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Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem für eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Scheibenbremsen umfassen eine Bremsscheibe, auf die ein Bremssattel über Kolben einwirkt, die mit einem Bremsbelag versehen sind. Der Bremssattel ist fest an einem Achsteil, beispielsweise an einem Radträger oder an einem Achsschenkel, angeordnet.
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Das Dokument
DE 10 2006 004 487 A1 beschreibt eine Scheibenbremse für ein Kraftfahrzeug, welche einen an einem Achsteil, insbesondere an einem Achsschenkel, des Kraftfahrzeugs befestigten Bremsträger für einen Bremssattel enthält. Das Achsteil weist mindestens einen Stützabschnitt auf, welcher quer zur Scheibenbremse der Bremsscheibe verläuft und einen korrespondierenden Trägerabschnitt des Bremsträgers flankiert.
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Bremsscheiben, Bremssattel und/oder Achsteile als Bauteile einer Scheibenbremse können in mehreren Modellvarianten vorliegen. Daher besteht ein Bedarf an einem Baukastensystem, mit dem verschiedene solcher Modellvarianten miteinander kombiniert werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Baukastensystem für eine Scheibenbremse anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Baukastensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Baukastensystem für eine Scheibenbremse eines Fahrzeugs umfasst ein Achsteil und einen Bremssattel. Der Bremssattel weist mindestens eine Bohrung auf, die zur Aufnahme einer Montageschraube eingerichtet ist.
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Erfindungsgemäß umfasst das Baukastensystem zudem mindestens eine Gewindebuchse.
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Das Achsteil weist mindestens ein Sackloch auf, das zur Aufnahme einer Gewindebuchse vorgesehen ist und so angeordnet ist, dass der Bremssattel mittels mindestens einer Montageschraube mit dem Achsteil verbindbar ist, wobei diese Montageschraube durch eine Bohrung des Bremssattels hindurchführbar und in einer korrespondierenden Gewindebuchse verschraubbar ist, wenn diese Gewindebuchse in einem Sackloch des Achsteils angeordnet ist.
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Dadurch wird eine durch verschiedene Bremssattel-Modellvarianten oder verschiedene Bremsscheiben-Modellvarianten bewirkte Varianz im konstruktions- und/oder herstellungsaufwändigen Achsteil vermieden oder verringert. Zudem ist es möglich, durch Anpassung der mindestens einen Gewindebuchse verschiedene Bremsscheiben-Modellvarianten zur Herstellung einer Scheibenbremse zu verwenden.
Beispielsweise kann ein Teilekatalog für Gewindebuchsen bereitgestellt werden und durch Auswahl von Gewindebuchsen aus diesem Teilekatalog schnell auf neu verfügbare Bremsscheiben-Modellvarianten reagiert werden. Zudem kann durch die Konstruktion von Scheibenbremsen mit dem erfindungsgemäßen Baukastensystem der bei der Fertigung von Achsteilen anfallende Abfall verringert werden.
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In einer Ausführungsform weist das Sackloch ein Innengewinde auf, welches korrespondierend zu einem auf der Gewindebuchse angeordneten Außengewinde ausgebildet ist, so dass eine Gewindebuchse in ein Sackloch einschraubbar ist. Dadurch wird eine besonders einfache und präzise Montage einer Gewindebuchse an einem Achsteil ermöglicht.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist in die Gewindebuchse eine mechanische Schraubensicherung integriert. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass keine chemische Schraubensicherung für die Montageschrauben benötigt wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1A, 1B schematisch einen Längsschnitt durch ein Achsteil und einen Bremssattel.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1A zeigt ein Achsteil 1 und einen zur Befestigung an diesem Achsteil 1 vorgesehenen Bremssattel 2 schematisch im Längsschnitt in einer Ebene, die von einer horizontalen Richtung x und von einer vertikalen Richtung z aufgespannt wird. Das Achsteil 1 kann beispielsweise als Achsschenkel ausgebildet sein, an dem ein Radträger angeordnet ist. Das Achsteil 1 weist zwei Sacklöcher mit Innengewinde 1.1 auf, die im Wesentlichen entlang der horizontalen Richtung x ausgedehnt und in jeweils einen Befestigungsstutzen 1.2 des Achsteils 1 eingebracht sind.
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Die Sacklöcher mit Innengewinde 1.1 sind zur Aufnahme jeweils einer Gewindebuchse 3 eingerichtet. Die Gewindebuchsen 3 weisen eine längserstreckte Hülse 3.1 und einen Distanzkragen 3.2 auf, der an einem Längsende der Hülse 3.1 angeordnet ist. Der Distanzkragen 3.2 weist einen gegenüber dem Außendurchmesser der Hülse 3.1 vergrößerten Außendurchmesser und in Längsrichtung der Gewindebuchse 3 eine Kragenhöhe h auf. Ferner weisen die Gewindebuchsen 3 ein Innengewinde auf, das zur Aufnahme einer Montageschraube 4 mit einem korrespondierenden Außengewinde eingerichtet ist. Die Gewindebuchsen 3 weisen zudem ein Außengewinde auf, das korrespondierend zum Innengewinde des Sacklochs 1.1 am Achsteil 1 ausgebildet ist, so dass eine Gewindebuchse 3 in ein Sackloch 1.1 eingeschraubt werden kann.
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Der Bremssattel 2 weist zwei ebenfalls in horizontaler Richtung x ausgedehnte Bohrungen 2.1 auf, die zur Aufnahme von jeweils einer Montageschraube 4 vorgesehen sind. Die Bohrungen 2.1 des Bremssattels 2 und die Sacklöcher mit Innengewinde 1.1 des Achsteil 1 sind entlang der vertikalen Richtung z korrespondierend derart beabstandet, dass die Montageschrauben 4 durch die Bohrungen 2.1 hindurch in die Gewindebuchsen 3, die in die Sacklöcher mit Innengewinde 1.1 eingeführt sind, einschraubbar sind und auf diese Weise den Bremssattel 2 mit dem Achsteil 1 verbinden.
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1B zeigt den mittels der Gewindebuchsen 3 und der Montageschrauben 4 an dem Achsteil 1 montierten Bremssattel 2. Die Gewindebuchsen 3 sind in die Innengewinde der Sacklöcher 1.1 eingeschraubt und dadurch fest mit dem Achsteil 1 verbunden. Die Montageschrauben 4 sind in horizontaler Richtung x durch die Bohrungen 2.1 des Bremssattels 2 geführt und in den Gewindebuchsen 3 verschraubt.
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Der Distanzkragen 3.2 der Gewindebuchse 3 liegt auf einer Seite an dem Befestigungsstutzen 1.2 und auf einer gegenüberliegenden Seite an dem Bremssattel 2 an. Somit ist der horizontale Abstand entlang der horizontalen Richtung x zwischen dem Achsteil 1 und dem Bremssattel 2 durch die Kragenhöhe h des Distanzkragens 3.2 der Gewindebuchse 3 bestimmt.
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In vorteilhafter Weise kann durch Formgebung der Gewindebuchse 3 die Montage verschiedener Modellvarianten eines Bremssattels 2 und/oder verschiedener Modellvarianten eines Achsteils 1 gewährleistet werden. Beispielsweise können Gewindebuchsen 3 mit Innengewinden für verschiedene Montageschrauben 4 oder mit verschiedenen Distanzkragen 3.2 unterschiedlicher Kragenhöhe h zur Kombination von Achsteilen 1 und Bremssätteln 2 verschiedener Modellvarianten vorgesehen werden.
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Dadurch wird eine durch verschiedene Bremssattel-Modellvarianten oder verschiedene Bremsscheibenvarianten bewirkte Varianz im konstruktions- und/oder herstellungsaufwändigen Achsteil 1 vermieden oder verringert. Zudem ist es möglich, durch Anpassung der Gewindebuchsen 3 oder durch Bereitstellung eines Teilekatalogs für Gewindebuchsen 3 schnell auf neue Bremsscheibenvarianten zu reagieren. Zudem kann dadurch der bei der Fertigung von Achsteilen 1 anfallende Abfall verringert werden.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist in die Gewindebuchse 3 eine mechanische Schraubensicherung integriert. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass keine chemische Schraubensicherung für die Montageschrauben 4 benötigt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006004487 A1 [0003]