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Die Erfindung betrifft einen Filter zum Schutz vor Partikeln in Fluiden, vorzugsweise zur Anwendung bei Ventilhülsen von Ventilen, aufweisend einen Filterträger mit einem Filtergewebe, welcher Filterträger zumindest teilweise aus einem Kunststoffmaterial besteht.
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Die
DE 10 2016 219 631 A1 offenbart ein Überströmventil, welches eine Filtereinrichtung aufweist, die ein Kunststoffgehäuse mit mindestens einem integrierten Filtergewebe beinhaltet. Das Filtergewebe ist mit dem Kunststoff des Kunststoffgehäuses durch ein Spritzgießverfahren umspritzt.
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Die
DE 10 2017 115 097 A1 offenbart ein hydraulisches Abstützelement für einen Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors, mit einem topfzylindrischen Gehäuse und einem darin axial geführten hohlzylindrischen Kolben, dessen inneres Ende über eine Druckfeder an der Bodenwand des Gehäuses abgestützt ist, dessen äußeres Ende den Außenrand des Gehäuses überragt und als ein Lagerkopf ausgebildet ist, und in dessen Innenraum zumindest ein Vorratsdruckraum ausgebildet ist, der über Eintrittsöffnungen in den zylindrischen Seitenwänden des Gehäuses und des Kolbens mit einer zylinderkopfseitigen Vorratsdruckleitung verbunden sowie über ein Rückschlagventil mit einem zwischen dem inneren Ende des Kolbens und der Bodenwand des Gehäuses eingeschlossenen Hochdruckraum verbindbar ist, wobei der Innenraum des Kolbens mittels mindestens eines mit einem Filtersieb versehenen Ringfilters gegen das Eindringen von Partikeln geschützt ist, und wobei der Ringfilter in eine äußere, ringförmige Vertiefung in der Seitenwand des Gehäuses eingesetzt ist, welche im Bereich der Eintrittsöffnung des Gehäuses ausgebildet ist. Weiter ist vorgesehen, dass das Filtersieb aus einem elektrisch leitenden Material besteht und in Umfangsrichtung offen ausgebildet ist, dass das Filtersieb gegenüber der Seitenwand des Gehäuses elektrisch isoliert und an seinen umfangsseitigen Enden jeweils mit einem elektrischen Kontaktierungsmittel versehen ist, welche beim Einsetzen des Abstützelementes in eine Lagerbohrung eines Zylinderkopfes mit Gegenkontakten einer elektronischen Diagnoseeinrichtung elektrisch verbindbar sind.
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Die
DE 10 2011 107 352 A1 offenbart einen Ringfilter für flüssige oder gasförmige Medien vorgeschlagen mit einem eine zylindrische Form des Ringfilters vorgebenden Rahmen des Ringfilters, mit mindestens einem an dem Rahmen umfangsseitig angeordneten Filterelement, mit einem parallel zur Zylinderachse verlaufenden Schlitz in dem Rahmen, mit einem dem Schlitz benachbarten ersten Verbindungsabschnitt und einem zweiten Verbindungsabschnitt des Rahmens, mit einer parallel zur Achse des Zylinders verlaufenden Nut an dem ersten Verbindungsabschnitt des Rahmens, mit einer Hinterschneidung der Nut, mit mindestens einem die Nut begrenzenden, sich in Umfangsrichtung erstreckenden, federnden Wandabschnitt, welcher an dem dem Schlitz zugewandten distalen Ende eine Verdickung aufweist, und mit einem an dem zweiten Verbindungsabschnitt des Rahmens parallel zur Achse des Zylinders verlaufenden, in Schließstellung in die Nut eingreifenden Profil.
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Die
DE 10 2009 048 753 A1 offenbart einen Ringfilter mit einem Rahmen und einem Filtergewebe, wobei der Rahmen zwei axial zueinander beabstandete ringförmige Rahmenelemente aufweist, die mittels Querstreben miteinander verbunden sind, wobei zwischen den Rahmenelementen und den Querstreben das Filtergewebe angeordnet ist und wobei der Rahmen zwei sich in Umfangsrichtung gegenüberstehende offen Enden aufweist.
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Die
US 2012 / 0 160 762 A1 offenbart eine Filtervorrichtung für ein Regelventil, bestehend aus: einem riemenartigen Rahmenkörper, der ringförmig gekrümmt ist, so dass seine Enden einander zugewandt sind, wobei der Rahmenkörper eine Öffnung aufweist; ein Filterelement, das in der Öffnung des Rahmenkörpers vorgesehen ist; eine Verlobungskralle, die von einem der beiden entsprechenden seitlichen Teile der gegenüberliegenden Enden des Rahmenkörpers verlängert wird; und ein konkaver Teil, der an jedem der beiden entsprechenden seitliche Teile der verkleideten Enden des Rahmenkörpers, so dass sie von der Verlobungsklaue eingerastet werden, wobei jeder konkave Teil seitlich aus der Öffnung des Rahmenkörpers gebildet wird.
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Die
DE 10 2014 118 794 A1 offenbart ein Sieb für ein hydraulisches Ventil, insbesondere für ein hydraulisches Cartridgeventil, das umlaufend eine Mehrzahl Öffnungen in einer Wandung des Cartridgeventils überdeckt, wobei das Sieb Filterflächen und zwei seitlich umlaufende, die Filterflächen tragende, öffenbare Stützringe umfasst, die durch gegenseitigen Eingriff einen geschlossenen Ring und durch Querstäbe in Form von Abstandshaltern voneinander beabstandet sind.
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Die
DE 10 2007 050 447 A1 offenbart ein hydraulisches Cartridgeventil mit Sieb, das umlaufend eine Mehrzahl Öffnungen in einer Wandung des Cartridgeventils überdeckt.
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Die
US 2015 / 0 083 243 A1 offenbart ein Regelventilfilter, der an einer peripheren Nut befestigt ist, die auf einer externen Peripheriefläche eines Regelventils gebildet wird und konfiguriert ist, um eine Flüssigkeit zu filtern, die in eine oder aus einer Anschlusseinheit fließt, die durch die Peripherienut geöffnet wird, wobei der Regelventilfilter Folgendes umfasst: einen im Wesentlichen ringförmigen Rahmen; und ein Filterelement, das am Rahmen vorgesehen ist, wobei der Rahmen einen geteilten Teil umfasst, der an einem peripheren Teil des Rahmens gebildet wird, der geteilte Teil eine erste Engagement-Einheit und eine zweite Engagement-Einheit umfasst, die so konfiguriert ist, dass sie mit der ersten Engagement-Einheit interagiert, die erste Engagement-Einheit einen versenkten Teil hat, die zweite Engagement-Einheit einen Projektionsteil hat, der so konfiguriert ist, dass er mit dem versenkten Teil interagiert, Eine Breite eines öffnenden Teils des versenkten Teils ist schmaler als eine Breite an einer tieferen Seite des versenkten Teils, und wenn die erste Engagementeinheit mit der zweiten Engagement-Einheit beschäftigt ist, wird der Projektionsteil mit dem versenkten Teil in einer Durchmesserrichtung des Rahmens einbezogen.
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Die
JP S62 - 265 066 A offenbart ein Ölfilter, der in eine Ringnut eingebaut ist, die sich im Umfang eines Druckkolbens befindet und zu einer Eingangshydraulikkammer geöffnet wird. In einem Druckerhöhungskolben sind die Kugelventile und ein Schieberventil parallel vorhanden, und ein Ölfilter ist in einem kleinen diametralen Kolben Teil des Kolbens als annähernd diesen beiden Einlassventilen installiert. Der Filter besteht aus einem ringförmigen Filterkörper und einem Filternetz, während der Filterkörper fest verbaut ist, während er bis zur ringförmigen Nut auf dem Umfang des kleinen diametralen Kolbens Teil reicht, und gleichzeitig auf die innere Umfangsfläche eines Zylinderlochs eines Boosters geschoben wird. Bei dieser Konstitution werden Fremdkörper wie Späne, selbst wenn sie in einer Eingangshydraulikkammer zurückbleiben, von einer Hydraulikflüssigkeit getrennt, wodurch verhindert wird, dass sie in jede Seite dieser Ventile eindringt.
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Die
DE 35 26 768 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Aufbringen von O-Ringen auf Werkstücke, insbesondere auf zylindrische Werkstücke, bei der (Vorrichtung) die O-Ringe über eine Zuführung mit ihrer Ringfläche in einer definierten Ebene liegend zugeführt werden.
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Die
DE 38 16 593 C1 offenbart ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur automatischen Montage von elastischen Dichtringen von einer Abgabestation auf ein Aufnehmer- oder Werkstückende, gegebenenfalls mit einer zur Stirnfläche planparallelen Ringnut, wobei der Dichtring im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung der Stirnfläche des Aufnehmer- oder Werkstückendes ortsfest gehalten ist und wobei ein Teil des Dichtrings eine Schlinge bildet, in die das bewegte Aufnehmer- bzw. Werkstückende zur Dichtringmontage eingreift.
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Die
DE 10 2006 044 748 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen Montage von außenliegenden elastischen Ringen, insbesondere von als O-Ringe bezeichneten Dichtringen mit besonders kleinem Durchmesser zwischen 5 und 10 mm, von einer Abgabestation für die Dichtringe auf ein bewegbares Aufnehmerwerkstück in Form einer Fügehülse, wobei mit Hilfe von aufspreizbar ausgebildeten Fügenadeln ein Dichtring so aufgedehnt und in Form einer ovalen Schlinge gehalten wird, dass die Fügehülse bei ihrer geführten Bewegung zwischen die Fügenadeln in die Schlinge des Dichtringes eindringen kann.
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Die
DE 10 2008 049 052 A1 offenbart einen Filter, der umfasst: einen bandförmigen Rahmen, der aus einem Harz gebildet ist, wobei innerhalb des Rahmens eine oder mehrere Öffnungen vorgesehen sind; zwei Verbindungsabschnitte, die an dem Rahmen an seinen beiden distalen Enden so gebildet sind, dass sie miteinander in Eingriff gebracht werden können; und ein Filterelement, das in der einen oder den mehreren Öffnungen vorgesehen ist, wobei der Rahmen so gebildet ist, dass er in einem Zustand, in dem die beiden Verbindugnsabschnitte nicht in Eingriff sind, eine flache Plattenform oder eine gekrümmte Form mit einem Zentriwinkel an höchstens 180° aufweist, und wobei wenigstens an einer Oberfläche des Rahmens in Abständen entlang der Längsrichtung mehrere Nuten gebildet sind.
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Bei der Herstellung dieses Überströmungsventils ist das Handling sehr aufwendig, wobei der Filter für jedes Ventil unterschiedlicher Größe anzupassen ist, wodurch kein Standardfilter für verschiedene Ventile genutzt werden kann.
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Ein weiterer Nachteil besteht bei der Anordnung von Filtern an Ventilen, bei denen außenliegende Filter anzuordnen sind. Hierbei sind aufwendige Haltemaßnahmen erforderlich, um einen Filter unverlierbar und ortsfest an dem Ventil anordnen zu können. Die einfachste Haltemaßnahme, der Einbau des Filters in eine Nut der Ventilhülse, würde eine erhebliche Aufweitung des Filters erforderlich machen, die von den üblichen Materialien nicht schadlos ertragen wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Filter vorzuschlagen, bei dem die vorgenannten Nachteile zumindest minimiert sind. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch einen Filter gemäß Anspruch 1 zum Schutz vor Partikeln in Fluiden, vorzugsweise zur Anwendung bei Ventilhülsen von Ventilen, aufweisend einen Filterträger mit einem Filtergewebe, welcher Filterträger zumindest teilweise aus einem Kunststoffmaterial besteht.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass das Kunststoffmaterial des Filterträgers zumindest in einem Teilbereich ein Form-Gedächtnis-Verhalten aufweist. Mit einem zumindest teilweise aus einem solchen Kunststoff bestehenden Filterträger, der bei einer thermischen Behandlung aus seiner Ursprungsform auf einen größeren Durchmesser oder eine größere Länge zu bringen ist und bei einer erneuten thermischen Behandlung in seine Ursprungsform zu bringen ist, kann ein Filter bereitgestellt werden, der für unterschiedliche Anwendungsfälle verwendet werden kann, wodurch für diese unterschiedlichen Anwendungsfälle keine spezifischen Filter bereitzustellen sind. Der Filter lässt sich auch schadlos in eine Nut oder hinter einen Absatz der Ventilhülse fügen.
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Die abhängigen Ansprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Vorteilhafterweise wird als Kunststoffmaterial mit Form-Gedächtnis-Verhalten ein thermoplastisches Polyurethan (TPU) gewählt. Das gewählte Material zeichnet sich durch hohe Festigkeit und gute Beständigkeit gegen Mineralöle aus.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung kann das Filtergewebe aus Kunststoff bestehen. Dies bietet den Vorteil, dass bei der Ausführung des Filtergewebes aus Kunststoff die Herstellkosten des Filtergewebes geringgehalten sind, wobei eine Massenfertigung des Filtergewebes ermöglicht ist. Weiterhin bewirkt die Verwendung eines Filtergewebes aus Kunststoff eine Gewichtseinsparung am verwendeten Produkt wie beispielsweise bei einem Ventil beziehungsweise bei einem Ventilgehäuse.
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In einer vorteilhaften Ausführung Filtergewebes ist das Filtergewebe mit einer Randumspritzung aus Kunststoff versehen. Das Filtergewebe weist kein funktionsrelevantes Form-Gedächtnis-Verhalten auf. Dadurch ist das Filtergewebe kostengünstig als handelsübliches Vormaterial zu beschaffen, und mit der Randumspritzung sicher handzuhaben. Die Randumspritzung kann in einer ersten Ausführung aus einem Kunststoff ohne funktionsrelevantes Form-Gedächtnis-Verhalten bestehen, wobei keine besonderen Anforderungen an das Filtergewebe gestellt werden.
In einer anderen Ausführung ist die Randumspritzung Teil des Filterträgers und besteht aus einem Material mit Form-Gedächtnis-Verhalten, wobei dann das Filtergewebe zusätzliche Anforderungen erfüllen muss, wie weiter unten ausgeführt wird.
Das streifenförmige Filtergewebe aus Kunststoff kann stoffschlüssig oder formschlüssig oder kraftschlüssig mit dem Filterträger verbunden sein.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführung ist das Filtergewebe aus Metall hergestellt. Auch bei der Ausführung des Filtergewebes aus Metall ist eine Verwendung von Standardfiltergewebe möglich, wobei das Filtergewebe mit dem Filterträger stoffschlüssig oder formschlüssig oder kraftschlüssig verbunden ist.
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Vorteilig ist, dass der Filterträger zumindest eine Dichtkante oder mindestens eine zusätzliche Dichtung aufweisen kann, die für die Abdichtung des Fluides zwischen der Ventilhülse und dem Filterträger sorgt. So ist gewährleistet, dass das Fluid zwangsgeführt ist, wodurch das Fluid nur durch das Filtergewebe strömt und gefiltert wird.
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Ebenfalls ist von Vorteil, dass das Filtergewebe eine Filterfeinheit zwischen 5 µm und 500 µm aufweisen kann. Hierbei sind in Abhängigkeit unterschiedlicher Fluide sowie Anforderungen an die Anwendungsumgebung des Filters verschieden ausgeprägte Filtergewebe verwendbar, um eine sinnvolle Filterung des Fluides zu gewährleisten, bei der Partikel aus dem Fluid gefiltert werden können, ohne die insgesamt die betreffende Anlage sauber zu filtern.
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Vorteilhafterweise kann der Filterträger eine Form eines, durch eine Unterbrechung geöffnetes, teilringförmiges Elements aufweisen. Dabei wird der ringförmige Filter durch einen Streifen des Filtergewebes vervollständigt. Durch die Form des teilringförmigen Filterträgers ergibt sich bei der Nutzung des Form-Gedächtnis-Verhaltens aus der Vergrößerung der Länge des Filterträgers eine aus der Ursprungsform zielgerichtete Aufweitung des ganzen Filters, um diesen auf die Ventilhülse fügen zu können. Dies ist bei der Montage eines solchen Filters dann erforderlich, wenn der Filter in einer Nut der Ventilhülse oder hinter einem Absatz der Ventilhülse angeordnet werden soll.
Dabei erfolgt die Verbindung des Filtergewebes mit dem Filterträger an den schmalseitigen Enden des Filtergewebes oder in der Nähe dieser Enden und überträgt vorrangig Zugkräfte.
Bei dieser teilringförmigen Ausführung des Filterträgers wird dabei in Kauf genommen, dass abhängig von der Drehlage des Filters nicht alle Durchbrüche durch die Ventilhülse durchströmt werden.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführung weist der Filterträger eine vollständige Ringform auf. Dabei zeigt das Filtergewebe eine formbedingte ausreichend erhöhe Elastizität in Umfangsrichtung der Ventilhülse. Diese erhöhte Elastizität wird beispielsweise erreicht, indem die verwendeten Steifen des Filtergewebes aus dem gewebten Material mit einer erheblichen Winkeldifferenz (zum Beispiel 45°) zu dem Verlauf der Fasern ausgeschnitten werden. Durch die daraus resultierende Schrägstellung der Fasern in dem verwendeten Streifen weist dieser eine ausreichende formbedingte Elastizität auf, so dass die Verbindung zwischen dem Filterträger und dem Filtergewebe bei einer Verformung des Filterträgers erhalten bleibt.
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Bei einer elastischen Verlängerung des streifenförmigen Filtergewebes wird der Streifen gleichzeitig schmaler, aber auch diese Formänderung ist reversibel. Soweit der Filterträger Formelemente aufweist, die die Breite des Filtergewebes überbrücken, werden diese Formelemente mit einer ausreichend großen Formelastizität ausgeführt, beispielsweise durch einen gebogenen Verlauf.
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Die Ausnutzung des Form-Gedächtnis-Verhalten des Kunststoffs erfordert eine erste thermische Behandlung, bei der es sich um eine Wärmezufuhr handelt, welche durch gängige Methoden wie beispielsweise Laserstrahlen oder Nutzung eines Heizdrahtes oder Zufuhr von Heißluft ausführbar ist. Damit lässt sich der Filterträger aus seiner Ursprungsform bringen, anschließend lässt sich eine haltende und/oder ortsfeste Montage eines Filters beispielsweise in einer Nut oder bei Hinterschnitten oder Einstichen durchführen.
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Bei der ersten thermischen Behandlung des Filterträgers nimmt beispielsweise die Länge des Filterträgers ein erhöhtes Maß an, wobei der Innendurchmesser des Filters größer wird. Diese Länge hält der Filterträger ein, bis eine zweite thermische Behandlung auf den Filterträger einwirkt. Bei der zweiten thermischen Behandlung des Filterträgers nimmt er seine ursprüngliche Länge ein, wobei der Innendurchmesser des Filters sein ursprüngliches Maß einnimmt.
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Das Material des Filtergewebes weist kein Form-Gedächtnis-Verhalten auf, das Filtergewebe bleibt bei einer Längenänderung des Filterträgers unbeschadet, da das streifenförmige Filtergewebes entweder mit dem Filterträger vorzugsweise nur an den schmalseitigen Enden verbunden ist, oder eine ausreichend hohe Formelastizität aufweist.
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In einer alternativen Ausführung des teilringförmigen Filterträgers erfolgt die Befestigung des Filtergewebes nicht an den schmalseitigen Enden des Filtergewebes, sondern in einem ausreichenden Abstand von diesen Enden, sodass das Filtergewebe in den Raum unter dem Filterträger hineinragt. Wenn dann die Enden des Filtergewebes sich gegenseitig überlappen, kann der Filterträger in radialer Richtung gelocht ausgeführt sein, damit auch durch den Filterträger und durch das darunter befindliche Filtergewebe ein Fluidstrom ermöglicht wird, wobei auch dieser Fluidstrom gefiltert wird.
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Mit einem solchen Filter mit Form-Gedächtnis-Verhalten des Filterträgers lassen sich vielfältige Anwendungsfälle realisieren. Beispielsweise bei einem Ventil mit einem Filter zur Filterung eines Fluides ist die Anordnung eines solchen Filters an der Ventilhülse auf einfache Weise möglich. Sobald der Filterträger thermisch behandelt wird, wird dieser Filterträger durch eine aktive thermische Beanspruchung aus seiner Ursprungsform herausgebracht und nimmt eine Form ein, bei der ein überstreifen des Filters über einen Schaft der Ventilhülse ermöglicht ist, um einen außenliegenden Filter an einer Ventilhülse anordnen zu können. Ohne eine Aufweitung des Filterträgers würde der Filter nicht über den Schaft der Ventilhülse streifbar sein. Ist während des Überstreifens die Position des Filters an der Ventilhülse erreicht, wird der Filterträger ein weiteres Mal thermisch behandelt. Durch das Form-Gedächtnis-Verhalten des Kunststoffs des Filterträgers nimmt der Filterträger seine ursprüngliche Form und somit seinen Ursprungszustand ein. Hierdurch ist der Filter an der gewünschten Position an der Ventilhülse unverlierbar angeordnet. Eine Massenfertigung des Filtergewebes aus Kunststoff ist ermöglicht, wobei die Verwendung eines Filtergewebes aus Kunststoff eine Gewichtseinsparung am verwendeten Produkt wie beispielsweise bei einem Ventil beziehungsweise bei einem Ventilgehäuse bewirkt. Sofern bei einem teilringförmigen Filterträgerdas Filtergewebe aus Metall oder Textil Anwendung findet, ist eine Verwendung von Standardfiltergewebe möglich, welche an dem Filterträger anordbar sind. Für die Abdichtung des Fluides zwischen der Ventilhülse und dem Filterträger kann eine Dichtung sorgen, die der Filterträger aufweist. So ist gewährleistet, dass das Fluid zwangsgeführt ist, wodurch des Fluid durch das Filtergewebe strömt und gefiltert wird. Weist das Filtergewebe eine Filterfeinheit zwischen 5 µm und 500 µm auf, sind in Abhängigkeit unterschiedlicher Fluide sowie Anforderungen an die Anwendungsumgebung des Filters verschieden ausgeprägte Filtergewebe verwendbar, um eine sinnvolle Filterung des Fluides zu gewährleisten, bei der schädliche Partikel aus dem Fluid gefiltert werden können.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung anhand der Zeichnung.
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Es zeigt:
- 1 eine nicht maßstäbliche perspektivische Ansicht des Filters, wobei lediglich ein Teil eines Filterträgers dargestellt ist,
- 2 eine nicht maßstäbliche perspektivische Ansicht einer Ventilhülse,
- 3 eine nicht maßstäbliche perspektivische Ansicht einer Ventilhülse gemäß 2 mit zwei an der Ventilhülse angeordneten Filtern gemäß 1.
- 4 eine Teilansicht eines Filters in einer anderen Bauform als gemäß 1 in gestreckter Form.
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1 zeigt einen nicht maßstäblichen erfindungsgemäßen Filter 10 in einer perspektivischen Ansicht, bei der der Filter 10 einen Filterträger 20 sowie ein Filtergewebe 30 aufweist. Der Filterträger 20 erstreckt sich bei dieser Ausführung teilringförmig über einen Teilbereich des Umfangs. Der Filterträger 20 beinhaltet an seinen jeweiligen Randbereichen zwei Verstärkungen, die jeweils eine Dichtkante 22 aufweisen.
An dem Filterträger 20 ist das Filtergewebe 30 bei dieser Ausführung mit seinen schmalseitigen Enden befestigt. Somit liegt in der 1 ein ringförmiger Filter 10 vor, der in einem Teilring den Filterträger 20 und in einem anderen Teilring das Filtergewebe 30 aufweist. Durch die ringförmige Ausgestaltung des Filters 10 besitzt der Filter 10 eine axiale Öffnung, die sich in Längsrichtung des Filters 10 über die gesamte Längserstreckung des Filters 10 erstreckt.
Das Filtergewebe 30 ist mit einer Randumspritzung 32 versehen.
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Die 2 zeigt eine nicht maßstäbliche Ventilhülse 40 in einer perspektivischen Ansicht. Die Ventilhülse 40 ist überwiegend ein Rotationskörper, der zumindest eine Nut 45 aufweist, welche radial in Richtung der Rotationsachse des Rotationskörpers verläuft. Die Nut 45 weist einen Nutboden auf, der einen geringeren Durchmesser als den Außendurchmesser der Ventilhülse 40 aufweist, wodurch der Nutboden der Nut 45 in einem geringeren Abstand zur Rotationsachse der Ventilhülse 40 beabstandet ist als der Außendurchmesser der Ventilhülse 40. Der Nutboden der Nut 45 weist zumindest eine Öffnung 47 auf, welche in einen Innenraum der Ventilhülse 40 ragt. In der Ausführungsform der 2 weist die Ventilhülse 40 zwei Nuten 45 auf.
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Die 3 zeigt eine nicht maßstäbliche perspektivische Ansicht einer Ventilhülse 40 mit zwei an der Ventilhülse 40 angeordneten Filtern 10. Die Filter 10, welche gemäß der Figurenbeschreibung zu 1 ausgebildet sind, sind in Nuten 45 der Ventilhülse 40 angeordnet. Die in den Randbereichen des Filters 10 angeordneten Verstärkungen des Filterträgers 20 liegen dichtend an den jeweiligen zugeordneten Nutwänden der jeweiligen Nut 45 an, wobei an den Verstärkungen angeordnete Dichtkanten oder separate Dichtungen an den Wänden der Nut dichtend anliegen.
Ein Filtergewebe 30 ist an seinen in Längsrichtung vorliegenden Enden oder nahe dieser Enden mit dem Filterträger 20 unverlierbar verbunden. Dabei bilden das Filtergewebe 30 zusammen mit dem Filterträger 20 ringförmiges Element.
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In dieser Ausführungsform liegt der Filter 10 in seiner Ursprungsform vor, die es unmöglich macht, den Filter 10 bei dem Fügeprozess an der Ventilhülse 40 an einer vorgesehenen Position zu positionieren und anzuordnen. Für den Fügeprozess bewirkt eine an dem Filterträger 20 wirkende thermische Behandlung in Verbindung mit dem Form-Gedächtnis-Verhalten des Kunststoffs des Filterträgers 20 eine Längenvergrößerung des Filterträgers 20 derart, dass der Filter 10 eine Form einnimmt, die es zulässt, den Filter 10 über die Ventilhülse 40 hinwegstreifen zu können, bis der Filter 10 an die vorgesehene Position der Ventilhülse 40 positioniert ist. Durch das Aufweiten des Filterträgers 20 bleibt das Filtergewebe 30 unbeschadet, da es nur an den Enden mit dem Filterträger 20 verbunden ist. Das Filtergewebe 30 kann aus Metall oder aus einem Kunststoffmaterial und/oder einem Siebmaterial und/oder einem Gewebematerial und/oder einem Textil ausgebildet sein. Hierdurch ist bei einer thermischen Behandlung des Filterträgers 20 eine Beschädigung des Filtergewebes 30 ausgeschlossen.
Wenn bei dem Fügeprozess die Position des Filters 10 an der Ventilhülse 40 erreicht ist, erfährt der Filterträger 20 wiederum eine thermische Behandlung, die dafür sorgt, dass der Kunststoff des Filterträgers 20 bedingt durch sein Form-Gedächtnis-Verhalten in seine Ursprungsform gelangt. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Filter 10 an der Ventilhülse 40 vorgesehenen Position unverlierbar angeordnet ist. Auch bei dieser wiederkehrenden thermischen Behandlung des Filterträgers 20 bleibt das Filtergewebe 30 unbeschadet. Bei der thermischen Behandlung handelt es sich um eine Wärmezufuhr, welche durch gängige Methoden wie beispielsweise Laserstrahlen oder Nutzung eines Heizdrahtes oder Zufuhr von Heißluft ausführbar ist.
Fließt nun ein Fluidstrom von außen in die Ventilhülse 40, wird das Fluid durch das Filtergewebe 30 strömen, wobei die an den Verstärkungen des Filterträgers 20 angeordneten Dichtkanten 22 dafür sorgt, dass kein Fluid ungefiltert in die Ventilhülse 40 einströmt.
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Die 4 zeigt eine Teilansicht eines Filters 10 in gestreckter Form, der einen umlaufenden Filterträger 20 aufweist, und der mit einem Filtergewebe 30 verbunden ist. Das Filtergewebe 30 verfügt über eine hohe Formelastizität, weil die Fasern des Filtergewebes 30 relativ zu der Umfangsrichtung einen Winkel von ca. 45° aufweisen. Damit sich bei einer Verformung des Filtergewebes 30 auch der Filterträger 20 quer zur Umfangsrichtung leicht verformen kann, weist der Filterträger 20 das Filtergewebe 30 überbrückende Formelemente 50 auf, die wegen ihrer gebogenen Form eine ausreichende Formelastizität besitzen.
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Die vorhergehende Beschreibung gemäß der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihre Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Filter
- 20
- Filterträger
- 22
- Dichtkante
- 30
- Filtergewebe
- 32
- Randumspritzung
- 40
- Ventilhülse
- 45
- Nut
- 47
- Öffnung
- 50
- Formelement