zur Signal-/Datenübertragung.
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Prinzipiell können selbstverständlich auch andere bekannte BUS-Systeme wie beispielsweise FlexRay oder Byteflight verwendet werden, die letztgenannten Systeme sind hochwertige High-Speed-BUS-Systeme für extrem hohe Datenraten.
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Der prinzipielle Aufbau all dieser BUS-Systeme ist bekannt, so dass weitere Erläuterungen mit auf Verweis auf die Fachliteratur entbehrlich sind.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird beispielsweise ein CAN-BUS-System 12 verwendet, bei dem in der Technikbox 8 ein Controller 14 integriert ist. Die eigentliche Signalübertragung erfolgt über eine als Twisted-Pair ausgeführte BUS-Leitung 16. Diese erstreckt sich, wie eingangs ausgeführt, durch einen der Kloben 18, 20 derjenigen Komponente, die mit einem Sensor 10 ausgeführt ist. Mit dem Kloben 18, 20 ist der Sitz 2 und entsprechend der Deckel 4 schwenkbar auf der Sitzgelenkanordnung 6 gelagert. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich somit die BUS-Leitung 16 durch den Kloben 20 des Sitzes 2. Da lediglich eine BUS-Leitung 16 durch den Kloben 18 hindurchgeführt werden muss, verbleibt genügend Bauraum, um diese Leitung zu integrieren.
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Der Sensor 10 ist in das Material des Sitzes 2 integriert. Dabei wird es bevorzugt, wenn der Sensor 10 bereits beim Pressen eingebaut wird.
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Anstelle eines derartigen Verpressens/Umspritzens der Komponenten kann/können beim Formen, beispielsweise beim Pressen oder Spritzgießen, auch wenigstens eine Aufnahme/ein Hohlraum oder mehrere Aufnahmen/Hohlräume ausgebildet werden/sein, in denen dann nachträglich die genannten Komponenten montiert werden/sind. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen/dadurch ausgebildet sein, dass die Komponenten durch Kleben oder dergleichen befestigt werden/sind. Für den Fall, dass diese Hohlräume an Sichtflächen angrenzen, können diese abgedeckt werden/sein. Ansonsten ist auch ein blank liegen der Komponenten möglich.
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In entsprechender Weise ist in den Sitz 2 (oder der sonstigen Komponente, in der ein Sensor aufgenommen ist) mit einem dem Sensor 10 zugeordneten sensorseitigen Controller 22 ausgeführt, der beispielsweise mitmeines Messumformers ausgeführt ist, um die vom Sensor 10 erfassten Signale, beispielsweise ein der Temperatur entsprechendes Eingangssignal in ein Ausgangssignal umzuformen, das über den in der Technikbox 8 verbauten Controller 14 verarbeitbar ist. Der Messumformer kann auch in der Technikbox angeordnet sein.
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Zur Energieversorgung des Sensors 10 kann im Sitz (bzw. im Deckel 4) ein Akku oder eine sonstige Energiequelle integriert sein - hierauf wird noch bei der Beschreibung des Ausführungsbeispiels gemäß 2 näher eingegangen.
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Wie erläutert, können bei hochwertigen Sitzgarnituren 1 eine Vielzahl von Sensoren im Sitz 2 und im Deckel 4 verbaut werden - diese können dabei alle über das vorbeschriebene BUS-System 12 mit dem in der Technikbox 8 verbauten Controller 14 kommunizieren. Prinzipiell ist es auch möglich, den Sensoren gruppenweise unterschiedliche BUS-Systeme oder BUS-Sub-Systeme zuzuordnen.
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Jede Variante hat jedoch den Vorteil, dass eine minimale Anzahl von Leitungen zur Datenübertragung von der Technikbox 8 zum Sitz 2 bzw. Deckel 4 und den darin aufgenommenen Sensoren geführt werden muss. Die Anzahl der verbauten Sensoren hat somit praktisch keine Auswirkung auf den für die Leitungsdurchführung erforderlichen Bauraum im Kloben.
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Selbstverständlich ist das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel nicht auf eine Leitungsführung durch den Kloben beschränkt, sondern es können auch andere Komponenten der Sitzgarnitur 1 zur Leitungsführung verwendet werden. Prinzipiell ist es beispielsweise vorstellbar, die BUS-Leitung 16 außerhalb der Kloben 18, 20 zum Sitz 2 oder Deckel 4 zu führen.
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2 zeigt eine Variante mit drahtloser Datenübertragung, bei der somit die Anzahl der Leitungen zwischen Sitz 2/Deckel 4 und Technikbox 8 weiter reduziert ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die draht-/kontaktlose Datenübertragung beispielsweise über WLAN, Bluethooth, ZigBee, NFC, Wibree(/BLE), WiMAX, IrDA, WIS oder Mobilfunk. Gemäß dem in 2 als Blockschaubild dargestellten drahtlosen Übertragungssystem ist wiederum ein Sensor 10 in den Sitz 2 integriert. Dieser Sensor 10 ist mit einem Transmitter 24 verbunden, dem - wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel - ein Messumformer zugeordnet sein kann, über den das Messsignal des Sensors 10 in eine Ausgangsgröße umgewandelt wird, die von der Steuereinheit in der Technikbox 8 verarbeitbar ist. Über den Transmitter 24 werden dann die der Ausgangsgröße entsprechenden Messsignale drahtlos an einen in der Technikbox 8 verbauten technikboxseitigen Transmitter 26 übertragen, der mit der in der Technikbox 8 verbauten Steuereinheit in Signalverbindung steht, so dass dort die entsprechende Signalverarbeitung erfolgt. Selbstverständlich kann die Datenkommunikation auch in umgekehrter Richtung von der Technikbox 8 hin zu den sitzgarniturseitigen Sensoren 10 bzw. elektrischen Verbrauchern erfolgen, um diese entsprechend anzusteuern.
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Wie vorstehend anhand 2 erläutert, kann auch die Stromversorgung der elektrischen Verbraucher oder Sensoren 10 drahtlos erfolgen, um die Anzahl der sich zwischen der Technikbox 8 und der Sitzgarnitur 1 erstreckenden Leitungen zu minimieren. In der parallelen Patentanmeldung wird die Energieübertragung auf dem Weg der induktiven Kopplung erläutert. Wie vorstehend erklärt, kann die drahtlose Datenkommunikation auch nach einem induktiven System (WIS) erfolgen. Eine derartige Übertragungstechnologie ist im Prinzip auch für die Energieversorgung der elektrischen Verbraucher oder Sensoren oder Aktoren einsetzbar.
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In 2 links ist beispielhaft eine Energieübertragungskette 28 erläutert, die zur Energieversorgung eines Sensors 10 genutzt wird und die im Detail in der parallelen Anmeldung beschrieben ist, so dass hier lediglich die prinzipiellen Bauelemente erläutert werden. Es sei angenommen, dass die Technikbox 8 an eine Stromversorgung 30 angeschlossen ist, die über eine Stromzuführung 32 einen Sender 34, beispielsweise einen Frequenzmodulator mit elektrischer Energie versorgt, der in einer Primärspule 36 ein hochfrequentes magnetisches Wechselfeld erzeugt, das in der 2 mit dem Bezugszeichen 38 gekennzeichnet ist. Durch Induktion wird in einem sensorseitigen Koppelelement, im Folgenden Sekundärspule 40 genannt, eine entsprechende, hochfrequente Induktionsspannung erzeugt, die dann mittels eines Empfängers, beispielsweise eines Gleichrichters 42, in eine Gleichspannung umgewandelt wird. Mittels dieser Gleichspannung wird dann ein elektrischer Speicher, beispielsweise ein Akku 44 oder ein Kondensator aufgeladen, über den dann letztendlich die Stromversorgung des Sensors 10 erfolgt. Bei einer derartigen Lösung ist die Verbindung zur Stromversorgung 32 und damit zur Primärspule 36 lediglich dann erforderlich, wenn der Speicher 44 aufgeladen wird. Dessen Kapazität ist so ausgelegt, dass er den Sensor 10 während der jeweiligen Benutzungszeit bis zum nächsten Aufladen mit Energie versorgen kann. Dieses Aufladen erfolgt beispielweise dann, wenn der Sitz 2 und der Deckel 4 eine vorbestimmte Betriebsposition zu einander oder zur Technikbox 8 einnehmen, so dass dann das Aufladen erfolgt. Prinzipiell kann die Primärseite der Energieübertragungskette 28 auch in der Keramik oder einem Spülkasten oder einer Wand integriert sein - weitere Einzelheiten dieses Konzeptes sind in der parallelen Patentanmeldung der Anmelderin erläutert.
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Wenn beispielsweise die Primärseite in die Keramik oder den Spülkasten integriert ist, ist die Stromversorgung der Sensoren 10 oder sonstigen Verbraucher praktisch ohne Kabel möglich. In dem Fall, in dem die Primärseite in eine der Sitzgarniturkomponenten integriert ist, ist es lediglich erforderlich, die in eine der Komponenten integrierte Primärseite über ein Kabel, dass sich beispielsweise durch einen der Kloben 18, 20 erstreckt, mit der Technikbox 8 zu verbinden. Prinzipiell ist es auch möglich, die Primärseite im Deckel 4 oder im Sitz und die Sekundärseite im jeweils anderen Bauteil auszubilden. Bei einer externen Anordnung der Primärseite, beispielsweise in der Keramik oder in einer Wand oder einem Spülkasten, können die elektrischen Speicher sowohl im Sitz 2 als auch im Deckel 4 bei Anlage an diesen Bereich aufgeladen werden.
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Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht somit eine Datenübertragung und ggf. auch eine Energieübertragung, bei der die Anzahl der in der Sitzgarnitur zu verlegenden Leitungen minimiert ist. Das erfindungsgemäße Konzept erlaubt es desweiteren, die zur Daten-/Energieübertragung erforderlichen Bauelemente bereits bei der Herstellung der Sitzgarnitur durch Pressen/Spritzgießen zu integrieren oder entsprechende Aufnahmeräume vorzusehen, in die diese Komponenten mit geringem Aufwand eingebaut werden können.
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Aufgrund der kompakten Lösung mit keinen oder wenigen Leitungen zur Energie-/Datenübertragung sind die Freiheitsgrade zur Gestaltung des Sitzgarniturdesigns gegenüber herkömmlichen Lösungen deutlich erhöht, so dass zum einen eine ästhetische Formgebung und zum anderen eine hochwertige technologische Ausstattung realisiert werden kann.
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Zur Vereinfachung der Kontrolle de WC-Sitzgarnitur, beispielsweise in einem Krankenhaus oder einem Sanatorium, können die vom Sensor 10 erfassten Daten auch per Funk an ein Handheld, beispielsweise ein Mobilfunkgerät oder ein Tablet übertragen werden.
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Offenbart ist eine WC-Sitzgarnitur, bei der in einen Sitz oder einen Deckel Sensoren oder sonstige elektrische Verbraucher integriert sind, wobei die Datenübertragung von den Sensoren zu einer zentralen Steuereinheit mittels eines BUS-Systems oder kontaktlos erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzgarnitur
- 2
- Sitz
- 4
- Deckel
- 6
- Sitzgelenk
- 8
- Technikbox
- 10
- Sensor
- 12
- BUS-System
- 14
- Controller
- 16
- BUS-Leitung
- 18
- Kloben
- 20
- Kloben
- 22
- sensorseitiger Controller
- 24
- Transmitter
- 26
- technikboxseitiger Transmitter
- 28
- Energieübertragungskette
- 30
- Stromversorgung
- 32
- Stromzuführung
- 34
- Sender
- 36
- Primärspule
- 38
- Wechselfeld
- 40
- Sekundärspule
- 42
- Gleichrichter
- 44
- Akku
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10051805 B4 [0002]
- WO 2016/020409 A1 [0003]
- DE 102016108379 A1 [0005]
- WO 2017/029369 A1 [0007]
- DE 102010010881 A1 [0010]